Wieso ist dieser Thread eigentlich hier? Und nicht bei den Filmbeweetungen? Aber auch ich bin von dem Film enntäuscht. Das einzige, was diesen Film lohnenswert macht sind Arent, KInski und Lieven.
Die Ha´ndlung ist eigentlich recht gut, aber einfach völlig langweilig inszeniert!
Der Film ist leider eben so langweilig und statisch inszeniert wie "Das Rätsel des silbernen Dreieck", "Das Geheimnis der weißen Nonne" und "Das Geheimnis der gelben Narzissen", wobei letzterer sich noch durch die sympathische Besetzung mit Fuchsberger etwas Deutsch-Wallace-Flair rettet, aber auch nicht annähernd an "Hexer" und Co heran zu kommen vermag...
Das Verrätertor ist ein handwerklich perfekt gemacher Krimi. Das hier das Who done it fehlt macht ihn noch nicht so einem schlechten Krimi, im Gegenteil, hier ist es umso schwerer eine Spannung aufzubauen. Das ist eben alles Geschmackssache, Wallace-Verfilmungen sind vielfältig. Es gibt die Afrika Verfilmungen deren Epigone, es gibt die Gialos die auch ihre Fans haben . Wallace ist eben nicht nur Nebel und Mönche, sondern auch die King Kong Verfilmungen.
Das Verrätertor lebt ganz besonders von der an die Szenen perfekt angepaßten Musik und den phantastischen Darstellern Albert Lieven, Klaus Kinski, Margot Trooger aber auch Gary Raymond und Catherine von Schell sowie einige Nebendarsteller.
Für mich der beste "Nicht Who done it" Film überhaupt und nebenbei noch eine "Gaunerkomödie".
Ich mag ja Gialli gerne, auch die untypischen, vielmehr GERADE die untypischen Wallaces wie "Der rote Kreis" und "Der Fälscher von London" sind Klasse, nur langweilen mich alle drei englischen Co-Produktionen erbärmlich, sie sind nicht unterhaltsam, ganz einfach meine Meinung, das hat nichts mit fehlendem "Who done it" zu tun, denn auch "Das Rätsel der roten Orchidee" macht unheimlichen Spaß, obwohl man von Beginn an den Täter kennt...
Zitat von Fabi88...denn auch "Das Rätsel der roten Orchidee" macht unheimlichen Spaß, obwohl man von Beginn an den Täter kennt...
Ich denke, dass wir hier die "Täter" mittlerweilen alle kennen - und trotzdem sind die meisten Filme noch sehr spannend und schön anzusehen. Von den drei engl. Co-Produktionen gefällt mir eigentlich ausgerechnet der Farbfilm am Besten. Und wer hat schon tatsächlich so gut aufgepasst und Pinkas Braun in ORCHIDEE schon beim allerersten Mal erkannt? Mal ganz ehrlich!
In Antwort auf:wenn man der Versuchung widersteht, andere Wallace-Filme als Massstab für diesen zu verwenden, wird man gewiß seine Qualitäten erkennen.
Wallace ist eben vielfältig wie die Geschmäcker. Ich finde diesen Film nicht langweilig, im Gegenteil. Hier transportiert die Musik wunderbar die Handlungsabfolgen. Klaus Kinski hat hier, finde ich, seine beste Rolle und Eddie Arent den größten Anteil an der Spielfilmlänge und das meistert er mit Bravour. Daß ich Margot Trooger gerne sehe ist ja wohl kein Geheimnis mehr . Albert Lieven spielt hier großartig den Gentleman und wohlhabenden Gauner. Nur Werner Bruhns kann ihm in dieser Beziehung das Wasser reichen. Die vielen Einblendungen aus London dienen leider nicht der Steigerung der Spannung, sondern bilden die Athmosphäre Londons und dessen Kronjuwelen. Dieser Film ist kein Reißer, sondern soll uns eine Geschichte erzählen und wir sind den ganzen Film über nicht mehr oder weniger informiert als die Darsteller. Auch das ist sicher untypisch für einen Wallace, es geht nicht um "Schockeelemente", sondern um einen Raub am heiligsten Gut, den Kronjuwelen.
Dagegen habe ich auch nichts, aber der Film ist meines Erachtens als Film absolut schwach, egal ob er als Edgar Wallace-, James Bond- oder Karl May-Film vermarktet wird... Da lese ich lieber den Roman...
So schlimm finde ich "Das Verrätertor" nicht. Sicher, ein bisschen mehr Spannung hätte dem Film gut getan aber handwerklich gibt es nichts zu meckern. Die London-Aufnahmen sind auch toll, es fehlen halt Story-Höhepunkte. Gehört wohl daher für mich doch eher ins hintere Drittel der Wallace-Filme, aber selbst bei den Schwarz-Weiß-Filmen nicht ganz nach hinten. Da sind die letzten Plätze von einem Herrn in grün und einem verrückten Opa schon sicher eingenommen.
