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Forum Edgar Wallace ,...



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Dieses Thema hat 56 Antworten
und wurde 2.189 mal aufgerufen
 Off-Topic
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Fabi88 Offline



Beiträge: 3.946

06.06.2024 12:01
#31 RE: Licht und Schatten Mainstream TV Zitat · Antworten

Ich finde es ehrlich gesagt etwas schwierig, diesen Zustand in einem Forum anzuprangern, dass sich vor allem Edgar Wallace, Francis Durbridge und Co verschrieben hat.
Und der Rückblick in die 60er/70er würde kaum ein anderes Bild zeichnen. Im TV gab es doch früher auch kaum anderes als Krimis?
Als Gegenbeispiel dann ausgerechnet Dokumentationen zu nennen, geht ja auch komplett am Thema vorbei, wenn es vorher noch explizit um "48 Prozent des Fiktionskonsums" ging. Dokumentationen sind keine Fiktion!
Und was sollten denn die anderen 52 Prozent auch sein? Dramen gibt es genug, Sci-Fi oder Horror gab es auch früher im TV selten - "Alpha Alpha" und ähnliche Nischenproduktionen mal ausgenommen.
Außerdem hat sich ja - wie hier schon in diversen Threads erörtert - Einiges verlagert. Während große Kriminalfilme früher (auch) für das Kino produziert wurden, finden Krimis dort in Deutschland quasi überhaupt nicht mehr statt. Anders herum werden viele Dramen, die früher Fernsehspiele geworden wären, auf Arthouse-Kino getrimmt und in die Kinos gebracht.

Havi17 Offline




Beiträge: 3.804

06.06.2024 14:43
#32 RE: Licht und Schatten Mainstream TV Zitat · Antworten

Ich dachte mir schon, dass Du die Autoren anzweifelst

Gruss
Havi17

Wenn die Macht der Liebe die Liebe zur Macht übersteigt, erst dann wird die Welt endlich wissen, was Frieden heißt (Jimi Hendrix)
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Die Welt wird nicht bedroht von den Menschen, die böse sind, sondern von denen, die das Böse zulassen. Albert Einstein

Mr Keeney Offline




Beiträge: 1.373

06.06.2024 22:37
#33 RE: Licht und Schatten Mainstream TV Zitat · Antworten

Das verstehe ich jetzt nicht so ganz. Fabi hat sich
doch nur sehr schlüssig mit dem Inhalt des von Dir verlinkten Beitrags auseinandergesetzt. Ich hatte mir zuvor schon ähnliches gedacht und finde seine Anmerkungen sehr nachvollziehbar. Das Ganze ist doch rein am Inhalt orientiert und nicht von einem „Anzweifeln“ der Autoren geleitet. Warum also diese Bemerkung statt seine inhaltlichen Ergänzungen zu diskutieren? Aber vielleicht stehe ich auch auf der Leitung?

Havi17 Offline




Beiträge: 3.804

07.06.2024 09:51
#34 RE: Licht und Schatten Mainstream TV Zitat · Antworten

"Und der Rückblick in die 60er/70er würde kaum ein anderes Bild zeichnen" Es ist inzwischen opportun leider alles zu relativieren. Dieser "Meinung" sind die Autoren und deren Fakten nicht

Gruss
Havi17

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Fabi88 Offline



Beiträge: 3.946

07.06.2024 10:23
#35 RE: Licht und Schatten Mainstream TV Zitat · Antworten

Zitat von Havi17 im Beitrag #34
"Und der Rückblick in die 60er/70er würde kaum ein anderes Bild zeichnen" Es ist inzwischen opportun leider alles zu relativieren. Dieser "Meinung" sind die Autoren und deren Fakten nicht

Ein Rückblick und Vergleich mit den 60ern/70ern wäre keine "Meinung", sondern eine faktenbasierte Bestandsaufnahme.
Dein Auszug zeigt ja nur den Fakt, dass aktuell (Zahlen aus 2023? 2022? ...?) 48 Prozent des Fiktionskonsums Krimis sind. Wenn es explizit um Konsum geht, wäre das ja auch gar nicht der prozentuelle Anteil der produzierten Formate, also des Angebots, sondern der Anteil von Krimis unter Formaten mit hohen Einschaltquoten. Das klingt total schwammig. Welcher "Meinung" sind denn die Autoren? Dass die Anzahl der Krimis im Programm gestiegen ist? Dass die Zuschauer vor allem bei Krimis einschalten? Das geht aus diesem Ausschnitt nicht hervor. Nur, dass der Autor anscheinend Krimis per se verabscheut - sich also auch hier im Forum nicht wohl fühlen würde.

