Ich habe mich nun dazu entschlossen, der Serie "Der Alte" bzw. deren Collector's Box der ersten 22 Folgen doch etwas mehr Platz einzuräumen, als es im DVD-Sammelthread machbar ist. Die einzelnen Folgen sind z.T. so überdurchschnittlich gut, dass ich den Kauf trotz des Preises bedingungslos empfehlen kann.
Vorweg einmal die ersten 22 Episoden im Überblick:
"Der Alte" Erwin Köster ging 1977 als Nachfolger des erfolgreichen Kriminalisten "Der Kommissar" auf Sendung und sollte anfangs dessen väterliche Protagonistenrolle nicht fortsetzen. Entgegen Eric Odes Team versammelt Hauptdarsteller Siegfried Lowitz nur seinen jungen Assistenten Michael Ande (Gerd Heymann) um sich und agiert prinzipiell als Alleingänger, der seinem jungen Gefährten stets voraus ist und von diesem, wie von Martin Brenner (Jan Hendriks), einem weiteren Mitarbeiter, lediglich Zuarbeit erhält. Das etwas distanzierte Verhältnis zwischen Köster, Heymann und auch Brenner wird im Laufe der ersten Folgen indes zunehmend aufgehoben. Ist Köster in den ersten Episoden noch per Sie mit Heymann, so ändert sich dies schnell und das väterliche Du, das aus "Der Kommissar" nur allzu vertraut ist, stellt sich auch zwischen den beiden Ermittlern ein, wohingegen Heymann stets das respektvolle Sie wahrt. Zwischen Köster und Brenner braucht es jedoch einige Folgen mehr, ehe statt "Herr Brenner" ein "Martin" über Kösters Lippen kommt.
Vervollständigt wird das ermittelnde Ensemble durch den putzigen Vorgesetzen Millinger, dargestellt von Henning Schlüter. Nicht von ungefähr tauchen schnell Rückschlüsse auf den Sir John oder Sir Arthur der Edgar-Wallace-Filme auf. Vor allem den Episoden unter der Regie Alfred Vohrers sind die Parallelen gut anzumerken.
Beim Alten also alles beim alten? Nein! Währenddessen Kommissar Keller stets gesetzestreu agiert, geht Köster unkonventionelle Wege. Er lügt und betrügt, wenn es der Überführung des Täters dienlich ist. Er raunzt, er grantelt, backt "Reiberdatschi" und keine "Kartoffelpuffer". Zudem sind die Drehbücher der diversen Autoren z.T. deutlich weniger herkömmlich als die des Vielschreibers Reinecker, dessen Monopol beim Kommissar nicht immer der Qualität der Serie zugute kam.
Erwin Köster (Siegfried Lowitz) und Gerd Heymann (Michael Ande)
Martin Brenner (Jan Hendriks)
Herr Millinger (Henning Schlüter)
Im Folgenden nun also in loser Folge ein paar kurze Statements zu den ersten 22 Episoden.
1. "Die Dienstreise" mit Siegfried Lowitz, Michael Ande, Henning Schlüter, Hans Brenner, Wolfgang Reichmann, Susanne Uhlen, Gert Haucke, Wolfgang Wahl, Ralf Wolter, Iris Berben, uvm.
Stab
Buch Oliver Storz und Jochen Wedegärtner Musik Peter Thomas Titelmusik Peter Thomas Kamera Igor Luther Regie Johannes Schaaf
Klaus Rott (Hans Brenner) gehört zur Ganovenbande um Anführer Gala Teretti (grandios: Wolfgang Reichmann), plant jedoch den Alleingang und überfällt eine städtische Sparkasse. Der Coup misslingt, die Polizei rückt an und Rott muss mitsamt Geisel Köster fliehen. Gemeinsam kurven die beiden kreuz und quer durch die bayrische Landschaft und Köster nutzt jede Gelegenheit, den wenig abgebrühten Rott zur Aufgabe zu bewegen. Nach vielen Stunden diverser Verfolgungsjagden, einem Jaguar im Baggersee und einem Gastwirt in Angst und Bange kommt dem gewitzten Köster die Idee, aus Rivale Rott einen Verbündeten zu machen und gemeinsam mit diesem einen Plan gegen Bandenchef Teretti auszuhecken. Dieser steht nämlich schon länger auf Kösters Abschussliste ganz weit oben...
