Mit einem guten Film ist es wie mit einem guten Wein. Je besser der Film gemacht ist, umso länger braucht es diese Qualitäten zu schätzen.
Joachim Kramp war beim Bogenschützen und Verrätertor Anfangs negativ eingestellt. Je öfters er sich diese Meisterwerke ansah und deren Stärken erkannte, desto besser gefielen sie ihm, sodaß sich schließlich seine Meinung dazu ins Gegenteil umkehrte und wir uns in Augenhöhe dazu austauschen konnten.
Inzwischen, es sind schon 40 Jahre, habe ich die Wallace-Filme unzählige Male gesehen und nur Wenige schaue ich mir immer wieder an, als wäre es das erste Mal. Dazu gehört für mich auch "Der Fälscher von London".
Gruss
Havi17
Gubanov
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01.07.2014 09:36
#137 RE: Bewertet: "Der Fälscher von London" (1961, 7)
Ich muss hier 'mal einen Kontrapunkt zu der ganzen Lobhudelei setzen, denn mir ging es beim "Fälscher" genau umgekehrt wie Mr Keeney: Zuerst empfand ich den Film als eine angenehme, eher psychologisch angehauchte Alternative zur üblichen Wallace-Unterhaltung. Mit den Wiederholungen aber kristallisierte sich immer mehr heraus, dass dem "Fälscher" einfach der Drive seiner Kollegen fehlt: Er ist langwieriger und uninteressanter als die meisten anderen Rialtos, weil Reinl sehr gemächlich inszenierte und der Stoff ohnehin keine Ausgeburt an Spannung ist. Sogar im viel gescholtenen "schwarzen Abt", der vom Stil (Drehorte, sommerliche Aufnahmen etc.) sehr ähnlich angelegt ist, passiert letztlich mehr als im "Fälscher". Da liegt ja auch ein besserer Roman zugrunde.
Außerdem fühle ich mich immer gezwungen, das Happy-End kritisch zu sehen. Die Wandlung von einer Zweckehe zum Liebespaar allein durch den falschen Verdacht, dass Peter der Gerissene sein könnte, erscheint mir etwas weit hergeholt. Es würde auch besser zu Karin Dors Beuteschema passen, wenn sie am Ende mit Siegfried Lowitz durchbrennen würde.
Also ich kann mit dem film auch weniger anfangen. Er gehört zu denen,die ich selten aus dem regal nehme. Es fehlt am typischen wallace-flair,der mir fehlt. Für mich braucht es das typische wallace feeling wie zb: Beim hund,banne,beide mönche,frosch,hexer,zinker,tür usw.
Also ich kann mit dem film auch weniger anfangen. Er gehört zu denen,die ich selten aus dem regal nehme. Es fehlt am typischen wallace-flair,der mir fehlt. Für mich braucht es das typische wallace feeling wie zb: Beim hund,banne,beide mönche,frosch,hexer,zinker,tür usw.
Zitat von Gubanov im Beitrag #137 Es würde auch besser zu Karin Dors Beuteschema passen, wenn sie am Ende mit Siegfried Lowitz durchbrennen würde.
Das wäre natürlich gigantisch und würde dem Film eine ganz neue Wucht verleihen. Und als Fortsetzung dann ein knallhartes Ehedrama a la "Die Katze" von Simenon
Der Fälscher war schon immer einer meiner lieblings Wallace,ohne das ich das so genau begründen könnte.Gefällt mir einfach.Hat sicher auch etwas damit zu tun das Lange und Lowitz,Dor dabei sind.Das Happy - End musste damals wohl sein und ist hier sogar irgendwie mehr nachzuvollziehen als in den meisten andern Fällen ( verfolgte Unschuld zieht mit Inspektor xy von dannen und das in gefühlt jedem Film )Sehe ich in den meisten Wallace mitlerweile eher als Schlussgag .
Zitat von schwarzseher im Beitrag #141 Das Happy - End musste damals wohl sein und ist hier sogar irgendwie mehr nachzuvollziehen als in den meisten andern Fällen ( verfolgte Unschuld zieht mit Inspektor xy von dannen und das in gefühlt jedem Film )Sehe ich in den meisten Wallace mitlerweile eher als Schlussgag.