Ich habe das Buch nicht gelesen, also wage ich es nicht die Autoren "anzuzweifeln".
Weil ich es nicht gelesen habe, kann ich die entsprechenden Zahlen auch nicht liefern. Du hast es aber vorliegen, also: welchen Anteil an fiktionalen Formaten im TV machten Krimis in den 60ern und 70ern aus? Ist ein prozentualer Anstieg festzustellen? Und dann müsste man dem noch den Anteil an Krimis im Kino der 60er und 70er den Krimis im Kino heute gegenüberstellen. Auf dieser Basis kann man dann ja erst wirklich Schlüsse ziehen.
Dieser komplette Auszug aus dem Buch könnte so 1:1 aus einem Kommentar im "Spiegel" Jahrgang 1967 oder ähnlich stehen, bzw. ähnliche Kommentare gab es sogar genauso bereits damals.
Wenn wir an TV aus den 60ern oder 70ern denken, denken wir an "Durbridge", "Tatort", "Kommissar", "Der Alte" usw. - "Ekel Alfred", "Augsburger Puppenkiste", die Weihnachtsmehrteiler oder "Raumpatrouille Orion" sind dann die "Nicht-Krimi-Formate", die einem einfallen. Also haben wir zumindest bei den Produktionen, die "als Klassiker" gelten, bzw. auch von jüngeren Generationen wiederentdeckt oder geschaut werden mindestens um die 50 Prozent Krimis. Wenn man einmal durch Georgs tolle Krimiserien-Seite scrollt (die leider aktuell offline ist?) springen einen Massen an Krimis an - viele auch damals schon mit ausländischen Drehorten oder zumindest im Ausland verortet.
Das ist keine Relativierung aus Opportunismus, das ist dringend nötig, wenn aus einem Buch Schlüsse gezogen werden, über das es im eigenen Werbetext heißt, es sei eine reine Bestandsaufnahme "ohne dass Vorschläge für das künftige Fernsehen gemacht werden."
Da dieser Teil im Buch ja komplett fehlt, hatte ich diese Brücke schon für Dich gebaut: Meine Frage "Und was sollten denn die anderen 52 Prozent auch sein?" richtete sich auch an Dich. Was möchtest Du statt, bzw. neben den Massen an Krimis im TV sehen?
Ich wäre sofort dabei, wenn jemand den Mut hätte, etwas wie "Das blaue Palais" in moderner Variante zu produzieren oder spannende Horror- oder Science Fiction-Projekte aus der Schublade zaubert.
Aber Krimis sind günstig zu produzieren und bekommen nach wie vor große Zuschauer-Resonanz.
Es zeigt letztendlich ja auch, wie konservativ die Gesellschaft (zumindest unterbewusst ist), wenn sie sich so sehr danach sehnt, dass diverse Kommissare immer wieder Straftäter dingfest machen und die Welt für die Zuschauer ins Lot bringen. Denn das, was da im Buch korrekt beschrieben wird, ist ja auch auf dem Buchmarkt zu beobachten. Nichts verkauft sich besser als regionale Krimis. Das ist kein reines Fernseh-Problem.
Progressives Fernsehen wäre dringend nötig, aber da unterstelle ich Dir nach dem, was ich in letzter Zeit von Dir lese, dass Du das umso vehementer ablehnen würdest...

rasira Offline



Beiträge: 42

07.06.2024 13:07
#36 RE: Licht und Schatten Mainstream TV Zitat · Antworten

Zitat von Fabi88 im Beitrag #35
[quote=Havi17|p7406546]
Es zeigt letztendlich ja auch, wie konservativ die Gesellschaft (zumindest unterbewusst ist), wenn sie sich so sehr danach sehnt, dass diverse Kommissare immer wieder Straftäter dingfest machen und die Welt für die Zuschauer ins Lot bringen. Denn das, was da im Buch korrekt beschrieben wird, ist ja auch auf dem Buchmarkt zu beobachten. Nichts verkauft sich besser als regionale Krimis. Das ist kein reines Fernseh-Problem.
Progressives Fernsehen wäre dringend nötig, aber da unterstelle ich Dir nach dem, was ich in letzter Zeit von Dir lese, dass Du das umso vehementer ablehnen würdest...


