Wenn du einen Edgar Wallace erwartest nicht, wenn du die Bryan Edgar Wallace-Filme "Henker von London" und "Würger von Schloss Blackmoor" magst, liegst du richtig. Ich finde sowieso, dass die beiden bisher erschienenen BEW-Boxen in jede Sammlung eines Wallace-Fans gehören, der schon alle Edgar Wallace-Filme auf DVD hat! --- http://www.agentennetz.de.vu ---
Sicher ist DAS UNGEHEUER VON LONDON CITY ein ordentlicher Krimi. Innerhalb der rein deutschen Produktionen gehört der Titel sicherlich zu den härteren Streifen! Besonders hervorzuheben ist auch die fantastische Titelmusik von Martin Böttcher- einer der eindrucksvollsten Scores der ganzen Krimi- Ära!
Leider bleibt der Film aber auch völlig hinter seinen Möglichkeiten zurück. Aus Felmys aufkommendem Selbstzweifel hätte man ein packendes Psychospiel, besser noch als bei DER FÄLSCHER VON LONDON, machen können!
Ebenfalls ist mir gleich die Vielzahl der Goofs aufgefallen: Der Inspektor wird plötzlich Kommissar genannt, die Hauswände wackeln und teilweise ist die Studiodecke im Bild und dies nicht zu knapp!
Fazit: Ordentlicher Krimi, leider hinter seinen Möglichkeiten!
Der Film weißt eine gute Darstellercrew auf, die Musik ist gut. Allerdings strahlt der Film, meiner Meinung nach, an manchen Stellen starke Langeweile aus. Zwar ist die Story nicht schlecht und es gibt auch tolle Szenen, aber irgendwie alles zu langatmig. Meine Wertung: 1,5/5 Punkten.
Stilistisch ganz interessant, gute Musik, ansprechende Kamera und schöner Farbvorspann, der nicht einfach nur Rialto imitiert. Die Parallele Theatermorde - reale Morde ist eine gute Idee. Ich stimme Daniel zu, daß das dramaturgisch besser genutzt werden müßte. Hansjörg Felmy glaubt man allzu schnell, daß er der Unschuldige ist ( hier wäre vielleicht eine andere Besetzung besser gewesen ), Dietmar Schönherr ist allzu schnell als wahrer Mörder erahnbar. Da hätte man auch noch interessante Möglichkeiten gehabt, diesen Streifen gar nicht erst als "Whodunit" zu konzipieren. Ich glaube, daß beide Schauspieler in der jeweils anderen Rolle besser besetzt gewesen wären. Ansonsten einmal keine so große Starbesetzung in den Nebenrollen; auch das spräche dafür, das Verhältnis zwischen Schönherr und Felmy intensiver zu gestalten. Gute 3 von 5 Punkten
Wenn ich im Startbeitrag schon schreibe, dass ich den Film noch nicht kenne, wäre es nett, wenn du bei Spoilern innerhalb des Textes noch mal eine gesonderte Vorwarnung schreiben würdest oder sie am besten einfach abdeckst, da solche Threads ansonsten ja dazu führen würden, dass Leute die die Filme nicht kennen sich sicherheitshalber die Beiträge lieber nicht durchlesen sollten, damit sie nicht aus Versehen und chancenlos über einen Spoiler stolpern, was den Threads im Endeffekt etwa 50% ihres eigentlichen Sinns nehmen würde, wenn nur noch Leute den Thread lesen können, die den Film schon kennen. Der entsprechende Text kann dann gelesen werden, indem man ihn markiert.
Du kannst Spoiler eigentlich ganz einfach "abdecken", indem du die Tags (style=background-color:#000000) und (/style) als Rahmen nimmst, natürlich mit eckigen Klammern, und die Schrift gleichzeitig schwarz färbst, was eigentlich mit (schwarz) (/schwarz) in eckigen Klammern gehen sollte... Der Tag um Schrift weiß zu hinterlegen, da das Geschriebene in diesem Forum ja auch weiß ist, ist mir leider nicht bekannt. Wenn das "abdecken" nicht funktionieren sollte, dann schreib halt ne Vorwarnung und lass paar Zeilen frei. Hab' den Spoiler-Fehler auch schon paar Mal gemacht, aber das ist ja nun auch nicht mehr zu beheben, da man in dem Forum aus irgend nem Grund nach ein Paar Stunden oder ner Antwort nichts mehr editieren kann.
