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  • Robert GrafDatum13.10.2018 00:48
    Foren-Beitrag von Ray im Thema Robert Graf

    Zitat von Havi17 im Beitrag #19
    Graf spielt im Fälscher die Rolle eines naiven liebesblinden Verlierers. Wenn ich die beiden
    anderen Filme recht in Erinnerung habe, hat er dort deutlich positivere Rollen.


    Zumindest auf "Wir Wunderkinder" trifft dies definitiv nicht zu:

    Wir Wunderkinder (1958)

  • Der Tod läuft hinterher (1967, TV)Datum09.10.2018 00:09
    Foren-Beitrag von Ray im Thema Der Tod läuft hinterher (1967, TV)

    Zu "Hotel Royal": M.E. eine Frage der Erwartungshaltung. Bei der ersten Sichtung war ich auch enttäuscht, weil ich einen spannenden Film im Stile der Reinecker-Mehrteiler erwartete. Das ist "Hotel Royal" gewiss nicht. Die Story ist nicht das Gelbe vom Ei, zwischendurch hapert es zudem ein wenig in Sachen Dramaturgie. Das hat mich ab der zweiten Sichtung aber überhaupt nicht mehr gestört. Für mich ist das ein "Feiertagsfilm" wie er im Buche steht. Sich an solchen Feiertagen vor den Bildschirm zu setzen und sich quasi als "Traumschiff-Ersatz" (mir dann doch deutlich zu seicht) dieses Hochglanzprodukt anzuschauen - was gibt es (viel) schöneres? Das kann man natürlich langweilig finden, für mich ist es wenn überhaupt aber Langeweile auf allerhöchstem Niveau. Ich jedenfalls würde mich nur allzu gern ins Jahr 1969 beamen und im Hotel Royal am Genfer See zusammen mit den Damen und Herren Fuchsberger, Tiller, Hubschmid, Dagover, Braun & Co residieren. In meinen Augen ein in dieser Art absolut einmaliger Fernsehfilm, von dem ich liebend gern noch viele weitere gesehen hätte!

    Ansonsten wäre es doch vielleicht perspektivisch mal eine Idee, in Abgrenzung zu einem Grand Prix mit genauem Eingehen auf die einzelnen Mehrteiler eine schlichte Umfrage im Forum zu starten, ob im Durchschnitt die Durbridge- oder die Reinecker-Mehrteiler besser gefallen haben. Wäre doch mal ganz interessant, wie insoweit das Meinungsbild ist.

  • In den nächsten Monaten gibt es wieder ein paar interessante (Re-)Releases von Filmjuwelen. Neben dem Rächer erscheint u.a. "Die Pagode zum fünften Schrecken" erstmals auf Blu-Ray und dazu wieder auf DVD. Gleiches gilt für "Rosen für den Staatsanwalt", Peter Lorres "Der Verlorene" oder "Die Sünderin". Auch weitere Kurt Hoffmann-Filme erscheinen wieder auf DVD und teilweise auf Blu-Ray. Nur auf DVD werden wohl die bis dato noch nicht von Filmjuwelen verlegten Simmel-Filme kommen, angekündigt sind insoweit schon mal die ersten beiden Filme. Dazu scheint nun endlich auch "Bankraub an der Rue Latour" veröffentlicht zu werden.

    Übersicht über die Neuankündigungen: https://www.amazon.de/gp/search/ref=sr_a...DVD-Submit.y=12

  • Edgar Wallace AusstrahlungenDatum08.10.2018 16:22
    Foren-Beitrag von Ray im Thema Edgar Wallace Ausstrahlungen

    In der Tat! Ein Edgar Wallace-Film aus den 1970er-Jahren dürfte schon lange nicht mehr in einem deutschen öffentlich-rechtlichen Programm gelaufen sein. Schön, dass vor allem dem Gelegenheits-Wallace-Zuschauer auch mal andere Filme angeboten werden als "Hexer" & Co.

