Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden Impressum 
Forum Edgar Wallace ,...



Sie können sich hier anmelden
Dieses Board hat 1.693 Mitglieder
182.182 Beiträge & 7.261 Themen
Beiträge der letzten Tage
Foren Suche
Suchoptionen
  • Kein wirklich schlechter Film, aber auch irgendwie etwas profillos. Paul Klingers Inspektor hat mir gut gefallen, Heinz Drache spielt seine Rolle routiniert. Ralf Wolter hatte hier den Part für den man mehr Raum erwartet hätte.
    Die Schurkenriege ist eigentlich ganz ansehnlich, die Damen hingegen hab ich eher farblos in Erinnerung (zumindest was das Profil ihrer Rollen angeht).
    "Das Geheimnis der chinesischen Nelke" als einzigen Zehetgruber, der sich zum Vergleich empfiehlt, den ich bisher gesehen habe, fand ich interessanter, weniger stereotyp, aber besser als die an Vorhersehbarkeit nicht mehr zu toppende "weiße Spinne" ist der hier allemal.

    Absoluter Durchschnitt. Einer der solidesten Filme die damals überhaupt in Richtung Wallace gemacht worden sind. Solide im Sinne von routiniert ohne Knalleffekt und Langeweile.

    3/5 Punkten

  • Unterhaltsamer Abenteuerkrimi vor schöner Kulisse, durchaus inspiriert in Szene gesetzt. Die Parallele zu "Kommissar X" drängte sich mir auch auf. Allerdings nur zu den besseren Teilen der Reihe (insbesondere "Drei gelbe Katzen"). Selbst der Titel "Five Golden Dragons" passt ja eigentlich in das K.X.-Schema...
    Einen Pluspunkt gibt es für mich auch für Robert Cummings in der Hauptrolle, der der Wallace-Reihe frischen Wind verleiht, gerade auch verglichen mit den "Sanders"-Filmen. Mir gefällt seine Art von Humor, da sie nicht in's Aufgesetzte abdriftet, sondern sehr gekonnt komisch ist. Er rempelt eben nicht noch an jede Vase, die irgendwo rumsteht (was bei einem Asien-Film durchaus im Bereich des Absehbaren gewesen wäre), sondern macht viel über die Mimik etc.pp. und weiß auch in den ernsten Szenen zu überzeugen. Die Rolle hat viel Ironie. Hervorragend.
    A propos Ironie: Die Stelle, wo ein Verfolger von dem Turm geschmissen wird, mit einem "mickey mousing"-Effekt zu unterlegen war mal wirklich eine forsche Idee...

    Die Besetzung ist überhaupt hervorragend. Selbst das ungewöhnliche Ermittler-Duo harmoniert klasse, wobei man sich gewünscht hätte, dass es zu etwas mehr konkreter Ermittlungsarbeit kommt. Kinski kommt auch etwas zu kurz, man kann ihn nicht so recht einordnen, aber das sind auch schon die einzigen Abstriche.

    Weil sich das Täterrätsel in Grenzen hält:
    4/5 Punkten
    (dass sich die Bewertung auf die internationale Fassung bezieht, sollte sich aufgrund der Tatsache, dass die deutsche Version um ein Viertel gekürzt ist, von selbst verstehen; hoffe, dass hier auch ansonsten nur nach Sichtung der Langfassung bewertet wird)

  • positiv:
    - Klaus Kinski in einer seiner besten Wallace-Rollen, jeden Dialog lautmalerisch gestaltend, wie ich es sonst nur aus Beurteilungen von Alan Rickmans Rolle als Severus Snape vergleichbar kenne
    - Siegfried Schürenberg in seinem einzigen positiven Wallace-Part, wo er auch mal ohne zu blödeln agieren durfte
    - hervorragende darstellerische Leistungen von Benno Sterzenbach und Ludwig Linkmann
    - ein ansprechender Soundtrack mit coolen Percussion-Einlagen
    - schöne Regie, die etwas "neorealistischer" als bei Rialto wirkt und mit einigen guten Effekten (Schatteneinsatz, Reißzoom, rasante Bewegungen mit Körper ohne Gesicht im Bild, in einer Szene als der Diener wegläuft) punktet

