Ich wollte eigentlich nach fast 20 Jahren Bond im Kino Abstinenz, mir Keine Zeit zu sterben mal wieder auf der großen Leinwand gönnen. Damals hatte ich nach dem desaströsen Die another day (immer noch einer der schlechtesten Filme, die ich je gesehen habe...) das Interesse verloren. Aufgrund der vielen Verschiebungen und anderer Prioritäten wurde da nichts draus. Aber wenn man den Reviews Glauben darf, habe ich nicht viel verpasst. Trotzdem bin ich irgendwie gespannt auf den neuen Bond, auch wenn es dann bestimmt noch 2-3 Jahre dauert, bis der nächste Film kommt. Derweil halte ich mal auf den Streaming Plattformen Ausschau nach KZZS oder vlt läuft er ja mal im TV.
Zitat von Savini im Beitrag #11Eine interessante Zusammenstellung! Da wird mir wieder bewusst, wie stark meine Überschneidungen mit den Bewertungen bei deutscher-tonfilm waren und wie gering mit denen von Joachim Kramp (ohne seine Verdienste in Sachen Produktionshintergründe zu schmälern).
Ja, die Deutscher Tonfilm Kritiken waren/sind hervorragend. Die beiden Autoren waren auch eine Zeit lang hier aktiv. Man merkt, dass sie von Fans der Reihe geschrieben wurden, die aber auch eine gesunde Distanz zu den Filmen haben und Stärken und Schwächen klar benennen. Nur die Giallos mögen sie nicht, aber diesen Standpunkt kann man gut verstehen und sorgt seit jeher für Kontroversen bei Fans.
Sonst habe ich nur das Hallo! - Buch von J Kramp. Da ist viel Licht, aber auch sehr viel Schatten. Die Hintergründe zur Produktionsgeschichte sind sehr interessant. Allerdings hört es hier auch auf, weil eine echte Auseinandersetzung mit dem fertigen Produkt findet quasi gar nicht statt. Die Kritiken beschränken sich meist auf 1-2 Sätze und sind auch oft schwer nachvollziehbar und eher streitbar. Und leider ist die Qualität der Veröffentlichung in Bezug auf Grammatik und Rechtschreibung beim besten Willen eine Katastrophe. Man meint, das hat niemand mehr Korrektur gelesen. Sowas hätte ich mich zu Schulzeiten schon nicht getraut abzugeben...Aber als Fan der Reihe sollte man es trotzdem natürlich haben.
Ich kenne jetzt die original Bewertung der FSK nicht, aber ich nehme schwer an, die Strip Szene hätte man ratzfatz rausgeschnitten nach FSK Wunsch, wenn das der einzige Grund für die 18er Einstufung gewesen wäre. Deswegen vermute ich stark, dass das Motiv der Täterin letztlich die Einstufung bewirkt hatte und das lies sich nunmal nicht mehr ändern.
Deine Bewertung sehe ich auch komplett anders, für mich ist ZIMMER 13 ein klarer 5/5 Film mit erstklassiger Besetzung, echtem Großfilm Charakter, spannender Handlung und einem überraschenden Ende. Gerade Reinl war/ist ja öfter in der Kritik für seine kitschigen Schlusszenen und dafür überrascht der Film umso mehr mit dem einzigen nicht-happy (sad?) end der Reihe und dann noch mit dem "Traumpaar" Fuchsberger / Dor.
Hier wirkt für mich nichts müde oder abgekämpft, im Gegenteil, das war noch eine Phase, wo die Wallace Reihe innovativ und kreativ war; Das sollte sich schon 1-2 Jahre später komplett ändern leider.
Das stimmt, dass eine 1:1 Verfilmung wohl gescheitert wäre. Das waren aber auch die besten Filme - sprich Silbersee & die Trilogie - nicht. Nur als Wendlandt auf sich allein gestellt war, ohne jemand in Verantwortung, der zumindest mal die Bücher gut kannte, gings qualitativ sehr schnell sehr stark den Bach runter. Das sah das Publikum genauso und ist nicht meine Einzelmeinung.
Als Flimmer Fred und Strauss im Casino sitzen, da sagt doch Strauss sinngemäß.... "...da könnte doch nach seinem (David Judd) Tod sein Bruder den Schlüssel haben...". Das spräche eindeutig dafür, dass er D Judd wirklich für tot hält und er kannte ihn wohl auch nie.
Als letzten der fünf Martino Gialli habe ich nun auch "All the colours of the dark" vor Kurzem gesehen.
Der Film wirkt wie ein italienisches Remake von Polanskis Klassiker, besetzt mit bekannten Giallo Gesichtern Edwige Fenech, Ivan Rassimow und George Hilton. Schwarze Magie und Satanismus waren ein großes Thema in den 60ern und 70er Jahren und daher ist der Film auch ein Kind seiner Zeit und altert deutlich schlechter als Martinos klassische Gialli wie zB Der Killer von Wien. Die Szenen der Teufelsaustreibung bei den Satanisten wirken aus heutiger Sicht leider unfreiwillig komisch. Anders als bei seinen besten Gialli schafft Martino es hier auch nicht, den Zuschauer zu fesseln und die Spannung hochzutreiben. Als Zuschauer wird man auf zuviele Geduldsproben gestellt, durch das ständige Hin und Her zwischen Traum und Wirklichkeit lässt das Interesse irgendwann nach.
Ein paar packende Szenen hat der Film, vor allem im Landhaus des Psychiaters und gegen Ende im Treppenhaus, aber insgesamt einfach zu wenig, um das Interesse des Zuschauers dauerhaft zu binden. Positiv natürlich Edwige Fenech, wie immer ein Augenschmauß; Gut auch der Soundtrack von Bruno Nicolai, allerdings aufgrund der durchweg hochklassigen Konkurrenz im Giallo Fach im Vergleich eher durchschnittlich.
