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Dieses Thema hat 283 Antworten
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Der Mönch mit der Peitsche Offline



Beiträge: 476

24.11.2020 13:32
#271 RE: Bewertet: "Der Bucklige von Soho" (1966, 21) Zitat · Antworten

Der "Bucklige von Soho" ein sehr guter, wenn auch nach keinem Roman von "Edgar Wallace" geschriebener, inszenierter Krimi!!!.

Als Bösewichte unschlagbar, Eddi Arent und Pinkas Braun, sie ergänzen sich nahezu perfekt, wobei, oh Wunder, unser lieber Eddi Arent, der noch bösere und abgebrühtere Schurke ist...WAS ER SEHR GUT MACHT!!!.

Sogar Hubert von Meyerinck geht mir hier nicht so auf den Wecker ( und das will schon was heissen ), da er hier zwar auch das "HB-Männchen" ( wer wird denn gleich in die Luft gehen ) macht, aber dennoch erträglicher ist und mal eine ernstere Rolle als eigentlicher "Drahtzieher" der Bande, spielt!!!.

Werde heute Abend mal wieder einen "Edgar Wallace Abend" machen und mir diesen Film auf DVD anschauen, denn ihn habe ich noch nicht ganz so viel ( wie meinen "Mönch mit der Peitsche" ) gesehen!!!.

-"Der Mönch mit der Peitsche"-

Der Mönch mit der Peitsche Offline



Beiträge: 476

25.11.2020 15:20
#272 RE: Bewertet: "Der Bucklige von Soho" (1966, 21) Zitat · Antworten

War echt amüsant, den tollen Film mal wieder zu schauen!!!.

Günther Stoll ist als "Inspektor Hopkins" auch sehr gut, wenn er auch nicht so cool wie Joachim Fuchsberger in dieser Rolle wirkt, aber dennoch wäre es toll gewesen, wenn Günther Stoll auch mal etwas mehr den Inspektor gespielt hätte, im "Verrätertor" hätte ich ihn mir auch sehr gut vorstellen können!!!.

Ich habe bewußt das "Verrätertor" genannt, weil die anderen Krimis ja schon genial mit Fuchsberger, Drache und Leipnitz besetzt worden waren und diese wollte ich nicht verdrängen und zumal das "Verrätertor" auch keinen deutschen "Inspektor" gehabt hatte!!!.

Leo Genn wollte ich auch nicht vertreiben, da er im "silbernen Dreieck" auch echt klasse gewesen war!!!.

Eddi Arent hätte ich mir sehr gerne als "Inspektor" im "Geheimnis der weissen Nonne" gewünscht ( wie ich schonmal schrieb ), denn seine letzte Rolle dort, war sehr gut von dargestellt ( wie immer, unser lieber Eddi war der BESTE ), aber doch sehr unausgegoren und kurz...deswegen wäre die Inspektorrolle mal was völlig neues zu seinen anderen grandiosen Darstellungen in der Kategorie "Lustig" ( Zinker, Abt etc. ) und "Böse" ( Mönch, Dreieck, Buckliger etc. ) gewesen, denn einen reinen "Inspektor" spielte er leider nie ( nur mal einen zweiten Partner von "Blacky" oder Drache )...WARUM EIGENTLICH???.

Pinkas Braun ist hier, im "Buckligen" wieder genial, Eddi Arent und er...EIN KLASSE GESPANN!!!.

Hubert von Meyerinck mal in einer nicht so nervigen Rolle...SEHR GUT ( hier fand ich ihn ganz gut ), denn seine Auftritte als "Sir Arthur"...NAJA...MEINE NERVEN, da war "Sir John" alias Siegfried Schürenberg um LÄNGEN BESSER UND UNERREICHT!!!.

Monika Peitsch hätte ich sehr gerne öfter in einem "Wallace" gesehen, denn sie ist auch eine klasse Schauspielerin, die viel Farbe in diesen "Farb"-Wallace ( kleines Wortspiel ) brachte!!!.

Uta Levka als "Böse" fand ich auch sehr gut, ich finde sie auch klasse!!!.

