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 Edgar-Wallace-Forum
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Count Villain Offline




Beiträge: 4.616

19.11.2022 10:13
#946 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

Zitat von Savini im Beitrag #944
Bei mir war es eher so, dass ich ihn mir im Vorfeld schwer vorstellen konnte, da ich ihn zuvor nur in unsympathischen Rollen erlebt hatte. Aber beim Sehen war ich schnell überzeugt.


Ich kannte ihn vorher nur aus dem Fälscher. Das hat womöglich geholfen. Graf war bei mir nur als Hale abgespeichert und nicht als Darsteller von Unsympathen an sich.

Edgar007 Offline




Beiträge: 2.595

19.11.2022 11:59
#947 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

Eine nette, wenn auch kleinere, Rolle hatte er auch in ZU VIELE KÖCHE mit Blacky Fuchsberger

Savini Offline



Beiträge: 756

20.11.2022 10:06
#948 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

Zitat von Count Villain im Beitrag #946
Zitat von Savini im Beitrag #944
Bei mir war es eher so, dass ich ihn mir im Vorfeld schwer vorstellen konnte, da ich ihn zuvor nur in unsympathischen Rollen erlebt hatte. Aber beim Sehen war ich schnell überzeugt.


Ich kannte ihn vorher nur aus dem Fälscher. Das hat womöglich geholfen. Graf war bei mir nur als Hale abgespeichert und nicht als Darsteller von Unsympathen an sich.

Ich kannte ihn zu diesem Zeitpunkt neben dem "Fälscher" noch aus "Mein Schulfreund", "Wir Wunderkinder" und "Gesprengte Ketten". Zwei klar unangenehme Figuren, die dritte hatte zumindest partiell Sympathiepunkte.

Noch kurz etwas zu Joachim Teege: Ein weiteres Beispiel für einen Schauspieler, bei dem ich über dessen Geburtsjahr überrascht war. Neben der Optik kommt noch hinzu, dass er in seiner Rolle im "Buckligen" schon fast senil gewirkt hatte.

Peter Ross Offline



Beiträge: 2.000

20.11.2022 10:24
#949 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten



20.11.

Heute vor 60 Jahren war Drehstart für "Der Fluch der gelben Schlange"