    negativ:
    - Ina Duschas deutsch ausgeprochenes "Michael" ist nervtötend und (aus heutiger Sicht) extrem peinlich; dass es gerade im Finale mehrmals zu hören ist, ist enttäuschend und führt das Geschehen völlig unnötig ad absurdum; auch wäre es angebracht gewesen, den Namen des "Onkels" französisch auszusprechen, aber das ist vergleichsweise nur eine Kleinigkeit
    - das Filmset-Ambiente hätte reichlich Möglichkeiten geboten das Täterrätsel etwas besser zu konstruieren; die Story schießt sich zu sehr auf einen Verdächtigen ein
    - der unfreiwillig komische Auftritt des asiatischen Retters, der ein wenig wirkt, als hätte man einen Chuck-Norris-Witz vorweg verfilmt

    4/5 Punkten

  • Die Anspielungen auf die Londoner Unterwelt mit zwei konkurrierenden Banden, die vage an Stories in "Die Unbestechlichen" erinnern, sind ganz nett, aber bei weitem nicht ausgefeilt. Die Musik ist für einen Rialto-Wallace ziemlich langweilig.
    Größtes Minus: Im Grunde kommen hier sämtliche Figuren zu kurz, man bekommt weder die Gelegenheit sich mit einem der Ermittler richtig zu identifizieren, noch haben Leute wie Klaus Kinski oder Eric Pohlmann genügend Spielraum...sondern müssen sogar weitgehend immer dasselbe machen.
    Einen Pluspunkt gibt es für Adrian Hoven, der eine gute Entdeckung als Ermittler war und den aufgesetzt wirkenden, wenn auch solide agierenden und nicht unbedingt störenden Christopher Lee an seiner Seite nicht gebraucht hätte. Schade, dass Hoven nie wieder einen Wallace-Film drehte. Insgesamt hat das Duo Lee/Hoven in diesem Film viel, viel, viel zu wenig zu tun...wozu der Aufwand mit Lee bei so einer Halb-Präsenz der Rolle, frage ich mich...

    Die Rolle von Fritz Rasp ist mir im Ansatz kurioserweise noch vom letzten Sichten im Gedächtnis geblieben. Auch das ist positiv zu vermerken. Eddi Arent und Herbert A.E. Böhme - in einer zu kleinen Rolle - sorgen außerdem für lustige Momente. Und die forsche Marisa Mell weiß zu gefallen.

    Fazit:
    Nur wegen der wagemutigen, z.T. wirklich fetzigen Besetzung ganz, ganz knappe 2,5 von 5 Punkten. Der Film taugt weder dem Drehbuch nach noch der Inszenierung wegen wirklich was, noch dazu ist die Musik weitgehend einfallslos und das Täterrätsel de facto nicht existent.

  • Als letzten Film der BEW-Reihe habe ich mir nun auch diesen noch zu Gemüte geführt. Er ist neben dem "Ungeheuer von London City" ohne jeden Zweifel einer der beiden schwachen Filme der Reihe.
    Ein großes Problem ist die Regie, die auf wenige Schnitte und obendrein viele sehr totale Einstellungen setzt, die oftmals sogar an typische amerikanische Einstellungen aus Stummfilmen erinnern. Zum Teil wirkt der Film dadurch etwas wie eine Durbridge-Verfilmung.

