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  • Wie Edgar007 schreibt, haben tatsächlich Alle irgendwie Recht. Natürlich investieren Produktionsfirmen, Labels und Co nicht, wenn sie keine Gewinne erwarten (=den Leuten das Geld aus der Tasche ziehen können).
    Wenn "TV-1967" jedoch sogar die ZDF-Ausstrahlung mit der Blu-Ray gleichsetzt, wird hier auch deutlich, wie sehr Anspruch und technische Ausstattung hier bei den Zuschauern/Kunden/Fans divergieren.
    Wer keinen Unterschied zwischen der 1080p-Blu-Ray mit hoher Bitrate und einer komprimierten Fassung, die in 720p ausgestrahlt wird (und noch dazu ein Senderlogo hat, was sicherlich auch viele stört) zu sehen glaubt, der schaut einfach gern Filme, folgt der Handlung und erfreut sich an den Gesichtern der Schauspieler und ist zufrieden, solange er was erkennt. Ist doch fein und absolut in Ordnung. Dann zappt man eben bei Gelegenheit im Fernsehen rein, kauft sich eine alte DVD oder die Blu-Ray. Dann dürfte einen doch das Angebot einer UHD nicht stören? Lässt man einfach die Finger von und spart sich die Ausgabe.
    Es wird ja niemand, der Filme auf dem Tablet, seiner alten Röhre oder einem Medion-Flachbildfernseher aus dem letzten ALDI-Angebot schaut dazu gezwungen sich einen UHD-Player daneben zu stellen, der dann Signale an das Gerät schickt, die dieses nicht angemessen wiedergeben kann.
    Wenn man aber eher der Typ "Nerd" ist und vielleicht auch noch einen Beamer und eine Leinwand mit 120 Zoll Diagonale Daheim hat, sieht man natürlich einen Unterschied zwischen guter Blu-Ray und einer potentiellen UHD, die auf einer neuen 4K-Abtastung basiert - zumal, wenn dann noch von Fachmännern HDR vernünftig implementiert wurde.
    Ein Selbstläufer ist das allerdings nicht! Ein relativ aktuelles Beispiel ist die fantastische Dokumentation "Apollo 11", die zum Teil auf 8K, bzw. teilweise 16K-Abtastungen von 65mm-Negativen basiert. Hier sollte eine UHD den Zuschauer eigentlich "umhauen". In diesem Falle ist jedoch gegenüber der Blu-Ray das Grading verändert worden (violetter Farbstich an vielen Stellen, Kontraste saufen ab,...), der Bildausschnitt ist teilweise anders und der HDR-Einsatz ist dermaßen misslungen, dass der Dynamikumfang manchmal sogar auf der Blu-Ray größer scheint.
    Wenn man sich aber Mühe gibt und die von Daniel schon angesprochenen (kleineren) Unzulänglichkeiten der vorherigen Restauration ausbessert, dann kann eine UHD nochmal glanzvoller werden. Bzw. schon im Streaming macht es (bei guten Augen und ebenso guter technischer Ausstattung) mehr Spaß.
    Und worauf ich hier ja beständig hinweise: Es geht nicht nur darum, physische Datenträger an Kunden zu verkaufen. Streaming-Anbieter fordern zunehmende 4K und möglichst HDR - auch für Klassiker.
    Und der Siegeszug von DCPs in Kinos und die Möglichkeit jederzeit nahezu jeden Film auf großer Leinwand zu zeigen, bringt Chancen. Wer sich keine UHD-Scheibe kaufen möchte und Streaming ablehnt, kann sich ja im Kino bei einer Retrospektive im Rahmen eines Filmfestivals gern anschauen, wie toll Filmklassiker aussehen können, wenn sie frisch restauriert und gut gemastert werden.
    Die Spielorte, die noch in der Lage sind 35mm-Kopien zu spielen, werden weniger, die Kopien altersbedingt schlechter. Ja, ich finde es auch schön nostalgisch, wenn da zerkratzte Bilder über die Leinwand flimmern, der Ton zwischendurch aussetzt und im dritten Akt plötzlich Alles einen Rotstich hat, aber so sahen diese Filme zur Erstaufführung ja auch nicht aus. Bei so manchem B- und C-Movie trägt es zum Charme bei, aber Hitchcock, Karl May oder Wallace darf für mich gern makellos aussehen.

