Darf ich darum bitten, diese Diskussion in dazu gehörige Threads zu verlagern, dort passt sie besser hin, zumal Zehn kleine Negerlein von Hans Quest weder zu den verschollenen, noch zu den vergessenen Filmraritäten (vgl. Threadtitel!) gehört, da sie vor zehn Jahren auf DVD erschienen ist und auch zuvor nicht verschollen war, weil die allermeisten Sammler und Fans das Fernsehspiel als Mitschnitt vom ZDF hatten.
Zu den Christie-Sachen gibt's bereits für die deutschen Produktionen:
Dort sind eure Anmerkungen passend und ergänzen die anderen Kritiken perfekt (und sie gehen vor allem auch nicht unter, wenn man etwas zu den Filmen sucht)! Vielen Dank!
Ad BUMERANG) rechtlich zur Zeit nicht möglich, wäre sonst schon erschienen Ad JÖRG PREDA) Kein Material der ersten 13 Folgen mehr. Weder WDR, noch Helmut Ringelmann damals noch Regisseur Jürgen Goslar. Dieser hat mir mal erzählt, dass sein Sohn sogar das ganze Archiv bei Ringelmann durchsucht hat, dieser aber leider auch nichts mehr hatte.
Wie ich eben erst gelesen habe, ist der Regisseur Erich Neureuther bereits Ende November 2020 im Alter von 88 Jahren verstorben.
Erich Neureuther war nach Franz Peter Wirth und Fritz Umgelter, die die erste Generation darstellten, einer der Fernsehpioniere in zweiter Generation. Er führte - forenrelevant - bei vielen Krimiserien Regie, inszenierte für die großen 60er-Krimireihen "Das Kriminalmuseum" (u. a. die Folge "Die Reisetasche" mit Erik Ode, die ausschlaggebend für dessen Besetzung als Kommissar war), "Die fünfte Kolonne", Vorabendserien wie "Der Nachtkurier meldet", "Privatdetektiv Frank Kross" mit Siegfried Wischnewski oder "Diamantendetektiv" mit Götz George. Neureuther war für die allererste "Tatort"-Episode mit einer weiblichen Ermittlerin (Nicole Heesters) verantwortlich ("Der Mann auf dem Hochsitz"), inszenierte weitere "Tatorte" und Folgen der Reihe "Ein Fall für zwei". Außerdem stammen die Krimis "Das ganz große Ding" mit Carl-Heinz Schroth, Horst Tappert und Brigitte Grothum und "Der zweite Schuss" mit Hans Caninenberg, Werner Kreindl und Christine Wodetzky von ihm. Abgesehen davon inszenierte er die zum Kult gewordene Fußballserie "Fußballtrainer Wulff" und die Unterhaltungs- und Krimiserie "Autoverleih Pistulla" sowie viele Episoden des "Komödienstadels". Ich war einige Jahre immer wieder in sehr nettem Kontakt mit ihm und er hat immer bereitwillig von seiner Arbeit erzählt (viele der Infos auch auf meiner Krimiseite) und berichtet, dass er ein großer Afrika-Fan war. So gesehen sind die beiden Afrika-Serien "Diamantendetektiv" und "John Ralling" (die er im Kontrast zum Western als "Southern" bezeichnete) keine Überraschung.
Mit Erich Neureuther verliert das deutsche Fernsehen einen Pionier der frühen Fernsehtage und einen Könner der Inszenierkunst.
Der "Mitternachtsmörder" erscheint am 30.04.2021 bei Pidax! - Fast ein Wunder, denn die Suche nach der dt. Tonspur dauerte viele Jahre und war so spannend wie der Film ;-).
Lange bevor die BBC Van der Valk auf die Bildschirme brachte, gab es übrigens 1968 bereits eine englische Verfilmung des Romans "Love in Amsterdam" von Nicholas Feeling. In dem psychologischen Whodunit Amsterdam Affair spielt Wolfgang Kieling den Amsterdamer Ermittler, der in einem Frauenmord ermittelt. Weitere Hauptrollen spielen William Marlowe und Catherine von Schell. Kieling spricht im Original auch sich selbst. Der Kinofilm wurde kurioserweise im ZDF in der Reihe Thriller unter dem Titel Die Vielgeliebte am 24.10.1981ausgestrahlt. (Das ZDF mischte damals unter die "echten" Thriller von Brian Clemens allerhand unechte englische und amerikanische Krimis, die mit der Reihe von Clemens nichts zu tun hatten.) Wolfgang Kieling macht seine Sache als hartnäckiger Ermittler sehr gut. Erstaunlich, dass man damals einem Deutschen die Hauptrolle in einem englischen Film gab! Jedenfalls ist es immer eine Freude, Kieling zu sehen (wie sagte Rolf von Sydow so schön: "Wenn ich nach dem besten deutschen Schauspieler gefragt werde, würde ich immer sagen: Wolfgang Kieling!").