Richard Haller als "Buckliger"...ECHT SUPER, er hatte eine sehr leichte Rolle, genau wie als "Blaue Hand"...er brauchte sich gar keinen Text merken, sondern nur agieren, es waren weitgehend stumme Rollen, wenn man mal von seinem Schrei, als er am Ende, mit gefesselten Händen auf Hubert von Meyerinck los ging und er am Ende, in der "blauen Hand", als er entarnt wurde, leise einmal "Dave" sagte!!!.

Joachim Teege als Rechtsanwalt Harold Stone fand ich etwas deplatziert ( er spielte auch hier nur mit ), er war mir etwas zu albern in seiner Rolle, aber viel erträglicher als "Sir Arthur" ( Hubert von Meyerinck )!!!.

Agnes Windeck...voll bei der Sache und amüsant wie immer!!!.

Gisela Uhlen...taff und eindrucksvoll, wie alle ihre Auftritte ( "Tuch" und "Schlösser" )!!!.

Albert Bessler in der "Rolle seines Lebens" ( Butler war er auch schon in der "blauen Hand" )!!!.

Hilde Sessak...einmal mehr in der Rolle der herrischen Anstaltsleiterin ( wie im "Hexer", "Gorilla" )!!!.

Ilse Page hier mal noch nicht in der Rolle der "Mabel Finley", sondern als "schwererziehbares Mädchen"!!!.

Tilo von Berlepsch...mal in der Rolle des Polizeiarztes!!!.

Synchronlegende Jochen Schröder ( * 1926, ist 94 Jahre )...in einer Gastrolle als Journalist..."in netter Form natürlich"...sein Dialog am Ende!!!.

etc.

Mit 2.200.000 Besuchern war dieses auch der letzte "Wallace"-Film, der die 2.000.000 Millionen Grenze übertritt, die anderen danach waren alle unter 2.000.000 Millionen so zwischen 1.200.000 und 1.800.000 Millionen...( "Mönch" und "Banne", hatten mit 1.800.000 nochmal eine größere Zahl von Kinobesuchern ), dass "Gesicht" und der "Halbmond" waren mit 600.000 und 800.000 sogar noch unter der Million geblieben, nur die "Stecknadel" dazwischen, hatte es dank "Fuchsberger" ( ??? ) nochmals auf 1.100.000 Million geschafft!!!.

Fazit: Toller Wallace, wenn auch sehr frei nach ihm, eher von "Herbert Reinecker" alias Alex Berg ( sein Pseudonym bei Wallace ), aber sehr sehenswert, mit vielen schrägen Szenen, genialen Schauspielern ( Arent...ECHT COOL und Braun...NICHT MINDER COOL ), hübschen Frauen ( Peitsch und Levka...toller "Dor"-Ersatz ), schönen Drehorten ( die bildschöne Landschaft der "Berliner Pfaueninsel", "Spandauer Zitadelle"...nicht Frikadelle und die "Insel Eiswerder" )...KURZ, war toll, ihn wieder einmal gesehen zu haben!!!.

Count Villain Offline




Beiträge: 4.616

05.12.2020 19:45
#273 RE: Bewertet: "Der Bucklige von Soho" (1966, 21) Zitat · Antworten

Der schurkische Nachschuss: Gut aufgelegte Darsteller spielen unter temporeicher Regie eingerahmt von nerviger Musik in billig anmutenden Kulissen. Ein durchwachsener Start in die Farbwelt. 3 von 5 Punkten.

Savini Offline



Beiträge: 756

25.03.2021 10:35
#274 RE: Wallace der Woche (24): Der Bucklige von Soho (1966) Zitat · Antworten

Zitat von Count Villain im Beitrag #232
Eine Mischung aus Dummheit und Autorenversagen bietet dann der Reverend. Er will bei Alan Davies Selbstmord vortäuschen, schießt aber zweimal auf ihn. Aber anstatt dass dieser Umstand dann zu seiner Überführung führt, ist es stattdessen dieser dämliche Hörer. „Der war ja gar nicht aufgelegt.“ – „Woher wissen Sie das?“ Wenn der Reverend mit Davies telefoniert hat als der Schuss fiel, dann weiß er natürlich, dass der Hörer zu diesem Zeitpunkt nicht aufgelegt war. Wenn der Hörer hinterher aufgelegt war, der Tote es selbst aber nicht mehr konnte, dann muss ein anderer den Hörer aufgelegt haben. Aber das muss nicht der Mörder getan haben (hat er auch nicht) und ist daher weder ein Beweis für einen Mord noch ein Gegenbeweis für das angebliche Telefonat.