  • Sehr schön geschrieben, Daniel!
    Die VÖ wäre mir fast durchgerutscht, weil sie nicht in der "Edition Deutsche Vita", sondern in der "Lisa-Film-Kollektion" erscheint.
    Dafür ist das Ganze aber immerhin auch ein ganzes Stück günstiger als die dortigen VÖs.
    ...aber in diesem Falle versuche ich wohl auch noch die Special Edition (bezahlbar) zu ergattern!

  • Streik in Hollywood - Na endlichDatum18.08.2023 12:00
    Foren-Beitrag von Fabi88 im Thema Streik in Hollywood - Na endlich

    Das ist rechtlich von wegen "Hinterbliebenen und Agenturen" aber anscheinend eben nicht so klar, wie Du es darstellst!
    "Laut Rechtsanwalt und Experte für Recht im digitalen Raum Martin Steiger sind Deepfakes von noch lebenden Personen zivilrechtlich belangbar. Als Privatperson besitzen sie einen Persönlichkeitsschutz. Nach dem Tod erlischt dieser jedoch.[...]". Soweit ich weiß gibt es da eine 10-jährige Frist, in der Hinterbliebene dann wie von Dir beschrieben verwalten (und mitverdienen) dürfen.
    Natürlich gibt es da noch diese Möglichkeit: "Bei verstorbenen Personen kann aber immer noch eine strafbare Ehrverletzung vorliegen. Die Angehörigen können dann Anklage erheben. Wenn keine Ehrverletzung vorliegt, sind die Angehörigen von verstorbenen Personen aber machtlos."
    Da müsste also schon eine dermaßen üble Darstellung eines verstorbenen Schauspielers auf der Leinwand/auf dem Bildschirm erscheinen, dass die Angehörigen es untersagen können.

  • Zitat von eastmancolor im Beitrag #4
    Ich bin sehr sicher, dass da neue Blu-rays kommen, wenn nicht sogar UHD Discs. Aber schon alleine die Blu-rays würde ich mit Handkuss nhemen. Sicherlich sehen die neuen Abtastungen großartig aus.
    By the way ist die Vorraussetzung für die Restauration das "Auswertungsinteresse".

    Da muss ich dann aber "by the way" auch erwähnen, dass auch "Streaming" oder vereinzelte Kino-Aufführungen unter "Auswertung" fallen. Von einer Pflicht zu physischen Datenträgern steht nirgendwo etwas geschrieben. Gibt auch genug Beispiele von Filmen, die restauriert wurden und (bisher) nur bei Prime und Co zu sehen sind.
    Aber ja, eine UHD-Box mit der "Winnetou"-Trilogie ergibt aus finanzieller Sicht vielleicht noch Sinn. Falls die sich gut verkauft, könnten dann noch die anderen Filme folgen. Bei Wallace bin ich aber leider skeptisch. Auch wenn hier die große Chance bestünde dann nochmal hier und Hand anzulegen, was bestimmte Gradings bei den Farbfilmen oder Schäden am Filmmaterial auch bei den Schwarz-Weiß-Filmen betrifft...

  • Zitat von Tarzan im Beitrag #11
    Man kann auch (mal wieder) vom guten Emanzipierung-Trip schwadronieren und sich die Welt dadurch besser reden. Warum muss man eigentlich immer bestehende Erfolgsmuster - angeblich intellektuell - emanzipieren und entwickelt nicht etwas völlig Neues. Fakt ist, dass es das Anbiedern an "weibliche Power" auf der Leinwand bei 007 nicht gebracht hat. "Die Welt ist nicht genug" gehört in den hinteren Teil der 007-Rangliste, wie auch "Stirb an einem anderen Tag" (beide mit Beteiligung von Purvis & Wade). Erst mit Craig (dem Darsteller) und weiteren Co-Autoren neben den beiden ging es bei Bond wieder aufwärts. An den Dialogen mit weiblicher Besetzung wird es also mit Sicherheit nicht gelegen haben, dass es bei den Bond mit Craig immer besser wurde. Nur der Abschluss wurde da verhunzt, weil Purvis & Wade & Waller-Bridge Bond "groß emanzipieren" wollten. An übergreifenden Handlungen (die es auch schon früher gab), lag es sicher nicht.