    Aus der Besetzung sticht vor allem der grandiose Hans Reiser heraus, der eine der besten schauspielerischen Leistungen abliefert, die es in der Wallace-Welle überhaupt jemals gegeben hat. Auch Leonard Steckel macht seine Sache ausgezeichnet. Vergessen sollte man auch Stanislav Ledinek nicht, der in einer relativ kleinen Rolle sehr nuanciert zu Werke ging.
    Demgegenüber steht ein Chris Howland, der wie üblich einen Tick mehr nervt, als unterhält, da seine Figur, wie üblich, so extrem gezeichnet ist, dass man sie sich allenfalls an der Seite von Scooby-Doo als in Bild passend vorstellen könnte.
    Demgegenüber steht leider auch eine sehr blasse Senta Berger, die mäßig spielt und vor allem keine interessanten Szenen hat.
    Und demgegenüber steht ein gleichfalls blasser Joachim Hansen, der unglücklicherweise allzu sehr an Joachim Fuchsberger erinnert.
    Der Soundtrack geht einigermaßen, heizt aber nicht wirklich ein. Am Ende verwässert er das Finale sogar ziemlich. Das übrige tut der immer wieder, wenn gerade Tempo aufzukommen droht, dazwischenstolpernde Chris Howland.
    Positiv ist wiederum zu erwähnen, dass der Mörder hier, wie auch im "Phantom von Soho", aus mehr als nur nachvollziehbaren Motiven handelt, wodurch der Film moralisch nicht uninteressant ist.
    Nervig wiederum ist die bereits von Joachim beschriebene löchrige und zum Teil auch deppert naive "Struktur", wie die Polizei dem Täter auf die Spur kommt, welche dem Ermittler im Grunde keine Gelegenheit gibt sowas wie Cleverness auszuspielen. Wenn sogar Chris Howland(!) und dann auch noch per Zufall(!) helfen muss...und ein amerikanischer Arzt Sprüche bringen darf, wie dass die einen Meter fünfzig große Leiche zu Lebzeiten, den Schrumpfprozess mit einberechnet, mal einen Meter fünfundfünfzig groß war etc.pp.

    3/5 Punkten für den zweitschlechtesten Bryan-Edgar-Wallace-Film, der nur vor dem "Ungeheuer von London City" rangiert, weil die Hauptfigur keine Heulsuse ist, die den Eindruck erweckt einem Rosamunde-Pilcher-Film entsprungen zu sein, sondern weil Hansen trotz allem einen soliden Wallace- und vor allem Fuchsberger-typischen Ermittler spielt. Nix Großes, aber auch kein Beinbruch. Das Hauptproblem ist, dass das Drehbuch ihm keine Highlights zugesteht. Selbst den finalen Schlag setzt Chris Howland. Es ist kein Wunder, dass man als Held, der keiner sein darf, im Endergebnis dumm dasteht.
    Und darüber hinaus rangiert der Film auf Rang 5 weil die hier anklingenden Problematiken etwas hintergründiger, als beim seichten, auch von den Tätermotiven her theatralischen "Ungeheuer" sind.

    Trotzdem würde ich aufgrund der Regie fast sagen, dass das "Ungeheuer" besser "in's Auge geht" und ich mir den eher wieder angucken würde...

  • Hervorragender Film mit interessantem Ermittler und guter, moralisch spannender Auflösung.
    Der Soundtrack ist hier z.B. auch deutlich besser als beim "Ungeheuer von London City", auch wenn er ebenfalls nicht sonderlich markant ist, so ist es trotzdem nicht dieses typische Gedudele.
    Peter Vogel als Lacher-Bringer ist wie immer ein Vergnügen und eigentlich der einzige Eddi-Arent-Ersatz, der nicht nur an ihn ranreicht, sondern ihn sogar übertrifft.
    Die Morde sind ebenfalls stylisch inszeniert, wenn auch teilweise etwas übertrieben gespielt.
    Positiv ist auch, dass der Verdächtigenkreis hier wesentlich größer, als im "Ungeheuer" ist und...

