Das stimmt, dass eine 1:1 Verfilmung wohl gescheitert wäre. Das waren aber auch die besten Filme - sprich Silbersee & die Trilogie - nicht. Nur als Wendlandt auf sich allein gestellt war, ohne jemand in Verantwortung, der zumindest mal die Bücher gut kannte, gings qualitativ sehr schnell sehr stark den Bach runter. Das sah das Publikum genauso und ist nicht meine Einzelmeinung.
Als Flimmer Fred und Strauss im Casino sitzen, da sagt doch Strauss sinngemäß.... "...da könnte doch nach seinem (David Judd) Tod sein Bruder den Schlüssel haben...". Das spräche eindeutig dafür, dass er D Judd wirklich für tot hält und er kannte ihn wohl auch nie.
Als letzten der fünf Martino Gialli habe ich nun auch "All the colours of the dark" vor Kurzem gesehen.
Der Film wirkt wie ein italienisches Remake von Polanskis Klassiker, besetzt mit bekannten Giallo Gesichtern Edwige Fenech, Ivan Rassimow und George Hilton. Schwarze Magie und Satanismus waren ein großes Thema in den 60ern und 70er Jahren und daher ist der Film auch ein Kind seiner Zeit und altert deutlich schlechter als Martinos klassische Gialli wie zB Der Killer von Wien. Die Szenen der Teufelsaustreibung bei den Satanisten wirken aus heutiger Sicht leider unfreiwillig komisch. Anders als bei seinen besten Gialli schafft Martino es hier auch nicht, den Zuschauer zu fesseln und die Spannung hochzutreiben. Als Zuschauer wird man auf zuviele Geduldsproben gestellt, durch das ständige Hin und Her zwischen Traum und Wirklichkeit lässt das Interesse irgendwann nach.
Ein paar packende Szenen hat der Film, vor allem im Landhaus des Psychiaters und gegen Ende im Treppenhaus, aber insgesamt einfach zu wenig, um das Interesse des Zuschauers dauerhaft zu binden. Positiv natürlich Edwige Fenech, wie immer ein Augenschmauß; Gut auch der Soundtrack von Bruno Nicolai, allerdings aufgrund der durchweg hochklassigen Konkurrenz im Giallo Fach im Vergleich eher durchschnittlich.
Fazit: Eindeutig der schwächste von Martinos Gialli; Zu sehr verlässt sich der Film auf die Schockmomente des Satans-Kults, die aus heutiger Sicht aber eher bizarr und komisch wirken. Einige spannende Szenen können den dünnen Plot und die Längen nicht wirklich wettmachen. Allenfalls für Fans der Fenech ein Muss, Fans des klassischen Giallos kommen eher weniger auf ihre Kosten.
Naja, mit dem VERRÄTERTOR kann man halt Schlaflosigkeit kurieren, schon verständlich, dass der für lange Zeit im Archiv bleibt. Die HAND ist da natürlich schon ein viel besserer Kandidat und mit Kinski in der Hauptrolle zieht der sicher auch nicht nur Wallace Fans.
Zitat von Lord Peter im Beitrag #989Von den 4 genannten Titeln hat jedenfalls nur die "Gruft" auf BD einen Farbvorspann.
Kann ich bestätigen. Auch die letzte TV Ausstrahlung lief bei Gruft mit Farbvorspann.
Stand nicht in den DVD Booklets, dass der Farbvorspann "verschollen" sei? Damals hatte Universum bei MÖNCH und GRUFT ja verrissen, den Vorspann richtig abzutasten. Beim MÖNCH wurde dann der VHS Vorspann eingefrickelt.
Zitat von Peter Ross im Beitrag #985Ich besitze zwar nicht die Blu Ray Boxen, aber welche Filme nach Augen waren denn tatsächlich schwarzweiß?
Soweit ich weiß, zumindest "Fälscher", "Gräfin" und "Orchideen". Die "Gruft" hat zwar auf der DVD einen S/w-Vorspann, aber dieser dürfte in Farbe gewesen sein (siehe das herunterfließende Blut). Beim "Fälscher" wurde im Forum der (schon lange vom Netz verschwundenen) Seite "Deutscher Tonfilm" mal angezweifelt, dass dessen Titel wirklich immer weiß waren (da sie dafür teilweise nicht zu gut erkennbar seien). Aber bisher wüsste ich nicht, dass bei diesem Film (und den beiden anderen von 1961/62) ein Farbvorspann mal bestätigt wurde.