  • Hotel Adlon (1955)Datum08.10.2018 16:15
    Foren-Beitrag von Ray im Thema Hotel Adlon (1955)

    Hotel Adlon (BRD 1955)

    Regie: Josef von Báky

    Darsteller: Sebastian Fischer, Nelly Borgeaud, Werner Hinz, Karl John, Erich Schellow, Nadja Tiller, Claude Farell, Werner Peters, René Deltgen, Stanislav Ledinek, Helmuth Lohner, Peter Mosbacher u.a.



    Der Film erzählt episodenhaft die Geschichte des Berliner Luxushotels von 1907 bis kurz nach Kriegsende. Trotz dieses großen Zeitraums und der vielen Geschehnisse, die sich in diesem sowohl im Hotel als auch in der Außenwelt zugetragen haben, schafft es dieser von Josef von Báky inszenierte Film aus den Mittfünfzigern, nie in eine Hatz auszuarten. Akzente liegen auf der Kaiserzeit, der Blütezeit für das Hotel zu Zeiten der Weimarer Republik, dem enormen Bruch, den die Machtergreifung durch die Nationalsozialisten natürlich auch für das Hotel bedeutete, den Olympischen Spielen in Berlin sowie dem unmittelbaren Kriegsende. Aus der großen abgedeckten Zeitspanne folgt konsequent auch eine große Spanne an Akteuren. Zusammengehalten wird das Ganze durch die von Sebastian Fischer verkörperte Figur des Paul Rippert, der 1907 als Page im Hotel beginnt und über die Zeit zum Hotelmanager aufsteigt. Fischer, der vor kurzem seinen 90. Geburtstag feierte, hatte nur wenige Auftritte in Film und Fernsehen und verlegte sich neben der Tätigkeit am Theater auf Synchrontätigkeiten. Eine prägnante Rolle im Film nimmt des Weiteren Karl John ein, der sich nach der Emigration von Rippert anlässlich eines Besuchs der Olympischen Spiele zu einer verhängnisvollen Rückkehr überreden lässt. Angesichts der Entstehungszeit überraschende nackte Tatsachen liefert Nadja Tiller als gewiefte Hoteldiebin. In weiteren Rollen sieht der Betrachter etwa René Deltgen, Werner Peters, Helmuth Lohner, Werner Hinz oder Claude Farell.

    Die CCC-Produktion markiert dank des breit angelegten und hochwertigen Casts, der opulenten Ausstattung und der natürlichen Aura, die vom titelgebenden Hotel ausgeht, Kurzweil auf sehr hohem Niveau. Eine Geschichtsstunde mal aus einer anderen Perspektive.

    Die Blu-Ray von Pidax präsentiert den Film in ausgezeichneter Qualität, verzichtet aber einmalmehr auf das bei den DVD-Auswertungen obligatorische Booklet. Sehr schade!


    Josef von Bákys "Hotel Adlon" offeriert eine packende Geschichtsstunde der etwas anderen Art. 4,5 von 5 Punkten.

  • Tja, die Antwort auf die Frage, wie ich zu dieser Rangfolge komme, kennt dann scheinbar auch nur der Wind.

  • Der Tod läuft hinterher (1967, TV)Datum07.10.2018 20:58
    Foren-Beitrag von Ray im Thema Der Tod läuft hinterher (1967, TV)

    Amen. Kann man nur so unterschreiben. Die Reinecker-Trilogie ist echt "Kino fürs Fernsehen". In Sachen Quantität und Qualität Besetzungen, die ihresgleichen suchen, tolle und gut in Szene gesetzte Schauplätze, effektiv auf Spannung angelegte Storys, wirkungsvolle Regie - alles Faktoren, weswegen ich diese Mehrteiler außer vielleicht dem "Messer" und "Wie ein Blitz" jedem Durbridge jederzeit vorziehen würde. Die Mehrteiler des ZDF liefern einfach aus o.g. Gründen (noch) schlagkräftigere Argumente für wiederholte Sichtungen.

