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  • Operation Taifun (1967)Datum25.04.2022 15:13
    Foren-Beitrag von Fabi88 im Thema Operation Taifun (1967)

    Es ist nur eine DVD angekündigt - das spricht ja auch deutlich gegen eine Neuabtastung. Diese würde man ja sicherlich stolz auf Blu Ray oder gar UHD präsentieren.
    Cargo hängt wohl mit dem Label Endless Classics zusammen, die bereits einige Eurospy-Filme veröffentlicht haben. Da reicht es schon die dortigen Reviews zu lesen:
    Da wird wohl wieder irgend eine alte MAZ (vielleicht gar in 4:3 oder so) auf DVD gepresst und versucht das Ganze mit Schuber und Limitierung aufzuwerten.

  • Besondere FilmvorführungenDatum18.03.2022 09:31
    Foren-Beitrag von Fabi88 im Thema Besondere Filmvorführungen

    Zitat von Daniel86 im Beitrag #119
    Ach, wie schade, habe ich auch verpasst. Das können sie aber nicht all zu offensiv beworben haben... 🤔

    Mir ist es tatsächlich nur aufgefallen, als ich gestern nachmittag im Auto dran vorbei fuhr und das markante Kinoplakat von "Das siebente Opfer" sah. Habe dann auf ihrer Homepage nachgeschaut.

  • Besondere FilmvorführungenDatum17.03.2022 17:56
    Foren-Beitrag von Fabi88 im Thema Besondere Filmvorführungen

    Der Filmclub 813 in Köln spielt nach der Corona-Pause mittlerweile auch wieder und hat anscheinend eine "Edgar Wallace jagt Dr. Mabuse"-Reihe.

    Ich habe leider eben erst gesehen, dass dort heute um 20:00 "DAS SIEBENTE OPFER" als 35mm-Kopie läuft. Ich werde es nicht schaffen, aber vielleicht ja der ein oder andere hier?

    Am 31.03. folgt der Foren-relevante "UM NULL UHR SCHNAPPT DIE FALLE ZU" aus der Jerry Cotton-Reihe. Eine schöne Möglichkeit den Film auf der großen Leinwand so zu sehen, wie 1966.

  • Zitat von eastmancolor im Beitrag #144
    @Fabi
    Was musste ich mit dir diskutieren, weil du der Überzeugung warst, dass Wartezimmer zum Jenseits nicht kommen würde, weil er nicht zur Wallace Serie gehört oder weil er nicht verkaufsstark wäre.


    Moment, da hast Du mich aber falsch verstanden oder stellst es nun im Nachgang bewusst (?) anders dar. Die Diskussion ging darum, dass ich nicht mit einer Neu-Abtastung rechne, unter anderem aus verkaufstechnischen Gründen. Dass eine Blu-Ray auf Basis des 2003er-Masters möglich wäre, habe ich damals schon angemerkt. Dass er überhaupt kommt, war nicht Dein Punkt in der betreffenden Diskussion, sondern dass er dafür auch "garantiert" neu abgetastet wird. Wir haben nun eine Blu-Ray, aber offensichtlich keine Neuabtastung.
    Die Option, dass man "Wartezimmer" in Form des alten Masters als Bonus in die letzte Teiledition oder eine Gesamtedition packt, hatte ich, wenn ich mich recht erinnere, selbst auch geäußert - und war nicht der einzige. So ist es nun tatsächlich gekommen. Dass Du nach wie vor glaubst (oder glauben willst), dass die Rialto nochmal hohe fünf-stellige Summen in die Hand nimmt um ihn einzeln neu abzutasten, obwohl eine physische VÖ gerade erst erschienen ist, die entsprechende Lizenz an Leonine wahrscheinlich langfristig läuft und es darüber hinaus aufgrund mangelnder Nachfrage keine Einzel-Lizensierung an Streaming-Anbieter geben wird, sei Dir ja unbenommen.

    Dass Phantom, Akasava und Koffer noch auf Blu-Ray kommen, habe ich auch nie ausgeschlossen.
    Dass es "nur Stück für Stück" geht, fußt auf welchen Erfahrungen? Selbst eine lange Reihe wie die Edgar Wallace-Filme wurde in 2 Paketen durchdigitalisiert und auch die Mabuses wurden auf einen Schlag abgearbeitet.
    Dass die Lage bei "Fluch der gelben Schlange" eine andere war, lag an den abweichenden Rechteinhabern (cCc statt Rialto) und selbst dort reichte der Zeitpunkt der Digitalisierung und die Lizensierung ja noch dafür aus, ihn in die Gesamtbox zu integrieren. Es gibt (von außen betrachtet) keinen Grund eine Filmreihe quasi zu 4/5 zu digitalisieren und einzelne Titel irgendwann, Jahre später, nachzureichen, weil "es eben nur so geht".

    Bei "Akasava" wird es natürlich Marketing-technisch schwierig, weil es wohl keine weitere Wallace-Gesamtbox mehr geben wird und der Titel nicht gerade das Aushängeschild der "Wallace"-Reihe ist, dass von den Käufern aus den Mediamarkt-Regalen gerissen wird. Aber im Ausland ist Jess Franco durchaus beliebt und es wird irgendwann sicherlich (ausländische) Labels geben, die diesen Jess Franco-Fanmarkt bedienen wollen und notfalls heimische Fassungen digitalisieren - da könnte sich dann auch ein deutsches Label dranhängen.

    Mir fiel in der Zwischenzeit übrigens auf, dass ich da einen Denkfehler hatte. Bei den 2003/2004 erschienenen Edgar Wallace-DVDs wurde in den Booklets und anderswo auf die Abtastung in 1080i50 hingewiesen, noch dazu wurden Restaurierungen damals öfter als heute von den Labels betreut, weil die DVD die Primärauswertung darstellte. Deswegen war ich etwas zu selbstverständlich davon ausgegangen, dass auch die Bryan Edgar Wallace-Filme FullHD-fähig abgetastet wurden. Es ist aber natürlich gut möglich, dass cCc damals eigene Wege ging und aus Sparsamkeit nur in SD abtasten ließ. Dann wären die Überlegungen natürlich Makulatur, hier wie bei "Wartezimmer" auf die alten Master zurückzugreifen. Nur wenn es damals auch bei diesen Titeln eine Abtastung mit 1080i50 gab, gäbe es beim "Phantom" das von mir beschriebene Master, das sogar eine solide Blu-Ray ermöglichen würde - auch wenn selbst dann eine aktuelle Neuabtastung natürlich wünschenswert (und qualitativ lohnend) wäre.

    Wir haben nur eine ähnliche Situation, wie beim "Wartezimmer" - dass nämlich eigentlich ein großer Packen ähnlicher Filme (Mabuse-Reihe, "Fluch der gelben Schlange" und fast alle BEW-Filme) schon abgearbeitet wurde und es verwundert, dass nur zwei Titel nicht dabei sind.
    Man darf sich da durchaus fragen, ob die Hürde für eine Abtastung eben dieser zwei Filme als Einzelprojekte nun nicht eher noch höher liegt. Mehr will ich doch gar nicht sagen.

    Ich sehe also ganz simpel die "Gefahr", dass bei einer hypothetischen Zweitverwertung als "Bryan Edgar Wallace-Gesamtbox" dann eben "Koffer" und Phantom" nur als DVD oder zumindest "nur" als Blu-Rays auf Basis der alten Master enthalten sind, falls diese überhaupt HD-fähig wären.