Ich nehme an, Du beziehst das "unterbewusst konservativ" auf die Sehgewohnheiten der "Gesellschaft". Da es in dem angesprochenen Buch um den ÖRR geht, hängt das ziemlich klar mit dem Durchschnittsalter der ÖRR-Zuseher zusammen, wobei das private TV in etwas milderer Form genauso davon betroffen ist. Die meisten Zuschauer des ÖRR sind 60+, ja sogar eher 70+, das darf man nicht vergessen, sie repräsentieren also in keiner Weise einen Querschnitt der "Gesellschaft".
"Progressives Fernsehen" ist ein wenig missverständlich, da es ein zweideutiger Begriff ist. Ich interpretiere das jetzt mal mit "experimentellem Fernsehen", also völlig neuen und andersartigen Geschichten, Shows und Köpfen. Wenn ich das richtig gedeutet haben sollte, gebe ich Dir in diesem Fall sowas von Recht. So etwas wie "Funk" begreife ich dabei jedoch ausdrücklich nicht als experimentell, das ist einfach nur schlecht.

Fabi88 Offline



Beiträge: 3.946

07.06.2024 13:38
#37 RE: Licht und Schatten Mainstream TV Zitat · Antworten

Zitat von rasira im Beitrag #36
Ich nehme an, Du beziehst das "unterbewusst konservativ" auf die Sehgewohnheiten der "Gesellschaft". Da es in dem angesprochenen Buch um den ÖRR geht, hängt das ziemlich klar mit dem Durchschnittsalter der ÖRR-Zuseher zusammen, wobei das private TV in etwas milderer Form genauso davon betroffen ist. Die meisten Zuschauer des ÖRR sind 60+, ja sogar eher 70+, das darf man nicht vergessen, sie repräsentieren also in keiner Weise einen Querschnitt der "Gesellschaft".
"Progressives Fernsehen" ist ein wenig missverständlich, da es ein zweideutiger Begriff ist. Ich interpretiere das jetzt mal mit "experimentellem Fernsehen", also völlig neuen und andersartigen Geschichten, Shows und Köpfen. Wenn ich das richtig gedeutet haben sollte, gebe ich Dir in diesem Fall sowas von Recht. So etwas wie "Funk" begreife ich dabei jedoch ausdrücklich nicht als experimentell, das ist einfach nur schlecht.

Natürlich ist ein Großteil des Öffentlich-rechtlichen Rundfunk-Publikums 60+, allerdings schalten gerade beim "Tatort" und anderen Krimis auch viele jüngere Zuschauer ein. Du hast aber natürlich recht, dass es für einen Querschnitt der Gesellschaft nicht ausreicht.
Den Begriff "progressiv" habe ich tatsächlich einerseits für experimentelles Fernsehen gewählt - in diese Richtung gehen ja meine dann folgenden Beispiele - Allerdings tatsächlich auch für das inhaltlich fortschrittliche, was auch im Begriff steckt. Da Havi ja auch Dokumentationen explizit erwähnte und dort ein Großteil des Angebots eben tatsächlich Reise-, Tier- oder Natur-Dokus sind, also Alles eher "Bestandsaufnahmen", die eher wenig Reibungspunkte oder Anstoß für fortschrittliches Denken bieten und es dann noch sehr viel "Historisches" gibt. Da wäre es hilfreich, wenn aktuelle gesellschaftspolitische Themen, auch gern vertiefend und konfrontativ verhandelt werden. Und dann fehlen die von Havi angesprochenen Wissenschafts- und Technik-Dokus ja auch tatsächlich im Hauptprogramm.

Fabi88 Offline



Beiträge: 3.946

07.06.2024 15:35
#38 RE: Licht und Schatten Mainstream TV Zitat · Antworten

Um das noch einmal klarzustellen:
Ich finde Kritik am Öffentlich-rechtlichen Fernsehen, wie es ist, absolut richtig und wichtig. Diese Kritik aber auf "zu viele Krimis" zu verkürzen, finde ich zu kurz gegriffen.
Auch ist eine reine Bestandsaufnahme und Anprangern von Missständen allein nicht wirklich hilfreich, wenn keine Auswege oder Ideen zur Verbesserung vorgebracht werden.
Dass die Entwicklung des Öffentlich-Rechtlichen Fernsehens nicht optimal ist, merkt auch Oma Erna nach ein paar Stunden vor dem TV. Über "UND DAFÜR ZAHLE ICH RUNDFUNKGEBÜHREN???"-Getöse hinaus sollte es aber eben konstruktive Ansätze geben, bzw. Visionen, wie das Fernsehen der Zukunft tatsächlich aussehen sollte.
Das lineare Programm wird ja auch deswegen "schlechter", weil es eine (absolut sinnvolle) Verlagerung hin zu Mediatheken und Leuchtturm-Projekten gibt. Sprich: es gibt verdammt gutes Programm, aber das ist eben 24/7 in der Mediathek zu finden und wird auf den linearen Ausspielwegen gar nicht oder eben nachts versendet.

