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Dieses Thema hat 164 Antworten
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 Filmbewertungen
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Joachim Kramp Offline




Beiträge: 4.901

22.04.2009 17:34
#61 RE: RE:Bewertet: "Das Verrätertor" (18) Zitat · Antworten
Zitat von Gubanov
@ Joachim:
Jetzt aber halblang: Als "erstklassige Handlung" kann man die Story von "Das Verrätertor" kaum bezeichnen. Weder ist sie sonderlich originalgetreu (sicher: Figuren und Grundkonstellationen bleiben, aber der Roman an sich wurde sehr, sehr stark - zu stark - vereinfacht) noch ist sie irgendwie realitätsgetreu. Wenn es so einfach wäre, die Kronjuwelen zu stehen, lägen sie nicht mehr Tower - da kannst du dir sicher sein. Sicher interessant ist das Double-Thema und das der Intrigen innerhalb der gezeigten Gangsterbande. Mehr aber auch nicht: Einen großen Teil des Films über schleppt sich die Handlung hin und wird eher durch die Schauplätze mitgezerrt. Von einem Spannungsbogen kann man auch nicht viel erkennen. - Freilich, der Film wird hier oft ungerecht hart kritisiert, weil er ganz anders wirkt als die übrigen Wallace-Filme seiner Zeit - eine Sache, die ich nicht als Makel, sondern als Bereicherung ansehe -, aber deshalb sollte er auf der anderen Seite nicht von den anderen ebenso ungerecht hochgepuscht werden. Objektiv ist der Film ein Werk im Mittelfeld mit Stärken und Schwächen. Und dass Spannungs- und Handlungsdefizite hier zu den Schwächen gehören, kann man gern ignorieren, dann tut es nur der Glaubwürdigkeit der Filmbewertung einen großen Abbruch.

Warum sollte ich halblang machen?? Ich habe doch nichts schlechtes geschrieben - nur meine Meinung kundgetan, die ich auch weiterhin vertrete. Mir gefällt die spannungsgeladene Story rund um den Raub der Kronjuwelen. Das ist spannend inszeniert mit tollen London-Aufnahmen von 1964. Mehr habe ich ja nicht geschrieben!(Die Figuren, beginnend mit den Dartmoor-Szenen werden nach und nach eingeführt. Man erfährt wie sie im Zusammenhang stehen. Dann der Gefängniskumpel und zusätzlich noch der Part von Arent und seine Visite beim Yard-Inspektor. Alles dramaturgisch bestens umgesetzt.)
Was Deine weiteren Kritik-Punkte angehen, so gehören sie entweder nicht hier hin oder Du musst sie bei jedem Wallace-Film aufführen, denn es gibt keine einbrechende Frösche, keine peitschenschwingende Mönche u.s.w.. Wer alle Romane der Filme 1-18 kennt, weiß wieviel letztendlich von Wallace Originalromane übrig geblieben ist. Und vom Verrätertor ist im Verhältnis gesehen, sehr viel übrig geblieben - auch wenn im Roman statt Doppelgänger es noch Zwillingsbrüder sind. Also von Vereinfachung nur beim VERRÄTERTOR zu sprechen ist ebenso falsch wie die Erwähnung der Tatsache, dass es nicht so einfach wäre die Kronjuwelen zu rauben. Das ist heute unmöglich. Das war vermutlich auch 1964 fast unmöglich. Nur hat Wallace diese Idee in den 1920ern geboren - und zu dieser Zeit war sie zumindest sehr interessant.
Also jetzt wollen wir mal die Kirche im Dorf lassen. Wem der Film nicht gefällt braucht ihn sich ja nicht anzusehen. Mir gefällt der Film eben - und zwar besser als DER FLUCH DER GELBEN SCHLANGE, DER RÄCHER, DIE SELTSAME GRÄFIN und so manch ein Vohrer-Wallace - und ich freue mich ihn mir noch in diesem Jahr zum 50.Mal ansehen zu dürfen. Und das hat mit hochpuschen überhaupt nichts zu tun - sondern nur mit persönlichem Geschmack!

