Der Fall Gregory wird auch kommen, zunächst mal auf Englisch. Übrigens ist es eine Mär, dass die Unterlagen zum dt. Hörspiel "Gregory" verschollen sind. Sowohl das englische, als auch das dt. Originalskript existieren noch. Der Chef von W&W ist ein riesiger Durbridge-Fan und es kommen da an die 65 Bücher, inklusive einiger Drehbücher für niemals gedrehte Sachen. Viele davon auch auf Deutsch, sodass diese auch den dt. Fans zugänglich sind, je nachdem, wie schnell ich hinterher komme. Das erste halbe Dutzend wäre aber schon druckbereit. ;-)
Zitat von Georg im Beitrag #31Der Fall Gregory wird auch kommen, zunächst mal auf Englisch.
Na, das hört man doch gerne!
Zitat von Georg im Beitrag #31Übrigens ist es eine Mär, dass die Unterlagen zum dt. Hörspiel "Gregory" verschollen sind. Sowohl das englische, als auch das dt. Originalskript existieren noch.
Schon klar, sonst hätte die BBC ja nicht schon 2013 ein Remake anfertigen können. Wobei sie dafür allerdings 3 der Textbücher (meine ich mich zu erinnern) vom norwegischen Rundfunk zurückbekommen haben, weil die eigenen weg waren. Und Teile vom deutschen Skript sollen ja auch fehlen, aber eben nicht alles.
Zitat von Georg im Beitrag #31Der Chef von W&W ist ein riesiger Durbridge-Fan und es kommen da an die 65 Bücher, inklusive einiger Drehbücher für niemals gedrehte Sachen. Viele davon auch auf Deutsch, sodass diese auch den dt. Fans zugänglich sind, je nachdem, wie schnell ich hinterher komme. Das erste halbe Dutzend wäre aber schon druckbereit. ;-)
Das erfreut doch das Herz! Alles werde ich mir davon zwar wohl nicht holen (der Platz...), aber die deutschen Bände (darfst du schon sagen, welche angedacht sind?) sind definitiv gekauft. Bei "Gregory" wäre es ja schön, einen Sonderband zu haben: das englische Originalskript, eine vollständige deutsche Neuübersetzung und als Anhang der deutsche Text aus den 40ern. Aber ich weiß ja, das Leben ist kein Wunschkonzert...
Zitat von Lord Peter im Beitrag #32Schon klar, sonst hätte die BBC ja nicht schon 2013 ein Remake anfertigen können. Wobei sie dafür allerdings 3 der Textbücher (meine ich mich zu erinnern) vom norwegischen Rundfunk zurückbekommen haben, weil die eigenen weg waren. Und Teile vom deutschen Skript sollen ja auch fehlen, aber eben nicht alles.
Wie das bei der BBC damals war, weiß ich nicht. Ich habe das vollständige BBC-Skript hier und das Originalskript von Francis Durbridge persönlich. Das originale NWDR-Skript von 1949 habe ich auch in Kopie.
Zitat von Lord Peter im Beitrag #32Das erfreut doch das Herz! Alles werde ich mir davon zwar wohl nicht holen (der Platz...), aber die deutschen Bände (darfst du schon sagen, welche angedacht sind?) sind definitiv gekauft. Bei "Gregory" wäre es ja schön, einen Sonderband zu haben: das englische Originalskript, eine vollständige deutsche Neuübersetzung und als Anhang der deutsche Text aus den 40ern. Aber ich weiß ja, das Leben ist kein Wunschkonzert...
Na, es gibt ja die 65 Bände auch als Kindle-Variante, das ist platzsparender. Bei Gregory werden wir sehen. Hatte mir so etwas Ähnliches auch gedacht. Also, ein Band wird sicher Stichtag für Harry, ein bisher nie und nirgends (auch im Original nicht) veröffentlichter Fortsetzungsroman von 1960, den Durbridge später zu einem Temple-Treatment umgeschrieben hat, das aber nie verfilmt wurde. Als "Bonus" wird diesem Band auch die Übersetzung dieses Treatments beiliegen, Titel: Paul Temple und der vorausgesagte Mord. Ein weiterer fixer Band wird Paul Temple muss her!, das 1943 geschriebene, sehr spannende Paul-Temple-Theaterstück, das damals nur sieben Mal aufgeführt wurde und dann in der Versenkung verschwand. Geplant sind auch die Übersetzungen für die neuen Pidax-Hörspiele und die nie als Buch und nur in Zeitschriften der 1960er erschienen Romane...
Ein besonderes Schmankerl für den deutschen Markt wäre natürlich auch das Originaldrehbuch für Piccadilly null Uhr zwölf. Dieses trägt den Titel Step in the Dark und ist eine sehr spannende Geschichte um einen Mörder, der Barmädchen ermordet, mit allen typischen Durbridgeverwicklungen. Leider hat man für den deutschen Film nur die Namen der Hauptfiguren daraus übernommen und dann unverständlicherweise eine völlig neue Geschichte erfunden. Auch hieran arbeite ich... Der Tag hat aber leider nur 24 Stunden und das alles ist nur Hobby... Aber es eilt ja nicht...