    Auch wenn man mit dem "Kommissar" natürlich auch weiter hochwertige TV-Kost beim ZDF servierte, so finde ich es dennoch jammerschade, dass man nicht nebenher nach "11 Uhr 20" weitere Mehrteiler nach diesem Muster oder wenigstens hochklassige Einteiler wie "Hotel Royal" produzierte. Das eine sollte doch abgesehen vielleicht von finanziellen Aspekten das andere nicht ausschließen.

    P.S.: Bin gespannt auf deine neuen Einschätzungen zu "Babeck" und "11 Uhr 20"!

  • Krieg, Kameradschaft, KatastrophenDatum07.10.2018 20:46
    Foren-Beitrag von Ray im Thema Krieg, Kameradschaft, Katastrophen

    Liebling der Götter (BRD 1960)

    Regie: Gottfried Reinhardt

    Darsteller: Ruth Leuwerik, Peter van Eyck, Harry Meyen, Robert Graf, Hannelore Schroth, Leonhard Steckel, Willy Fritsch u.a.



    Der Bericht enthält Spoiler.


    Die Schauspielerin Renate Müller findet im Jahre 1931 zeitgleich zu Ruhm im deutschen Film wie auch die große Liebe. Das Blatt wendet sich mit der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler. Denn Müllers Lebensgefährte Dr. Simon, vormals Staatssekretär in der preußischen Regierung, ist jüdischen Glaubens...

    Lose auf der Biografie der Schauspielerin Renate Müller beruhend, erzählt der Film Gottfried Reinhardts exemplarisch Auf- und Abstieg einer Schauspielerin vor und während der Zeit des Nationalsozialismus. Ruth Leuwerik und Peter van Eyck bilden drei Jahre vor "Ein Alibi zerbricht" ein gänzlich anderes Leinwandpaar. Im vorliegenden Film lernen sie sich erst zu Anfang lieben und ihre Liebe wird bis zum Ende des Werks anhalten. Ruth Leuwerik überzeugt in der Hauptrolle durch eindrückliches, aber trotz der vielen zur Schau gestellten Emotionen nie überzogenen Schauspiels. Gleichsam vermag Peter van Eyck eine überzeugende Darbietung abzuliefern. Egal ob als als Verliebter Renate Müllers, besorgter Staatssekretär angesichts der nahenden Machtübernahme durch die Nationalsozialisten oder als den Geschehnissen im Heimatland fassungslos gegenüber stehender Emigrant, van Eyck darf in dieser CCC-Produktion Artur Brauners so viele Facetten seines Spiels präsentieren wie selten. Harry Meyen gibt die beruflich erfolglose alte Liebe der Renate Müller, die sich schon vor der Machtergreifung den neuen politischen Verhältnissen anpasst und so im Dritten Reich Karriere macht und für "das große Ganze" auch nicht dafür zurückschreckt, die alte Geliebte zu nötigen. In einer kleinen, aber fiesen Nebenrolle einmalmehr grandios: Robert Graf. Wenn er sich während laufender Dreharbeiten bei Verkündung Hitlers als neuem Reichskanzler ohne eine Miene zu verziehen ein Hakenkreuz an seine Jacke steckt und herausfordernd in Richtung seiner verdutzten Kollegen schaut oder anlässlich der Beerdigung Müllers diese zur Märtyrerin für die nationale Idee hochstilisiert, bekommt man als Betrachter ein wahrlich unbehagliches Gefühl.

    Dass die Filmhandlung in mancherlei Hinsicht nicht mit den wahren Geschehnissen um Renate Müller übereinstimmt - insbesondere der im Film naheliegende Selbstmord hat sich tatsächlich wahrscheinlich nicht zugetragen - ist für den neutralen Betrachter ein Stück weit verzeihlich, weil man einen jederzeit fesselnden und sehr gut gespielten Film geboten bekommt.


    Berührendes Drama über den privaten wie beruflichen Abstieg einer aufstrebenden deutschen Schauspielerin infolge des Nationalsozialismus. 4,5 von 5 Punkten.

