Kennt von euch jemand diesen Film? Die Geschichte ist schon einigermaßen anders gestrickt als die Wallace-Geschichten. Es ist eben allerdings auch ein Krimi aus der Wallace-Zeit, nämlich 1963 gedreht. Alfred Vohrer führte Regie, Herbert Reinecker schrieb das Drehbuch und es spielten Peter van Eyck, Ruth Leuwerik, Charles Regnier, Hannelore Elsner und Sieghard Rupp. Mir gefällt der Film ganz toll, wenn auch fast ohne Wallace-typische Leichen. Ruth Leuwerik spielt eine Anwältin, die einen dubiosen Unfall aufklären will. Im Laufe des Films gewinnt sie immer mehr die Erkenntnis, daß eine Gruppe von Männern um ihren Mann ( Peter van Eyck) einen als Unfall getarnten Mord begangen haben. Eher ein Psycho-Thriller. Peter van Eyck verleiht seiner Rolle eine erschreckende Unheimlichkeit. Meiner Meinung nach neben den Wallace-Filmen einer der besten deutschen Krimis der 60iger Jahre und einer der ganz wenigen (und auch noch gelungenen) deutschen Psycho-Thriller.
ganz klar ein Highlight der damaligen Zeit! Eine absolute Traumbesetzung und tolle Regie. Der Film bleibt spannand bis zum Schluß. Neben UNTER AUSSCHLUSS DER ÖFFENTLICHKEIT einer mneiner Lieblings-Nicht-Wallace-Filme!
Es wundert mich ein bißchen, dass bisher nicht über diesen Film gesprochen wurde:
"Ein Alibi zerbricht" (1963) mit Ruth Leuwerik und Peter van Eyck sowie Charles Regnier und Sieghardt Rupp usw.
Interessant ist bei diesem Film schon die Besetzung. Weder Ruth Leuwerik noch Peter van Eyck (beide Hauptrolle) tauchen nicht bei der Wallace-Serie auf, obwohl sie hier gut rein gepasst hätten.
Vom Film selber war ich positiv überraschend. Durch die Identifizierung mit Ruth Leuwerik als Hauptfigur und den Ermittlungen gegen ihren Mann sterigert man sich gut in die Story rein. Peter van Eyck wirkt hier als Immobilien-Unternehmer bedrohlich, sogar bedrohlicher als manch Schurke in einem Wallace-Film.
Für mich einer der besten stilverwandten Filme zu Wallace.
PS: An dieser Stelle noch mal vielen Dank an rainbow :-)
Null Problemo, gern geschehen Der Film baut wirklich eine tolle Spannung auf und besonders Peter van Eyck wirkt unheimlich glaubwürdig in seiner Rolle - ein absolut gut gelungener Film bei dem so ziemlich alles stimmt, sollte man auf jeden Fall gesehen haben
Nachdem ich den Film nun bekommen habe, möchte ich hier gerne meine Meinung darüber kund tun.
Die beiden Hauptpersonen, Ruth Leuwerik als Rechtsanwältin und Peter van Eyck als ihr Ehemann, der in der Baubranche tätig ist, sind erstklassig besetzt und zeigen ein eindrucksvolles Porträt eines Ehepaares, das sich nach all den Jahren einander entfremdet hat, da man sich im Grunde gar nicht richtig kennt.
Peter van Eyck gibt den eiskalten, zynischen Bauherrn, der sich durch seine Ellenbogen-Mentalität hochgearbeitet hat und eine Gruppe von Menschen um sich schart, die ihm treu ergeben ist und seine Handlungen mitträgt.
Ruth Leuwerik verkörpert hingegen eine Rechtsanwältin, der ihr Beruf Spass macht und demgegenüber sie eine moralische Pflicht zur Gerechtigkeit fühlt. Sie vertritt die Interessen des kleinen Mannes, der schuldlos in die Tötung eines Konkurrenten ihres Gatten verwickelt wurde. Nach und nach erkennt sie, daß ihr Mann zusammen mit seinen Freunden den Mord und die Beseitung des Opfers von langer Hand geplant hat.