Zitat von Georg im Beitrag #33Na, es gibt ja die 65 Bände auch als Kindle-Variante, das ist platzsparender.
Schon, aber das ist leider nix für mich. Ich brauche einfach richtiges Papier in der Hand.
Zitat von Georg im Beitrag #33Bei Gregory werden wir sehen. Hatte mir so etwas Ähnliches auch gedacht.
Das wäre definitiv gekauft!
Zitat von Georg im Beitrag #33Also, ein Band wird sicher Stichtag für Harry, ein bisher nie und nirgends (auch im Original nicht) veröffentlichter Fortsetzungsroman von 1960, den Durbridge später zu einem Temple-Treatment umgeschrieben hat, das aber nie verfilmt wurde. Als "Bonus" wird diesem Band auch die Übersetzung dieses Treatments beiliegen, Titel: Paul Temple und der vorausgesagte Mord. Ein weiterer fixer Band wird Paul Temple muss her!, das 1943 geschriebene, sehr spannende Paul-Temple-Theaterstück, das damals nur sieben Mal aufgeführt wurde und dann in der Versenkung verschwand. Geplant sind auch die Übersetzungen für die neuen Pidax-Hörspiele und die nie als Buch und nur in Zeitschriften der 1960er erschienen Romane...
Nehm ich auch alles!
Wie ist das eigentlich mit dem "Fall Valentine"? Angeblich gab's den doch auch schon mit Deltgen (als "Ein Fall für Paul Temple"). Warum mußte da eine neue Übersetzung her? Oder sind - neben dem Hörspiel - hier auch die Textbücher weg?
Zitat von Lord Peter im Beitrag #34[quote=Georg|p7403232]Wie ist das eigentlich mit dem "Fall Valentine"? Angeblich gab's den doch auch schon mit Deltgen (als "Ein Fall für Paul Temple"). Warum mußte da eine neue Übersetzung her? Oder sind - neben dem Hörspiel - hier auch die Textbücher weg?
Den Fall "Valentine" gab's schon mal, aber der ist verschollen. Schon wegen der Rechtslage war es einfacher, eine neue Übersetzung anzufertigen. Was mit der alten dt. Übersetzung ist, weiß ich gar nicht. Außerdem kam mir das Originalskript genau zur 1. Corona-Welle vor zwei Jahren in die Hände und da hatte ich viel Zeit, es gemeinsam mit McRoy und Westfield zu übersetzen. Die Postproduktion zu dieser Neuproduktion ist übrigens so gut wie abgeschlossen. Die Verschiebung der VÖ hat sich wirklich gelohnt. In so einem Hörspiel ohne Erzähler ist die eigentliche Arbeit das Sounddesign und dieser Fall hat sehr viel Action in sich. Es hört sich super an, oft wurde an den Hintergrundgeräuschen für eine halbe Minute zwei Tage gearbeitet. Das merkt man auch. Beim Hinhören ist es für mich wie großes Kino. Ich sage aber auch, dass man sich anfangs natürlich daran gewöhnen muss, dass für Paul, Steve & Sir Graham neue Stimmen da sind. Aber das geht recht schnell. Ich finde den neuen Temple ausgezeichnet... Jetzt kommen dann endlich auch bald die Teaservideos!
Zitat von Georg im Beitrag #36Auf der PAUL TEMPLE-Facebook-Seite werden in den nächsten Tagen Teaser mit den Sprechern in den neuen Pidax-Hörspielen präsentiert.
Ich mache mir sicher wieder (?) Feinde, gerade wenn ich sehe, dass die Kommentare bei FB durchwegs positiv sind... Aber schade, der Ausschnitt hört sich auch nach mehrmaligem Hören in meinen Ohren leider etwas nach "Lesung mit verteilten Rollen" an, auch wenn man den Anschein, dass sich Gesprächspartner "ins Wort fallen" zumindest im Schnitt versucht hat. Da gibt es schlimmere Beispiele in modernen (Nicht-Hörfunk-)Hörspielen, wo tatsächlich noch brav Pausen dazwischen sind. Walter von Hauffs Stimme mag ich eigentlich, aber ich war schon zuvor der Meinung, dass er seine Stärken vor allem als Dokumentarfilmsprecher oder bei Animations-Synchros (wo es sachlich sein muss, bzw. im Gegenteil ruhig "drüber" sein darf) hat. Der Ausschnitt bestätigt mich leider darin. Dass der "Ur"-Graham Forbes immer eine fast gelangweilte, beiläufige Art hatte, ziehe ich dabei gar nicht in Betracht, aber die Betonung ist meiner Meinung nach teilweise seeehr seltsam gesetzt und wirkt nicht, als würde da jemand gerade seine Gedanken äußern. In vielen Maritim-Hörspielen (Sherlock Holmes, Pater Brown) fand ich seine Auftritte ebenfalls oft schon deplatziert und unglaubhaft, daher ist es vielleicht gar nicht der Regie anzukreiden. Zu Paul Temple möchte ich mich noch nicht näher äußern. Dass man einen anderen Typen gesucht hat und Deltgens Art die Texte mit Nachdruck und gewissem Schneid in der Stimme zu proklamieren nicht mehr modern ist, sollte klar sein. Aber das, was ich da bisher höre, klingt arg austauschbar. Da warte ich aber gern noch ab. Dass die Musik (sollte es die finale sein) tatsächlich (produktions-technisch) in die Richtung geht, die ich befürchtet hatte, nämlich arg synthetisch und gewollt episch, ist dann eigentlich auch egal. Momentan kommt wenig Vorfreude auf und ich fühle mich in meinem früheren Wunsch bestätigt, dass bei einem neuen Versuch von Durbridge-Mehrteilern die Öffentlich-Rechtlichen ran müssen anstatt von Privatlabels.