    Wer heute eine Reihe mit durchgehenden Handlungssträngen langfristig plant, muss sich schon sicher sein, den richtigen neuen Bond für viele Jahre zu finden. Mit einem "weißen, männlichen Bond" wird sich die "schwadronierende Emanzipierungs-Fraktion" nicht zufrieden geben, umgekehrt wird es auch schwierig. Da alleine liegt das Hauptproblem.


    Da hast Du mich aber gewaltig falsch verstanden. Mir geht es nicht darum, ob dieser "Emanzipierungs-Trip" gut oder schlecht ist. Ich stelle grundsätzlich in Frage, dass es ihn überhaupt gibt!
    Bond lief schon immer dem Zeitgeist hinterher. In Zeiten von AIDS durfte Timothy Dalton nicht mehr fünf Bond-Girls haben und mit Barbara Bach und Maryam d’Abo gab es schon starke Frauenfiguren - auch wenn sie am Ende natürlich dann doch schwach sein mussten. Ist das aber nun bei der von Léa Seydoux Madeleine Swann grundsätzlich anders, wenn sie am Ende von "Keine Zeit zu sterben" um ihren starken Bond trauert? Und ist Lashana Lynch nun so viel mehr emanzipiert als Halle Berry, Barbara Bach oder Michelle Yeoh zuvor? Sie verliert die Alphatier-Spiele gegen Craig doch letzten Ende auch wieder.
    Worüber reden wir also hier? Dass Bond emotional wird? Da ist "Im Geheimdienst ihrer Majestät" (auf den "Stirb an einem anderen Tag" deutliche Bezüge nimmt) doch in der Erzählung der Liebe zwischen James und Teresa deutlich kitschiger und Bond weint auch hier am Ende.
    "Stirb an einem anderen Tag" ist einfach kein guter Film, ist von vornherein nicht gut angelegt und trifft viele falsche Entscheidungen. Das hat aber Nichts mit Feminismus und Co zu tun. Darauf wollte ich hinaus.

  • Streik in Hollywood - Na endlichDatum14.08.2023 11:53
    Foren-Beitrag von Fabi88 im Thema Streik in Hollywood - Na endlich

    Ne, so phlegmatisch und resignierend kann ich das nicht betrachten. Mir liegt die Kunstform "Film" zu sehr am Herzen als dass ich nur einfach zur Kenntnis nehme. Außerdem kann man aus meiner Sicht nicht einerseits bei Karstadt-Filialen-Schließungen Mitleid mit den Mitarbeitern zeigen und andererseits dann hinnehmen, dass Filme in Serverfarmen gerechnet werden und tausende Mitarbeiter (Grip, Licht-Crew, Kostüm, Szenenbildner, Fahrer,...) arbeitslos werden. Da geht es letzten Endes um Jobs, ganz egal wie man zur künstlerischen Qualität der Filme steht.
    Und wo Du die Rechte ansprichst: Genau das ist ja nicht geklärt und ist sicherlich Teil der Streikgründe. Für den Star Wars-Film "Rogue One" wurde Peter Cushing wiederbelebt und es wurde nur diffus von der "Zustimmung von Cushings Hinterbliebenen" berichtet. Sind Stimme und Gesicht eines Schauspielers Patent-fähig? Ich denke nicht, sonst hätte es schon früher massive Probleme bei Imitatoren und Parodien gegeben. Sofern die "Würde des Menschen" nicht angetastet wird, gab es meines Wissens keine Klagen.
    Aktuell werden YouTube und Co mit "neuen" Elvis Presley- oder Beatles-Songs oder Covern aktueller Songs geflutet und rein rechtlich scheint der einzige Hebelpunkt zu sein, dass die KI natürlich mit urheberrechtlich geschützten Werken gefüttert wurde und auf dieser Basis arbeitet. Da gibt es ja nun erste Klagen, aber den Ausgang der Prozesse kann ich nicht voraussehen. Aber Gesicht und Stimme sind gerade bei Personen öffentlichen Interesses (wozu eben auch James Dean und Co gehören) schwierig zu schützen.
    Und wieso endete für viele Schauspieler in den 60ern die Karriere? Weil eine neue Generation nachkam? Weil sie zu alt wurden? Ja, das ist der Lauf der Dinge. Aber sie wurden damals ja nicht durch Roboter, Animationen oder Ähnliches ersetzt. Es gab weiterhin Arbeit für Schauspieler.
    Und ja, jede Generation bekommt ihr Kino, aber dass der menschliche Faktor der heutigen Generation wichtig ist, zeigen ja Influencer deutlich. Dort läuft die Jugend ja (vermeintlicher) Authentizität hinterher und guckt am Liebsten scheinbaren "Mädchen und Jungs von nebenan" auf Instagram oder TikTok beim (geschönten) Alltag zu.
    Dass der Vorspann der neuen Marvel-Serie "Secret Invasion" KI-generiert ist, hat ja auch Einiges an Kritik - gerade von den Zuschauern - geerntet. Dass also das Publikum einfach so Alles "schluckt" ist sehr Kultur-pessimistisch gedacht. Eher dürfte man Angst davor haben, dass die Produzenten sich darauf verlegen, dass 80 Prozent der Qualität durch die KI mit 50 Prozent der Kosten erstellt, ausreichen.
    Dann wird es immer noch in der Nische handgemachtes Kino geben, aber das wird eben nicht die Arbeitsplätze und das Handwerk, das seit Ewigkeiten hinter Filmen steckt, bewahren.