  • Fazit zu den Simmel-Verfilmungen der 1970er-Jahre

    Nachdem ich nun wenigstens alle Simmel-Verfilmungen der 1970er-Jahre gesichtet habe ("Bitte lasst die Blumen leben" werde ich erstmal aussparen), abschließend ein kurzes Fazit.


    Unabhängig wie man im einzelnen zu den Filmen steht, muss man ihnen jedenfalls zugute halten, dass mit ihnen weitgehend erfolgreich versucht wurde, in den für das (kriminalistische) deutsche Unterhaltungskino gewiss nicht leichten 1970er-Jahren eine Reihe zu etablieren, die einen gewissen künstlerischen Anspruch besitzt und gepaart mit der Verpflichtung zugkräftiger Stars den seit Versanden der Wallace-Reihe sinkenden Krimi-Stern im deutschen Kino ein wenig weiter leichten zu lassen. Interessant sind sie zudem aufgrund ihrer Genre-Mixtur aus Kriminal- und Drama-Elementen sowie der inhaltlichen Rückverbindungen auf die aus damaliger Sicht noch jüngere Vergangenheit. Gleichwohl muss man festhalten, dass diese Genre-Mixtur anders als bei den Wallce-Filmen, wo es überwiegend Mischungen aus Kriminalfilm und Komödie gab, längst nicht so gut gelungen ist. Genau gesagt konnte nur einer von sieben Filmen "Alle Menschen werden Brüder" wirklich überzeugen. Die anderen Beiträge krankten an übermäßigem Kitsch oder daran, dass man die zugrunde liegenden Romane nicht wirklich in den Griff bekam und sich in Nebenplots- und -figuren verlor.

    Im Einzelnen würde ich die Filme in folgende Reihung bringen:

    1. Alle Menschen werden Brüder 4,5/5
    2. Und Jimmy ging zum Regenbogen 3,5/5
    3. Die Antwort kennt nur der Wind 3,5/5
    4. Lieb Vaterland magst ruhig sein 3,5/5
    5. Bis zur bitteren Neige 3/5
    6. Der Stoff aus dem die Träume sind 3/5
    7. Liebe ist nur ein Wort 2,5/5
    8. Gott schützt die Liebenden 2,5/5

  • Lieb Vaterland magst ruhig sein (BRD 1976)

    Regie: Roland Klick

    Darsteller: Heinz Domez, Catherine Allégret, Georg Marischka, Günther Pfitzmann, Rudolf Wessely, Paul Glawion, Margot Werner, Rolf Zacher u.a.



    Berlin, 1964: Ein Kleinganove namens Bruno Knolle soll im Auftrag der DDR einen der Köpfe einer Organisation, die illegale Fluchthilfe betreibt, entführen. In West-Berlin angekommen, nimmt er jedoch Kontakt mit den dortigen Behörden auf und avanciert auf diesem Wege zum Doppelagenten, der zwischen die Fronten von BRD und DDR gerät...

    „Lieb Vaterland magst ruhig sein“ war anders als die bisherigen Simmel-Verfilmungen der 1970er-Jahre keine Produktion Luggi Waldleitners, vielmehr zeichnete sich Bernd Eichinger („Der Name der Rose“) für den Film verantwortlich. Auf dem Regiestuhl nahm Roland Klick Platz. Die Besetzung fällt alles in allem unspektakulärer aus als bei den vorangegangenen Simmel-Filmen. Hier im Forum von Interesse sind Günther Pfitzmann, Georg Marischka und Rolf Zacher. Regisseur Klick inszeniert modern, straff und schnörkellos. Die Inszenierung kommt ohne Rückblenden aus, inhaltlich wird kein Bogen zurück zur NS-Zeit gespannt, statt dessen interessiert die jüngere Vergangenheit, Berlin kurz nach dem Mauerbau. Anders als die vorangegangenen Simmel-Filme kommt der Film zudem ohne Kitsch aus, dennoch hat es im Rahmen dieser ersten Sichtung – man verzeihe mir dieses Wortspiel - bei mir nicht „Klick“ gemacht. Das liegt in erster Linie daran, dass es keine wirkliche Sympathiefigur gibt. Hauptfigur Knolle wird von Heinz Domez in einer Weise gespielt, die es dem Betrachter schwer macht, mit ihm zu fiebern. Permanent grimmig dreinblickend, bleibt seine Darstellung unnahbar. Dieses Defizit in Bezug auf seinen Hauptdarsteller lassen den Film über weite Strecken ein wenig dröge erscheinen.