Nicht falsch verstehen: Es ist keine Kritik am Casting oder Ähnliches. An die reinen Stimmen kann man sich ja meist schnell gewöhnen. Es fühlt sich aber für mich ganz einfach an, wie zwei professionelle Sprecher in einem schallgedämmten Raum, die aus ihren Textbüchern lesen. Das ist der fairness-halber auch ein Problem, dass ich mit sehr vielen aktuellen Hörspielen - gerade von frischen oder kleineren Labels - habe. Man lässt in der Inszenierung wenig Raum zum Atmen - dass die Schauspieler auch mal "Äh"s, Räuspern, nachdenkliches Grummeln oder Stille lassen oder sich vom Mikrofon entfernen, abwenden oder nähern. Entfernung wird dann über den Lautstärkeregler simuliert, aber der Sprecher spricht nicht "entfernt". Es wirkt Alles "clean" und als würde jede Figur immer auf den Punkt wissen, wann und wie sie etwas sagt. Bei alten (Radio-)Hörspielen und teilweise auch heutigen Radioproduktionen ist der Eindruck viel stärker, dass die Texte wirklich gespielt werden, nicht gelesen. Warum das so wenige Labels auf dem MC-, CD- bzw. Streaming-Markt schaffen, ist mir immer noch ein Rätsel. Teilweise kommen nämlich die selben Sprecher zum Einsatz. Vielleicht liegt es daran, dass neben vielen der Personen am Sprecherpult bei privaten Labels auch die Leute an den Reglern heute fast alle von der Synchro kommen, wo eben anders gearbeitet wird, während beim Hörfunk Theater- und Filmleute arbeiten? Mag sein...
In die weiteren Hörbeispiele werde ich natürlich reinhören, aber obwohl ich ursprünglich (auch wegen Georgs tollem Einsatz) beinahe einen Blindkauf geplant hatte, juckt der Bestellfinger aktuell gar nicht.
Den Teaser mit Charlie habe ich jetzt erst entdeckt. Er vertieft den Eindruck zu von Hauff, vielleicht gewöhnt man sich aber an seine Art auch irgendwann notgedrungen... Charlie ist gut gecastet und an den Temple-Sprecher (Stimme kommt mir bekannt vor, komme aber nicht auf den Namen) kann ich mich bestimmt gewöhnen. Aber es bleibt der "Lesungs"-Eindruck. Alle drei Sprecher sind immer gleich laut gepegelt, proklamieren ihre Texte sauber und so etwas schelmisch, neckisch gedachtes wie "offensichtlich, ich stehe genau vor ihm, Charlie" wird komplett unironisch und dadurch gestelzt gesprochen, bzw. inszeniert. Die Szene stottert leider im Rythmus und noch dazu entstehen viele (technische und inszenatorische) Fragen in meinem Kopf: Wieso hört man beim Öffnen der Tür keine Außenathmo um die Orte lebendiger zu machen und voneinander zu trennen? Warum muss man Musik spielen lassen, anstatt die paar Sekunden Gang tatsächlich hörbar zu machen und so keinen Eindruck von "wir müssen den Text schnell durchbringen, bloß kein Moment ohne Musik oder Wort" entstehen zu lassen? Warum wird "Bei Timothy, bei Timothy,..." so unentschlossen präsentiert, warum nicht überrascht gerufen oder zu sich selbst gemurmelt? Und warum spricht Charlie das "Sie haben einen Gast..." nicht so, als haben ihn Temples vorige Worte aus dem Konzept gebracht? Wie sich die Inszenierung anbieten würde: Er hat sich die Worte bereit gelegt, mit denen er Gäste vielleicht immer ankündigt und merkt, dass es aktuell nicht passt, spricht sie aber verwirrt und routinemäßig, vielleicht wacklig mit "Ähm..." und dünnerer Stimme dennoch aus. Betreten wir mit Charlie den Raum? Dann müsste Paul Temple auf die Tür zugehen. Sind wir schon bei Temple? Dann müssten Charlie und Forbes sich auch akustisch nähern. Drei Leute sitzen alle im selben Abstand vor ihren Mikrofonen und es entsteht keine Interaktion und man kann Nichts räumlich zuordnen. Vielleicht wird so klarer, was ich mit meiner Kritik meine?
