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Dieses Thema hat 36 Antworten
und wurde 1.863 mal aufgerufen
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Ray Offline



Beiträge: 1.930

10.03.2021 10:02
Backkataloge großer Labels Zitat · Antworten

Mal eine Frage, vielleicht kennt sich wer aus oder ist sogar in der Branche und kann was dazu sagen:

Die großen Labels wie Fox, Sony etc. sind ja inzwischen nicht mehr allzu eifrig bei der Blu-Ray-Veröffentlichung von Titeln aus dem sog. Backkatalog, Universal ist da noch am meisten aktiv, wenn ich das richtig sehen. Vieles geht also an kleine Labels wie Koch Media oder auch Pidax. Was mir auffällt: Sehr viele Titel kommen von MGM/Fox, teilweise auch von Sony oder Universal, aber wenig bis gar nichts von Warner. Kennt da jemand den Grund? Nehmen die so viel Geld für die Sublizenzen oder wollen die offiziell weiter veröffentlichen, setzen das Vorhaben aber nicht um? Sehr viele Titel, die in den USA über Warner veröffentlicht wurden und auf DVD hierzulande vergriffen sind, warten auf eine deutsche Blu-Ray-Veröffentlichung, z.B. aus dem (Neo-) Noir-Bereich Titel wie "Ein Fall für Harper".

Havi17 Offline




Beiträge: 3.763

10.03.2021 11:04
#2 RE: Backkataloge großer Labels Zitat · Antworten

Sehr interessante Frage!

Gruss
Havi17

DanielL Offline




Beiträge: 4.155

10.03.2021 16:08
#3 RE: Backkataloge großer Labels Zitat · Antworten

Gruß,
Daniel

Havi17 Offline




Beiträge: 3.763

10.03.2021 16:43
#4 RE: Backkataloge großer Labels Zitat · Antworten

Danke Daniel, sehr aufschlußreich. Passt zu Ice Age - Disney schließt Ice Age Animation Studio Blue Sky Thread #3.

Weg vom physischen Medium, hin zu Kauf/Miete von Filmen, die einem dann trotz Kauf nicht mehr gehören, könnte man auch Enteignung nach Rechteablauf nennen.
Doch natürlich habe ich vergessen, steht ja im Kleingedruckten. Ein ungeheures Geschäft für die Betreiber, denn der Privatmann kann nur noch konsumieren und
nichts mehr an Andere weiterverkaufen. Geschäft ohne Ende für die Eigner. Tolle Zukunft!

Gruss
Havi17

Ray Offline



Beiträge: 1.930

10.03.2021 17:31
#5 RE: Backkataloge großer Labels Zitat · Antworten

Auch von mir Danke. Wobei immer noch offen bleibt, warum man nicht wenigstens kleinen Labels ermöglicht, Sublizenzen zu vernünftigen Konditionen zu vergeben. Dass man selbst auf die Streamingschiene setzt, schließt das andere ja erstmal nicht aus. Es sei denn, man will verhindern, auf diesem Wege Kunden zu verlieren. Es ist vielleicht ein bisschen naiv/idealistisch, aber ich finde, so ein Label hat auch eine gewisse Verantwortung für das eigene filmhistorische Erbe. Und das umfasst für mich auch die Bereitstellung von Backkatalogtiteln auf einem physischen Medium - ob man die Scheiben nun selbst herausbringt oder eben Sublizenzen vergibt.

Bis 2015/2016 war Warner ja noch ganz gut dabei bzw. sogar so eine Art Vorreiter unter den Major Labels. Aber nach Veröffentlichungen wie den Bogart/Bacall-Klasikern "Gangster in Key Largo"/"Tote schlafen fest" oder dem Burt Reynolds Neo Noir-Krimi "Sharky und seine Profis" verliert sich die Spur. Da lob ich mir im Gegensatz dazu Universal, die alle paar Monate Filme wie "Das Mädchen aus der Cherry-Bar" oder jüngst "Ein Goldfisch an der Leine" herausbringen und vom Start weg für unter 10 Euro anbieten.

