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  • Ich wußte bisher noch nichts von der Box aber die Frage, die sich mir aufdrängt hat ein amazon-Rezensent quasi schon beantwortet:

    Zitat
    Die Aufmachung der Box ist wirklich klasse, keine Frage, das Paket weckt große Vorfreude - und Erwartungen. Diese werden jedoch nur teilweise erfüllt. Die Filme von Wolfgang Dresler und Sandra Karlowski bieten zwar launige Einblicke in die gewählten Themen und glänzen durchaus mit einigen schönen Werbeklassikern, aber in der Summe schleicht sich immer wieder der Ärger über unterbrochene oder mit Kommentaren übertönte Ausschnitte dazwischen. Die Einordnung in gesellschaftliche Strömungen der Zeit ist sinnvoll und brauchbar, aber bitte nicht über die laufenden Werbefilme gesprochen. Das ganze nennt sich zwar Collage, da darf man also keine vollständig ausgespielten Werbefilme erwarten - schön und besser wäre es aber doch. Leider immer wieder bei den Tacker-Filmen festzustellen. Und wie kann bitteschön eine Werbefilmsammlung zum Thema Reinlichkeit ohne Klementine auskommen? Außerdem kommen die 60er und 70er-Jahre insgesamt deutlich zu kurz - für die Werbung immerhin eine ganz relevante Evolutionsstufe.


    Tacker-Film lernt einfach nichts dazu - bei diesen Zusammenstellungen muß man leider regelmäßig davon ausgehen, immer nur Schnipselwerk zu bekommen. Ich will die Filme unverstümmelt sehen. Eine begleitende Doku - gerne! Aber solange die Werbefilme willkürlich kompiliert, gekürzt und mit Voiceovern versehen werden wird nichts gekauft. Ganz einfach. Schade.

  • TV-Termine im November 2012Datum27.10.2012 11:46
    Foren-Beitrag von c.n.-tonfilm im Thema TV-Termine im November 2012

    03.11.2012
    ORF 2, 9:55 - 11:25
    Das Rätsel der grünen Spinne (BRD 1960)

    Der Film wird laut ORF-Homepage auch in Deutschland über Diagitalsatellit auf "ORF 2 Europe" unverschlüsselt ausgestrahlt (= vermutlich demnächst auch in 3sat).

  • "Die endlose Nacht" erscheint auf DVDDatum17.10.2012 22:51

    Es handelt sich um einen Ultrascope-Film. In den Ankündigungen ist von gecropptem Bild in 1:1,85 die Rede. Wenn das stimmt also kein Grund zur Freude und ganz sicher keine Abtastung auf der Höhe der Zeit sondern vermutlich nur die TV-MAZ von der ARD-Ausstrahlung am 07.09.1968...

  • Zitat von eastmancolor im Beitrag #17

    Waren die Filme im Original Bildformat zu sehen?


    Scope-Filme immer nur halbe Breite 1:1,85; Breitwand-Filme in "Kirch-Breite" 1:1,54 und natürlich alles nicht-anamorph. Master aus den 80ern mit niedriger Auflösung eben (auch bei Filmen im Academy Format). Ob die Master auch mal über Digitalsender ausgestrahlt wurden ändert an fehlender Auflösung (analoge Abtastungen) der Master selbst nichts. Sender wie Premiere Nostalgie sendeten aus Kapazitätsgründen immer mit sehr niedriger Datenrate, wodurch die Qualität nochmals abfiel. Daher sahen Ausstrahlungen bei ARD und ZDF derselben Master dann etwas besser aus. Die Bildformate stimmen oft auch bei Academy-Filmen nicht, gerade bei Filmen aus den 30er Jahren. Hier wurde meist an allen vier Seiten viel zu weit ins Bild reingezoomt, oft um Randschäden o.ä. zu verstecken wie z.B. "Der Tiger von Eschnapur" und "Das Indische Grabmal" von 1938 (bei denen es zudem in den vom DDR-TV ausgestrahlten Fassungen Szenen gibt, die in den Kirch-Mastern fehlen).

