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  • "Derrick" oder: das andere KonzeptDatum18.05.2019 04:01

    Nicht nur dem Gentleman-Ermittler sei an dieser Stelle gedankt (die letzte Szene von "Das Abschiedsgeschenk", wenn der Oberinspektor langsam in die Münchner Nacht entschwindet und Helen Schneider dazu singt, ist wirklich ein Gänsehautmoment), sondern auch Gubanov, der hier mit unglaublichem Durchhaltevermögen tatsächlich alle 281 Derrick-Folgen rezensiert hat - und dafür exakt sieben Jahre und sieben Monate benötigte. Anlässlich der Vollendung dieses Langzeitprojekts ziehe ich sämtliche Hüte. Ich habe jede einzelne Kritik mit Genuss gelesen.

  • TV-Termine im Mai 2019Datum18.05.2019 03:24
    Thema von Marmstorfer im Forum Aktuelle Filme (DVD, K...

    Anlässlich des 90. Geburtstags (28.5.) und des 20. Todestags (25.5.) von Horst Frank lässt sich Sky Nostalgie nicht lumpen und widmet dem Mimen eine ganze Woche (!), in welcher der Sender nahezu ausschließlich Filme unter der Beteiligung Franks ausstrahlt - insgesamt 33 verschiedene Produktionen. Oft und selten Gezeigtes, Bekanntes und Unbekanntes, Kriegsabenteuer, Euro- und Italowestern, Exotik-, Grusel- und Agentenkrimis, sowie Kolportagefilme verschiedener Genres - da ist für jeden Geschmack etwas dabei.

    Das Programm:

    24.5., 14:20 Uhr (auch 28.5., 8:30 Uhr & 31.5., 2:50 Uhr):
    Zwischen Shanghai und St. Pauli
    (BRD/I 1962 - mit Karin Baal, Joachim Hansen; Regie: Wolfgang Schleif)

    24.5., 15:50 Uhr (auch 26.5., 9:20 Uhr & 31.5., 20:15 Uhr):
    Weiße Fracht für Hongkong
    (BRD/F/I 1964 - mit Maria Perschy, Dietmar Schönherr; Regie: Helmuth Ashley)

    24.5., 20:15 Uhr (auch 26.5., 11:00 Uhr & 31.5., 1:10 Uhr):
    Der Fluch des schwarzen Rubin
    (BRD/F/I 1965 - mit Thomas Alder, Peter Carsten; Regie: Manfred R. Köhler)

    24.5., 22:00 Uhr (auch 26.5., 7:50 Uhr):
    Die Rache des Dr. Fu Man Chu
    (BRD/GB 1966 - mit Christopher Lee, Wolfgang Kieling; Regie: Jeremy Summers)

    24.5., 23:30 Uhr (auch 28.5., 21:45 Uhr):
    Haß ohne Gnade
    (BRD 1961 - mit Maria Perschy, Dietmar Schönherr; Regie: Ralph Lothar)

    25.5., 1:10 Uhr (auch 28.5., 23:20 Uhr & 31.5., 9:55 Uhr):
    Treibjagd auf ein Leben
    (BRD 1961 - mit Ingrid Andree, Dietmar Schönherr; Regie: Ralph Lothar)

    25.5., 2:40 Uhr (auch 1.6., 2:50 Uhr):
    Der scharfe Heinrich - Die bumsfidelen Abenteuer einer jungen Ehe
    (BRD 1971 - mit Grit Boettcher, Marlene Rahn; Regie: Rolf Thiele)

    25.5., 5:50 Uhr:
    Das Mädchen Rosemarie
    (BRD 1958 - mit Nadja Tiller, Gert Fröbe; Regie: Rolf Thiele)

    25.5., 9:10 Uhr (auch 30.5., 2:30 Uhr):
    Rosemaries Tochter
    (BRD 1976 - mit Lilian Mueller, Werner Pochath; Regie: Rolf Thiele)

    25.5., 10:45 Uhr (auch 26.5., 23:45 Uhr & 31.5., 16:00 Uhr):
    Blitzmädels an die Front
    (BRD 1958 - mit Antje Geerk, Edith Elmay; Regie: Werner Klingler)

    25.5., 12:20 Uhr (auch 27.5., 16:00 Uhr):
    Das Geheimnis der drei Dschunken
    (BRD/I 1965 - mit Stewart Granger, Harald Juhnke; Regie: Ernst Hofbauer)