Jan Offline




Beiträge: 1.753

10.03.2021 20:01
#6 RE: Backkataloge großer Labels Zitat · Antworten

Letztlich ist das ein absehbarer Prozess hin zum Streaming, und es dürfte sich erst um den Beginn dieser Entwicklung handeln. Mich wundert ohnehin, dass es nach wie vor vergleichsweise viele kleinere Labels gibt, die sich im DVD/BR-Bereich tummeln. Vermutlich wird sich das eher ausdünnen bzw. es wird aufgrund des unterschiedlichen Rechtebesitzes zu Fusionen kommen. Dass das physische Medium ganz ausstirbt, glaube ich zwar nicht. Aber es wird über kurz oder lang das Streaming die Oberhand haben. Nur und ausschließlich nachteilig wird das für den Filmfreund auch nicht sein. Ist das Zurverfügungstellen von Filmen per Streaming deutlich günstiger, kann auch erheblich mehr Nischenfernsehen und -kino bereitgestellt werden - siehe beispielsweise "Anita Drögemöller". Amazon hat den Film im Angebot. Wäre dem nicht so, wäre der Film gar nicht frei zugänglich, weil sich bislang kein Label entschließen konnte, ihn zu bringen. Bei noch "abwegigeren" Filmperlen mit vergleichsweise kleinem Interessentenkreis wäre das wohl ebenso. Problematisch ist eben der entscheidende Unterschied, dass es sich beim Streaming nach heute bekannten Verfahren nicht um Eigentum, sondern nur um Besitz handelt, der auf Zeit besteht.

Gruß
Jan

Marmstorfer Offline




Beiträge: 7.519

10.03.2021 20:53
#7 RE: Backkataloge großer Labels Zitat · Antworten

Ja, da findet tatsächlich gerade ein großer Umbruch statt. Ich glaube auch, dass die Anzahl der Menschen, die einen Film digital erwerben eher gering ist; die meisten werden Filme eher im Rahmen eines Streaming-Abos ansehen. Dass durch Streaming aber auch Nischen-Titel einfacher verfügbar sind, ist sicherlich kein Nachteil.

Aber die Frage war ja eine andere. Von MGM/Fox wird in Zukunft sicherlich nicht mehr viel kommen. Bekanntermaßen ist Fox ja von Disney aufgekauft worden; mittlerweile hat Disney auch die komplette Produktion und den Vertrieb des Fox-Katalogs übernommen. Da liegt der Fokus eindeutig auf Disney +; schon den eigenen Backkatalog hat Disney ja überwiegend gar nicht auf Blu-ray veröffentlicht. Man denke nur an die ganzen Touchstone- und Hollywood Pictures Produktionen aus den Neunziger Jahren - da wurden nur die absoluten Super-Blockbuster (The Rock, Armageddon, Pretty Woman etc.) auch auf Blu-ray veröffentlicht - insgesamt dürften das keine 20 Filme gewesen sein. Auf DVD sind diese vergleichsweise kleinen Produktionen (etwa "Medicine Man" mit Sean Connery) schon ewig vergriffen; da muss man für eine gebrauchte Bare-Bones-Disc bei ebay locker 25 Euro hinblättern. Insofern freue ich mich, dass viele dieser Titel jetzt seit kurzem bei Disney + im "Star"-Bereich abrufbar sind.

Bei Warner weiß ich auch nicht, warum man eine derart merkwürdige Veröffentlichungspolitik betreibt. Ganz viele Steven-Seagal-Knaller aus den 90ern warten etwa seit Ewigkeiten auf eine Blu-ray-Veröffentlichung - da kann mir auch keiner erzählen, dass es dafür keinen Markt gibt. Generell lässt Warner auch ganz wenige Titel vorzeitig vom Index streichen, was bei vielen Titeln problemlos möglich wäre, wie es etwa Sony schon seit längerem vormacht. Da wurden letztes Jahr diverse bis dato indizierte Action- und Horrorfilme neu geprüft (etwa "Blinde Wut", "Schlafwandler", "Urban Justice" und der seit Ewigkeiten beschlagnahmte "Maniac"), um dann nach Neuprüfung zügig auf Blu-ray veröffentlicht zu werden.