  • Zitat von Blacky81 im Beitrag #107
    @jan

    Angesichts dessen, was Reinl zu der Zeit sonst gedreht hat, hätte er sich über diese Aufgabe bestimmt gefreut. Zumal ein Remake von den schwarzen Koffern bestimmt anspruchsvoller gewesen wäre als Grün ist die Heide mit Roy Black.

    Reinl hätte aber mehr Gage erhalten, wohl eher in Deutschland gedreht und wohl auch mehr Zeit gebraucht.
    Das Geschäft lohnte sich für Brauner ja eben nur, weil Jess Franco extremst schnell drehte und kaum Budget benötigte. Auch die Gelder aus Spanien und Portugal hätte ein Reinl-Film wohl eher nicht bekommen. Bei Weinert-Wilton kam diese Connection ja auch nicht durch Reinl, sondern den Produzenten.

  • Große Pause bei den BEW-FilmenDatum07.08.2023 16:49
    Foren-Beitrag von Fabi88 im Thema Große Pause bei den BEW-Filmen

    Da dürfte es mehrere Gründe gegeben haben, die zu dieser Entscheidung führten.
    Natürlich ohne jetzt Einblick in irgendwelche Unterlagen der CCC zu haben, würde ich auf folgende tippen:
    1. Das nicht berauschende Einspielergebnis von "Das siebente Opfer" und die zeitgleich steigende Konkurrenz durch andere Epigonen wie "Das Wirthaus von Dartmoor" oder "Wartezimmer zum Jenseits" (beide ebenfalls 1964)
    2. Die ebenfalls sinkenden Zuschauerzahlen bei den Rialto-Wallace-Filmen samt der Ankündigung, dass "Der unheimliche Mönch" der letzte Schwarz-Weiß-Wallace sein würde - auch Brauner hätte auf Farbfilm umsteigen müssen, was einfach teurer gewesen wäre
    3. Der endgültige Aufstieg von James Bond - mit "Das Geheimnis der chinesischen Nelke" wandelte sich beispielsweise die Weinert-Wilton-Reihe mit dem letzten Teil vom Wallace-Epigonen zum Eurospy, Brauner selbst ging auch mit der Mabuse-Reihe 1964 endgültig in diese Richtung und produzierte "Die Todesstrahlen des Dr. Mabuse" mit internationalerem Stab (und somit wohl auch höheren Kosten)
    4. Das hohe Budget anderer CCC-Projekt - Mit "Old Shatterhand" und "Der Schut" kamen 1964 gleich zwei Karl May-Filme der CCC ins Kino, dazu setzte die CCC ab 1964 (auch) auf große (Co-)Produktionen - den Beginn machte "Dschingis Khan", später folgten "Die Nibelungen" (1966) oder "Kampf um Rom" (1968) - woraus folgte, dass für weitere BEW-Filme wohl weder Geld noch Energie und Zeit bei CCC, bzw. Brauner vorhanden war
    und
    5. Das ZDF war seit ihrer Gründung ein wichtiger Partner, produzierte jedoch zunehmend weniger auf dem CCC-Gelände, weil die eigenen Studios wuchsen, so dass wichtige Einnahmen wegfielen. Auch die beginnende Krise beim deutschen Film sorgte für weniger Auslastung der Studios durch andere Produktionsfirmen

