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Dieses Thema hat 13 Antworten
und wurde 1.557 mal aufgerufen
 Edgar-Wallace-Forum
Opi Offline



Beiträge: 65

07.02.2007 19:36
Reinecker alias Alex Berg Zitat · Antworten

Ist laut ZDF Video Text
verstorben und zwar schon am 26.1.2007

Joachim Kramp Offline




Beiträge: 4.901

07.02.2007 19:47
#2 RE: Reinecker alias Alex Berg Zitat · Antworten

Hallo, traurig aber wahr:
Herbert Reinecker (* 24. Dezember 1914 in Hagen; † 26. Januar 2007 in Berg am Starnberger See war Journalist, Autor von Jugendbüchern, Romanen und Drehbüchern. Verwendete Pseudonyme: Alex Berg, Herbert Dührkopp

Hier ein Nachruf:

Herbert Reinecker wurde als Sohn eines Reichsbahnarbeiters geboren. Mit 15 arbeitete er bereits als freier Mitarbeiter der „Hagener Zeitung” und brachte dort Feuilletonbeiträge unter. In der Hitler-Jugend gehörte er der Sonderformation der Flieger-HJ an. 1935 legte er seine Reifeprüfung ab und wurde danach Chefredakteur der „Landjugendpflege” in Münster.

1936 zog er nach Berlin und arbeitete bei der Reichsjugendführung. Dort redigierte er die Zeitschrift „Jungvolk” und heiratete 1937 seine erste Frau, mit der er zwei Kinder hatte und von der er sich 1954 trennte. Bei der Tobis-Filmgesellschaft besuchte er nebenbei einen Kurs für Drehbuchautoren. Während der Kriegsjahre entstanden einige Bühnenstücke („Die Stunde des Triumphes”, „Das Dorf bei Odessa”, „Leuchtfeuer”). Als Kriegsberichterstatter der Waffen-SS wurde er nach Russland, Flandern und Pommern geschickt, erkrankte an der Ruhr und entkam nur knapp dem Tod. 1942 wurde Reinecker Hauptschriftleiter der HJ-Zeitschriften „Der Pimpf” und „Junge Welt”. Sein Drehbuch zu dem Jugendpropagandafilm „Junge Adler” wurde 1944 von seinem Freund Alfred Weidenmann verfilmt. Am 5. April 1945 schrieb er den letzten Leitartikel in der SS-Zeitung „Das schwarze Korps“.

Nach dem Krieg wurden seine Bewerbungen als Journalist immer wieder abgewiesen. Reinecker hielt sich zunächst als Leiter und alleiniger Autor eines Feuilletonpressedienstes in der Pfalz über Wasser. Er verfasste Romane, eine Unmenge an Kurzgeschichten und seit 1947 Texte für das Kabarett „Ulenspiegel” in Köln. In den 50-er und 60-er Jahren wurde aus Reinecker ein gefragter Drehbuchautor (u.a. Edgar-Wallace-Filme). Er wurde in Gemeinschaftsarbeit mit Alfred Weidenmann auch mit Filmpreisen geehrt. Unter dem Pseudonym Herbert Dührkopp entstanden außerdem seit 1951 Hörspiele für den NWDR. 1959 heiratete er seine zweite Frau, mit der er bis zuletzt zusammenlebte.

Durch den Produzenten Helmut Ringelmann kam er bald in Kontakt mit dem Fernsehen und schrieb Drehbücher für Krimi-„Straßenfeger” („Der Tod läuft hinterher”, „Babeck”, „11 Uhr 20”), zunächst in der Tradition von Francis Durbridge. Seine größten Erfolge wurden danach seine Fernsehkrimiserien „Der Kommissar” (1968-1975) mit 97 Folgen und „Derrick” (1974-1998) mit 281 Folgen, und erfand die aktuelle Serie „Siska”, zu der er für 4 Folgen das Drehbuch beisteuerte.. Ferner entstanden Fernsehfilme und -specials (z.B. „Jakob und Adele”, „Eine Frau bleibt eine Frau” mit Lilli Palmer, „Das Traumschiff”, „Georg Thomallas Geschichten”).

