Nein, leider immer noch nicht. Ich gehe unter in DVDs und sitze vor allem auch sehr oft in verschiedensten Kinos mit verschiedensten Programmen. Aber ich hoffe, demnächst eine kleine Reihe deutscher Kriminalfilme zu machen denn ich habe auch noch Alfred Vohrers "Verbrechen nach Schulschluss" hier liegen, genauso wie ich den großartigen "Sieben Tage Frist" wieder sehen möchte und es sicherlich auch noch Filme wie "Der Arzt von St. Pauli" von Rolf Olsen zu entdecken gibt. Und die Edgar Wallace- und Jerry Cotton-Filme würde ich auch alle gerne einmal wieder "besuchen"... Ach... wenn man sich für so viele verschiedene Richtungen des Kinos interessiert wächst es einem einfach allzu schnell über den Kopf.
hoffentlich hast du inzwischen Zeit gefunden, "Ein Alibi zerbricht" in deinen Filmplan mit einzubeziehen, denn es lohnt sich tatsächlich. Es handelt sich hierbei um einen wunderbar spannenden und perfekt aufgebauten, dramatisierten und fotografierten Kriminalfilm, dessen recht geradlinige Handlung vor allem von dem ideal gesteigerten Spannungsaufbau profitiert. Bereits der "Unfall" zu Beginn ist spannungsgeladen und durch klassische Musik (typisch für Vohrer, obwohl der übrige Film nicht wirklich seine Handschrift trägt - ich hätte nie und nimmer auf Vohrer als Regisseur getippt, hätte ich es nicht im Vorspann gelesen) toll unterlegt. Weiterhin kann man die Steigerung der Spannung bei den Gesprächen zwischen Leuwerik und Eyck von Mal zu Mal deutlich spüren, was in einem zwar langen, jedoch auch wirklich mitreißenden Finale gipfelt.
Hallo Reinhard, wie bist Du an die Filme VERBRECHEN NACH SCHULSCHLUSS und EIN ALIBI ZERBRICHT gekommen? Sind die auf DVD erschienen? Habe schon oft vor allem nach letzterem gesucht. Der interessiert mich auch brennend!
Gruß Jan
Mike Pierce
(
gelöscht
)
Beiträge:
09.04.2008 10:25
#19 RE: Bewertet: "Ein Alibi zerbricht" (Außer der Reihe)
Leider kenne ich diesen Film noch nicht. Aber das wird sich bald ändern.
Ruth Leuwerik ist der Favorit unter meinen weiblichen Lieblingsdarstellern.
Sie spielt immer wunderbar, z.B. in "Vater braucht eine Frau", "Muss man sich gleich scheiden lassen", "Immer, wenn der Tag beginnt" oder "Die ideale Frau".
Ja, inzwischen habe ich ihn gesehen (ist ja auch viel Zeit ins Land gegangen ) und war sehr angetan, stimme auch mit dir überein, abgesehen von der "Handschrift" Vohrers. Ich finde schon dass das ein typischer Alfred Vohrer-Film ist, gemessen allerdings nicht an seinen Wallace-Filmen sondern eher seinen übrigen Arbeiten - wenn man sich z. B. seine Simmel-Filme, "Jeder stirbt für sich allein", "Wartezimmer zum Jenseits" oder "Sieben Tage Frist" ansieht, finden sich viele stilistische und erzählerische Ähnlichkeiten zu "Ein Alibi zerbricht" - Vohrer war nicht nur ein perfekter Kriminalist sondern auch ein gediegener Melodramatiker. Ich habe vor lauter Begeisterung sogar ein OFDb-Review geschrieben (kommt in letzter Zeit nicht mehr oft vor) in dem ich ihn "pseudointellektuell" (wie du es nennen würdest ) auseinandernehme.
Eine anständige DVD wäre hier wünschenswert aber damit ist wohl nicht zu rechnen; wenn überhaupt, dann bei Kinowelt und die bekommen das ohnehin nicht ins reine.