    !!SPOILER!!:

    ...Rollen nicht als extrem offenkundige Irreführung ausscheiden, wie Fritz Tillmann im "Ungeheuer".
    Einzig und allein etwas mehr Action hätte dem Film nicht geschadet, weswegen ich ihn aus dem Gedächtnis auch knapp hinter dem "Geheimnis der schwarzen Witwe" einordnen würde, was die Gottliebs anbetrifft. Welten besser, als der "schwarze Abt", geschweigedenn "Der Fluch der gelben Schlange" ist er aber zweifelsohne.

    4,5/5 Punkten

  • Ich wusste dank eines selbst für einen Bewertungsthread unnötig offensichtlichen Spoilers (Joachim hat im letzten Beitrag zum Glück vorgemacht, wie es besser geht) hier zwar schon vorher, wer der Mörder ist, trotzdem würde ich zustimmen, dass man es relativ schnell erahnen konnte, zumal der Verdächtigenkreis ohnehin sehr klein ist.
    Der Film hat mir im Großen und Ganzen nicht wirklich gefallen. Die kitschig-weinerliche Hauptrolle nervt und zu allem Überfluss kommt deswegen auch noch der von Hans Nielsen recht cool gespielte Ermittler zu kurz. Nielsen hätte mal einen Part verdient gehabt, der vom Umfang her in Richtung Dieter Borsche im "Phantom von Soho" geht.
    Ein weiterer Lichtblick neben Nielsen ist der ohnehin allgemein unterschätzte Fritz Tillmann, der auch im Synchronstudio stets ein Vergnügen war.
    Demgegenüber steht die schon fast peinlich aufgesetzt lustige Rolle von Peer Schmidt, der die undankbare Aufgabe hat dem Publikum ein Paar Lacher praktisch einprügeln zu müssen. Die ziemlich ungehemmte Rolle seines Mädels ist da schon etwas besser, was allerdings nichts daran ändert, dass die Parts an den Haaren herbeigezogen und "Wir brauchen unseren Eddi Arent!"-mäßig wirken.

    Das Einzige, was ich an dem Film stilistisch bzw. inhaltlich wirklich gut fand war das recht radikale und schnelle Finale, bei dem man das Gefühl hatte der Täter könnte auf die Person im Treppenhaus wirklich einprügeln.

    Fazit:
    Relativ langweiliger und pseudo-dramatischer auf Liebesdreicksstories und so ein Gedöns abgehender Film, bei dem die besten Rollen und besten Schauspieler am kürzesten kommen. Zwar immer noch spannender als vom Täterrätsel her grenz-dämliche Filme wie "Die weiße Spinne", aber ganz bestimmt kein großer Wurf.
    Hinzu kommt, dass das typische Martin-Böttcher-Gedudele hier mal wirklich gar nichts Prägnantes hat, sondern Böttcher schon fast als methodisch begrenzten Musiker zur Schau stellt. Alles ein bisschen unglücklich. Die moderne Kamera ist auch weniger gekonnt eingesetzt als z.B. unter F.J. Gottliebs Regie im "Phantom von Soho".

    Mit einem zugedrückten Auge, nicht zuletzt aufgrund von 3 coolen, sehr gut gespielten Rollen (Marianne Koch, Hans Nuielsen, Fritz Tillmann) - handwerklich und inhaltlich mangelt es an allen Ecken und Enden, auch wenn nichts wirklich schlecht ist:

    2,5/5 Punkten

  • Albert LievenDatum07.12.2008 23:04
    Foren-Beitrag von Peitschenmönch im Thema Albert Lieven
    Albert Lieven ist mir mittlerweile insbesondere in den Durbridge-Filmen "Das Halstuch" und "Die Schlüssel" sehr positiv aufgefallen. Er ist als "perfekter Gentleman" eine ausgezeichnete Besetzung, ebenso aber auch als erfahrener, gewiefter Ermittler absolut glaubwürdig. Die langen Laufzeiten dieser Filme in denen er tatsächlich am besten zur Geltung kommt und die Tatsache, dass es ihn nie in's Synchronstudio zog lassen bei mir in Zusammenwirkung mit seinen sehr nuancierten Darstellungen den Eindruck entstehen, dass Lieven ein sehr auf Sorgfältigkeit bedachter Schauspieler gewesen sein muss.
    Es ist schade, dass seine Filmografie rein inhaltlich, für einen Schauspieler dieses Formats, doch relativ stereotyp ist.
    Ich würde ihn von der Klasse und vom Charme her eigentlich mit Peter van Eyck vergleichen. Bedauerlich, dass ihm eine derartige Filmkarriere nicht ermöglicht wurde, wobei er das vielleicht auch gar nicht wollte...man weiß es nicht genau...
    Eigenartig trotzdem, da er ja auch international erprobt war. Richtigen Mainstream für's Kino hat er halt wiederum auch nicht allzu häufig gedreht, zumal seine drei Wallace-Filme sicherlich zu den umstrittensten und ungewöhnlichsten zählen, und der knallharte Mainstream wäre für den Big Point wahrscheinlich notwendig gewesen.
  • Sehr gut gespielter, angenehm wenig betulicher Trash-Film, in dem auch mal ein bisschen Blut spritzt usw. usf.
    Granger spielt seine Rolle in seiner markanten, ironischen Art wundervoll. Weniger ironisch hätte man die Ermittlerrolle in einem solchen Film auch nicht spielen sollen. Ich bin froh, dass man hier nicht Heinz Drache, geschweige denn Fuchsberger besetzt hat.
    Die Schurkenseite wird durch die Präsenz der international renommierten Curd Jürgens und Adolfo Celi sehr aufgewertet, aber auch die Performances von Demeter Bitenc oder der den Sexappeal des Films enorm steigernden, schön verspielt agierenden Scilla Gabel verleihen dem Ganzen zusätzlich Style.
    Das schwächste Glied in diesem Film ist, meiner Meinung nach, Karin Dor, die ich selten so ausdruckslos erlebt habe. Sie ist erstens zu alt für die Rolle der 25-jährigen Erbin und spielt zweitens weder mitreißend noch lustig. Der Schrei, als sie die Leiche im Wandschrank entdeckt ist eine der unfreiwillig komischsten Sequenzen, die ich je in einem solchen Deutsch-Krimi gesehen habe.
    Der Film als gesamter krankt gegen Ende vor allem daran, dass er nicht zum Punkt kommt, ist gut und gerne 10 Minuten, vielleicht sogar eine Viertelstunde zu lang.

    Fazit: Was die internationale Besetzung angeht ist dies ein überdurchschnittlich gutes Projekt. Die Story ist der reinste Trash, aber als solche gut umgesetzt. Es gibt gegen Ende Probleme mit dem Timing, aber ansonsten ist das Ganze doch ziemlich inspiriert gemacht. Sollte Köhler hier wirklich selbst die Zügel in der Hand gehabt haben, kann man ihm attestieren, dass er doch nicht so schlecht war, wie ihn Horst Frank darstellte. "Ein Sarg aus Hongkong" war auch mehr als in Ordnung...insofern...

    3,5 von 5 Punkten - wenn die Handlung nicht so absolut idiotisch wäre, würde es 4 Punkte geben

    PS: Stewart Granger schreibt sich mit "t" im Vornamen. Nur weils auf dem Cover falsch steht, wird's nicht richtiger...
  • Hat hier jemand die englische Originalversion der Serie?! Würde ich wahnsinnig gern mal sehen!
    Auf die Seiten, wo man die Eps legal anschauen kann, hat man leider nur von den Staaten aus Zugriff...
  • Es ist nicht nur eher, sondern definitiv ein Giallo.
    Dem Film selbst kann man trotzdem nicht ankreiden, dass er das Prädikat "Edgar Wallace" sozusagen mutwillig ruiniert hätte, weil er international gar nicht so verkauft wurde. Die ganze Edgar-Wallace-Aufmache ist ja nur in Deutschland drübergelegt worden und natürlich fehl am Platze, aber das ist nicht dem Film vorzuwerfen, sondern den Rialto-Produzenten und/oder anderen Leuten, die auf die Idee kamen das Werk als "Wallace" zu vermarkten. Es ist zwar richtig, dass der Film ja von vornherein unter der Prämisse gedreht wurde, dass er hierzulande ein Wallace werden würde, aber deswegen ist der Regisseur ja nicht verpflichtet seinen Stil zu ändern, da es bei dem Werk halt auch andere Zielgruppen gab, wie zum Beispiel die ansonsten wesentlich beteiligten Italiener.
    Vorsicht Spoiler!:
    Von deutscher Serie kamen der Ermittler und der Täter...da muss man halt genügsam sein.
    Es war ne Co-Produktion und es zeigt sich, dass die Interessen und Geschmäcker-Typen zweier Länder manchmal schwierig vereinbar sind.