Herbert Reinecker lebte in Kempfenhausen am Starnberger See, liebte Reisen, Segeln und Golf. Er litt an einer Augenkrankheit und konnte seine Texte zuletzt nur mehr auf Tonband diktieren

Filmografie
1942 Der Fall Rainer (Drehbuch nach seinem Roman „Der Mann mit der Geige”), verfilmt von Paul Verhoeven
1944 Junge Adler (Idee, Drehbuch zusammen mit Alfred Weidenmann)
1952 Vater braucht eine Frau (Drehbuch)
1952 Weg in die Freiheit (Drehbuch)
1953 Ich und du (Drehbuch mit Weidenmann)
1953 Einmal kehr ich wieder (Drehbuch: Just Scheu, Ernst Nebhut, nach einer Idee von Reinecker)
1953 Abteilung für Notwohnungen (TV-Drehbuch nach seinem gleichnamigen Hörspiel)
1954 Kinder, Mütter und ein General (Drehbuch mit Laszlo Benedek, nach dem Roman „Hauen Sie ab mit Heldentum” von Reinecker)
1954 Canaris (Drehbuch mit Erich Ebermeyer)
1954 Verliebte Leute (Drehbuch mit Hans Karl Kubiak)
1955 Der Himmel ist nicht ausverkauft (Drehbuch mit Weidenmann)
1955 Alibi (Drehbuch)
1956 Kitty und die große Welt (Drehbuch, nach dem Theaterstück „Kitty und die Weltkonferenz” von Stefan Donat und einem Manuskript von Emil Burri und J.M. Simmel)
1956 Spion für Deutschland (Drehbuch nach einem Illustriertenbericht von Will Berthold)
1956 Anastasia, die letzte Zarentochter (Drehbuch)
1956 Der Stern von Afrika (Drehbuch)
1957 Banktresor 713 (Drehbuch)
1957 Der Fuchs von Paris (Drehbuch nach einer Vorlage von Herbert B. Fredersdorf)
1957 El Hakim (Drehbuch nach dem Roman von John Knittel)
1958 Taiga (Drehbuch)
1958 Die Trapp-Familie in Amerika (Drehbuch)
1958 Dorothea Angermann (Drehbuch nach Motiven von Gerhart Hauptmann)
1958 Solange das Herz schlägt (Drehbuch)
1958 Scampolo (Drehbuch mit Franz Höllering, Ilse Lotz-Dupont)
1959 Liebe auf krummen Beinen (Drehbuch mit Utz Utermann)
1959 Menschen im Netz (Drehbuch nach Will Tremper und Erich Kern)
1960 An heiligen Wassern (Drehbuch nach C.J. Heer)
1960 Schachnovelle (Drehbuch gemeinsam mit Gerd Oswald und Harald Medford nach dem Roman von Stefan Zweig)
1960 Eine Frau fürs ganze Leben (Drehbuch mit Georg Hurdalek, Oliver Hassencamp)
1961 Die Stunde, die du glücklich bist (Drehbuch)
1963 Der Mann aus England (TV-Drehbuch)
1963 Unterm Birnbaum (TV-Drehbuch nach Theodor Fontane)
1963 Das Unbrauchbare an Anna Winter (TV-Drehbuch)
1963 In einer fremden Stadt (TV-Drehbuch)
1963 Um acht kommt Sadowski (TV-Drehbuch)
1963 Schloß Gripsholm (Drehbuch nach Kurt Tucholsky)
1963 Ein Alibi zerbricht (Drehbuch nach einem Manuskript von W.P. Zibaso und Stefan Gommermann)
1963 Das große Liebesspiel (Drehbuch)
1963 Kennwort: Reiher (Drehbuch nach einem Roman von Charles Morgen)
1963-1965 Die fünfte Kolonne (TV-Drehbücher für 3 Folgen)
1964 Der Hexer (Drehbuch mit H.G. Petersson nach Edgar Wallace)
1964 Unter den Dächern von St. Pauli (Drehbuch)
1964 Nachtzug D 106 (TV-Drehbuch nach seinem gleichnamigen Schauspiel)
1965 Dr. med. Hiob Prätorius (Drehbuch nach der Komödie von Curt Goetz)
1965 Ich suche einen Mann (Drehbuch nach einem Illustriertenbericht)
1965 Schüsse im Dreivierteltakt (Drehbuch)
1965 Das Liebeskarrussell (Drehbuch mit Kurt Nachmann)
1965 Neues vom Hexer (Drehbuch nach den Kurzgeschichten „Again the ringer” von Edgar Wallace)
1966 Der Bucklige von Soho (Drehbuch nach Edgar Wallace)
1966 Der Mörderclub von Manhattan (Drehbuch unter dem Pseudonym Alex Berg nach einem Jerry Cotton-Roman)
1966 Maigret und sein größter Fall (Drehbuch nach Georges Simenon)
1967 Rheinsberg (Drehbuch nach Kurt Tucholsky)
1967 Die blaue Hand (Drehbuch unter dem Pseudonym Alex Berg, nach dem Roman „The blue hand” von Edgar Wallace)
1967 Der Mönch mit der Peitsche(Drehbuch unter dem Pseudonym Alex Berg nach dem Roman „The terror” von Edgar Wallace)
1967 Der Hund von Blackwood Castle (Drehbuch unter dem Pseudonym Alex Berg, frei nach Edgar Wallace)
1967 Der Tod läuft hinterher (TV-Drehbücher für einen Dreiteiler)
1968 Winnetou und Shatterhand im Tal der Toten (Drehbuch mit Harald Reinl nach Motiven von Karl May)
1968 Der Tod im roten Jaguar/La morte in Jaguar rossa (Drehbuch unter dem Pseudonym Alex Berg nach Motiven der Romanheftereihe „Jerry Cotton”)
1968 Babeck (TV-Drehbuch)
1968-1975 Der Kommissar (Drehbücher für die TV-Krimiserie in 97 Folgen)
1970 Engel, die ihre Flügel verbrennen (Drehbuch)
1970 11 Uhr 20 (TV-Drehbuch)
1972 Das Mädchen von Hongkong (Drehbuch nach seinem Roman)
1972 Eine Frau bleibt eine Frau (TV-Drehbuch)
1973 Karussells werden im Himmel gemacht (TV-Drehbuch)
1973-1997 Derrick (Drehbücher für die TV-Krimiserie in 281 Folgen)
1975 Verbrechen nach Schulschluß (Drehbuch: Werner P. Zibaso, Georg Hurdalek, nach einer Kurzgeschichte von Reinecker)
1975 Mütter. Sieben Geschichten mit Inge Meysel (TV-Drehbuch mit Curth Flatow, Detlef Müller u.a.)
1975 Heitere Episoden mit Hans-Joachim Kulenkampff (TV-Drehbuch mit Jürgen Drews u.a.)
1977-1984 Polizeiinspektion 1 (Drehbücher für 9 Folgen)
1978 Eine Frau bleibt eine Frau (TV-Drehbuch)
1978 Die Ängste des Dr. Schenk (TV-Drehbuch)
1978 Kleine Geschichten mit großen Tieren (TV-Drehbuch)
1978 Unsere kleine Welt (TV-Drehbuch mit Alfred Weidenmann, Loek Huismann)
1978 Der große Karpfen Ferdinand und andere Weihnachtsgeschichten (TV-Drehbuch mit Leopold Ahlsen u.a.)
1978 ... von Herzen, mit Schmerzen (TV-Drehbuch)
1979 Der ganz normale Wahnsinn (TV-Drehbücher für einzelne Folgen)
1979 Lilli Palmer - Eine Frau bleibt eine Frau (TV-Drehbuch)
1979 Jahreszeiten der Liebe (TV-Drehbuch)
1979 ... es ist die Liebe (TV-Drehbuch)
1979 Nachbarn und andere nette Menschen (TV-Drehbuch)
1980 Die Alten kommen (TV-Drehbuch)
1981 Harald Juhnke - Leute wie du und ich IV (TV-Drehbuch)
1980 Knobbes Knoten (TV-Drehbuch)
1980 Wochenendgeschichten (TV-Drehbuch)
1980 Kaninchen im Hut (und andere Geschichten mit Martin Held) (TV-Drehbuch)
1980 Liebe bleibt nicht ohne Schmerzen (TV-Drehbuch)
1980 Familienfest - Drei weihnachtliche Geschichten (TV-Drehbuch)
1981-1986 Das Traumschiff (TV-Drehbücher für einzelne Folgen)
1981 Das war'n noch Zeiten - Kleine Geschichten von Kalke & Söhne (TV-Drehbuch)
1981 Gustav Knuth - Ein Mime wird 80 (TV-Drehbuch mit Detlef Müller u.a.)
1981 Mario Adorf: Gesucht wird... (TV-Drehbuch)
1982 Chefetage - Kleine Geschichten von großen Tieren (TV-Drehbuch)
1982 Georg Thomallas Geschichten (TV-Drehbücher)
1982 Treffpunkt Airport (TV-Drehbuch)
1982 Sommerepisoden (TV-Drehbuch)
1982 Urlaub am Meer (TV-Drehbuch)
1982 Väter (TV-Drehbuch)
1982-1984 So oder so ist das Leben (TV-Drehbücher für 4 Folgen)
1982-1986 Jakob und Adele (TV-Drehbücher für 8 Folgen)
1983 Rendezvous der Damen (TV-Drehbuch)
1983 Liebe hat ihre Zeit (TV-Drehbuch)
1983-1984 Geschichten aus der Heimat I u. IV (TV-Drehbücher für einzelne Folgen)
1984 Funkeln im Auge (TV-Drehbuch)
1984 Mensch Bachmann (TV-Drehbücher für 6 Folgen)
1984 Die Dame und die Unterwelt (TV-Drehbuch von Rainer Wolffhardt nach Reinecker)
1984 Der Lehrer (TV-Drehbuch)
1984 Freundschaften (TV-Drehbuch mit Karl Wittlinger)
1985 Der kleine Riese (TV-Drehbuch)
1987 Wer erschoß Boro? (TV-Drehbuch)
1988 Der Weg nach Lourdes (TV-Drehbuch)
1989 Herr Siebenfink und die Sache mit Caroline (TV-Drehbuch)
1992-1994 Das Auge Gottes (TV-Drehbücher für 19 Folgen)
1995 Der Mann ohne Schatten (Drehbuch für die dritte Folge: Der Tod fährt 1. Klasse)
1996 Gnadenlos - zur Prostitution gezwungen (TV-Drehbuch)
1997 Siska (Kreation des Protagonisten und der Charaktere, Drehbücher für 4 Folgen)

Romane, Kurzgeschichten, Jugendbücher
mit Heinz Ehring): Jugend in Waffen. Berlin: Osmer. 1936.
Skier entscheiden. Berlin-Leipzig: H. J. Fischer. 1936.
Die große Wandlung. Leipzig: Schmidt & Spring. 1938. (= Skalden-Bücher; 47)
Pimpfenwelt. Berlin: Limpert. 1938.
Hans Hinrich, der Räuber. Stuttgart: Loewe. 1939. (= Bücher der Jungen; 6)
Der Mann mit der Geige. Berlin: „Die Heimbücherei”. 1939.
Panzer nach vorn! Panzermänner erzählen vom Feldzug in Polen. Berlin: „Die Heimbücherei”. 1939.
Bogan und seine Tiere. Speyer am Rhein/Mannheim: Trifels. 1949. (= Triefls-Meisterbände; 1)
Bogan, der Dschungelgott. Speyer am Rhein/Mannheim: Trifels. 1950. (= Triefls-Meisterbände; 2)
Feindliche Heimat. Speyer am Rhein/Mannheim: Trifels. 1949. (= Triefls-Meisterbände; 3)
Kinder Mütter, und ein General. 1953
Taiga. München: Kindler. 1958.
Unser Doktor. Geschichte eines Landarztes München: Lichtenberg. 1964.
Der Kommissar. München: Lichtenberg. 1970.
Der Kommissar läßt bitten. München: Lichtenberg. 1971.
Das Mädchen von Hongkong. Percha: Schulz. 1973.
Feuer am Ende des Tunnels. Percha: Schulz. 1974
Derrick Junior: Die verräterische Zahl. 1977.
Derrick Junior: Alarm beim Pingpong. 1977.
Das stärkere Geschlecht. München: Goldmann. 1977.
Derrick Junior: Ungleiche Gegner. 1978.
Ein bißchen Hallelulja. Geschichten. München: Schneekluth. 1981.
Ich bring die Freude mit. 1981.
Ich hab vergessen, Blumen zu besorgen. Geschichten München: Schneekluth. 1982. ISBN 3-7951-0813-6
Die Reise nach Feuerland. München u.a.: Langen-Müller. 1986.
Ein Denkmal wird erschossen. München u.a.: Herbig. 1988. ISBN 3-7766-1516-8
Ein Zeitbericht unter Zuhilfenahme des Lebenslaufs. Erlangen-Bonn-Wien: Straube. 1990. ISBN 3-927491-17-9
Die Illusionen der Vergangenheit. Frankfurt am Main u.a.: Ullstein. 1992. ISBN 3-548-33151-3
Warten auf Nachricht. Nördlingen: Ed. Steinmeier. 2001. ISBN 3-927496-91-X
Sagt mir, wohin ich gehe. Nördlingen: Ed. Steinmeier. 2004. ISBN 3-936363-20-x

Hörspiele
1951 Der Teufel fährt im D-Zug. NWDR
1951 Morgen mußt du antworten. NWDR
1952 Karussel zu verkaufen. NWDR
1953 Abteilung für Notwohnungen. NWDR
1954 Herbert Dührkopp: Der Teufel fährt 3. Klasse. NWDR
1954 Herbert Dührkopp: Vater braucht eine Frau. NWDR
1959 Der Friedensvertrag. NDR.

Dramen
1940 Die Stunde des Triumphes (Schauspiel in 5 Akten)
1942 Das Dorf bei Odessa (Schauspiel in 1 Aufzug)
1944 Leuchtfeuer (Drama in 5 Akten)
1963 Nachtzug (Schauspiel)

Auszeichnungen
1953: Filmband in Silber (Drehbuch) für Weg in die Freiheit
1955: Filmband in Gold (Drehbuch) für Canaris
1969: Bambi für Babeck und Der Kommissar
1975: Goldener Bambi für Der Kommissar
1980: Goldene Kamera für seine Specials
1984: Wilhelmine-Lübke-Preis für Jakob und Adele
1986: Telestar
1995: Ehrenglauser der Criminale für sein Gesamtwerk.

Literatur
Ricarda Strobel: Herbert Reinecker: Unterhaltung im multimedialen Produktverbund. Heidelberg: Winter. 1992. ISBN 3-533-04486-6
Horst Kniese: Hagener Köpfe. In: Heimatbuch Hagen und Mark. 35. 1994 (1993). S. 154-165

Quelle: Wikipedia

Katharsis Offline



Beiträge: 51

07.02.2007 21:55
#3 RE: Reinecker alias Alex Berg Zitat · Antworten

Diese "Neuigkeiten" wollte ich auch gerade schreiben.
Seine "SS-Vergangenheit" war mir bis dato unbekannt, wie auch vieles andere - aber das fand ich überraschend!

--------------------------------------------------
"Ich spiele nicht...ich bin es"

DanielL Offline




Beiträge: 4.155

08.02.2007 14:23
#4 RE: Reinecker alias Alex Berg Zitat · Antworten

Herbert Reinecker kann man wohl als erfolgreichsten deutschen Drehbuchautoren bezeichnen. Schon Wahnsinn, was er über einen so großen Zeitraum an immer wieder hochkarätigen Arbeiten abgeliefert hat.

Gruß,
Daniel

Sir John Offline



Beiträge: 16

09.02.2007 18:47
#5 RE: Reinecker alias Alex Berg Zitat · Antworten

Zitat von Daniel Lantelme
Herbert Reinecker kann man wohl als erfolgreichsten deutschen Drehbuchautoren bezeichnen.


Dem stimme ich zu. Er hat Millionen von Menschen über Jahrzehnte hinweg mit seinem Talent und seiner Fantasie begeistert.

Gerade deshalb finde ich es sehr wichtig, dass die NS-Vergangenheit eines so bedeutenden Autoren nicht verschwiegen, sondern ehrlich beleuchtet wird. Ich muss an Günther Grass denken und die Diskussion um seine Mitgliedschaft in der SS. Ohne Reineckers Verdienste schmälern zu wollen, würde mich interessieren, ob er sich jemals kritisch zu seiner Vergangenheit geäußert hat. Er war immerhin viele Jahre publizistisch für die Nazis tätig, offenbar bis zum bitteren Ende. Vollkommen jung und naiv kann er da ja nicht mehr gewesen sein. Hat er sich von seinen Propaganda-Schriften und -Drehbüchern distanziert? Oder hat er, wie so viele seiner Generation, den Mantel des Schweigens über die unangenehmen Stellen seiner Biografie geworfen?

Wer weiß mehr darüber?

Joachim Kramp Offline




Beiträge: 4.901

09.02.2007 19:50
#6 RE: Reinecker alias Alex Berg Zitat · Antworten

Er hatte - im Gegensatz zu Grass - seine Vergangenheit nie verheimlicht. Er musste ja schlißlich auch zu jener Zeit Geld verdienen. Ähnlich ging es auch dem Wallace-Autor Dr. Hanns Wiedmann alias Johannes Kai (Der Fälscher von London, Die Tür mit den sieben Schlössern, Der schwarze Abt, Das Verrätertor).

Joachim.

Tarzan Offline



Beiträge: 1.038

09.02.2007 22:32
#7 RE: Reinecker alias Alex Berg Zitat · Antworten

Geld verdienen ist eine Sache, Kriegsberichterstatter der Waffen-SS gewesen zu sein eine andere.

Daniel86 Offline



Beiträge: 714

10.02.2007 10:25
#8 RE: Reinecker alias Alex Berg Zitat · Antworten
Ich denke, die Leute hatten damals nicht den Abstand, mit dem wir heute über all das urteilen. Wenn man in so einer Gesellschaft lebt, wird man wahrscheinlich irgendwann zangsläufig auf so eine Art und Weise Teil davon.
Tarzan Offline



Beiträge: 1.038

10.02.2007 10:50
#9 RE: Reinecker alias Alex Berg Zitat · Antworten

Das ein Leben in einer Diktatur nicht problemlos ist, stellt man immer wieder fest. Aber ob man "zwangsläufig" auf so eine Art und Weise Berichterstatter einer Mörderbande werden muss, ist doch fraglich. Zumal Reinecker noch im April 1945 Berichte über die "deutsche Idee" in SS-Zeitungen veröffentlichte.

Was das Filmwerk von Reinecker betrifft, hat er zum 1944er Nazi-Film "Junge Adler" die Idee gehabt und das Drehbuch geliefert. Ein Film, der jungen Menschen noch vom "Endsieg" erzählte. Sicherlich sind damals noch junge Menschen, so wie viele in diesem Forum, zu den Phrasen der Nazi-Ideologie verleitet worden - und haben das dann im Krieg bitter bereut. Ob man dann "auf so eine Art und Weise Teil" eines Regimes werden muss, sei mal dahingestellt.

Das Reinecker dann vorallem ab den sechziger Jahren manches exzellente Drehbuch ablieferte, steht auch außer Frage. Er hat sein Metier verstanden, ohne Frage! Auch war er einer der wenigen, die sich später tatsächlich mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzten. Auch das ist bemerkenswert.

Es soll hier wirklich kein "in die Ecke stellen" eines in einer Diktatur lebenden Menschen erfolgen, aber eine Darstellung von Reineckes "deutschem Lebenslauf" ohne die Zeit von 1933 bis 1945 wäre schon eine arg oberflächliche Betrachtungsweise.



nebel-in-soho ( gelöscht )
Beiträge:

11.02.2007 16:28
#10 RE: Reinecker alias Alex Berg Zitat · Antworten

Auch ich war erstaunt, als ich hier im Forum von der SS-Vergangenheit von Herbert Reinecker gelesen habe. Ich denke, daß was Reinecker in der SS-Zeit getan hat, geht über eine "Mitläuferschaft" weit hinaus. Vor diesem Hintergrund wundert es mich, daß die Edgar Wallace-Filme, zu denen Reinecker das Drehbuch geschrieben hat, im DDR-Fernsehen zur Ausstrahlung gekommen sind.

http://www.nebel-in-soho.de

Jan Offline




Beiträge: 1.753

15.02.2007 18:33
#11 RE: Reinecker alias Alex Berg Zitat · Antworten

In Antwort auf:
Auch ich war erstaunt, als ich hier im Forum von der SS-Vergangenheit von Herbert Reinecker gelesen habe. Ich denke, daß was Reinecker in der SS-Zeit getan hat, geht über eine "Mitläuferschaft" weit hinaus. Vor diesem Hintergrund wundert es mich, daß die Edgar Wallace-Filme, zu denen Reinecker das Drehbuch geschrieben hat, im DDR-Fernsehen zur Ausstrahlung gekommen sind.