    25.5., 13:55 Uhr (auch 27.5., 20:15 Uhr & 30.5., 15:35 Uhr):
    Die Flusspiraten vom Mississippi
    (BRD/F/I 1963 - mit Hansjörg Felmy, Sabine Sinjen; Regie: Jürgen Roland)

    25.5., 15:40 Uhr (auch 29.5., 20:15 Uhr & 30.5., 14:00 Uhr):
    Die letzten Zwei vom Rio Bravo
    (BRD/E/I 1964 - mit Rod Cameron, Vivi Bach; Regie: Mike Perkins)

    25.5., 17:15 Uhr (auch 28.5., 3:05 Uhr & 29.5., 21:50 Uhr):
    Django, ein Sarg voll Blut
    (BRD/I 1968 - mit George Hilton, Walter Barnes; Regie: Giuliano Carnimeo)

    25.5., 18:50 Uhr (auch 28.5., 14:20 Uhr & 30.5., 23:40 Uhr):
    Das Amulett des Todes
    (BRD 1975 - mit Rutger Hauer, Vera Tschechowa; Regie: Ralf Gregan)

    25.5., 20:15 Uhr (auch 28.5., 10:00 Uhr):
    Fluchtweg St. Pauli - Großalarm für die Davidswache
    (BRD 1971 - mit Heinz Reincke, Klaus Schwarzkopf; Regie: Wolfgang Staudte)

    25.5., 21:45 Uhr (auch 27.5., 8:10 Uhr):
    Jerry Cotton: Um Null Uhr schnappt die Falle zu
    (BRD/F 1965 - mit George Nader, Heinz Weiss; Regie: Harald Philipp)

    25.5., 23:15 Uhr (auch 28.5., 20:15 Uhr & 29.5., 16:00 Uhr):
    Die zornigen jungen Männer
    (BRD 1960 - mit Hansjörg Felmy, Joachim Fuchsberger; Regie: Wolf Rilla)

    26.5., 2:30 Uhr (auch 1.6., 1:10 Uhr):
    Der flüsternde Tod
    (BRD/GB/ZAF/ZWE 1976 - mit Christopher Lee, James Faulkner; Regie: Jürgen Goslar)

    26.5., 4:10 Uhr (auch 31.5., 6:00 Uhr):
    Und Jimmy ging zum Regenbogen
    (BRD/A 1971 - mit Alain Noury, Horst Tappert; Regie: Alfred Vohrer)

    26.5., 12:40 Uhr (auch 30.5., 17:20 Uhr):
    5 vor 12 in Caracas
    (BRD/F/I 1966 - mit Giorgio Ardisson, Harald Leipnitz; Regie: Marcello Baldi)

    26.5., 14:10 Uhr (auch 30.5., 18:45 Uhr):
    Fünf gegen Casablanca
    (I/F/BRD 1967 - mit Ken Clark, Hardy Reichelt; Regie: Umberto Lenzi)

    26.5., 15:40 Uhr:
    Die Diamantenhölle am Mekong
    (BRD/F/I 1964 - mit Paul Hubschmid, Marianne Hold; Regie: Frank Kramer)

    26.5., 17:15 Uhr (auch 28.5., 15:50 Uhr & 30.5., 0:55 Uhr):
    Der schwarze Panther von Ratana
    (BRD/I 1962 - mit Heinz Drache, Marianne Koch; Regie: Jürgen Roland)

    26.5., 18:50 Uhr (auch 29.5., 2:55 Uhr):
    Die letzten Drei der Albatros
    (BRD/F/I 1965 - mit Joachim Hansen, Harald Juhnke; Regie: Wolfgang Becker)

    26.5., 20:15 Uhr (auch 27.5., 4:45 Uhr):
    Der Stern von Afrika
    (BRD/E 1956 - mit Joachim Hansen, Marianne Koch; Regie: Alfred Weidenmann)

    26.5., 22:05 Uhr (auch 31.5., 14:20 Uhr):
    Hunde, wollt ihr ewig leben?
    (BRD 1958 - mit Joachim Hansen, Wilhelm Borchert; Regie: Frank Wisbar)

    27.5., 1:20 Uhr (auch 27.5., 6:30 Uhr):
    Der Greifer
    (BRD 1957 - mit Hans Albers, Hansjörg Felmy; Regie: Eugen York)

    27.5., 3:00 Uhr (auch 28.5., 6:45 Uhr & 30.5., 21:55 Uhr):
    Die weiße Spinne
    (BRD 1963 - mit Joachim Fuchsberger, Karin Dor; Regie: Harald Reinl)