Der Pilotfilm läuft entgegen der übrigen Folgen etwas über 90 Minuten und sollte sichtbar die alten Zöpfe der schwarzweißen Ära abschneiden. In der Tat hat das ganze nicht mehr viel mit Kommissar Kellers betulicher Ermittlungsarbeit zu tun. Der Film ist actionbetont, der Ermittler ein absoluter Einzelkämpfer. Und wirklich: Man mag kaum glauben, dass zwischen "Die Dienstreise" und der letzten Kommissar-Episode "Tod im Transit" nur wenige Monate liegen. Alles wirkt etwas moderner beim Alten. Regisseur Schaaf trat beim Kommissar lediglich als Darsteller auf und auch die Autoren sind zwar bewährt, jedoch nicht aus dem Vorgänger bekannt.
Fazit: Ein Auftakt nach Maß für Köster. Dennoch taten die Verantwortlichen gut daran, den distanzierten Umgang zu Assi Heymann mit der Zeit persönlicher zu gestalten.
2. "Jack Braun" mit Siegfried Lowitz, Michael Ande, Jan Hendriks, Henning Schlüter, Peter Bollag, Peter Pasetti, Günther Maria Halmer, uvm.
Stab
Buch Karlheinz Willschrei und Peter Berneis Musik -unbekannt- Titelmusik Peter Thomas Kamera Franz X. Lederle Regie Wolfgang Becker
Jack Braun (Peter Bollag) kehrt nach Jahren des Exils zurück in die BRD. Einer seiner ersten Wege führt ihn, zusammen mit Kumpane Engel (Günther Maria Halmer), in die Tiefgarage der Praxis Dr. Margolis' (Peter Pasetti). Dessen dort geparkter Mercedes 450 SEL dient den beiden als Tatwaffe eines heimtückischen Mordes: Beide überfahren einen älteren Herren und flüchten. Der Tod des älteren Herrn gibt Hauptkommissar Köster einige Rätsel auf, da jegliches Motiv zu fehlen scheint. Unweigerlich indes rückt Dr. Margolis ins Fadenkreuz der Ermittler; quasi wie auf dem Präsentierteller...
-Achtung, Text inkl. Spoiler, nur weiterlesen, wer den Film kennt!- Ein routiniert inszenierter und mit exquisitem Soundtrack versehener Krimi von Regiemeister Wolfgang Becker. Leider ist mir erneut nicht ersichtlich, wer für den Score verantwortlich zeichnet. Irgendwo las ich mal, dass Becker hervooragend war, wenn es darum ging, Musik passend einzusetzen. Wohl wahr! Einige Szenen darüber hinaus sind von bestechender Brillanz, wie etwa die langgezogene Szene des Mordanschlages auf Köster am winterlichen Starnberger See. Eine kleine Schrecksekunde des weiteren erfährt der Zuschauer bei Betrachtung des Anschlages auf den Rentner. Das Überrollen der Leiche ist für TV-Verhältnisse schon recht beachtlich, auch wenn es in der langsam abgespielten Wiederholung der Szene rasch klar ist, wie es gemacht wurde.
Fazit: Toller Sound, ein guter Pasetti, ein handfester Krimi!
3. "Der Alte schlägt zweimal zu" mit Siegfried Lowitz, Michael Ande, Jan Hendriks, Michel Robin, Eleonore Noelle, Brigitte Horney, Loumi Iacobesco, uvm.