ZitatDass die Musik (sollte es die finale sein) tatsächlich (produktions-technisch) in die Richtung geht, die ich befürchtet hatte, nämlich arg synthetisch und gewollt episch, ist dann eigentlich auch egal. Momentan kommt wenig Vorfreude auf und ich fühle mich in meinem früheren Wunsch bestätigt, dass bei einem neuen Versuch von Durbridge-Mehrteilern die Öffentlich-Rechtlichen ran müssen anstatt von Privatlabels.
Deshalb gibt's ja die alten Hörspiele, die kann man ja immer hören, wenn einem das neue nicht gefällt. Etwas 1:1 zu kopieren wäre absolut falsch gewesen, v. a. wo jetzt eine neue "Ära" beginnt. Die Alternative zu den ÖR wäre einfach gewesen: es gibt kein neues Hörspiel. Der ganze Aufwand (insg. 50 Sprechrollen, die alle auch mit einzelnen Darstellern besetzt wurden!) wäre viel zu teuer gewesen. Zwei Sender haben nämlich deshalb abgewunken.
Lieber Fabi, ich glaube, dass man nach 2x 30 Sekunden Hörprobe nur sehr wenig sagen kann. Manches muss sich setzen. Es wäre schön, wenn Du Dir das Ganze dennoch anhörtest (vor allem als alter Temple-Fan) und danach noch ein paar Worte dazu verlierst! Dass wir nicht alle die gleiche Meinung haben können, ist ja klar. Aber dann kann man auch auf die Dinge besser eingehen. Übrigens - im sehr ausführlichen Booklet - und im bald online gehenden Video mit Interviews mit allen Beteiligten - wird sehr viel über die Herangehensweise der Macher erzählt und erklärt.
Und nur zur Info: Alleine an der Postproduktion wurde mehr als ein halbes Jahr sehr intensiv gearbeitet. Es ist jetzt mehr Hörfilm als Hörspiel. Wer das alte will, wie gesagt, hat ja die alten Hörspiele zur Verfügung. So kann man heute nicht mehr produzieren. Nochmals 20 Schauspieler in ein Studio zu kriegen und das ganze vorzulesen war schon aufgrund von Corona nicht möglich.
ZitatDass die Musik (sollte es die finale sein) tatsächlich (produktions-technisch) in die Richtung geht, die ich befürchtet hatte, nämlich arg synthetisch und gewollt episch, ist dann eigentlich auch egal. Momentan kommt wenig Vorfreude auf und ich fühle mich in meinem früheren Wunsch bestätigt, dass bei einem neuen Versuch von Durbridge-Mehrteilern die Öffentlich-Rechtlichen ran müssen anstatt von Privatlabels.
Deshalb gibt's ja die alten Hörspiele, die kann man ja immer hören, wenn einem das neue nicht gefällt. Etwas 1:1 zu kopieren wäre absolut falsch gewesen, v. a. wo jetzt eine neue "Ära" beginnt. Die Alternative zu den ÖR wäre einfach gewesen: es gibt kein neues Hörspiel. Der ganze Aufwand (insg. 50 Sprechrollen, die alle auch mit einzelnen Darstellern besetzt wurden!) wäre viel zu teuer gewesen. Zwei Sender haben nämlich deshalb abgewunken.
Lieber Fabi, ich glaube, dass man nach 2x 30 Sekunden Hörprobe nur sehr wenig sagen kann. Manches muss sich setzen. Es wäre schön, wenn Du Dir das Ganze dennoch anhörtest (vor allem als alter Temple-Fan) und danach noch ein paar Worte dazu verlierst! Dass wir nicht alle die gleiche Meinung haben können, ist ja klar. Aber dann kann man auch auf die Dinge besser eingehen. Übrigens - im sehr ausführlichen Booklet - und im bald online gehenden Video mit Interviews mit allen Beteiligten - wird sehr viel über die Herangehensweise der Macher erzählt und erklärt.
Und nur zur Info: Alleine an der Postproduktion wurde mehr als ein halbes Jahr sehr intensiv gearbeitet. Es ist jetzt mehr Hörfilm als Hörspiel. Wer das alte will, wie gesagt, hat ja die alten Hörspiele zur Verfügung. So kann man heute nicht mehr produzieren. Nochmals 20 Schauspieler in ein Studio zu kriegen und das ganze vorzulesen war schon aufgrund von Corona nicht möglich.
Danke erstmal, dass du dich bemühst, sachlich darauf einzugehen. Natürlich gebe ich dem Ganzen eine Chance und hoffe ja selbst am stärksten, dass mein Eindruck mich täuscht.
Aber ich finde ganz im Gegenteil, dass es bedenklich ist, wenn ich bereits nach zwei kurzen Ausschnitten so viele Fragen zur Inszenierung und Umsetzung habe. Meine Angst ist, dass genau diese Probleme sich durch das gesamte Hörspiel ziehen. Es sind ja zwei wenig emotionale oder auf harte Spannung getrimmte Momente, wo Timing und Rhythmus nicht ganz so ins Gewicht fallen. Und es geht hier ja nicht um Entscheidungen oder Interpretationen, die ich anders getroffen hätte, sondern dass sich mir leider das Gefühl aufdrängt, es gab eher etwas zu wenig Inszenierung.