Fazit: Eindeutig der schwächste von Martinos Gialli; Zu sehr verlässt sich der Film auf die Schockmomente des Satans-Kults, die aus heutiger Sicht aber eher bizarr und komisch wirken. Einige spannende Szenen können den dünnen Plot und die Längen nicht wirklich wettmachen. Allenfalls für Fans der Fenech ein Muss, Fans des klassischen Giallos kommen eher weniger auf ihre Kosten.
Naja, mit dem VERRÄTERTOR kann man halt Schlaflosigkeit kurieren, schon verständlich, dass der für lange Zeit im Archiv bleibt. Die HAND ist da natürlich schon ein viel besserer Kandidat und mit Kinski in der Hauptrolle zieht der sicher auch nicht nur Wallace Fans.
Zitat von Lord Peter im Beitrag #989Von den 4 genannten Titeln hat jedenfalls nur die "Gruft" auf BD einen Farbvorspann.
Kann ich bestätigen. Auch die letzte TV Ausstrahlung lief bei Gruft mit Farbvorspann.
Stand nicht in den DVD Booklets, dass der Farbvorspann "verschollen" sei? Damals hatte Universum bei MÖNCH und GRUFT ja verrissen, den Vorspann richtig abzutasten. Beim MÖNCH wurde dann der VHS Vorspann eingefrickelt.
Zitat von Peter Ross im Beitrag #985Ich besitze zwar nicht die Blu Ray Boxen, aber welche Filme nach Augen waren denn tatsächlich schwarzweiß?
Soweit ich weiß, zumindest "Fälscher", "Gräfin" und "Orchideen". Die "Gruft" hat zwar auf der DVD einen S/w-Vorspann, aber dieser dürfte in Farbe gewesen sein (siehe das herunterfließende Blut). Beim "Fälscher" wurde im Forum der (schon lange vom Netz verschwundenen) Seite "Deutscher Tonfilm" mal angezweifelt, dass dessen Titel wirklich immer weiß waren (da sie dafür teilweise nicht zu gut erkennbar seien). Aber bisher wüsste ich nicht, dass bei diesem Film (und den beiden anderen von 1961/62) ein Farbvorspann mal bestätigt wurde.
Die Dt Tonfilm Seite kann man noch über das web archive ansehen:
Die Schusswunde war doch recht mittig am Rücken, eigentlich zerfetzt es da die Wirbelsäule an der Stelle. Da könnte er mal mindestens nicht mehr laufen...
ZitatDaneben frage ich mich, wie es sein kann, dass Messer zwar über den Hexer informiert ist, aber dessen bürgerlichen Namen nicht kennt und daher auch nicht wusste, dass seine Sekretärin dessen Schwester war.
Der bürgerliche Name ist vermutlich nicht allgemein bekannt, sondern nur den ermittelnden Behörden. Der "Hexer" hingegen scheint dagegen schon früher ein großes Thema in der Presse gewesen zu sein, sonst wäre seine Rückkehr kaum einen Aufmacher wert.
Natürlich kann es sein, dass auch in der Welt der Wallace-Filme die Zeitungen es dabei belassen, nur über den "Hexer" (oder "Arthur M.") zu schreiben. Und dass auch Messer als Jurist nicht irgendwo den richtigen Namen aufgeschnappt hat.
[/quote]
Diesen Punkt fand ich auch immer seeehr unglaubwürdig, dass Messer aus allen Wolken fällt, als Higgins ihm mit dem Namen Milon konfrontiert. Klar, es waren die Zeiten vor Internet, aber der Hexer war ja offensichtlich ein großes Thema in der Londoner Öffentlichkeit, sodass sicher sein richtiger Name auch durchgesickert wäre.
Zitat von Baal1985 im Beitrag #291Sir John meint/hofft, er würde von dem Mord an seiner Schwester nichts erfahren. Worauf Inspektor Higgins antwortet: "Er wird. Ich hab' in allen australischen Zeitungen ausführlich über den geheimnisvollen Mord an Gwenda Milton berichten lassen."Warum eigentlich? Was für ein Interesse hat die Polizei, dass Arthur Milton sich einschaltet??? Das verkompliziert die Sache doch nur.
Könnte eine ähnliche Motivation sein, wie Mittäter wieder laufen zu lassen, um an Hintermänner heranzukommen. Wenn der Hexer in London Staub aufwirbelt, rechnet sich Higgins vermutlich bessere Chancen aus, eine Spur zu finden. Außerdem ist Higgins trotz seiner angeblichen Berühmtheit beim Yard nun nicht der cleverste Inspektor. Er tappt schließlich den ganzen Film lang im Dunkeln.
Ich denke eher, dass Inspektor Higgins den Ehrgeiz entwickelt hat, den Hexer zu stellen und zu verhaften. Der Mord an Gwenda Milton dient ihm dazu eher als Lockvogel, damit Milton wieder nach London kommt. Für diesen Mord interessiert sich folgerichtig ja auch bald niemand mehr so recht.
Zitat von Savini im Beitrag #277Nicht umsonst hat Tses in seinem Buch sowohl Arent als auch Braun mit der Dämlichkeit dieser Szene konfrontiert, die beide völlig vergessen hatten. Sie passt wirklich absolut nicht zu Davies, der zuvor im Film alles andere als dumm erschien; ebenso wie (worauf Dr. Oberzohn hngewiesen hat) umgekehrt der eher beschränkte Bucklige intuitiv den Plan des Reverends zu verstehen scheint und deshalb den Hörer wieder auf die Gabel legt.
Hat es die Szene tatsächlich ins Buch geschafft Muss ich mir mal besorgen, habe nur das Kramp'sche Werk bisher.