PS: Vorwarnungen zu Spoilern sollten sich meiner Meinung nach nur auf den entsprechenden Absatz oder entsprechende Sätze beziehen, denn die umfangreichen Bewertungen des Users kinski habe ich aufgrund seiner Vorwarnungen ganz am Anfang der Beiträge bisher auch nicht gelesen, obwohl vielleicht nur 2-3 Sätze spoilern oder so... Wozu das absolut Generelle?! N Spoiler ist nur das, was die Spannung wirklich hemmt, ansonsten bräuchten wir auch keine Fernsehzeitschriften mehr, wenn allein ne Inhaltsangabe schon als Spoiler ausgelegt wird...
"Das Ungeheuer von London City" läutet für mich das Ende der Bryan Ära ein (sofern man dies überhaupt als Ära bezeichnen kann). Der Film ist für mich weitgehend langatmig und uninteressant. Die Idee (Londoner Theater-Produktion "Jack The Ripper" <-> Realtität) ist zwar ganz gut überlegt, wird aber nicht interessant genug umgesetzt. Hans Nielsen als Inspektor ist zwar ganz originell, mir gefiel der Schauspieler aber besser in anderen Rollen (z.B. das indische Tuch). Auf Albert Bessler wartet man leider bis zum Ende des Films (Geisteskranker in der Irrenanstalt). Ich muss persönlich allerdings sagen, dass ich den Film nur in schwacher VHS-Qualität habe. Vielleicht lege ich ihn mir noch mal als DVD zu. Insgesamt nur 1,5/5 Punkten (knapp über Todesrächer-Niveau).
Beeindruckt hat er mich auf der durchgenudelten Videokopie auch nicht. Nun finde ich in richtig gut... Auch wenn diese Comedy-Szenen mit dem Detektiv und seiner Freundin nerven. Da wäre mit Chris Howland lieber gewesen... --- http://www.agentennetz.de.vu ---
So, ich habe mir eben die Bryan Wallace Collection 2 bestellt (Henker, Phantom und Ungeheuer), so dass ich die Filme demnächst noch mal genauer unter die Lupe nehmen kann (bessere Qualität) und dann neu bewerte...
@fritz_k: Du kannst dir die DVDs ja mal bei mir abholen und ausleihen...
Das Ungeheuer von London City ist ein ganz anständiger Krimi der 60er, aber trifft meinen Geschmack nicht zu 100%.
Der Film kommt abgesehen von zwei bis drei Ausnahmen mit Darstellern aus, die sonst nicht als typische Wallace-Stars gelten. Dietmar Schönherr (spielt hier den Freund von Richard Sand) ist für meinen Geschmack zu farblos rüber gebracht. Hansjörg Felmy als Richard Sand speilt seine Rolle hingegen gaz überzeugend. Hans Nielsen als Inspektor kommt zwar besser rüber als Dieter Borsche im Phantom von Soho, ist jedoch dennoch eine Fehlbesetzung. Besser sind Nielsens Auftritte im "indischen Tuch" und im "Phantom von Soho" in den zwielichten Rollen, zumal er ja auch immer etwas "rauher" auftritt. Albert Bessler ist leider in der Nebenrolle viel zu kurz im Film. Man hätte ihn und die Verstrickungen mit Sir George (Fritz Tillmann) viel früher einbinden können. Marianne Koch war wahrscheinlich als Frau für die damalige Zeit recht attraktiv, hier will ich nicht meckern.
Handwerklich ist dieser Film ganz gut umgesetzt. Die Regie-Arbeit von Edwin Zbonek gefällt mir, insbesondere auch wegen einiger Licht-Schatten-Bilder bei den Morden des Ungeheuers.
Die Musik von Martin Böttcher ist passend. Schade, dass es nicht ein Gesangs-Thema gab. Damit hätte man den Film aufwerten können.
Leider so zeimlich der letzte "typische" Wallace-Film, bevor auch Artur Brauner anfing Giallos zu produzieren.
Insgesamt doch noch 2,5/5 Punkte.