  • Zitat von DanielL im Beitrag #142
    Zitat von Fabi88 im Beitrag #141
    Da es aus Veröffentlichungssicht keinerlei Sinn ergibt diese beiden Filme auszulassen, gehe ich davon aus, dass man seitens cCc bzw. der zuständigen Restaurierungsfirma kein gut erhaltenes Material gefunden hat, welches eine angemessene Restauration ermöglicht.



    Kann sein, kann aber auch einen völlig anderen Grund haben? Ist doch reine Spekulation. Man müsste Frau Brauner fragen, wie die Lage ist. Insofern würde ich empfehlen: Noch nicht in Details zu verrennen, die lediglich mit dem bestmöglichen Übel hantieren. Geschweige denn irgendwelche Work-Arounds an Labels heranzutragen. Du weißt ja welch ein Bärendienst solch eine Veröffentlichung wäre, falls es eben doch noch Möglichkeiten gibt, das Originalmaterial heranzuziehen.

    Ich hoffe der Markt gibt in ein paar Jahren noch eine Chance für eine vollständige BEW-Box von einem hochwertigen Boutique-Label her. Das ist das Wunschdenken. Die Lizenzvergabe von CCC an Pidax ist unterm Strich leider eine Enttäuschung. Ich hab nichts gegen Pidax, aber "BEW" als Edelkrimis passen da für meinen Geschmack nicht hin. Die erschienenen Hauptfilme wären woanders 1:1 identisch gekommen, da von der FFA servierfertig. Was Präsentation und Ausstattung angeht wäre aber weitaus mehr drin gewesen. Einzig und ausgerechnet beim "gelben Grab" konnte hier zumindest der Umfang des Bonusmaterials überzeugen. So wie bei den "Durbridge"-Projekten ist ja hier bekannt, wer das angekurbelt hat.

    Du hast ja absolut Recht. Eigentlich scheint es nicht vorstellbar, dass wirklich Alles an Material bei der Kinematek und Murnau-Stiftung unbrauchbar ist.
    Aber wirklich sinnvolle Gründe liegen nicht auf der Hand, warum man ausgerechnet den Start der Reihe und den ersten von drei BEW-Filmen aus dem Jahr 1964 ausgelassen hat. Und als Sammler stört es mich ganz einfach und ich suche Erklärungen.
    Allgemein sind ja, wenn ich mir die Förderentscheide so anschaue, 2020 nur ein cCc-Film aus den 70ern, aber dafür 2021 wieder einige cCc-Filme aus den 40ern bis 60ern dabei gewesen. Möglicherweise läuft da die Restaurierung etwas unkoordiniert und man weiß vielleicht selbst nicht so ganz, welcher Film zu einer Reihe gehört, oder legt einfach keinen Wert darauf.
    Vielleicht hat sich ja auch ganz einfach die Förderung bei den beiden Titeln quergestellt - von wegen höhere Kosten aufgrund der Materiallage, die man angesichts der Qualität oder Vermarktbarkeit nicht einsah?
    Gründe kann es, wie du sagst, viele geben. Solange Pidax nur äußert, es gäbe keine Master, die Titel nicht bei den Förderentscheiden auftauchen und niemand von uns Kontakt zu Frau Brauner hat, können wir nur spekulieren - oder es lassen.
    Aber bestmögliches Übel trifft es ja nicht ganz, wenn man zumindest "Phantom" auf Basis des damaligen Masters auf Blu-Ray veröffentlichen würde. Ultrascope ist ja ein etwas problematisches Format und selbst die in 4K abgetasteten "Der Zinker" oder "Das Ungeheuer von London-City" würde ich nicht zwingend als Referenzscheiben bezeichnen. Der 1080p-Upscale sieht nicht wesentlich (!) schlechter aus als "Henker von London" und "Ungeheuer", dann könnte das nicht durch DVD-Komprimierung gelittene Ursprungsmaster wahrscheinlich wohl erst recht gut mithalten.
    Aber dass man gerade bei Pidax Sorge haben müsste, dass die Master nur in 1080p25 oder gar ungewandelt in 50i auf der Scheibe landen, stimmt leider.
    Und "Koffer" müsste man wie gesagt besser komplett neu abtasten. Schon die DVD fiel damals gegenüber den anderen BEW-Filmen und den 1962er-Edgar Wallace-Filmen qualitativ ab und da wird sicher nicht (nur) misslungenes Encodieren Schuld dran gewesen sein.

  • Paul Temple kehrt zurück!Datum14.03.2022 23:22
    Foren-Beitrag von Fabi88 im Thema Paul Temple kehrt zurück!

    Zitat von DanielL im Beitrag #41
    Vermutlich auch so ein bisschen eine Sache des Erwartungsmanagements. Und ob Vergleich 50er-Hörspiele oder heutige Produktionen von kleineren privaten Labels usw.

    Spontane Reaktion: Finde, klingt ganz gut.

    @Fabi: Um da vielleicht mal eine "Nullmessung" für deine Urteile zu haben. Wie fällt denn dein Urteil aus zu Pater Braun von Maritim? (Ich kenne kaum etwas, daher sind meine Beispiele begrenzt, aber da du viel zu hören scheinst, kennst du das sicher?) Ansonsten höre ich eher von Zeit zu Zeit mal alte Europa Sachen oder Radiostücke...

    Meine Erwartungshaltung war "anders als die 50er-Hörspiele" und hoffentlich auch anders, sprich besser, als einige aktuelle Produktionen von Privatlabels. Und bei letzterem bin ich eben leider noch nicht sicher.
    Dass da nun ein Deltgen-Stimmdouble um die Ecke kommt und sich alle Sprecher um ein einziges Mikrofon versammeln, als wäre es ein Lagerfeuer, habe ich ja nie erwartet - und auch nicht gewollt.
    Apropos: ich höre aktuell zwischendurch mal wieder "Die Dame"-Reihe von Lester Powell und fand die ungläubige Reaktion meiner Freundin sehr lustig, als ich ihr sagte, dass die Dinger Anfang/Mitte der 50er entstanden sind und nur ein Mikrofon verwendet wurde - auch wenn das vielleicht auch nicht so ganz stimmt.

    Bei "Pater Brown" fällt mein Urteil unentschieden aus. Habe ich die ersten Folgen noch als relativ aufwändig und gut produziert in Erinnerung, finde ich die Musik der aktuelleren Folgen nur noch grauenhaft, das Sounddesign oftmals unzureichend, Volker Brandt zunehmend unmotivierter (mein Eindruck) und die ein oder andere Nebenrolle driftet gern mal Richtung Bauerntheater ab. Da höre ich eigentlich nur noch aus alter Verbundenheit und Vollständigkeitsgründen rein.
    Die alten Europa-Hörspiele sind natürlich persönliche Favoriten - so produzieren könnte man aber nicht mehr. Zumal es auch da nüchtern betrachtet durchaus ja Baustellen gibt. Bei Wallace wären dies beispielsweise die extremen Kürzungen um auf 45 Minuten zu kommen, die gern mal für Logiklöcher und nicht ganz nachvollziehbare Handlungssprünge sorgen. Aber sie verströmen natürlich eine gewisse Wohligkeit mit der analogen Bandsättigung, Carsten Bohns Jazz-Rock und den vielen, stimmgewaltigen Theater-Schauspielern.
    In letzter Zeit fand ich die Volker Kutscher-Radio-Mehrteiler "Der nasse Fisch" und "Der stumme Tod" gar nicht übel.
    Und da ich heute wieder reingehört habe: "Der Mörder ohne Gesicht" in der 2002er-Produktion vom Hörverlag demonstriert schon in den ersten paar Minuten, wie lebendig und atmosphärisch Hörspiele sein können. Das ist eigentlich ein gutes Beispiel für viele Punkte, die ich hier genannt habe - was Staging, Räumlichkeit, Atmos und "Spielen statt sprechen" betrifft.