Tote im Schloßpark so weit oben? Nun gut, Ungeheuer macht die Folge sehr sehenswert! Übrigens hat mir Jürgen Goslar mal erzählt, dass Ringelmann ihn explizit darauf ansprach, mal eine Folge für Der Alte zu schreiben und das Motiv mit der klassischen Musik kam so zustande, weil Goslar ein außergewöhnlicher Fan klassischer Musik ist. Die erste Viertelstunde wird ja kein Wort gesprochen, auch da hat mir Goslar gesagt, dass er unbedingt einen FILM machen wollte - "und FILM ist ja nicht reden..." (O-Zitat).
Der Mann ohne Schatten: Die Rechte sind da wohl frei. Nur ist der Verkaufserfolg dieser Serie scheint eher gering, deshalb ist sie nicht erschienen. Ist ja wirklich nicht die beste Ringelmann-Produktion und viele Folgen sind eher anstrengend/ langweilig. RTL hat das wohl auch so gesehen und alle Folgen damals einfach weggesendet - in falscher Reihenfolge, komplett durcheinander, so dass in Folgen auf andere Bezug genommen wurde, die noch gar nicht ausgestrahlt waren, chronologisch aber vor der jeweiligen Folge gezeigt werden hätten müssen. Das Sendechaos lässt sich meiner Liste auf meiner Seite gut entnehmen. Das hat wohl auch ein wenig zum Misserfolg der Reihe beigetragen. Die beste Folge war wohl auch jene von Gräwert, Die Wahrheit wissen nur die Toten. Eine Folge war von Reinecker, sie hieß Der Tod fährt erster Klasse, hatte aber nichts mit der gleichnamigen Folge beim Kommissar zu tun. Die Serie wurde in den Vorbereitungen für weitere Folgen eingestellt, Jürgen Goslar, der auch eine Episode inszenierte (Die Ratte und das Mädchen) hat mir erzählt, dass er auch noch mehrere Episoden dafür geschrieben hatte, die dann aber nicht mehr gedreht wurden.
Hauptkommissar Kress hatte viele, sehr gute Folgen. In meinen Augen hat die besten Whodunits immer Christa-Maria Bandmann geschrieben. Mit drei Ausnahmen (Nächstenliebe, Mädchenfalle, Verschwunden... und nicht vermisst) wurden alle Bücher von Günter Gräwert in Szene gesetzt, was sie natürlich nochmals aufwertete, da Gräwert für das Genre wahrlich prädestiniert war. Ganz für sich allein ist ja nur eine von mehreren Folgen, in denen die Autorin Bandmann einen Lottogewinn thematisierte, später nochmals gelungen in Der Schein trügt (mit einem schönen Wortspiel im Titel, denn mit "Schein" ist der Lottoschein gemeint). Gräwert verließ den Alten leider nach der von ihm geschriebenen Folge Die Übermacht, um an Ringelmanns neuer Serie Der Mann ohne Schatten zu arbeiten, zu der er den Pilot beisteuerte (Der Auftrag, wurde erst als 7. Folge gesendet) und für die Episode DIe Wahrheit wissen nur die Toten auch das Buch schrieb. Ich finde, dass kein Regisseur nach Gräwert beim Alten mehr die Qualität der Inszenierung erreicht hat, vielleicht später noch Hartmut Griesmayr in den Folgen, die er selbst geschrieben hat. Die meisten Folgen von Volker Vogeler waren allerdings fürchterlich, die oben erwähnte Episode Tod eines Beerdigungsunternehmers fand ich schrecklich, dazu noch die Regie von Zbyněk Brynych... Auch Der Tod des Uhrmachers ist sehr gewöhnungsbedürftig! Ansonsten sind die von @Mönch erwähnten Folgen großteils wirklich sehr gelungen.
Eine Atmosphäre wie in den Hammer-Thrillern gibt es wohl in keiner der Verfilmungen. Ich fand die ORF-Version flotter und peppiger als die WDR-Produktion, die natürlich die prominenteren Darsteller aufweist. Beide Produktionen sind auf Film gedreht (wobei die Bildqualität der ORF-Version schwächer ist). Die Bildqualität der WDR-Produktion, die trotz Studio sehr filmisch ist, ist sehr gut.
