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Dieses Thema hat 143 Antworten
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 Filmbewertungen
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tilomagnet Offline



Beiträge: 585

18.08.2022 13:23
#136 RE: Bewertet: "Zimmer 13" (1963/4, 15) Zitat · Antworten

Ich kenne jetzt die original Bewertung der FSK nicht, aber ich nehme schwer an, die Strip Szene hätte man ratzfatz rausgeschnitten nach FSK Wunsch, wenn das der einzige Grund für die 18er Einstufung gewesen wäre. Deswegen vermute ich stark, dass das Motiv der Täterin letztlich die Einstufung bewirkt hatte und das lies sich nunmal nicht mehr ändern.

Deine Bewertung sehe ich auch komplett anders, für mich ist ZIMMER 13 ein klarer 5/5 Film mit erstklassiger Besetzung, echtem Großfilm Charakter, spannender Handlung und einem überraschenden Ende. Gerade Reinl war/ist ja öfter in der Kritik für seine kitschigen Schlusszenen und dafür überrascht der Film umso mehr mit dem einzigen nicht-happy (sad?) end der Reihe und dann noch mit dem "Traumpaar" Fuchsberger / Dor.

Hier wirkt für mich nichts müde oder abgekämpft, im Gegenteil, das war noch eine Phase, wo die Wallace Reihe innovativ und kreativ war; Das sollte sich schon 1-2 Jahre später komplett ändern leider.

Savini Offline



Beiträge: 756

18.08.2022 15:51
#137 RE: Bewertet: "Zimmer 13" (1963/4, 15) Zitat · Antworten

Zitat von tilomagnet im Beitrag #136
Ich kenne jetzt die original Bewertung der FSK nicht, aber ich nehme schwer an, die Strip Szene hätte man ratzfatz rausgeschnitten nach FSK Wunsch, wenn das der einzige Grund für die 18er Einstufung gewesen wäre. Deswegen vermute ich stark, dass das Motiv der Täterin letztlich die Einstufung bewirkt hatte und das lies sich nunmal nicht mehr ändern.

Zu der Begründung der FSK wurde das hier zitiert:Bewertet: "Zimmer 13" (1963/4, 15) (2)
Die Striptease-Szene hätte man natürlich kürzen können, so wie beim "Verrätertor", wo die komplette erste Nummer entfernt wurde; hier dagegen ging es um die Auflösung des Falles.

Baal1985 Offline



Beiträge: 76

19.08.2022 10:50
#138 RE: Bewertet: "Zimmer 13" (1963/4, 15) Zitat · Antworten

Habe ich gerade noch gefunden: "Die im falschen Format ausgestrahlte und um zwei Striptease-Szenen gekürzte Fernsehfassung wurde 1991 ab 16 Jahren freigegeben."

https://de.wikipedia.org/wiki/Zimmer_13

Die Szenen scheinen also sehr wohl einen Unterschied gemacht zu haben.

Wie du auf eine 5/5-Bewertung kommst wird sich mir aus den genannten Gründen nicht erschließen. Aber mit Geschmack ist das ja auch so eine Sache.

Ein Beleg für die handwerklichen Mängel des Films ist ja im Grunde schon der "Verlegenheitstitel" "Zimmer 13". So bedeutsam ist das Zimmer im Film ja gar nicht. Aber wenn ich ehrlich bin würde mir auch kein besserer Name, der den gesamten Inhalt zusammenfasst, einfallen. Dazu hängen die zwei Handlungsstränge einfach zu lose zusammen.

Savini Offline



Beiträge: 756

19.08.2022 12:27
#139 RE: Bewertet: "Zimmer 13" (1963/4, 15) Zitat · Antworten

Zitat von Baal1985 im Beitrag #138
Ein Beleg für die handwerklichen Mängel des Films ist ja im Grunde schon der "Verlegenheitstitel" "Zimmer 13". So bedeutsam ist das Zimmer im Film ja gar nicht. Aber wenn ich ehrlich bin würde mir auch kein besserer Name, der den gesamten Inhalt zusammenfasst, einfallen. Dazu hängen die zwei Handlungsstränge einfach zu lose zusammen.