Man steigt sofort in die Handlung ein und kann sich gleich mit Ruth Leuwerik identifizieren, während van Eyck glatt, herablassend und "schuldig" wirkt. Denkt man am Anfang, es handle sich um die Geschichte eines Lastwagenfahrers, der seine Unschuld beweisen muß, erkennt man bald, daß sich das Drama in das Privatleben der Anwältin verlagert.
Ausgezeichnete schauspielerische Leistungen, guter Einsatz des Leitmotivs (Bachs Toccata und Fuge), interessante Kameraeinstellungen sowie ein durchgehend packendes und logisches Drehbuch machen diesen Film sehenswert.
Das klingt ja formidabel! Du wirst es nicht glauben (...) aber ich selbst habe den Film noch gar nicht gesehen obwohl er schon eine halbe Ewigkeit auf meinem Schreibtisch liegt! Ich denke, das hole ich schnellstens nach und poste dann auch meine "geistigen Ergüsse", lang genug vorgenommen habe ich es mir ja schon!
Einer der besten deutschen Krinmis der 60iger Jahre. Thematisch und dramaturgisch ist der Film ganz weit von Wallace entfernt. Offensichtlich drängte es Vohrer, neben seinen vielen Wallace-Krimis auch mal etwas ganz anderes zu machen. Ich vermute, daß bewußt keine Wallace-Darsteller gewählt wurden ( außer Charles Regnier, der als solcher aber noch nicht so etabliert war). Das Misstrauen zwischen Leuwerik und van Eyck treibt die Handlung spannend voran. Und daraus resultiert auch eine ganz andere Art von Unheimlichkeit als bei Wallace, die in einem eindrucksvollen Finale münden. Das Ganze ist dramaturgisch, inszenatorisch und darstellerisch auf hohem Niveau auf die Leinwand gebannt worden. Hervorzuheben ist Peter van Eyck, der hier im Gegensatz zu seinen Rollen bei Mabuse einen facettenreichen Part abzuliefern hat und sehr beeindruckt. Zwielichte Charaktere, die nicht den Menschen dahinter verdecken, liegen ihm außerordentlich, wie auch im 1964 enstandenen Reinecker-Film "Kennwort: Reiher".
Eine Glanzrolle für Peter van Eyck in einem hervorragendem Film. Ebenfalls ein Highlight ist der Film UNTER AUSSCHLUSS DER ÖFFENTLICHKEIT. Wiederum mit Peter van Eyck bestens besetzt, dazu noch eine tolle Marianne Koch. Van Eyck war sicher einer der besten deutschen Schauspieler!
In Antwort auf:Dennoch nicht der beste, aber einer der fünf besten Kriminalfilme bzw. Psycho-Thriller der 60er- und 70er Jahre
Dem kann ich mich nur voll und ganz anschließen.
In Antwort auf:Ein weiterer Grund, warum ich Alfred Vohrer so verehre
Das aleine war für mich der Grund mir diesen Film anzuschauen und ich bin nicht entäuscht worden. Obgleich der Tatsache, daß der Film zur Zeit der Wallace-Welle entstand, würde ich diesen nicht als direkten Epigon einstufen. Vielmehr ähnelt er als "Gerichtsfilm" "Alibi von 1955".
Hast Du Dir den Film in der Zwischenzeit angesehen ?
Ich habe ihn vor wenigen Tagen wieder einmal gesehen und muß sagen, er verliert selbst bei mehrmaligem Sehen nichts von seiner atemlosen Spannung. Die Wortduelle zwischen Leuwerik und van Eyck knistern vor kaum kaschierter Furcht, lauender Vorsicht, unterdrückten Neidgefühlen und offenem Hass.
Man zittert mit Ruth Leuwerik mit, wenn sie sich in Gefahr begibt, eine Gefahr, die sie aus Pflichtgefühl und moralischen Uberlegungen nicht scheut. Selbst als sie weiß, daß ihr Mann sie beseitigen will, schreckt sie vor der Konfrontation nicht zurück, sondern beweist Mut und Ausdauer. Das Porträt einer starken Frau, die den Mann an ihrer Seite falsch eingeschätzt hat und dies fast mit ihrem Leben bezahlen muß.