"Die blaue Hand" gehört für mich klar in die Gruppe der besten 10 Wallace-Filme.
Viele gute Elemente hat dieser Film: Zum einen gefällt mir die Idee der Mordwaffe: Eine "blaue Hand" gab es vorher noch nie und die Waffe wirkt absolut bedrohlich. Ebenso bedrohlich tritt der Arzt Dr. Mangrove alias Carl Lange auf. Ich finde/fand des Film auf jeden Fall an besagten Stellen immer sehr gruselig.
Schauspielerisch gute Leistungen bringen neben Carl Lange auch Harald Leipnitz, Siegfried Schürenberg und Albert Bessler. Gerade Albert Bessler hätte ich gerne öfter in Wallace-Filmen gesehen.
Ebenso ist die Musik zum Film absolut passend. Der "Blaue-Hand-Tusch" beim Aufdecken der Geheimnisse ist sicher für viele hier ein Ohrwurm.
Leider hat der Film auch seine Schwächen. Klaus Kinski halte ich als Doppelrolle für eine Fehlbesetzung (besser wäre hier vielleicht KEIN Zwilligsbruder). Ebenso ist die Story leider zu abstrakt/kompliziert verstrickt. Dass zum Ende der Rechtsanwalt mit Lady Emerson (Ilse Steppat) und Richard (Klaus Kinski) unter einer Decke stecken, halte ich schon für übertrieben. Und dass schließlich Albert Bessler der Ex-Mann ist... naja...
Trotz der Schwächen: Ein gelungener Wallace mit (immer noch) 4 von 5 Punkten! Leider ging es danach für die Wallace-Serie (abgesehen vom Hund) immer weiter bergab dem Ende entgegen...
Ich hab´ es letzte Woche im Urlaub geschafft, den gleichnamigen Roman zu lesen und war hellauf begeistert. Mit dem Film hat er nun wirklich gar nichts zu tun, ist aber meiner Einschätzung nach eine der brillantesten Erzählungen, die Wallace verfasst hat. Keine Längen, durchweg spannend und fesselnd. Kann ich nur empfehlen!
@ Dennis: Wenn du dir dann aber das Titania-Hörspiel anhörst, was eigentlich den Roman nur zusammengekürzt hat, merkst du, dass das Ganze unheimlich unlogisch und schlecht konstruiert ist. Ich mag vorallem so die "klassischen" und bekannten Romane, die sind nicht ohne Grund verfilmt wordenn...
------------------------------------------------------------------------------ Dieser Text basiert auf wahren Gedanken. Semantik, Struktur und Satzzeichen hingegen sind frei erfunden. Alle einzelnen Wörter wurden live vor Publikum von Laienbuchstaben für Euch nachgestellt. - Ich wollte nur, dass Ihr das wisst. Schnell könnte der ungeübte Leser sonst denken, dieser Beitrag wäre echt, was er jedoch nicht ist!
In der Tat wurde von GFH auch dieser Roman 1960/61 in die engere Wahl gezogen ihn zu verfilmen. Wallace hatte ja von der Grundstruktur viele Romane geschrieben, die sich sehr stark ähneln, wie z.B. HANDS UP! & DER BANKNOTENFÄLSCHER - hier entschied sich GFH für den Banknotenfälscher. DIE BLAUE HAND & DIE SELTSAME GRÄFIN ähneln ebenfalls. Dadurch, daß man unbedingt LIL DAGOVER in einen Wallace besetzen wollte, entschied man sich für DIE SELTSAME GRÄFIN statt für DIE BLAUE HAND, was ich persönlich sehr bedauere, denn hier gebe ich Dennis recht, daß dieser Roman zu den besten gehört, die Wallace geschrieben hat.
Hmm, vielleicht sollte ich den ROman nochmal lesen, aber ich persönlich fand den Roman damals nicht allzu pralle und das Hörspiel hat mich jetzt lange danach nochmal darin bestärkt...
------------------------------------------------------------------------------ Dieser Text basiert auf wahren Gedanken. Semantik, Struktur und Satzzeichen hingegen sind frei erfunden. Alle einzelnen Wörter wurden live vor Publikum von Laienbuchstaben für Euch nachgestellt. - Ich wollte nur, dass Ihr das wisst. Schnell könnte der ungeübte Leser sonst denken, dieser Beitrag wäre echt, was er jedoch nicht ist!