    Spätestens ab 1968 war die CCC-Film kaum noch selbstständiger Produzent, sondern steuerte nur bei zahlreichen Filmen aus aller Welt Gelder als Co-Produzent bei, durfte dafür ein wenig mitreden und die Auswertung in Deutschland übernehmen. Dass für "Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe" die BEW-Marke noch einmal wiederbelebt wurde, war wohl nur ein cleverer Schachzug, weil man die Rechte ohnehin noch hatte. Sprich, man wollte nicht einen weiteren Wallace produzieren, sondern es fiel Brauner schlichtweg ein Film in die Hände, der sich so vermarkten ließ.

  • Von den Edgar Wallace-Filmen gibt es aber ja auch trotz 4K-Restaurierung bisher keine UHD-Scheiben?
    Klar, man kann jetzt argumentieren, dass die May-Filme das bildlich eher hergeben, aber ich denke eher, dass man sich hier für künftige Kino-Wiederaufführungen und die Vorgaben von Streaming-Anbietern rüstet.

  • Man kann das Ganze natürlich auch (mal wieder) überpolitisieren und irgend etwas vom "Emanzipierungs-Trip" schwadronieren. Man kann aber auch zur Kenntnis nehmen, dass mit Barbara Broccoli schon seit "Hauch des Todes" und spätestens seit "Goldeneye" eine Frau maßgeblich die Strippen bei Bond zieht und der Hauptgrund für die qualitative Talfahrt nicht die Einbeziehung weiblicher Filmemacher in das Franchise ist, sondern das Anbiedern an die Generation "Serie" und "Binge Watching", die sich dann in völlig an den Haaren herbeigezogenem nachträglich über die Craig-Filme gelegten übergreifenden Handlungen manifestiert. Dazu kommen noch die hilflosen Versuche irgendwie "The Dark Knight" und Co in die Bond-Filme zu bringen.
    Man darf nicht vergessen, dass Phoebe Waller-Bridge sehr, sehr spät zum Drehbuch-Team stieß und ihre Aufgabe dem Vernehmen nach vor allem darin bestand die Dialoge mit weiblicher Beteiligung im Buch von Purvis & Wade (die auch immerhin seit "Die Welt ist nicht genug" an Bord sind) zu überarbeiten, bzw. neu zu schreiben. Auf die Handlung hatte sie zu diesem späten Zeitpunkt kaum noch Einfluss. Auch Fukunaga hat einen Drehbuch-Credit bekommen, hat also an dem Grund-Buch noch einige Änderungen vorgenommen.
    Entscheidend wird sein, ob man sich entscheidet, bei der Craig-Formel zu bleiben - nur dann wohl von Beginn an mit durchgehenden Handlungssträngen und langfristiger Planung (wofür die lange Entwicklungszeit aktuell durchaus spricht) oder ob man sich traut zur "alten Formel" zurückzukehren, die ja am Ende von Skyfall einmal kurz angedeutet wurde: Bond (egal, welches Gesicht er aktuell trägt) kommt als altersloses Wesen in Moneypennys Büro, wirft den Hut auf den Garderobenständer, holt sich seine Instruktionen von M, wir erleben launige Abenteuer und am Ende ist Alles wie zu Beginn.
    Als Eventfilm, also alle drei Jahre ein Film im Kino, würde Letzteres wohl durchaus noch/wieder funktionieren. Ich fand es anstrengend vor jedem Craig-Film wieder die vorherigen Filme durch erneutes Schauen ins Gedächtnis zu rufen um der lieblosen "Überhandlung" folgen zu können. Und bei der immensen Größe der Projekte und der jeweiligen Pause zwischen den Filmen ist es schwierig jedes Mal einen neuen Bond samt Backstory zu etablieren, um dann schon wieder nach 2-3 Filmen darüber diskutieren zu müssen, dass der Schauspieler schon wieder zu alt für die Rolle ist.