Dank Premiere Nostalgie habe ich den Film gerade gesehen und bin überrascht, dass er hier so gut wegkommt. Ich hatte ihn mir nur angesehen, weil er beim Epigonen-Grand Prix mitgemacht hat und ich finde schonmal, dass das eher kein Wallace-Epigon ist, da der/die Mörder eigentlich schon nach einer halben Stunde klar sind. Danach ist eigentlich nur noch spannend wer wen wie umbringt. Am meisten stört mich aber das für mich schwachsinnige Verhalten von Ruth Leuwerik. Statt zu ihrem Mann zu halten, der sozusagen nur in Notwehr gehandelt hat, will sie ihn anzeigen. Obwohl klar ist, dass sie dann selber ermordet wird sagt sie das den Tätern auch noch ins Gesicht statt zu lügen. Am Schluss hilft sie auch noch völlig lebensmüde und unsinnig ihren Mann zu stellen statt das der Polizei zu überlassen. Soviel unglaubwürdiges Verhalten hat mich stark genervt. Mal ganz nebenbei hätte ich mir statt einer 39jährigen Ruth Leuwerik was Jüngeres, Hübscheres für die Hauptrolle gewünscht.
Peter van Eyck spielt z.B. in den Mabuse-Filmen der Zeit mit 17 bis 26 Jahre jüngeren Partnerinnen und wie ich finde glaubhaft. Man ist von den Wallace- und z.B. auch den James Bond-Filmen gewohnt, dass die Partnerinnen sehr viel jünger sind. Außerdem ist mir was Junges, Hübsches in der Hauptrolle wichtiger als die Glaubwürdigkeit.
..dafür hattet Ihr ja auch die 21jährige knackige Hannelore Elsner zusätzlich in dem Film.
Der Film wurde übrigens als Ruth-Leuwerik-Film vermarktet, quasi spielte sie die "erste Geige" und an ihre Seite gab man Peter van Eyck als Ehemann. Hätte ja auch der Borsche gepasst.
Ich finde Deine Bemerkung ziemlich sexistisch. Ruth Leuwerik spielte in "Ein Alibi zerbricht" die Ehefrau von Peter van Eyck und kein Bond-Girl. Sie muss deshalb auch nicht "knackig" sein, sondern soll ihre Rolle angemessen ausfüllen. Es gibt auch Rollen, in denen ältere Schauspieler/innen gebraucht werden, da die Filmlandschaft Menschen zum Glück nicht nur auf das äußere Erscheinungsbild reduziert. Es wäre schlimm, wenn man Frauen in Filmen nur unter dem Etikett "jung und sexy" vermarkten würde. Dies gilt selbstverständlich auch für Männer. Was wir brauchen sind fähige, einfühlsame Darsteller, die ihre Rollen glaubwürdig ausfüllen. Ruth Leuwerik und Peter van Eyck schaffen dies in "Ein Alibi zerbricht" auf spannende Weise. Gerade ihre Erfahrung verhilft ihnen zu einem lebensechten, ausdrucksstarken Spiel.
Ich finde Deine Bemerkung ziemlich sexistisch. Ruth Leuwerik spielte in "Ein Alibi zerbricht" die Ehefrau von Peter van Eyck und kein Bond-Girl. Sie muss deshalb auch nicht "knackig" sein, sondern soll ihre Rolle angemessen ausfüllen. Es gibt auch Rollen, in denen ältere Schauspieler/innen gebraucht werden, da die Filmlandschaft Menschen zum Glück nicht nur auf das äußere Erscheinungsbild reduziert. Es wäre schlimm, wenn man Frauen in Filmen nur unter dem Etikett "jung und sexy" vermarkten würde. Dies gilt selbstverständlich auch für Männer. Was wir brauchen sind fähige, einfühlsame Darsteller, die ihre Rollen glaubwürdig ausfüllen. Ruth Leuwerik und Peter van Eyck schaffen dies in "Ein Alibi zerbricht" auf spannende Weise. Gerade ihre Erfahrung verhilft ihnen zu einem lebensechten, ausdrucksstarken Spiel.