Wir blicken ja auch immer noch mit unserer eigenen Medien-Biografie auf das Geschehen. Aufgewachsen sind wir alle mit einem kuratierten Programm, in das man sich zwar für bestimmte Formate ganz gezielt eingeschaltet hat, oft aber eben auch "nur um Fernsehen zu gucken". Sprich, wir hatten Lust auf Unterhaltung oder Information und haben die Flimmerkiste angeworfen. So wurden wir oft auch (mehr oder weniger) gezwungen, uns mit Inhalten auseinanderzusetzen, die uns eigentlich fern sind. Wer ist nicht schon beim "Zappen" bei einer Dokumentation zu einem Thema hängengeblieben, auf die wir heute in der Mediathek schon allein aufgrund des Titels niemals klicken würden? Wie oft saßen wir als Kinder angeödet vor "Wetten dass", wenn dort auf der Couch Gäste Platz nahmen, die nur für unsere Eltern oder gar Großeltern interessant waren und wie oft ließen unsere Eltern anders herum bunte, laute Auftritte von Pop-Bands über sich ergehen, die uns begeisterten?
Das hatte etwas sehr Vermittelndes, meine Großeltern kannten (auch deshalb) die Musik, die meine Generation hörte und wir wussten im Umkehrschluss, wer Mario Adorf oder Maria Schell sind.
Nun sitzt jeder in seinem eigenen Sessel vor einem Bildschirm, Handy oder Tablet und klickt sich durch Mediatheken, YouTube-Kanäle oder einen TikTok-Bilderrausch und konsumiert nur das, was er sehen will.

Weil FUNK angesprochen wurde: Ja, objektiv ist ein Großteil inhaltlich wertlos. Und oft gibt es zudem auch noch berechtigte Kritik an der zugrundeliegenden Recherche.
Aber man darf auch nicht außer Acht lassen, dass viele Kritikpunkte im (neuen) System begründet liegen. Eben diese Kuration, die das Fernsehen ausmacht(e) fällt bei YouTube, Instagram oder TikTok weg. Es herrscht ein Algorithmus, der Verkürzung und Knalleffekte belohnt und Analysen, ausbalancierte Berichterstattung, Fakten und Co "bestraft". Es gibt bei FUNK auch gute, fundierte Beiträge, allerdings würden diese komplett aus dem Algorithmus fallen, wenn auf der anderen Seite nicht diese ganzen bunten, nichtssagenden Beiträge eingespeist werden würden.
TikTok und Co werden bei der jüngeren Zielgruppe nicht umsonst von AFD und Co beherrscht. Verkürzungen, vermeintlich einfachste Lösungen, simple Empörung und Co verfangen und werden eher "durchgeguckt" als ausbalancierte Inhalte, die vielleicht nicht ganz so tendenziös sind.
Natürlich könnte FUNK ihren TikTok-Kanal mit anspruchsvollem Programm "fluten", aber es würde dann eben nur von denjenigen wahrgenommen werden, die die entsprechenden Kanäle explizit abonniert haben. Drastisch formuliert: FUNK muss mit anspruchslosem "Quatsch" in die Algorithmen kommen, damit die "ernsten" Beiträge überhaupt ausgespielt werden.
Genauso arbeiten Influencer: Auf 100 Homestories und Fotos von der letzten Mahlzeit kommt dann eben ein hochpolitischer Beitrag oder der Beitrag mit der wertvollen Werbepartnerschaft.
Das ist eine ekelhafte Entwicklung, aber der ÖRR kann entweder mitspielen und versuchen ein paar Prozent lehrreiche Inhalte einzuschleusen oder die jungen Zielgruppen komplett aufgeben.
Letztlich hofft man darauf, dass die Zielgruppe über gelungene Kurzbeiträge vielleicht über die entsprechenden Kanäle auch in der Mediathek landet und sich dort die längeren, fundierteren Beiträge anschaut.