    27.5., 9:45 Uhr (auch 31.5., 21:55 Uhr):
    Heißer Hafen Hongkong
    (BRD/I 1962 - mit Marianne Koch, Klausjürgen Wussow; Regie: Jürgen Roland)

    27.5., 22:00 Uhr (auch 29.5., 14:20 Uhr):
    Die letzte Kompanie aka Eine Handvoll Helden
    (BRD/I 1967 - mit Volkert Kraeft, Rolf Becker; Regie: Fritz Umgelter)

    28.5., 4:45 Uhr (auch 29.5., 0:55 Uhr):
    Die Elixiere des Teufels
    (BRD 1976 - mit Dieter Laser, Christine Buchegger; Regie: Manfred Purzer)

    30.5., 20:15 Uhr (auch 31.5., 8:15 Uhr):
    Des Satans nackte Sklavin
    (BRD 1959 - mit Michel Simon, Paul Dahlke; Regie: Victor Trivas)


    Auch der Heimatkanal feiert mit und zeigt immerhin zwei Frank-Filme:

    24.5., 6:30 Uhr (auch 26.5., 20:15 Uhr, 27.5., 14:10 Uhr & 28.5., 2:35 Uhr):
    Das Mädchen vom Moorhof
    (BRD 1958 - mit Maria Emo, Claus Holm; Regie: Gustav Ucicky)

    24.5., 23:20 Uhr (auch 27.5., 2:30 Uhr & 29.5., 3:50 Uhr):
    Frisch, fromm, fröhlich, frei
    (BRD 1970 - mit Monika Berg, Wolfgang Lukschy; Regie: Rolf Thiele)

  • Beim "Gasthaus" handelt es sich um einen absoluten Premium-Wallace, der mir auch beim x-ten Wiedersehen außerordentlich gut gefallen hat. Formal und schauspielerisch stimmt da einfach alles. Grandios, wie effektiv Vohrer die Auftritte des Hais inszeniert, aber auch die Darsteller laufen zu absoluter Hochform auf. Für mich zählt Inspektor Wade (von der Flusspolizei, wie Sir John es gegenüber seinen anderen Inspektoren beinahe schon empört erwähnt) auch zu den besten Ermittler-Rollen, die Fuchsberger bei Wallace gespielt hat. Das leicht Ruppige steht ihm ausgezeichnet, und es passt auch vortrefflich zum Milieu, in dem Wade nach dem Hai forscht. Dass Wade sich auch mal irrt und längst nicht alle Zusammenhänge sofort erkennt (ähnlich wie die Zuschauer) macht ihn als Protagonisten zur idealen Identifikationsfigur. Brigitte Grothum spielt hier gänzlich anders als in der "Gräfin"; man glaubt beinahe eine andere Darstellerin zu bewundern. Sehr gelungen die Szenen, in der sie vor Flickenschildt kuscht und deren Rollennamen mehrmals sehr eigenartig betont ("Ja, Tante Nelly.") Zu Flickenschildt ist alles gesagt - eine überragende, ikonische Leistung - und wohl auch die Filmrolle, mit der sie am ehesten identifiziert wird (was ihr kaum gefallen würde ). Nicht minder ikonisch Klaus Kinski in seiner womöglich besten Wallace-Rolle. Zwielichtiger (einfach typisch Kinski) kann eine Figur kaum sein - dass sich Gubanow dann als Polizist entpuppt ist beinahe eine größere Überraschung, als die Enttarnung des Hais. Obwohl - man kann schon vor seiner spektakulären Todesszene drauf kommen - in der Funkkommunikation zwischen Wade und Nummer Siebzehn ist Kinskis Stimme eindeutig zu erkennen. Eddi Arent wirkt hier überhaupt nicht störend - im Gegenteil. Sein Humor lockert den Film an genau den richtigen Stellen auf, zudem hat seine Figur durchaus auch etwas zur Handlung beizutragen. Siegfried Schürenberg spielt den Sir John hier so, wie ihn Puristen am liebsten haben. Ray hat schon einige Bonmots aufgelistet. Spätestens mit diesem Film wurde er unersetzbar für die Reihe - obwohl die nächsten drei Rialto-Filme auf Sir John verzichteten, durfte Schürenberg dennoch in zwei von ihnen mitwirken. Auch der Rest der Besetzung passt ausgezeichnet - speziell möchte ich nochmal Rudolf Fenner erwähnen, der eine ähnliche Rolle wie in den "Augen" spielt und tatsächlich den Eindruck erweckt, dass man ihn direkt aus einer Hamburger Hafenkneipe ans Filmset verfrachtet hat.