Stab
Buch José Giovanni Musik Peter Thomas Titelmusik Peter Thomas Kamera Walter Bal Regie José Giovanni
Fuhrunternehmer Finberg (Michel Robin) plagt die Zwickmühle: Er ist verrückt nach seiner Geliebten Vanessa, jedoch beruflich ebenso angewiesen auf seine Ehefrau Martha. Ein Streit der beiden provoziert den vorübergehenden Auszug Marthas, die beabsichtigt, sich zu ihrer Mutter (Brigitte Horney) zu flüchten. Im LKW nimmt Finberg sie mit, jedoch kommt sie nie bei ihrer Mutter an. Die Frau bleibt verschwunden und Finberg gerät rasch unter Mordverdacht. Immer und immer wieder rekonstruieren Köster, Heymann und Brenner die LKW-Fahrt, doch Finberg hatte keinerlei Möglichkeit, seine Frau zu töten. Plötzlich jedoch ereilt Köster die Idee des perfiden Planes und er schlägt keineswegs minder listig zu...
-Achtung, Text inkl. Spoiler, nur weiterlesen, wer den Film kennt!- Ein Film von José Giovanni! Ja, Giovanni. Genau der Giovanni, der für so bedeutender Werke wie DER CLAN DER SIZILIANER (Drehbuch), DER MANN AUS MARSEILLE (Drehbuch und Regie) oder DER KOMMISSAR UND SEIN LOCKVOGEL (Drehbuch und Regie) verantwortlich zeichnet. Dessen Engagement bei "Der Alte" ist ähnlich skurril wie Sam Fullers Regie in der Reihe "Tatort". Augenscheinlich war es Ringelmanns Ansatz, durch diese Internationalisierung die Serie in möglichst vielen anderen Ländern vermarkten zu können. So sind die Namen der Figuren möglichst einfach gehalten, aus Erich Finberg wird im Abspann gar Eric Finberg, was auch französisch gut zu sprechen ist. Dass es vollkommen anders kam als erhofft, lag an der vehementen Empörung vor allem der Gewerkschaft der Polizei. Diese meinte in der Art und Weise des Vorgehens Kösters etwas Unredliches zu erkennen. Vielmehr dürfte es jedoch Giovannis Absicht gewesen sein, den Hauptkommissar mit der gleichen List agieren zu lassen, wie sie auch Finberg an den Tag legt. Zu viel für damalige Verhältnisse und so verstaubte die tempo- und einfallsreich inszenierte Folge lange Zeit in Archiven. Auch der Export blieb aus.
Fazit: Flotter Krimi mit internationalem Flair. Die Synchronisation jedoch bleibt maximal Hausmannskost.
4. "Toccata und Fuge" mit Siegfried Lowitz, Michael Ande, Jan Hendriks, Harry Meyen, Heidelinde Weis, Gracia-Maria Kaus, Peter Fricke, Hanne Wieder, Curt Bois, uvm.
Stab
Buch Karlheinz Willschrei und Peter Berneis Musik Johann Sebastian Bach, Rest: -unbekannt- Titelmusik Peter Thomas Kamera Franz X. Lederle Regie Wolfgang Becker
Vorweg: Ich bemühe mich, den Inhalt zumindest einigermaßen stimmig wiederzugeben; wer den Film kennt, weiß, dass das nicht unbedingt ein leichtes Unterfangen ist. Eine Fernsehsendung soll Hauptkommissar Köster helfen, den seit langem ungeklärten Mord an der ersten Frau Francesco Corluccis aufzuklären. Corlucci selbst stand dereinst unter Hauptverdacht, erhielt indes vier Alibis äußerst liebenswürdiger Freunde und konnte nicht überführt werden. Corlucci ist mittlerweile neu verheiratet und seine neue Frau (Heidelinde Weis) ist schon nach kürzester Ehezeit reichlich angeödet von ihrem Playboy-Gatten, fühlt sich vielmehr hingezogen zu Organist Lasker. Frank Brack (Harry Meyen in seiner letzten Rolle) weiß hier schnell Rat und fortan widerruft von der elitären Baggage, die Corlucci einst so entlastend zur Seite stand, einer nach dem anderen die ehemalige Aussage. Bis aus der Clique der erste Tote aufgefunden wird...
