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Dieses Thema hat 1.110 Antworten
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 Edgar-Wallace-Forum
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Peter Ross Offline



Beiträge: 2.000

14.09.2022 15:57
#781 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

Zitat von Savini im Beitrag #780
Daneben ist er auch in anderer Hinsicht ein "krasses" Beispiel, nämlich für Schauspieler, die erheblich älter wirkten (und besetzt wurden) als sie waren; ähnlich wie bei Hans Nielsen war ich hier über das Tatsächliche Geburtsjahr überrascht, weil ich beide zuvor 10-15 Jahre älter geschätzt hätte (im Buch in Philo Johnson ein Mann um die 50).

Hier mal eine Liste, die vielleicht überrascht:

- Jochen Brockmann war bei "Der Frosch mit der Maske" gerade einmal 50 Jahre alt
- Stanislav Ledinek war bei "Der grüne Bogenschütze" erst 40 Jahre alt
- Ludwig Linkmann war in "Der Rächer" gerade mal 58 Jahre alt
- Werner Peters kam bei "Die Tür mit den sieben Schlössern" auf 44 Jahre
- Tilo von Berlepsch kam in "Der Hund von Blackwood Castle" auf 55 Jahre

Wahrscheinlich gibt es noch einige Darsteller mehr, die älter aussahen oder gemacht wurden, als sie sind. Aber diese fallen mir als erstes ein...

Savini Offline



Beiträge: 756

14.09.2022 16:05
#782 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

Zitat von Peter Ross im Beitrag #781
- Jochen Brockmann war bei "Der Frosch mit der Maske" gerade einmal 50 Jahre alt

40 - 50 würde genau der Romanvorlage entsprechen.
Zitat von Peter Ross im Beitrag #781
- - Ludwig Linkmann war in "Der Rächer" gerade mal 58 Jahre alt

Eigentlich sogar noch krasser, da ich ihn hier zuvor für einen Mittsiebziger gehalten hatte.

Zitat von Peter Ross im Beitrag #781
- Werner Peters kam bei "Die Tür mit den sieben Schlössern" auf 44 Jahre

So viel älter hätte ich ihn hier nicht unbedingt geschätz - allenfalls ein paar Jahre mehr, wegen seiner Glatze.
Zitat von Peter Ross im Beitrag #781
Wahrscheinlich gibt es noch einige Darsteller mehr, die älter aussahen oder gemacht wurden, als sie sind. Aber diese fallen mir als erstes ein...

Kurioserweise wirkte Hans Nielsen nur einmal so alt, wie er tatsächlich war - im "Würger von Schloss Blackmoor", wo man ihm dunkle Haare verpasste.

Peter Ross Offline



Beiträge: 2.000

15.09.2022 07:25
#783 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten



15.09.

Petra Schürmann hätte heute ihren 89sten Geburtstag gefeiert




Hinweis: Dieser Text enthält Spoiler.
Petra Schürmann - Miss World zu Gast bei Edgar Wallace
Dass Prominente, die man aus anderen Medien kennt, plötzlich in einem Film auftauchen, betont die Leichtigkeit und den Charme des Films, denn man weiß um so deutlicher, dass das hier nur eine Story ist, in die bekannte Gesichter hineintappen und natürlich auch wieder herauskommen. Selbst ein Kriminalfilm bekommt dadurch eine augenzwinkernde Färbung. Joachim Fuchsberger etwa zitierte den Titel seiner Fernseh-Quiz-Show "Nur nicht nervös werden" in dem Wallace-Film “Die seltsame Gräfin” (1961), und man ahnt ohne nachzudenken zu müssen, dass der Quizmaster sich wohl auch in der aufregenden Welt der Wallace-Geschichten zurechtfinden wird.
Petra Schürmann war eine äußerst prominente und in den Medien präsente Frau seit den 1960er Jahren bis mindestens in die 1980er Jahre. Der Startpunkt ihrer Karriere ist das Jahr 1956 durch ihren Sieg bei der Wahl zur schönsten Frau der Welt. Eine deutsche “Miss World” kurz nach dem Zweiten Weltkrieg? Das war eine absolute Sensation und somit der Beginn ihrer Karriere. Der Bayerische Rundfunk engagierte zuerst die intelligente und sprachbegabte Schönheit. Als Ansagerin und Moderatorin im Fernsehen war sie nahezu täglich in vielen deutschen Wohnzimmern gegenwärtig. Dazu kamen noch Werbespots und die ausführliche Ausschlachtung ihres Privatlebens durch die Boulevardpresse.
Ich muss zugeben, dass ich sie als Kind immer mit der Schauspielerin Marianne Koch verwechselt habe, die auch als Moderatorin und Werbeikone eine der präsentesten Frauen der 1970er Jahre war. Und siehe da: Vielleicht hat Dr. Gerhard Freund die beiden Frauen auch schon mal ein bisschen verwechselt, denn der Ehemann von Marianne Koch hatte ein Verhältnis mit der Schürmann und hat schließlich nach seiner Scheidung von der Koch dann 1973 die Schürmann geheiratet. Welch ein gefundenes Fressen für die Sensationspresse!
In dieser Zeit hatte sie ab und zu in Fernsehfilmen mitgewirkt und dabei spielte sie wiederholt eine Fernsehmoderatorin, also quasi sich selbst als Gaststar. Doch die attraktive MissWorld, die sogar einst Philosophie, Theologie und Germanistik studiert hatte, war auch in der Lage, als Filmschauspielerin zu bestehen. In dem frühen Simmel-Film “Mit Himbeergeist geht alles besser” (1960) spielte sie ein durchtriebenes Mädchen, auf das O.W. Fischer kräftig reinfallen sollte. Dann folgten ab 1969 wieder einige Kriminalfilme. Ihr Image als seriöse Moderatorin mit Köpfchen bewahrte die MissWorld aber immer davor, ein allzu offenherziges Sexsymbol zu werden.
1969 verlieh sie ihr bekanntes Gesicht dem Kriminalfilm “Sieben Tage Frist”, in dem ihre Rolle allerdings nur die Funktion hatte, Joachim Fuchsberger nicht allein durch die geheimnisvolle Filmhandlung irren zu lassen. Fast wirkt der gute Blacky etwas zu alt für die makellose Frau, denn sie sah mit ihren 36 Jahren eher wie 26 Jahre alt aus.
Im Wallace-Film "Die Tote aus der Themse" (1971) war sie nicht nur Sir Johns Sekretärin, sondern auch die schicke Komplizin des Haupttäters. Schade, dass diese interessante Rolle so knapp ausfiel. Dass nämlich gerade eine distinguiert wirkende Fernsehprominente eine Verbrecherin spielte, war ein besonders reizvoller Effekt für einen Wallace-Film, der gerne etwas mehr hätte ausgespielt werden können. Zum Trost gab es dann noch ein kleines weiteres Wallace-Gastspiel für sie. Im letzten deutsch-italienischen Edgar-Wallace-Film "Das Rätsel des silbernen Halbmonds" (1972) war sie wohl ein Praliné für das deutsche Publikum, denn in Italien dürfte sie völlig unbekannt gewesen sein. In einem Giallo müssen korrekt dem Genre gemäß viele Frauen umgebracht werden und man freut sich, dass auch die bekannte Fernsehmoderatorin einmal zu Gast als Mordopfer ist.
Ab 1980 war Petra Schürmann allmählich etwas seltener im Fernsehen zu sehen und schrieb lieber mal ein Buch über ein wichtiges Thema wie das der körperlichen Hygiene. “Das große Buch der Kosmetik und Körperpflege” behandelt ein Fachgebiet, auf dem einer ehemaligen “Miss World” wohl einige Kompetenz zuzutrauen ist.
Nach vielen sonnigen Jahren kam Petra Schürmann wieder ab 2001 verstärkt in die Boulevardpresse, allerdings weil sich der Himmel mittlerweile erheblich verdunkelt hatte. Ihre 34jährige Tochter starb durch einen Autounfall. Petra Schürmann verfiel in einen labilen psychischen Zustand. Auch eine Affäre mit einem 35 Jahre jüngeren Mann, die ihr Ehemann tolerierte, brachte am Ende keine Ablenkung. Ihr Mann Gerhard Freund starb schließlich 2008 an einem Krebsleiden und sie selbst litt zunehmend unter psycho-reaktiven Sprechstörungen, die sie zwangen, sich ins Privatleben zurückzuziehen.
2010 starb die ehemalige “MissWorld” im Alter von 76 Jahren. Aus dem Fernsehen ist diese mir sehr vertraut gewordene Frau natürlich jetzt schon seit langem verschwunden; um so mehr freue ich mich, sie bei Edgar Wallace mal wieder zu treffen.
Dieser Inhalt wurde von Hans-Jürgen Osmers (@fritz k) zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