    ------------------------------

    "Nummer Sieben!"

    Siegfried Lowitz in "Der Frosch mit der Maske"
  • Dr. Crippen lebt (1957)Datum01.03.2008 18:09
    Foren-Beitrag von Peitschenmönch im Thema Dr. Crippen lebt (1957)
    In Antwort auf:
    Das ist aber auch Unsinn. Dann wären ja auch DIE ZWILLINGE VOM ZILLERTAL stilverwandt, weil Schauspieler, Kamera usw. auch in den Wallace-Filmen vorkommen.


    Wieder: nö. Du hast mich nur falsch verstanden.
    Wenn der Kameramann derselbe ist, ist der Film deswegen nicht stilverwandt, wenn die Kameraeinstellungen merklich ähnlich wären, wäre der Film definitiv stilverwandt, unabhängig vom Genre. Glaub ich aber nicht, dass das in dem Fall so ist, da man einen Heimatfilm kaum wie einen Krimi gefilmt haben wird...
    Wenn sich die Crew insgesamt ziemlich ähnelt (Regisseur, Kameramann, gewisse Schauspieler) entsteht meist eine gewisse Form von Stilverwandtschaft, allerdings auch nicht zwangsläufig. Die Leute drehten ja gerade deswegen immer wieder gemeinsam, weil das Schema funktionierte und wenn in dieser Form schematisch gearbeitet wird, liegt Stilverwandtschaft vor.

    In Antwort auf:
    Dr. Crippen hat aber mit der Wallace-Welle nichts zu tun und hat auch einen ganz anderen "Erzählstil" als die Wallace-Filme und deren Epigonen.


    Das mag sein, aber der Erzählstil wiederum ähnelte, für meinen Geschmack, Mabuse.

    Und mal davon abgesehen:
    Ob ein Film auf der Wallace-Welle mitschwamm oder ob er stilverwandt ist sind zwei Paar Schuhe!
    Ansonsten könnte ich ja heute auch keinen stilverwandten Film mehr machen, selbst wenn ich unsinnigerweise jede Einstellung exakt nachdrehe und zumindest auch die passenden Schauspieler fände...
    "Verwandtschaft" ist ein Begriff, den eng zu fassen unsinnig ist.

    Man muss auf Wallace ja nicht das Monopol beanspruchen, dass der Stil der Filme mit dem "Frosch" aus dem Nichts geboren wurde.

    Den "Frosch mit der Maske" als eine Art von Urknall darzustellen halte ich für Quatsch und genau deswegen empfand ich den Film mit dem sich dieser Thread hier befasst als höchst interessant. Natürlich nicht "stilgleich", aber eben doch irgendwie ähnlich und somit stilverwandt. Ein Vorläufer, nicht mehr und nicht weniger.

    ------------------------------
    "Nummer Sieben!"
    Siegfried Lowitz in "Der Frosch mit der Maske"
  • Dr. Crippen lebt (1957)Datum01.03.2008 14:42
    Foren-Beitrag von Peitschenmönch im Thema Dr. Crippen lebt (1957)
    Zitat von Edgar007
    Dann müsste man ja sagen, die Wallace-Filme wären stilverwandt mit DR. CRIPPEN. Dieser wurde ja einige JAhre vorher schon gedreht.