Die Dt Tonfilm Seite kann man noch über das web archive ansehen:
Die Schusswunde war doch recht mittig am Rücken, eigentlich zerfetzt es da die Wirbelsäule an der Stelle. Da könnte er mal mindestens nicht mehr laufen...
ZitatDaneben frage ich mich, wie es sein kann, dass Messer zwar über den Hexer informiert ist, aber dessen bürgerlichen Namen nicht kennt und daher auch nicht wusste, dass seine Sekretärin dessen Schwester war.
Der bürgerliche Name ist vermutlich nicht allgemein bekannt, sondern nur den ermittelnden Behörden. Der "Hexer" hingegen scheint dagegen schon früher ein großes Thema in der Presse gewesen zu sein, sonst wäre seine Rückkehr kaum einen Aufmacher wert.
Natürlich kann es sein, dass auch in der Welt der Wallace-Filme die Zeitungen es dabei belassen, nur über den "Hexer" (oder "Arthur M.") zu schreiben. Und dass auch Messer als Jurist nicht irgendwo den richtigen Namen aufgeschnappt hat.
[/quote]
Diesen Punkt fand ich auch immer seeehr unglaubwürdig, dass Messer aus allen Wolken fällt, als Higgins ihm mit dem Namen Milon konfrontiert. Klar, es waren die Zeiten vor Internet, aber der Hexer war ja offensichtlich ein großes Thema in der Londoner Öffentlichkeit, sodass sicher sein richtiger Name auch durchgesickert wäre.
Zitat von Baal1985 im Beitrag #291Sir John meint/hofft, er würde von dem Mord an seiner Schwester nichts erfahren. Worauf Inspektor Higgins antwortet: "Er wird. Ich hab' in allen australischen Zeitungen ausführlich über den geheimnisvollen Mord an Gwenda Milton berichten lassen."Warum eigentlich? Was für ein Interesse hat die Polizei, dass Arthur Milton sich einschaltet??? Das verkompliziert die Sache doch nur.
Könnte eine ähnliche Motivation sein, wie Mittäter wieder laufen zu lassen, um an Hintermänner heranzukommen. Wenn der Hexer in London Staub aufwirbelt, rechnet sich Higgins vermutlich bessere Chancen aus, eine Spur zu finden. Außerdem ist Higgins trotz seiner angeblichen Berühmtheit beim Yard nun nicht der cleverste Inspektor. Er tappt schließlich den ganzen Film lang im Dunkeln.
Ich denke eher, dass Inspektor Higgins den Ehrgeiz entwickelt hat, den Hexer zu stellen und zu verhaften. Der Mord an Gwenda Milton dient ihm dazu eher als Lockvogel, damit Milton wieder nach London kommt. Für diesen Mord interessiert sich folgerichtig ja auch bald niemand mehr so recht.
Zitat von Savini im Beitrag #277Nicht umsonst hat Tses in seinem Buch sowohl Arent als auch Braun mit der Dämlichkeit dieser Szene konfrontiert, die beide völlig vergessen hatten. Sie passt wirklich absolut nicht zu Davies, der zuvor im Film alles andere als dumm erschien; ebenso wie (worauf Dr. Oberzohn hngewiesen hat) umgekehrt der eher beschränkte Bucklige intuitiv den Plan des Reverends zu verstehen scheint und deshalb den Hörer wieder auf die Gabel legt.
Hat es die Szene tatsächlich ins Buch geschafft Muss ich mir mal besorgen, habe nur das Kramp'sche Werk bisher.
Zitat von Count Villain im Beitrag #232Eine Mischung aus Dummheit und Autorenversagen bietet dann der Reverend. Er will bei Alan Davies Selbstmord vortäuschen, schießt aber zweimal auf ihn. Aber anstatt dass dieser Umstand dann zu seiner Überführung führt, ist es stattdessen dieser dämliche Hörer. „Der war ja gar nicht aufgelegt.“ – „Woher wissen Sie das?“ Wenn der Reverend mit Davies telefoniert hat als der Schuss fiel, dann weiß er natürlich, dass der Hörer zu diesem Zeitpunkt nicht aufgelegt war. Wenn der Hörer hinterher aufgelegt war, der Tote es selbst aber nicht mehr konnte, dann muss ein anderer den Hörer aufgelegt haben. Aber das muss nicht der Mörder getan haben (hat er auch nicht) und ist daher weder ein Beweis für einen Mord noch ein Gegenbeweis für das angebliche Telefonat.