Schon beim ersten Sehen des Films musste ich mir angesichts der Idiotie an dieser Stelle an den Kopf fassen: Als der Inspektor begann, dass die Sache "einen Schönheitsfehler" hätte, rechnete ich fest damit, dass er entweder mit den ZWEI Schüssen kämen oder damit, dass auf Davies´ Kleidung keine Pulverspuren zu sehen seien, da der Reverend ja mehrere Meter entfernt stand. Stattdessen die idiotische Sache mit dem Hörer ...
Zitat von Count Villain im Beitrag #232
Und wer hat eigentlich aus welchem Grund auf den Wagen mit dem Inspektor und der falschen Wanda Merville geschossen? Letztere wurde zu dem Zeitpunkt doch noch gebraucht, um das Erbe einzustreichen.

Die einzige dramaturgische Begründung dafür besteht darin, dass Hopkins so auffällt, dass Gladys ihre Handschuhe anbehält; das hätte man aber sicher auch anders lösen können. Da der Inspektor zu diesem Zeitpunkt für die Organisation noch keine Gefahr darstellte und die falsche Wanda noch gebraucht wurde, bleibt eine "effektvoll" gemeinte Szene, die aber nur für Gelächter sorgt: Sei es wegen ihrer stümperhaften Inszenierung oder weil man die Parodie durch Otto (Blähungen als Ursache der Explosion) im Hinterkopf hat.

Savini Offline



Beiträge: 756

25.03.2021 11:01
#275 RE: Wallace der Woche (24): Der Bucklige von Soho (1966) Zitat · Antworten

Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #257
Hubert Meyerinck gibt ja lange Zeit den großen Jungen, der seine verlorenen Schlachten im Sandkasten nochmal neu schlägt, so dass sein plötzlicher Platz als Nummer 1 der Verbrecher überraschend herüberkommt, obwohl ja eigentlich nur er etwas von der Beseitigung seiner Nichte haben kann

In diesem Fall nicht unbedingt. Denn der Plan war ja, dass Gladys sich als Wanda Merville ausgeben und die Erbschaft einkassieren sollte; auf diese Weise hätte auch ein Außenstehender etwas davon haben können.
Komischerweise ist es ausgerechnet der General, der bei der Begegnung mit der falschen Wanda Zweifel äußert, ob diese wirklich die Tochter seines Bruders sei.
Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #257
Seine von Agnes Windeck wieder mal hervorragend gespielte Frau (oder Schwester, das hab ich nie verstanden) entblößt hinter ihrer netten liebenswerten Alte-Lady-Fassade doch erstaunlich rücksichtslose Züge, die einem in der Wirklichkeit wohl die Sprache verschlagen lassen würden.

Was die Verbindung zum General betrifft, so bezeichnet sie diesen bei der Teestunden mit der falschen Wanda zweimal als ihren Mann (später im "Hund" war sie dann eine Schwester). Wäre sie seine Schwester, wäre Edward aber nicht mehr der einzige andere lebende Verwandte des toten Lords (wie vom Anwalt gesagt wird).
Meinst du mit den "rücksichtslosen Zügen", dass sie an einer Stelle zu einem Mädchen meint, wer wegen Meineids vorbestraft sei, solle nicht anderen Lügen vorwerfen? Da musste ich jedenfalls den Kopf schütteln.

Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #257
Dass in kurzer Folge über ein halbes Dutzend junge Frauen erwürgt aufgefunden wird, und die Polizei hat überhaupt keine Anhaltspunkte, das ist schon seltsam. Schließlich waren doch alle schon mal mit dem Gesetz in Konflikt geraten, es müssen polizeiliche Unterlagen existiert haben, und auch mit den damaligen erkennungs-dienstlichen Mitteln sollte doch eine Zuordnung möglich gewesen sein. Von da ergibt sich doch ein direkter Weg in die Perkinssche Erziehungsanstalt. Außerdem müssen die Damen doch auch offiziell dort eingewiesen worden sein, es hätten doch auch staatliche Kontrollen durchgeführt werden müssen. Na gut, hier wurde und wird viel verschlampt…

Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass mir bis zu diesem Beitrag gar nicht bewusst war, dass die ermordeten Mädchen aufgrund ihrer Vorstrafen aktenkundig und daher eigentlich leicht zu identifizieren sein müssten. Zum Vergleich ziehe man hier den unmittelbaren Nachfolger "weiße Nonne" heran: Als Cooper-Smith zwei Stunden (!) nach dem Fund der Leiche im Hotel eintrifft, hat man die Ermordete anhand ihrer Polizeiakte bereits als Vorbestrafte identifizieren können. Ob diese Schnelligkeit zu einer Zeit, als an Datenbanken noch nicht zu denken war, realistisch ist oder nicht: nachdem mehrere Morde vom offensichtlich selben Täter begangen wurden, hätte man das längst tun müssen. Und selbst wenn bei der Kontrolle durch Behörden geschlampt wurde, hätte man zumindest die Einweisung in das Heim doch sicher in den Akten vermerkt.
Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #257
Doch man hätte nur mal alle Wäschereien abklappern müssen

Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #257
Wie soll ein Mann eigentlich zweimal aus einiger Entfernung auf sich schießen ? Denn das hätte die ballistische Untersuchung auf jeden Fall ergeben müssen (fehlende Schmauchspuren, Eintrittswinkel etc.). Man lebt ja nicht mehr im Jahre 1930, wo der Täter im Roman Der leuchtende Schlüssel der Polizei weißmachen kann, der tödliche Schuss auf einen Rollstuhlfahrer wäre aus großer Entfernung mit einem Gewehr abgegeben wurden, obwohl er selber ihn aus nächster Nähe mit einer Pistole hinterrücks erschossen hatte.

Wie bereits in der vorherigen Antwort auf einen Beitrag von Count Villain geschrieben stieß mir das schon beim ersten Sehen auf. Zum Vergleich: In der 1893 (!) erschienen Kurzgeschichte "Die Junker von Reigate" von Arthur Conan Doyle heißt es über einen Erschossenen, er sei getötet worden, als er mit seinem Mörder kämpfte. Sherlock Holmes stellt beim Untersuchen der Kleidung des Toten aber sofort fest, dass an dieser keine Pulverspuren zu finden seien, weshalb der Schuss wohl aus mehreren Metern Entfernung abgegeben wurde und dem angeblichen Zeugen zu misstrauen sei. Auch in dem Wallace-Roman "Das Gesicht im Dunkeln" heißt es, dass an der Weste von Lacy Marshalt Pulverspuren sichtbar seien, die auf einen Schuss aus nächster Nähe hindeuteten.

tilomagnet Offline



Beiträge: 585

23.04.2021 18:46
#276 RE: Wallace der Woche (24): Der Bucklige von Soho (1966) Zitat · Antworten

Zitat von Savini im Beitrag #274
Zitat von Count Villain im Beitrag #232
Eine Mischung aus Dummheit und Autorenversagen bietet dann der Reverend. Er will bei Alan Davies Selbstmord vortäuschen, schießt aber zweimal auf ihn. Aber anstatt dass dieser Umstand dann zu seiner Überführung führt, ist es stattdessen dieser dämliche Hörer. „Der war ja gar nicht aufgelegt.“ – „Woher wissen Sie das?“ Wenn der Reverend mit Davies telefoniert hat als der Schuss fiel, dann weiß er natürlich, dass der Hörer zu diesem Zeitpunkt nicht aufgelegt war. Wenn der Hörer hinterher aufgelegt war, der Tote es selbst aber nicht mehr konnte, dann muss ein anderer den Hörer aufgelegt haben. Aber das muss nicht der Mörder getan haben (hat er auch nicht) und ist daher weder ein Beweis für einen Mord noch ein Gegenbeweis für das angebliche Telefonat.