Petra Schürmann ist am 15.09.1933 geboren. Das war heute vor 89 Jahren.

Weitere Ereignisse:
- 15.09.2006: Tod Wolfgang Wahl

Morgen geht es mit einem Mann weiter, der eigentlich eine Frau ist. Und davon fallen mir bei Wallace direkt mindestens drei ein.

Havi17 Offline




Beiträge: 3.764

15.09.2022 22:41
#784 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

Zitat von Peter Ross im Beitrag #738
Zitat von Havi17 im Beitrag #737
Ulrich Beiger war ein echter Komödiant Sein Part z.B. in "Mit besten Empfehlungen " ist beispiellos hervorragend!


Gibt es dazu zufällig irgendwo ein Video? Bei youtube habe ich nur einen Auftritt in der Sendung bei "Dalli Dalli" von 1983 gefunden.

Ist meine Nachricht nicht angekommen?

Gruss
Havi17

Peter Ross Offline



Beiträge: 2.000

15.09.2022 22:45
#785 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

Zitat von Havi17 im Beitrag #784
Zitat von Peter Ross im Beitrag #738
Zitat von Havi17 im Beitrag #737
Ulrich Beiger war ein echter Komödiant Sein Part z.B. in "Mit besten Empfehlungen " ist beispiellos hervorragend!


Gibt es dazu zufällig irgendwo ein Video? Bei youtube habe ich nur einen Auftritt in der Sendung bei "Dalli Dalli" von 1983 gefunden.

Ist meine Nachricht nicht angekommen?


Doch, angekommen. Super und vielen Dank!

Peter Ross Offline



Beiträge: 2.000

16.09.2022 07:07
#786 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten



16.09.

Karin Hübner hätte heute ihren 86sten Geburtstag gefeiert




Hinweis: Dieser Text enthält Spoiler.
Karin Hübner - ein Blumenmädchen legt Feuer
Nicht viele wissen heutzutage, dass Karin Hübner ein hochgelobter Star der 1960er Jahre war. Die Schauspielerin spielte in dem ersten erfolgreich laufenden Musical in Deutschland „My fair Lady“ die proletarische Blumenverkäuferin Eliza Doolittle in mehr als 800 Vorstellungen am Kurfürstendamm in Berlin und in anderen Städten. Das übertraf selbst die kühnsten Erwartungen. Ohne eine dafür spezifische Gesangsausbildung gehabt zu haben, wie ihre amerikanischen Kolleginnen, sollte sie so etwas wie das deutsche Pendant zu Julie Andrews werden. Ein Ausnahmetalent! Die Albumauskoppelung ihrer “My fair Lady“- Fassung ist sage und schreibe die in Deutschland bis heute meistverkaufte LP/CD. Ein unfassbarer Erfolg! Allerdings auch der letzte wirkliche Erfolg für Karin Hübner.
Eine deutsche Julie Andrews wurde sie nicht, sie war viel zu sehr deutsche Theaterschauspielerin, spielte auch gerne Brecht-Stücke und wirkte besonders als ambivalente und vielschichtige Frauengestalt überzeugend.
1969 ist das wichtige Jahr für die Krimifans, denn Karin Hübner hatte große und recht interessante Rollen in drei Krimis. „Hotel Royal“ war ein starbesetzter Fernsehkrimi unter der Regie des guten Wolfgang Becker, mit dem sie sich endgültig für das Krimifach empfahl. Dann bot ihr Alfred Vohrers letzter Edgar-Wallace-Film „Der Mann mit den Glasauge“ eine hervorragende Schlüsselrolle als zerrissene und vom Leben gebeutelte Frau. Hier ahnt man schon, dass die Darstellerin für problematischere Charaktere als das beliebte Blumenmädchen prädestiniert war. Und der dritte Krimi „Sieben Tage Frist“ von Alfred Vohrer brachte ihr schließlich die beste Krimirolle als verbitterte Hausmeistergattin zwischen unbefriedigter Lust, Frust, Zynismus und Schmerz. Leider wurde ihre Leistung kaum registriert, zu sehr lag der Focus der Kritiker auf dem „Neuen deutschen Film“. Sie wäre als Charakterdarstellerin für Vohrers Simmel-Filme sehr geeignet gewesen, aber insbesondere Judy Winter und Doris Kunstmann sollten da statt Karin Hübner in Zukunft brillieren. Auch in der „Kommissar“-Serie hätte es viele passende Rollen für die herbe Schauspielerin mit der harten Stimme gegeben, doch sie tauchte dort nie auf. Nur in dem Durbridge-Dreiteiler „Das Messer“ (1971) und in einem Tatort sah man sie noch. Das wars.
Für ihre Theaterrollen gabs immer wieder schlechte Kritiken, denn sie war nun einmal abgestempelt als die Blumenverkäuferin aus dem Musical.
Ihre drei Ehen mit Regisseur Peter Beauvais, Schauspieler Günther Pfitzmann und dem Schauspieler und späteren Derrick-Komponisten Frank Duval scheiterten. Duval hatte als Alternative zu Rex Gildo ebenfalls in „My fair Lady“ auf der Theaterbühne gestanden. „Duval“ heißt Karin Hübner übrigens wohl nicht zufällig auch in „Der Mann mit den Glasauge“. Aber weiter mit dem Niedergang der bedauernswerten Schauspielerin. Es gab ab Mitte der 1970er Jahre weniger Rollen und Karin Hübner musste auch die privaten Enttäuschungen ertragen. Immer häufiger kam Alkohol ins Spiel. 1982 war sie nicht so weit von ihren Rollen aus dem Jahr 1969 entfernt. Betrunken und voller Zynismus wollte sie Schluss machen und zündete ihre Wohnung im fünften Stockwerk eines Münchener Hauses an. Der Brand konnte gelöscht und sie glücklicherweise gerettet werden. Doch der Schlamassel brachte ihr wegen vorsätzlicher Brandstiftung ein halbes Jahr Freiheitsstrafe ein. Die Ruhe im Knast nutzte sie, um über neue Pläne für die Zukunft nachzudenken und das bescherte ihr tatsächlich endlich eine neue Idee: nach dem Intermezzo im Gefängnis versuchte sie sich als Regisseurin - aber es ging weiter bergab: Sie erntete als Reaktion nur Verrisse und somit scheiterte sie nochmals. Schließlich gab sie endgültig auf und erklärte 1987 ihren Rückzug von der Bühne.
2006 starb sie verarmt in einem Münchener Altenheim.
Dieser Inhalt wurde von Hans-Jürgen Osmers (@fritz k) zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

Karin Hübner ist leider am 25.07.2006 im Alter von 69 Jahren verstorben. Geboren ist sie am 16.09.1936. Das war heute vor 86 Jahren.

Weitere Ereignisse:
- 16.09.1918: Geburtstag Heinz Willeg
- 16.09.1946: Artur Brauner gründet CCC Film

Unsere morgige Wallace-Persönlichkeit erreichte das stolze Alter von 101 Jahren.

Savini Offline



Beiträge: 756

16.09.2022 08:24
#787 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

In einer Festschrift zum Jubiläum der deutschsprachigen Premiere des Musicals hieß es, damals habe jeder geglaubt, Karin Hübner würde nun zum Star werden; leider sei es ganz anders gekommen.
Über den Verlauf ihres weiteren Lebens (der sich fast wie ein tragischer Filmstoff liest) hatte ich schon Einiges gehört, aber es ist immer wieder traurig!

Zitat von Peter Ross im Beitrag #786
Die Albumauskoppelung ihrer “My fair Lady“- Fassung ist sage und schreibe die in Deutschland bis heute meistverkaufte LP/CD. Ein unfassbarer Erfolg!

Gibt es von der damaligen Inszenierung eigentlich auch einen kompletten Mitschnitt auf Film? Ab und an waren in Fernsehbeiträgen kurze Schnipsel zu sehen; aber daraus ging nicht hervor, ob es sich um eine komplette Aufzeichnung des Stücks oder lediglich um eine von den Proben handelte.

Peter Ross Offline



Beiträge: 2.000

17.09.2022 08:35
#788 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten



17.09.

Regisseur Helmuth Ashley hätte heute seinen 103ten Geburtstag gefeiert




Bei 103 Jahren denkt man, dass der Betreffende schon seit Jahren oder Jahrzehnten verstorben sein muss. Nicht so bei Helmuth Ashley. Seinen 101ten Geburtstag hat er noch erlebt und gehört damit zu den Mitwirkenden an Wallace-Filmen, die sicher eines der höchsten Lebensalter erlebt haben. Er führte Regie bei "Das Rätsel der roten Orchidee".
Anlässlich seines Todestages hatten wir ihn bereits hier im Thread besprochen:
Edgar Wallace - Heute vor... (13)

Helmuth Ashley ist leider am 02.07.2021 im Alter von 101 Jahren verstorben. Geboren ist er am 17.09.1919. Das war heute vor 103 Jahren.

Unsere Wallace-Darstellerin am Montag wirkte in drei Edgar-Wallace-Filmen mit. Damit war sie fast von Beginn bis fast zum Ende der Reihe vertreten. Morgen geht es aber zunächst leider mit einem Todestag weiter.

Savini Offline



Beiträge: 756

17.09.2022 09:08
#789 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

Zitat von Peter Ross im Beitrag #788
Unsere Wallace-Darstellerin am Montag wirkte in drei Edgar-Wallace-Filmen mit. Damit war sie fast von Beginn bis fast zum Ende der Reihe vertreten. Morgen geht es aber zunächst leider mit einem Todestag weiter.

Vermute ich richtig, dass der erste Film mit ihr einer der ganz großen Klassiker der s/w-Phase, der zweite ein Farbfilm im "klassischen" Stil und der dritte ein halber Giallo war?

Mr. Igle Offline




Beiträge: 127

17.09.2022 12:16
#790 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

Zitat von Peter Ross im Beitrag #786
Ohne eine dafür spezifische Gesangsausbildung gehabt zu haben, wie ihre amerikanischen Kolleginnen, sollte sie so etwas wie das deutsche Pendant zu Julie Andrews werden. Ein Ausnahmetalent!
Aus dem Nichts kam dieses Talent aber nicht. Hübners Eltern waren Opernsänger. Daher war die Bühnenkarriere schon ein wenig vorgezeichnet. Ein großes Gesangstalent besaß sie aber ohne Zweifel.

Zitat von Peter Ross im Beitrag #786
Auch in der „Kommissar“-Serie hätte es viele passende Rollen für die herbe Schauspielerin mit der harten Stimme gegeben, doch sie tauchte dort nie auf. Nur in dem Durbridge-Dreiteiler „Das Messer“ (1971) und in einem Tatort sah man sie noch. Das wars.
Sie hatte natürlich privat viel Pech in ihrem Leben. Aber andererseits sind auch viele Karrieren in dieser Zeit durch die sich wandelnde Film- und Fernsehlandschaft versandet. Karin Hübner hat sich vielleicht zu lang zu stark auf die Bühne fokussiert, aber auch sonst wäre die Perspektive vielleicht nicht allzu rosig gewesen. Karin Dor hat bei Edgar Wallace, Dr. Mabuse, Karl May, Johannes Mario Simmel, James Bond und unter Hitchcock gespielt, aber ihre Karriere war Anfang der Siebziger Jahre trotzdem auch mehr oder minder zu Ende. Leider schlug hier auch die Altersfrage bei den Wallace-Darstellerinnen ab 1972/73 gnadenlos zu, da diese ja alle bereits auf die Vierzig zugingen. Und die neue Regisseur-Generation hatte ihre eigenen Musen. Wirklich bedauerlich ist aus heutiger Sicht, dass das Jahr 1969 für Rialto Film/Edgar Wallace so schlecht lief. Hübner hatte Wendlandt und Co. ja soweit überzeugt, dass man für den Wallace-Farbfilm mit dem Harald Reinl wieder in die Serie einsteigen sollte fest mit ihr plante. So hätte sie eventuell noch ein, zwei weitere Wallace-Filme mit ihrem schauspielerischen Repertoire bereichern können.

"Entspannen Sie sich, durch Hochspannung!"

Peter Ross Offline



Beiträge: 2.000

17.09.2022 12:32
#791 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

Zitat von Savini im Beitrag #789
Zitat von Peter Ross im Beitrag #788
Unsere Wallace-Darstellerin am Montag wirkte in drei Edgar-Wallace-Filmen mit. Damit war sie fast von Beginn bis fast zum Ende der Reihe vertreten. Morgen geht es aber zunächst leider mit einem Todestag weiter.

Vermute ich richtig, dass der erste Film mit ihr einer der ganz großen Klassiker der s/w-Phase, der zweite ein Farbfilm im "klassischen" Stil und der dritte ein halber Giallo war?

Das ist natürlich immer subjektiv, aber ihren erst Farbfilm sehe ich auch eher als ein Film im klassischen Stil. Dass der dritte Film ein Giallo war, dürfte aber ohne Zweifel sein.

Savini Offline



Beiträge: 756

17.09.2022 12:40
#792 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

@Mr. Igle: Schade, dass Karin Hübner auch nicht im Genre des (oft auf anspruchsvoller Literatur basierenden) Fernsehspiels Fuß fassen konnte, dass gerade in den 70ern eine Hochphase erlebte!

Zitat von Peter Ross im Beitrag #791
Dass der dritte Film ein Giallo war, dürfte aber ohne Zweifel sein.

Nicht ganz, da er in einem Punkt eine Art Spagat versucht. Aber dazu schreibe ich (im Thread über den Film) lieber erst etwas, wenn die Katze offiziell aus dem Sack ist.
Interessant übrigens, dass die drei Rollen, die die betreffende Schauspielerin verkörperte, dramaturgisch eigentlich sehr unterschiedlich angelegt sind. Aber dazu wird sicher morgen auch etwas geschrieben.

Peter Ross Offline



Beiträge: 2.000

17.09.2022 14:02
#793 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

Zitat von Savini im Beitrag #792
Interessant übrigens, dass die drei Rollen, die die betreffende Schauspielerin verkörperte, dramaturgisch eigentlich sehr unterschiedlich angelegt sind. Aber dazu wird sicher morgen auch etwas geschrieben.

Nicht ganz... der Ehrentag dieser Darstellerin folgt erst übermorgen. Den Schwierigkeitsgrad meiner Hinweise kann ich nicht ganz einschätzen, da ich nicht weiß, wie viele nicht ganz so tief versierte Besucher des Forums hier mitlesen.

Peter Ross Offline



Beiträge: 2.000

18.09.2022 09:44
#794 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten



18.09.

Ulrich Beiger ist am 18.09.1996 leider verstorben




Eine Würdigung dieses großen Schauspielers ist anlässlich seines Geburtstags erfolgt.
Diese kann hier gelesen werden: Edgar Wallace - Heute vor... (5).