Sogar der Goldmann-Verlag fand diesen Roman so ausgezeichnet,daß sie ihn innerhalb ihrer Ausgabe als zweiten Roman nach DER FROSCH MIT DER MASKE veröffentlichten. Im übrigen gehört DIE BLAUE HAND zu WAllace "reiferen" Werken, zu denen ich auch Romane wie DER MANN VON MAROKKO, IM BANNE DES UNHEIMLICHEN & DAS VERRÄTERTOR zähle.
J.
P.S.: Eigentlich gehört dieser Text in den Roman-Thread, aber da Dennis den Roman DIE BLAUE HAND hier hervorgehoben hat, wollte ich auch hier antworten.
Die blaue Hand gehört für mich eindeutig zu den fünf besten Wallace-Filmen überhaupt. Das liegt zum einen an der wirklich supergruseligen Atmosphäre, zum anderen an der temporeichen Musik - kein Vergleich mehr mit stümperhaften Soundtracks ala "Seltsame Gräfin" u. ä. Das einzig wirklich enttäuschende an diesem Film ist der Schluss bzw. die Auflösung der Geschichte. Das ist aber eindeutig nur dem Regisseur anzulasten. Anscheinend wollte man möglichst schnell fertig werden, genauso wirkt das auch. Die Schauspieler sind alle wieder einmal sehr gut. Trotz der genannten Schwäche alle 5 Punkte!
Es hätte einer der größten EW Filme werden können,aber es gibt einen gravierenden Patzer und das ist der verdammte Schluss,bei dem steige ich bis heute nicht durch,und frag mich immer wieder,was da Vohrer wollte,ist den Schauspielern nichts aufgefallen,was die da für einen Stuß zusammen reden,Harald Leipnitz hätte es auffallen müßen,oder einen der anderen,daher auch nur 4/5 Punkten
Ich hab mir den Film vor ein paar Wochen (oder Monaten?) wieder mal angesehen, hatte ihn eigentlich in guter Erinnerung - und fand ihn jetzt plötzlich unfassbar schlecht. Richtig schundig, und das nicht nur wegen des verkorksten Endes. Da der Film aber allgemein gut anzukommen scheint, schau ich ihn mir heute noch mal an, versuche, möglichst unvoreingenommen zu sein ... und gebe danach mein vernichtendes Urteil ab! ;-)
Spannender Krimi, der sich in einem total verwirrendem unerklärlichem Ende auflöst. Leipnitz macht einmal mehr einen guten Inspektor, Schürenberg spielt Sir John wie immer konstant und ist einfach viel besser als Sir Arthur... und natürlich Kinski in seiner letzten guten Wallace Rolle. Fazit: Einer der besten Wallace-Farb-Filme mit einem Ende über das man besser schweigen sollte. 4 von 5 Punkten Gez.: H.
Als ich die "Blaue Hand" vor Jahren zum ersten Mal sah, gefiel mir der Film gar nicht. Ich kann heute nicht einmal mehr sagen, warum. Mittlerweile rechne ich ihn zu den besseren Wallace-Filmen, weil er eine besonders bedrohliche Atmosphäre erzeugt und in Bild und Musik überzeugt. Wie für viele andere hier ist das Ende enttäuschend, es wirkt aufgesetzt und nicht immer logisch. Aus der Grundkonstellation hätte man ein sinnvolleres Ende konstruieren können, aber ansonsten ist der recht gut, 3/5 Punkten.
Super spannend, unheimlich, großartig gespielt und vergleichsweise ziemlich hart.
Natürlich erste Sahne: Klaus Kinski ENDLICH in einer großen, sympathischen Hauptrolle, die ihm Gelegenheit gibt, ganz andere Seiten zu zeigen, die man als Wallace-Fan in den vorherigen Filmen noch nicht gesehen hat. Aber natürlich ist auch die übrige Besetzung super, Ilse Steppat gewohnt dämonisch, Albert Bessler als schrulliger Butler, Harald Leipnitz leider zum letzten Mal als Inspektor und Carl Lange als absolut fieser, unerbittlicher Anstaltsdirektor Dr. Mangrove.
Was Schauplätze und Kulissen betrifft hat man auch eine sehr gute Wahl getroffen, nur die Räumlichkeiten des Irrenhauses wirken teilweise etwas zu billig, alles hat Ernst Wilhelm Kalinke hervorragend in kühlen grau und blau angehauchten Farben und mit vielen skurrilen Einstellungen (Lady Emerson's Gesicht durchs Weinglas, Dialog zwischen der angeschnallten Myrna auf der Bahre und Dr. Mangrove) eingefangen.