Schon beim ersten Sehen des Films musste ich mir angesichts der Idiotie an dieser Stelle an den Kopf fassen: Als der Inspektor begann, dass die Sache "einen Schönheitsfehler" hätte, rechnete ich fest damit, dass er entweder mit den ZWEI Schüssen kämen oder damit, dass auf Davies´ Kleidung keine Pulverspuren zu sehen seien, da der Reverend ja mehrere Meter entfernt stand. Stattdessen die idiotische Sache mit dem Hörer ...




Die Szene mit der Ermordung von Davies durch den Reverend ist aber noch dämlicher. Denn zu diesem Zeitpunkt hat Davies ja noch den Trumpf in der Hand, dass nur er weiß, dass Wanda Merville noch lebt und wo sie sich befindet. Das ist zu diesem Zeitpunkt seine Lebensversicherung ggü dem Reverend, der ihn töten will. Nur was macht Davies als der Reverend ihn danach fragt? Er erzählt es natürlich brühwarm, worauf der Reverend ihn auch prompt erschießt.

Savini Offline



Beiträge: 756

23.04.2021 22:41
#277 RE: Wallace der Woche (24): Der Bucklige von Soho (1966) Zitat · Antworten

Nicht umsonst hat Tses in seinem Buch sowohl Arent als auch Braun mit der Dämlichkeit dieser Szene konfrontiert, die beide völlig vergessen hatten.
Sie passt wirklich absolut nicht zu Davies, der zuvor im Film alles andere als dumm erschien; ebenso wie (worauf Dr. Oberzohn hngewiesen hat) umgekehrt der eher beschränkte Bucklige intuitiv den Plan des Reverends zu verstehen scheint und deshalb den Hörer wieder auf die Gabel legt.

Jan Offline




Beiträge: 1.753

24.04.2021 12:08
#278 RE: Wallace der Woche (24): Der Bucklige von Soho (1966) Zitat · Antworten

Dass sich Braun und Arent daran nicht mehr erinnern konnten, verwundert mich nun aber auch nicht. Sofern sie den Gesamtzusammenhang schon damals überhaupt mitbekommen haben sollten, dürften sie das dann im Laufe der Jahre ob der zu vernachlässigenden Bedeutung wohl verdrängt haben. Letztlich ist auch diese skurrile Begebenheit eben auf den reinen Effekt abgestellt. Die Reaktion Arents, sich zu verraten, erscheint doch etwas wirksamer als im Labor den Schmauchspuren nachzuspüren. Dass er Pinkas Braun tatsächlich mit zwei Schüssen niederstreckt, ist natürlich kaum zu überbieten. Ich wette: Gemerkt hat's damals trotzdem kaum einer.

Gruß
Jan

tilomagnet Offline



Beiträge: 585

24.04.2021 13:31
#279 RE: Wallace der Woche (24): Der Bucklige von Soho (1966) Zitat · Antworten

Zitat von Savini im Beitrag #277
Nicht umsonst hat Tses in seinem Buch sowohl Arent als auch Braun mit der Dämlichkeit dieser Szene konfrontiert, die beide völlig vergessen hatten.
Sie passt wirklich absolut nicht zu Davies, der zuvor im Film alles andere als dumm erschien; ebenso wie (worauf Dr. Oberzohn hngewiesen hat) umgekehrt der eher beschränkte Bucklige intuitiv den Plan des Reverends zu verstehen scheint und deshalb den Hörer wieder auf die Gabel legt.


Hat es die Szene tatsächlich ins Buch geschafft Muss ich mir mal besorgen, habe nur das Kramp'sche Werk bisher.