Das alles klingt verquer? Ist es auch! Vor allem wenn man auch noch erwähnt, dass Hanne Wieder völlig abgedreht durch die Kulissen geistert und mehr oder weniger gelungene Hinweise zum Fall abgibt. Freunde des handfesten Drehbuches kommen hier also keinesfalls auf ihre Kosten. Es kostet vielmehr etwas Mühe, die Episode (eher ein Kunstfilmdrama) in ihren Handlungssträngen zu verfolgen. Schlimm? Keineswegs! Über den gesamten 60 Minuten liegt eine Art Schleier, der sowohl Zusammenhänge als auch einzelne Beziehungen der Figuren zueinander überdeckt. Einiges bleibt unklar - doch das nervt keineswegs, denn es hat den Anschein, als sei dies feste Absicht der Macher und kaum Unvermögen. Umso verdutzter fällt der Blick auf den Namen des Regisseurs. Wer hätte sowas von Wolfgang Becker erwartet? Fällt dieser doch prinzipiell weniger durch Experimente, als vielmehr durch gradlinige und handfeste Krimikost auf. Zbynek Brynych käme eher in Betracht, derlei Verstörtheiten auf die Mattscheibe zu bringen. Oder war es gar nur Notwendigkeit anstatt berechnende Andersartigkeit? Harry Meyen, hier schon schwer von Alkohol und Tabletten gekennzeichnet, kann dies kaum mehr verbergen. So erscheint es sinnvoll, auch die übrigen Protagonisten der "feinen Gesellschaft" stets mit Whiskey-Glas in der Hand zu zeigen. Man weiß es nicht und es wird sich heute sicher nicht mehr klären lassen. Fakt ist jedoch, dass "Toccata und Fuge" aus den per se schon unkonventionellen Folgen heraussticht und polarisieren dürfte.
Fazit: Alles wie im Delirium, die Atmosphäre perfekt transportiert! Ein Meisterwerk!
Hallo Jan, da hast Du dir ja echt Arbeit gemacht, Hut ab Ich bin auch ein Fan des Alten , habe mir damalig die Folgen aber bereits auf 3sat aufgenommen, verzichte deswegen auf den Kauf der Box. Gruß Mabuse
Zitat von MabuseHallo Jan, da hast Du dir ja echt Arbeit gemacht, Hut ab Ich bin auch ein Fan des Alten , habe mir damalig die Folgen aber bereits auf 3sat aufgenommen, verzichte deswegen auf den Kauf der Box.
Dann kannst Du Dir den Kauf auch getrost sparen (Qualität der DVDs ist jetzt nicht der Bringer). Ich habe die 3Sat-Aufzeichnungen damals bedauerlicherweise immer wieder gelöscht, ehe ich hinter ihren Wert gekommen bin!
5. "Zwei Mörder" mit Siegfried Lowitz, Michael Ande, Henning Schlüter, Vadim Glowna, Hans Caninberg, Judy Winter, Christine Wodetzky, Christian Reiner, Günther Ungeheuer, Friedrich G. Beckhaus, uvm.
Stab
Buch Karlheinz Willschrei Musik -unbekannt- Titelmusik Peter Thomas Kamera Rolf Kästel und Michael Georg Regie Alfred Vohrer
Gustav Peukert (Vadim Glowna) ruft die Polizei. Er sitzt neben seiner jungen ermordeten Freundin und macht keinerlei Anstalten, das Verbrechen von sich zu weisen. Ein prinzipiell einfacher Fall, dessen Lösung nur durch die bedauerliche Kleinigkeit verzögert wird, dass sich kurz nach Peukerts Geständnis mit Peter Sartorius (Christian Reiner) der zweite Delinquent der Tat bezichtigt...