    Mit dem "Gasthaus" nimmt die Reihe Abschied aus Hamburg (wenngleich man später noch für einzelne Szenen zurückkehrte) - in Berlin hätte man den Film in dieser Form auch nicht herstellen können - kein anderer Beitrag der Reihe strahlt einen derart maritimen Charakter aus. Bleibt natürlich noch die Sache mit dem anscheinend aus dem Hut gezauberten Haupttäter. Im Nachhinein ist es natürlich offensichtlich. Spätestens wenn Dr. Collins mit Wade über den Brand bei den Pattisons spricht und dabei so auffällig halbwissend tut, müssen beim geübten Zuschauer sämtliche Alarmglocken klingeln. Am Ende bleibt eigentlich auch kein anderer mehr übrig. Sei's drum - die Szene, in der Wade Collins schließlich stellt und dieser nur stumm, schwitzend, rauchend, zitternd, blutend da sitzt, bis er sich schließlich selbst richtet, ist ein mehr als ansprechender Abschluss dieses Meisterwerks der Reihe. Auch die Musik von Martin Böttcher, entstanden kurz vor seinem bombastischen Karl-May-Erfolg, hält da nicht hinterm Berg - es ist dies seine beste Wallace-Arbeit. Extrem melodiös, aber dem Sujet entsprechend weniger geschmeidig als von ihm gewohnt, sticht natürlich das unvergessliche Chanson "Besonders in der Nacht" besonders positiv hervor.

  • Martin Böttcher gestorbenDatum23.04.2019 00:51
    Foren-Beitrag von Marmstorfer im Thema Martin Böttcher gestorben

    Zitat von Stephan im Beitrag #10
    Aber er hat ja wenigestens, wie viele andere Wallace-Komponisten auch, ein gesegnetes Alter erreicht!



    Stimmt, nahezu alle Wallace-Komponisten wurden überdurchschnittlich alt, bzw. weilen noch unter den Lebenden. Willy Mattes wurde 86 Jahre alt, Riz Ortolani starb mit 87, Böttcher jetzt mit 91, Heinz Funk sogar erst mit 97. Nora Orlandi (85), Ennio Morricone (90) und Peter Thomas (93) haben hoffentlich noch einige schöne Jahre vor sich.

  • Martin Böttcher gestorbenDatum22.04.2019 09:15
    Foren-Beitrag von Marmstorfer im Thema Martin Böttcher gestorben

    Gibt es in der deutschen Filmgeschichte ikonischere musikalische Themen als die Old Shatterhand- und Winnetou-Melodie? Eine rhetorische Frage. Mit seinen Karl-May-Soundtracks wurde Martin Böttcher schon zu Lebzeiten zur Legende - es sind Melodien, die einfach jeder kennt. Dass Böttcher auch im Kriminalfilm der Sechziger Jahre nachhaltig wirkte, dürfte der Allgemeinheit nicht ganz so bekannt sein, aber Arbeiten wie „Das schwarze Schaf“ oder natürlich die fünf Edgar-Wallace-Vertonungen waren absolut stilprägend. Man erkennt eine Böttcher-Komposition sofort - Melodieführung und Instrumentierung sind unverwechselbar. Im Vergleich mit Peter Thomas war Böttcher sicherlich weniger experimentierfreudig und berechenbarer, aber das mindert die Qualität seines Schaffens nicht im Geringsten. Mit 91 Jahren hat er ein schönes Alter erreicht. Er möge in Frieden ruhen.

  • Zitat von Gubanov im Beitrag #12

    Edgar Wallace: Das Rätsel des silbernen Dreieck (Circus of Fear)

    Eine Produktion der Circus Films London und der Rialto-Film Preben Philipsen Berlin...



    Oh. Muss die Produktionsgeschichte der Wallace-Reihe neu geschrieben werden? Als 33. Rialto-Film kommt doch allenfalls "Die gebogene Kerze" in Frage (und das auch nur an einem Tag im Jahr ). Oder weißt du da mehr?

  • Thomas DannebergDatum13.04.2019 18:58
    Foren-Beitrag von Marmstorfer im Thema Thomas Danneberg

    Ist das wirklich endgültig? Augenblick ist er aufgrund der gesundheitlichen Probleme nicht zu buchen - zuletzt konnte er Stallone ja in „Creed 2“ nicht sprechen. Aber ich habe noch keine Meldung entdeckt, in der ausgeschlossen wurde, dass er jemals ins Synchronstudio zurückkehrt.