Ich bin ziemlich sicher ein ganz anderer Filmkonsument als ihr. Ich habe hier über 100 Filme mit meinen Lieblingsschauspielerinnen, die ich ausschließlich wegen diesen geguckt habe, ganz egal, ob mich das Genre sonst interessiert. Diese Frauen sind in den Filmen auch grundsätzlich jung und hübsch. Es kommt auch dazu, dass ich persönlich schauspielerische Leistung schlecht einschätzen kann, das Aussehen dagegen natürlich ganz schnell. Natürlich gibt es selbst für mich Filme, die überhaupt keine gutaussehende Frau brauchen (z.B. Horrorfilme), nur in "Ein Alibi zerbricht" wäre das für mich besser gewesen. Ich habe auch viel mehr andere Kritik zu diesem Film gebracht, aber jetzt geht es anscheinend nur um den letzten Satz, den ich noch dazu geschrieben hatte.
Zitat von ThomasIch bin ziemlich sicher ein ganz anderer Filmkonsument als ihr. Ich habe hier über 100 Filme mit meinen Lieblingsschauspielerinnen, die ich ausschließlich wegen diesen geguckt habe, ganz egal, ob mich das Genre sonst interessiert. Diese Frauen sind in den Filmen auch grundsätzlich jung und hübsch. Es kommt auch dazu, dass ich persönlich schauspielerische Leistung schlecht einschätzen kann, das Aussehen dagegen natürlich ganz schnell. Natürlich gibt es selbst für mich Filme, die überhaupt keine gutaussehende Frau brauchen (z.B. Horrorfilme), nur in "Ein Alibi zerbricht" wäre das für mich besser gewesen. Ich habe auch viel mehr andere Kritik zu diesem Film gebracht, aber jetzt geht es anscheinend nur um den letzten Satz, den ich noch dazu geschrieben hatte.
Hallo Thomas,
nimm bitte die Kritiken von den Usern hier und mir nicht persönlich. Niemand will Dich persönlich angreifen. Hier gehen nur die Meinungen auseinander. Dass diesem Ruth-Leuwerik-(Kriminal)-Film soviel Beachtung beigemessen wird liegt allein daran dass der Regisseur Alfred Vohrer heißt. Und daher wird er auch immer als Epigon betrachtet. Nach dem "Indischen Tuch" seinem fünften Wallace wollte Vohrer wieder einmal einen "kritischen" Film inszenieren, was ja fast alle seine ersten Inszenierungen vor "Die toten Augen von London" waren. Hierzu zählt "Verbrechen nach Schulschluß", "Mit 17 weint man nicht" und "Bis dass das Geld euch scheidet". Mit seinen späteren Kriminalfilmen für Luggi Waldleitner (Perrak, Sieben Tage Frist) bewies Vohrer inszenarisch ein "glücklicheres Händchen" als bei diesem Film. Dennoch muß auch ich Dir widersprechen denn die zugrundeliegende Rolle als Juristin kann keine junge knackige Darstellerin spielen, denn das wäre unglaubwürdig. Bei der Beurteilung dieses Films sollte man eher das gesamte Darstellerensemble einbeziehen.
Übrigens war ein Jahr später Vohrers Hauptdarstellerin Hildegard Knef beim "Wartezimmer zum Jenseits" auch bereits 39 Jahre und auch kein knackiges junges Mädchen mehr.
Also ich kann Deine Argumentation zwar nachvollziehen dennoch passt sie nicht zum Gesamtbild und der Gesamtdramaturgie des Films. Übrigens hatte Vohrer mit allen vier Kriminalfilmen außerhalb der Wallace-Serie Pech. Sie waren genaugenommen alle Vier Flops!
Du hast bestimmt Recht, dass eine 25 jährige Sexbombe hier in der Hauptrolle unglaubwürdig wäre, nur ich allein persönlich hätte die trotzdem lieber gesehen, weil mir die Glaubwürdigkeit da nicht so wichtig wäre. Das kann ja jeder sehen wir er will. Ist ja kein Problem. Mein Hauptkritikpunkt an diesem Film war ja sowieso das unglaubwürdige Verhalten von der Leuwerik und dass die Mörder zu schnell klar waren. Sonst hätte der Film mir trotz 39 jähriger Hauptdarstellerin auch besser gefallen.