Daran hatte ich auch zuerst gedacht, war dann aber wegen der Umkehr Mann/Frau nicht sicher.
"Die Falle" ist eines der bekanntesten Kriminalstücke überhaupt. Hitchcock wollte es verfilmen. Und Erik Ode ist damit 15 Jahre lang auf Tournee gegangen, er führte Regie und spielte darin - klarerweise - den Kommissar.
Für das deutschsprachige Fernsehen wurde der Stoff fünf Mal verfilmt, in chronologischer Reihenfolge von DRS (1961), ORF (1961), WDR (1961), DFF (1967) und ZDF (1983). Wahrscheinlich ist letztgenannte Version jene, die gesucht wird, denn die anderen wurden nie im Fernsehen wiederholt, jene von Oswald Döpke allerdings Mitte der 90er.
Am besten finde ich übrigens die ORF-Version, wenngleich die WDR-Version natürlich wegen Eva Pflug und Pinkas Braun die forenrelevanteste und auch gelungen ist. Die ZDF-Version hatte für mich immer etwas den Touch von 'Derrick', schon wegen der Besetzung.
Während in Thriller alles, was unter dieses Genre fällt, behandelt wird, nimmt sich Armchair Thriller des "gemütlichen" Krimis an, wie der Titel schon sagt: es sind jeweils 4-6teilige 25-Minuten-Episoden, einige erinnern etwas an Durbridge (Dying Day, Quiet as a Nun (super!), The Limbo Connection), andere sind eher psychologische Sachen wie A Dog's Ransom nach Patricia Highsmith.
Ansonsten fällt mir an englischen Serien auch noch New Scotland Yard ein, die Boxen sind in England auch zum Kauf erschienen, das sind schöne 70er-London-Kriminalfälle. Interessant ist auch noch Shadows of Fear von 1970, die Serie hatte ich hier mal besprochen: SHADOWS OF FEAR (GB 1970, Serie)
Auch die Sherlock-Holmes-Serie mit Peter Cushing ist empfehlenswert, ist mittlerweile mit neuer Synchro (da die alte verschollen ist) bei Pidax erschienen.
Wieder mal ein Update - diesmal sind Filme aus der BRD, aus der DDR, aus der Schweiz und aus Österreich vertreten. Selbst ich bin manchmal überrascht, was die Archive der TV-Sender noch zu bieten haben. Am meisten staunte ich, als ich den fünfteiligen Kriminalfilm Das Landhaus von 1970 entdeckte, der 1969 unter größter Geheimhaltung von Kurt Früh mit Walo Lüönd und Lukas Ammann in den Hauptrollen gedreht wurde. Mit Hilfe verschiedener Schweizer Zeitungsarchive konnte ich Inhalt, Hintergrund und Besetzung rekonstruieren. Über viele Filme wusste das Internet (auch nicht die IMDB) gar nichts - so kommen diese heute erstmals wieder ans Licht der Öffentlichkeit: etwa Werner Tietzes („Privatdetektiv Weber“) Krimi Die letzte Fahrt der San Diego mit Siegfried Wischnewski oder Wilm ten Haafs Das Geständnis mit Werner Pochath, der 1970 statt des Fernsehspiels Bambule, das die Terroristin Ulrike Meinhof schrieb, kurzfristig ins Programm gehievt und somit auch nirgends erfasst wurde. Ebenso dem Internet unbekannt war Auf ewig Dein (dank an Jack_the_Ripper für den Hinweis) von 1976 mit Ralf Schermuly. Außerdem die beiden Trimmel-Fernsehfilme, die nach Walter Richters Tod gedreht und außerhalb des Tatorts mit einem neuen Hauptdarsteller gesendet wurden. Schließlich viele Infos zum Spionagesiebenteiler Die Rote Kapelle von Franz Peter Wirth, der über 100 Darsteller für dieses Mammutprojekt vor der Kamera in ganz Europa versammelte (und dabei etwas auf Spannung vergaß). Bei dem Mehrteiler gibt’s übrigens leider rechtliche Probleme, ich konnte nur die französische Fassung sichten. Außerdem Updates zu bereits erfassten Fernsehkrimis mit Hintergrundinfos und zeitgenössischen Kritiken aus TV-Zeitschriften.