Joachim.
P.S.: Der Film zudem als Co-Produktion eine Ausnahmeerscheinung wie auch die anderen Co-Produktionen der Serie Ausnahmerscheinungen sind.
DanielL Offline




Beiträge: 4.155

22.04.2009 20:15
#62 RE: RE:Bewertet: "Das Verrätertor" (18) Zitat · Antworten
Erstmal gilt wieder festzustellen, dass DAS VERRÄTERTOR eine stilistische Ausnahme innerhalb der Filmreihe ist. Der Film reiht sich in das Genre der sog. Heist-Krimis ein und wie die allermeisten Heist-Filme ist auch dieser weniger rasant, weil eben eine klassische Krimistruktur oder schnell taktierte Actionsequenzen zugunsten eines umfangreichen Settings des Verbrechens aufgegeben werden. DAS VERRÄTERTOR brauch sich insofern nicht verstecken, zusammen mit den tollen London-Aufnahmen erst recht nicht.

Bei weitem keine Meilenstein der Filmgeschichte, ich sehe ihn auch nicht unter den Toptiteln der Wallace-Reihe, aber mit Sicherheit ein sehr sehenswerter Teil!

Die Geschichte des Raubes finde ich ebenfalls sehr interessant und durchaus glaubhaft erzählt! Kann ich garnicht nachvollziehen was daran so realitätsfremd sein soll - jedenfalls nicht mehr oder weniger als der Überfall auf das Casino in OCEANS 11 oder den Goldraub in THE ITALIAN JOB...

Gruß,
Daniel

Joe Walker Offline




Beiträge: 755

22.04.2009 22:12
#63 RE: RE:Bewertet: "Das Verrätertor" (18) Zitat · Antworten

Wie man hier wieder einmal sieht, ist Film (wie Kunst im Allgemeinen) zu einem Großteil eine Sache des persönlichen Geschmacks - und über den lässt sich ja bekanntlich nicht streiten; oder halt vortrefflich . Neulich habe ich erst wieder gemerkt, wie sehr es da auseinandergeht: ich fand Lemkes "Negreso ****" ganz groß (objektiv gesehen maniriert, storytechnisch schwachbrüstig und nur auf Schauwerte, Szenerien und das Verbreiten von Stimmungen und Atmosphären ausgerichtet), mein Vater meinte dazu nur "Wo ist denn da die Handlung, die Sache dreht sich doch die ganze Zeit im Kreis ... und ein erklärendes Ende hat der Film ja auch nicht!"

Ich muss auch gestehen, "Das Verrätertor" gehört zu den Wallace-Filmen, die ich am Wenigsten gesehen habe. Bei mir liegts irgendwie daran, dass ich den Film natürlich auch zu einer Zeit erstmalig gesehen habe, als ich die Hintergründe um die Wallace-Produktionen noch nicht kannte und er einfach nicht in mein Wallace-Schema passte, dass ich bis dahin hatte. Das es keinen traditionellen Wallace-Star (Fuchsberger, Drache) gab, störte mich warscheinlich noch zusätzlich - Arent oder Kinski kannte ich bisher nur aus (mit tollen Performances abgeleisteten) Nebenrollen.

Ich gebe Joachim recht, dass er auf der remasterten und endlich ungekürzten DVD-Version einen besseren Eindruck macht als noch zu alten TV-Zeiten und ganz gut rüberkommt, allerdings sind es halt verschiedene Einzelteile, die für sich genommen gut sind, aber eher Einzelposten bleiben und (für mich) keinen im Gesamteindruck durchweg unterhaltenden Film ergeben: die Musik von Peter Thomas ist klasse bis genial (auch ohne den Film), Arent und Kinski sind wie immer eine Bank, genauso wie der unnachahmliche Albert Lieven. Margot Trooger schlägt Catherine Schell bei den weiblichen Darstellern um Längen, Frau von sieht irgendwie einfach nur nett aus, wirkt aber in ihrem Schauspiel seltsam farblos - tut sie sich da etwa mit Gary Raymond zusammen, der m. E. auch eher blass bleibt (trotz guter Synchro durch Michael Chevalier). Gerne sehe auch in in dem Film die stimmungsvollen London-Aufnahmen von 1964 ebenso wie den wirklich gelungenen Ausbruch aus Dartmoor im Pre-Title. Allerdings hat der Film relativ viel Leerlauf - für einen Heist-Film (der er nunmal ist) im Genre nichts außergewöhnliches, allerdings gelingt es Freddie Francis nicht, die Aufregung der Aktuere während des Raubes so zu verdichten und gleichzeitig eine (ev. durch die Schauplätze erreichte) generell interessante Stimmung zu erzeugen. Zum Vergleich sind Filme wie "Topkapi", "Lautlos wie die Nacht" oder "Top Job - Diamantenraub in Rio" ebenfalls langsam erzählt und im gleichen Duktus gefilmt, haben allerdings eben höhere Schauwerte und eine gespannter machende Atmosphäre, die sich merklich auch allein durch die Drehorte (Istanbul, Nizza, Rio de Janeiro) ergeben. Und, um ehrlich zu sein, mit diesen Klassikern (speziell die beiden Erstgenannten) kann "Das Verrätertor" nicht mithalten - wie Daniel schon sagte, kein klassischer Whodunit-Krimi und im Genre des Heist-Movies wahrlich nicht schlecht, aber eben auch kein Meisterwerk. Durchschnittliche Unterhaltung.