Ja, ich höre sicherlich mit anderen Ohren, weil ich „Kassettenkind“ bin, auch heute noch fast mehr Hörspiele als Filme/Serien konsumiere und beruflich mit (Ton-)-Technik, Regie, Dramaturgie und Co zu tun habe - aber genau deswegen äußere ich ja konstruktive Kritik, bzw. versuche es. Ich habe von Menschen, denen ich die Hörbeispiele geschickt habe als Reaktion teilweise nur "Ne, überzeugt mich nicht" bekommen. Ich versuche ja zu erklären, bzw. für mich selbst festzustellen warum das bei mir der Fall ist.
Und das Schöne ist ja, dass ich hier im Wallace-Forum wahrscheinlich nicht im großen Maße Kaufentscheidungen beeinflusse und es die schnelle Möglichkeit gibt durch Klicks auf die Hörbeispiele den eigenen Eindruck mit meinen Kritikpunkten abzugleichen. Es gibt sicherlich viele, die sich primär auf den reinen Inhalt und die Handlung fokussieren können oder an aktuellen Produktionen gerade cleane Produktionsweise mit wenig Dynamik und quasi pausenlosen Dialogen schätzen.
Und ich verstehe ja absolut, dass es ein Herzensprojekt ist, aber die beiden Ausschnitte als Beispiel für "Hörfilm" zu nennen kann ich nicht akzeptieren, wenn ich allein an "Die vergessene Welt" von RipperRecords denke oder das, was Highscore Music mit ihren "Batman"-Hörspielen präsentiert hat. Beides tatsächlich Kino für die Ohren und im Übrigen hochmoderne Produktionen, die heutige Hörgewohnheiten voll bedienen und vielleicht wiederum bei (Alte Radio-Mehrteiler-)Temple-Fans nur wenig Gegenliebe finden würden. In den beiden Ausschnitten sind mir zig Momente aufgefallen, wo Geräusche gepasst oder sogar hingehört hätten - bei einem klassischen Hörspiel, wohlgemerkt. Bei "Hörfilm" erwarte ich dann sogar noch mehr Dynamik, volle Ausnutzung der Tontechnik, permanenten (!) Einsatz von Atmos und Räumlichkeit und so weiter. Aber diesen Anspruch habe ich wie gesagt gar nicht. Ein solides Hörspiel wäre mir absolut recht. Ich habe aber ja beispielsweise den Moment genannt, wo Sir Graham vor der Tür steht. Alles, was man hört ist die Leere der Sprecherkabine - warum? Das wäre doch eine Chance den Wohnort der Temples irgendwo zu verorten – überspitzt gesagt: ist es eine Stadtwohnung und hört man Autos vorbeirollen und in der Ferne den Big Ben oder ist es ein ländliches Cottage, so dass es nur leichten Wind oder vielleicht Rascheln der Bäume, vereinzeltes Vogelgezwitscher und Co gibt? So oder so: der Klang von Sir Grahams Stimme (außen!) müsste sich von der Charlies (innen!) in irgendeiner Weise unterscheiden. Und was tut Temple, als Charlie und Graham eintreten? Hat er vielleicht ein Glas in der Hand, isst er gerade ein Sandwich, blättert er in der Zeitung, die er dann weglegt, tippt er seinen neuen Roman auf der Schreibmaschine und unterbricht sein Werk, als sich die Tür öffnet? In den Ausschnitten tut niemand etwas – man steht und redet. Warum läuft Graham Forbes im ersten Hörbeispiel nicht etwa aufgebracht durch den Raum, während Temple den ruhigen, beruhigenden Part gibt? Es könnten zumindest auch beide am Kaminfeuer sitzen, das im Hintergrund prasselt oder auf einem Ledersofa sitzen, das zwischendurch etwas knarzt. Es gäbe so viele Möglichkeiten mehr Leben hineinzubringen/die Atmosphäre zu verdichten.
Auch die alte Musik will ich gar nicht zurück. Ich wäre hochzufrieden, wenn es einen neuen, frischen Weg gäbe, der mich überzeugt oder an den ich mich zumindest erst einmal gewöhnen müsste. Aber dass man jedes Hörspiel mit möglichst epischem Klangteppich zugießt, der aber dann oft nah an 80er-Jahre-Fairlight-Exzessen landet, anstatt (was auch in heutigen Hörspielen funktioniert) beispielsweise ein Jazz-Trio auf echten Instrumenten spielen zu lassen und dann eben nur hier und da einzusetzen, ist auch etwas, was mich ganz allgemein stört und was anderswo sicherlich noch drastischer ist als hier, wo ich ja schon sagte, dass es "nur" in die Richtung geht. Aber es gibt fantastische Hörspiele, die allein mit Akustikgitarre vertont wurden - ohne genau das jetzt für Temple fordern zu wollen. Auch die Wallander-Hörspiele nach Mankell fahren oft kein (Pseudo-)Orchester auf und sind (auch dadurch) extrem stimmungsvoll.