Ray Offline



Beiträge: 1.930

10.03.2021 23:14
#8 RE: Backkataloge großer Labels Zitat · Antworten

Danke für die Rückmeldungen. Seagal ist echt ein gutes Beispiel: "Nico" hat Warner selbst rausgebracht, die wesentlich populäreren "Alarmstufe: Rot"-Filme, die nach wie vor regelmäßig im TV laufen, hat dagegen Studio Hamburg herausgebracht - nicht nachvollziehbar.

Vielleicht nochmal zum Kern meiner Frage, die ja darauf abzielte, warum im Vergleich zu insbesondere MGM/Fox, aber auch Sony oder Universal so wenig Backkatalog-Titel von Warner von den kleineren Labels wie Koch & Co veröffentlicht werden. Das muss ja irgendeinen Grund haben, denn das Programm von Warner ist ebenso attraktiv und vielfältig und Warner hat auch Vieles noch nicht veröffentlicht. Schielen die also auch auf eine Auswertung über eine eigene Streaming-Plattform? Oder nehmen sie mehr Geld für Sublizenzen als MGM/Fox? Eine mögliche Erklärung wäre vielleicht, dass MGM/Fox "große Pakete" an Lizenzen verkauft (hat), was die Auswertung einzelner Filme für kleine Labels dann attraktiv macht und Warner nur einzelne vergibt oder eben für derlei Pakete mehr verlangt.

DanielL Offline




Beiträge: 4.155

12.03.2021 18:00
#9 RE: Backkataloge großer Labels Zitat · Antworten

Es könnte sein, dass man sich durch das Joint Venture mit Universal gegenseitig exklusiv gebunden hat was die Auswertung betrifft. Ich tippe eher darauf, das man es schlicht "nicht auf dem Schirm" hat, da erst mal die Umstrukturierung vom klassischen Geschäft und Vorbereitungen mit HBO Max in Europa alles andere nach unten priorisieren. Man müsste um genaueres zu wissen, wohl einen Insider fragen - Erfolgsaussichten da wohl eher auf Seiten eines kleinen Labels, dass wohlmöglich schon mal Sublizenzen angefragt hat.

Gruß,
Daniel

DanielL Offline




Beiträge: 4.155

24.04.2021 10:16
#10 RE: Backkataloge großer Labels Zitat · Antworten

Es macht gerade das Gerücht die Runde das Warner USA ab 2022 DVDs und Blu-Rays bzw. den physischen Vertrieb komplett einstellt und sich auf "HBO Max" konzentriert.

U.a. hier zu lesen: https://movieweb.com/warner-bros-phasing-out-dvds-blu-rays/

Gruß,
Daniel

Havi17 Offline




Beiträge: 3.763

24.04.2021 18:12
#11 RE: Backkataloge großer Labels Zitat · Antworten

Danke, passt zusammen

Gruss
Havi17

Havi17 Offline




Beiträge: 3.763

27.05.2021 20:53
#12 RE: Backkataloge großer Labels Zitat · Antworten

Und es geht weiter im Spiel um die Macht https://www.tagesschau.de/wirtschaft/ama...d-kauf-101.html

Gruss
Havi17

DanielL Offline




Beiträge: 4.155

27.05.2021 21:51
#13 RE: Backkataloge großer Labels Zitat · Antworten

Exakt. Es setzt sich fort, was hier zuletzt Thema war.