    Viele Labels versuchen das Problem aus Kostengründen durch digitale Tools zu lösen, mit denen alte nicht-anamorphe Master in anamorph umgerechnet und Farbe, Kontrast und Schärfe etwas nachbearbeitet werden. Pidax ist z.B. so verfahren bei Titeln wie "Axel Munthe" oder "Die Herren mit der weißen Weste". Die Qualität wird dadurch natürlich letztlich nicht besser, denn was an Auflösung bei der Abtastung verloren gegangen ist, bleibt für immer verloren. Die Verluste in Qualität und Auflösung durch die analoge Abtastung auf dem Stand der 80er/90er Jahre lassen sich NUR durch Neuabtastung beheben.

    Für jemand der moderne HD-16:9-Fernseher oder Beamer nutzt sind diese Master heute mehr oder weniger nicht mehr ansehbar. Nicht-anamorph abgetastete Scope und Breitwand-Filme haben dann am 16:9-Gerät zudem einen "schwarzen Bilderrahmen" an allen vier Seiten des Bildes. Man muß das Bild nachträglich manuell aufzoomen um die überflüssigen Rahmenteile wegzubekommen, wodurch die Bildqualität nochmals leidet ("je größer das Bild, desto schlechter die Qualität"). Einfach mal versuchen die Kirch-Master die z.B. auf Das Vierte laufen über einen hochwertigen HD-16:9-Fernseher (größer als 40 Zoll) oder Beamer anzusehen. Selbst wenn der Fernseher sehr gut skaliert wie z.B. Samsung macht das Ansehen letztlich keinen Spaß.

  • Ohne die Freude jetzt trüben zu wollen: "Fernsehjuwelen" hat hier beim ehemaligen Kirch-Paket zugegriffen, das vorher bei Kinowelt lag und aus dem sich auch Pidax bereits bedient hat. Hier bleibt abzuwarten, wie "Fernsehjuwelen" mit dem Katalog umgehen wird. Man sieht z.B. auf Anhieb, dass jede Menge Scope-Filme dabei sind - hier müßte man Neuabtastungen machen, da bisher definitiv keine Scope-Abtastungen existieren. Ansonsten dürfte nicht mehr zu erwarten sein, als die alten Kirch-MAZen aus den 80ern, die von Premiere-Ausstrahlungen hinlänglich bekannt sind - evtl. ein bisschen aufgehübscht durch digitale Bearbeitungsprogramme.

    Das man die Filme neu abtastet wage ich leider zu bezweifeln (schon Kinowelt war ja nicht bereit dazu), ich lasse mich aber gerne eines Besseren belehren. Hier müßte man also erst mal wissen was "Fernsehjuwelen" für eine Politik fährt im Hinblick auf Neuabtastungen, ehe die Ankündigung interessant wird...

  • Pidax: TV-Krimi-Klassiker auf DVDDatum27.08.2012 23:26

    Zitat von brutus im Beitrag #24
    Noch ne kleine Nachfrage zum Nebelmörder. Laut Pidax-Seite ist der Film angeblich nie im Fernsehen gelaufen. In unserem aktuell laufenden Epigonen Grand-Prix haben ihn aber immerhin 7 Mitspieler bewertet, müssen ihn also mal gesehen haben, aber wann und wo ?


    Der NEBELMÖRDER (1964; mit Hansjörg Felmy und Ingmar Zeisberg) lief einmalig am 20. Juni 1984 von 22:40 h - 0:10 h im damaligen RTL plus; hier der Beleg aus dem TV-Programm:
    http://www.tvprogramme.net/view_tag.php?tag=1984-06-22

    Im Jahr 2000 erinnerte man sich bei RTL zumindest des Titels und schickte die Eigenproduktion DER NEBELMÖRDER - SCHATTEN ÜBER DER STADT über den Sender - inwieweit es sich dabei um eine bloße Titelparallele oder zumindest ein teilweises Remake des 64er Films handelt, ist mir nicht bekannt:
    http://www.kabeleins.de/film_dvd/filmlex...p?filmnr=512104