Die Inhaltsangabe klingt ebenso leer, wie sich der Film schlussendlich präsentiert. Die recht umfangreiche Darstellerriege müht sich, dem einfallslose Buch zumindest etwas Glanz zu verleihen und kann dennoch nicht verhindern, dass sich wohl nicht eben wenige Zuschauer spätestens nach 30 Minuten das Ende herbeisehnen. Dass hier der große Alfred Vohrer im Regiestuhl saß, merkt man den vereinzelt eingestreuten Szenen mit Kamerakran an, deren Ausgestaltungen das normalübliche TV-Maß sprengen. Mehr kommt dann leider aber auch von Vohrer nicht, so dass das Mittelmaß kaum überschritten wird.
Nette Kleinigkeit am Rande: In einer etwas unglücklich ausgestalteten Szene spiegelt sich neben der Kamera auch Regisseur Vohrer in der Seitenscheibe Kösters Mercedes. Da mir keine Fotos von ihm aus dieser Zeit bekannt sind, ist dies recht sehenswert!
Fazit: Nein, das kann der Herr Vohrer deutlich besser. Sein Erstling beim Alten: ein Rohrkrepierer!
Ich weiß zwar nicht, ob ich das schon mal irgendwo gepostet habe, aber die Ausstrahlungsreihenfolge entspricht nicht der Produktionsreihenfolge, die wie folgt war:
Produktionsreihenfolge/ Ausstrahlungsreihenfolge:
1./1. Die Dienstreise (B: Oliver Storz, Jochen Wedegärtner, R: Johannes Schaaf) 2./4. Toccata und Fuge (B: Karl Heinz Willschrei, R: Wolfgang Becker) 3./16. Der Pelikan (B: Rosemarie Fendel als Jan Gutova, R: Johannes Schaaf) 4./3. Der Alte schlägt zweimal zu (B/R: José Giovanni) 5./2. Jack Braun (B: Karl Heinz Willschrei, R: Wolfgang Becker) 6./5. Zwei Mörder (B: Karl Heinz Willschrei, R: Alfred Vohrer) 7./7. Konkurs (B: Karl Heinz Willschrei, R: Alfred Weidenmann) 8./6. Blütenträume (B: Karl Heinz Willschrei, R: Alfred Vohrer) 9./13. Ein unkomplizierter Fall (B: Leopold Ahlsen, R: Dietrich Haugk) 10./8. Lohngeld (B: Herbert Lichtenfeld, R: Dietrich Haugk) 11./9. Verena und Annabelle (B: Karl Heinz Willschrei, R: Alfred Vohrer) 12./10. Erkältung im Sommer (B: Oliver Storz, R: Alfred Vohrer) 13./11. Nachtmusik (B: Herbert Lichtenfeld, R: Helmuth Ashley) 14./12. Ein Koffer (B: Karl Heinz Willschrei, R: Dr. Michael Braun) 15./29. Nach Kanada (B: Leopold Ahlsen, R: Theodor Grädler) 16./14. Bumerang (B/R: Alfred Vohrer) 17./15. Zeugenaussagen (B: Herbert Rosendorfer, R: Theodor Grädler) 18./18. Die Kolonne (B: Bruno Hampel, R: Günter Gräwert) 19./23. Der Abgrund (B: Leopold Ahlsen, R: Theodor Grädler) 20./17. Die Sträflingsfrau (B: Oliver Storz, R: Alfred Vohrer) 21./20. Die Rache (B: Detlef Müller, R: Dietrich Haugk) 22./19. Der schöne Alex (B: Maria Matray, R: Theodor Grädler) 23./21. Der Spieler (B: Volker Vogeler, R: Zbynek Brynych) 24./22. Marholms Erben (B: Bruno Hampel, R: Alfred Vohrer) 25./24. Lippmann wird vermisst (B: Detlef Müller, R: Günter Gräwert) 26./25. Mordanschlag (B/R: Alfred Vohrer) 27./26. Neue Sachlichkeit (B: Karl Heinz Willschrei, R: Helmuth Ashley) 28./27. Der Auftraggeber (B: Detlef Müller, R: Theodor Grädler) 29./28. Pensionstod (B: Bruno Hampel, R: Zbynek Brynych) 30./31. Ein Parasit (B: Bruno Hampel, R: Helmuth Ashley) 31./30. Teufelsbrut (B/R: Alfred Vohrer) 32./32. Alte Kameraden (B: Volker Vogeler, R: Theodor Grädler) 33./33. Eine große Familie (B: Herbert Rosendorfer, R: Alfred Weidenmann) 34./34. Die Lüge (B: Volker Vogeler, R: Theodor Grädler - Anmerkung: Volker Vogeler schrieb dann später nocheinmal eine Folge mit dem Titel "DIe Lüge", die als 281. Der Alte-Folge von Gero Erhardt inszeniert wurde - ein Titel-Faux-Pas, der nicht hätte passieren dürfen).