  • Auch ich war von der "Tür" positiv überrascht - und muss mich doch sehr wundern, wenn ich auf meine Grand-Prix-Rangliste von 2014 gucke, wo der Film gerade mal Platz 28 belegt. Gut, das dürfte auch der verständlicherweise niedrigen Bepunktung in den Kategorien "Titelsequenz" und "Musik" geschuldet sein, aber ich war tatsächlich nie ein großer Fan des Films, obwohl ich mich doch bei Vohrer eigentlich immer gut aufgehoben fühle. Aber nun muss ich konstatieren: atmosphärisch und darstellerisch ist der Film erstklassig. Es stimmt schon - die "Tür" ist ein "Richtungsfilm" - erstmals verbreitet ein Wallace-Film diese wunderbare (West-)Berliner Wohlfühl-Atmosphäre (insbesondere natürlich durch den erstmaligen Einsatz der Pfaueninsel geprägt), die für Vohrers Wallace-Schaffen so essentiell werden sollte. Und dann diese Darsteller-Riege... Eine typische Vohrer-Besetzng - mit Drache, Uhlen, Hendriks, Schürenberg, Berber, Kinski und Braun. Es ist kein Zufall, dass die für die Reihe so wichtigen Schauspieler Drache und Schürenberg hier erstmals bei der Rialto eingesetzt wurden. Drache spielt so selbstsicher und arrogant, dass es eine wahre Freude ist; trotzdem erscheint er alles andere als unsympathisch. Das Zusammenspiel mit dem in einer Assistenten-Rolle einmal mehr überzeugenden Eddi Arent gehört zu den großen Stärken der Produktion. Werner Peters habe ich noch nicht erwähnt - er spielt hier seine wohl beste Wallace-Rolle - bedauerlich und merkwürdig, dass Vohrer ihn erst wieder in "Perrak" besetzte. Aber vielleicht hatte Peters bei all den Gottlieb-Filmen (allein sieben zwischen 1963 und 1965) auch einfach keine Zeit.

    Leider baut die überzeugend entwickelte Geschichte spätestens mit dem Tod der Codys etwas ab - die Entlarvung des Haupttäters ist dann auch keine wirkliche Überraschung mehr. Der Film trudelt so ein bisschen aus; es fehlt ein richtiger Knalleffekt. Die zurückgenommene Musik von Peter Thomas ist gar nicht schlecht, bleibt aber von all seinen Wallace-Soundtracks am wenigsten im Gedächtnis. Es fehlt ein einprägsames Hauptthema, und dieses fehlt, weil ein richtiger Vorspann fehlt. Der Count hat diesen Umstand mit dem Begriff "Antiklimax" schon überaus treffend beschrieben. Ein einmaliger Fauxpas innerhalb der Reihe, der sich zum Glück nicht wiederholen sollte, und der einem den Einstieg in den Film gehörig vermiest. Warum man so vorging (und darüber hinaus die Eröffnungssequenz entfernte) bleibt unklar. Sollte die Szene tatsächlich noch auftauchen (die Blu-ray-Veröffentlichung steht schließlich noch aus), würde jeder Wallace-Fan wohl freiwillig in die Havel hüpfen. Allein, mir fehlt der Glaube...

  • Spät, aber hoffentlich nicht zu spät, hier noch meine Gedanken zum Wiedersehen mit der "Orchidee". Waren die WdW-Sichtungen bisher überwiegend von positiven Überraschungen geprägt, so verhält es sich hier andersherum. Den Film hatte ich besser in Erinnerung (beim letzten Grand Prix verfehlte er meine persönlichen Top 20 nur knapp), aber missen möchte ich ihn dennoch nicht - er bleibt ein erfrischendes Kuriosum, welches der Reihe sicherlich nicht geschadet hat. Nach "Das schwarze Schaf" galt Helmuth Ashley wohl als Spezialist für komödiantisch angehauchte Kriminalstoffe, und so ist es nicht verwunderlich, dass man ihn mit dem Regieauftrag betraute. Seine Inszenierung hat dann auch Pepp und Schwung, und glaubt kaum, dass er bei Ringelmann später in erster Linie für gediegene Folgen von "Derrick" und "Der Alte" verantwortlich zeichnete. Das Skript von Egon Eis, immerhin verantwortlich für die Super-Knaller "Frosch", "Kreis" und "Augen" unterscheidet sich allerdings fundamental von seinen bisherigen Arbeiten. Das Buch kommt eher einer Nummernrevue gleich (besonders auffällig in Bezug auf die Arbeitgeber des Todesbutlers), und so fehlt es sämtlichen Figuren an Tiefe, aber das war unter Berücksichtigung der parodistischen Ausrichtung und des ungewöhnlichen Gangstersujets wohl auch so gewollt. Das Mitfiebern fällt dadurch komplett unter den Tisch - Lilian Ranger, die sich als Identifikationsfigur anbieten würde, ist im Handlungsverlauf viel zu unterrepräsentiert.