Hinweis: Dieser Text enthält Spoiler.
Der Fluch der gelben Schlange - Xi Jinping und die Marsmenschen
In den frühen 1960er Jahren waren Chinesen dem deutschen Kinopublikum genauso fern wie die Marsmenschen oder der Mann im Mond persönlich. Um kulturelle Aneignung, Stigmatisierung und pauschale Diskreditierung kümmerte sich niemand. Kann sein, dass hier in diesem Fall wenig politisch korrekt war. Andererseits tut Staatschef Xi Jinping gerade in der heutigen globalisierten Welt alles, um genau diese im vorliegenden Film geschürten Ängste vor Chinesen immer realistischer wirken zu lassen.
Pinkas Braun haut als machtbesessener Halbchinese Fing Su kräftig auf die Pauke und kann erfreulich extrem agieren. Er ist dabei so wirksam in Szene gesetzt, dass ich ihm die Fernost-Maskerade viel eher verzeihe als dem ursprünglich für diese Rolle vorgesehenen Christopher Lee das ähnliche Kostüm in „Das Geheimnis der gelben Narzissen“ ein Jahr früher. Der fabelhafte Pinkas Braun macht nicht nur den abgrundtief bösen Anteil seiner Figur sichtbar, sondern zeigt auch geschickt die psychische Schieflage des Sektenführers.
Wie bei Edgar-Wallace-Stories gut bekannt, müssen sich einige negative Personen bis zu ihrem effektvollen Ableben als Schachfiguren des Verbrechers (oder des Autos) dramatisch durch die Geschichte stoßen lassen. Charles Regnier und vor allem Werner Peters präsentieren das mit Bestleistungen, die innerhalb des Genres ihresgleichen suchen.
Die anderen fähigen Darsteller wie Joachim Fuchsberger, Eddi Arent, Claus Holm, Fritz Tillmann und Doris Kirchner hatten das Pech, nicht ganz ausgereifte Rollen füllen zu müssen. Am schlimmsten traf es dabei Brigitte Grothum als hilfloses Aschenputtel, was in einem Edgar-Wallace-Film der 1960er Jahre nicht mehr akzeptabel erschien. Barbara Rütting war in dem fast gleichzeitig gedrehten „Der Zinker“ schon mehrere Generationen weiter von den Gebrüdern Grimm entfernt und traf den immer aufmüpfiger werdenden Zeitgeist genau auf den Punkt.
Das allerdings noch viel ernsthaftere Problem des Films ist das Fehlen irgendeines Geheimnisses, das uns Zuschauer fesseln könnte. Man kennt den Bösen, man kennt den Guten, und die Story ist uns schon bald klar. Wir können uns zurücklehnen und müssen nur noch zusehen, wie Blacky die offensichtlichen Konflikte in Griff bekommt. Wer hat inszeniert? Oh je, Franz Josef Gottlieb! Doch halt - bevor der fleißige B- oder gar C-Regisseur wieder einmal sein Fett abbekommt, sollte man noch einmal genau hinsehen! Und siehe da, es gibt auch sehr gelungene Szenen. Die lange Szene in der Mitte des Films, in der Joachim Fuchsberger in die düsteren Gebäude der chinesischen Sekte „Die freudigen Hände“ einbricht, um „die gelbe Schlange“ zu holen, ist wirklich spannend und unheimlich in Szene gesetzt. Damit ist die Gesamtdramaturgie dann auch ein bisschen weniger öde, wenn nämlich wenigstens die einzelnen Szenen etwas zu bieten haben. Schließlich kennen wir den Handlungsverlauf eines alten James-Bond-Films ja auch, bevor wir das Ende gesehen haben. Wir warten selbstverständlich nicht darauf, was passieren wird, sondern wie etwas passieren wird. Und im letzten Drittel dieses vorliegenden Streifens bietet der Regisseur uns doch sogar noch ein paar rätselhafte Momente, wenn da endlich ein mysteriöser Kapuzenmann gegen die Sekte arbeitet.
Insofern ist das hier durchaus eine Sternstunde in Gottliebs bunter Filmographie oder anders gesagt, vergleichsweise ein Wallace-Film fast im Durchschnitt. Und mit Schelte ist leider noch nicht vorbei. Man muss auch anmerken, dass die Filmmusik von Oskar Sala den Film nicht gerade veredelt. Seine Erfindung, das „Trautonium“, ist ein orgelähnlicher Supersynthesizer, der zwar zunächst bizarr-unheimliche Effekte generieren kann (wie in Hitchcocks „Die Vögel“), aber in anderen Zusammenhängen versagt, wenn zum Beispiel die aufkommende Liebe zwischen Fuchsberger und Brigitte Grothum eine musikalische Untermalung benötigt. Trautonium solo. Da hat Produzent Artur Brauner doch wohl am falschen Ende gespart.
Nichtsdestotrotz, F. J. Gottlieb legt einen passablen Film hin, der zwar in der Masse der 60er-Jahre-Krimis untergeht. Aber für die, die doch mal drauf stoßen, ist „Der Fluch der gelben Schlange“ eine interessante und düstere Abwechslung zu den viel selbst ironischeren Filmen der Rialto-Klassiker.
Dieser Inhalt wurde von Hans-Jürgen Osmers (@fritz k) zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

Erster Drehtag für "Der Fluch der gelben Schlange" war am 20.11.1962. Das war genau heute vor 60 Jahren.

Weitere Ereignisse:
- 20.11.1911: Geburt Hermann Lenschau
- 20.11.1971: Kinski versucht sich als Jesus Rezitator in der Berliner Deutschlandhalle
- 20.11.2010: Tod Heinz Weiss

Morgen geht es mit Aufmüpfigkeit im schwarzen Dress weiter.

Peter Ross Offline



Beiträge: 2.000

20.11.2022 10:29
#950 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

Zitat von Savini im Beitrag #948

Noch kurz etwas zu Joachim Teege: Ein weiteres Beispiel für einen Schauspieler, bei dem ich über dessen Geburtsjahr überrascht war. Neben der Optik kommt noch hinzu, dass er in seiner Rolle im "Buckligen" schon fast senil gewirkt hatte.

Sehr treffend! Das Geburtsjahr hat mich auch erstaunt!

Peter Ross Offline



Beiträge: 2.000

21.11.2022 08:00
#951 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten



21.11.