Ulrich Beiger wurde am 26.08.1918 geboren. Gestorben ist er am 18.09.1996 im Alter von 78 Jahren. Das war heute vor 26 Jahren.

Unsere Wallace-Darstellerin morgen wirkte in drei Edgar-Wallace-Filmen mit. Damit war sie fast von Beginn bis fast zum Ende der Reihe vertreten.

Peter Ross Offline



Beiträge: 2.000

19.09.2022 07:46
#795 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten



19.09.

Karin Baal feiert heute ihren 82sten Geburtstag




Hinweis: Dieser Text enthält Spoiler.
Karin Baal - aus der Gosse ins eigene Schloss
Ende der 50iger Jahre war der „Problemfilm“ in Deutschland angesagt. Eine neue Nachkriegsgeneration aus der Unterschicht frönt der bösen Rock’n’Roll Roll-Musik und organisiert sich zu Rockerbanden. Die Mädchen rauchen, die Jungs werden kleinkriminell. Schule wird gehasst. Sex will man möglichst schnell haben. Auf Arbeit hat man keine Lust. Die anständigen oder möglicherweise zu strengen Eltern sind entsetzt. Kommen ihre Kinder vom Weg ab und werden in der Gosse landen?
In diesem Genre tummelten sich neue Schauspieler und Filmleute, die eine Fundgrube für die kommenden Kriminalfilme geworden sind.
Karin Baal wurde neben Horst Bucholz mit „Die Halbstarken“ zum Top-Star. Ihr Fach war die freche, sündige, widerspenstige, ungebildete, manchmal kleinkriminelle, aber meist doch gutmütige Schülerin, Tänzerin, Prostituierte. Dieses Fach beherrschte Karin Baal glänzend.
Eigentlich war sie für „Die toten Augen von London“ fehlbesetzt, ihre Rolle wäre eher die der Fanny Weldon gewesen, wenn man nach dem Bild ginge, das sie bisher abgegeben hatte. Aber nichtsdestotrotz, wir lieben sie auch als die Damsel in Distress Nora Ward, eine Rolle, die ihre außerordentlichen schauspielerischen Fähigkeiten stark unterforderte. Trotzdem gab ihr sündiges Rollenimage der Figur der Nora Ward einen gewissen pikanten Subtext, weil man weiß: „Die kann auch anders!“
In „Der Hund von Blackwood Castle“ konnte die hochattraktive Berlinerin als Schlosserbin Jane Wilson dann eine neue und selbstbewusstere Damsel in Distress geben, die sich mangels geeignetem Liebhaber auch selbst behaupten konnte. Die rebellischen Jugendlichen aus den 1950er Jahren werden erwachsen und sind stark genug, sich jetzt endlich selbst durchzuschlagen und lassen sich von Geisterbahnhorror nicht ins Bockshorn jagen.
Karin Baal hatte das Glück, dass zwei ihrer drei Wallace-Filme zu den bekanntesten Klassikern der Serie gehören und sie somit immer eng mit den Wallace-Filmen in Verbindung gebracht wird. Eine reifere Rolle spielt sie schließlich noch in dem etwas unbekannteren Wallace-Film „Das Geheimnis der grünen Stecknadel“ (1971).
Ihre besten darstellerischen Leistungen innerhalb des Krimigenres zeigt sie in Fernsehkrimis: Meiner Meinung nach am überragendsten in der Kommissar-Folge „Fährt der Zug nach Italien?“. Neben zwei Kommissar-Folgen waren ihre Auftritte bei „Derrick“, „Der Alte“ und „Tatort“ immer Höhepunkte innerhalb der Serien.
Dass sich die Wallace-Filme für das schlicht zu rettende Mädchen Schauspielerinnen vom Kaliber der Baal geleistet haben, spricht für die darstellerische Qualität der Filme!
Dieser Inhalt wurde von Hans-Jürgen Osmers (@fritz k) zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

Karin Baal ist am 19.09.1940 geboren und kann heute ihren 82sten Geburtstag feiern. Herzlichen Glückwunsch!

Hier geht es am Mittwoch weiter.

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