    An den Schauspielern gibt es kaum etwas auszusetzen - Rasp, Pohlmann und Kinski setzen Glanzlichter; Kurzauftritte von Jerschke und Paetsch sorgen für das typische "Wallace made in Hamburg"- Flair. Adrian Hoven lässt allerdings das nötige Charisma vermissen und gibt einen recht farblosen Ermittler ab. Insgesamt sind in den knapp 80 Filmminuten sehr viele Figuren untergebracht, das unterscheidet die "Orchidee" beispielsweise fundamental von ihrem Nachfolgefilm. Die Musik von Peter Thomas gefällt mir ausgezeichnet - speziell das Titelthema ist ein echter Ohrwurm - wenngleich ihre "Holzhammer-Funktion" sicherlich nicht von der Hand zu weisen ist.

    So, jetzt muss ich aber langsam in die Puschen kommen, um beim WdW ein wenig aufzuholen.

  • Wallace & Blu-rayDatum02.04.2019 22:51
    Foren-Beitrag von Marmstorfer im Thema Wallace & Blu-ray

    Schade, dass der „Bucklije“ anscheinend die hohe Qualität nicht halten kann; andererseits war die etwas billige Optik schon immer ein „Qualitätsmerkmal“, das dem Film seinen besonderen Charme verliehen hat. Box 6 ist qualitativ hervorragend, insbesondere die „Gräfin“.

  • Bewertet: "Der Alte"Datum17.03.2019 23:44
    Foren-Beitrag von Marmstorfer im Thema Bewertet: "Der Alte"

    „Tod am Sonntag“ ist natürlich eine sehr polarisierende Folge. Ich verstehe jeden, der damit überhaupt nichts anfangen kann. Brynych halt...

    Ich stecke ja auch mitten in der letzten Box, und da sind schon noch einige hervorragende Episoden dabei. Die ersten vier Folgen sind sehr stark (wobei „Der Selbstmord“ auch wieder ein „Love it or hate it“-Kandidat ist - ich finde ihn überragend) - im 90er-Bereich kommen aber noch einige Durchhänger - ein spätes, düsteres Highlight ist dann der letzte Köster-Brynych „Der Sohn“.

  • Bewertet: "Der Alte"Datum17.03.2019 01:43
    Foren-Beitrag von Marmstorfer im Thema Bewertet: "Der Alte"

    Von Grädler. Es sei denn, Ashley hat diese Episode unter Pseudonym inszeniert (aber so schlecht ist sie nun wirklich nicht) und sich dafür ausgerechnet den Namen seines Regie-Kollegen geliehen.

  • Bewertet: "Der Alte"Datum14.03.2019 22:34
    Foren-Beitrag von Marmstorfer im Thema Bewertet: "Der Alte"

    Zitat von Ray im Beitrag #254
    Die beste Episode der Box dürfte die oben von Percy Lister besprochene Episode "Liebe hat ihren Preis" mit Gaststar Horst Buchholz sein...

    Da sieht man mal, wie die Geschmäcker auseinander gehen. Für mich ist das die schwächste Episode der Box. Grädlers Inszenierung ist mir da etwas zu bieder und einfallslos, das Skript von Müller zähle ich auch nicht zu seinen Glanztaten. Das große Plus sind tatsächlich die Darsteller, und so geht die Folge durchaus noch als solide durch - das spricht für die allgemein hohe Qualität der Serie. Aber auch deine beiden anderen Box-Highlights sind bei mir viel schlechter platziert. Dafür kann ich mich sehr für die von dir eher verschmähten Episoden "Umsonst ist der Tod" (mit genialer Atmosphäre und grandiosen Auftritten von Bongartz und Augustinski) und "Kahlschlag" (vielschichtiger Plot, famose Böttcher-Musik mit Wallace-Anleihen, eines der am meisten unterschätzten Vogeler-Bücher) erwärmen.

  • NDR-Beitrag über Drehorte HamburgDatum13.02.2019 21:20

    Zitat von Jan im Beitrag #9
    Wie kommt es zu so einem Beitrag? Ruft da ein Redakteur an und sagt, er will was zu Wallace in Hamburg machen oder muss man die erst aktiv überzeugen?