Gruß, Ewok
Adrian Stoll
(
Gast
)
Beiträge:
04.08.2006 14:45
#11 RE: Bewertet: BEW - "Das Ungeheuer von London City" (6)
Ein toller Film mit aussergewöhnlicher Handlung und guten Darstellern.Positiv:Musik schön schaurig von Martin Böttcher/tolle Atmosphäre/eigentlich alles Negativ:DAS KLAMAUKIGE ERMITTLERPAAR Fazit:Braucht sich nicht hinter den besten EW-Filmen verstecken! 5/5 Punkten
Jetzt noch einmal ausführlicher. Geniale Atmosphäre, tolle Schauspieler, die gute Alternativen zu der Edgar Wallace-Riege darstellen und auch die Handlung ist spannend, nur dieser beknackte Detektiv nervt, warum konnte Howland nicht? Das stört mich schon wahnsinnig. Aber es reicht insgesamt für 4 von 5 Punkten --- http://www.agentennetz.de.vu ---
Nachdem ich nun endlich die Bryan-Edgar-Wallace-Box II mein Eigen nenne, kann ich nun meine Ansicht über diesen Film abgeben. Die Besetzung des Hauptverdächtigen mit Hansjörg Felmy war gut,ist er meiner Meinung nach doch nicht eindeutig ein "Guter",da er eine geheimnisvolle Ausstrahlung hat und bereits beim "Henker" auf der anderen Seite stand.Die Maske des Jack the Ripper war allerdings etwas zu künstlich und wirkte unfreiwillig komisch.Schwachpunkte in der Besetzung waren das Detektivpaar,das sehr nervte, sowie Hans Nielsen als Ermittler.Er stand zwar nicht im Mittelpunkt der Handlung,doch andere Rollen lagen ihm einfach mehr. An Spannung fehlte es nicht und die Nebenhandlung mit Fritz Tillmann ( als dubioser Parlamentsabgeordneter) wurde unheimlich inszeniert.Marianne Koch gefiel mir gut,doch die Kuss-Szenen mit Felmy (schmatz!) wurden für einen Krimi doch etwas zu aufdringlich. Die Auflösung am Ende wirkt etwas unglaubwürdig,da der Täter so nebenbei entlarvt wird und die Motive medizinisch nicht ganz einleuchten. Wenn Albert Bessler der Vater des Täters ist und sich seine Geisteskrankheit als Spätfolge einer Geschlechtskrankheit (Gehirnerweichung) bei einem Freudenmädchen geholt hat,warum tritt nun dieser "Wahnsinn" bei seinem Sohn auf,der ja bereits Mitte bis Ende Dreissig ist? Ich könnte das alleinige Motiv der Rache noch nachvollziehen,jedoch nicht den ererbten Irrsinn. Außerdem fällt es einem auf,daß Dietmar Schönherr keine Großaufnahmen hat.Im Mittelpunkt steht eindeutig Felmy.War die Freundschaft der beiden nur gespielt? Hat Schönherr Felmy absichtlich Medikamente verabreicht? Sicherlich hapert es bei manchen Krimis mit der Logik,dennoch wünscht man sich klare Erklärungen am Ende. Fazit : Felmy,Koch und Schönherr top, Nielsen und die beiden Klamaukbolde flopp.
Werde mir den Film bald wieder ansehen, Nachbetrachtung folgt.
Ich bin der Meinung, dass die Handlung keine besondere Rolle spielt. Einzig und allein entscheidend bei dem Klassiker ist die dichte Atmosphäre, auch wenn a) das Wohnzimmer von Onkel George an die Einrichtung von Schloss Blackmoor erinnert b) die Storyboardlogik nichts mit der Logik menschlichen Handelns im 20. Jhrdt. zu tun haben mag und c) die Schauspieler allesamt zu oft auf Theaterbühnen standen, um eine filmgerechte Inszenierung authentisch zu spielen - bei allem Repsekt! Was zählt, ist der Zeitgeist der 60er - Filmproduktion made in Germany, inspired by United Kingdom und die einzigartige musikalische Unterlegung der Szenen, die den teils fehlenden Spannungsbögen aufeinanderfolgender Handlungsebenen mit intensivster Dynamik ausgleichend entgegenwirken und den lehrbuchhaft - gespielten Charakteren einen leisen Hauch an zeitgemäßem Realitätssinn einflößen - DAS ist die Spannung, die den Film sehenswert macht - NICHT der Inhalt.
Ich habe den Film in der Zwischenzeit öfters gesehen und mag ihn recht gern. Trotzdem ist eine gewisse Logik doch Voraussetzung, um einen (Kriminal)film richtig verfolgen zu können. Ich erwarte mir am Ende eine einleuchtende Erklärung und einen runden Abschluß der Handlung.
Das Spiel der Darsteller gewinnt bei näherer Betrachtung, doch Dietmar Schönherr wirkt einfach nicht verdächtig - so oft ich ihn auch mit geschärftem Blick betrachte.
Sehr nuancenreich ist das Spiel von Felmy und Koch - überflüssig allerdings der aufgesetzte Humor der beiden Amateurdetektive.
Ansonsten aber : Daumen hoch !
Der Zeitgeist der 60er bzw. 70er Jahre wurde sehr gut von der Krimiserie "Der Kommissar" eingefangen. Die dort geschilderten Krisen und Probleme junger Leute oder von Außenseitern der Gesellschaft - das hat schon dokumentarischen Charakter.