    Nö, müsste man nicht. Du bist mit deinen Eltern ja auch nicht mehr oder weniger verwandt, als sie mit dir.

    In Antwort auf:
    Außerdem basiert er, im Gegensatz zu den Wallace-Filmen, auf einer wahren Geschichte.


    Das hat mit Regie, Kamera und Schauspielerauswahl aber nichts zu tun und genau das sind drei der wesentlichen stilistischen Bestandteile eines Films.

    Tja, jedem seine Meinung...

    ------------------------------

    "Nummer Sieben!"

    Siegfried Lowitz in "Der Frosch mit der Maske"
  • Peter VogelDatum01.03.2008 03:19
    Thema von Peitschenmönch im Forum Schauspieler/-innen

    Wirkte in "Die schwarze Kobra" und den beiden BEW-Filmen "Das Phantom von Soho" und "Das siebente Opfer" mit.

    Für mich einer der talentiertesten unter allen auch als Spaßmacher eingesetzten Schauspielern, die u.a. durch Wallace-verwandte Filme Bekanntheit erlangten. Er war auch später als Kottan noch genial und beeindruckte mit nuancenreichem Schauspiel und einer unterhaltsamen, teils lautstarken Mischung aus Coolness, gekonnter Situationskomik und einer gewissen pseudo-desinteressierten Arroganz.
    In der imdb steht, dass er bei der Premierenparty zu "Das fliegende Klassenzimmer" schon einen Selbstmordversuch begangen haben soll...
    Wenn das die Party zu dem Film war, in dem er selbst mitspielte und nicht zu der 1973er-Verfilmung, zu der er sicher auch eingeladen gewesen sein könnte, dann war er da ja gerade mal etwa 16 Jahre... War das einer dieser Fälle, wo der Sprössling nicht mit der Künstlerfamilie zurechtkam, obwohl er selbst einer wurde?
    Weiß jemand ob sein späterer Selbstmord mit einer unheilbaren Krankheit zu tun hatte oder wirklich Freitod war?
    Überhaupt kursieren auch zu viele Gerüchte im Internet, was so ein Thema betrifft. In der imdb steht "Selbstmord durch Vergiftung", andererorts liest man er hätte sich erschossen... Man muss sowas nicht ausschlachten, aber ne kurze, klare Ansage würde ich mir doch mal wünschen, damit dieses traurige Thema nicht ein Fall für's Märchenbuch wird...

    Auch interessieren würde mich, warum er aus "Kottan" nach zwei Folgen ausstieg und in Folge 4 dann eine andere Rolle bekam - die auch seine letzte werden sollte. Hatte er selbst keinen Bock mehr auf den Kottan oder wurde die Rolle mit Absicht neu gecastet? Es gab ab Folge 6 dann ja nochmal nen Wechsel und für die nachgelegte Co-Produktion "Den Tüchtigen gehört die Welt" kam dann nochmal Kottan 2 zurück und Kottan 3 spielte ne Nebenrolle. Alles ein bisschen verwirrend...

  • Noch lebende Wallace StarsDatum12.02.2008 22:01
    Foren-Beitrag von Peitschenmönch im Thema Noch lebende Wallace Stars

    Der Mann heißt im übrigen Mogens von Gadow, nicht Morgens.

  • Dr. Crippen lebt (1957)Datum11.02.2008 14:13
    Foren-Beitrag von Peitschenmönch im Thema Dr. Crippen lebt (1957)

    Der Film wirkt m.E. wie eine 50er-Variante in Richtung "Die Tür mit den sieben Schlössern" mit nem Touch Mabuse.
    Warum soll das nicht stilverwandt sein? Die Machart erinnert ziemlich an den "Frosch" oder den "roten Kreis" und die Story an die "Tür"...

