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Dieses Thema hat 3 Antworten
und wurde 184 mal aufgerufen
 Film- und Fernsehklassiker international
Giacco Offline



Beiträge: 2.520

29.01.2022 13:19
Der Preis (1963) Zitat · Antworten

DER PREIS - (THE PRIZE)
USA (1963) - R: Mark Robson - DE: 20.3.1964 - FSK 16 - V: MGM
Darsteller: Paul Newman, Elke Sommer, Edward G. Robinson, Diane Baker, Sergio Fantoni, Kevin McCarthy, Micheline Presle, Leo G. Carroll, Sacha Pitoeff



In Stockholm wird die Verleihung der Nobelpreise vorbereitet. Zu den Preisträgern gehört auch der amerikanische Schriftsteller Andrew Craig. Da seine Schwächen für Frauen und Alkohol hinlänglich bekannt sind, stellt man ihm eine junge Schwedin zur Seite, die darauf achten soll, dass er sich bis zur Preisübergabe keinen Faux Pas leistet. Im Trubel der Vorbereitungen bemerkt niemand, dass Dr. Max Stratman, der Nobelpreisträger für Physik, von russischen Agenten entführt und durch einen Doppelgänger ersetzt wird. Nur Craig, der sich vorher kurz mit dem echten Stratman unterhalten hatte, schöpft Verdacht. Weil ihm aber niemand glaubt, stellt er auf eigene Faust Nachforschungen an. Deshalb versuchen die Entführer, ihn aus dem Weg zu räumen.

Unterhaltsame Thriller-Komödie, die auf einem Roman von Irving Wallace basiert und hier und da an Hitchcock erinnert. Kein Wunder, denn das Drehbuch stammt von Ernest Lehmann (North By Northwest). Regie-Profi Mark Robson inszenierte routiniert, doch mit mehr als 2 Stunden ist der Film etwas lang. Man hätte bei den Nebengeschichten um die anderen Preisträger besser etwas straffen sollen, da sie die eigentliche Story nicht voranbringen.
Paul Newman spielt den Schriftsteller, der in ein verbrecherisches Komplott verwickelt wird, mit draufgängerischem Charme. Elke Sommer, zunächst seine "Aufpasserin", dann sein Love-Interest, erhielt hier ihre erste Hauptrolle in einer Hollywood-Produktion und machte das beste daraus. Eine Doppelrolle als echter und falscher Physiker Dr.Stratman spielt Edward G. Robinson, bekannt aus zahlreichen amerikanischen Gangsterfilmen. Der Score stammt von Jerry Goldsmith.

"Die Verleihung des Nobelpreises bildet den Hintergrund für einen wildbewegten Spionage-Krimi. Östlicherseits besteht Interesse an dem amerikanischen Atomphysiker. Ein wahres Glück, dass sein Landsmann und Preiskollege von der dichtenden Zunft mißtrauischer und scharfsinniger ist als die schwedische Polizei, die an die Geschichte vom vertauschten Professor erst glaubt, als der Bart wortwörtlich ab ist. Das alles ist unterhaltsam und - obwohl es auf Leben und Tod geht - mitunter auch recht lustig. Gespielt wird mit Witz und Temperament. Paul Newman legt die Hauptrolle so an, dass sein Amateur-Detektiv, der die Drinks und die Frauen liebt und sich sein gutbelegtes Brot unter einem Pseudonym mit dem Schreiben von Kriminalromanen verdient, auch der Autor höherer Literatur sein könnte. Edward G.Robinson genießt die Möglichkeiten einer Doppelrolle. Elke Sommer wurde vom Kameramann recht reizvoll fotografiert und kann schauspielerisch besser gefallen als in den meisten ihrer deutschen Filme." (Film-Echo)

Film-Echo-Note: 3,9 (37 Meldungen) / Erstnote: 3,1
Frankreich: 742.288 Besucher
Spanien: 490.794 Besucher
Italien: Pl.9 der 100 erfolgreichsten Filme (Saison 1963/64)

DanielL Offline




Beiträge: 4.155

10.02.2022 19:23
#2 RE: Der Preis (1963) Zitat · Antworten

Die konzeptionelle Nähe zu Hitchcock besteht zweifellos, gleichzeitig lenkt der Vergleich immer ein wenig davon ab, dass es dennoch ein - soweit ich in Erinnerung habe - sehr unterhaltsamer Film ist, der auch enorm durch den tollen Cast besticht. Ich warte seit Jahren auf eine vernünftige Home-Auswertung. Der Film blieb die ganze DVD-Ära lang ohne Veröffentlichung und obwohl es im Ausland schon Blus (in den USA z.B. bei Warner) gibt, kam da auch bisher nichts... Ob er einfach unter dem Radar läuft oder es explizit irgendwelche Lizenzkonflikte gibt? Im Fernsehen wurde er sehr gelegentlich mal ausgestrahlt, zuletzt auch mit einer vernünftigen Fassung.

Gruß,
Daniel

Fabi88 Offline



Beiträge: 3.905

11.02.2022 15:24
#3 RE: Der Preis (1963) Zitat · Antworten

Zitat von DanielL im Beitrag #2
Die konzeptionelle Nähe zu Hitchcock besteht zweifellos, gleichzeitig lenkt der Vergleich immer ein wenig davon ab, dass es dennoch ein - soweit ich in Erinnerung habe - sehr unterhaltsamer Film ist, der auch enorm durch den tollen Cast besticht.

Lenkt es denn tatsächlich davon ab? "Charade" schadet es ja beispielsweise auch nicht, dass er quasi als "der beste Hitchcock, den Hitchcock nicht gedreht hat" gilt.
Und so sehr Hitchcock immer mit der Formel "unschuldig Verfolgter-Thriller mit Komödien-Elementen" verbunden wird, gibt es in seinem eigenen Werk eigentlich nur "Über den Dächern von Nizza" und "Der unsichtbare Dritte", die dieses Schema (voll) erfüllen. "Die 39 Stufen" und andere sind eher unausgereifte Blaupausen und bei "Der falsche Mann" fehlt der Humor.
Da insbesondere "Der unsichtbare Dritte" zu meinen absoluten Lieblingsfilmen gehört, bin ich dankbar für "Charade" oder auch Filme aus der zweiten Reihe wie "Der Preis".

DanielL Offline




Beiträge: 4.155

11.02.2022 19:16
#4 RE: Der Preis (1963) Zitat · Antworten

Das sehe ich auch so. "Der unsichtbare Dritte" und "Charade" sind ebenfalls absolute Lieblingsfilme von mir. Bei "Charade" wird eben gerne genau diese eine Kritik zitiert, wo es heißt "der beste Hitchcock, den Hitchcock nicht gedreht hat", was angesichts des allgemein hohen Ansehens von Hitch ja zweifellos als besonderes Lob gemeint ist. Beim "Preis" gibt es nicht solch eine prominent gewordene Aussage, aber meist liest man eben irgendwas von "mit Anleihen", "Auf den Spuren von...", was dann zumindest verhaltener ist. Aber vielleicht hilft es dem Film dennoch entdeckt zu werden, hast du schon recht. Vermutlich drängte sich dieser Vergleich da wegen "Verfolgter-Thriller" in Kombination mit Lehmann als Drehbuchautoren auf.

Gruß,
Daniel

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