    Schnörkellos inszenierte, über weite Strecken aber recht dröge Verfilmung eines Simmel-Romans. Noch 3,5 von 5 Punkten.

  • Bis zur bitteren Neige (BRD 1975)

    Regie: Gerd Oswald

    Darsteller: Maurice Ronet, Suzy Kendall, Susanne Uhlen, Christine Wodetzky, Rudolf Fernau, Karl Renar, Balduin Baas u.a.



    „Bis zur bitteren Neige“ führt den schon in den letzten beiden Filmen eingeschlagenen Weg fort, den Jan ziemlich treffend als „elitär-kitschig“ umschrieben hat. Maurice Ronet, schon im Vorgänger „Die Antwort kennt nur der Wind“ als Hauptdarsteller mit von der Partie, darf den abgehalfterten, finanziell von seiner Ehefrau abhängigen Schauspieler namens Jordan mimen, der ein Comeback anstrebt, um ein neues, unabhängiges Leben mit der angeheirateten Tochter seiner Ehefrau zu führen, mit der er ohne Wissen seiner Frau ein Kind erwartet. Jordans Ehefrau wird von der Wallace-erprobten Suzy Kendall („Das Rätsel des silbernen Dreieck(s)“, ebenfalls bekannt aus „Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe“) verkörpert. Ihr Part bekommt im Film sicher auch aus dramaturgischen Gründen nicht sehr viel Raum, weswegen es der Schauspielerin nicht recht gelingen mag, dem Werk ihren Stempel aufzudrücken. Passenderweise wird sie allerdings von der Simmel-erfahrenen Judy Winter synchronisiert. Das Figuren-Dreieck wird von der jungen Susanne Uhlen komplettiert. In weiteren Rollen sieht man Rudolf Fernau als zweifelhaften und Christine Wodetzky als vorbildlichen Vertreter der ärztlichen Zunft. Beide werten den Film durch ihre guten Darbietungen ein Stück weit auf. Weiterer Pluspunkt ist der Schauplatz Wien, der schon in „Und Jimmy ging um Regenbogen“ als solcher genutzt wurde. Inhaltlich ist das Ganze 85 Minuten reines Melodram und 15 Minuten Krimi, von der inhaltlichen Komplexität vorangegangener Werke ist der Film ähnlich wie die beiden letzten Simmel-Verfilmungen weit entfernt. Gerd Oswald, der den verhinderten Alfred Vohrer ersetzte, inszeniert nicht so experimemtell wie sein Vorgänger. Handkamera, Froschperspektiven und ähnliche „Spielereien“ sucht man daher vergebens. Der Film plätschert vielmehr ein bisschen vor sich hin, ohne dabei wirklich zu langweilen. Tendenziell im Gesamteindruck besser als „Gott schützt die Liebenden“, für reine Krimi-Freunde trotzdem weniger gut geeignet.

    Die DVD von Filmjuwelen präsentiert den Film leider nur auf VHS-Niveau. Das Booklet ist demgegenüber sehr informativ.


    Viel Melodram, wenig Krimi. Dank des soliden Casts und der ordentlichen Inszenierung noch 3 von 5 Punkten.

  • Habe den Film auch vor etwa drei Jahren gesehen und er hat mir ebenfalls sehr gut gefalen. Wollte mir ihn ohnehin demnächst nochmal vornehmen. Nach deiner Rezension dürfte es schneller gehen als geplant.