  • Paul Temple kehrt zurück!Datum14.03.2022 22:21
    Foren-Beitrag von Fabi88 im Thema Paul Temple kehrt zurück!

    Zitat von Georg im Beitrag #39

    Zitat
    Dass die Musik (sollte es die finale sein) tatsächlich (produktions-technisch) in die Richtung geht, die ich befürchtet hatte, nämlich arg synthetisch und gewollt episch, ist dann eigentlich auch egal. Momentan kommt wenig Vorfreude auf und ich fühle mich in meinem früheren Wunsch bestätigt, dass bei einem neuen Versuch von Durbridge-Mehrteilern die Öffentlich-Rechtlichen ran müssen anstatt von Privatlabels.
    Deshalb gibt's ja die alten Hörspiele, die kann man ja immer hören, wenn einem das neue nicht gefällt. Etwas 1:1 zu kopieren wäre absolut falsch gewesen, v. a. wo jetzt eine neue "Ära" beginnt. Die Alternative zu den ÖR wäre einfach gewesen: es gibt kein neues Hörspiel. Der ganze Aufwand (insg. 50 Sprechrollen, die alle auch mit einzelnen Darstellern besetzt wurden!) wäre viel zu teuer gewesen. Zwei Sender haben nämlich deshalb abgewunken.

    Lieber Fabi, ich glaube, dass man nach 2x 30 Sekunden Hörprobe nur sehr wenig sagen kann. Manches muss sich setzen. Es wäre schön, wenn Du Dir das Ganze dennoch anhörtest (vor allem als alter Temple-Fan) und danach noch ein paar Worte dazu verlierst! Dass wir nicht alle die gleiche Meinung haben können, ist ja klar. Aber dann kann man auch auf die Dinge besser eingehen. Übrigens - im sehr ausführlichen Booklet - und im bald online gehenden Video mit Interviews mit allen Beteiligten - wird sehr viel über die Herangehensweise der Macher erzählt und erklärt.

    Und nur zur Info: Alleine an der Postproduktion wurde mehr als ein halbes Jahr sehr intensiv gearbeitet. Es ist jetzt mehr Hörfilm als Hörspiel. Wer das alte will, wie gesagt, hat ja die alten Hörspiele zur Verfügung. So kann man heute nicht mehr produzieren. Nochmals 20 Schauspieler in ein Studio zu kriegen und das ganze vorzulesen war schon aufgrund von Corona nicht möglich.


    Danke erstmal, dass du dich bemühst, sachlich darauf einzugehen. Natürlich gebe ich dem Ganzen eine Chance und hoffe ja selbst am stärksten, dass mein Eindruck mich täuscht.

    Aber ich finde ganz im Gegenteil, dass es bedenklich ist, wenn ich bereits nach zwei kurzen Ausschnitten so viele Fragen zur Inszenierung und Umsetzung habe. Meine Angst ist, dass genau diese Probleme sich durch das gesamte Hörspiel ziehen. Es sind ja zwei wenig emotionale oder auf harte Spannung getrimmte Momente, wo Timing und Rhythmus nicht ganz so ins Gewicht fallen. Und es geht hier ja nicht um Entscheidungen oder Interpretationen, die ich anders getroffen hätte, sondern dass sich mir leider das Gefühl aufdrängt, es gab eher etwas zu wenig Inszenierung.

    Ja, ich höre sicherlich mit anderen Ohren, weil ich „Kassettenkind“ bin, auch heute noch fast mehr Hörspiele als Filme/Serien konsumiere und beruflich mit (Ton-)-Technik, Regie, Dramaturgie und Co zu tun habe - aber genau deswegen äußere ich ja konstruktive Kritik, bzw. versuche es. Ich habe von Menschen, denen ich die Hörbeispiele geschickt habe als Reaktion teilweise nur "Ne, überzeugt mich nicht" bekommen. Ich versuche ja zu erklären, bzw. für mich selbst festzustellen warum das bei mir der Fall ist.

    Und das Schöne ist ja, dass ich hier im Wallace-Forum wahrscheinlich nicht im großen Maße Kaufentscheidungen beeinflusse und es die schnelle Möglichkeit gibt durch Klicks auf die Hörbeispiele den eigenen Eindruck mit meinen Kritikpunkten abzugleichen. Es gibt sicherlich viele, die sich primär auf den reinen Inhalt und die Handlung fokussieren können oder an aktuellen Produktionen gerade cleane Produktionsweise mit wenig Dynamik und quasi pausenlosen Dialogen schätzen.

    Und ich verstehe ja absolut, dass es ein Herzensprojekt ist, aber die beiden Ausschnitte als Beispiel für "Hörfilm" zu nennen kann ich nicht akzeptieren, wenn ich allein an "Die vergessene Welt" von RipperRecords denke oder das, was Highscore Music mit ihren "Batman"-Hörspielen präsentiert hat. Beides tatsächlich Kino für die Ohren und im Übrigen hochmoderne Produktionen, die heutige Hörgewohnheiten voll bedienen und vielleicht wiederum bei (Alte Radio-Mehrteiler-)Temple-Fans nur wenig Gegenliebe finden würden.
    In den beiden Ausschnitten sind mir zig Momente aufgefallen, wo Geräusche gepasst oder sogar hingehört hätten - bei einem klassischen Hörspiel, wohlgemerkt. Bei "Hörfilm" erwarte ich dann sogar noch mehr Dynamik, volle Ausnutzung der Tontechnik, permanenten (!) Einsatz von Atmos und Räumlichkeit und so weiter. Aber diesen Anspruch habe ich wie gesagt gar nicht. Ein solides Hörspiel wäre mir absolut recht. Ich habe aber ja beispielsweise den Moment genannt, wo Sir Graham vor der Tür steht. Alles, was man hört ist die Leere der Sprecherkabine - warum? Das wäre doch eine Chance den Wohnort der Temples irgendwo zu verorten – überspitzt gesagt: ist es eine Stadtwohnung und hört man Autos vorbeirollen und in der Ferne den Big Ben oder ist es ein ländliches Cottage, so dass es nur leichten Wind oder vielleicht Rascheln der Bäume, vereinzeltes Vogelgezwitscher und Co gibt? So oder so: der Klang von Sir Grahams Stimme (außen!) müsste sich von der Charlies (innen!) in irgendeiner Weise unterscheiden.
    Und was tut Temple, als Charlie und Graham eintreten? Hat er vielleicht ein Glas in der Hand, isst er gerade ein Sandwich, blättert er in der Zeitung, die er dann weglegt, tippt er seinen neuen Roman auf der Schreibmaschine und unterbricht sein Werk, als sich die Tür öffnet? In den Ausschnitten tut niemand etwas – man steht und redet. Warum läuft Graham Forbes im ersten Hörbeispiel nicht etwa aufgebracht durch den Raum, während Temple den ruhigen, beruhigenden Part gibt? Es könnten zumindest auch beide am Kaminfeuer sitzen, das im Hintergrund prasselt oder auf einem Ledersofa sitzen, das zwischendurch etwas knarzt. Es gäbe so viele Möglichkeiten mehr Leben hineinzubringen/die Atmosphäre zu verdichten.

    Auch die alte Musik will ich gar nicht zurück. Ich wäre hochzufrieden, wenn es einen neuen, frischen Weg gäbe, der mich überzeugt oder an den ich mich zumindest erst einmal gewöhnen müsste.
    Aber dass man jedes Hörspiel mit möglichst epischem Klangteppich zugießt, der aber dann oft nah an 80er-Jahre-Fairlight-Exzessen landet, anstatt (was auch in heutigen Hörspielen funktioniert) beispielsweise ein Jazz-Trio auf echten Instrumenten spielen zu lassen und dann eben nur hier und da einzusetzen, ist auch etwas, was mich ganz allgemein stört und was anderswo sicherlich noch drastischer ist als hier, wo ich ja schon sagte, dass es "nur" in die Richtung geht. Aber es gibt fantastische Hörspiele, die allein mit Akustikgitarre vertont wurden - ohne genau das jetzt für Temple fordern zu wollen. Auch die Wallander-Hörspiele nach Mankell fahren oft kein (Pseudo-)Orchester auf und sind (auch dadurch) extrem stimmungsvoll.

    Ich finde sogar ganz im Gegenteil, dass der neue Score sich gerade zu Beginn sehr an Hans Jönsson anlehnt, aber die gefühlten 200 Instrumente eben nur aus dem PC kommen. Da wäre es durchaus möglich gewesen eigene Wege zu gehen und eben nicht ein Orchester aufzufahren, wenn man sich ein "echtes" nicht leisten kann.
    Und wozu überhaupt die Musik bei Grahams Besuch? Es ist kein Szenenwechsel, wir springen weder großartig an einen anderen Ort, noch gibt es einen Zeitsprung. Man hört die Schritte sogar noch zu Beginn unter der Musik. Es wären nur 1-2 Sekunden mehr Schritte den Flur runter und das Öffnen einer Tür und man hätte direkt eine lebendigere Szene. So stehen Charlie und Graham wie aus dem Boden geschossen da und Temple wartet quasi schon um seinen "Bei Timothy..."-Part loszuwerden. Vielleicht ist der Schnitt hier aber ja im fertigen Hörspiel noch anders?

    Dass der Post-Produktions-Aufwand groß war, glaube ich gern – auch ohne den Hinweis darauf konnte ich mir das selbst erschließen, da ich selbst schon für hobbymäßige Hörspielversuche trotz Schnitterfahrung ewig an wenigen Minuten saß und den Aufwand vom Tonschnitt beim Film kenne. Aber wenn eben in der Inszenierung gewisse Weichen gestellt wurden (oder eben nicht gestellt wurden), lässt sich auch mit viel Aufwand in der Post das Ruder nicht komplett rumreißen. Da sind wir wieder beim besagten "spielt/spricht jemand Entfernung" oder geht man nur bei einem "normal" gesprochenen Text in der Post mit Lautstärkeregler und Equalizer dran und glaubt so diese Wirkung erzielen zu können?

    Ich fordere gar nicht, dass alle Sprecher zugleich im Raum stehen. Das hindert aber keinen Regisseur oder Tontechniker daran die Sprecher mal vom Tisch weg zu holen. Das funktioniert auch bei Einzelaufnahmen. Ein "im Gehen" gesprochener Text klingt beispielsweise deutlich anders als "ich gehe und spreche" im Sitzen zu praktizieren.
    Aber die - wie du richtig sagst - sehr kurzen Ausschnitte klingen nicht, als hätte man sich mit Staging und Ähnlichem befasst. Auch wenn es kein Bild gibt, spielt das natürlich eine Rolle. Wieder die Begrüßungsszene: Sagt Temple einfach nur "Bei Timothy" oder steht er gerade mit dem Rücken zur Wand, ein Buch in der Hand und dreht sich überrascht um? Oder hat er schon gehört, dass ein Gast auf dem Weg zu ihm ist und steht erwartungsvoll an der offenen Tür? Oder hat er gar schon Sir Graham gehört und sich seine Begrüßung grinsend zurechtgelegt? Man muss gar nicht jede Szene mit 40 Seiten Hintergrundgeschichte aufladen, aber man denkt sich das bei der Inszenierung Alles dazu und gibt dem Schauspieler die minimal dafür nötigen Infos und sagt nicht nur nach dem ersten Take "leg die Betonung vielleicht doch eher auf Wort XY" - ohne jetzt unterstellen zu wollen, dass der verantwortliche Regisseur das tut.
    Es gibt genug Möglichkeiten Sprechern etwas an die Hand zu geben, damit sie eine Szene spielen und nicht "nur" sprechen. Methoden, die früher viel genutzt wurden und eben auch beim modernen Hörfunk noch genutzt werden. Auch mal raus aus der Sprecherkabine, verschiedene Mikrofontypen nutzen, anstatt alle frontal mit dem "richtigen" Abstand vor ein Großmembranmikro zu setzen/zu stellen. Den Schauspielern sagen, wo sie sich befinden, wie sie sich im Raum bewegen - dann passiert es auch mal, dass sich jemand nachdenklich murmelnd vom Mikro abwendet oder den Beginn eines Satzes mit dem Rücken zum Mikro beginnt und so weiter. Dass man hier nicht nach WDR-Methode große Studioräume mikrofoniert und quasi ein Theaterstück aufführt, ist mir beim wahrscheinlich begrenzten (und dennoch sicherlich nicht geringen) Budget klar. Auch dass man nicht (wie früher) eine Tür in den Raum stellt, damit die Schauspieler noch selbst die Foleys liefern und das Betreten von Räumen wirklich spielen, ist mir klar. Aber gerade, wenn so ein großer Aufwand betrieben wird, finde ich es eben schade, wenn man das Ganze doch eher "nur lesen lässt", wie die beiden Ausschnitte auf mich wirken.

    Es passiert andauernd, dass ich in eine inhaltlich vielversprechende neue Hörspielproduktion reinhöre und nach dem ersten Teil oder schon währenddessen den Schlussstrich ziehe. Es gibt gerade bei Sherlock Holmes und Konsorten eine riesige Welle, die auch viele bestenfalls mittelmäßige Produktionen in den Handel (oder ins Streaming) strömt.
    Dass ich mir überhaupt so viel Mühe mache und hier fast Romane schreibe, liegt ja daran, dass mir Temple sehr am Herzen liegt und ich mich eigentlich sehr über neue Hörspiele freue. Da spricht sicherlich auch einfach eine gewisse Enttäuschung aus mir, dass ich mir gewünscht hätte, dass sich schon nach zwei Hörschnipseln unbändige Vorfreude breit macht oder ich überrascht über die Interpretation bin und mich vielleicht noch etwas dran reiben muss, bis ich es annehmen kann. Aber den ersten Eindruck kann ich eben leider nur mit „ausbaufähig“ beschreiben.
    Ich habe noch die Hoffnung, dass andere Szenen einfach mit mehr Dynamik (bzw. überhaupt Dynamik - tontechnisch gesehen) ablaufen und sich auf Langstrecke ein interessanter Rhythmus ergibt.

    Bei allem Kritteln: Irgendjemand den Kauf ausreden will ich auf keinen Fall, denn ich bin mir sicher, dass viel Liebe und Arbeit drinsteckt - der Preis von 9,90 Euro für ein mehrstündige Neuproduktion ist hingegen überraschend gering und an sich finde ich das ganze Projekt äußerst unterstützenswert.

    Hohe Verkaufszahlen erlauben ja vielleicht für kommende Projekte auch ein Budget, mit dem es leichter fällt Kritikpunkte, die ich angesprochen habe mit Ruhe und mehr Möglichkeiten anzugehen.

  • Paul Temple kehrt zurück!Datum14.03.2022 14:54
    Foren-Beitrag von Fabi88 im Thema Paul Temple kehrt zurück!

    Den Teaser mit Charlie habe ich jetzt erst entdeckt.
    Er vertieft den Eindruck zu von Hauff, vielleicht gewöhnt man sich aber an seine Art auch irgendwann notgedrungen...
    Charlie ist gut gecastet und an den Temple-Sprecher (Stimme kommt mir bekannt vor, komme aber nicht auf den Namen) kann ich mich bestimmt gewöhnen.
    Aber es bleibt der "Lesungs"-Eindruck.
    Alle drei Sprecher sind immer gleich laut gepegelt, proklamieren ihre Texte sauber und so etwas schelmisch, neckisch gedachtes wie "offensichtlich, ich stehe genau vor ihm, Charlie" wird komplett unironisch und dadurch gestelzt gesprochen, bzw. inszeniert. Die Szene stottert leider im Rythmus und noch dazu entstehen viele (technische und inszenatorische) Fragen in meinem Kopf:
    Wieso hört man beim Öffnen der Tür keine Außenathmo um die Orte lebendiger zu machen und voneinander zu trennen?
    Warum muss man Musik spielen lassen, anstatt die paar Sekunden Gang tatsächlich hörbar zu machen und so keinen Eindruck von "wir müssen den Text schnell durchbringen, bloß kein Moment ohne Musik oder Wort" entstehen zu lassen?
    Warum wird "Bei Timothy, bei Timothy,..." so unentschlossen präsentiert, warum nicht überrascht gerufen oder zu sich selbst gemurmelt?
    Und warum spricht Charlie das "Sie haben einen Gast..." nicht so, als haben ihn Temples vorige Worte aus dem Konzept gebracht? Wie sich die Inszenierung anbieten würde: Er hat sich die Worte bereit gelegt, mit denen er Gäste vielleicht immer ankündigt und merkt, dass es aktuell nicht passt, spricht sie aber verwirrt und routinemäßig, vielleicht wacklig mit "Ähm..." und dünnerer Stimme dennoch aus.
    Betreten wir mit Charlie den Raum? Dann müsste Paul Temple auf die Tür zugehen. Sind wir schon bei Temple? Dann müssten Charlie und Forbes sich auch akustisch nähern.
    Drei Leute sitzen alle im selben Abstand vor ihren Mikrofonen und es entsteht keine Interaktion und man kann Nichts räumlich zuordnen.
    Vielleicht wird so klarer, was ich mit meiner Kritik meine?

  • Paul Temple kehrt zurück!Datum14.03.2022 14:11
    Foren-Beitrag von Fabi88 im Thema Paul Temple kehrt zurück!

    Zitat von Georg im Beitrag #36
    Auf der PAUL TEMPLE-Facebook-Seite werden in den nächsten Tagen Teaser mit den Sprechern in den neuen Pidax-Hörspielen präsentiert.

    Los geht's mit Sir Graham Forbes:
    https://fb.watch/bHnokibris/

    Ich mache mir sicher wieder (?) Feinde, gerade wenn ich sehe, dass die Kommentare bei FB durchwegs positiv sind...
    Aber schade, der Ausschnitt hört sich auch nach mehrmaligem Hören in meinen Ohren leider etwas nach "Lesung mit verteilten Rollen" an, auch wenn man den Anschein, dass sich Gesprächspartner "ins Wort fallen" zumindest im Schnitt versucht hat. Da gibt es schlimmere Beispiele in modernen (Nicht-Hörfunk-)Hörspielen, wo tatsächlich noch brav Pausen dazwischen sind.
    Walter von Hauffs Stimme mag ich eigentlich, aber ich war schon zuvor der Meinung, dass er seine Stärken vor allem als Dokumentarfilmsprecher oder bei Animations-Synchros (wo es sachlich sein muss, bzw. im Gegenteil ruhig "drüber" sein darf) hat. Der Ausschnitt bestätigt mich leider darin. Dass der "Ur"-Graham Forbes immer eine fast gelangweilte, beiläufige Art hatte, ziehe ich dabei gar nicht in Betracht, aber die Betonung ist meiner Meinung nach teilweise seeehr seltsam gesetzt und wirkt nicht, als würde da jemand gerade seine Gedanken äußern. In vielen Maritim-Hörspielen (Sherlock Holmes, Pater Brown) fand ich seine Auftritte ebenfalls oft schon deplatziert und unglaubhaft, daher ist es vielleicht gar nicht der Regie anzukreiden.
    Zu Paul Temple möchte ich mich noch nicht näher äußern. Dass man einen anderen Typen gesucht hat und Deltgens Art die Texte mit Nachdruck und gewissem Schneid in der Stimme zu proklamieren nicht mehr modern ist, sollte klar sein. Aber das, was ich da bisher höre, klingt arg austauschbar. Da warte ich aber gern noch ab.
    Dass die Musik (sollte es die finale sein) tatsächlich (produktions-technisch) in die Richtung geht, die ich befürchtet hatte, nämlich arg synthetisch und gewollt episch, ist dann eigentlich auch egal. Momentan kommt wenig Vorfreude auf und ich fühle mich in meinem früheren Wunsch bestätigt, dass bei einem neuen Versuch von Durbridge-Mehrteilern die Öffentlich-Rechtlichen ran müssen anstatt von Privatlabels.

    Nicht falsch verstehen: Es ist keine Kritik am Casting oder Ähnliches. An die reinen Stimmen kann man sich ja meist schnell gewöhnen.
    Es fühlt sich aber für mich ganz einfach an, wie zwei professionelle Sprecher in einem schallgedämmten Raum, die aus ihren Textbüchern lesen. Das ist der fairness-halber auch ein Problem, dass ich mit sehr vielen aktuellen Hörspielen - gerade von frischen oder kleineren Labels - habe. Man lässt in der Inszenierung wenig Raum zum Atmen - dass die Schauspieler auch mal "Äh"s, Räuspern, nachdenkliches Grummeln oder Stille lassen oder sich vom Mikrofon entfernen, abwenden oder nähern. Entfernung wird dann über den Lautstärkeregler simuliert, aber der Sprecher spricht nicht "entfernt". Es wirkt Alles "clean" und als würde jede Figur immer auf den Punkt wissen, wann und wie sie etwas sagt.
    Bei alten (Radio-)Hörspielen und teilweise auch heutigen Radioproduktionen ist der Eindruck viel stärker, dass die Texte wirklich gespielt werden, nicht gelesen. Warum das so wenige Labels auf dem MC-, CD- bzw. Streaming-Markt schaffen, ist mir immer noch ein Rätsel. Teilweise kommen nämlich die selben Sprecher zum Einsatz.
    Vielleicht liegt es daran, dass neben vielen der Personen am Sprecherpult bei privaten Labels auch die Leute an den Reglern heute fast alle von der Synchro kommen, wo eben anders gearbeitet wird, während beim Hörfunk Theater- und Filmleute arbeiten? Mag sein...

    In die weiteren Hörbeispiele werde ich natürlich reinhören, aber obwohl ich ursprünglich (auch wegen Georgs tollem Einsatz) beinahe einen Blindkauf geplant hatte, juckt der Bestellfinger aktuell gar nicht.

  • Zitat von greaves im Beitrag #139
    Wie sieht es mit einer blu Ray vom Phantom von Soho aus ,oder als Mediabook,gibt s da schon was ??🤔

    "Das Phantom von Soho" wie auch "Das Geheimnis der schwarzen Koffer" waren 2019 - im Gegensatz zu den anderen BEW-Filmen - bei den FFA-Förderentscheiden für das "Filmprogramm Filmerbe" nicht dabei, auch 2020 und 2021 nicht, wurden also bislang nicht neu abgetastet.
    Sprich: es gibt einfach keine neuen Master, die sich ohne viel Bearbeitung auf Blu Ray bringen lassen, bzw. überhaupt qualitativ nach "Blu Ray" schreien.
    Da es aus Veröffentlichungssicht keinerlei Sinn ergibt diese beiden Filme auszulassen, gehe ich davon aus, dass man seitens cCc bzw. der zuständigen Restaurierungsfirma kein gut erhaltenes Material gefunden hat, welches eine angemessene Restauration ermöglicht.
    Etwas flapsig formuliert: die Negative der beiden Filme sind seit 2004 vielleicht endgültig weggegammelt oder wurden sogar nach der damaligen Restauration vernichtet.
    Das Filmportal listet für das "Phantom" zwar Einiges an Material (Bild- Tonnegativ, Dubnegativ und mindestens ein Kinopositiv bei der Kinematek und eine Kinokopie bei der Murnau-Stiftung), aber Alles ist mit "Altdaten" gekennzeichnet, also vielleicht gar nicht mehr vorhanden oder zumindest nicht angemessen katalogisiert bzw. nicht schnell greifbar.

    Rein technisch wäre es aber möglich, aus den 2003/2004 für die DVDs (wahrscheinlich in 1080i50) erstellten Master vorzeigbare 1080p24-Blu Rays zu erstellen, weil die Auflösung passt und nur die Bildwiederholungsrate angepasst werden müsste - wurde ja anscheinend für "Das Wartezimmer zum Jenseits" auch gemacht.
    Ich habe spaßeshalber meine alte Universum-DVD von "Das Phantom von Soho" durch Topaz Video Enhance AI gejagt (https://www.topazlabs.com/video-enhance-ai) - also aus dem SD-Bild mit künstlicher Intelligenz einen 1080p-Upscale erstellt, dabei von 25fps auf 24fps umgestellt und anschließend auch den Ton inklusive Tonhöhenkorrektur umkodiert.
    Wunder vollbringt das Programm nicht, aber im Grunde versucht es Kompression rückgängig zu machen und Informationen wiederherzustellen (vereinfacht gesagt).
    Das Ergebnis sieht nun natürlich nicht ganz so großartig aus wie die neu abgetasteten anderen BEW-Filme, aber viel besser als die DVD.
    Das ursprüngliche Master gäbe also sicher durchaus noch was her. Falls absehbar ist, dass cCc da auch in Zukunft keine Erstellung eines neuen Masters anstrebt, sollte sich Pidax vielleicht um das alte Master bemühen oder - falls sie das Master bekommen haben, aber die Bearbeitung sparen wollten, doch etwas Mühe investieren.
    Die "Phantom"-DVD ist ja anscheinend nur eine 1:1-Neuauflage der alten Universum-DVD, oder liege ich da falsch?

    Bei den "Koffern" sieht das anders aus. Die DVD ist recht "matschig" und ein Upscale sieht - egal mit welchen Einstellungen - nicht viel besser aus als die DVD. Laufstreifen und besagte "Matschigkeit" weisen darauf hin, dass es sich damals schon um die Abtastung einer (oder mehrerer) Positive gehandelt haben könnte. Bleibt natürlich die Möglichkeit, dass das Master gar nicht so übel ist und nur die Bearbeitung für die DVD etwas misslungen ist.

  • Unser Mann in Rio (1966)Datum11.02.2022 15:29
    Foren-Beitrag von Fabi88 im Thema Unser Mann in Rio (1966)

    Wow! Den habe ich mir immer als Blu-Ray gewünscht - erst recht, seit ich das Glück hatte, ihn in einer tollen 35mm-Kopie beim Filmclub 813 in Köln (wieder) zu sehen. Ich hatte sogar schon Recherchen angestellt, woher diese Kopie stammt, um da vielleicht selbst etwas zu versuchen - aber Dino De Laurentiis als Produzent hat mich dann doch abgeschreckt. Habe mir die Rechtslage schwierig vorgestellt (siehe "Gefahr: Diabolik").
    Sehr schön, dass Filmjuwelen da nun anscheinend selbst (vielleicht ja sogar eben jene Filmkopie?) hat abtasten lassen. Zumindest konnte ich bisher keine ausländische Veröffentlichung finden.
    Die BD wird auf jeden Fall gekauft! Da macht Filmjuwelen wieder ein paar Punkte gut bei mir...

  • Der Preis (1963)Datum11.02.2022 15:24
    Foren-Beitrag von Fabi88 im Thema Der Preis (1963)

    Zitat von DanielL im Beitrag #2
    Die konzeptionelle Nähe zu Hitchcock besteht zweifellos, gleichzeitig lenkt der Vergleich immer ein wenig davon ab, dass es dennoch ein - soweit ich in Erinnerung habe - sehr unterhaltsamer Film ist, der auch enorm durch den tollen Cast besticht.

    Lenkt es denn tatsächlich davon ab? "Charade" schadet es ja beispielsweise auch nicht, dass er quasi als "der beste Hitchcock, den Hitchcock nicht gedreht hat" gilt.
    Und so sehr Hitchcock immer mit der Formel "unschuldig Verfolgter-Thriller mit Komödien-Elementen" verbunden wird, gibt es in seinem eigenen Werk eigentlich nur "Über den Dächern von Nizza" und "Der unsichtbare Dritte", die dieses Schema (voll) erfüllen. "Die 39 Stufen" und andere sind eher unausgereifte Blaupausen und bei "Der falsche Mann" fehlt der Humor.
    Da insbesondere "Der unsichtbare Dritte" zu meinen absoluten Lieblingsfilmen gehört, bin ich dankbar für "Charade" oder auch Filme aus der zweiten Reihe wie "Der Preis".

  • Edgar Wallace - Heute vor...Datum04.02.2022 13:36
    Foren-Beitrag von Fabi88 im Thema Edgar Wallace - Heute vor...

    Zitat von Count Villain im Beitrag #140
    Zitat von Fabi88 im Beitrag #139
    Ich glaube, "Count Villain" meint damit, dass Meyerinks Rolle fehlkonzeptioniert ist, nicht die Figur des Sir John an sich, bzw. deren Auslegung in früheren Filmen.


    Das zwar auch, aber Meyerinck hat doch auch nie Sir John gespielt, sondern Sir Arthur.


    Ah, Sorry! Da war ich wieder nur mit halbem Kopf und halber Hand dabei und mich von Havis expliziter Erwähnung Sir Johns fehlleiten lassen...

  • Edgar Wallace - Heute vor...Datum03.02.2022 22:07
    Foren-Beitrag von Fabi88 im Thema Edgar Wallace - Heute vor...

    Zitat von Havi17 im Beitrag #138
    Mein Wallace "Wohlfühlfaktor" beinhaltet Sir John, da kann ich mich sehr gut als Pendant zum Leichten hin arrangieren.

    Ich glaube, "Count Villain" meint damit, dass Meyerinks Rolle fehlkonzeptioniert ist, nicht die Figur des Sir John an sich, bzw. deren Auslegung in früheren Filmen. So wie die Rolle in "Im Banne des Unheimlichen" und anderen Wallace-Filmen der Zeit angelegt ist, hätte ihr auch ein anderer Schauspieler nicht mehr Würde geben können. Die immer stärkere Tendenz zum "grabbelnden, dauergeilen, leicht bis schwer dementen Mann" ließ ja schon die letzten Schürenberg-Filme etwas leiden. Bei Meyerink kamen dann noch mehr "Rotlichtmillieu" und dubiose, halbseidene "Hobbys" dazu. Die "St. Pauli"-Filme und andere aus der Zeit demaskierten ja (teils auch sehr exploitativ) die "Leichen im Keller" der seriösen Amt- und Würdenträger, aber hier wird es zu einer reinen Farce und nervt mich beispielsweise heutzutage auch immens. Wahrscheinlich wollte man die Figur nicht aufgeben, aber sich mit der Interpretation bei Jugendlichen und 68ern anbiedern.

  • Wallace-NeuverfilmungsmöglichkeitenDatum31.01.2022 13:23
    Foren-Beitrag von Fabi88 im Thema Wallace-Neuverfilmungsmöglichkeiten

    Naja, ob es nun "fantasielos" ist, wenn man als Zuschauer bei einer deutschen Produktion, die mit deutschen Gesichtern besetzt ist, aber auf "Englisch" macht, oder ob nicht vielmehr die Konkurrenz durch "reale britische Krimis" zu groß ist?
    Man darf nicht vergessen, dass es eben zur Zeit der Karl May-Filme kaum (noch) amerikanische Western gab, bzw. diese keinen Schwerpunkt mehr auf "Cowboy und Indianer" sowie reine Unterhaltung hatten, sondern durchaus eher kritisch und pessimistisch ausfielen. Da hatten die deutschen Wallace-Filme in ihrer Buntheit und Naivität ihren Reiz. Die Italiener verschoben dann den Schwerpunkt noch mehr auf Gewalt und Pessimismus, bevor sich die Amerikaner den Western dann quasi mit "The Wild Bunch" und anderen Filmen zurückeroberten.
    Die "Jerry Cotton"-Filme belebten quasi die Gangster- und Detektivfilme der 50er wieder - natürlich mit deutschem Blick und wiederum viel Naivität. Da kam dann mit den "Neo-Noir"-Filmen wie "Point Blank" und den Filmen von Don Siegel und Co Ende der 60er schon zu starke Konkurrenz aus dem authentischen Heimatland.
    Als die Edgar Wallace-Filme im Kino liefen, wurden in Großbritannien "Kitchen Sink"-Dramen gedreht und auch die Amerikaner produzierten nach dem Ende der Film Noir-Hochphase Ende der 50er kaum noch Krimis. Auch hier verschoben die Italiener mit den Gialli den Trend wiederum bis in die 70er und wenn man so will, holten die Briten sich den Krimi dann Mitte der 70er mit "Sleuth" und anderen Einzelfilmen sowie "Mord im Orient-Expreß" und folgenden Christie-Adaptionen, ab spätestens den 80ern dann auch mit der Jeremy Brett-Sherlock Holmes-Serie und vielen mehr im TV "zurück".

    Warum müssen wir denn zwingend unsere Krimis in Venedig oder London spielen lassen? Warum dürfen die handelnden Figuren nicht unsere Nationalität haben und warum sollten ausgerechnet wir Western drehen? Der RTL-Winnetou war gar nicht einmal schlecht, immerhin besetzte man ja auch Old Shatterhand nicht wieder mit einem Amerikaner, sondern beließ es bewusst bei der deutschen Herkunft. Aber davon abgesehen haben die Amerikaner es doch mittlerweile mit "Der letzte Mohikaner" oder "Der mit dem Wolf tanzt" besser gemacht.
    Wieso knüpfen wir nicht endlich einmal an das Weimarer Unterhaltungskino an oder suchen uns hiesige Vorlagen?

  • Karl Spiehs gestorbenDatum31.01.2022 12:37
    Foren-Beitrag von Fabi88 im Thema Karl Spiehs gestorben

    Jetzt hat sich also auch Daniel mal "triggern" und in eine Diskussion zwingen lassen.
    Ich verstehe einige Diskussionen, die oft noch dazu ohne erkennbaren Anlass losbrechen und vor allem den ständigen Drang Vergleiche zu heutigen Produktionen und Zuschauern ziehen zu müssen, obwohl das zuvor nie Thema war, nicht. Daniel hat nicht abwertend geschrieben. Die meisten LISA-Filme sind de fakto auf "Billig-DVDs" erschienen. Günstiger Verkaufspreis, günstige Herstellung, keine investierte Mühe der Labels, falsche Bildformate, gekürzt,...
    Dass sich das nun durch die "Lisa-Film"-Reihe von Subkultur etwas ändert, steht fest, aber das Label ist so klein und hat noch so viele "Edition Deutsche Vita"-VÖ in der Pipeline, dass der Veröffentlichungstakt wohl so langsam bleibt. Außerdem ist mit "Blutiger Freitag" bereits ein Lisa-Film statt in der gleichnamigen Reihe als "Edition Deutsche Vita"-VÖ erschienen und mit Das Rasthaus der grausamen Puppen" und "Heisses Pflaster Köln" zwei weitere Spiehs-Produktionen dort angekündigt. "Kalt wie Eis" dürfte nach der jüngsten Veröffentlichung von Carl Schenkels "Abwärts" vielleicht auch eher in dieser Reihe landen.