Ich finde sogar ganz im Gegenteil, dass der neue Score sich gerade zu Beginn sehr an Hans Jönsson anlehnt, aber die gefühlten 200 Instrumente eben nur aus dem PC kommen. Da wäre es durchaus möglich gewesen eigene Wege zu gehen und eben nicht ein Orchester aufzufahren, wenn man sich ein "echtes" nicht leisten kann. Und wozu überhaupt die Musik bei Grahams Besuch? Es ist kein Szenenwechsel, wir springen weder großartig an einen anderen Ort, noch gibt es einen Zeitsprung. Man hört die Schritte sogar noch zu Beginn unter der Musik. Es wären nur 1-2 Sekunden mehr Schritte den Flur runter und das Öffnen einer Tür und man hätte direkt eine lebendigere Szene. So stehen Charlie und Graham wie aus dem Boden geschossen da und Temple wartet quasi schon um seinen "Bei Timothy..."-Part loszuwerden. Vielleicht ist der Schnitt hier aber ja im fertigen Hörspiel noch anders?
Dass der Post-Produktions-Aufwand groß war, glaube ich gern – auch ohne den Hinweis darauf konnte ich mir das selbst erschließen, da ich selbst schon für hobbymäßige Hörspielversuche trotz Schnitterfahrung ewig an wenigen Minuten saß und den Aufwand vom Tonschnitt beim Film kenne. Aber wenn eben in der Inszenierung gewisse Weichen gestellt wurden (oder eben nicht gestellt wurden), lässt sich auch mit viel Aufwand in der Post das Ruder nicht komplett rumreißen. Da sind wir wieder beim besagten "spielt/spricht jemand Entfernung" oder geht man nur bei einem "normal" gesprochenen Text in der Post mit Lautstärkeregler und Equalizer dran und glaubt so diese Wirkung erzielen zu können?
Ich fordere gar nicht, dass alle Sprecher zugleich im Raum stehen. Das hindert aber keinen Regisseur oder Tontechniker daran die Sprecher mal vom Tisch weg zu holen. Das funktioniert auch bei Einzelaufnahmen. Ein "im Gehen" gesprochener Text klingt beispielsweise deutlich anders als "ich gehe und spreche" im Sitzen zu praktizieren. Aber die - wie du richtig sagst - sehr kurzen Ausschnitte klingen nicht, als hätte man sich mit Staging und Ähnlichem befasst. Auch wenn es kein Bild gibt, spielt das natürlich eine Rolle. Wieder die Begrüßungsszene: Sagt Temple einfach nur "Bei Timothy" oder steht er gerade mit dem Rücken zur Wand, ein Buch in der Hand und dreht sich überrascht um? Oder hat er schon gehört, dass ein Gast auf dem Weg zu ihm ist und steht erwartungsvoll an der offenen Tür? Oder hat er gar schon Sir Graham gehört und sich seine Begrüßung grinsend zurechtgelegt? Man muss gar nicht jede Szene mit 40 Seiten Hintergrundgeschichte aufladen, aber man denkt sich das bei der Inszenierung Alles dazu und gibt dem Schauspieler die minimal dafür nötigen Infos und sagt nicht nur nach dem ersten Take "leg die Betonung vielleicht doch eher auf Wort XY" - ohne jetzt unterstellen zu wollen, dass der verantwortliche Regisseur das tut. Es gibt genug Möglichkeiten Sprechern etwas an die Hand zu geben, damit sie eine Szene spielen und nicht "nur" sprechen. Methoden, die früher viel genutzt wurden und eben auch beim modernen Hörfunk noch genutzt werden. Auch mal raus aus der Sprecherkabine, verschiedene Mikrofontypen nutzen, anstatt alle frontal mit dem "richtigen" Abstand vor ein Großmembranmikro zu setzen/zu stellen. Den Schauspielern sagen, wo sie sich befinden, wie sie sich im Raum bewegen - dann passiert es auch mal, dass sich jemand nachdenklich murmelnd vom Mikro abwendet oder den Beginn eines Satzes mit dem Rücken zum Mikro beginnt und so weiter. Dass man hier nicht nach WDR-Methode große Studioräume mikrofoniert und quasi ein Theaterstück aufführt, ist mir beim wahrscheinlich begrenzten (und dennoch sicherlich nicht geringen) Budget klar. Auch dass man nicht (wie früher) eine Tür in den Raum stellt, damit die Schauspieler noch selbst die Foleys liefern und das Betreten von Räumen wirklich spielen, ist mir klar. Aber gerade, wenn so ein großer Aufwand betrieben wird, finde ich es eben schade, wenn man das Ganze doch eher "nur lesen lässt", wie die beiden Ausschnitte auf mich wirken.