Barbara Rütting ist heute vor 95 Jahren geboren




Hinweis: Dieser Text enthält Spoiler.
Barbara Rütting - Aufmüpfigkeit im schwarzen Dress
1963 schien der Wallace-Streifen „Der Zinker“ in vielerlei Hinsicht sehr modern, was heutzutage vielleicht nicht jeder nachzuvollziehen kann. Ein frecher Inspektor, der sich dreist wie nie im deutschen Film gegen Konventionen durchsetzen kann; ein junger ungewohnt animalischer Mann, der sich den Konventionen aller üblichen sozialen Bindungen entzieht und ein parodistisch gezeichnetes Establishment sind nur einige wenige Beispiele dafür.
Auch die Hauptdarstellerin Barbara Rütting (1927-2020) ist deutlicher denn je ein neuer Frauentyp in den Wallace-Filmen. Der existentialistisch anmutende schwarze Kurzhaar-Bob und ihre erwachsene Stimme sind die auffälligsten äußeren Zeichen ihrer Unkonventionalität. Krasse Gegensätze zu Brigitte Grothum oder Sabina Sesselmann in den Filmen von 1962! Aber Bände spricht vor allem ihre emanzipierte Tätigkeit als Schriftstellerin, die in ihren Krimis genauso wie in den Wallace-Filmen ordentlich morden lässt. Sie ist dem frech zielstrebigen Heinz Drache ebenbürtig und man fragt sich, ob man sie gar verdächtigen sollte. Ebenso ist das in „Neues vom Hexer“ (1965). Sie ist eine unkonventionelle Malerin im hautengen schwarzen Dress, deren Kunst und Lebensweise im Atelier eher an eine Studentin in den späten 60iger Jahren erinnert. Und aufmüpfig ist sie auch noch, ganz besonders der älteren Generation in Person von Brigitte Horney gegenüber. Man spürt hier sogar leicht schadenfroh sadistische Anflüge bezüglich der konsequenten Ausrottung ihrer Verwandtschaft.
Barbara Rütting agierte des weiteren in zwei Bryan Edgar Wallace-Filmen, in denen sie ähnliche Frauenrollen spielte. In „Das Phantom von Soho” (1963) ist sie wie im Zinker eine Kriminalschriftstellerin - nicht nur gegenüber der älteren durchweg unsympathischen Generation aufmüpfig: sie dezimiert diese Unholde persönlich! In dem späten “Der Todesrächer von Soho” (1972) wird nichts mehr versteckt oder angedeutet. Jetzt noch klarer fetischistisch steht sie als starke Frau in schwarzem Lack auf der anderen Seite des Gesetzes.
Das Aufmüpfige war in den 60iger Jahren jenseits des Mainstream der Zeitgeist ihrer Rollen. Sie prägte damit ein spektakuläres Frauenbild, das ganz exzellent in die Wallace-Filme passte, da auch die Filme von der Lust erfüllt waren, die ältere Generation zu quälen, mal weniger und mal mehr sadistisch. Insofern ist Barbara Rütting fast eine Ikone der Serie und man verbindet die Schauspielerin Barbara Rütting schnell mit Edgar Wallace - was ihr selbst womöglich gar nicht so recht war.
Die wurde später Politikerin, immer abseits des Mainstream. Als “Die Grünen” ihr zu konventionell wurden, wechselte sie in eine kleine Partei, dann wieder zurück. Stets kampfbereit für Tierschutz und vegane Ernährung sah man sie häufig in Talkshows.
Als die Wallace-Filme im Laufe der Zeit zu gediegenen alten Klassikern geworden waren, entsprach diese Filme nicht mehr Barbara Rüttings Aufmüpfigkeit. In Interviews äußerte sie sich geringschätzig, weil Krimis die Zuschauer zu lustvollen Voyeuristen von Mordszenen mache, was sie moralisch entschieden ablehne.
War ihre Aufmüpfigkeit in den 60iger Jahren noch bei Wallace gut aufgehoben, so war später die Aufmüpfigkeit in der Ablehnung dieser Filme am besten möglich.
Dieser Inhalt wurde von Hans-Jürgen Osmers (@fritz k) zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

Barbara Rütting ist leider am 28.03.2020 im Alter von 92 Jahren gestorben. Geboren ist sie am 21.11.1927. Das war heute vor 95 Jahren.

21.11.1980: Tod Walter Rilla: Mehr zu Walter Rilla hier: Edgar Wallace - Heute vor... (16)
21.11.2000: Tod Harald Leipnitz: Eine Besprechung zu diesem Darsteller folgt in Kürze.

Havi17 Offline




Beiträge: 3.764

21.11.2022 12:23
#952 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

Barbara Rüttimg wird mir immer lebhaft in Erinnerung bleiben, als sie von Ihrer Zeit nach dem Krieg berichtete.
Kein Geld, hat sie sich von Brennesseln, Kräuern, Kartoffeln und was es in der Natur so gab wahrhaftig durchgeschlagen.
Selbstbewußt, selbstsicher, kein Wunder, gab sie sich privat und in Filmen und sie hatte keine Scheu unangenehme
Dinge anzusprechen, auch wenn es heutzutage ihre Karriere kosten würde.

Gruss
Havi17

Count Villain Offline




Beiträge: 4.616

21.11.2022 14:52
#953 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

Zitat von Peter Ross im Beitrag #949
Insofern ist das hier durchaus eine Sternstunde in Gottliebs bunter Filmographie oder anders gesagt, vergleichsweise ein Wallace-Film fast im Durchschnitt.


Ich würde eher von einer Sternhalbestunde sprechen, dafür ziehen sich nämlich die ersten zwei Drittel des Films trotz einiger gelungener Einzelszenen und Darsteller zu sehr.

Peter Ross Offline



Beiträge: 2.000

22.11.2022 02:25
#954 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten



22.11.

Gertrud Prey hätte heute ihren 116ten Geburtstag gefeiert


Die Darstellerin Gertrud Prey hat mit 95 Jahren ein sehr hohes Alter erreicht. Sie wirkte in den beiden Wallace-Klassikern "Die toten Augen von London" und "Das Gasthaus an der Themse" mit. Ansonsten war ihre Karriere überwiegend von Hörspiel- und Theatertätigkeiten geprägt.
Wir widmen uns heute den toten Augen von London, wo sie in einer kleinen Rolle als Mrs. Brooks auftrat.



Hinweis: Dieser Text enthält Spoiler.
Die toten Augen von London - ein deutscher Klassiker
24.September 1977 23.35 Uhr: Das ZDF zeigt einen älteren Herrn mit Stock, der im schwarzweißestem Nebel durch einsam nächtliche Straßen läuft. Aus dem Nichts taucht ein weißer Lieferwagen auf, dessen Fahrer man nicht sehen kann und fährt scheinbar absichtlich nah an den Herrn heran. “Sie Flegel!” schimpft der Mann mit grobem Ton und man ahnt schon, dass es für den Spaziergänger noch viel übler kommen wird. Mit 11 Jahren war ich sowas von drin im Geschehen. Meine Eltern schlugen mir vor, auf den Film zu verzichten und lieber schlafen zu gehen. Doch irgendwie konnte ich mich durchsetzen und bezahlte meine Beharrlichkeit schließlich mit einer angstvollen Nacht. Andererseits hatte ich dafür einen echten Klassiker gesehen, einen selten unheimlichen Film, der im deutschen Nachkriegskino seinesgleichen sucht.
“Die toten Augen von London” (1961) ist Alfred Vohrers erster Beitrag zu den Edgar-Wallace-Filmen der 1960er Jahre und gleich ein Meilenstein im deutschen Kriminalfilm überhaupt. Hatte man durchaus schon kompetente Leute wie Harald Reinl und Jürgen Roland als Regisseure für die Serie beschäftigt, so gab Alfred Vohrer den deutschen Wallace-Filmen eine eigene Filmsprache, die das Genre somit auch zu einer ganz eigenständigen und schnell wieder erkennbaren Marke gemacht haben. Viele andere Kriminalfilme orientierten sich genau an diesem Stil oder versuchten ganz bewusst, alternative Wege zu gehen.
Auch wenn Vohrer noch nicht so sehr in seiner eigenen Ästhetik angekommen war wie zum Beispiel in “Der Zinker”, so zeigten sich schon hier sehr deutlich die typischen Zooms, Schwenks und die fantasievollen Detailaufnahmen von Kameramann Karl Löb, der für die Wallace-Filme Vohrers bevorzugter Mann wurde. Kamera, Schnitte und die bizarre sowie aufregende Musik von Heinz Funk erzählen die Story so reißerisch wie möglich. Dabei ist das Reißerische nicht dazu da, inhaltliche Leere auszubügeln, wie manchmal Kritiker ätzten, sondern stilbildend als filmische Erzählweise. Oder anders gesagt: das Reißerische soll nicht die Handlung erzählen, sondern die Handlung gibt Gelegenheit, uns reißerische Momente zu schenken. Denn die haarsträubenden Geschichten von Edgar Wallace verlangen genau das. Die Atmosphäre ist immer fast schon expressionistisch hochgekocht, die Fratzen extremster Typen werden von der Kamera heran gezoomt und hin und wieder erlebt man Dinge, die nur in Vohrers hysterischer Filmwelt vorkommen können. Zum Beispiel macht - natürlich untermalt von hektischer Musik - die panische Flucht von Klaus Kinski nach Harry Wüstenhagens Sturz in den Fahrstuhlschacht erzählerisch gar keinen Sinn; wir erfahren nicht einmal, wer wirklich für diesen Mord verantwortlich war. Aber Kinskis Szene ist ein Kommentar zum Geschehenen: statt Fakten zu erhalten, werden wir von Alfred Vohrer wieder einmal mehr emotional hochgepusht. Wir sollen nicht begreifen, sondern uns aufregen, lieber den Wahnsinn spüren als den Sinn durchschauen. So erleben wir denn viele Mord- und andere Szenen, die aus einer saftigen filmischen Phantasie geboren wurden. Vohrers Erzählweise ist zugegebenermaßen Trivialkino, aber letztendlich ist es das bei Hitchcock, Lynch oder Tarrantino auch. Dass aber auch Alfred Vohrer eine individuelle Filmsprache bis fast zur Perfektion entwickelt hatte, ist bei weitem noch nicht genug gewürdigt worden. Sie ist der Boden, auf dem sich Schauspieler wie Klaus Kinski, Dieter Borsche, Harry Wüstenhagen, Adi Berber, Walter Ladengast oder Rudolf Fenner als archaische Unterwelttypen in unser Gehirn einbrennen können. Joachim Fuchsberger, Karin Baal und Eddi Arent sind unsere positiven Compagnons auf der Reise durch das schwarzweiß vernebelte London und bleiben damit über den Film hinaus lieb gewonnene Freunde, mit denen man nun einmal unfassbare Abenteuer erlebt hat, die man nicht vergessen kann.
Gut, dass die düstere Handlung in Hamburg und nicht in London gefilmt wurde. Weg vom Realismus und hinein in eine stilisierte Welt! Zu viel Realismus und Naturalismus würde die kruden Wallace-Stories nämlich lächerlich machen. Und problembeladene Selbstzerfleischung gab es im deutschen Film immer schon genug. Ich wüsste kaum etwas besseres im deutschen Krimi und nur wenig vergleichbar gutes im deutschen Film. Hier war man mit Lust und Talent bei der Sache und heraus kam ein Film, der es bei der Kritik schwer haben sollte, aber beim Publikum nicht. Ein echter deutscher Klassiker eben.
Dieser Inhalt wurde von Hans-Jürgen Osmers (@fritz k) zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

Gertrud Prey hat an diesem Film mitwirken können. Sie ist am 28.03.2002 im Alter von 95 Jahren verstorben. Geboren ist sie am 22.11.1906. Das war heute vor 116 Jahren.

Morgen geht es anlässlich des Todestages von Klaus Kinski mit einem Film weiter, in dem dieser erneut auf Ady Berber und Eddi Arent trifft.

Savini Offline



Beiträge: 756

22.11.2022 08:34
#955 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

Zitat von Peter Ross im Beitrag #954
Zum Beispiel macht - natürlich untermalt von hektischer Musik - die panische Flucht von Klaus Kinski nach Harry Wüstenhagens Sturz in den Fahrstuhlschacht erzählerisch gar keinen Sinn; wir erfahren nicht einmal, wer wirklich für diesen Mord verantwortlich war. Aber Kinskis Szene ist ein Kommentar zum Geschehenen: statt Fakten zu erhalten, werden wir von Alfred Vohrer wieder einmal mehr emotional hochgepusht. Wir sollen nicht begreifen, sondern uns aufregen, lieber den Wahnsinn spüren als den Sinn durchschauen.

Das sehe ich nicht so: Entweder möchte Strauss/Kinski nach dem Mord nicht in Verdacht geraten, oder ihm wird klar, dass der Mörder noch im Haus sein und ihm über den Weg laufen könnte, falls er nicht schleunigst verschwindet; und was mit denen passiert, die zu viel wissen, weiß er nur zu gut (nicht umsonst hat er bei seinen Erpressungen andere vorgeschickt).

Peter Ross Offline



Beiträge: 2.000

23.11.2022 01:38
#956 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten



23.11.

Klaus Kinski ist heute vor 31 Jahren verstorben


Sicher gehört Klaus Kinski zu den bekanntesten Schurken und Wahnsinnigen der Edgar Wallace Zeit. Vertieft haben wir das bereits ansässig seines Geburtstages: Edgar Wallace - Heute vor... (6)
Klaus Kinski ist am 18.10.1926 geboren. Gestorben ist er am 23.11.1991 im Alter von 65 Jahren. Das war heute vor 31 Jahren.

Heute widmen mir uns einem seiner Filme, der Tür mit den sieben Schlössern.



Hinweis: Dieser Text enthält Spoiler.
Die Tür mit den sieben Schlössern - Schritt für Schritt ins Unheimliche
Es ist so bedauerlich, dass bei diesem Film die Eingangssequenz fehlt, die ganze Sache wäre mit den bereits gedrehten Szenen sicherlich viel runder geworden und die Handlung wäre verständlicher geworden, zum Beispiel die Entlarvung eines Haupttäters. Aber diese Szenen, die man teilweise immerhin im Trailer sehen kann, fehlen leider wohl unwiederbringlich.
Trotz dessen haben wir es hier mit einem der erfolgreichsten und einem in mehrerer Hinsicht hervorragenden Film zu tun.
Sehr gelungen ist die Idee, die Handlungsorte allmählich immer weiter in unheimliche Gefilde zu treiben: nach der verschollenen Eingangsszene beginnt der Film am Bahnhof, tagsüber, an einem profanen öffentlichen Ort, in den das Verbrechen dringt. Die Steigerung ist die Londoner Privatwohnung des Inspektors zu nächtlicher Stunde. Jetzt sieht man erstmals den furchteinflößenden Mörder Giacco. Dann wird’s einsamer: wir lernen das schon am Tage unheimliche Selford Manor kennen. Unangenehmer wird es darauf nachts im Park des Anwesens. Wenig später befinden wir uns dann zusammen mit Sybil Landsdown im ersten Stockwerk bei den Codys in einem kleinen Raum mit Schlagen eingesperrt, aber es geht noch schlimmer: die nächste Station ist der gruselige Operationskeller von Dr. Staletti und der finale Ort ist schließlich die Gruft mit verwesenden Gebeinen.
Diese Entwicklung hat etwas von einem Sog ins Düstere, der sich schon vorher immer wieder durch die Gestalten des Verbrechens andeutet, die man noch wie Fremdkörper in der profanen Welt wahrnimmt. (Staletti und Bird am Bahnhof, Mr. Cody am Flughafen).
Mehrfach hörte ich in meinem privaten Umfeld, dass man diesen Film als sehr beunruhigend und unheimlich im Vergleich zu anderen Wallace-Filmen wahrgenommen hat. Neben „Die toten Augen von London“ ist das vielleicht der beängstigendste Streifen der Schwarzweiß-Ära - aber das ist natürlich wie immer sehr subjektiv.
Ein weiterer Pluspunkt dieses Films ist die überragende Leistung der Schauspieler, die ausnahmslos mit spürbarer Lust bei der Sache gewesen sind. Nach Joachim Fuchsberger schafft es mit Heinz Drache erstmals ein Schauspieler, sich bei Rialto als Stamm-Hauptdarsteller zu etablieren. Pinkas Braun hat bekundet, dass ihm die Darstellung des größenwahnsinnigen Phantasten viel Vergnügen bereitet hat. Gisela Uhlen bringt die gefühllose und dominante Ehefrau in messerscharfer Perfektion. Werner Peters hat zusammen mit Heinz Drache seine beste Schauspielszene innerhalb der Serie und zeigt uns, auf welch hohem Niveau hier nuanciert gespielt wird. Aber auch Klaus Kinski ( trotz kleiner Rolle brillant!) , Friedrich Joloff (warum sah man ihn nicht viel häufiger!), Jan Hendriks (herrlich frech) , Ady Berber (super Variation zum „Blinden Jake“), Hans Nielsen (mal sympathisch wirkend) und die attraktive Sabina Sesselmann sind auf höchstem Level dabei. Siegfried Schürenberg (erstmals in einem Rialto-Wallace-Film) und Eddi Arent bringen angemessenen und tatsächlich guten Humor ins düstere Geschehen.
Ich würde sagen, in der Summe haben wir hier einen der absolut besten Filme der Serie, was die Leistungen der Schauspieler angeht.
Regisseur Alfred Vohrer inszeniert die ganze Chose natürlich in seiner typischen Stilistik sehr kreativ und effektvoll. Auch die ungewöhnlichen Perspektiven der Kamera von Karl Löb und die diesmal etwas sparsamere Musik von Peter Thomas verstärken die Unheimlichkeit der Atmosphäre.
Dass die medizinischen Experimente starker Tobak sind und auch einige andere Punkte in ihrer Logik höchst fragwürdig bleiben, sei verziehen angesichts der tollen Show, die uns hier geboten wird. Gehen wir mit, Schritt für Schritt in die dunkle Welt des Grusels, denn genau dafür schätzen wir doch Edgar Wallace.
Dieser Inhalt wurde von Hans-Jürgen Osmers (@fritz k) zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

Morgen geht es mit einem Wallace-Darsteller weiter, der auch Synchronsprecher von John Wayne war.

Savini Offline



Beiträge: 756

23.11.2022 08:29
#957 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

Die positiven Kommentare zu diesem Film freuen mich immer wieder, nachdem er in der Vergangenheit sowohl durch die TV Spielfilm als auch durch Joachim Kramp viel Prügel einstecken musste!

Zitat von Peter Ross im Beitrag #956
Morgen geht es mit einem Wallace-Darsteller weiter, der auch Synchronsprecher von John Wayne war.

Wobei der "Duke" auch oft von zwei anderen Schauspielern synchronisiert wurde, die jeweils einen Auftritt innerhalb der Wallace-Filme hatten und bei BEW sogar gemeinsam vor der Kamera standen.

Havi17 Offline




Beiträge: 3.764

23.11.2022 12:04
#958 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

@fritz k: Bei Deiner Bewertung ich ich dabei, Du hast die beiden letzten Filme auch sehr gut im zeitlichen Kontext beschrieben und das im Bezug auch auf deren "Vorgänger". So ergibt sich ein mehr ganzes Bild bei der Bewertung des Erfolges. Mir ging es mit den Grusel Wallace ähnlich wie Dir und es ist ohne Zweifel herausragend wie Vohrer da gestartet ist. Man muß dabei auch berücksichtigen, daß es andere Wegbereiter vor ihm gab und er somit weiter "aufdrehen" konnte bzw. gar auch mußte.

Gruss
Havi17

Dr. Oberzohn Offline



Beiträge: 644

23.11.2022 15:47
#959 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

Dass der Film mit der siebenschlössrigen Rätseltür positive Kritiken erntet, finde ich auch mehr als angebracht. Mit Joachim Kramps Verrissen konnte ich auch noch nie viel anfangen.

Ich frage mich, ob man die Szenen aus dem Trailer nicht noch irgendwie gelungen in den Film integrieren könnte, bessergesagt als Auftakt verwenden. Vielleicht sogar fehlende Stücke einigermaßen geschickt als Licht-und-Schatten-Szenen nachdrehen und einsetzen. Oder, ganz im (schlechten) Stil einiger derartiger Filme, auf vorhandene Szenen zurückgreifen und einfügen, so dass es etwas runder wird. Wäre doch mal was für Filmfreaks (?) Nebelhorn-Getute ind Big-Ben-Schläge zur Wiederverwendung aus anderen Wallace-Filmen gibt es ja als Hintergrundgeräusche mehr als genug. Eine restaurierte Eingangssequenz würde doch das Herz der Fangemeinde erwärmen können und sicher als jahrelanges Thema über den Streitpunkt „Gelungen oder Nicht gelungen“ dienen können…
Hab den Film das erste Mal heimlich im Urlaub gesehen, als ich einen Platz irgendwo im Wohnzimmer der Laube bekommen hatte, wo auch die „Glotze“ stand. Da hab ich heimlich mit runtergedrehter Lautstärke geschaut, ganz nah an der Flimmer-Röhre, was bestimmt nicht sonderlich gesund war, aber schließlich war es ja auch ein bis dato unbekannter Wallace-Film, und dann auch noch ein richtig guter ! Ich schwelge da immer noch in seliger Erinnerung.

Tatsächlich sind auch die Darsteller richtig Sahne. Wobei Kinskis Part ungewohnt klein und zahm ausfällt. Ein mickriger ängstlicher Ganove ohne diabolisches Augenrollen oder verstörendes Ausrasten wegen Banalitäten. Zudem ist es bald schon vorbei mit dem Guten, allerdings kann er wieder mal besonders malerisch aus einer Schranktür herauskippen, nur noch getoppt von seiner Darbietung bei „Neues vom Hexer“.

Die wieder geäußerte Kritik an Stallettis Experimenten kann ich nicht so ganz nachvollziehen. Der Frankenstein-Trip ist schon sehr alt, sogar der klassische Dr. Faust hat sich schon auf solche Pfade begeben. Eugeniker aller Coleur haben sich lange Zeiten damit beschäftigt, den Menschen zu „verbessern“, sei es im Westen der Versuch, durch entsprechende Heiraten und Auslese sogenannte hochrassige Eliten zu bilden und durch Sterilisation „Minderwertiges“ auszumerzen, sei es auch der Versuch unter Stalin, durch Kreuzung „Affenmenschen“ zu erschaffen – man muss nicht unbedingt immer die vielstrapazierten Nazis bemühen. Das Thema ist sogar aktueller denn je, denn die sogenannten Transhumanisten verbreiten ja nun schon offen ihre Weltsicht, durch den Einsatz von modernster Technik den Menschen an sich zu „optimieren“, nicht im stillen verruchten Kellerverlies wie Dr. Stalletti, sondern in angesehenen Organisationen, die selbstredend nur das Beste wollen. Sogar Stalletis Absicht, das Wissen eines alternden Genies in einen anderen (jüngeren) Körper zu verpflanzen, wird heute diskutiert. So gesehen hat der Film fast schon prophetischen Charakter und ist diesbezüglich gar nicht so abgedreht blöd wie oft behauptet. Natürlich ist die Sequenz in der gruseligen Untertagegruft eine Referenz an die klassische Schauergeschichte, der psychotische Doktor an sich ist aber doch schon recht modern, da er sich ja auch schon an den Pawlowschen Versuchen mit Hunden orientiert.