Der Titel war natürlich schon durch die Romanvorlage vorgegeben.
Ich finde es eher erstaunlich, dass man sich gerade für diesen entschied, weil man einen Stoff suchte, in den man den damals gerade aktuellen Postraub einbauen konnte. Da hätten sich "Der unheimliche Mönch" und "John Flack" eher angeboten, da es in beiden Fällen einen ähnlichen Überfall gibt. "Flack" ist zwar ein kaum bekannter Titel, aber den "Mönch" hätte man durchaus einigermaßen werkgetreu verfilmen können.

Baal1985 Offline



Beiträge: 76

19.08.2022 20:49
#140 RE: Bewertet: "Zimmer 13" (1963/4, 15) Zitat · Antworten

Zitat von Savini im Beitrag #139
Zitat von Baal1985 im Beitrag #138
Ein Beleg für die handwerklichen Mängel des Films ist ja im Grunde schon der "Verlegenheitstitel" "Zimmer 13". So bedeutsam ist das Zimmer im Film ja gar nicht. Aber wenn ich ehrlich bin würde mir auch kein besserer Name, der den gesamten Inhalt zusammenfasst, einfallen. Dazu hängen die zwei Handlungsstränge einfach zu lose zusammen.

Der Titel war natürlich schon durch die Romanvorlage vorgegeben.
Ich finde es eher erstaunlich, dass man sich gerade für diesen entschied, weil man einen Stoff suchte, in den man den damals gerade aktuellen Postraub einbauen konnte. Da hätten sich "Der unheimliche Mönch" und "John Flack" eher angeboten, da es in beiden Fällen einen ähnlichen Überfall gibt. "Flack" ist zwar ein kaum bekannter Titel, aber den "Mönch" hätte man durchaus einigermaßen werkgetreu verfilmen können.


Beim Mönch bin ich froh, dass man sich entschieden hat einen Film zu machen, der nichts mehr mit dem Roman gemeinsam hat (Na gut, außer einer Gestalt, die durch das Kloster wandelt.). Wir könnten jetzt noch über meine Enttäuschung reden, als ich mir mit 14 den Roman kaufte und das feststellte, aber das ist zu sehr . Ernsthaft, ich finde die Originalgeschichte des Mönchs einfach zu langweilig für einen Film. Da hätte man meiner Meinung nach noch sehr viel hinzudichten können/müssen.

Savini Offline



Beiträge: 756

19.08.2022 23:12
#141 RE: Bewertet: "Zimmer 13" (1963/4, 15) Zitat · Antworten

Zitat von Baal1985 im Beitrag #140
Wir könnten jetzt noch über meine Enttäuschung reden, als ich mir mit 14 den Roman kaufte und das feststellte, aber das ist zu sehr . Ernsthaft, ich finde die Originalgeschichte des Mönchs einfach zu langweilig für einen Film. Da hätte man meiner Meinung nach noch sehr viel hinzudichten können/müssen.

Theoretisch könnte man hierüber auch etwas im Thread über den Roman schreiben.
Eine originalgetreue Verfilmung hätte wohl eher in die Frühphase der Reihe (1959-61) gepasst; 1965 hätte sie (wie es bei Joachim Kramp ähnlich hieß) schon zu altbacken gewirkt. Beim "Hexer" und "Zinker" wurde ja viel hinzugedichtet, um die eher schwachen Romanvorlagen (denen man wie beim "Mönch" oder "Tuch" anmerkt, dass sie ursprünglich als Theaterstück geschrieben worden waren) aufzupeppen.