    Die Idee hatte wohl die verantwortliche Redakteurin, die hier fleißig in der Bildergalerie des Forums recherchiert hat und sich bzgl. eines Experten an die Forenleitung gewandt hat. Und niemand ist wohl so sehr im Thema wie Elford.

  • NDR-Beitrag über Drehorte HamburgDatum12.02.2019 22:51

    Gut möglich - wohl aus rechtlichen Gründen. Die Sendung wird aber nochmal in dieser Nacht wiederholt.

  • NDR-Beitrag über Drehorte HamburgDatum12.02.2019 21:48

    Sehr guter Beitrag - und ein souveräner und kompetenter Auftritt von Elford.

  • Es gibt gerade viel zu tun, deswegen hänge ich mit den WdW-Sichtungen zurzeit leider etwas hinterher. Ich gelobe Besserung.

    Wie der "Fälscher" hat mir auch die "Gräfin" diesesmal erstaunlich gut gefallen. Stimmig im Aufbau, solide in der Inszenierung, hervorragend im Schauspiel. Lil Dagover gelingt eine geradezu ikonische Darstellung der Titelrolle, und man darf mit Fug und Recht behaupten, dass das Gros des Publikums sie heute in erster Linie mit der "Gräfin" in Verbindung bringt. Ich finde auch nicht, dass sie es mit ihrer Theatralik extrem übertreibt; stattdessen meine ich bemerkt zu haben, dass die Rolle bewusst so gestaltet wurde, dass sich das "Seltsame" der Figur erst im Verlauf der Filmhandlung immer mehr herauskristallisiert. In ihren ersten Szenen wirkt die Gräfin noch vergleichsweise normal und nur dezent schrullig-exzentrisch. Später steigert sich das peu à peu - und im Finale gibt es dann kein Halten mehr - das spitze, beinahe gesungene "Ich habe ihn getötet!" und das abschließende "Niemand!" dürfte jedem, der diesen Film auch nur einmal gesehen hat, noch in bester Erinnerung sein.

    Die anderen Schauspieler setzen ebenfalls prägnante Duftmarken. Sowohl Kinski als auch Arent absolvieren jeweils einen ihrer besten Auftritte. Marianne Hoppe und Rudolf Fernau geben denkwürdige Gastspiele. Bei Fernau wundert man sich, dass er nur einmal in der echten Reihe mitwirkte, war er doch im 60er-Jahre-Krimi eigentlich omnipräsent. Unverständlich, dass die Rialto ihn nie wieder engagierte. Brigitte Grothum überzeugt als unschuldig in Lebensgefahr geratene Protagonistin auf ganzer Linie und es fällt dem Zuschauer leicht mit ihr mitzufiebern, auch wenn letzteres in meinen Augen nicht zwangsläufig ein Qualitätsmerkmal darstellt.

    Das Wallace-Debüt von Peter Thomas muss als gelungen erachtet werden, wenngleich sein Score noch nicht so geschmeidig und experimentierfreudig daherkommt, wie spätere Arbeiten. Das kitschig-melodiöse Stück "In the Ancestral Gallery" hätte von Baky allerdings nicht als Schlussmusik auswählen sollen, da es das dramatische Ableben der Gräfin unnötig abmildert. Erst der spektakuläre Selbstmord und unmittelbar danach die Musik wie aus einem barocken Kostümfilm.

    Dass man sich die Motivlage ein bisschen selbst zusammenreimen muss, ist sicherlich nicht ganz falsch, aber wie der Count schon treffend bemerkt hat, liegen alle relevanten Informationen vor. Das mysteriöse Verhalten von Rechtsanwalt Shaddle fügt sich insofern gut ins Geschehen ein, als dass ansonsten wenig "graue" Figuren auftreten, da die Intentionen fast aller anderen Charaktere eindeutig sind.

    Unterm Strich ein gelungener, eigenständiger Beitrag, der mal wieder unter Beweis stellt, was für eine großartige, abwechslungsreiche Filmreihe die Edgar-Wallace-Filme doch darstellen.

  • Wallace & Blu-rayDatum10.01.2019 22:07
    Foren-Beitrag von Marmstorfer im Thema Wallace & Blu-ray

    Zitat von Ray im Beitrag #696

    Ansonsten gibt es inzwischen auch schon ein Cover für die siebte Blu-Ray-Edition von Universum:



    Super, mit Suzanne Roquette!