Die Musik des Streifens bzw. besser deren weitgehendes Fehlen ist wirklich ein Manko. Kann man das vielleicht noch nachträglich vertonen? So wie es manchmal bei Stummfilmklassikern gemacht wird? Klingt blöd, schon klar. Doch eine Variation des Bach-Themas wie bei Mrs. Codies unschönem Ableben hätte dem Film sicher gut zu Gesicht gestanden, daneben noch mehr Musik generell. Die Hatz von Giacco auf die schöne Sybil Lansdown im nächtlichen Pfaueninsel-Park wäre sicher mit entsprechender akustischer Untermalung viel wirkungsvoller gewesen, gerade an dieser Stelle finde ich das immer sehr auffällig.

Wobei auch die Straffung der Original-Geschichte des großen Meisters nicht zuletzt auch aus finanziellen Gründen sehr gelungen ist, das Ende mit den modrigen Gebeinen in der Totengruft ist atmosphärisch und auch logisch gesehen für den Konsumenten wirkungsvoller als das seltsame Dokument, hinter dem alle im Buch her waren.

Wirklich ein verkannter Schatz aus der Film-Reihe, der für richtige Wohlfühlstimmung sorgt.

Peter Ross Offline



Beiträge: 2.000

23.11.2022 20:11
#960 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #959
Ich frage mich, ob man die Szenen aus dem Trailer nicht noch irgendwie gelungen in den Film integrieren könnte, bessergesagt als Auftakt verwenden. Vielleicht sogar fehlende Stücke einigermaßen geschickt als Licht-und-Schatten-Szenen nachdrehen und einsetzen.

Außerhalb des Trailers wird man in den Archiven wohl hinsichtlich der fehlenden Szenen nicht mehr fündig. Es ist wirklich bedauerlich, dass man sich vor dem Endschnitt gegen die Eröffnungssequenz entschieden hat.
Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #959
Tatsächlich sind auch die Darsteller richtig Sahne. Wobei Kinskis Part ungewohnt klein und zahm ausfällt.

Für mich wirkt Kinski in diesem Film so, als hätte er mit dem späteren Geschehen (das Zusammenspiel der Codys mit Staletti) eigentlich gar keine Berührung. So schnell wurde er ermordet.
Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #959
Die wieder geäußerte Kritik an Stallettis Experimenten kann ich nicht so ganz nachvollziehen. Der Frankenstein-Trip ist schon sehr alt, sogar der klassische Dr. Faust hat sich schon auf solche Pfade begeben.

Ich finde die Experimente Stallettis stilistisch nicht gelungen. Auch wenn die Pfade durchaus zeitgemäß sind, verschiebt sich dadurch das Genre. Eigentlich vergleichbar damit, als würde plötzlich Mrs. Marple oder Dracula auftreten. Aber es bleibt ja bei der Tür dezent und durch die erwähnten positiven Bestandteile verschmerze ich diese Einflechtung.
Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #959
Die Musik des Streifens bzw. besser deren weitgehendes Fehlen ist wirklich ein Manko. Kann man das vielleicht noch nachträglich vertonen?

Finde ich persönlich auch, auch wenn fritz_k mir sagte, dass er das anders sieht. Ich könnte ja mal ein Experiment wagen und die Titelmusik eines anderen Films hier unterlegen. Nur welche würde eure Meinung nach am besten zu diesem Film passen? Ich könnte mir noch am ehesten die Musik aus "Die seltsame Gräfin" oder "Das Geheimnis der schwarzen Koffer" vorstellen. Vielleicht nimmt aber gerade das auch dem Film etwas Spannung und wirkt für uns besonders befremdlich.
Zitat von Dr. Oberzohn im Beitrag #959
Wirklich ein verkannter Schatz aus der Film-Reihe, der für richtige Wohlfühlstimmung sorgt.

Volle Zustimmung!

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