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Dieses Thema hat 226 Antworten
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Blap Offline




Beiträge: 1.128

21.02.2010 14:37
#121 RE: RE:Bewertet: "Der Fälscher von London" (7) Zitat · Antworten

Der Fälscher von London (Deutschland 1961, Originaltitel: Der Fälscher von London)

Jane (Karin Dor) heiratet den wohlhabenden Peter Clifton (Hellmut Lange), worüber sie zunächst nicht besonders glücklich ist. Als Waisenkind wuchs die junge Dame bei ihrem gutherzigen Onkel John (Walter Rilla) auf, die Hochzeit soll auch seinen Lebensabend finanziell absichern. Schon am Tag der Hochzeitsfeier kommt es zu merkwürdigen Vorfällen. Das Auftauchen des eifersüchtigen Basil Hale (Robert Graf) -der sich noch immer Hoffnung auf eine Beziehung mit Jane macht- wundert weniger, doch eine Dame in den besten Jahren erscheint ebenfalls auf der Feier und beschimpft Peter wüst. Das frisch getraute Paar fährt raus aufs Land, Peter hat für die Flitterwochen ein grosszügiges Anwesen gemietet. Nachts wird Jane von einem Unbekannten in ihrem Zimmer angefallen, kann den Angreifer aber in die Flucht schlagen. Auf der Suche nach ihrem Gatten, findet sie diesen in einem geheimen Raum vor, dessen Eingang er unvorsichtigerweise nicht geschlossen hatte. Ein erschreckender Verdacht beschleicht Jane, ist ihr Eheman etwa der seit Jahren gesuchte Banknotenfälscher, den Scotland Yard seit längerer Zeit ohne Erfolg jagt? Es kommt aber noch schlimmer, bald wird die Leiche von Basil Hale aufgefunden, er wurde offensichtlich mit einem schweren Hammer erschlagen, am Tag zuvor hatte er eine heftige Auseinandersetzung mit Peter. Oberinspektor Bourke (Siegfried Lowitz) ist mit Peter befreundet, während sein Kollege Inspektor Rouper (Ulrich Beiger) fest von der Schuld Cliftons überzeugt ist, greift Bourke auf Seite des jungen Paares ins Geschehen ein. Obwohl sich die Hinweise auf kriminelle Machenschaften ihres Mannes verdichten, fühlt Jane plötzlich zarte Gefühle für Peter in sich aufsteigen und steht zu ihm. Wer oder was steckt hinter den Vorfällen, kann Oberinspektor Bourke Licht ins Dunkel bringen...???

Der siebte Rialto Wallace, die dritte Regiearbeit von Harald Reinl im Rahmen der Reihe. Reinl stellt seine Ehefrau Karin Dor in den Mittelpunkt von "Der Fälscher von London", die junge Dame darf hier endlich unter Beweis stellen, dass sie mehr als nur schöne Dekoration sein kann. Charakterkopf Hellmut Lange kommt sehr zerknirscht daher, was selbstverständlich perfekt zu seiner Rolle passt. Den leitenden Ermittler spielt Siegfried Lowitz mit Charisma und Humor, Ulrich Beiger darf ganz vortrefflich den vergnatzten Gegenpart dazu geben, herrlich! Auch Viktor de Kowa soll nicht unerwähnt bleiben, er schleimt und geifert ganz vorzüglich an Frau Dor herum. Der Humor ist in diesem Film von dezenter Qualität, hier wird nicht der stumpfe Holzhammer ausgepackt, feine Zwischentöne regieren und Herr Lowitz bringt diese ganz phantastisch rüber! Lediglich Eddi Arent sorgt mit einem Kurzauftritt für eine debile Einlage. Diese stört aber nicht weiter, am Schluss des Films taucht er erneut auf, diesmal sogar als angenehme Randnotiz. Die Atmosphäre stimmt, obwohl Reinl bei seiner Inszenierung ganz klar auf die Schauspieler baut, während auf vordergründige Schauwerte weitgehend verzichtet wird. Nicht zu vergessen, dass dem Film eine sehr gut erdachte/durchdachte Story zu Grunde liegt, die von einer wirklich gelungenen Auflösung gekrönt wird. Man könnte nun darüber philosophieren, ob der Film vielleicht nur vorgaukelt ein Krimi zu sein, tatsächlich allerdings eine Liebeserklärung an die Liebe selbst ist, zusätzlich eine Liebeserklärung des Regisseurs an seine Ehefrau. Wer weiss, wer weiss, glücklicherweise ertrinkt der Film aber zu keiner Zeit im Kitsch, was die These IMHO gar untermauert, denn Liebe ist nicht gleich Kitsch. Wie dem auch sei, macht euch selbst ein Bild davon!