Schon beim ersten Sehen des Films musste ich mir angesichts der Idiotie an dieser Stelle an den Kopf fassen: Als der Inspektor begann, dass die Sache "einen Schönheitsfehler" hätte, rechnete ich fest damit, dass er entweder mit den ZWEI Schüssen kämen oder damit, dass auf Davies´ Kleidung keine Pulverspuren zu sehen seien, da der Reverend ja mehrere Meter entfernt stand. Stattdessen die idiotische Sache mit dem Hörer ...
Die Szene mit der Ermordung von Davies durch den Reverend ist aber noch dämlicher. Denn zu diesem Zeitpunkt hat Davies ja noch den Trumpf in der Hand, dass nur er weiß, dass Wanda Merville noch lebt und wo sie sich befindet. Das ist zu diesem Zeitpunkt seine Lebensversicherung ggü dem Reverend, der ihn töten will. Nur was macht Davies als der Reverend ihn danach fragt? Er erzählt es natürlich brühwarm, worauf der Reverend ihn auch prompt erschießt.
Die Wechsel setzt Gilder ja ein, damit Gine den Kuppler für ihn und Leslie spielt. Nur einfach den Lord aus dem Weg zu räumen, hätte wohl nicht gereicht, dass Leslie sein Bett teilt.
Es wäre für Gilder ja "eleganter", wenn er den Lord so aus dem Weg räumen kann, wenn dieser unter Mordverdacht fällt; Hätte er ihn umbringen lassen, dann hätte dies ja auch Ermittlungen zur Folge gehabt mit ungewissem Ausgang. So wäre er den Lord und Smooth in einem Streich losgewesen.
Und der Butler nimmt ja extra ein Messer aus der Sammlung des Lords...gut, kann natürllich sein, dass es halt nahe lag; aber ich meine, das war sicher nicht ohne weitere Hintergedanken.
Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #191 [quote=""|p7395293]warum Gilder seinen Strohmann Smooth von dem verräterischen Butler Thomas hat umbringen lassen, ist vollkommen unklar, ebenso, wieso er ihn überhaupt zum Rumschnüffeln gebraucht hat, wo doch der Butler viel näher am Geschehen war und ausgereicht hätte.
Dieser Mord wurde schon früher diskutiert, was mich immer gewundert hat, da er für mich relativ gut erklärbar ist. In der Vergangenheit wurde spekuliert, dass Smooth möglicherweise auf eigene Faust nach dem Schatz suchte, als er ermordet wurde. Dask ann man so deuten, aber jenseits davon hätte ich eine andere Erklärung: Zunächst wurde er von Gilder benötigt, um das Nachbarhaus als Strohmann zu erwerben (der Bürovorsteher wollte wohl nicht zu früh Verdacht erregen) und als Kontaktmann zu Thomas zu dienen. Sobald Gilder selbst vor Ort war, wurde Smooth nicht mehr gebraucht, außerdem wusste er zu viel: Ihm waren Thomas´ Vorstrafen bekannt, ebenso auch, dass der Butler ein Spitzel von Gilder war. Das hätte alles gefährdet.
Ich habe das immer so verstanden, dass Gilder Lord Chelford diesen Mord anhängen wollte. Butler Thomas benutzt ja auch ein Messer aus der Sammlung des Lords, um den Verdacht auf Ihn zu lenken. Als Motiv würde ich annehmen, dass Gilder den Lord bei Leslie und dem Gold aus dem Weg räumen will. Wobei mir nicht klar ist, ob Gilder anfangs (als er das Jagdhaus via Smooth gekauft hat) hinter dem Gold oder hinter Leslie (die er ja über Gine sicher länger kannte) her war.
Als Bonus räumt er mit Smooth noch einen Mitwisser aus dem Weg. Also zwei Fliegen mit einem Mord sozusagen.