Die oft (völlig zu Recht) gelobten alten Talkshows, wo Fragen noch über Stunden ausdiskutiert wurden, gibt es ja in neuer Form noch. Bei Podcasts wie "Jung & naiv" oder "Alles gesagt" von ZEIT dürfen die Gäste teilweise über 3-4 Stunden (Rekord bei "Alles gesagt" sind 9 Stunden) sprechen, wo die kurzen Statements, die jeder Gast zur Profilierung bei Anne Will und Co vom Stapel lässt, nicht mehr verfangen und direkt kritisch und eingehend hinterfragt werden. Man darf durchaus kritisieren, dass dies private Angebote sind und die Öffentlich-rechtlichen hier nicht Vorreiter sind.
Gerade bei Polittalks wäre es ja durchaus möglich, stundenlange Sendungen, die Themen nicht nur anschneiden und polemisch zuspitzen, sondern ausdiskutieren für die Mediathek zu produzieren und im engen Schema des linearen Fernsehens dann eben gekürzte Fassungen zu senden.

Havi17 Offline




Beiträge: 3.804

07.06.2024 18:26
#39 RE: Licht und Schatten Mainstream TV Zitat · Antworten

Ein Rückblick und Vergleich mit den 60ern/70ern wäre keine "Meinung", sondern eine faktenbasierte Bestandsaufnahme. Interessant, Du hast also Fakten die das was die vier Autoren wiederrlegen. Dann nenne, so wie ich es getane habe, doch einfach die Quelle, damit das überprüfbar ist.

Gruss
Havi17

Wenn die Macht der Liebe die Liebe zur Macht übersteigt, erst dann wird die Welt endlich wissen, was Frieden heißt (Jimi Hendrix)
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Fabi88 Offline



Beiträge: 3.946

09.06.2024 16:03
#40 RE: Licht und Schatten Mainstream TV Zitat · Antworten

Zitat von Havi17 im Beitrag #39
Ein Rückblick und Vergleich mit den 60ern/70ern wäre keine "Meinung", sondern eine faktenbasierte Bestandsaufnahme. Interessant, Du hast also Fakten die das was die vier Autoren wiederrlegen. Dann nenne, so wie ich es getane habe, doch einfach die Quelle, damit das überprüfbar ist.


Es tut mir Leid, dass Du Worte wie "wäre" konsequent überliest. Ich MACHE keine faktenbasierte Bestandsaufnahme, ich sage, es WÄRE eine, wenn man Zahlen von damals mit heute vergleichen würde.
Ich habe nun mehr als deutlich dargelegt, warum DU Zahlen aus den 60ern und 70ern aus dem Buch präsentieren solltest. Nämlich, weil Du dieses Buch als Quelle verwendest und somit Zugriff auf die dortigen Zahlen hast. In meinem Regal steht es nicht.
Auch habe ich ja auch schon gefragt, was die Aussage Deines Ausschnitts überhaupt sein soll? Was also ist die These der Autoren? Es ist ja nur eine Bestandsaufnahme, dass 48 Prozent des fiktionalen Konsums Krimis sind. Ist das gut? Ist das schlecht? Wenn gut, warum? Wenn schlecht, warum? Und dann habe ich die - wie ich noch immer finde - nicht ganz unbegründete Frage gestellt, ob es eine Entwicklung gab/gibt. Produziert das öffentlich-rechtliche Fernsehen mehr Krimis als beispielsweise in den 60ern/70ern oder sind die Zahlen etwa gleich geblieben? Ist die Fülle an Krimis also vielleicht schon seit Gründung der Sender ein "Problem" oder erst jetzt eines geworden?
Dass keine Zahlen, sondern nur irgendwelche Strohmann-Argumente kommen von wegen, ich müsste Quellen liefern, die die Autoren widerlegen, zeigt mir, dass Du meinen Punkt also offensichtlich nicht verstehen willst.
Noch einmal ganz einfach ausgedrückt: Ich habe behauptet "Und der Rückblick in die 60er/70er würde kaum ein anderes Bild zeichnen." - Das sind keine Fakten, das ist eine These. Ich hätte noch ein "wahrscheinlich" in den Satz einbetten müssen, damit es ganz deutlich ist. Ich habe schon dargelegt, dass wir bei TV-Klassikern aus Deutschland extrem häufig von Krimis sprechen - nicht nur hier im Forum. Ein ähnlicher prozentualer Anteil am Programm ist also auch für die 60er oder 70er Alles andere als unwahrscheinlich.
Ich habe gar kein Interesse daran die Autoren zu widerlegen, weil dem Ausschnitt über die Krimis ja eine These im Grunde fehlt, der ich eine Gegenthese entgegenstelle könnte und ich die Quellen der Autoren nicht kenne.
Worauf stützt sich diese Prozentzahl von 48 Prozent? Es wird als "Konsum fiktionaler Formate" bezeichnet. Wie hat man das gemessen? Sind das einfach die Quoten aller Sendungen in einem bestimmten Zeitraum gewesen, die in das Genre "Krimi" fallen?
Wie würde diese Zahl dann irgendwie in das Narrativ des Ausschnitts passen, wenn es so wäre? Wenn tatsächlich der Konsum gemeint ist, ist die tatsächliche Zahl der produzierten Formate absolut nichtssagend. Dann kann man das Publikum dafür kritisieren, dass es nur die Krimis anschaltet, aber eine Aussage über das, was es an Angebot gibt, könnte man nicht treffen. Das wäre einfach eine Kennzahl für "48 Prozent der Formate, die aktiv von TV-Zuschauern geschaut werden, sind Krimis".
Du hast das Buch, also gibt es an dieser Stelle sicherlich eine Fußnote, die auf die Quelle für diese Zahl verweist und wo sich dann hoffentlich auch eine Aufschlüsselung der anderen Genres findet?
Mich würde das nämlich sehr interessieren! Was sind die anderen 52 Prozent? Unter anderem "Traumschiff", "In aller Freundschaft", "Bergdoktor" und Co. Damit wäre die äußerungswürdige Kritik direkt eine ganz andere:
Nämlich, dass nicht die hohe Anzahl an Krimis das Problem ist, sondern die Altbackenheit des fiktionalen Angebots. Ein gut produzierter, moderner Krimi, der sein Publikum fordert wäre dann beispielsweise 20x mehr wert als jede "Utta Danella"-Produktion. Anders herum wäre jedem mittelmäßigen Tatort natürlich ein gut gemachtes Drama wie "Verratene Freunde" jederzeit vorzuziehen.
Dein Ursprungspost wirkte auf mich wie "Das Fernsehen war früher besser, weil es weniger Krimis gab". Und das ist haarsträubend, weil es vermutlich empirisch nicht stimmt und noch dazu an keinem mieser passenden Ort als dem "Edgar Wallace-Forum" geschrieben werden könnte.

Im Übrigen geht es nicht um "vier Autoren". Jeder dieser Autoren hat einen Beitrag zu dem Buch geschrieben. Wer der vier bei Deinem Ausschnitt aktiv war, fehlt ja ganz nebenbei auch, obwohl Du direkt zitierst...

Havi17 Offline




Beiträge: 3.804

09.06.2024 18:09
#41 RE: Licht und Schatten Mainstream TV Zitat · Antworten

Die Autorin heißt Luc Jochimsen. Du hast geschrieben "Und der Rückblick in die 60er/70er würde kaum ein anderes Bild zeichnen." Also liefere bitte den Beweis die Fakten, die dies belegen.

Gruss
Havi17

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Mr Keeney Offline




Beiträge: 1.373

10.06.2024 11:53
#42 RE: Licht und Schatten Mainstream TV Zitat · Antworten

Mich würde auch interessieren, was Du jetzt konkret kritisierst? Dass die Zuschauer zu viele Krimis konsumieren? Da sind wir hier vermutlich nicht ganz unbeteiligt daran. Dass die Sender zu wenige Dokus produzieren? Die Produktion weiterer Dokus würde die Konsumvorlieben, zumal im fiktionalen Bereich, zunächst wohl nicht entscheidend beeinflussen. Es wäre einfach zum Verständnis hilfreich, Deine Intention zu kennen, aufgrund derer Du das Zitat gepostet hast.

Havi17 Offline




Beiträge: 3.804

10.06.2024 15:30
#43 RE: Licht und Schatten Mainstream TV Zitat · Antworten

Das Buch hat den Titel "Der aufhaltsame Abstieg des öffentlich-rechtlichen Fernsehens." Das genau ist der Kritikpunkt am Programm, der auch Im Textauszug angesprochen wird. Das Buch gibt es leider nicht als E-Book, kaufe es Dir doch, es lohnt sich. https://www.eulenspiegel.com/verlage/edi...t/sachbuch.html

Gruss
Havi17

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Fabi88 Offline



Beiträge: 3.946

10.06.2024 16:28
#44 RE: Licht und Schatten Mainstream TV Zitat · Antworten

Das ist aber ja noch immer keine Antwort. Oder hast Du exakt diesen Auszug gewählt, weil Du der Meinung bist, der "Abstieg des öffentlich-rechtlichen Fernsehens" hätte durch weniger Krimi-Produktionen "aufgehalten" werden können?