Betrachtet man "Der Fälscher von London" eher oberflächlich, so mag der Film sehr konservativ, nahezu dröge erscheinen. Dem aufmerksamen Zuschauer wird die sorgfältige Arbeit der Macher aber kaum entgehen. Reinl versteht sein Handwerk, seine Schauspieler erfreuen mit erstklassigen Leistungen, die Erzählung bleibt jederzeit logisch und nachvollziehbar. Wem manche Wallace Verfilmungen zu viel "Klamauk" enthalten, der sollte sich diesen Film durchaus zu Gemüte führen, sofern eine Vorliebe für klassische Kriminalfilmunterhaltung vorhanden ist. Die DVD Präsentation ist erneut gut gelungen, der Film ist wie gehabt einzeln erhältlich, erneut weise ich auf die bessere Option hin: "Edgar Wallace Edition 2"! Dort sind ferner enthalten:

- Die toten Augen von London
- Das Geheimnis der gelben Narzissen
- Die seltsame Gräfin

Je mehr ich über diesen Film nachdenke, umso grösser wird meine Zuneigung zu diesem Werk. Als ich "Der Fälscher von London" vor etlichen Jahren sah, konnte ich noch nicht allzu viel damit anfangen. Meine Erwartungshaltung war damals vermutlich zu engstirnig, aber man ist ja lernfähig. Heute weiss ich diesen Film sehr zu schätzen. Folglich kann ich hier mit gutem Gewissen 8/10 (sehr gut) ziehen, lasst euch den Streifen auf keinen Fall entgehen!

Lieblingszitat:

"Wenn ich den Kerl finde, bringe ich ihn um!"

***

Vom Ursprung her verdorben

Joachim Kramp Offline




Beiträge: 4.901

21.02.2010 15:18
#122 RE: RE:Bewertet: Zitat · Antworten

Zitat von Blap
Der Fälscher von London (Deutschland 1961, Originaltitel: Der Fälscher von London)


Die Atmosphäre stimmt, obwohl Reinl bei seiner Inszenierung ganz klar auf die Schauspieler baut, während auf vordergründige Schauwerte weitgehend verzichtet wird. Nicht zu vergessen, dass dem Film eine sehr gut erdachte/durchdachte Story zu Grunde liegt, die von einer wirklich gelungenen Auflösung gekrönt wird. Man könnte nun darüber philosophieren, ob der Film vielleicht nur vorgaukelt ein Krimi zu sein, tatsächlich allerdings eine Liebeserklärung an die Liebe selbst ist, zusätzlich eine Liebeserklärung des Regisseurs an seine Ehefrau. Wer weiss, wer weiss, glücklicherweise ertrinkt der Film aber zu keiner Zeit im Kitsch, was die These IMHO gar untermauert, denn Liebe ist nicht gleich Kitsch. Wie dem auch sei, macht euch selbst ein Bild davon!




Schön dass Du auf diese Kleinigkeiten eingehst. Die Wallace Liebesgeschichten bzw. Liebesbeziehungen innerhalb seiner Romanen werden eigentlich oft vergessen oder nur dahingehend verallgemeinert dass der Inspektor das Mädchen rettet und es dann bekommt. Aber oftmals wird dies in den Wallace' Geschichten viel treffender aufgebaut - ob bei "Die blaue Hand", "Der schwarze Abt", "Die Milliongeschichte" oder "Hands up!" um nir einige zu nennen, wird dies auch verdeutlicht. In den Filmen kam dies - wenn man einmal von diesem Film absieht - meist zu kurz.

Joachim.
*Filme bleiben ewig jung!*

Blap Offline




Beiträge: 1.128

21.02.2010 16:17
#123 RE: RE:Bewertet: Zitat · Antworten

Zitat von Joachim Kramp
...nur dahingehend verallgemeinert dass der Inspektor das Mädchen rettet und es dann bekommt.



So ist es. Was dann tatsächlich "Kitsch" ist. Irgendwie gehört das natürlich dazu -es ist ja auch ganz knuffig- wobei z.B. die Schlussszene von "Die Bande des Schreckens" selbst mir "zu viel" ist. Naja, es geht eben auch anders, wie beim "Fälscher"...