  • Bewertet: "Der Alte"Datum02.10.2018 18:42
    Foren-Beitrag von Ray im Thema Bewertet: "Der Alte"

    Sehr schöne Besprechungen! Schaust nur ausgesuchte Episoden oder hast du einfach diese Episoden für eine ausführliche Besprechung herausgegriffen?

  • Unser Mann aus Istanbul (1965)Datum02.10.2018 18:34
    Foren-Beitrag von Ray im Thema Unser Mann aus Istanbul (1965)

    War auf diesen Film durch das Eurpspy-Buch aus dem mpw-Verlag gestoßen und warte seither auf eine DVD-Veröffentlichung. Nach deiner Vorstellung hätte der Film offenbar eine solche auch verdient.

  • Ja, richtiggehend begeistert bin ich ebenfalls (noch) nicht. Das liegt aber in Teilen sicher daran, dass auch nach drei Folgen noch nicht so furchtbar viel passiert ist. Viele Figuren wurden eingeführt, manche Dinge deuten sich an, richtig in die Gänge wird die Handlung aber noch kommen. Ein paar "romanfremde Inhalte" waren auch dabei. So scheint man auch ein Stück weit die Vorgeschichte von Charly mit einzubauen, denn hier lebt sie noch bei ihrer Familie und scheint der Prostitution nachzugehen, möglicherweise wurde dieser Stoff aus dem Spin-Off "Moabit" entnommen, den ich noch nicht gelesen habe. Gerade für Leute, die "unvorbereitet" an die Serie gegenagen sind, war das sicher ein bisschen viel auf einmal. Spontan gefallen - und das ist für den weiteren Verlauf ja nicht unwesentlich - haben mir die beiden Hauptdarsteller, obwohl man wie immer, wenn man vor einer filmischen Umsetzung zugehörige Romane liest, optisch ein anderes Bild im Kopf hatte. Donnerstag geht es weiter. Quotentechnisch sah es wohl recht gut aus, 7,83 Millionen Zuschauer waren im Durchschnitt nach den Hochrechnungen dabei.

  • Klar ist das ein wesentlicher Punkt und deshalb ist es m.E. auch ein bisschen zu viel der Ehre, "Die weiße Spinne" als besten Stilverwandten anzusehen, da sind "Der Würger von Schloss Blackmoor", "Die 1000 Augen des Dr. Mabuse" und der hier im Forum nicht ganz so geschätzte "Hotel der toten Gäste" für meine Begriffe im Gesamtpaket besser.

    Dennoch muss man natürlich auch sehen, dass dieser Makel ab der zweiten Sichtung nur noch eine untergeordnete Rolle spielt, denn dann weiß man bei den Konkurrenz-Filmen i.d.R. auch noch, wer der Mörder bzw. der "Boss" ist. Was mich da eher noch stört, ist, dass sich der Film gefühlt zu 70% in der Gasse vor dem Club bzw. im Club abspielt, da fehlt mir in Sachen Drehorten ein bisschen die Varianz. Z.T. sehen die Kulissen auch ein bisschen billig bzw. lieblos aus. Trotzdem würde ich den Film zu den 5-6 besten Stilverwandten zählen.

  • Ich darf daran erinnern, dass heute um 20:15 Uhr in der ARD die ersten drei Folgen von "Babylon Berlin" ausgestrahlt werden. Bin schon sehr gespannt, nachdem ich mir romantechnich ja schon einen kleinen "Vorsprung" herausgearbeitet habe, wie nun der erste Roman umgesetzt wurde. Nach langer Zeit mal wieder ein Grund, Sonntag abends den Fernseher einzuschalten.

    Auf dieser Seite gibt es zahlreiche Infos, Podcasts sowie den den ersten beiden Staffeln zugrunde liegenden Roman "Der nasse Fisch" als Hörspiel: https://www.daserste.de/unterhaltung/ser...rlin/index.html

  • Erfolgsrangliste 1961Datum27.09.2018 23:25
    Foren-Beitrag von Ray im Thema Erfolgsrangliste 1961

    Mal wieder sehr interessant. Hätte z.B. nicht gedacht, dass "Schwarzer Kies" doch so erfolgreich war.