Es passiert andauernd, dass ich in eine inhaltlich vielversprechende neue Hörspielproduktion reinhöre und nach dem ersten Teil oder schon währenddessen den Schlussstrich ziehe. Es gibt gerade bei Sherlock Holmes und Konsorten eine riesige Welle, die auch viele bestenfalls mittelmäßige Produktionen in den Handel (oder ins Streaming) strömt. Dass ich mir überhaupt so viel Mühe mache und hier fast Romane schreibe, liegt ja daran, dass mir Temple sehr am Herzen liegt und ich mich eigentlich sehr über neue Hörspiele freue. Da spricht sicherlich auch einfach eine gewisse Enttäuschung aus mir, dass ich mir gewünscht hätte, dass sich schon nach zwei Hörschnipseln unbändige Vorfreude breit macht oder ich überrascht über die Interpretation bin und mich vielleicht noch etwas dran reiben muss, bis ich es annehmen kann. Aber den ersten Eindruck kann ich eben leider nur mit „ausbaufähig“ beschreiben. Ich habe noch die Hoffnung, dass andere Szenen einfach mit mehr Dynamik (bzw. überhaupt Dynamik - tontechnisch gesehen) ablaufen und sich auf Langstrecke ein interessanter Rhythmus ergibt.
Bei allem Kritteln: Irgendjemand den Kauf ausreden will ich auf keinen Fall, denn ich bin mir sicher, dass viel Liebe und Arbeit drinsteckt - der Preis von 9,90 Euro für ein mehrstündige Neuproduktion ist hingegen überraschend gering und an sich finde ich das ganze Projekt äußerst unterstützenswert.
Hohe Verkaufszahlen erlauben ja vielleicht für kommende Projekte auch ein Budget, mit dem es leichter fällt Kritikpunkte, die ich angesprochen habe mit Ruhe und mehr Möglichkeiten anzugehen.
Vermutlich auch so ein bisschen eine Sache des Erwartungsmanagements. Und ob Vergleich 50er-Hörspiele oder heutige Produktionen von kleineren privaten Labels usw.
Spontane Reaktion: Finde, klingt ganz gut.
@Fabi: Um da vielleicht mal eine "Nullmessung" für deine Urteile zu haben. Wie fällt denn dein Urteil aus zu Pater Braun von Maritim? (Ich kenne kaum etwas, daher sind meine Beispiele begrenzt, aber da du viel zu hören scheinst, kennst du das sicher?) Ansonsten höre ich eher von Zeit zu Zeit mal alte Europa Sachen oder Radiostücke...
Zitat von DanielL im Beitrag #41Vermutlich auch so ein bisschen eine Sache des Erwartungsmanagements. Und ob Vergleich 50er-Hörspiele oder heutige Produktionen von kleineren privaten Labels usw.
Spontane Reaktion: Finde, klingt ganz gut.
@Fabi: Um da vielleicht mal eine "Nullmessung" für deine Urteile zu haben. Wie fällt denn dein Urteil aus zu Pater Braun von Maritim? (Ich kenne kaum etwas, daher sind meine Beispiele begrenzt, aber da du viel zu hören scheinst, kennst du das sicher?) Ansonsten höre ich eher von Zeit zu Zeit mal alte Europa Sachen oder Radiostücke...
Meine Erwartungshaltung war "anders als die 50er-Hörspiele" und hoffentlich auch anders, sprich besser, als einige aktuelle Produktionen von Privatlabels. Und bei letzterem bin ich eben leider noch nicht sicher. Dass da nun ein Deltgen-Stimmdouble um die Ecke kommt und sich alle Sprecher um ein einziges Mikrofon versammeln, als wäre es ein Lagerfeuer, habe ich ja nie erwartet - und auch nicht gewollt. Apropos: ich höre aktuell zwischendurch mal wieder "Die Dame"-Reihe von Lester Powell und fand die ungläubige Reaktion meiner Freundin sehr lustig, als ich ihr sagte, dass die Dinger Anfang/Mitte der 50er entstanden sind und nur ein Mikrofon verwendet wurde - auch wenn das vielleicht auch nicht so ganz stimmt.
Bei "Pater Brown" fällt mein Urteil unentschieden aus. Habe ich die ersten Folgen noch als relativ aufwändig und gut produziert in Erinnerung, finde ich die Musik der aktuelleren Folgen nur noch grauenhaft, das Sounddesign oftmals unzureichend, Volker Brandt zunehmend unmotivierter (mein Eindruck) und die ein oder andere Nebenrolle driftet gern mal Richtung Bauerntheater ab. Da höre ich eigentlich nur noch aus alter Verbundenheit und Vollständigkeitsgründen rein. Die alten Europa-Hörspiele sind natürlich persönliche Favoriten - so produzieren könnte man aber nicht mehr. Zumal es auch da nüchtern betrachtet durchaus ja Baustellen gibt. Bei Wallace wären dies beispielsweise die extremen Kürzungen um auf 45 Minuten zu kommen, die gern mal für Logiklöcher und nicht ganz nachvollziehbare Handlungssprünge sorgen. Aber sie verströmen natürlich eine gewisse Wohligkeit mit der analogen Bandsättigung, Carsten Bohns Jazz-Rock und den vielen, stimmgewaltigen Theater-Schauspielern. In letzter Zeit fand ich die Volker Kutscher-Radio-Mehrteiler "Der nasse Fisch" und "Der stumme Tod" gar nicht übel. Und da ich heute wieder reingehört habe: "Der Mörder ohne Gesicht" in der 2002er-Produktion vom Hörverlag demonstriert schon in den ersten paar Minuten, wie lebendig und atmosphärisch Hörspiele sein können. Das ist eigentlich ein gutes Beispiel für viele Punkte, die ich hier genannt habe - was Staging, Räumlichkeit, Atmos und "Spielen statt sprechen" betrifft.