Diese Art von Humor ist dann ja auch schon fast unter der Gürtellinie
Gubanov
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26.07.2014 00:07
#143 RE: Bewertet: "Der Fälscher von London" (1961, 7)
"Der Fälscher von London" belegt im Edgar-Wallace-Filmgrandprix 2014 Platz 7 von 36. Der Film erhielt 81,70 % der möglichen Punkte. Das entspricht einer durchschnittlichen Filmwertung von 4,09 von 5 Punkten.
1. 4,4 Punkte p.P. = Platz 06 (+1) in der Kategorie Ermittler 2. 3,9 Punkte p.P. = Platz 14 (–7) in der Kategorie Verbrecher und Verbrechen 3. 4,2 Punkte p.P. = Platz 07 (~0) in der Kategorie Regie und Inszenierung 4. 4,1 Punkte p.P. = Platz 07 (~0) in der Kategorie Drehbuch und Logik 5. 4,2 Punkte p.P. = Platz 09 (–2) in der Kategorie Atmosphäre 6. 4,2 Punkte p.P. = Platz 04 (+3) in der Kategorie Musik 7. 3,6 Punkte p.P. = Platz 16 (–9) in der Kategorie Prätitelsequenz und Vorspann 8. 4,1 Punkte p.P. = Platz 10 (–3) in der Kategorie Wallace-Faktor 9. 4,1 Punkte p.P. = Platz 07 (~0) in der Kategorie freie Wertung
In der Vorrunde (Kampf um die Top-10) wurde "Der Fälscher von London" auf Platz 8 gewählt.
Der Fälscher von London ist für mich einer der weniger spektakulären Filme. Sicherlich handwerklich alles stimmig ala Reinl, wenn auch die Story etwas konstruiert ist. Mir fehlt ein wenig die Lockerheit und die Spannung. Ein recht unscheinbarer Film. Für mich 3 von 5 Punkten.
Übrigens: Genau genommen spielt Eddi Arent das erst Mal in dieser Serie einen leichten Bösewicht. Gibt er nicht den Hinweis per Funkgerät weiter, wer sich Mr. Blonberg nähert?
Zitat von Peter Ross im Beitrag #144Übrigens: Genau genommen spielt Eddi Arent das erst Mal in dieser Serie einen leichten Bösewicht. Gibt er nicht den Hinweis per Funkgerät weiter, wer sich Mr. Blonberg nähert?
Falls es Eddi Arent ist. Da besteht noch große Uneinigkeit.
Zitat von Count Villain im Beitrag #145Falls es Eddi Arent ist. Da besteht noch große Uneinigkeit.
Dazu fällt mir noch etwas ein:
Vor längerer Zeit tauchte im Bezug auf die Rolle des Organisten Miller der Name Horst Uhse auf, der aufgrund seines Aussehens aber recht schnell ausgeschlossen wurde. Als ich neulich bei Wikipedia einiges über Heinz Erhardt gelesen habe, bin ich auch zu seinem Theaterstück "Das hat man nun davon" gekommen, das 1971 vom ZDF aufgezeichnet wurde (es ist auch im Handel erhältlich). In der Besetzungsliste wird in der Rolle des Ali Aganemtsich der Schauspieler Horst Uhde genannt.
Weiß jemand mehr über diesen Mann? Könnte er Miller sein???
Ja, ist mir bekannt. Zu einem eindeutigen Ergebnis ist man trotzdem nicht gekommen. Vielleicht bietet der Name Uhde ja einen neuen Hinweis, vielleicht ist es auch nicht so. Jedenfalls wollte ich das nicht außer Acht lassen.
Ist richtig, mein Edit kam nur zu spät. Wollte auch darauf hinweisen, dass es jenen Herrn Uhde tatsächlich gibt und es sich auf jeden Fall lohnt, die Spur zu verfolgen. Der Link auf die Alt-Diskussion soll nur sicherstellen, dass alle auf demselben Sand sind. Vielleicht kann man ja ein Bild von Horst Uhde auftreiben. Wer richtig in DVDs investieren möchte, findet ihn sogar in einer Kurzfilm-Hauptrolle von Petersen neben Korff....
Zitat von Der schwarze Abt im Beitrag #146..... Schauspieler Horst Uhde genannt. Weiß jemand mehr über diesen Mann? Könnte er Miller sein???
Dir ist aber schon klar, dass es sich um verbotene Recherchen handelt. Wie ich bereits unsanft bemerkt habe, kann jeder, der behaupet, dass es sich bei Miller NICHT um Eddi Arent handelt, verdammten Ärger bekommen...