  • Streik in Hollywood - Na endlichDatum07.08.2023 15:12
    Foren-Beitrag von Fabi88 im Thema Streik in Hollywood - Na endlich

    Es geht darum überhaupt etwas zu tun!
    Autoren und Schauspieler befürchten (wohl zu Recht), dass sie allmählich durch KI ersetzt werden, bzw. im Falle von Autoren nur noch Korrektur lesen und hier und da das "Menschliche" einfließen lassen und im Falle von Schauspielern als "Stand-Ins" fungieren dürfen.
    Eine KI kann seichtes, aufs Publikum zugeschnittenes Hollywood-Kino schon bald selbstständig plotten. Ob klassische Heldenreise oder Syd Fields Paradigma - auf dieser Basis und mit den Infos gefüttert, was das Publikum sehen will, können Studios per Laptop und wenig Zeitaufwand ein Drehbuch erhalten, das quasi "nur noch" lektoriert werden muss.
    Außerdem ist es bereits möglich irgendwen vor der Kamera herumhampeln zu lassen und dann James Deens Gesicht darauf zu projizieren - warum also noch Schauspieler aus Fleisch und Blut einsetzen? Da geht es um Grundsätzliches. Völlig egal, ob der Schuss nach hinten los geht, es muss zumindest versucht werden diesen Wahnsinn aufzuhalten.
    Und wenn man sich anschaut, welche Macht die Gewerkschaften seit jeher in Hollywood hatten (so müssen Regisseure, die selbst Kamera machen wollen zumindest einen voll bezahlten Kameramann am Set stehen haben, ausländische Produktionen haben kaum Chancen an einem komplett amerikanischen Stab vorbeizukommen,...) sehe ich die Chancen gar nicht schlecht, dass man sich dort nun auf etwas einigt, was Extrem-Einsätze von KI zumindest aufschiebt.
    Da geht es nicht um "etwas mehr Lohn", sondern eine Basis zu schaffen, dass es die jetzigen Berufsbilder zukünftig überhaupt noch gibt!

  • Die Links beschreiben aber zwei komplett verschiedene Problematiken.
    Zum ersten Link:
    SKY hat 0,0 mit Gebührengeldern zu tun, sondern ist als Pay-TV-Sender ein Wirtschaftsunternehmen und hat mit den teuren deutschen Serienproduktionen anscheinend nicht genug Abonnenten geködert. Hier werden also Produkte nicht mehr verkauft (=Serien nicht mehr produziert und ausgestrahlt), die zu wenig Abnehmer finden oder wo die Margen zu gering sind (um bei dem Vergleich zu Waren zu bleiben).

    Und den zweiten Link würde ich mit Vorsicht genießen, bzw. davon keine Rückschlüsse aufs "große Ganze" ziehen. Das komplette Interview mit Christine Prayon habe ich nicht gelesen, aber hier wirkt es ja so, als ob sie (wohl auch vor dem Hintergrund ihrer eigenen negativen Erfahrung mit der Impfung) nun auf alle Formate einhaut, die Impfgegner aufs Korn genommen haben.
    Die "heute-show" ist ein äußerst flaches Format (schon immer gewesen), aber es bekommen Grüne, Linke, AFD, CDU, missionierende Vegetarier, Aluhutträger, VW-Bulli-fahrende SUV-Gegner und und und ihr Fett weg. Dass hier nur einseitig Witze gemacht werden, lässt sich nicht feststellen. Das behauptet sie ja auch nicht, sondern hängt sich ausschließlich an der "Impfthematik" und "Ukraine" auf.