Immerhin, obwohl man mit Amazon wegen seiner grdstzl. Marktmacht kritisch umgehen sollte: Was den Medienmarkt(Filmproduktion) angeht, haben sie sich bisher nicht wie Heuschrecken verhalten. Und zu MGM kam ja gleich die Ansage, dass man das Studio in guter Tradition fortführen möchte. Also ich hoffe mal, da wird man nicht so dran rumfurwerkeln wie bei 20th Century (Fox). Plus: MGM hat seit den 70ern bereits öfters den Besitzer gewechselt. Zuletzt war's irgendein Hedgefonds-Konsortium. Mal sehen wie zugänglich die MGM-Klassiker dann langfristig so bleiben. Im Streaming läuft's dann wohl auf exklusiv bei Amazon hinaus. Auf Kino-Einnahmen wird man bei den großen/neuen Blockbuster-Titeln hingegen erst mal nicht verzichten. Spannend wird's wohl inwieweit es noch physische MGM-Backkatalog Titel fürs Regal geben wird...

Gruß,
Daniel

Fabi88 Offline



Beiträge: 3.905

28.05.2021 14:42
#14 RE: Backkataloge großer Labels Zitat · Antworten

Die Netflix-Aktionäre dürften sich langsam vor Panik in die Stuhllehnen krallen.
Mit Disney+, HBO Max am Horizont und der gigantischen Erweiterung des Prime-Katalogs durch die MGM-Übernahme dürfte Netflix nach und nach Alles wegbrechen außer den (in der Breite eher überschaubaren) Eigenproduktionen und europäischen Filmen/Serien, die dann zum Großteil aber auch parallel an Prime und Co lizensiert und somit nicht exklusiv laufen.
Spannend wird sein, ob auch Comcast mit dem Universal-Katalog einen eigenen Streaming-Dienst etabliert - noch sind sie ja so etwas wie der letzte "Blu-Ray"-Major. ViacomCBS besitzt ja noch Paramount, wo es auch Einiges auszuwerten gibt.
Es macht mir Sorge, dass Amazon neben Tageszeitungen und Lebensmittelhandel nun auch einen Big Player in der Filmbranche besitzt, aber mit Prime-Abo dürfte der Zugriff auf zahlreiche Filmklassiker, die teils hierzulande nicht einmal auf DVD ausgewertet wurden, künftig leichter sein.
Gerade von der "dünne Mann"-Reihe gibt es in den USA ja vom ersten Teil eine relativ frische Blu-Ray, während der Rest der Reihe trotz wunderbarer neuer Restauration nur noch im Streaming ausgewertet wurde/wird.
Wenn da nun Einiges in Deutschland bei Prime eingestellt wird, ist das schön - meinetwegen auch "On Demand" oder mit "MGM"-Zusatzabo.
Da selbst die letzte DVD-VÖ der dünne Mann-Box nun 16 Jahre her ist, wäre hier mit Blu-Rays wohl erst recht nie mehr zu rechnen gewesen.
Und auch sonst gibt es bei ca. 4000 Titeln ja genug Schätze zu heben - beispielsweise den ein oder anderen Film Noir.
Allgemein muss man aber auch einschränken, dass Backkataloge anscheinend nicht all zu hoch bewertet werden.
Amazon hat für Prime-eigene Produktionen im vergangenen Jahr etwa 11 Milliarden Dollar ausgegeben - das dürfte, was daraus resultierende Filme und Serien betrifft, eher im zwei- bis maximal dreistelligen Bereich liegen - während man hier nun für 8 Milliarden Euro mal eben 4000 Spielfilme und Serien erhält.
Da Amazon in der Vergangenheit ja häufig bei (mehr oder weniger) zugkräftigen Titeln exklusive DVDs und Blu-Rays im Angebot hatte, ist meiner Meinung nach nicht einmal die Tür in diesem Bereich zu. Für Amazon, die die meisten Filme ohnehin wohl ins Prime-Programm werfen, wäre der zusätzliche (exklusive) Verkauf über den eigenen Blu-Ray-Shop ja ein Zubrot, womit man noch einige Sammler und Streaming-Gegner "abfischt".

Havi17 Offline




Beiträge: 3.763

11.09.2021 19:36
#15 RE: Backkataloge großer Labels Zitat · Antworten

https://www.ard-text.de/index.php?page=156

Das ist gnädig, daß Disney nochmal an die Kinobesitzer denkt, wie großzügig.

Gruss
Havi17

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