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Dieses Thema hat 1.110 Antworten
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 Edgar-Wallace-Forum
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Peter Ross Offline



Beiträge: 2.000

08.11.2022 08:12
#916 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten



08.11.

Am 08.11.1961 fand die Uraufführung von "Die seltsame Gräfin" statt




Hinweis: Dieser Text enthält Spoiler.
Die seltsame Gräfin - Die Gespenster der Vergangenheit sind wieder da!

Lil Dagover - Darstellerin der seltsamen Gräfin Moron - war bereits 1920 weibliche Hauptdarstellerin in dem deutschen Horrorklassiker “Das Cabinet des Dr. Caligari”, einem expressionistischen Film mit Weltgeltung. Rudolf Fernau - Darsteller des Irrenarztes Dr. Tappat - war zur Zeit des Nationalsozialismus der Filmverbrecher par excellence: in “Dr. Crippen an Bord” (1942) spielte er die diabolische Titelrolle. Fritz Rasp - Darsteller des undurchsichtigen Anwalt Cheddle - spielte schon in Fritz Lang-Filmen der 1920er Jahre geisterhafte Schurken und war die einprägsam negative Gestalt im Klassiker “Emil und die Detektive” (1932). Richard Häußler - Darsteller des schmierigen Finanzberater Chesney Praye - spielte in den 1930er und 1940er Jahren schon in mehreren deutschen Kriminalfilmen tragende Rollen, bevor sich dieses Genre hierzulande richtig etabliert hatte. Marianne Hoppe - Darstellerin der Zuchthäuslerin Mary Pinder - ist neben vielen anderen Filmen in den großartigen Melodramen “Der Schritt vom Wege”(1939, Gustaf Gründgens) und “Romanze in Moll” (1943, Helmut Käutner) die leidende Hauptdarstellerin in ihren besten Jahren.
Diese fünf Darstellerinnen und Darsteller aus alten UFA-Zeiten waren nach dem Krieg zunächst eher rar im deutschen Film, der sich in den 1950er Jahren mühsam zu modernisieren versuchte. In den 1960er Jahren wiederum kam eine ganz frische neue Darstellerriege zum Zuge, die einen neuen Zeitgeist repräsentierten und mit Edgar-Wallace- und Karl-May-Filmen einen angenehmen Schwung in die bis dato schwerfällige Filmlandschaft brachten. Dass die seriöse Filmkritik das damals nicht bemerkte, ist nur ein Indikator mehr für die Erstarrtheit der Filmlandschaft. Jazz, Swing und Beat inspirierte die Soundtracks, Selbstironie schenkte den Handlungen eine echte Leichtigkeit und alles, was nach reaktionär roch, war böse. Neue Darsteller der Gegenwart waren zum Beispiel Joachim Fuchsberger, Brigitte Grothum, Klaus Kinski, Eddi Arent oder auch Edith Hancke.
In “Die seltsame Gräfin” prallten 1961 die alte - zeitweise fast verschwundene Darstellerriege - und die neueste Generation aufeinander. Den Alten ist hier nicht zu trauen (wie übrigens in fast allen Edgar-Wallace-Filmen nicht). Die meisten haben Dreck am Stecken und wollen irgendeine Schuld aus der Vergangenheit kaschieren. Genauso war es damals in der Realität. Langsam wuchs in der Gesellschaft ein Bedürfnis, die unselige deutsche Vergangenheit aufzuarbeiten. Die junge Generation forschte nach Wahrheit und Schuld; die alte Generation wollte alles totschweigen. Wer sich das heutzutage nicht vorstellen kann, sollte sich am besten „Die seltsame Gräfin“ ansehen, da wird diese Stimmungslage exemplarisch vorgeführt.
Allerdings merkt man dem Film an, dass nicht wie sonst bei Edgar Wallace eine jüngere Generation von Nachkriegsregisseuren eine knallige Inszenierung voller Selbstironie abfackelten, sondern mit Josef von Baky ein verhältnismäßig alter Regisseur am Werke war. Der UFA- Mann drehte mit „Die seltsame Gräfin“ seinen letzten Film und nahm die hanebüchen unwahrscheinliche Story ernst. Immerhin ist deswegen der Film auch atmosphärisch recht nahe am Roman, wirkt dadurch aber vergleichsweise brav und etwas verstaubt. Der junge und gewitzte Jürgen Roland war zwar eingesprungen, nachdem von Baky erkrankt war, trotzdem fehlen dem Film die sonst so spaßigen parodistischen Elemente.
Nehmen wir also den Film mal ernst.
Dann muss man sich doch sehr wundern, dass die bösen Tattergreise es allesamt nicht auf die Reihe bekommen, die naive Brigitte Grothum zu ermorden. Da muss schon der irre Kinski herangezogen werden, der als Schauspieler zwar bestechend gut performt, aber als Mörder im Film auch dauernd versagt; Rudolf Fernau glänzt zwar als dessen versoffener Arzt, aber auch seine Mordanschläge gehen fehl; und selbst im Schloss Moron bekommt es keiner auf die Reihe. So viel Unfähigkeit muss bestraft werden, die Tattergreise können abtreten. Und Fritz Rasp als Anwalt Cheddle, der vor Jahren schon den Weg in den Ruhestand verpasst haben muss, bleibt bis zum Ende des Films höflich und verrät das verkalkte Komplott nicht, schließlich ist es ja die seltsam anmutende Gräfin, seine Klientin, um die es sich in erster Linie handelt.
Das sieht alles nicht zuletzt wegen der kompetenten Kameraführung von Richard Angst hervorragend aus, expressionistisch stellenweise, wie beispielsweise im Keller der Irrenanstalt. Und dank Peter Thomas, der hier erstmalig den Soundtrack liefert, klingt es auch sehr anregend. Wenn Blacky Fuchsberger und Brigitte Grothum allmählich die Gefühle füreinander entwickeln, die in einem Wallace-Film nur den jungen Menschen zustehen, dann ertönt dunkel romantisch das Lied „Komm, leg deinen Arm um mich“. Mit Gesang hört man das leider erst in dem Film „Die endlose Nacht“, für den Peter Thomas dieses Thema noch einmal reaktivierte.
„Die seltsame Gräfin“ ist ein großer Edgar-Wallace-Streifen, der die rasante Entwicklung der Serie bis zu den Geisterbahnfahrten der Farbfilme ein wenig abbremst, weil man hier die Story etwas ernster nimmt. Aber wir können großes Vergnügen daran haben, wenn die Gespenster der Vergangenheit wieder auferstehen, um sich von der neuen Generation endgültig zu verabschieden.
Dieser Inhalt wurde von Hans-Jürgen Osmers (@fritz k) zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

Die Uraufführung von "Die seltsame Gräfin" fand am 08.11.1961 in Trier statt. Das war heute vor 61 Jahren.

Weitere Ereignisse:
- 08.11.1908: Geburt Heinz Klevenow (Bankier "Der rote Kreis")
- 08.11.1999: Tod Harry Riebauer

Die weibliche Wallace-Hauptdarstellerin, der wir morgen gedenken, verstarb leider schon im Jahr 1966.

Savini Offline



Beiträge: 789

08.11.2022 08:27
#917 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

Zitat von Peter Ross im Beitrag #916
In “Die seltsame Gräfin” prallten 1961 die alte - zeitweise fast verschwundene Darstellerriege - und die neueste Generation aufeinander. Den Alten ist hier nicht zu trauen (wie übrigens in fast allen Edgar-Wallace-Filmen nicht). Die meisten haben Dreck am Stecken und wollen irgendeine Schuld aus der Vergangenheit kaschieren. Genauso war es damals in der Realität. Langsam wuchs in der Gesellschaft ein Bedürfnis, die unselige deutsche Vergangenheit aufzuarbeiten. Die junge Generation forschte nach Wahrheit und Schuld; die alte Generation wollte alles totschweigen. Wer sich das heutzutage nicht vorstellen kann, sollte sich am besten „Die seltsame Gräfin“ ansehen, da wird diese Stimmungslage exemplarisch vorgeführt.

Wobei das Motiv, das jemand etwas aus seiner Vergangenheit zu verbergen hat, das nach und nach ans Licht kommt, oft schon in den Romanvorlagen öfter vorhanden und generell eine Genrekonvention ist.
Das würde ich hier insofern nicht überinterpretieren. Und wenn diese Geschehnisse länger zurückliegen, bietet es sich an, dass derjenige, der sie verheimlicht, einer älteren Generation angehört.
Zitat von Peter Ross im Beitrag #916
Die weibliche Wallace-Hauptdarstellerin, der wir morgen gedenken, verstarb leider schon im Jahr 1966.

Vermute ich richtig, dass sie (leider!) nur in einem Film der Reihe mitspielte und ihr damaliger Filmpartner ebenfalls relativ früh verstarb?

Peter Ross Offline



Beiträge: 2.000

08.11.2022 12:19
#918 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

Zitat von Peter Ross im Beitrag #916
Und dank Peter Thomas, der hier erstmalig den Soundtrack liefert, klingt es auch sehr anregend. Wenn Blacky Fuchsberger und Brigitte Grothum allmählich die Gefühle füreinander entwickeln, die in einem Wallace-Film nur den jungen Menschen zustehen, dann ertönt dunkel romantisch das Lied „Komm, leg deinen Arm um mich“. Mit Gesang hört man das leider erst in dem Film „Die endlose Nacht“, für den Peter Thomas dieses Thema noch einmal reaktivierte.

Das Thema Gesang in Filmen haben wir noch gar nicht so tief thematisiert. Ich selber denke dabei immer zunächst an Heintje, der in einem Heimatfilm durch die Heide läuft. Bei Wallace wertet der Gesang aber eigentlich immer den jeweiligen Film auf. Dabei sind die Einlagen recht rar:
- Eva Pflug singt als Lolita in "Der Frosch mit der Maske" das Lied "Nachts im Nebel an der Themse"
- Ingrid van Bergen singt als Barsängerin Gloria Lyne in "Das Geheimnis der gelben Narzissen" das Lied "Bei mir ist alles nur Natur"
- Elisabeth Flickenschildt singt als Nelly Oak in "Das Gasthaus an der Themse" das Lied "Besonders in der Nacht"
- Eddi Arent singt als Hector in "Das Verrätertor" das Lied "Aha", das aber bis auf "Aha" instrumental ist (genau genommen singt er es eigentlich auch nicht selber)
- Chris Howland singt als Tom Jenkins in "Der Henker von London" das Lied "Die Kneipe im Moor"

Alle Filme wurden durch die Einlagen eher aufgewertet. Daher tatsächlich schade, dass es eben bei diesen Filmen bleibt, wenn ich jetzt keinen übersehen habe.

Zitat von Savini im Beitrag #917
Zitat von Peter Ross im Beitrag #916Die weibliche Wallace-Hauptdarstellerin, der wir morgen gedenken, verstarb leider schon im Jahr 1966.Vermute ich richtig, dass sie (leider!) nur in einem Film der Reihe mitspielte und ihr damaliger Filmpartner ebenfalls relativ früh verstarb?

In der Tat sehr tragisch, in sofern können alle gespannt auf morgen blicken.

Savini Offline



Beiträge: 789

08.11.2022 12:28
#919 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

Zitat von Peter Ross im Beitrag #918
Alle Filme wurden durch die Einlagen eher aufgewertet. Daher tatsächlich schade, dass es eben bei diesen Filmen bleibt, wenn ich jetzt keinen übersehen habe.

In "Im Banne des Unheimlichen" gibt es eine Szene, in der Sabrina den Titelsong des Films singt.
Und in der Mitte vom "Geheimnis der schwarzen Witwe" (da mit dem "Henker von London" ja bereits ein Epigone genannt wurde) gibt es eine sehr stimmungsvoll inszenierte Gesangseinlage.

Havi17 Offline




Beiträge: 3.806

08.11.2022 12:34
#920 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

@Fritz_K. Wieder die Stimumng sehr schön rübergebracht und in der Tat, mit dem nötigen Ernst!
Als TV Konsument der mit den 70er Jahren aufwuchs waren die alten Darsteller "eher nur Gäste". So wurden z.B. Gustav Knuth, Hans Söhnker, Josef Offenbach um
nur einige zu nennen die eigentlichen TV-Stars. In einem TV Film mitzuspielen war für die gestandenen Theaterschauspieler eher nur ein Gastbeitrag. Dies sollte
sich im Laufe der Jahre in welchen das deutsche Kino bergab ging doch drastisch ändern.

Gruss
Havi17

Jan Offline




Beiträge: 1.753

08.11.2022 13:29
#921 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

Zitat von Peter Ross im Beitrag #916
Und dank Peter Thomas, der hier erstmalig den Soundtrack liefert, klingt es auch sehr anregend. Wenn Blacky Fuchsberger und Brigitte Grothum allmählich die Gefühle füreinander entwickeln, die in einem Wallace-Film nur den jungen Menschen zustehen, dann ertönt dunkel romantisch das Lied „Komm, leg deinen Arm um mich“. Mit Gesang hört man das leider erst in dem Film „Die endlose Nacht“, für den Peter Thomas dieses Thema noch einmal reaktivierte.


Und man darf sich fragen, ob der Rechteinhaber das damals wohl gewusst hat. Die Band, die das Stück in "Die endlose Nacht" performt (ich glaube, echten Text hatte das gar nicht?!), soll angeblich zufälligerweise auf dem Flughafen gewesen sein. So oder so ist es ein wirklich schönes Stück, das sowohl in die "Gräfin" wie in die "Nacht" ganz hervorragend passt.

Gruß
Jan

Peter Ross Offline



Beiträge: 2.000

09.11.2022 02:23
#922 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten



09.11.

Renate Ewert hätte heute ihren 89sten Geburtstag gefeiert




Hinweis: Dieser Text enthält Spoiler.
Renate Ewert - Glamour und Tragik in der spröden BRD
Katzenhafte Gesichtszüge, dunkle Haare, blaue Augen sowie hohe Intelligenz, großes Talent und keckes Selbstbewußtsein, dazu ein spektakuläres Privatleben ( u.a. Affären mit Günther Pfitzmann und Paul Hubschmid) machten Renate Ewert zu einer der wenigen glamourösen Femme fatales des deutschen Films um 1960. Die attraktive Schauspielerin und Sängerin (!) war ähnlich wie auch Ellen Schwiers auf den Typ der verruchten jungen Frau festgelegt und hatte es wohl gerade deswegen in der biederen Zeit schwer, aus der Reihe der zweiten Darstellerinnen zum ultimativen Top-Star aufzusteigen. Es brauchte frische Köpfe, die etwas mit Renate Ewert anzufangen wussten. So einer war Jürgen Roland, der verstand, dass sie als Thalia Drummond in dem Edgar-Wallace-Film „Der rote Kreis“ die perfekte Hauptdarstellerin sein würde und damit sollte sie diesen Film entscheidend prägen. Ich hätte sie gerne noch einmal bei Wallace gesehen. Da sie auch eine passable Sängerin war, sah man sie in einigen Schlagerfilmen, darunter in den eher schwachen „Schlagerkrimis“ „Das Rätsel der grünen Spinne“ und später in „Hotel der toten Gäste“, der ihre gesanglichen Fähigkeiten aber nicht nutzte. Interessanter war da schon Jürgen Rolands Krimizweiteiler „Die Katze im Sack“ (1965), wo sie wieder einmal die halbseidene glamouröse Femme fatale schlechthin war oder auch eine kleine Episode aus „John Klings Abenteuer: 11 Blüten“ als Gangsterchefin in schwarzem Lack.
Ihr dramatisches Ende fand die sträflich unterschätzte Schauspielerin durch Alkohol und Tabletten schon 1966: Ihre Freundin, die Schauspielerin Susanne Cramer, fand sie schließlich schon mehrere Tage tot in ihrer Wohnung liegend. Renate Ewerts Eltern wählten bald darauf den Freitod und Freundin Susanne Cramer starb 1969 unter rätselhaften Umständen.
Glamour und Tragik in der BRD, fast vergessen.
Dieser Inhalt wurde von Hans-Jürgen Osmers (@fritz k) zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

Renate Ewert wurde nur 33 Jahre alt. Geboren ist sie am 09.11.1933. Sie hätte heute ihren 89sten Geburtstag feiern können.

Weitere Ereignisse:
- 09.11.1995: Martin Böttcher erhält Preis zu „besonderem Beitrag der deutschen Filmmusik“

Passt ja, morgen geht es mit Lady Doringham weiter.

Savini Offline



Beiträge: 789

09.11.2022 08:29
#923 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

Zitat von Peter Ross im Beitrag #922
Katzenhafte Gesichtszüge, dunkle Haare, blaue Augen sowie hohe Intelligenz, großes Talent und keckes Selbstbewußtsein, dazu ein spektakuläres Privatleben ( u.a. Affären mit Günther Pfitzmann und Paul Hubschmid) machten Renate Ewert zu einer der wenigen glamourösen Femme fatales des deutschen Films um 1960. Die attraktive Schauspielerin und Sängerin (!) war ähnlich wie auch Ellen Schwiers auf den Typ der verruchten jungen Frau festgelegt

Sicherlich war diesem Image auch die Art der Bekleidung geschuldet, in der Thalia Drummond den ersten Anruf des "roten Kreises" entgegennimmt. Heute wirkt das harmlos, aber auf das in erotischer Hinsicht wenig verwöhnte Publikum der Adenauer-Zeit dürfte sie eine stärkere Wirkung gehabt haben.
Zitat von Peter Ross im Beitrag #922
Jürgen Roland, der verstand, dass sie als Thalia Drummond in dem Edgar-Wallace-Film „Der rote Kreis“ die perfekte Hauptdarstellerin sein würde und damit sollte sie diesen Film entscheidend prägen.

Für mich war sie die ideale Verkörperung der Figur, weshalb ich sie beim Lesen des Romans vor einiger Zeit geradezu vor Augen hatte und es mich etwas störte, dass Thalia Drummond an einer Stelle als blond beschrieben wird.
Zitat von Peter Ross im Beitrag #922
Ich hätte sie gerne noch einmal bei Wallace gesehen.

Dito, wobei ich mich allerdings frage, welche weibliche Rolle zu ihrem Typ gepasst hätte. Als "Im Banne des Unheimlichen" gedreht wurde, war sie ja leider nicht mehr am Leben. Ansonsten fiele mir von der Anlage der Figur her höchstens Lilian Ranger in der "roten Orchidee" ein.

Jan Offline




Beiträge: 1.753

09.11.2022 09:47
#924 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

In die traurige Liste rings um diese glamouröse Dramatik ließe sich zudem auch noch die Ehefrau Paul Hubschmids aufnehmen, die sich im Zuge der Affäre ihres Mannes das Leben nahm. Renate Ewert selbst sei, so erinnerte sich ihr langjähriger On/Off-Lebensgefährte Franz Marischka, am Ende an den Folgen zugrunde gegangen. Mit ihr verschwand ein geheimer Stern unter den Darstellern. Verheizt durch zahllose Filmchen, war Renate Ewert der ganz große Wurf tatsächlich verwehrt geblieben. Die ausbleibende Bestätigung suchte sie offenbar abseits der Leinwand, merkte aber gewiss zu spät, dass sich die Herren, mit denen sie sich da reihum einließ, vor allem ihre Popularität zu eigen machten. Einer dieser Herren war übrigens Hans-Hermann Weyer-Graf von Yorck, wohl besser bekannt als Konsul Weyer, der sich vor allem dadurch einen Namen machte, dass er einen florierenden Handel mit Doktor-Titeln betrieb.

Bei Wallace hätte auch ich sie gerne häufiger gesehen. "Zimmer 13" wäre eine tolle Rolle für sie gewesen. Ebenso hätte ihre hintersinnige, laszive, ironische Spielweise eine ganz andere Millie Trent ergeben können. Die unterkühlt-damenhafte Inge Langen ist ja schon recht dicht an der kaum minder damenhaften Barbara Rütting dran. Eine echte Femme fatal hätte bei mir mehr Verständnis für Pfitzmanns Vorliebe erweckt, der Rolle wohl auch mehr Raum verliehen. Abseits des erotisch aufgeladenen Vamps sei aber auch erwähnt, dass Renate Ewert auch andere Rollenfächer bedienen konnte. In den bereits genannten Filmchen, oft von Franz Marischka inszeniert, spielte sie auch fröhlich-ungenierte Rollen, bewies komisches und heiteres Talent. Diese angeborene Vielseitigkeit macht den am Ende traurigen Werdegang am Ende noch unsinniger.

Gruß
Jan

Savini Offline



Beiträge: 789

09.11.2022 10:26
#925 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

Zitat von Jan im Beitrag #924
Bei Wallace hätte auch ich sie gerne häufiger gesehen. "Zimmer 13" wäre eine tolle Rolle für sie gewesen.

Hier fand ich allerdings Karin Dor passend, gerade weil diese ein sowohl "damenhaftes" als auch "sauberes" Image hatte und daher die Auflösung besonders krass wirkte. Daneben hat Reinl bekanntlich zu dieser Zeit gerne seiner Frau den Vorzug gegeben.
Zitat von Jan im Beitrag #924
Ebenso hätte ihre hintersinnige, laszive, ironische Spielweise eine ganz andere Millie Trent ergeben können. Die unterkühlt-damenhafte Inge Langen ist ja schon recht dicht an der kaum minder damenhaften Barbara Rütting dran. Eine echte Femme fatal hätte bei mir mehr Verständnis für Pfitzmanns Vorliebe erweckt, der Rolle wohl auch mehr Raum verliehen.

In dieser Rolle wäre sie interessant gewesen, allerdings hätte es durch ihr tatsächliches Verhältnis mit Pfitzmann (über das anscheinend auch die Klatschpresse berichtete) eine etwas pikante Note erhalten.
Jenseits der Hauptrollen hätte sie sicher auch eine überzeugende Fanny Weldon abgegeben, obwohl das SEHR klischeehaft gewesen wäre.

Peter Ross Offline



Beiträge: 2.000

10.11.2022 08:14
#926 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten



10.11.

Edith Mill ist leider am 10.11.2007 verstorben




Die österreichische Theater- und Filmschauspielerin stand bereits seit 1949 vor der Kamera, häufig mit Curd Jürgens zusammen. Bei Edgar Wallace wirkte sie in "Der rote Kreis" in der prägnanten Rolle der Lady Doringham mit.
Geboren ist Mill am 16.08.1925. Sie verstarb im Alter von 82 Jahren am 10.11.2007. Das war heute vor 15 Jahren.

Unsere morgige Darstellerin ist leider direkt nach ihrem internationalen Durchbruch verstorben.

Savini Offline



Beiträge: 789

10.11.2022 08:16
#927 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

Zitat von Peter Ross im Beitrag #926
Unsere morgige Darstellerin ist leider direkt nach ihrem internationalen Durchbruch verstorben.

Erfolgte dieser "Durchbruch" zufällig mit einem (lange bei Fans wenig beliebten) Bond-Film?

Peter Ross Offline



Beiträge: 2.000

10.11.2022 08:17
#928 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

Zitat von Savini im Beitrag #927
Zitat von Peter Ross im Beitrag #926
Unsere morgige Darstellerin ist leider direkt nach ihrem internationalen Durchbruch verstorben.

Erfolgte dieser "Durchbruch" zufällig mit einem (lange bei Fans wenig beliebten) Bond-Film?

Nicht schlecht, die "Recherche" hat ja nicht einmal 3 Minuten gedauert.

Savini Offline



Beiträge: 789

10.11.2022 09:58
#929 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

Zitat von Peter Ross im Beitrag #928
Zitat von Savini im Beitrag #927
Zitat von Peter Ross im Beitrag #926
Unsere morgige Darstellerin ist leider direkt nach ihrem internationalen Durchbruch verstorben.

Erfolgte dieser "Durchbruch" zufällig mit einem (lange bei Fans wenig beliebten) Bond-Film?

Nicht schlecht, die "Recherche" hat ja nicht einmal 3 Minuten gedauert.

Nicht unbedingt. Ich brauchte mich ja nur bei Wikipedia vergewissern, an welchem Tag die betreffende Dame verstarb.

Peter Ross Offline



Beiträge: 2.000

10.11.2022 10:02
#930 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

Zitat von Savini im Beitrag #929
Zitat von Peter Ross im Beitrag #928
Zitat von Savini im Beitrag #927
Zitat von Peter Ross im Beitrag #926
Unsere morgige Darstellerin ist leider direkt nach ihrem internationalen Durchbruch verstorben.

Erfolgte dieser "Durchbruch" zufällig mit einem (lange bei Fans wenig beliebten) Bond-Film?

Nicht schlecht, die "Recherche" hat ja nicht einmal 3 Minuten gedauert.

Nicht unbedingt. Ich brauchte mich ja nur bei Wikipedia vergewissern, an welchem Tag die betreffende Dame verstarb.

...bzw. in diesem Fall geboren ist. Es war der 11.11. ....

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