  • Dr. Crippen lebt (1957)Datum09.02.2008 20:14
    Thema von Peitschenmönch im Forum Film- und Fernsehklass...
    Mich überraschte wie gut sich dieser Film doch als Vorläufer von Wallace und Mabuse machte. Und die Erzähler-Rolle stellte das Ganze zusätzlich ein bisschen ins Licht von "Polizeibericht". Der bierernste Kommentar machte es noch unterhaltsamer, als der Film durch mit Wortspielen und, wie ich es selten in solchen Filmen erlebt habe, direkten Flüchen gespickte Dialoge ohnehin schon war. Für mysteriöse Exotik sorgte die Figur der Maja. Der Soundtrack erinnerte etwas an den "Würger von Schloss Blackmoor". Schön trashig düster.
    Das Ensemble ist erlesen und vereinte starke Schauspieler, die nur im Einzelfall bei Wallace (Günter Pfitzmann), nur in den Epigonen (Fritz Tillmann), bei Mabuse (Peter van Eyck) oder gar nicht in diesem Bereich von sich reden machten (Inge Meysel).
    Günter Pfitzmann und Inge Meysel spielten auf höchstem Niveau liebenswert, lustig und fesselnd, Fritz Tillmann glänzte durch beachtliche Offensive in den Konfrontationen.
    Peter van Eyck fand' ich in dieser recht ernsten Rolle etwas dezent, aber andererseits gefiel mir der Stilbruch gegenüber dem "old school gentleman", den er später bei Mabuse gab.
    Elisabeth Müller fand' ich etwas zum schmunzeln, sie wirkte wie "Heidi" nach der Alm, aber das störte erstaunlich wenig.
    Der Täter und sein Motiv wurden hier im übrigen so gut aufgelöst, dass die anfangs wie Mabuse anmutende Figur im Endeffekt sogar relativ plausibel erscheint, was irgendwie doch ein Genistreich war.

    Ich hatte den Eindruck, dass der Anfang gestrafft war, in dem man Richard Münch nur kurz sah und beim Sprechen nicht mal hörte. Weiß da jemand was Genaueres?!

    Fazit: Interessante nüchtern-direkte, mit genügend Humor und rund einem halben Dutzend top agierenden Akteuren gespickte Früh-Variante späterer s/w-Krimi-Erfolgsrezepte. Etwas mehr Action und mehr Musik im Soundtrack hätten das Werk zur Vollendung gebracht.

    Im übrigen: 1962 wurde mit Donald Pleasence ein britischer Krimi unter dem Titel "Dr. Crippen" gedreht.

    4/5 Punkten

    ------------------------------

    "Nummer Sieben!"

    Siegfried Lowitz in "Der Frosch mit der Maske"
  • Sind n Paar interessante Gaststars dabei. Das wäre so der Hauptgrund, warum mich das Werk interessiert. Den Hauptdarsteller würd ich auch gern mal als Ermittler sehen, was ein weiterer Grund wäre, dass ich die VHS vielleicht mal kaufe. Das Plakat-Motiv im Buch von Joachim Kramp macht mir auf diesen Film auch immer Appetit.

  • In Deutschland nicht. Ansonsten wohl auch kaum. Es gibt nur ne mittlerweile gebraucht relativ teure Video-VÖ.

  • Rathbone-Holmes ab 11.08. auf DVD!Datum19.03.2007 09:24

    In Antwort auf:
    Wir haben vor zwei Wochen ein nettes Interview mit Walter Niklaus geführt.

    Es soll auf der Bonusdisk der vierten Box erscheinen.


    Das impliziert wohl, dass man die VÖ zu Ende bringen wird und nicht mittendrin abbricht. Freut mich sehr.
    Es gibt in Bezug auf Serien-VÖs nichts schlimmeres, als dieses "Nach der 2. Box-Gestoppe".

Inhalte des Mitglieds Peitschenmönch
Beiträge: 536
Seite 3 von 26 « Seite 1 2 3 4 5 6 7 8 26 Seite »
Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz