Harry Riebauer hätte heute seinen 101ten Geburtstag gefeiert
Harry Riebauer ist gewissermaßen von Bryan Edgar Wallace zu Edgar Wallace gewechselt. Als Inspektor Jeff Mitchell in der Hauptrolle in "Der Würger von Schloss Blackmoor" an der Seite von Karin Dor gelang ihm natürlich ein fabelhafter Einstieg, wenngleich er für mich deutlich unauffälliger als Drache oder Fuchsberger agierte. Es folgten "Der Henker von London" und "Das siebente Opfer". Schließlich war er in der Farbfilm-Ära der Edgar Wallace Reihe immerhin viermal zu sehen, wenn auch teilweise in kleinen Rollen: "Die blaue Hand", "Der Mönch mit der Peitsche", "Der Mann mit dem Glasauge" und "Die Tote aus der Themse". Letzterer Film war wohl zugleich auch sein prägnantester Auftritt. Anschließend war er leider nur noch selten in Film und Fernsehen zu sehen und fehlte auch in den Krimiserien "Derrick", "Der Kommissar" und "Der Alte" komplett.
Gestorben ist Riebauer am 08.11.1999 im Alter von 78 Jahren. Geboren wurde er am 04.07.1921. Das war genau heute vor 101 Jahren.
Weitere Ereignisse: - Uraufführung "Das Gesicht im Dunkeln" (04.07.1969)
Und morgen geht es mit der Uraufführung eines weiteren Films sowie den Todestagen eines Darstellers und eines Regisseurs weiter.
...vor 26 Jahren: Otto Stern ist verstorben (05.07.1996) Unvergessen als "Der Kapitän" in "Der Hund von Blackwood Castle".
...vor 23 Jahren: Harald Philipp ist verstorben (05.07.1999) Er führte Regie bei "Die Tote aus der Themse" und hatte dort auch einen kleinen Auftritt.
...vor 59 Jahren: Uraufführung "Der schwarze Abt" (München) (05.07.1963) Ein klassischer Edgar Wallace Film, der durchaus bei Fans sehr unterschiedlich bewertet wird.
Und am Donnerstag geht es mit einem herausragenden Charakter-Darsteller weiter, der bei Nervösität auch leicht mal abdrückt.
Zitat von Peter Ross im Beitrag #602Und am Donnerstag geht es mit einem herausragenden Charakter-Darsteller weiter, der bei Nervösität auch leicht mal abdrückt
... und außerdem keinen seiner Wallace-Auftritte überlebte und bei Dr. Mabuse und BEW ebenfalls öfter mit von der Partei war? In diesem Fall freue ich mich schon, da über Rollentyp und Schauspielstil dieses Mannes sicher wieder viel Interessantes zu lesen sein wird!
07.07. Heute vor 104 Jahren ist Werner Peters geboren
Werner Peters - der gierige Untertan Edgar Wallace selbst ging es primär um Geld, ganz einfach, weil er immer zu wenig hatte. Pferdewetten und ein unvernünftig dekadenter Lebensstil waren dafür verantwortlich, obwohl er mit seinen Romanen eigentlich ein mehr als angenehmes Leben hätte führen können. Das Thema Wettschulden zieht sich auch durch viele Romane und ist nicht selten der Ausgangspunkt für Verbrechen. Wallace liebte es, die Personen in seinen Geschichten herumzustoßen und bestrafte die Gierhälse ganz besonders hart. Fast wirken deine Geschichten wie das moralische Aufarbeiten des eigenen Gewissen. In vielen Romanen geht es letztendlich um die Bestrafung - das heißt die Todesstrafe - von üblen Bösewichtern, wobei wiederum die Mörder oft Menschen mit höherer Moral sind. („Der grüne Bogenschütze“ oder “Der Hexer” sind typische Beispiele). Wer wäre denn nun ein geeigneter Darsteller für so einen verachtenswerten Gierhals? Die Verfilmung des Romans „Der Untertan“ von Heinrich Mann war im Jahr 1951 der Durchbruch für den Schauspieler Werner Peters. Er spielte die Hauptfigur Diederich Hessling und legte sich damit für seine komplette weitere Filmkarriere auf den Typ des opportunistischen und schwachen Charakter fest, der nach oben buckelt und nach unten tritt und der letztlich von seiner Gier auf Status, Geld und Erotik getrieben ist. Praller Bauch, feistes Gesicht und ausgehendes Kopfhaar entsprechen rein äußerlich schon diesem Typus, dem das alles weniger zusteht als den uns sympathischen attraktiven Helden. Nach einer Vielzahl solcher und ähnlicher Rollen wurde Werner Peters ein unverzichtbarer Darsteller im deutschen Kriminalfilm der 60iger Jahre. Für ihn hätte fast jeder Film eine perfekte Rolle gehabt. Bevor er in Wallace-Filmen mitspielte, gehörte er schon zur Stammbesatzung in der Dr. Mabuse-Reihe. Gleich im ersten “Die 1000 Augen des Dr. Mabuse” (1960, Fritz Lang) war sein glanzvoll gespielter Part als so mysteriöser wie unangenehmer Spaßmacher ein bisschen anders als gewohnt ( ähnlich später im Alfred-Vohrer-Reisser “Perrak” (1970). Sein erster Wallace-Film war sofort seine beste Performance: als devoter und überhitzt nervöser Ehemann von Gisela Uhlen ist er zugleich auch ein feiger Mörder. Die Szene mit Heinz Drache gehört zu den köstlichsten Schauspielszenen der Wallace-Reihe. Jedes Detail in seiner Mimik ist perfekt und zeigt, welch ein grandioser Schauspieler er war. Und Werner Peters ist sich auch nicht zu schade, abstoßende sexuelle Gier darzustellen ( “Der schwarze Abt”, 1963). Die Gier nach Geld muss er besonders bitter in “Die Gruft mit dem Rätselschloss” (1964) bezahlen: mit vollgestopften Taschen voller Geld und umhängt mit wertvollem Schmuck ist er schließlich hoffnungslos in die Gruft eingesperrt. In seinem letzten Wallace-Film “Die Tote aus der Themse” (1971) wurde er als Besitzer einer Großschlachterei in die Handlung geschickt. Die vielen Fleischstücke sind eine gelungene hässliche Allegorie auf Lust und Gier. Werner Peters drehte fünf Wallace-Filme, vier Mabuse-Filme, drei Weinert-Wilton-Filme, einen reinen Bryan-Edgar-Wallace-Film und noch einige Krimis mehr. Außerdem war er oft in deutschen und internationalen Kriegsfilmen meist als besonders üble Nazi-Scherge zu sehen. Neben seiner Filmtätigkeit gründete er Rondo-Film. Werner Peters und synchronisierte viele Filme, zum Beispiel auch “Mit Schirm, Charme und Melone”. Auch als Synchronsprecher war er sehr fleißig. Aber der Fleiß zollte Tribut: schon mit 52 Jahren erlag der vielbeschäftigte Schauspieler einem Herzinfarkt. Laut der Boulevardpresse hat Werner Peters darunter gelitten, aufgrund seiner Physiognomie seit “Der Untertan” immer nur widerwärtige Figuren spielen zu müssen. Sehen wir uns viele Stars im Blitzlichtgewitter auf dem roten Teppich an: es macht Spaß, attraktive Heldinnen und Helden zu spielen und begehrt zu werden. Aber es hat vielmehr Respekt verdient, große schauspielerische Begabung auch dazu zu nutzen, Negatives mutig und hochkompetent darzustellen und die ekelhaftesten menschlichen Züge zu zeigen, die Edgar Wallace nun einmal so sehr gebraucht hat. Dieser Inhalt wurde von @fritz k zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!
Gestorben ist Werner Peters am 30.03.1971, am Tag der Premiere von "Die Tote aus der Themse". Geboren wurde er am 07.07.1918. Das war heute vor 104 Jahren.
Weitere Ereignisse: - Tod Artur Brauner (07.07.1919)
Und morgen geht es mit einem Film weiter, bei dem der Haupttäter am Ende tief fällt.
Danke für diesen Essay! Werner Peters war wirklich ein Stück deutsche Filmgeschichte, weshalb es schade ist, dass bisher noch keine Biographie über ihn vorliegt! Aber vielleicht kommt da ja noch etwas. Aber selbst wenn, müsste sie sich weitgehend auf Archivmaterial beschränken, da diejenigen, die mit ihm gedreht haben, immer weniger werden. Interessant übrigens, dass man trotz aller unsympathischen Züge mit seinen Figuren mitunter Mitleid haben kann, bevorzugt kurz vor deren Ableben ("Tür", "Gruft", "Schlange").
Zitat von Peter Ross im Beitrag #604Und morgen geht es mit einem Film weiter, bei dem der Haupttäter am Ende tief fällt.
Trägt zu diesem Sturz eventuell ein Riesenschnauzer bei?
Zitat von Savini im Beitrag #605 Interessant übrigens, dass man trotz aller unsympathischen Züge mit seinen Figuren mitunter Mitleid haben kann, bevorzugt kurz vor deren Ableben ("Tür", "Gruft", "Schlange").
Spoiler: Vielleicht hängt das damit zusammen, dass er ja eigentlich selten der Drahtzieher war, sondern meist zu seinem bösen Handeln als Nebentäter verführt wurde. In "Die Tür mit den sieben Schlössern" war es Gisela Uhlen, bei "Der Fluch der gelben Schlange" war es Pinkas Braun und auch seine anderen Wallace-Filme waren ähnlich gelagert. Am ehesten würde ich ihn als Drahtzieher noch in "Der schwarze Abt" sehen. Sich verführen zu lassen, kennen wir auch alle von uns selber. Vielleicht nicht zu einem Verbrechen, sondern zum Autofahren nach einem Bier, oder im Job einfach die Pause zu überziehen usw. Somit ist es möglicherweise unser Mitleid in der Projektion auf uns selber, wenn wir Werner Peters dann doch ins Verderben laufen sehen und uns klar wird, dass sein Tod bevorsteht. Und das nur, weil er schwach wurde und sich hat verführen lassen.
Zitat von Peter Ross im Beitrag #606Am ehesten würde ich ihn als Drahtzieher noch in "Der schwarze Abt" sehen.
Wenn in diesem Film überhaupt eine Figur als Haupttäter bezeichnet werden kann, dann noch am ehesten Fabrian Gilder. Wobei selbst dieser teilweise noch Opfer ist, da er ja den Abt ebenfalls fürchtet (zumindest den "richtigen") und seinerseits betrogen (von Thomas) und kompromittiert/erpresst (von Gine) wird. Jenseits der deutschen Krimis durfte er in "36 Stunden" den Hauptbösewicht geben; dort ohne den kleinsten Hauch von mitleiderregenden oder menschlichen Momenten, dafür aber besonders fies und widerwärtig.
Zitat von Peter Ross im Beitrag #606Sich verführen zu lassen, kennen wir auch alle von uns selber. Vielleicht nicht zu einem Verbrechen, sondern zum Autofahren nach einem Bier, oder im Job einfach die Pause zu überziehen usw. Somit ist es möglicherweise unser Mitleid in der Projektion auf uns selber, wenn wir Werner Peters dann doch ins Verderben laufen sehen und uns klar wird, dass sein Tod bevorsteht. Und das nur, weil er schwach wurde und sich hat verführen lassen.
Mir war auch schon aufgefallen, dass Peters´ Figuren oft relativ realistisch wirken; neben dem von dir beschriebenen Aspekt trug dazu vielleicht auch bei, dass er diese oft mit kleinen Gesten der Unterwürfigkeit oder Nervosität ausstattete.
08.07. Heute vor 59 Jahren begannen die Dreharbeiten von "Das indische Tuch"
Hinweis: Dieser Text enthält Spoiler. Das indische Tuch - frei nach Agatha Christie Die geringen Hemmungen von Alfred Vohrer und Horst Wendlandt, sich bei anderen Instanzen der Kriminal- und Horrorliteratur zu bedienen, verzeiht man sofort, wenn man einmal den Edgar-Wallace-Film „Das indische Tuch“ (1963) gesehen hat. Gerade Agatha Christie’s „Ten little Indians“ zeigt ja eine abgeschlossene Gesellschaft mit Typen verschiedener Coleur, von denen einer nach dem anderen umgebracht wird - bis sich am Ende zwangsläufig zeigt, wer der Mörder war. Dieses ebenso einfache wie brutale dramaturgische Vorgehen funktioniert immer, denn das „who has done it“-Krimiprinzip ist hier in seiner absolut archaischen Form zu erleben. Der Stoff wurde häufig verfilmt: „Das letzte Wochenende“ (1945) von René Clair , „Geheimnis im blauen Schloss“ (1965) von Georg Pollock, „Ein Unbekannter rechnet ab“ (1974 von Peter Collinson oder als deutsches Fernsehspiel „Zehn kleine Negerlein“ (1969) von Hans Quest mit Werner Peters. All diese Filme haben ihre Stärken ( immer großartige Besetzungen) und Schwächen (mehr oder weniger theaterhaft wirkende Literaturverfilmungen). Auch „Das indische Tuch“ verfolgt dieses Story-Prinzip, nur dass es um andere Charaktere geht und Edgar Wallace einen anderen Mörder präsentiert. Die Neuauflage des Lexikon des internationalen Films kommt zu folgender Bewertung: „Serien-Gruselkrimi nach Edgar Wallace, der auch die geringsten Erwartungen enttäuscht.“ Da frage ich mich: hat der Kritiker den Film womöglich gar nicht gesehen? Da gibt es etwas richtig zu stellen! „Das indische Tuch“ ist ohne wenn und aber der beste Film, der diese klassische Story erzählt. Keine steife Theaterhaftigkeit, statt brav verfilmte Literatur echte und vor allem kreative Filmerzählweise, keine intellektualisierten Mordmotive, sondern Drama. Alfred Vohrer zeigt hier eine Meisterleistung. Obwohl die gesamte Handlung im Schloss spielt, ist der Film das Gegenteil von Theaterverfilmung. Uns wird zur Eröffnung ein gemaltes Schloss sowie offensichtlicher Kunstnebel präsentiert und schon sind wir in der betont unechten Welt eines höchst ekstatischen Film. Darauf sehen wir sonderbarerweise ein großes ausgestopftes Pferd, Hans Clarin spielt leidenschaftlich klassische Klaviermusik, dann ein Spritzen aufziehender Arzt, der vor dem großen Hund Angst hat und die exaltierte Flickenschildt. Die Kamera bewegt sich und zoomt, was das Zeug hält. Wir brauchen keine Theterdialoge um zu begreifen: Hier geht was ab! Denn jetzt sind wir mitten drin in Alfred Vohrers hysterischer Filmwelt und schon wird das erste Opfer erdrosselt. Im weiteren Verlauf wird Vohrer mit einem Arsenal an Ideen und Gags die absurde Handlung filmisch ausschlachten, wie man es nicht besser machen kann. Da ist einmal die klassische Klaviermusik während der Morde, die in ihrer 19.Jahrhundert-Ästhetik genauso berührend wie verstaubt wirkt, wirken soll. Aber keine Sorge: Peter Thomas modernisiert Chopin als Partybeatnummer für die Titelmusik, was das morbide der Originalmusik einerseits betont und andererseits verrät, das man diesen Wahnsinn auch nicht bierernst nimmt. Alles befindet sich immer kurz vor der Satire. Die bereits erwähnte Kamera von Karl Löb ist in typischer Vohrer-Manier immer fokussiert auf bisweilen sogar surreale Details so interessanter wie ungewöhnlicher Perspektiven. Nimmt man die Zooms und Reißschwenks hinzu, haben wir hier einen Kamerastil, der stets das Drastische betonen will. In der Hysterie liegt auch eine große Portion Sadismus, denn wir vergnügen uns sowohl an den Gemeinheiten unter den Erben als auch an den Mordenszenen aufs beste, sind die Opfer doch sowieso allesamt Unsympathen. Diese Protagonisten sind eine Auswahl äußerst unterschiedlicher Charaktere, die natürlich krachend aneinander geraten, um uns aufs köstlichste zu unterhalten. So entstehen extreme Kabinettstückchen mit schauspielerischen Glanzleistungen. Stellvertretend dafür seien genannt: Die Szene, in der Gisela Uhlen ihren Mann beschimpft („ Geekelt hab ich mich vor dir… dein fettes Gesicht…“, Hans Nielsen im Streit mit Klaus Kinski, Richard Häußler wird von der Flickenschildt unterjocht und vor allem die pathetischen Schlussszenen mit Hans Clarin. Der Humor ist hier hochwertiger als in anderen Filmen der Wallace-Serie. Neben echt britischem Humor bei Arent und Schürenberg quellt Humor aus der gesamten Inszenierung und Vohrer traut sich sogar, bis ins Surreale zu gehen. Man fragt sich zum Beispiel, ob man das wirklich richtig wahrgenommen hat, wenn der Teewagen auf Kommando des Butlers diesem eigenständig folgt als wäre der Teewagen ein Hund. Je mehr Menschen durch das indische Tuch hingerafft werden, desto hitziger wird die Atmosphäre. Und die Auflösung ist selten so gut gelungen. Während man bei Agatha Christie erst einmal lange und umständlich erklären muss, warum der Richter lebt und warum er gemordet hat, so sieht man bei „Das indische Tuch“ nur die Augen des klavierspielenden Mörders und uns überkommt eine Gänsehaut. Übrigens auch Elisabeth Flickenschildt als Lady Lebanon, die sich in einer äußerst befremdlichen Situation befindet. Diese Szenen erklären alles ohne Worte, so wie es nur im Film geht. Angesichts dieses sanguinischen Meisterwerks voller Lust am Filme machen selbst verzeihe ich Vohrer und Wendlandt sehr gern, dass sie einen fremden Stoff paraphrasiert haben. Dem blutleeren Kritiker des „Lexikon des internationalen Film“ verzeih ich weniger, sich anzumaßen, öffentlich gegen so einen singulären Film zu schreiben, von denen es gerade in Deutschland nicht viele gibt. Aber schließlich gibt es das Publikum. Und wirklich viele Menschen kennen noch knapp 60 Jahre nach der Erstaufführung die Perspektive des Tuch aufwickelnden Mörders. Und man sieht ihnen immer noch eine begeisterte Erinnerung an. Ein Kultfilm eben. Dieser Inhalt wurde von @fritz k zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!
Der Drehbeginn von "Das indische Tuch" war der 08.07.1963. Das war heute vor 59 Jahren.
Und morgen geht es mit dem Regisseur weiter, der bei Wallace am zweithäufigsten vertreten war.
Zitat von Peter Ross im Beitrag #604Laut der Boulevardpresse hat Werner Peters darunter gelitten, aufgrund seiner Physiognomie seit “Der Untertan” immer nur widerwärtige Figuren spielen zu müssen.
Ja, das ist sehr schade. Peters wusste nämlich auch immer komische Momente präzise umzusetzen. Und in den wenigen Rollen, in dem er jovial sein durfte, nimmt man ihm das ebenfalls voll ab. Da ist viel Potential liegen geblieben. Aber auch so ist sein filmisches Schaffen beeindruckend und nachhaltig geraten.
Und was das Tuch angeht, kann ich immer nur auf meinen allerersten Beitrag hier im Forum verweisen.
Auch von mir vielen Dank für den Beitrag (und an Count Villain für den Link)! Über den knappen Kommentar im Filmlexikon habe ich mich hier ebenso wie bei einigen anderen Filmen der Reihe gewundert und mich ebenfalls gefragt, ob der Rezensent ihn überhaupt gesehen hat. Was den Verweis auf Agatha Christies Roman angeht, so stand hier offensichtlich speziell der Film von 1945 Pate: Einmal natürlich wegen des schwarzhumorigen Tons und der Figurenzeichnung, aber speziell deswegen, weil man einen Gag von dort abkupferte (die Frage des Butlers, wie viele Personen es bei der nächsten Mahlzeit sein werden). Natürlich war auch die "Mit Schirm, Charme & Melone"-Folge "Fliegen Sie mal ohne" eine "inoffizielle" Verfilmung des Christie-Stoffes, die aus diesem sogar ein Motiv übernahm, das im "Tuch" fehlt:
der Täter täuscht seine Ermordung vor, um sich ein Alibi zu verschaffen
08.07. Heute vor 114 Jahren ist Harald Reinl geboren
Mit insgesamt fünf Edgar Wallace Filmen, darunter dem ersten Werk "Der Frosch mit der Maske", prägte Harald Reinl ganz besonders die Reihe. Seine Regie-Karriere begann bereits kurz nach dem Krieg im Jahr 1949 mit dem Film "Bergkristall". Es folgten insbesondere mehrere Heimatfilme der 50er Jahre. Seine erfolgreichste Phase waren die 60er Jahre, wo insbesondere seine Arbeiten an den Winnetou-Verfilmungen äußerst erfolgreich waren. Nicht zu vergessen sind die letzten 3 Jerry-Cotton-Verfilmungen sowie einige Pauker-Filme um das Jahr 1970. Reinl, der zwischen 1954 und 1968 immerhin 14 Jahre mit Karin Dor verheiratet war, erlebte ein tragisches Ende. Von seiner dritten Ehefrau, der tschechischen Schauspielerin Daniela Marie Delisová, wurde er im Streit erstochen. Seine Wallace-Filme waren handwerklich präzise umgesetzt. Über Abgrenzungen zu Vohrer hatten wir bereits hier ausführlich diskutiert: Reinl vs. Vohrer (8)
Harald Reinl ist am 09.10.1986 im Alter von 78 Jahren ermordet worden. Geboren ist er am 09.07.1908. Das war heute vor 114 Jahren.
Weitere Ereignisse: - Geburt Ida Ehre (09.07.1900)
Wird dieses Forum in der jetzigen Form morgen wirklich 20 Jahre alt? Das klärt sich morgen.
Das bereits am längsten registrierte Mitglied dieses Forums (Daniel) hat sich am 10.07.2002 registriert. Kein Mitglied ist länger in diesem Forum aktiv. Auch, wenn es möglicherweise schon andere Forenplattformen im Vorfeld gab (weiß das hier jemand?) deutet also vieles darauf hin, dass wir genau heute "20 Jahre Edgar Wallace Forum" feiern können. Herzlichen Glückwunsch! Ich selber bin über meinen alten Benutzernamen ewok2003 seit 01.02.2004 aktiv und habe somit noch eine Zeit miterlebt, in der auch ein Joachim Kramp noch eifrig Beiträge verfasst hat. Viele damals sehr aktive Mitglieder sind heute leider nicht mehr dabei oder auch gar leider verstorben. Von einigen weiß man das ja auch.
Weitere Ereignisse: - Tod Lukschy (10.07.1983)
Und hier geht es exakt in einer Woche, am 17.07.2022, weiter. Dann widmen wir uns einer britischen Schauspielerin, die in Ungarn geboren wurde.
Anmerkung zum Beitrag Reinl: In der Überschrift muss es natürlich auch "09.07." heißen.
Zitat von Peter Ross im Beitrag #613Auch, wenn es möglicherweise schon andere Forenplattformen im Vorfeld gab (weiß das hier jemand?)
Ein schöne Seite mit tollem Forum war früher deutscher-tonfilm.de. Hier gab's viele interessante Infos (z.B. Auflistungen der Schnitte/Kürzungen) zu den Wallace-Filmen.
Zitat von Peter Ross im Beitrag #613 Auch, wenn es möglicherweise schon andere Forenplattformen im Vorfeld gab (weiß das hier jemand?)
Es gab zuvor schon das alte Wallace-Forum von Webmart (ebenfalls von Daniel über seine Seite EdgarWallaceWeb.de betrieben), das leider nicht mehr online ist. Ich kann mich noch daran erinnern, dass wir dort heiß über die eben von SuperRTL erstmals ausgestrahlten neuen fünf Wallace-Filme diskutierten und dass dort eine arge Diskussion über die Bücher von Joachim Kramp und Christos Tses entbrannte, an der sich die Autoren auch selbst beteiligten und wo es zu offener Konfrontation und zu Unfreundlichkeiten kam. Ich weiß nicht, wer außer Daniel und mir damals auch schon dort vertreten war. In dem Forum, wie es in der heutigen Form besteht, wurden dann Edgar-Wallace- und Durbridge- und Krimihomepage-Thematiken vereint und in unterschiedliche Themenbereiche gegliedert. Ich glaube, es ging offiziell erst im Herbst 2002 online.