Georg Offline




Beiträge: 3.274

10.06.2024 18:33
#45 RE: Licht und Schatten Mainstream TV Zitat · Antworten

Ich mische mich nicht in die Diskussion ein, aber ich habe mal interessehalber auf meiner eigenen Homepage eine halbe Stunde recherchiert und mir das Jahr 1964 angesehen - das erste, in dem es ARD und ZDF das ganze Jahr hindurch gab.
Alleine in diesem Jahr waren 132 deutsche Einzelproduktionen zu sehen, d. h. umgerechnet auf ein Jahr statistisch gesehen jeden zweiten Tag eine neue Produktion - und wir sprechen hier nur von Eigenproduktionen in Erstausstrahlung. Nicht mitgerechnet sind die zahllosen damals beliebten Serien aus den USA oder England wie etwa "Dezernat M", "John Drake", "Kennziffer 01" usw. usw. und auch keine Kinokrimis oder die zahlreichen Wiederholungen der bereits existierenden Eigenproduktionen.
Wenn man in Betracht zieht, dass damals nur abends und wenige Stunden gesendet wurde, ist das doch eine ganz beträchtliche Anzahl und im Vergleich zu heute wohl angesichts der wenigen Sendezeit damals quantitativ nicht weniger an Krimis - nehme ich an ...

Hier meine erstellte Liste mit Sendedaten:

02.01.1964: Dann geh zu Thorp
02.01.1964: Das Kriminalmuseum – Der stumme Kronzeuge
04.01.1964: Das Haus der Schlangen (Teil 1)
06.01.1964: Das Haus der Schlangen (Teil 2)
08.01.1964: Das Haus der Schlangen (Teil 3)
09.01.1964: Haben
09.01.1964: Schach der Dame
10.01.1964: Tim Frazer-Der Fall Salinger (Teil 1)
13.01.1964: Das Haus der Schlangen (Teil 4)
13.01.1964: Tim Frazer-Der Fall Salinger (Teil 2)
14.01.1964: Der Mann nebenan
15.01.1964: Das Haus der Schlangen (Teil 5)
15.01.1964: Privatdetektiv Harry Holl – Charterflug 707
15.01.1964: Tim Frazer-Der Fall Salinger (Teil 3)
16.01.1964: Das Kriminalgericht – Der Fall Krantz
17.01.1964: Das Haus der Schlangen (Teil 6)
17.01.1964: Tim Frazer-Der Fall Salinger (Teil 4)
18.01.1964: Tim Frazer-Der Fall Salinger (Teil 5)
20.01.1964: Tim Frazer-Der Fall Salinger (Teil 6)
26.01.1964: Mit zwei Füßen im Grab
13.02.1964: Anruf aus Zürich
13.02.1964: Teufelsspur
27.02.1964: Die fünfte Kolonne – Schattenspiel
28.02.1964: Kommissar Freytag (7)
13.03.1964: Kommissar Freytag (8)
18.03.1964: Gewagtes Spiel (1)
19.03.1964: Interpol: Die Dame mit dem Spitzentuch
02.04.1964: Das Kriminalmuseum – Der Füllfederhalter
10.04.1964: Kommissar Freytag (9)
11.04.1964: Marie Octobre
15.04.1964: Gewagtes Spiel (2)
13.05.1964: Gewagtes Spiel (3)
21.05.1964: Das Kriminalgericht – Der Fall Calmette
24.04.1964: Kommissar Freytag (10)
26.04.1964: Der Aussichtsturm
30.04.1964: Die Truhe
04.05.1964: Klaus Fuchs – Geschichte eines Atomverrats (Teil 1)
05.05.1964: Klaus Fuchs – Geschichte eines Atomverrats (Teil 2)
08.05.1964: Kommissar Freytag (11)
09.05.1964: Kookie & Co.
21.05.1964: Die Verbrecher
22.05.1964: Kommissar Freytag (12)
22.05.1964: Jenny und der Herr im Frack
28.05.1964: Gehen Sie zu Paul Potter
04.06.1964: Das Kriminalmuseum – Gesucht: Reisebegleiter
08.06.1964: Polizeistation St. Martin
10.06.1964: Gewagtes Spiel (4)
17.06.1964: Nachtzug D 106
18.06.1964: Interpol: Tod um die Ecke
19.06.1964: Kommissar Freytag (13)
25.06.1964: Der Mann unterm Bett
02.07.1964: Der Diamant des Herrn Blomdal
02.07.1964: Das Kriminalmuseum – Akte Dr. W.
06.07.1964: Slim Callaghan greift ein (1)
07.07.1964: Die letzte Folge
08.07.1964: Gewagtes Spiel (5)
09.07.1964: Der Fall Pinneberg
10.07.1964: Die Teepuppe
16.07.1964: Der Schrank
16.07.1964: Die fünfte Kolonne – Zwei Pistolen
17.07.1964: Kommissar Freytag (14)
22.07.1964: Der Tod wählt seine Nummer
26.07.1964: Ein Mann ist soeben erschossen worden
27.07.1964: Slim Callaghan greift ein (2)
03.08.1964: Slim Callaghan greift ein (3)
04.08.1964: Ein langer Tag
05.08.1964: Gewagtes Spiel (6)
10.08.1964: Slim Callaghan greift ein (4)
12.08.1964: Unterm Birnbaum
14.08.1964: Kommissar Freytag (15)
17.08.1964: Slim Callaghan greift ein (5)
18.08.1964: Flug in Gefahr
24.08.1964: Slim Callaghan greift ein (6)
28.08.1964: Kommissar Freytag (16)
01.09.1964: Slim Callaghan greift ein (7)
02.09.1964: Gewagtes Spiel (7)
02.09.1964: Der gelbe Pullover
08.09.1964: Slim Callaghan greift ein (8)
10.09.1964: Das Kriminalmuseum – Der Fahrplan
11.09.1964: Kommissar Freytag (17)
15.09.1964: Lydia muss sterben
16.09.1964: Schuß in D-Moll
24.09.1964: Die fünfte Kolonne – Eine Puppe für Klein-Helga
25.09.1964: Kommissar Freytag (18)
04.10.1964: Sicher ist sicher
05.10.1964: Hafenpolizei (14)
07.10.1964: Der Fall Jakubowski (Teil 1)
08.10.1964: Der Fall Jakubowski (Teil 2)
09.10.1964: Kommissar Freytag (19)
12.10.1964: Hafenpolizei (15)
19.10.1964: Hafenpolizei (16)
22.10.1964: Die fünfte Kolonne – Treffpunkt Wien
23.10.1964: Kommissar Freytag (20)
25.10.1964: Herr Lamberthier
26.10.1964: Hafenpolizei (17)
28.10.1964: Gewagtes Spiel (8)
31.10.1964: Der Nachtkurier meldet (1)
02.11.1964: Hafenpolizei (18)
05.11.1964: Das Kriminalmuseum: Der Schlüssel
06.11.1964: Kommissar Freytag (21)
09.11.1964: Hafenpolizei (19)
13.11.1964: Oberinspektor Marek – Einvernahme (nicht sicher, ob Direktübernahme vom ORF oder spätere Ausstrahlung)
14.11.1964: Der Nachtkurier meldet (2)
14.11.1964: Das Krimiquiz mit Heinz Drache (1)
15.11.1964: Das schwedische Zündholz
16.11.1964: Hafenpolizei (20)
18.11.1964: Das Kriminalgericht – Der Fall Nebe (1)
19.11.1964: Das Kriminalgericht – Der Fall Neber (2)
20.11.1964: Kommissar Freytag (22)
22.11.1964: Und die Hölle, Isabelle?
23.11.1964: Hafenpolizei (21)
25.11.1964: Gewagtes Spiel (9)
25.11.1964: Sechs Stunden Angst
27.11.1964: Das Haus der Vergeltung
28.11.1964: Der Nachtkurier meldet (3)
30.11.1964: Hafenpolizei (22)
02.12.1964: Die Karte mit dem Luchskopf – Zur munteren Witwe
03.12.1964: Das Kriminalmuseum – Tödliches Schach
04.12.1964: Kommissar Freytag (23)
07.12.1964: Hafenpolizei (23)
09.12.1964: Die Karte mit dem Luchskopf – Der Teufelshandschlag
10.12.1964: Mord
12.12.1964: Das Krimiquiz mit Heinz Drache (2)
12.12.1964: Der Nachtkurier meldet (4)
14.12.1964: Hafenpolizei (24)
16.12.1964: Die Karte mit dem Luchskopf – Luftgeschäfte
17.12.1964: Die fünfte Kolonne – Der Gast
18.12.1964: Kommissar Freytag (24)
21.12.1964: Hafenpolizei (25)
27.12.1964: Stunden der Angst
28.12.1964: Hafenpolizei (26)
30.12.1964: Die Karte mit dem Luchskopf – Die Frau auf der Treppe

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