    Spiehs selbst hätte wohl sofort zugegeben, dass sein Ziel nie war "besonders wertvoll"-Prädikate der Filmbewertungsstelle zu sammeln oder für alle Zeiten relevante Filmkunst zu produzieren. Er wollte Kasse machen und hatte ein sehr gutes Auge für Publikumsgeschmack und Trends. Dass er da oft nicht gerade selbst Maßstäbe gesetzt hat, zeigt sich schnell, wenn man sich einzelne Projekte anschaut:

    "Der letzte Ritt nach Santa Cruz": Direkt nach "Der Schatz im Silbersee" und "Winnetou 1. Teil" einen Western zu drehen, einen (wie Lex Barker) aus Hollywood abgewanderten Star in der Hauptrolle zu besetzen, Mario Adorf direkt als Bösewicht aus "Winnetou" zu übernehmen, andere Rollen mit bekannten Gesichtern wie Marianne Koch oder Klaus Kinski zu besetzen, einen verlässlichen Lieferanten wie Herbert Reinecker ans Drehbuch zu setzen und den guten Handwerker Karl Löb (zu dieser Zeit bereits Mabuse- und Wallace-erprobt) an die Kamera zu stellen, ist wenig mutig oder innovativ. Dass Rolf Olsen hier begann seine etwas weniger Mainstream-taugliche Handschrift zu entwickeln und es daher schon Ausblicke auf den Italo-Western gab und Marianne Koch und Klaus Kinski kurze Zeit später dann bei Leone spielten, ist interessant, aber ob das (nur) an Spiehs lag, sei mal dahingestellt.
    "Schüsse im 3/4 Takt" ist im Grunde eines der vielen 60er-Jahre-Bond-Plagiate, besetzt mit beliebten Mabuse- und Wallace-Gesichtern, womit der Film natürlich auch in Richtung Krimi-Publikum schielte.
    "In Frankfurt sind die Nächte heiß" oder "Heißes Pflaster Köln" waren Versuche gesellschaftlich heiße (Springer-Presse-)Themen filmisch auszuschlachten und dabei gegenüber den Wallace-Filmen oder Hong Kong-Reißern (wegen wegfallender London- oder anderer Auslands-Drehs) günstig lokal drehen zu können. Heinz Willeg fand dann mit der selben Formel, aber St. Pauli als Handlungsort (und lustigerweise oft Rolf Olsen als Regisseur) erst die Erfolgsformal, die quasi eine Art "inoffizielle St. Pauli-Reihe" begründete und ein stückweit auch eigenständig funktionierte.
    "Immer Ärger mit den Paukern" oder "Musik, Musik – da wackelt die Penne" lehnen sich mehr als deutlich an die "Lümmel von der ersten Bank"-Reihe von Franz Seitz und Wendlandt an.
    Die vielen Schlager-Klamotten der 70er profitieren von Ilja Richters Ruhm durch "4-3-2-1 Hot & Sweet" und "Disco", erinnern darüber hinaus konzeptuell an die Musikfilme der 50er und 60er, die auch gern querfinanziert von den Musiklabels wurden, die dort entsprechend ihre neusten Lieder präsentieren durften.

    Das kann man Alles feststellen, ohne damit auszusagen, dass Spiehs Lebenswerk Nix wert sei, dass heutige Filme doch viel besser wären oder was auch immer noch unterstellt wird. Der Mann war ein erfolgreicher Produzent und hat es geschafft viele Leute in die Kinos zu locken und vielfach auch blendend zu unterhalten. Zu sagen, dass der überwiegende Teil leichte Kost war, ist doch nicht sofort eine Abwertung?
    Ich liebe außerdem beispielsweise "Heißes Pflaster Köln" und "Blutiger Freitag" als dreistes Exploitation-Kino und rechne Spiehs hoch an, dass er mit "Kalt wie Eis" Carl Schenkels Kino-Debüt ermöglichte.

  • Wallace & Blu-rayDatum14.01.2022 14:53
    Foren-Beitrag von Fabi88 im Thema Wallace & Blu-ray

    Bei der Ofdb steht, dass "Stecknadel" und "Halbmond" in der internationalen Fassung enthalten sind - stimmt das? Dann wäre hier bei den beiden Filmen ja im Gegensatz zu "Das Gesicht im Dunkeln" jeweils die quasi "Wallace-Siegel-freie" (und bessere ) Fassung enthalten. Ich hatte eigentlich damit gerechnet, dass man hier die deutschen Kinofassungen nutzt und die längeren Fassungen exklusiv bei Koch liegen.

  • Zitat von Giacco im Beitrag #124
    GROßSTADTPRÄRIEDie Dreharbeiten fanden im Sommer 1971 statt und endeten Anfang September. Der auch als Schauspieler bekannte Claus Tinney trat hier als Regisseur, Autor und Mitproduzent in Erscheinung. Er schrieb damals einen offenen Brief an die Kritiker:

    "Wie kann mit maximal vier Wochen Drehzeit und einem Budget von 300.000 DM ausländischen Millionenprojekten, denen sechs Monate bis zu einem Jahr Drehzeit zur Verfügung stehen, Paroli geboten werden? Wie denn mit dem Rücken zur Wand einen Markt (zurück-) erobern?! Wo soll er herkommen, der Höhenflug? Es gibt unumstößliche Gesetze, auch und gerade im Film. Mit den Feuersteinen eines Neandertalers ist schwerlich ein Raumschiff in Bewegung zu setzen.
    Die Bemühungen um einen guten Start sind vorhanden. Kritiker, erwartet unter den gegebenen Umständen keinen Senkrechtstart. Setzt faire Maßstäbe an. Zerstört das Projekt nicht gleich am Boden. Zerreißt es in der Luft, aber lasst es fliegen. Lasst die Kirche im Dorf!"



    Sehr sympathisches Statement, das man heutigen Kritikern vielleicht hin und wieder auch wieder vorhalten sollte, wenn jemand hierzulande mit geringen Mitteln versucht etwas abseits von "Schweig-er/-höfer"-Komödie oder Geschichtsdrama zu schaffen.

  • Zitat von DanielL im Beitrag #10
    Ironie: Aufmerksamkeitsspanne reichte bei mir nur bis zum fünften Absatz...

    Vor allem, weil das Thema verfehlt wird... ich dachte erst, nach dem Kritisieren der genannten Gründe für das damalige (!) Ende der Wallace-Reihe und die Behauptung, diese Gründe würden nicht einmal zutreffen, käme jetzt die Aufklärung - aber wenn von "digital natives" und Co die Rede ist, kann es kaum um die (ausbleibenden) Kinobesucher der Wallace-Filme Ende der 60er gehen.

  • Zitat von Tarzan im Beitrag #116
    Das kann jetzt ja keine überraschende Feststellung sein. Die deutsche (linke) Filmkritik war und ist ein Kapitel für sich. Diese Denke hat sich heute in Film-Institut oder Filmmuseen manifestiert. Als kulturell wird nur betrachtet, was der Sichtweise gefällt. Bezahlt natürlich mit Steuergeldern.

    Naja, die "katholische Filmkritik" würde ich - vor allem zur damaligen Zeit - nicht als besonders "links" einstufen und die ist nun auch nicht gerade für überschwängliche Lobpreisungen der deutschen Filmkunst bekannt.
    Abbekommen haben negative Kritik eigentlich sämtliche unterhaltenden oder gar Genre-Filme - von links und rechts.
    Und geändert hat sich das bis heute nicht, bzw. wurde mittlerweile von den Zuschauern übernommen. Wenn da mal ein guter Genre-Beitrag im Kino läuft ist "für einen deutschen Film ganz gut" schon das höchste der Gefühle. An dieser Haltung hat die Kritik sicherlich ihren Anteil, die jeden Versuch ernstzunehmenden deutschen Unterhaltungsfilms im Keime erstickt hat. Wolfgang Petersen ist ja ein Beispiel dafür. Nachdem man seine Filme "Das Boot" und "Die unendliche Geschichte" lang genug als "zu amerikanisch" zerredet hat, fiel der Schritt sicherlich leichter dann einfach direkt amerikanische Filme zu drehen.

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