Ja auch von mir herzlichen Dank für die ausführlichen Besprechungen, wobei mich die abstruse Machart von "Toccata und Fuge" immer ärgert, kaum zu glauben, dass Fachleute wie Willschrei & Becker daran beteiligt waren.
"Der Pelikan" blieb wohl wegen seiner etwas speziellen Geschichte aus dem Homosexuellen- und SM-Milieu länger unter Verschluss und führte dazu, dass sich die Fendel (ehemals Frau Keller) mit Produzent Ringelmann zerstritten hat.
Naja, der Doppeltitel "Die Lüge" erklärt sich wohl aus der allgemeinen Ideenlosigkeit, die beim "Alten" auftrat, als Volker Vogeler ab Mitte der 90er zum Hauptautor avancierte - da hatte man oft das Gefühl, man sieht immer wieder den gleichen Krimi, um ein paar Darsteller bzw. Versatzstücke variiert
Zitat von Georg Ich weiß zwar nicht, ob ich das schon mal irgendwo gepostet habe, aber die Ausstrahlungsreihenfolge entspricht nicht der Produktionsreihenfolge, die wie folgt war:
Hallo Georg, ich konnte mich daran erinnern, dass Du die Produktionsreihenfolge mal gepostet hast. Hatte auch danach gesucht, weil ich das gerne im Eröffnungsposting erwähnen wollte - jedoch nicht wiedergefunden. Danke für die Komplettierung!
Zitat von Jack_the_Ripper Ja auch von mir herzlichen Dank für die ausführlichen Besprechungen, wobei mich die abstruse Machart von "Toccata und Fuge" immer ärgert, kaum zu glauben, dass Fachleute wie Willschrei & Becker daran beteiligt waren.
Ich bin mir bewusst, dass gerade diese Folge polarisiert! Dennoch bin ich jedes Mal auf's Neue begeistert, so dass "Toccata und Fuge" zu meinen meistgesehen Folgen zählt. Der Inhalt ist halt etwas ...ähm... versteckt!
Mir sind die etwas handfesteren Krimis mit Hand und Fuß dann doch lieber obwohl ich mich gelegentlich der Faszination dieser Folge nicht ganz entziehen kann - dann ärgere ich mich aber wieder über die hanebüchene Story, gerade weil sie von Willschrei ist.
Sonst kann ich mich bisher mit deinen Anmerkungen sehr anfreunden, gerade auch "Zwei Mörder" für mich eine der schwächeren Episoden
6. "Blütenträume" mit Siegfried Lowitz, Michael Ande, Henning Schlüter, Luitgard Im, Günther Ungeheuer, Thomas Astan, Wolfried Lier, Helen Vita, Walter Ladengast, uvm.
Stab
Buch Karl Heinz Willschrei Musik -unbekannt- Titelmusik Peter Thomas Kamera Heinz Hölscher Regie Alfred Vohrer
Nicht nur die Fingerspitzen Hasso Sandtners (Günther Ungeheuer) sind auffällig blau, als er nach einem Jahr Knast seine Ehefrau Marie (Luitgard Im) aufsucht. Auch der Flachmann sitzt ihm mächtig locker und nach einigen Drinks wankt Hasso zu seinen ehemaligen Saufbrüdern (u.a. Helen Vita, Wolfried Lier und Walter Ladengast) unter eine Brücke in den Isarauen. Die prall gefüllte Brieftasche beschert der beseelten Gesellschaft viele schöne und vor allem feuchte Stunden, ehe Hasso am kommenden Morgen erschlagen unter der Brücke aufgefunden wird. Schnell stellt Hauptkommissar Köster fest, dass Hassos blaue Finger und die Unmengen auftauchenden Falschgeldes in irgendeinem Zusammenhang stehen müssen...