Naja, das war denen doch sowas von egal. Solange es niemand (öffentlich) mitbekommen hat. Ranghohe NS-Funktionäre sind in den 50ern im Politbüro zu beachtlicher Karriere gekommen.

Ansonsten macht es m.E. kaum Sinn, über Historien von NS-Mitläufern oder -Symphatisanten zu diskutieren. Kritischer sehe ich eher Teile Reineckers späteren Werkes, das nicht selten Einfallslosigkeit durch moralinsaure Schwülstigkeiten und vordergründig tiefgreifende Sinneserweiterungen kaschierte.

Das erkennt ihm aber sicherlich nicht den gebührenden Titel des wohl erfolgreichsten deutschen Serienschreibers der Nachkriegszeit ab! Vieles davon ist ja auch qualitativ sehr hochwertig. Vieles aber auch eben eher weniger!

Gruß
Jan

Joachim Kramp Offline




Beiträge: 4.901

15.02.2007 20:15
#12 RE: Reinecker alias Alex Berg Zitat · Antworten

Ich muss hier hinzufügen, dass Reinecker grundsätzlich immer ein Drehbuch schrieb und es dann der Produktion übergab. Meist wurden diese Drehbücher durch Dramaturgen/ Lektoren filmreif bearbeitet. Das war damals so üblich. (Daher gebrauchte er, wenn es zu "bunt" wurde für die Nennung sein Pseudonym.)

Joachim.

Opi Offline



Beiträge: 65

04.03.2007 10:00
#13 RE: Reinecker alias Alex Berg Zitat · Antworten

Hallo Joachim,
mir fiel auf das in der filmografie
der Film
"Mordnacht in Manhattan"
fehlt
drehbuch Alex Berg/Herbert Reinecker,

Quelle:
http://www.krimilexikon.de/cotton.htm

Savini Offline



Beiträge: 756

06.01.2023 14:30
#14 RE: Reinecker alias Alex Berg Zitat · Antworten

Nachdem neulich woanders von Herbert Reinecker die Rede war, grabe ich diesen Thread mal aus und kommentiere einen vor vielen Jahren geschriebenen Beitrag:

Zitat von Jan im Beitrag #11
Kritischer sehe ich eher Teile Reineckers späteren Werkes, das nicht selten Einfallslosigkeit durch moralinsaure Schwülstigkeiten und vordergründig tiefgreifende Sinneserweiterungen kaschierte.

Das erkennt ihm aber sicherlich nicht den gebührenden Titel des wohl erfolgreichsten deutschen Serienschreibers der Nachkriegszeit ab! Vieles davon ist ja auch qualitativ sehr hochwertig. Vieles aber auch eben eher weniger!

Was die bekannten und oft parodierten Merkmale dieses Autors angeht, so wurde dazu in einem anderen Forum etwas Herrliches geschrieben (Beitrag vom 17. Februar 2005):http://215072.homepagemodules.de/t505672...html#msg6560451

Mit jemand anderem habe ich mich per Mail über dieses Thema ausgetauscht. Er meinte, einerseits gehörten manche Folgen des "Kommissars" zum besten, was das Genre hierzulande zu bieten gehabt hätte, andererseits fand er typische Stilelemente von Reinecker in dem Beitrag perfekt auf den Punkt gebracht, auch in Bezug auf andere Serien. Wenn man mit diesem Strickmuster vertraut sei, wisse man in der Regel nicht nur, wie die Handlung verlaufen werde, sondern manchmal sogar, was bestimmte Figuren sagen würden, was oft für unfreiwillige Komik sorge.
Zum Zeitpunkt, als er zum Star-Autor wurde, seien seine Drehbücher "heilig" gewesen, weshalb die Schauspieler selbst bei kleinen Veränderungen seine Zustimmung brauchten. Erik Ode und Reinhard Glemnitz hätten oft unter den Dialogen gelitten und diese nur mit einem sarkastischen Unterton (Ode) oder einer aggressiven Spielweise (Glemnitz) über die Lippen gebracht. Lilli Palmer habe einmal gemeint, so wie in Reineckers Drehbüchern würden die Menschen normalerweise nicht einmal im Film reden.

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