  • Gott schützt die Liebenden (BRD 1973)

    Regie: Alfred Vohrer

    Darsteller: Harald Leipnitz, Gila von Weitershausen, Andrea Jonasson, Nino Castelnuovo, Walter Kohut u.a.



    Als Paul Holland von einer Dienstreise zurückkehrt, ist seine Verlobte Sybille verschwunden. Eine Spur führt ihn nach Wien, wo er Sybille vor einem Haus findet, deren Adresse er auf einer Nachricht auf Sybilles Anrufbeantworter vernommen hatte. Dort trifft er auf Sybille und die Leiche eines Mannes. Schnell wird Paul klar, dass Sybille ihm einiges verschwiegen hat...

    Nachdem man „Alle Menschen werden Brüder“ mit Fug und Recht als Quintessenz der bisherigen Simmel-Verfilmungen der 1970er-Jahre bezeichnen konnte, bedeutet „Gott schützt die Liebenden“ wieder einen Rückfall in alte Muster. Die Story wird zwar auch wieder ab Mitte des Films über weite Strecken in Rückblenden erzählt. Von der Komplexität der Geschichten zu „Und Jimmy ging zum Regenbogen“, „Der Stoff aus dem die Träume sind“ oder „Alle Menschen werden Brüder“ ist man vorliegend jedoch meilenweit entfernt. Obendrein geht Vohrers Inszenierung - möglicherweise den internationelen Produktionspartnern geschuldet – nahezu jedwede Ambition abhanden. Von den kreativen Kameraeinstellungen, die den Vorgänger auszeichneten und ihm eine ungemeine dichte verliehen, ist nichts mehr zu sehen. Sobald die Rückblenden einsetzen, begibt sich der Film überdies auf schmierige Kitsch-Pfade. Harald Leipnitz hat wiederum die Hauptrolle inne, bleibt aber weithin unterfordert. Gila von Weitershausen überzeugt nur leidlich und bleibt neben der eifersüchtigen Andrea Jonasson ausgesprochen blass. Nino Castelnuovo kommt etwas gelackt daher und trägt seinen Anteil dazu bei, dass der Film in die Kitsch-Ecke abdriftet. Einen soliden Part liefert demgegenüber Walter Kohut. Für die Musik ist diesmal Hans-Martin Majewski verantwortlich. Ihm gelingt es indes nicht, einen ähnlich eindrücklichen Score abzuliefern wie Kollege Ferstl. Summa summarum ein Werk, das auf der oberflächlichen Ebene unterhält, den Zuschauer darüber hinaus allerdings nicht recht abzuholen weiß. Selbst das tragsiche Ende verpufft einigermaßen.


    Inhaltlich schlicht, ohne größere Ambition inszeniert, noch dazu bisweilen unangenehm kitschig. Wofür sich „Gott schützt die Liebenden“ das „Prädikat: wertvoll“ verdient haben soll, bleibt aus heutiger Sicht dunkel. 2,5 von 5 Punkten.

  • Alle Menschen werden Brüder (BRD 1973)

    Regie: Alfred Vohrer

    Darsteller: Harald Leipnitz, Doris Kunstmann, Rainer von Artenfels, Klaus Schwarzkopf, Herbert Fleischmann, Alf Marholm, Konrad Georg, Roberto Blanco, Ingrid van Bergen, Christiane Maybach, Elisabeth Volkmann, Heinz Baumann, Herbert Lenschau



    „Alle Menschen werden Brüder“ erzählt die Geschichte zweier Brüder, die neben ihrer familiären Abstammung auch ihr Beruf und die Liebe zu einer Frau eint. Letzterer Umstand führt jedoch auch dazu, dass sich eine tiefe Feindschaft zwischen beiden entwickelt...