Also mir gefällt der Film gut. Es ist halt mal was anderes. Eine gelungende Abwechslung eben. Auch die Schauspielerwahl finde ich super. Allerdings finde ich die Geschichte etwas langatmig, aber nicht so schlimm wie z.B. "Das Geheimnis der gleben Narzissen". Klar es gibt viel bessere s/w Filme, aber auch schlechtere (Meine Meinung)
Deshalb von 4/5 Punkte
"Ein Mönch ist doch keine Nonne!" "Nein aber ein Mann!"
Keines dieser drei Dinge besitzt die Wallace-Verfilmung DAS VERRÄTERTOR. Vielmehr ragt er neben den beiden Filmen DAS GEHEIMNIS DER GELBEN NARZISSEN & ZIMMER 13 innerhalb der Schwarzweiß-Ära der Wallace-Filme (1959-64) heraus. Dass nicht jeder Wallace-Film Jedermann gleich gefällt ist nicht nur normal sondern sogar selbstverständlich.
Bereits 1962 sollte der Wallace-Roman als 12. Constantin/Rialto-Film innerhalb der 1959 begonnenen Serie als Jubiläumsfilm gestartet werden. Nach der großartigen Banknoten-Fälscher-Adaption erhielt Dr. Hanns Wiedmann sodann nicht nur den Auftrag DIE TÜR MIT DEN SIEBEN SCHLÖSSERN zu adaptieren, sondern auch Wallace’ Roman DAS VERRÄTERTOR. Gleichzeitig erhielt auch Narzissen-Autor Basil Dawson den Auftrag aus der Geschichte ein fesselndes Drehbuch zu schreiben. Trotz Fertigstellung bereits Anfang 1962 war man mit beiden Drehbüchern nicht gerade zufrieden. Nach seiner zweiten Fassung widmete sich Wiedmann zunächst dem Schwarzen Abt, um sich hiernach für einige Rapid-Filme (Der schwarze Panther von Ratana, Diamantenhölle am Mekong, Die Flusspiraten vom Mississippi) Drehbücher zu verfassen. Demnach stand er für weitere Bearbeitung vom Verrätertor nicht mehr zur Verfügung. Diese Bearbeitung übernahm dann Harald Petersson. So war man schnell im Jahre 1964. Hier bearbeitete nun Jimmy Sangster das Dawson-Drehbuch und ließ alle Hintergründe zum Schell-Part fallen. Die Geschichte sollte gradlinig ablaufen ohne zusätzliche Komplikationen, was auch schließlich gelang. Man konzentrierte sich ausschließlich auf den Einbruch in den Tower und dem Raub der Kronjuwelen.
Von Anfang an läuft der Film mit sehr viel Tempo ab – beginnend mit der Flucht aus Dartmoor, dem Tower und die direkte Einführung der weiteren Personen (Lieven, Schell, Adams, Trooger, Raymond 2). Ohne Unterbrechung geht dann das Geschehen weiter mit der Einführung und der Detektivarbeit von Eddi Arent. Und dieses Tempo wird bis zur Explosion des Frachters beibehalten mit wunderschönen Aufnahmen von London und das ganze untermalt mit einem phantastischen Thomas-Score.
Fazit: Jenseits des Whodunit-Plots erleben wir eine temporeiche und unterhaltsame Wallace-Verfilmung, die aber nicht jedermanns Sache ist. Mir persönlich und einigen anderen gefällt sie hingegen ausgezeichnet.
Hmm- du hast es kurz, bündig und korrekt auf den Punkt gebracht. Es stört mich nur ein wenig, wenn Tempo mit Unterhaltungswert gleichgesetzt wird! In der Erstauflage deines Buchs (Schande über mich- die anderen beiden Auflagen sind noch nicht mein) klang das alles aber längst nicht so positiv!
Zitat von ReinhardHmm- du hast es kurz, bündig und korrekt auf den Punkt gebracht. Es stört mich nur ein wenig, wenn Tempo mit Unterhaltungswert gleichgesetzt wird! In der Erstauflage deines Buchs (Schande über mich- die anderen beiden Auflagen sind noch nicht mein) klang das alles aber längst nicht so positiv!
Ich setze keineswegs Tempo mit Unterhaltungswert gleich sondern meine tatsächlich nach dem gestrigen 45. Sehens des Films, dass er Tempo besitzt. Die Meinungen zu gewissen Filmen können sich auf Jahre gesehen immer ändern. Hinzukommt, dass z.Zt. der Entstehung der Erstfassung des Hallo-Buchs ich fast nur die "verstümmelten" Filme kannte. Heute kennen wir fast alle O-Fassungen, so dass sich eine Meinung durchaus positiv ändern kann. Bei GRÜNE BOGENSCHÜTZE und dem INDISCHEN TUCH erging es mir ähnlich, wobei andererseits meine tw. neg. Meinungen zu RÄCHER, FLUCH, GRÄFIN und TÜR bis heute geblieben sind.