Wer die ersten Szenen dieser Folge sieht, der wird sich evtl. an einen gewissen Harry Brent erinnert fühlen, der gute zehn Jahre zuvor zu den Klängen der Titelmelodie in London durch den Bahnhof lief. Hier hat zwar nicht Majewski den Score komponiert, jedoch ist die musikalische Untermalung der "Blütenträume" wunderbar stimmig und bedauerlicherweise viel zu spärlich verwendet. Weiterführende Jubelstürme bleiben dann aber eher aus, so dass sich das Wiedersehen mit Walter Ladengast (DIE TOTEN AUGEN VON LONDON) und der fein besetzten Helen Vita zu einem wahren Highlight entpuppt. Luitgard Im bleibt dabei vornehm blass, Günther Ungeheuer spielt eben Günther Ungeheuer und der talentfreie Thomas Astan stört zwar weniger als in anderen Filmen, ist aber auch weit davon entfernt, die Folge viel weiter als über Mittelmaß zu heben. Apropos Mittelmaß: Willschrei war ebenfalls schon besser in Form. Zwar birgt das Finale noch eine kleine Überraschung, die ganz große Fesselung des Zuschauers dürfte dennoch zumeist ausbleiben.
Fazit: Nicht jede Folge kann ein filmisches Meisterwerk sein! Routinierte Auftragsarbeit für Willschrei und Vohrer.
7. "Konkurs" mit Siegfried Lowitz, Michael Ande, Jan Hendriks, O.E. Hasse, Dirk Galuba, Chrsitiane Krüger, uvm.
Stab
Buch Karl Heinz Willschrei Musik Klaus Doldinger Titelmusik Peter Thomas Kamera Franz X. Lederle Regie Alfred Weidenmann
Eben noch feiert der gescheiterte Geschäftsmann Walter Müller (Dirk Galuba) mit seiner Ehefrau Eva (Christiane Krüger) und einer gehörigen Portion Galgenhumor seinen finanziellen Bankrott, und schon kommt es tagsdarauf zu einer spektakulären Entführung: Eva kommt vom abendlichen Kinobesuch nicht zurück und bleibt verschwunden. Es wird Hauptaufgabe des eilig herbeigerufenen Hauptkommissar Köster, den Schwiegervater Müllers (O.E. Hasse) zur Bereitstellung der Lösegeldsumme zu bewegen, da dieser hinter der ganzen Geschichte eine abgekaterte Sache vermutet, die einzig den bevorstehenden Ruin seines verhassten Schwiegersohnes abwenden soll. Doch der alte Mann ist gewitzter als vermutet...
Schon knapp 25 Jahre zuvor trafen Alfred Weidenmann und O.E. Hasse bei CANARIS zusammen und auch später ergaben sich immer wieder Zusammenarbeiten, so dass davon ausgegangen werden darf, dass ihr Zusammentreffen beim Alten kein Zufall war. Viele Szenen jedoch musste Hasse, der ein Jahr darauf starb und dessen letzter Auftritt die Rolle des gewieften alten Herren ist, im Sitzen spielen. Das tut der Sache jedoch keinen Abbruch und die ihm von Autor Willschrei auf den Leib geschriebene Rolle hat so viel Präsenz, dass der sitzende Patriarch nichts von seiner bedrohlichen Aura einbüßt. Ansonsten scheint das Buch arg vorhersehbar. Dieser Schein jedoch trügt spätestens in der zweiten Hälfte der 60 Minuten und es gibt ein paar wirklich gut überlegte Wendungen.
Fazit: Sicher kein absolutes Highlight, immerhin jedoch gute Unterhaltung!