    Obwohl auch „Alle Menschen werden Brüder“ eine verschachtelte Erzählstruktur aufweist – zu Beginn bekommt der Zuschauer Teile des Finales präsentiert, ohne sie vollends einordnen zu können, anschließend wird die Handlung in Rückblenden, aber nicht linear geschildert – fällt es dem Betrachter leichter, dem Geschehen zu folgen, nicht zuletzt weil anders als in vorangegangenen Filmen zugunsten des Fokusses dankenswerterweise auf allzu viele Nebenplots verzichtet wurde. Entsprechend ist man eher bereit, sich auf die virtuose Erzählstruktur einzulassen. Virtuos ist abermals auch die Inszenierung Alfred Vohrers, die sogar seine sehr gute Arbeit im Erstling „Und Jimmy ging zum Regenbogen“ übertrifft. Der Regisseur setzt auf Weitwinkel, Zooms und den Einsatz von Handkamera. Tatkräftiger Unterstützung konnte er sich insoweit durch seinen Kameramann Charly Steinberger, der auch bei den bisherigen Simmel-Filmen Alfred Vohrers im Einsatz war, sicher sein. Gerade zu Anfang gibt es ungemein schnelle Sznenenwechsel, wodurch Vohrer das Tempo extrem hoch hält und die erste Hälfte des Films wie im Fluge vergeht. Auch das Finale weiß zu überzeugen und hält einen besonders schönen Twist parat. Inhaltlich wird wieder einmal ein interessanter Bogen vom Nazi-Deutschland in die (damalige) Gegenwart geschlagen. Leipnitz' Figur bekam nach Ende des Zweiten Weltkriegs Scheibverbot und schützt nun Ex-Nazis vor ihrer Enttarnung. Einer dieser ehemaligen Nationalsozialisten deutet an, wie viele „Schreibtischtäter“ er enttarnen könne, die in der Bundesrepublik unerkannt in anderer Funktion ihren Dienst tun.

    Auf Seiten der Darsteller ging man zumindest bezüglich der Brüder neue Wege. Harald Leipnitz in seinem ersten Simmel-Film (in „Der Stoff, aus dem die Träume sind“ hatte er schon einen Synchronpart übernommen) überzeugt in der Rolle des „bösen“ Bruders durch präzises und bitterböses Spiel, mit dem er einmalmehr seine Vielseitigkeit unter Beweis stellt. Der „gute“ Bruder wird von dem weitgehend unbekannten Rainer von Artenfels verkörpert, der aber ebenfalls eine respektable Leistung abruft. Eine gute Figur gibt auch die Simmel-erprobte Doris Kunstmann in der Rolle der die Brüder spaltenden Femme Fatale ab. Um dieses Trio versammelte die Produktion eine Reihe bewährter Kräfte, allen voran der wieder mal hervorragende Klaus Schwarzkopf, Herbert Fleischmann, Konrad Georg und Alf Marholm. Ihre Gesangsqualitäten unter Beweis stellen darf abermals Ingrid van Bergen. Wesentlich besser als befürchtet schlägt sich Roberto Blanco als Freund des „guten“ Bruders. Abgerundet wird dieser bis dato rundeste Simmel-Film durch den abermals bittersüßen Score von Erich Ferstl und die abwechslungsreichen Schauplätze, von denen das exotische Marrakesch heraussticht.

    Qualitativ bewegt sich die Filmjuwelen-DVD auf dem Niveau der Kinowelt-Scheiben: 4:3-Format und etwas blasse Farben. Dazu gibt es ein lesenswertes Booklet.


    „Alle Menschen werden Brüder“ schafft es, die Stärken der vorangegangenen Filme (starker Cast, virtuose Inszenierung, stimmige Musik) zu bündeln und dazu alte Schwächen (übermäßiger Kitsch, zu viele Nebenplots, wirre Erzählstruktur) weithin abzustellen, weshalb er als der bis dato mit Abstand überzeugendste Simmel-Film Alfred Vohrers daherkommt. 4,5 von Punkten.

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