Zweifellos der Wallace mit den besten Mordszenen und den dollsten Schocks. Eine solche Vielzahl an unheimlichen Szenen (Mordanschlag auf Myrna, Mord am Nachtwächter, Mord an Charles und der absolute Schreck-Moment, wenn Myrna den Vorhang herunterreißt) machen alleine schon einen Hochgenuß aus, der durch die übrigen handwerklichen Qualitäten noch verstärkt wird.
Der Schluss ist etwas ungünstig gelöst und abgehackt, stört aber nicht wirklich den Unterhaltungswert und den künstlerischen Anspruch dieses schon fast zum Horrorfilm geratenen Meisterwerkes!
Ges.: 5 / 5
Gruß,
Christoph
PS: Auch ich kann den Roman nur empfehlen- ist echt spannend und mysteriös!
Hallo, auch für mich einer der besten Farbfilme. Ich kann mich nur anschließen, tolle Schock- und Gruselelemente aber leider ein zu kurzes und zu wirres Ende. Das Skelett als Horrorfilm-Element finde ich dann aber schon zu billig, andere Szenen gerade zu kultig, etwa die Szene, in der Richard Haller in Diana Körners Schlafzimmer kommt oder einige Szenen mit Carl Lange. Die Musik gefällt mir hervorragend, eine schöne aufpeitschende Abwechslung zu den Peter-Thomas-Filmmusiken. Bei den Schauspielern bin ich geteilter Meinung, auf der einen Seite tolle Stars wie Leipnitz, Steppat usw, auf der anderen Seite fast schon B-Schauspieler wie Thomas Danneberg, Peter Parten oder Fred Haltiner. Carl Lange in seiner besten und kultigsten Rolle; Klaus Kinski fand ich in anderen Filmen schon besser; die Idee mit der Doppelrolle wirkt etwas angestrengt. Ilse Steppatt hätte noch mehr dramatischen Platz bekommen können. Im Vergleich zu den klassischen s/w-Filmen ist vieles spannender und drastischer, aber leider wirkt der Gesamteindruck etwas billiger. knappe 4 von 5 Punkten
Ach ja, doch - sooo schlecht ist der Film gar nicht, im Gegenteil, er ist sogar ziemlich gut ... bis auf den Schluss halt. Bis dahin allerdings kommt keine Langeweile auf, die Atmosphäre ist dicht und schön schaurig, die Musik gut, es gibt eine Reihe ganz exquisiter Szenen. Die Qualität der Darsteller hält sich in etwa die Waage, das heißt, ein paar richtig gute (Carl Lange vor allem) stehen ein paar eher schlechten und farblosen gegenüber. Thomas Danneberg und der Darsteller des anderen Bruders (Name fällt mir gerade nicht ein) haben ihren Rollen überhaupt kein Profil verliehen, und Diana Körner macht in vielen ihrer Szenen den Eindruck, als hätte man sie direkt von der Bühne einer Laienspielgruppe weg engagiert. Harald Leipnitz gibt hier meiner Meinung nach seinen besten Inspektor, und das Fehlen der obligatorischen Lovestory fällt nicht unangenehm auf; im Gegenteil, eine Beziehung zwischen den Figuren von Leipnitz und Körner hätte nur aufgesetzt und unglaubwürdig gewirkt. Auch das also durchaus ein Pluspunkt des Films. Aber, wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe ... Dieses Gefasel, dem man gar nicht folgen mag, weil's purer Humbug ist. Das zieht den bis dahin, wie gesagt, ziemlich guten Film dann doch noch runter aufs Mittelmaß, weil das Ende einer Geschichte nun mal wichtig ist für die Geschichte als Ganzes, und bei einem Krimi, in dem das Ende auch die Auflösung ist, wiegt ein dramaturgisches Versagen an eben dieser letzten und entscheidenden Stelle doppelt schwer.
Wäre das Ende auf dem Niveau geblieben, das der Film bis dahin vorgegeben hatte, hätte ich bestimmt (und mindestens) die Vier-Punkte-Karte gezückt; so aber reicht's nur für drei. Womit der Film unter den Farb-Wallace-Krimis freilich immer noch eine einigermaßen herausragende Position einnimmt.
Auch mir gefällt "Die blaue Hand" sehr gut. Zweifellos der bisher beste Farbfilm - mit einigen genialen Szenen und Spannung bis zum Ende. Nur wird der Film am Ende sehr verwirrend, die Auflösung hätte besser gelingen können. Das zieht den Film, den ich ansonsten für ein Meisterwerk halte, doch runter. Ich kann mich nicht zwischen 4 und 5 Punkten entscheiden.