  • "Der Fälscher von London" ist im Rahmen der "WdW"-Sichtungen bis dato der Film, der mich am positivsten überrascht hat. Vielleicht lag es an der exzellenten Bildqualität der Blu-ray, aber so viel Freude wie diesmal hat mir der Gerissene zuvor noch nie bereitet. Vielleicht erfüllt der Film tatsächlich nicht die Erwartungen, die Ottonormalzuschauer an einen Wallace-Film stellt - ein Ausbund an Hochspannung ist der "Fälscher" nun nicht gerade, und das hat mich früher immer gestört. Aber die Inszenierung von Reinl ist tatsächlich elegant und nahezu makellos, die Kameraarbeit von Löb exzellent. Ich hatte speziell nach Jans Einlassungen darauf geachtet - visuell erinnert der Film an einen Vohrer-Wallace. Die seltene Kombination Reinl/Löb gab es später nur noch in einem anderen Krimi - dem nur wenige Monate später gedrehten "Im Stahlnetz des Dr. Mabuse".

    Bssonders die Darsteller machen den "Fälscher" so sehenswert. Speziell die Gastspiele von de Kowa und Graf werten das Geschehen auf und verleihen der Produktion eine markante und individuelle Note. Auch Hellmut Lange macht seine Sache sehr gut. Karin Dor spielt ebenso hervorragend und glaubwürdig wie im "Bogenschützen". Ein Fest ist der Film in der zweiten Hälfte freilich für alle Lowitz-Fans. Mag sein, dass die Kritik des Counts zutrifft. Dadurch, dass Bourke so überzeugt von Peter Cliftons Unschuld ist, vermutet man alsbald, dass diesem übel mitgespielt wird. Aber wie Lowitz das Heft des Handelns an sich reißt und den Zuschauer quasi an die Hand nimmt, das bereitet ganz großes Vergnügen. Absoluter Höhepunkt ist der Besuch von Bourke bei Dr. Wells. Sigrid von Richthofen übertreibt es sicherlich mit ihrer Theatralik, aber letztere passt durchaus zu ihrer Rolle und wirkt auf mich nicht unbedingt störend.

    Die Musik aus der Feder Martin Böttchers hebt die Kultur des Wallace-Soundtracks auf eine neue Ebene. Für den besten Score der Serie halte ich die Klänge zwar nicht, aber sie sind zweifelsohne ikonisch und funktionieren auch ohne Filmbild bestens. Allerdings hat Gubanov nicht ganz unrecht, wenn er bemängelt, dass in einigen Szenen suspense-fördernde Musik keinesfalls geschadet hätte. Dass Böttcher auch "Spannungsmusik" konnte, beweisen Winnetou- und spätere Wallace-Filme.

    Ein wenig störend wirken die Archiv-Aufnahmen aus Ascot in der Eröffnungssequenz (deutlich erkennbar aus dem Jahre 1958) - auf der Blu-ray umso mehr, da der Qualitätsunterschied im Vergleich zu den Orginal-Filmbildern nun noch deutlicher ins Auge schießt. Und so schön die Speicherstadt auch ist - sie ist einfach zu charakteristisch, um als London durchzugehen. Das stört zumindest mich als Hamburger enorm, da man sofort mit der Nase darauf gestoßen wird, wo Blonbergs Quartier in Wirklichkeit steht. Und warum wurde Otto Collin (höchst mäßig) nachsynchronisiert? Das kann man sich eigentlich nur mit einer plötzlich aufgetretenen Heiserkeit oder etwas ähnlichem erklären.

    Bliebe noch die ewige Frage, ob Eddi Arent denn nun auch den Organisten Miller gespielt hat. Einen endgültigen Beweis gibt es natürlich nicht, aber ich bin der Meinung, dass der Organist einfach nicht Arents Augen besitzt. Und warum sollte man sich die Mühe machen, für Arent eine extrem aufwendige Maske zu entwerfen, nur damit man ihn nicht erkennt? Das spräche doch gegen die Produktionsökonomie der Wallace-Filme. Zudem wären zusätzliche Drehtage Arents sicherlich teurer gewesen, als die eines Kleindarstellers aus dem NDR-Fundus. Nun ja - dass wir wohl nie endgültige Klarheit darüber haben werden, hat ja auch einen gewissen Reiz.

  • Zitat von Count Villain im Beitrag #24
    Wieso nur er? Räumt Peter Keane nicht auf Befehl von Lyne unbequem gewordene Mädchen aus dem Weg?


    Ich habe das immer so verstanden, dass Keane die Morde aus Eigeninitiative begeht, um den von ihm verehrten Lyne zu schützen.

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