***



Vom Ursprung her verdorben

Joachim Kramp Offline




Beiträge: 4.901

21.02.2010 16:34
#124 RE: RE:Bewertet: Zitat · Antworten

Zitat von Blap

Zitat von Joachim Kramp
...nur dahingehend verallgemeinert dass der Inspektor das Mädchen rettet und es dann bekommt.



So ist es. Was dann tatsächlich "Kitsch" ist. Irgendwie gehört das natürlich dazu -es ist ja auch ganz knuffig- wobei z.B. die Schlussszene von "Die Bande des Schreckens" selbst mir "zu viel" ist. Naja, es geht eben auch anders, wie beim "Fälscher"...




Mal abgesehen von "Zimmer 13" enden ja alle Reinl-Wallace auf diese Weise, wobei bei Frosch/ Fälscher/ Mönch es abgerundeter wirkt als bei dem (fast) "unerträglichen" Fotoggraphen bei Bande.

Bevor wir Dir hier etwas zuviel verraten die Frage: kennst Du alle Wallace-Filme mit ihren Auflösungn??

Joachim.
*Filme bleiben ewig jung!*

Blap Offline




Beiträge: 1.128

21.02.2010 19:20
#125 RE: RE:Bewertet: Zitat · Antworten

Zitat von Joachim Kramp

Bevor wir Dir hier etwas zuviel verraten die Frage: kennst Du alle Wallace-Filme mit ihren Auflösungn??



Jein. Gesehen habe ich viele Wallace Verfilmungen, doch das ist teils sehr, sehr lange her. Zu diesen Zeiten gab es noch kein "Privatfernsehen", nur so als Anhaltspunkt bezüglich des Zeitrahmens. Während ich z.B. "Das indische Tuch" sehr häufig gesehen habe, kann ich mich an andere Filme kaum erinnern. Einige Lücken bestehen also, aber ich habe inzwischen alle acht "Edgar Wallace Editionen" hier im Regal. Diese schaue ich nun -mit Ausnahmen- chronologisch, eine Ausnahme war z.B. "Das indische Tuch", da konnnte ich einfach nicht warten. Sicher nicht der allerbeste Wallace, doch ich verbinde viele Erinnerungen damit.

Fazit: Auch Filme die ich bereits gesehen habe, sind mir oft nicht mehr im Detail bekannt, teils nicht mal mehr der grobe Rahmen, es ist einfach zu lange her. Ich erinnere mich noch, dass ich damals "Der Hund von Blackwood Castle" sehr beeindruckend fand, an den Inhalt kann ich mich aber kaum noch erinnern. Das steigert natürlich die Vorfreude auf die erneute Sichtung. Die beiden CCC Produktionen habe ich auch bereits hier -besonders auf den Franco freue ich mich, auch wenn "Akasava" vermutlich von vielen Wallace Fans nicht sehr geschätzt wird- die übrigen Filme (Der Rächer, Dreieck, Sanders und Todestrommeln) werde ich auch noch in die Sammlung aufnehmen. Bei "Dreieck" werde ich wohl zur Kinowelt und zur Blue Underground DVD greifen.

Nun komme ich ein wenig vom Thema ab. Sorry, beim Thema Filme geht es gern mit mir durch...

***

Vom Ursprung her verdorben

DragonMa Offline



Beiträge: 53

10.08.2010 14:12
#126 Bewertet: "Der Fälscher von London" (7) Zitat · Antworten

Ich habe den Film heute erst wieder gesehen und muß sagen das mir Lowitz als Oberinspektor sehr gut gefallen hat. Er spielt schon fast ein bißchen Großväterlich was die Szenen mit Karin Dor angeht.
Na, auf jeden Fall habe ich für mich selbst nun festgestellt, daß Lowitz mein Lieblingsinspektor Nr. 3 bei Wallace ist.
Hellmut Lange, kann es sein das er damals schon älter aussah als er ist? Im vergleich oder in gemeinsamen Szenen mit Karin Dor sieht er gute 25-30 Jahre älter als sie aus.
Eddie Arent ist nur zweimal im Film zu sehen. Einmal als die Polizisten beim ermordeten Rechtsanwalt im Haus sind und einmal noch zum Schluss beim Fußballspiel. Ich habe jetzt nicht genau auf die Uhr geschaut, aber es dürften nicht mehr als drei Minuten Spielzeit sien, die er dort absolviert.

Weiß man welches Schloss als Longford Manor herhällt? Kann man es besichtigen oder ist es in Privatbesitz?

Den Film selbst finde ich als sehr gelungen und bekommt ganze 8 Punkte von 10, wegen seiner Spannung, vielen typischen Wallace Elemente und auch seiner Besetzung und die grandiose Musik von Herrn Böttcher.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

10.08.2010 14:34
#127 RE: Bewertet: "Der Fälscher von London" (7) Zitat · Antworten

Longford Manor ist Schloss Herdringen in Arnsberg-Herdringen im Sauerland. Es war zwei Jahre später auch als Chelford Manor im "schwarzen Abt" zu sehen. Infos findest du in diversen Themen hier im Forum - zum Beispiel in diesem: Herdringen ("Abt", "Fälscher") - sowie auf der Internetseite des Schlosses:
http://www.schloss-herdringen.de/

DragonMa Offline



Beiträge: 53

10.08.2010 16:50
#128 RE: Bewertet: "Der Fälscher von London" (7) Zitat · Antworten

Klasse!
Hab Dank, Gubanov.
Ich könnte mir vorstellen, daß im Oktober Urlaub mit unter zu bekommen. die anderen anläufe haben bisher leider nie geklappt :-(

Georg Offline




Beiträge: 3.263

05.05.2012 18:58
#129 RE: Bewertet: "Der Fälscher von London" (7) Zitat · Antworten

Der Fälscher von London erscheint nach Reinls atmosphärisch recht modern anmutenden Erstlingsfilmen Der Frosch mit der Maske und Die Bande des Schreckens als konservativer und langatmiger. Das mag an der Vorlage liegen. Inszenatorisch ist dem Film dennoch nichts vorzuwerfen, auch wenn ich die ersten beiden Reinl-Filme persönlich ob ihres Tempos bevorzuge. Die Geschichte rund um den schizophrenen Hauptdarsteller ist durch den wunderbaren Hellmut Lange recht geheimnisvoll und ein Pluspunkt des Films. Man hat gut daran getan, einen "unverbrauchten" Darsteller für diese Rolle zu wählen und nicht Fuchsberger mit der Rolle zu betrauen, bei dem man nie ins Zweifeln gekommen wäre. Siegfried Lowitz ist als Inspektor immer ein Genuss. Lediglich Eddi Arents Rolle ist zu klein und wirkt wie fünf Minuten vor Drehbeginn ins Skript geschrieben. Die Musik von Böttcher ist eine angenehme Alternative. Für mich hat der Film beim Wiedersehen nach vielen, vielen Jahren sogar eine schöne Überraschung bereit gehalten, hatte ich mir doch einen anderen Täter eingebildet.
Trotz der erwähnten Pluspunkte rangiert der Film für mich - eben wegen seiner "altmodischen" Erzählweise (und das betrifft auch die eher konservative Bildgestaltung) - eher im guten Mittelfeld, persönlich würde ich sogar Der Rächer bevorzugen, der ebenso dicht an der Romanvorlage ist, aber eben in manchen Szenen doch unheimlicher daher kommt.

Baal1985 Offline



Beiträge: 76

20.06.2012 06:16
#130 RE: Bewertet: "Der Fälscher von London" (7) Zitat · Antworten

Das mit dem langatmigen, oft sehr gemuetlichem Erzaehltempo kann ich im Nachhinein bestaetigen .Ich wuerde den Fil jedoch noch ein wenig hoeher ansiedeln, da er inhaltlich im Vergleich zu vielen anderen Konkurrenten sehr stimmig und dem Zuschauer nicht alles vorenthalten wird.
Vor allem die Szene mit Lange in der Werkstatt ist wunderbar doppeldeutig. Und wenn man genau aufgepasst hat, kann man erhahnen, was er dort findet.
Er gehoert definitiv zu den Filmen, die ich mir auch nach Jahren immer wieder gerne anschaue.

Wallacefreund Offline




Beiträge: 241

15.07.2013 21:43
#131 RE: Bewertet: "Der Fälscher von London" (1961, 7) Zitat · Antworten

Habe den Film früher nicht gut gefunden, aber inzwischen hat sich meine Meinung zu diesem Streifen geändert.
Die Handlung ist gut, die Darsteller spielen ihre Rollen alle gut.Die Atmosphäre ist teilweise schön unheimlich,
wie K.Dor z.B. nachts im düsteren Schloß ihren Gatten sucht, oder die Ermordung des Rechtsanwalts von P.Clifton.
Auch die Filmmusik ist gut und untermauert diese Gruselatmosphäre noch.

Kommt zwar an "meine"Lieblingsfilme Frosch, Augen, Gasthaus nicht ran, aber er gehört auf jeden Fall zu den
Guten Beiträgen der Reihe.

athurmilton Offline



Beiträge: 1.083

16.07.2013 07:29
#132 RE: Bewertet: "Der Fälscher von London" (1961, 7) Zitat · Antworten

Das geht mir genau so. Das wenig reißerische des Films hat mich früher dazu verleitet, ihn als eher Mittelmaß ab zu haken, inzwischen sehe und geniesse ich aber Feinheiten, die er bietet. Er ist in sich stimmig, was auch schon eine besondere Qualität ist.

patrick Offline




Beiträge: 3.245

30.06.2014 22:16
#133 RE: Bewertet: "Der Fälscher von London" (1961, 7) Zitat · Antworten

Nachdem ich den Fälscher als Teenager zum erstenmal sah, hat er mir, aufgrund seines langsamen Tempos, gar nicht gefallen. Es dauerte ca.20 Jahre, bis ich nach der zweiten Sichtung die Qualitäten des Films erkannte. Mittlerweile hab ich ihn mir einige Male angesehen und er gefällt mir noch immer. Bereits der Einstig in den Film verläuft völlig unspektakulär und es dauert auch danach eine ganze Weile, bis man das Gefühl bekommt, einen Wallace zu sehen. Trotzdem wird sukzessive Spannung aufgebaut. Die Atmosphäre im und um das Schloss ist auch toll eingefangen und ausgeleuchtet. Die angebliche Geisteskrankheit Cliftons wirft einige spannende Fragen auf und man weiß nicht,woran man bei ihm wirklich ist.
Die Charaktere sind recht sorgfältig gezeichnet und es wird gut auf diese eingegangen. Man könnte fast meinen, Reinl hat sich hier ein kleines bisschen an Hitchcock orientiert. ein langsamer, aber dennoch spannender und atmosphärischer Film. Siegfried Lowitz hat hier eine seiner besten Rollen, als sympathischer, findiger und ,seinem Freund gegenüber, ungemein loyaler Inspektor. Toll find ich Lederstrumpf-Helmut Lange als Peter Clifton. Schade, dass es sein einziger Wallace-Auftritt war.
Die Musik ist die, für mich beste, im ganzen Wallace-Universum.

4,5 von 5 Punkten

Andy79 Offline



Beiträge: 55

30.06.2014 22:26
#134 RE: Bewertet: "Der Fälscher von London" (1961, 7) Zitat · Antworten

Mir gefällt "Der Fälscher von London" auch inzwischen deutlich besser, als früher. Kein reißerischer, aber dafür sehr sorgfältig gemachter Film. Die Spannung steigert sich allmählich. Und es ist wahrscheinlich der Film, bei dem man sich am ehesten mit den Figuren identifizieren kann, eben weil sie so sorgfältig gezeichnet sind.
Ich habe ihn in den letzten drei Wochen zwei Mal gesehen. Und er wurde nicht langweilig.
Auch von mir 4,5 von 5 Punkten.

Mr Keeney Offline




Beiträge: 1.365

30.06.2014 22:40
#135 RE: Bewertet: "Der Fälscher von London" (1961, 7) Zitat · Antworten

Beim allerersten Sehen war ich auch eher enttäuscht, aber ich habe meine Haltung zu diesem Film doch recht früh revidiert. Bereits beim zweiten Wiedersehen, ich war jedenfalls immer noch Teenager, hat mich der Film direkt "weggeblasen" und seither war jede Sichtung ein Genuß.
Dieses zweite Mal ist eins dieser raren Seherlebnisse, deren Umstände noch akkurat in den Gehirnzellen festgebrannt sind: es war ein sonniger Sonntagabend, und ich musste nach Abschluss des Films noch im Auftrag meiner Mutter zum Gießen auf den Friedhof. Ich weiß noch genau wie enthusiasmiert und von Neuem in meiner Wallace-Begeisterung bestärkt ich dorthin radelte
Ein Film, den es sich zu entdecken lohnt!

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