Fabi88 Offline



Beiträge: 3.894

30.08.2022 15:37
#142 RE: Bewertet: "Zimmer 13" (1963/4, 15) Zitat · Antworten

Zitat von Baal1985 im Beitrag #138
Habe ich gerade noch gefunden: "Die im falschen Format ausgestrahlte und um zwei Striptease-Szenen gekürzte Fernsehfassung wurde 1991 ab 16 Jahren freigegeben."

https://de.wikipedia.org/wiki/Zimmer_13

Die Szenen scheinen also sehr wohl einen Unterschied gemacht zu haben.

An der Stelle hake ich mich doch auch mal ein. Die Personen, die 1963 im FSK-Gremium saßen, werden 1991 bei der Neu(!)-Prüfung kaum noch dabei gewesen sein. Sprich: andere Köpfe, andere Ansichten = andere Entscheidungen.
Bis in die 80er hinein waren moralische Aspekte sehr wohl bei vielen FSK-Bewertungen ausschlaggebend. So wurde 1986 sogar ein Europa-Hörspiel aus der Larry Brent-Reihe indiziert, weil (unter anderem) der Polizist im Finale der Selbstjustiz beiwohnt ohne einzugreifen.
In den 90ern ging es aber schon in die heute übliche Richtung mehr oder weniger "nur" expliziten Splatter und Erotik zu ahnden.
Soll heißen: 1963 war die Wirkung, die das Finale des Films auf junge Zuschauer nach Meinung der FSK haben könnte das große Hauptproblem. Der Striptease blieb dann drin, weil es keinerlei Auswirkungen gehabt hätte, ihn rauszuschneiden. Da wird Wendlandt sich gedacht haben "wenn schon FSK 18, dann richtig". Wäre der Striptease das Problem gewesen, hätte die FSK ganz einfach eine 16er- oder gar 12er-Freigabe erteilt unter der Bedingung dort die Schere anzusetzen und es wäre schnell machbar gewesen. Die Begründung der FSK ließ schlicht keinen anderen Weg zu als sich 18er-Freigabe zu akzeptieren. Wie soll man das psychologische Motiv des Täters "rauskürzen"?
In den 90ern vertrat die FSK dann wohl die Meinung die "knuddeligen" (mein Ausdruck), eher altmodischen, schwarz-weißen Wallace-Filme wären kein Problem mehr für Kinderaugen, die Küchenpsychologie, mit der der/die Täter/in erklärt wird, ohnehin nicht mehr ernstzunehmen und nur der Striptease wäre problematisch. Da reichte es also dann hier ein wenig die Schere anzusetzen.

Kurz auch von mir noch zur Wertung: Ich hatte den Film immer als echtes Highlight in Erinnerung und war bei der Erstsichtung in (relativ) jungen Jahren auch sehr beeindruckt, aber eben diese Auflösung und Psychologie funktionierte in meinen Augen bei der erneuten Sichtung gar nicht mehr. Dazu kommt, dass es Richtung Finale sehr holprig wird und die Auflösung mir sehr überstürzt vorkommt. Die Gesamtstimmung des Films ist auch eher düster. So gibt es Hans Clarin als Faktotum, das immerwährend einstecken muss, die Ernsthaftigkeit mit der der Raub geplant ist, erinnert an den auch eher trockenen "Verrätertor" und die Musik-/Soundkulisse bei den Rasiermessermorden weist schon in eine gewisse abgründige "Psycho-Richtung". Selbst der sonst so amüsanten Beziehung zwischen Blacky und Dor fehlt die Leichtigkeit. Eddi Arents Rolle wirkt wie nie zuvor unpassend in diesem Umfeld. Vielleicht hatte die Rialto hier noch Hoffnung das Mehr an Gewalt und Abgründen durch ein ebensolches Mehr an Komik auszugleichen. Dazu kommt noch, dass es eigentlich kaum rote Heringe gibt und die Auflösung nur überraschend ist, wenn man mit den Wallace-Filmen (und deren Figurenkonstellationen) seit "Die Bande des Schreckens" im Hinterkopf herangeht, womit sich Parallelen zu "Der unheimliche Mönch" ergeben.

Savini Offline



Beiträge: 756

02.09.2022 12:40
#143 RE: Bewertet: "Zimmer 13" (1963/4, 15) Zitat · Antworten

Zitat von Fabi88 im Beitrag #142
Bis in die 80er hinein waren moralische Aspekte sehr wohl bei vielen FSK-Bewertungen ausschlaggebend. So wurde 1986 sogar ein Europa-Hörspiel aus der Larry Brent-Reihe indiziert, weil (unter anderem) der Polizist im Finale der Selbstjustiz beiwohnt ohne einzugreifen.

Interessanterweise wurde das bei Edgar Wallace bekanntlich sehr beliebte Motiv der Rache/Selbstjustiz bei zwei Hörspiel-Adaptionen aus dieser Zeit gestrichen, indem man den Tod des/der Übeltäter zu einem Unfall machte: "Die Tür mit den sieben Schlössern" (Maritim) und "Die drei Gerechten" (Europa)
Im einen Fall sorgt der Inspektor dafür, dass der Tod einer Figur als Unfall zu den Akten gelegt wird, im anderen sind es die "Gerechten" selbst, die das Recht in die eigenen Hände nehmen, obwohl den Verbrechern der Galgen sicher wäre.
Ob es andernfalls auch Konsequenzen gegeben hätte?

Zitat von Fabi88 im Beitrag #142
Dazu kommt noch, dass es eigentlich kaum rote Heringe gibt und die Auflösung nur überraschend ist, wenn man mit den Wallace-Filmen (und deren Figurenkonstellationen) seit "Die Bande des Schreckens" im Hinterkopf herangeht, womit sich Parallelen zu "Der unheimliche Mönch" ergeben.

Gutes Stichwort! Diese beiden Fällen haben gemeinsam, dass ich bei der ersten Sichtung völlig im Dunkeln tappte und von der Auflösung völlig umgehauen wurde, da sie in beiden Fällen ein Tabubruch war.
Beim zweiten Sehen war mein Interesse deutlich stärker als beim ersten und ich entdeckte manche Hinweise, die schon in diese Richtung deuteten, da die betreffenden Figuren etwas anders als gewohnt angelegt waren.
Interessant übrigens (wenn auch sicher ein Zufall), dass beide Filme zugleich Harald Reinls letzte Beiträge zu einer Serie waren, die er am Anfang stilistisch mitgeprägt hatte.

Savini Offline



Beiträge: 756

22.12.2023 22:41
#144 RE: Bewertet: "Zimmer 13" (1963/4, 15) Zitat · Antworten

In ein paar Tagen wird "Zimmer 13" von Nitro ausgestrahlt. Die "TV Spielfilm" bezeichnete ihn bei früheren Gelegenheiten als einen "Wallace-Film der etwas anderen Art". Diesmal heißt es, es sei der "´erwachsenste´ Film der Wallace-Reihe". Sicher hebt ihn die Auflösung am Ende heraus, aber trotzdem enthält er noch genügend Stilelemente, die für die Reihe ziemlich typisch sind.
Nicht ganz fehlerfrei ist die Inhaltsangabe:
"Sir Robert Marney wird erpresst: Unterweltler Legge will, dass er bei einem Eisenbahnraub mitmacht. Legge ist ein uralter Bekannter Marneys und steht in Verdacht, etwas mit Prostituiertenmorden zu tun zu haben. Um sich und seine Tochter zu schützen, engagiert er Detektiv Johnny Gray (Joachim Fuchsberger)."

Ob der Verfasser den Film gesehen hat? Vielleicht ist es zumindest etwas länger her.
Bie keinem der drei Opfer liegt Prostitution nahe, Legge wird weder von der Polizei verdächtigt noch liegt es für den Zuschauer nahe, ihn für den Täter zu halten, zumal er bei zwei der drei Morde ein Alibi hat (er sitzt im Zug. Bzw. spricht mit Sir Robert). Und Marney scheint hauptsächlich um die Sicherheit seiner Tochter (und danach um seinen Ruf) besorgt zu sein, aber nicht um sein eigenes Leben.

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