Aber, wie gesagt: das ist meine persönliche Meinung .

Gruß
Joe Walker

Havi17 Offline




Beiträge: 3.763

22.04.2009 22:47
#64 RE: RE:Bewertet: "Das Verrätertor" (18) Zitat · Antworten
Zitat von Daniel Lantelme
Bei weitem keine Meilenstein der Filmgeschichte, ich sehe ihn auch nicht unter den Toptiteln der Wallace-Reihe, aber mit Sicherheit ein sehr sehenswerter Teil!
Das ist Deine Ansicht, die kann ich jedoch nicht mit Dir teilen im Gegenteil. @BilnderJack/Gubanov : Es geht hier nicht um das WohDoneIt.Der Film ist gänzlich anders aufgebaut und dieser Stil muß nicht jedem gefallen. Spannung muß hier anders als gewohnt aufbaut werden und das ist hier vortrefflich gelungen.
In Antwort auf:
Zum Vergleich sind Filme wie "Topkapi", "Lautlos wie die Nacht" oder "Top Job - Diamantenraub in Rio" ebenfalls langsam erzählt und im gleichen Duktus gefilmt, haben allerdings eben höhere Schauwerte und eine gespannter machende Atmosphäre, die sich merklich auch allein durch die Drehorte (Istanbul, Nizza, Rio de Janeiro) ergeben. Und, um ehrlich zu sein, mit diesen Klassikern (speziell die beiden Erstgenannten) kann "Das Verrätertor" nicht mithalten - wie Daniel schon sagte, kein klassischer Whodunit-Krimi und im Genre des Heist-Movies wahrlich nicht schlecht, aber eben auch kein Meisterwerk. Durchschnittliche Unterhaltung.
Filme wie Topkapi, Top Job, kann man nicht mit dem Verrätertor vergleichen. Wie Du schon richtig erkannt hast, spielen diese an unterschiedlichen Drehorten und haben zum Teil schon Abenteuerfilmelemente. Topkapi und Top Job sind sicher Klassiker. Obwohl Bekannte bei mir bei Topkapi schon eingeschlafen sind, sind das auch für mich Meisterwerke in diesem Genre. Jedoch ist das Verrätertor gerade gemessen an seinem Handlungsspielraum ebenfalls ein Meisterwerk, jedoch ohne Abenteuerelemente und nicht in Farbe. Ich halte das Verrätertor auch nicht für ein klassisches Heist-Movie um hier diesen Begriff zu verwenden. Rififi und Topkapi sind für mich klare Heist-Movies. Im Verrätertor steht der Raub nicht aleinig im Vordergrund, sondern die Darsteller allen voran Graham/Dick und Hector. Auch gilt die Sympathie nicht den Räubern, sondern vielmehr den Kronjuwelen und dem schönen London, eben Wallace-Üblich.

Gruss
Havi17

DanielL Offline




Beiträge: 4.155

23.04.2009 09:24
#65 RE: RE:Bewertet: "Das Verrätertor" (18) Zitat · Antworten

@ Havi17: Was denn nun? So Gegenteilig kann deine Meinung wohl nicht sein, schließlich führst du ja ähnliche Argumente für den Film auf.
Richtig ist, dass VERRÄTERTOR kein Heist-Movie durch und durch ist. Ich meinte auch eigentlich eher, dass er viele Züge dieses Generes hat, wenngleich die von Dir genannten Merkmale in der Tat fehlen.

Alles in Allem nehme ich ja hier auch eher die Rolle des Berfürworters des Films ein, nur wenn Joachim schreibt, man müsse die Kirche im Dorf lassen, wenn man den Film absolut zerreisst, dann muss ich nun auch sagen: Lass Du auch die Kirche im Dorf wenn hier geschrieben wird es handle sich um ein filmisches Meisterwerk.

Gruß,
Daniel

Havi17 Offline




Beiträge: 3.763

23.04.2009 09:34
#66 RE: RE:Bewertet: "Das Verrätertor" (18) Zitat · Antworten
Zitat von Daniel Lantelme
Lass Du auch die Kirche im Dorf wenn hier geschrieben wird es handle sich um ein filmisches Meisterwerk.

Das ist eben Ansichtssache. Topkapi und Rififi z.B. sind als solche allgemein bekannt. Dennoch habe ich mir diese Filme bisher nicht öfters als 3 Mal angesehen. Beim Verrätertor rede ich da über Faktor 10 und mehr und der Film gefällt dennoch besser. Wir können gerne darüber diskutieren wem es zusteht ein Film ein Meisterwerk zu nennen. Für mich ist es das Verrätertor allemal, auch wenn es keine klassische Gaunerkomödie, sondern eher ein Krimi, eben ein Wallace ist.

Gruss
Havi17

Edgar007 Offline




Beiträge: 2.595

23.04.2009 14:51
#67 RE: RE:Bewertet: "Das Verrätertor" (18) Zitat · Antworten

DAS VERRÄTERTOR ist sicher kein Highlight der Serie, aber dennoch sehenswert und hat eine der besten Filmmusiken.

DanielL Offline




Beiträge: 4.155

23.04.2009 15:54
#68 RE: RE:Bewertet: "Das Verrätertor" (18) Zitat · Antworten
In Antwort auf:
Wir können gerne darüber diskutieren wem es zusteht ein Film ein Meisterwerk zu nennen. Für mich ist es das Verrätertor allemal, auch wenn es keine klassische Gaunerkomödie, sondern eher ein Krimi, eben ein Wallace ist.


Nun gut, belassen wir es dabei. Ich möchte Dir auch nicht VERRÄTERTOR als Lieblingsfilm absprechen. Wir wir alle in anderen Threads feststellen konnten, spielen ja auch eigene Erfahrungen (Erster Wallacefilm etc.) mit in die persönliche Bewertung. Ich versuche trotz meiner Wallace Leidenschaft dennoch eine kritische Distanz zu bewaren und halte es persönlich für vermessen, von einem "filmischen Meisterwerk" zu sprechen. Ich selbst gehe jedoch auch generell recht sparsam mit einer solchen Titulierung um. Als Meisterwerk würde ich lediglich wenige filmhistorische Meilensteine bezeichnen. Aber sei's drum. Für dich ist es eben ein Meisterwerk, für mich ein sehenwerter, gelungener Film.

Gruß,
Daniel

Havi17 Offline




Beiträge: 3.763

23.04.2009 18:52
#69 RE: RE:Bewertet: "Das Verrätertor" (18) Zitat · Antworten

d'accord

Gruss
Havi17

Joachim Kramp Offline




Beiträge: 4.901

23.05.2009 22:59
#70 RE: RE:Bewertet: "Das Verrätertor" (18) Zitat · Antworten
Heute direkt zweimal hintereinander mir angesehen - einfach eine "geniale" Unterhaltung. Auch noch beim 48. Mal. Es macht Freude immer wieder das Zusammenspiel von Margot Trooger und Gary Raymond plus Catherina von Schell und Gary Raymond zu verfolgen sowie den unschlagbaren Albert Lieven. Und das Ganze wird mit der brillanten Musik von Peter Thomas abgerundet. Ein Abwechslungsreicher Wallace (mal nicht in den CCC-Studios realisiert) und dafür hat der Film einen Zusatzextrapunkt verdient!

Joachim
Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

30.06.2009 12:06
#71 RE: RE:Bewertet: "Das Verrätertor" (18) Zitat · Antworten

„Das Verrätertor“ belegt mit 72 Prozent den 27. Platz im Edgar-Wallace-Filmgrandprix 2009. Der Film erhielt folgende Wertungen:
Gesamtpunktzahl: 675,70 Punkte; durchschnittliche Punktzahl pro Werter: 32,18 von 50
Ergebnisse der Einzelkategorien:
• Gesamtwertung: 198,5 Punkte – Platz 28 (68%)
• Einzelwertung „Darsteller“: 71,9 Punkte – Platz 29 (70%)
• Einzelwertung „Spannung“: 60,9 Punkte – Platz 30 (64%)
• Einzelwertung „Mörder“: 55,7 Punkte – Platz 32 (58%)
• Einzelwertung „Regie“: 70,4 Punkte – Platz 22 (73%)
• Einzelwertung „Drehbuch“: 69,3 Punkte – Platz 23 (75%)
• Einzelwertung „Musik“: 84,6 Punkte – Platz 7 (90%) +20
• Einzelwertung „Humor“: 64,6 Punkte – Platz 20 (75%)


Die größte Abweichung von der durchschnittlichen Wertung beträgt 17,8 Punkte nach oben, die durchschnittliche Abweichung beträgt 9,0 Punkte. Am nächsten dran war Daniel Lantelme mit einer Abweichung von nur 3,5 Punkten.

2. Edgar-Wallace-Grand-Prix: Übersicht / Epigonen-Grandprix: Übersicht / Quoten
UND NOCH MEHR LINKS: Der Lümmel-Blog / Das Lümmel-Forum
/ JBV1 JBV2 / EWP1 EWP2 EWP3

HorstFrank Offline



Beiträge: 699

30.06.2009 20:25
#72 RE: RE:Bewertet: "Das Verrätertor" (18) Zitat · Antworten

Habe mir den Film kürzlich mal mit einem Kumpel angesehen - und fand ihn sehr unterhaltsam. Lange hat er mir nicht mehr so gut gefallen, wie an jenem abend.
Irgendwie findet man manche Filme besser, wenn man sie sich mit jemanden zusammen ansieht, egal ob zu zweit oder in einer geselligen Runde. Weiß auch nicht, woran das liegt...

Drei Freunde brauchst du im Leben: Verstand, Glück und 'n Kaugummi!
(Horst Frank in "Das Geheimnis der chinesischen Nelke")

Kleine Offline




Beiträge: 77

12.07.2009 22:45
#73 RE: RE:Bewertet: "Das Verrätertor" (18) Zitat · Antworten

Der Film ist nicht der schlechteste, dennoch ist mir da ein Fehler aufgefallen. An der Stelle wo Albert Lieven mit seinen Leuten die letzte Vorbereitung vor dem Überfall bespricht.Klaus Kinski spielt die Rolle des Kane, wenn mich da nicht alles täuscht. Albert Lieven ruft die einzelnen Personen mit Namen auf und die sagen was sie zu tun haben. Nur als er bei "Kane" ankommt sagt, er nicht Kane sondern Kinski... Ist es euch mal aufgefallen????

Sei der, der du selbst glaubst zu sein.
Either one hates him, or one loves him. I prefer the second possibility.:-D

Count Villain Offline




Beiträge: 4.616

12.07.2009 23:34
#74 RE: RE:Bewertet: "Das Verrätertor" (18) Zitat · Antworten

Das ist Unterschied zwischen der englischen und der deutschen Version. In der deutschen Version dachten sie wohl Kane in Kinski umzubenennen käme ganz lustig.

Scarpine ( gelöscht )
Beiträge:

27.08.2009 18:45
#75 RE: RE:Bewertet: "Das Verrätertor" (18) Zitat · Antworten

So, jetzt habe ich es auch endlich einmal geschafft mich in diesem Forum anzumelden.