    Polit-Talk gab es immer (nur war er früher spannender), "heute-show" und "Anstalt" gibt es ebenfalls seit Ewigkeiten, es gibt ja sogar "Nuhr im Ersten", was eine andere Klientel bedient.
    Gute, frische, experimentelle Serien gibt es im ZDFneo, davon ab wird mittlerweile viel über FUNK für die sozialen Medien produziert, was für junge Leute ein gutes Gegengewicht zu dem ganzen Influencer-Schmonzes bietet.

    Dass es zu viele Krimis gibt, hat der Feuilleton schon in den 70ern massiv kritisiert. Wo ist die Neuerung?

  • Stimmt, da habt Ihr natürlich vollkommen recht. Da ich die "1000 Augen" länger nicht mehr gesehen habe, war mir der Sprung von der Fortsetzung zum "Reboot" mitten in der Reihe nicht mehr bewusst.

  • Zitat von Lord Low im Beitrag #52
    Schade, dass man hier ohne Not den Rollennamen von Fröbe geändert hat. Klar, Lohmann ist der klassische Mabuse-Ermittler, aber den Namen hätte man sich auch für Siegfried Lowitz aufheben können.

    Dass sich ein geschäftstüchtiger Produzent wie Brauner die Chance nicht entgehen lässt mit dem Namen "Lohmann" zu werben, ist nachvollziehbar. Die Frage ist eher, warum Fritz Lang seinen Kommissar nicht schon im ersten Film wieder Lohmann nannte. Gibt es da bekannte Hintergründe zu?
    Otto Wernicke verkörperte Lohmann ja in "M" und "Die 1000 Augen des Dr. Mabuse". Daher kann ich mir nur vorstellen, dass Fritz Lang aus Respekt diese Rolle nicht neu besetzte und mit Kras stattdessen einen neuen Ermittler schuf. Auch sonst versuche Lang ja einen Neustart der Reihe und dabei einen anderen Stil zu etablieren.
    Brauner war das dann bei weiteren Filmen (ohne Fritz Lang) natürlich egal. Lowitz "sprang" ja nur ein, weil Gert Fröbe mit dem Dreh von "Der längste Tag" zu tun hatte. Da wusste man vielleicht auch schon, dass Fröbe beim nächsten Film wieder dabei sein würde und "sperrte" den Rollennamen Lohmann.

  • Backkataloge großer LabelsDatum15.05.2023 13:06
    Foren-Beitrag von Fabi88 im Thema Backkataloge großer Labels

    Es "dürfen" also weiter Kopien in privates "Eigentum" überführt werden.

  • Die Tote von Beverly Hills (1963/64)Datum12.05.2023 11:41
    Foren-Beitrag von Fabi88 im Thema Die Tote von Beverly Hills (1963/64)

    Zitat von Ray im Beitrag #10
    Beim Stöbern im örtlichen Saturn letztens zufällig gesehen, dass inzwischen klammheimlich neben einer DVD-Neuauflage auch eine Blu-Ray-Variante des Films veröffentlicht wurde.

    Danke für den Hinweis! Dann kommt die gelungene Abtastung ja nun doch noch zur Geltung. Vorher gab es ja nur die Möglichkeit die HD-Fassung für 6,99 bei Amazon zu kaufen...

  • Zitat von Daniel86 im Beitrag #19
    Auf YouTube wurde gestern eine kolorierte Fassung des Films veröffentlicht:
    https://www.youtube.com/watch?v=GX2594HmrTA

