Ich habe meine Meinung zu diesem Meisterwerk bereits im Thread zur zweiten BEW-Box kundgetan. "Das Phantom von Soho" ist mit Abstand Gottliebs bester Krimi (Gut, "Das Geheimnis der schwarzen Witwe" kenne ich noch nicht) und lohnt sich unter allen Gesichtspunkten. 5/5
Für mich kein Meisterwerk, aber einer der besseren Gottlieb-Filme. Ausgezeichnet: Musik und Song, Kamera, Elisabeth Flickenschildt erscheint hier so unheimlich wie in keinem Rialto-Wallace, Werner Peters in "seiner Rolle" hier besonders gut. Negativ: Borsche spielt nach Kräften den Inspektor, ist sogar glaubhaft in dieser Rolle, aber der biederste und langweiligste Ermittler bei Wallace insgesamt.
Ein wirklich toller Film, klasse Musik von Martin Böttcher und spannende Story. Besonders gut: Elisabeth Flickenschildt, Werner Peters und Peter Vogel. 5/5 Punkten
Die Handlung kommt nicht wirklich in Fahrt, die wirklich wichtigen dramaturgischen Wendepunkte gehen ein wenig unter oder sind nicht genügend herauskristallisiert. Dafür ist der Film durchweg unglaublich athmosphärisch! Von der fantastischen Titelanimation, eine der besten der ganzen Ära über den hervorragenden Song "Soho" bis hin zu den einzigartigen Schauplätzen, etwa der Kampf über den Bahngleisen...
Ich habe mittlerweile diesen Film in perfekter Qualität auf DVD gekauft und finde ihn doch recht gut. Lediglich der Ermittler wird von Dieter Borsche (wie fritz_k schon schreibt) etwas langweilig in Szene gesetzt. Dafür aber sehr gut: Die Musik, insbesondere der Titelsong und die verschiedenen passenden Untermalungen im Film. Ebenso gefallen mir einige Schauspieler sehr gut. Stanislav Ledinek sticht für meinen Geschmack hervor, insbesondere in seiner Ermordung. Hans Sönker kann als Scotland-Yard-Chef zwar nicht mit Schürenberg mithalten, spielt aber seinen Part dennoch gut. Die Idee des Films gefällt mir ebenso ganz gut. Hier hätte man die bei den Leichen gefundenen Umschläge mit Geld noch etwas mehr heraus arbeiten können. Fazit: Neben dem Schwarzen Abt wohl Gottliebs bester Wallace-Film, zwar mit Schwächen, aber immer noch ein anständiger Krimi und durchschnittlicher SW-Wallace. 4/5 Punkten
Was ich noch zu meiner Bewertung hinzufügen möchte: Hans Nielsen gefällt mir bei diesem Film sehr gut. Neben seinem Auftritt in "Das indische Tuch" ist dies eine seiner besten Leistungen...
Ich habe mir den Film gestern Abend wieder mal angesehen und muß nochmal sagen, das er wirklich sehr spannend ist. Außerdem weist er ein sehr gutes Darsteller-Enseble auf. Für mich wirklich ein Highlight!
Das übliche Problem wie bei fast allen Krimis von Franz-Joseph Gottlieb: Fantastische Schauspieler in einem wundervoll inszenierten und aufgemachten aber dafür stiiiiiinklangweiligen Film. Wirklich schade das hier soviel Gutes verheizt worden ist. Den übrigen Bryan Edgar Wallace-Filmen weit unterlegen.
Aber die von euch schon angesprochenen Faktoren werten das ganze natürlich schon auf, nur nicht genug, um einen guten Film aus ihm zu machen.
Nun, mit "wundervoll inszeniert" meine ich jetzt eher den optischen Wert. Und die Kameraführung ist ja wohl wirklich sehr schön. Die Art und weise, in der Gottlieb die Story vor sich hin dösen lässt war natürlich nicht gemeint
Ich finde die Kameraeinstellungen bei Gottliebs Krimis meist sehr schön. Diese Einstellungen aus der Frosch oder Vogelperspektive, oft auch etwas quer gefilmt und anderes hat Vohrer nur im Ansatz und Reinl garnicht eingesetzt! Mir gefallen Gottliebs Filme, auch wenn sie spannungsmäßig etwas abfallen ("Fluch der gelben Schlange" oder "Das 7. Opfer" finde ich allerdings auch spannungsmäßig sehr gelungen!)... --- http://www.agentennetz.de.vu ---
Die Besetzung ist passend und Dieter Borsche als Inspektor ist zwar ungewöhnlich,aber sehr gelungen.Er zeigt,daß er sich im Bereich Kriminalistik auskennt,da er ja selbst einige Male zum erlauchten Kreis der Verdächtigen zählte.Seine Action-Szene auf der Eisenbahnbrücke,die nächtlichen Streifzüge durch Soho und die stimmungsvolle Musik (wieder einmal eine gelungene Komposition)lockern den Film auf.Hans Söhnker als Sir Philip finde ich jedoch sehr bieder und farblos.Er passt so gar nicht an die Seite der klugen,schlagfertigen Barbara Rütting,die hier eine ihrer stärksten Rollen spielt.Elisabeth Flickenschildt und Werner Peters fügen sich gut in die schummrige Atmosphäre der Spelunke.Besonders erfrischend finde ich den Auftritt von Peter Vogel,der durch seine trockenen Bemerkungen den Ermittlungen die gewisse Würze verleiht.Das Happyend mit der Fotografin ist ein versöhnlicher Schluss für diese bittere Geschichte.Das Mordmotiv (Vergewaltigungsopfer richtet ihre Peiniger) ist weit glaubhafter,als beispielsweise bei "Das Ungeheuer von London-City".
Ich finde, dass der Zuschauer bei diesem Film keinen Schauspieler findet, dem man wirklich "vertrauen" kann. Während z.B. bei "Das Gasthaus an der Themse" völlig klar ist, dass Fuchsberger einer von den Guten ist, ist man sich bei Phantom nicht so sicher. Ich hatte z.B. bis zum Schluss gedacht, dass möglicherweise Borsche/Söhnker selber die Hauptverbrecher sein können. Das Ermittlerduo ist ähnlch ungewohnt wie z.B. Werner Peters und Klaus Kinski bei Dr. Mabuse. Aber dennoch muss man sagen, dass die Besetzung interessant ist.