Wie ihr euch natürlich hier alle denken könnt bin ich auch ein großer Edgar Wallace-Fan.
Auch wenn hin und wieder immer mal ein Werk des Altmeisters lese, bin ich doch primär ein Fan der Rialto-Reihe und über die auch überhaupt erst zum Thema "Edgar Wallace" gekommen. Daher möchte meinen Einstand hier im Forum mit einem Review des Filmes absolvieren, der mich seinerzeit zum Fan machte: DAS VERRÄTERTOR

Mir ist bekannt, dass der Streifen bei manchen Fans nicht sonderlich geschätzt wird. Es gibt keine klassische Tätersuche und keinen charismatischen Hauptdarsteller wie Joachim Fuchsberger oder Heinz Drache. Darüber hinaus ist der Streifen von Freddie Francis untypisch für die Serie und erinnert eher an Jules Dassins "Topkapi", als an die typischen, deutschen Wallace-Filme eines Alfred Vohrer oder Harald Reinl. Subjektiv wird dem Film zudem immer vorgeworfen langatmig und spannungsarm zu sein. Manche Kritikpunkte kann ich verstehen, andere wiederum sind mir gänzlich unverständlich. Daher möchte nun meinen Eindruck über den 18. Film der Edgar Wallace-Serie schildern:


Die Schauspieler:
Das Schauspiel-Ensemble ist zwar wirklich nicht so schillernd wie bei manchen anderen Wallace-Filmen, trotzdem fällt kein Darsteller wirklich negativ aus dem Rahmen. Gary Raymond und Catherine Schell geben ein glaubhaftes Liebespaar ab. Raymond absolviert seine Doppelrolle überzeugend, während Catherine Schell im Vergleich zu anderen Hauptdarstellerinnen doch etwas blass erscheint. Dennoch gibt es an ihrem Spiel nicht wirklich etwas auszusetzen. Während der souveräne Albert Lieven mit gewohnter Klasse auftritt, ist Eddi Arent in seiner Rolle ähnlich wie in „Zimmer 13“ und „Die Gruft mit dem Rätselschloss“ teilweise störend und macht dem Zuschauer den Filmgenuss an der einen oder anderen Stelle etwas leidlich. Prächtig agiert hingegen Margot Trooger die, nach ihrer Rolle als Ehefrau des Hexers, hier kongenial die verschlagene Dinah Pawling verkörpert. Auch Klaus Kinski liefert als stoischer Killer Kane einen seiner besseren Auftritte innerhalb der Reihe ab. In Nebenrollen können zudem Anthony James und Edward Underdown überzeugen, ohne allerdings besonders hervorzustechen.

Die Musik:
Die Filmusik von Peter Thomas ist ganz ordentlich und vermag es das Geschehen atmosphärisch zu bereichern. Besonders das Titelstück ("Theme for Lucy") gehört zu seinen besseren Arbeiten für die Serie.

Die Regie:
Der Brite Freddie Francis, der ansonsten britische Horrorfilme drehte und als Kameramann 2 Oscars gewann, liefert einen schnörkellosen Kriminalthriller ab. Die Londonstimmungen und die interessanten Nachtaufnahmen beim Einbruch tun der Atmosphäre merklich gut. Das Drehbuch ist gut, hätte bezüglich des Tempos aber auch noch die eine oder andere Korrektur verkraften können. Zudem fehlt doch ein richtiger Höhepunkt. Gerade das Finale auf dem Schiff ist doch etwas enttäuschend, wenn man bedenkt, dass ausgerechnet der trottelige Hector die Bedrohung durch Kane beendet. Francis hat insgesamt gute Arbeit geleistet. Besonders die Flucht zu Beginn, die Ermordung von King mit dem Parallelschnitt und der Verrat des Gaunerpärchens mit anschließender Flucht sind sehr spannende und interessante Passagen.

Die Schauplätze & Sets:
London gibt es mal nicht aus der Konserve. Der Dreh an Originalschauplätzen hat dem Film merklich gut getan. Die Atmosphäre des Films wird durch die dadurch erweckte Authentizität enorm bereichert. Was die Sets betrifft, fällt nichts negativ auf, allerdings wird auch nichts wirklich Beeindruckendes geboten.

Insgesamt: Ein gelungener und unterhaltsamer Kriminalfilm. Aufgrund fehlender Höhepunkte kann sich mal eine Länge einschleichen. Das machen die guten Darsteller, die superbe Atmosphäre und die spannende Regie aber mühelos wieder wett. Immer noch einer meiner Favoriten, wenn auch nicht DER Lieblingsfilm der Serie.

7 von 10 Punkten

P.S.: Weis zufällig jemand, welchen Wagen Dinah Pawling in dem Film fährt?

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