DanielL Offline




Beiträge: 4.155

24.04.2021 14:07
#280 RE: Wallace der Woche (24): Der Bucklige von Soho (1966) Zitat · Antworten

Alles richtig. Finde dennoch, um diese Szene wird zu viel Aufsehen gemacht. Natürlich ist es total dämlich von Davis. Allerdings macht der Reverend ja selbst den Eindruck, etwas überrascht zu sein, wie leicht ihm die Sache gemacht wird. Ich will's mal so sagen: Wer sich an der fehlenden Glaubwürdigkeit des gesamten Konstrukts nicht stört, müsste auch mit der Szene einigermaßen zurechtkommen.

Gruß,
Daniel

Savini Offline



Beiträge: 756

24.04.2021 19:58
#281 RE: Wallace der Woche (24): Der Bucklige von Soho (1966) Zitat · Antworten

Die Dämlichkeit der Szene erhöht natürlich den Trash-Faktor, der gerade bei diesem Film sehr zur Unterhaltung beiträgt.

Zitat von tilomagnet im Beitrag #279
Zitat von Savini im Beitrag #277
Nicht umsonst hat Tses in seinem Buch sowohl Arent als auch Braun mit der Dämlichkeit dieser Szene konfrontiert, die beide völlig vergessen hatten.
Sie passt wirklich absolut nicht zu Davies, der zuvor im Film alles andere als dumm erschien; ebenso wie (worauf Dr. Oberzohn hngewiesen hat) umgekehrt der eher beschränkte Bucklige intuitiv den Plan des Reverends zu verstehen scheint und deshalb den Hörer wieder auf die Gabel legt.


Hat es die Szene tatsächlich ins Buch geschafft Muss ich mir mal besorgen, habe nur das Kramp'sche Werk bisher.

Als Ergänzung lohnt es sich durchaus, gerade weil Tses fast alle von den damals noch lebenden Beteiligten kontaktiert und interviewt hat. Sicher wird auch viel Klatsch erzählt und teilweise biedert er sich ziemlich an; aber der Unterhaltungswert ist hoch. Und da mittlerweile die meisten Interviewpartner leider verstorben sind, ist es auch kleines Dokument geworden.

c.n.-tonfilm Offline




Beiträge: 179

20.11.2021 11:15
#282 RE: Wallace der Woche (24): Der Bucklige von Soho (1966) Zitat · Antworten

Und hier ist sie, die berüchtigte Szene aus der Serie "Ich heirate eine Familie":

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Filme im falschen Bildformat sind wie ein Gemälde, aus dem ein Dieb den Teil herausgeschnitten hat, der ihm am wichtigsten erschien, weil das Bild als Ganzes nicht durchs Fenster passte.

Alte Kinofilme nach Jahrzehnten nachträglich neu zu synchronisieren ist wie Süßstoff in einen guten alten Wein kippen: ungenießbar-pappige "Spätlese".

Was wären Jack Lemmon, Danny Kaye, Peter Sellers, Bob Hope und Red Skelton im deutschsprachigen Raum ohne die Stimme von Georg Thomalla ?

Prisma Offline




Beiträge: 7.591

20.11.2021 12:49
#283 RE: Wallace der Woche (24): Der Bucklige von Soho (1966) Zitat · Antworten

Ja, das ist klasse, vielen Dank fürs Teilen! Als ich die Serie letztens wieder gesehen habe, fiel mir diese Stelle natürlich auch auf, an die ich mich überhaupt nicht mehr erinnern konnte. Ich musste da schon ein wenig schmunzeln, denn der Schnitt ist ziemlich grobschlächtig, da man den Anfang und den Weg zum Finale innerhalb weniger Sekunden visuell, beziehungsweise akustisch geboten bekommt. Auch dass ausgerechnet "Der Bucklige von Soho" Julia Biedermanns größte Schwachstelle entlarvt - nämlich ihre gestelzte Interpretationsgabe - ist schon überaus beachtlich.

Savini Offline



Beiträge: 756

20.11.2021 12:51
#284 RE: Wallace der Woche (24): Der Bucklige von Soho (1966) Zitat · Antworten


Wobei ich mich gar nicht mehr an eine Szene erinnern kann, in der ein Polizist vom Buckligen zerquetscht wurde.
Und dabei habe ich den Film sicher schon mehr als dreimal gesehen ...

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