Ich sehe das ganz genauso und um den Begriff Unterhaltungswert hineinzubringen. Diesen hatte ich für mich als Film-Bewertungskriterium eingeführt. Anhand dieser Kennung bewerte ich Filme, welche ich mir dutzende Male mit dem gleichen Genuß anschauen kann. Hier rangiert das Verrätertor für mich einsam an der Spitze. Je öfter ich mir diesen Film abschaue, umso mehr verfolge ich die Handlungen die sich nicht im direkten Fokus der Kamera abspielen und finde immer wieder aufs neue wie perfekt dieser Film von Freddie Francis inszeniert wurde.
Für mich ist es auch der beste "Nicht Who done it" Film überhaupt, zumal mich Kriminalfilme ohne Who done it normalerweise nicht interessieren, gar abstoßen.
Ich freue mich auch, daß Eddie Arendt hier endlich auch mal einen Part erhalten hat, indem er nicht nur rein als Komiker oder als Butler agiert, sondern eine "ernsthaftere" Rolle als Tourist hat, in der man ihn auch den ganzen Film über in seiner Rolle für die Handlung tragend bewundern kann. Schießlich liefert er dem Zuschauer die Informationen, um auch der Handlung besser folgen zu können, anders als das sonst bei den ermittelten Kommissaren der Fall ist. Stellenweise hat hier der Zuschauer durch ihn oder Gary Raymond mehr Informationen, sodaß es gut gelingt Spannung aufzubauen. Margot Trooger spielt hier ebenfalls excellent und Albert Lieven ist seine Rolle auf den Leib geschrieben, nur Werner Bruhns hätte ihm hier das Wasser reichen können.
Wie Joachim schon ausführte, der Film hat zudem noch Tempo von Anfang an und läßt die doch sehr einfache Geschichte nicht langweilig werden, ein Meisterwerk !
Gestern mal wieder gesehen und folgende Meinung gebildet:
- Darsteller: Aus der Riege durchschnittlicher englischer Schauspieler (durchschnittlich vielleicht, weil sie sich vor meinen Augen in noch keinem anderen Streifen bewähren konnten) ragen Albert Lieven und Margot Trooger meilenweit heraus. Auch Gary Raymonds Leistung ist ansehnlich. Klaus Kinski untertreibt und Eddi Arent übertreibt - überhaupt ist es der einzige Film, in dem er mir wirklich auf den Geist geht. Das könnte daran liegen, dass ich es nicht mag, wenn "Trottel" in ihrer "Trotteligkeit" den Fall allein lösen, während die (eigentlich) klugen Menschen (hier der Inspektor) mit der Aufklärung des Falles nur herzlich wenig zutun haben. Aber das ist eine andere Geschichte...
- Regie: Sauber und ordentlich britisch inszeniert. Man merkt eben, dass dieser Film KEIN Vohrer-(Fließband)-Film ist.
- Drehbuch: Edgar Wallace' Originalroman wurde zu stark vereinfacht. Das ist ein Fakt, der auch von den größten Fürsprechern des Films nicht negiert werden kann. Zwar muss ein Krimi seine Spannung nicht durch die Suche nach einem unbekannten (!) Mörder aufbauen, sondern kann auch ohne Whodunit funktionieren, aber leider merkt man bei solchen Nicht-Whodunits (so auch hier oder bei einigen Columbo-Episoden), dass der Spannungsbogen zur Mitte des Films hin recht bedrohlich einzuknicken droht. Doch "Das Verrätertor" entschädigt dafür mit temporeichen und gut konsumierbaren 20 oder 30 Schlussminuten.
- Kamera: Viele Tower-Aufnahmen und eine fabulöse Aufnahme- und Schnitttechnik während des Mordes an Mr. King im Dandy Club. Gibt es noch mehr zu sagen? Ich denke nicht.
- Musik: Peter Thomas' Musik ist ein Ohrenschmaus. Da wäre das geniale "Aha", die wundervolle Parademusik und die nett-verspielte Titelmusik.
- Gesamtwirkung: Recht gut, aber nicht weltbewegend. Recht interessant, aber nicht fingernägel-kau-animierend. Recht nostalgisch, aber das ist nicht alles.
Also: 3,5 von 5, mit gutem Willen 4 Punkte wegen der Musik.
Mir gefällt dieser Film nicht, egal ob ich ihn jetzt mit den typischen Wallace-Kriterien beurteile oder so als ganz normalen Film. Langweilige und sich in die Länge ziehende Handlung, ein diesemal überhaupt nicht lustiger Arent, und auch die restlichen Darsteller überzeugen nicht wirklich. Allgemein finde ich die deutsch-britischen Wallace-Produktionen als nicht gelungen. Selbst die vielen London-Außenaufnahmen wirken in diesem Film irgendwie "komisch" und heben die Stimmung zum Film kein bißchen.