Zitat von Fabi88 im Beitrag #40Ja, ich höre sicherlich mit anderen Ohren, weil ich „Kassettenkind“ bin, auch heute noch fast mehr Hörspiele als Filme/Serien konsumiere und beruflich mit (Ton-)-Technik, Regie, Dramaturgie und Co zu tun habe
Daher kommt auch deine andere Wahrnehmung. Jemand, der gerne in ein Museum geht und sich ein paar Bilder ansieht hat auch einen anderen Eindruck, als jemand, der Kunstsachverständiger ist.
Zitat von Fabi88 im Beitrag #40Und das Schöne ist ja, dass ich hier im Wallace-Forum wahrscheinlich nicht im großen Maße Kaufentscheidungen beeinflusse
Um Gottes Willen - darum geht es ja auch gar nicht.
Zitat von Fabi88 im Beitrag #40die beiden Ausschnitte als Beispiel für "Hörfilm" zu nennen kann ich nicht akzeptieren
Damit bezog ich mich auch nicht auf die Ausschnitte, sondern auf das gesamte Projekt. Es gibt in Valentine vom Stoff her einige Actionsequenzen. Meine Lieblingsepisode ist Folge 6 (Titel: "... in der Valentine zuschlägt"), wo es richtig zur Sache geht. Und hier gelingt es ganz besonders - zumindest in meinen Augen - vor dem geistigen Auge einen Film entstehen zu lassen (aber - für mich zumindest - auch in allen anderen Szenen). Ich schreibe das hier nicht, weil ich in die Produktion involviert war, aber unglaublicher Weise hat sich die Inszenierung wirklich so realisiert, wie ich es vorher beim Übersetzen in meinem Kopf hatte. Ich frage mich, wie diese Szenen wohl im verschollenen Hörspiel umgesetzt wurden, das konnte damals gar nicht so gut gemacht worden sein. Und zum Thema Geräusche (gehen, sitzen, aufstehen...): Hier hatte ich beim ersten Hören (jetzt habe ich jede Episode sicherlich schon 5x in allen Stadien gehört) gar den Eindruck, dass diese filmischen Geräusche die Temple-Hörer gar verwundern werden. Denn bei Deltgen gibt es diese ja eher selten. Als Laie denkt man gar nicht daran, dass Hörspiel nicht einfach vor dem Mikrofon stehen und etwas herunterlesen ist. Da gibt es zahllose Hintergrundgeräusche, Dinge die nebenbei passieren. Und ich weiß, wie daran gefeilt wurde, bei manchen Sequenzen gab's ein, zwei Tage Arbeit für 30 Sekunden. Zum Big Ben: Tatsächlich ist dieser vor Charlies auftreten zu hören. Zur Musik: Mir war es ganz besonders wichtig, dass daraus nicht ein moderner Hör-Tatort wird, bei dem von Minute 1 bis Minute 250 irgendein Gedudel im Hintergrund zu hören ist. Gott sei Dank sahen das Regisseur und Dramaturg genauso. Die Musik wird wohl temperiert eingesetzt (und der komplette "Soundtrack" erscheint übrigens auch separat!) und ist keine Überbrückung für kurze Momente, in denen nichts passiert. Übrigens braucht es auch hier wie bei den Stimmen den "Gewöhn"-Faktor: Am Anfang ist alles Neue fremd. Deshalb am besten anhören.
ZitatEs passiert andauernd, dass ich in eine inhaltlich vielversprechende neue Hörspielproduktion reinhöre und nach dem ersten Teil oder schon währenddessen den Schlussstrich ziehe.
Aber Paul Temple hat eine GANZE Chance verdient ;-).
Und rechtzeitig eine Woche vor der Veröffentlichung eine Videodoku, in der Regisseur, Dramaturg, Übersetzer, die Hauptdarsteller und der Sohn von Francis Durbridge zu Wort kommen. Viel Spaß!
Meine Hochachtung lieber Georg, was da mit Herzblut geleistet wurde. Schon der Trailer zeigt wie intensiv man sich mit den Menschen der Handlung auseinandergesetzt hat. Die Auswahl, wer welche Rolle spricht, absolut klassisch angegangen so wie z.B. bei den Durbridge-Verfilmungen oder den alten Tatorten. Kein Produzent wählt die Darsteller aus, kein Darsteller wird einfach mal für eine Rolle engagiert und darf sich einbringen, sondern eben das "Drehbuch" steht im Vordergrund. Mehr noch, gerade weil es kein Film ist, muss man sich sehr viel intensiver mit den Darstellern, den Dialogen, eben der zu entwickelnden Phantasie auseinanderstzen und das zeigt deutlich euer Trailer, wie mustergültig, empathisch und eben auch sensibel aus einem Text etwas für die Phantasie des Zuhöreres entsteht. Bin sehr gespannt.