    Habe jetzt nur kurz reingeschaut, bzw. "durchgezappt", aber da hat die AI ja so gut wie nie ins Schwarze getroffen.
    Kein einziger gesunder Hautton, Alles ist gelb, ständig rote Blitzer aus dem Nichts und auch sonst sehr willkürliche Farben.
    Es gibt durchaus spannende Kolorierungen durch AI-Programme, aber da braucht man viele Durchgänge und jemanden, der auch szenenweise die Parameter anpasst. Gerade, wenn noch farbige Fotos von den Dreharbeiten existieren, kann man mit vorgegebenen Paletten ja durchaus etwas schaffen, was dem ursprünglichen Film halbwegs treu bleibt.
    Aber bei vielen Filmen bei Artflix ist ohnehin die Frage, ob man da mit Farbe nicht mehr kaputt macht als irgend etwas beizutragen. Bei Laurel & Hardy kann man noch argumentieren, dass sie damals sicherlich in Farbe gedreht hätten, wenn es möglich gewesen wäre und die Filmschaffenden sich nicht unbedingt bei Licht- und Bildgestaltung verwirklicht haben, aber gerade im Genre des Film Noir war das Schwarz-weiß (zumindest in Teilen) selbstgewählt oder technisch bedingt und man zerstört hier Visionen, indem man die künstliche Intelligenz Farbeimer drüberkippen lässt.
    Der Artflix-Trailer wird tatsächlich auch nur durch ohnehin schon ursprüngliche Farbfilme gerettet. Da scheint durch die Bank Alles grausig auszusehen.
    Aber scheinbar wird es gut angenommen. Allein unter "Der vierte Mann" überschlagen sich Alle in den Kommentaren mit Lob und Dank, ganz unten gibt es eine kritische Meinung, dass es technisch nicht ausgereift ist und die bekam anscheinend ordentlich Gegenwind.
    ...aber zumindest "Der vierte Mann" gibt es auch noch in SW auf dem selben Kanal.

  • Und weil ich die alte VHS mal hatte und der Film dort im Format beschnitten war und auch ansonsten nicht wahnsinnig ansehnlich (auch bei VHS gab es ja schon bessere und schlechtere Transfers) hier noch der Hinweis, dass die DVD wohl auf dem selben miesen Master basiert, wenn man der einzigen ausführlichen Bewertung bei Amazon glauben darf.
    Witzig auch, dass das Label hier jeweils eine "limitierte" Ausgabe von der Viper und dem Teufel rausgegeben hat und der andere Film dort dann als "Bonus" angepreist wird. Mit anderen Worten: Zwei Filme auf eine Disc gepresst und dann zwei unterschiedliche Cover gedruckt.
    Mit "Cargo Records" steckt ein Label dahinter, dass viele Eurospy-Filme bringt. Scheint also durchaus privates Interesse für das Genre dahinter zu stecken, schade, dass Geld/Mühe für eigene Abtastungen fehlt. So sind es oft quasi die alten VHS-VÖ, nur eben auf "neuem" Medium. Wobei die DVD ja eigentlich auch schon veraltet ist.

  • Rififi am Karfreitag (GB 1980)Datum24.04.2023 12:45
    Foren-Beitrag von Fabi88 im Thema Rififi am Karfreitag (GB 1980)

    Schöne Beschreibung! Ohne zu spoilern: Der Film bietet eines der nachhaltigsten Filmenden, das ich kenne. Wieviel Hoskins hier nur mit seiner Körperhaltung und Blicken erzählt, ohne dass ansonsten viel passiert, ist beeindruckend.
    Bei der IMDB ist zu lesen, dass diese Schlussszene sogar die erste war, die überhaupt gedreht wurde. Lässt sich schlecht verifizieren, aber das Folgende klingt für mich recht glaubhaft:
    Regisseur John MacKenzie saß wohl selbst am Steuer und erzählte Bob Hoskins den Plot des Films und die Ereignisse, die passieren würden, Kameramann Phil Meheux (stand später bei "James Bond 007 – GoldenEye", "Verlockende Falle" und "Casino Royale" hinter der Kamera) saß quasi zwischen den beiden Vordersitzen, hatte das größtmögliche Filmmagazin parat und ließ die Kamera einfach durchlaufen. Beleuchtet wurde die Rückbank nur mit einer 50W-Glühbirne. Später wurde die Tonspur "gekillt" und nur die Musik von Francis Monkman darüber gelegt.
    Übrigens gibt es noch direkte Verbindungen von "The Long Good Friday" zu Guy Ritchies Filmen. So tauchen P.H. Moriarty in "Bube, Dame, König, grAS" und Alan Ford in "Snatch" jeweils als alte Gangsterbosse auf.

  • Ich habe nicht einmal von der Serie "Brille & Bombe" jemals gehört, obwohl Völz dort eine der zwei Hauptrollen spielt.
    Gehört wahrscheinlich zu den vielen Sachen, die nicht einmal als MAZ im Archiv überlebt haben, oder?

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