Neu sind:
1958: Abendstunde im Spätherbst Schweizer TV-Version des Dürrenmatt-Stoffs Regie: Roger Burckhardt, mit Walter Kiesler, Max Werner Lenz
1964: Und die Hölle, Isabelle? Regie: Erik Frey/ Wolf Dietrich, mit Johanna von Koczian, Robert Dietl, Fritz Schmiedel, Nikolaus Paryla, Elfirede Ott
1964: Der Mann mit der Maske Regie: Percy Dreger, mit Rolf Lehwald, Kurt Steingraf, Helga Göring, Rolf Römer, Arthur Jopp
1969: Der Schelm von Istanbul Regie: Otto Meyer, mit Dirk Dautzenberg, Kurt Jaggberg, Gernot Duda, Gerd Frickhöffer, Friedrich Schütter, Hans-Jürgen Janza
1970: Das Landhaus (Fünfteiler!) Regie: Kurt Früh, mit Walo Lüönd, Lukas Ammann, Lilian Westphal, Eva Langraf, Peter Holliger
1970: Das Geständnis Regie: Wilm ten Haaf, mit Werner Pochath, Xenia Pörtner, Eva Kinsky
1970: Die Herberge Regie: Jiří Weiss, mit Gustav Knuth, Wolfgang Reichmann, Hans Korte, Gaby Dohm, Alfred Balthoff, Hubert Suschka, Kurt Sowinetz
1970: Kein Mann für Camp Detrick Regie: Ingrid Sander, Horst Drinda, Christine Schorn, Annekathrin Bürger, Armin Mueller-Stahl
1971: Angebot aus Schenectady Regie: Richard Groschopp, mit Manfred Zetsche, Marita Böhme, Helmut Schellhardt
1971: Pygmalion 12 Regie: Ingrid Sander, mit Barbara Brylska, Hans-Joachim Recknitz, Eberhard Mellies, Monika Woytowicz
1971: Istanbul-Masche Regie: Ingrid Sander, mit Wolf Kaiser, Ingeborg Nass, Alfred Struwe, Vera Oelschlegel, Erik S. Klein
1971: Filmemacher Regie: Richard Groschopp, mit Jenny Gröllmann, Jürgen Zartmann, Helmut Schellhardt, Wilfried Pucher, Karin Ugowski
1972: Die Rote Kapelle (Spionage-Siebenteiler) Regie: Franz Peter Wirth, mit Werner Kreindl, Günther Neutze, Alexander Hegarth, Peter Fricke, Peter Thom, Karl Walter Diess, Manfred Spies, Karl-Heinz von Hassel
1972: Alexander Zwo (Sechsteiler, jetzt auch auf der richtigen "Fernsehkrimisunterseite" mit vielen Hintergrundinfos) Regie: Franz Peter Wirth, mit Jean-Claude Bouillon, Konrad Georg, Peter Fricke, Peter Bongartz, Peter Pasetti
1974: Aufs Kreuz gelegt Regie: Wolfgang Petersen, mit Dieter Kirchlechner, Reiner Schöne, Grégoire Aslan
1976: Auf ewig Dein Regie: Werner Schlechte, mit Angelika Bender, Ralf Schermuly, Gerda Gmelin, Wolfram Schaerf, Karl-Heinz Kreienbaum
1979: Des Drachens grauer Atem Regie: Horst E. Brandt, mit Leon Niemczyk, Rudolf Ulrich, Otto Mellies
1979: Die blonde Geisha Regie: Martin Eckermann, mit Renate Blume, Manfred Richter, Erik S. Klein, Fred Delmare, Wolfgang Greese
1985: Irrläufer Regie: Peter Hagen, mit Erik S. Klein, Erik Veldre, Rolf Hoppe, Ulrich Voss
1985: Paul Trimmel, Hauptkommissar - Wer einmal lügt... Trimmels 1. Fall ohne Walter Richter Regie: Wilfried Dotzel, Arthur Brauss, Sky Dumont, Monika Gabriel
1986: Paul Trimmel, Hauptkommissar - Eine Bombenstory 2. und letzter Trimmel-Ableger Regie: Wilfried Dotzel, mit Gerd Kunath, Volkert Kraeft, Claudia Rieschel, Dirk Galuba
1988: Abendstunde im Spätherbst 2. dt. TV-Version nach Dürrenmatt Regie: August Everding, mit Mario Adorf, Horst Bollmann, Hans-Jürgen Schatz
1988: Die letzte Fahrt der San Diego Regie: Oswald Döpke, mit Siegfried Wischnewski, Evelyn Hamann, Katerina Jacob, Karin Anselm, Rainer Luxem, Hans Hessling