  • Zitat von Gubanov im Beitrag #17
    Ich glaube nicht, dass jemand ernsthaft eine 1:1-Kopie des "Kommissars" erwartet hat - zumindest, wenn es nicht die erste Vorabendserie war, die man gesehen hat. Vorabendserien sind eben doch eine ganz eigene Welt, die nicht mehr mit heutigen Sehansprüchen zu vergleichen sind und auf die manche sich einstellen können und manche nicht. "Sonne, Wein und harte Nüsse" ist aber eines der wenigen Beispiele seiner Zunft, bei denen mich sogar 25-minütige Episoden gelangweilt haben. Das ganze Tempo ist so dermaßen langsam, dass ich das Gefühl hatte, das Team habe auf Senderkosten Urlaub gemacht und nebenbei noch 'mal eine Serie gedreht. Andererseits kann dieser Eindruck aber auch an Regisseur Dieter Lemmel liegen, dessen Werke auch für "Kolonne" und "Kriminalmuseum" so ziemlich das Entschleunigtste waren, was mir bisher an TV-Kost untergekommen ist.



    Ich kenne die Serie bislang nicht. Im Hinblick auf Erik Ode und die Gaststars wäre sie mir an sich durchaus interessant erschienen. Der Umstand aber, dass Dieter Lemmel bei mehreren Folgen "Regie führte" hat mich sogleich davon abgehalten, hier überhaupt einen Blick zu riskieren. Herr Lemmel konnte zwar das Oberhausener Manifest unterschreiben, hat aber im übrigen selbst von den rudimentärsten Grundlagen des Regiehandwerks nicht die geringste Ahnung. So setzte er mühelos drei Episoden "Kriminalmuseum" in Folge komplett in den Sand. Das hier Gesagte bestätigt nur meine Vorurteile, dass er auch über die Jahre nichts dazugelernt haben kann. Dieter Lemmel - ein Synonym für Langeweile und totale Unfähigkeit. Erstaunlich bestenfalls, dass er trotzdem immer wieder Regieaufträge bekam. Nach dem ersten "Kriminalmuseum" hätte nach Produzentenlogik schon Feierabend sein müssen...

  • Kitty und die große Welt, BRD 1956Datum16.05.2012 21:29

    Ein Punkt, in dem ich mir bei diesem Film nach wie vor unschlüssig bin und worüber ich mir schon mehrfach den Kopf zerbrochen habe: handelt es sich bei dem Chauffeur um Alfred Weidenmann???



    Der Chauffeur ähnelt Weidenmann, wie er in den 50ern aussah, nicht so sehr (natürlich kann der Maskenbildner hier nachgeholfen haben). Der ältere Weidenmann käme imho jedoch gut hin. Trotzdem bleibt das ganze für mich irgendwie vage. Kann jemand zuverlässig bestätigen, ob es sich um Weidenmann handelt oder nicht?

    Hier ein paar Vergleichsbilder:

    http://www.google.de/imgres?q=alfred+wei...iw=1920&bih=881

    http://www.google.de/imgres?q=alfred+wei...iw=1920&bih=881

    http://www.deutsches-filmhaus.de/bio_reg..._alfred_bio.htm

    http://www.google.de/imgres?q=alfred+wei...iw=1920&bih=881

  • Kitty und die große Welt, BRD 1956Datum21.03.2012 06:52

    Zitat von Andreas_DVD
    Kurzes Update zur DVD.

    Gestern ist bei uns nun ein erstes vollständiges Ansichtsexemplar vom fertig retuschierten Filmmaterial eingetroffen. Das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen, der Negativschmutz, Kratzer und die Farbschwankungen (das Ausgangsmaterial hatte einen Rotstich) sind nun kein Thema mehr. Allerdings ist das für alte Kinofilme typische Grieseln immer noch recht stark vorhanden. Ich denke aber dass wir das mit Hilfe von Filtern noch in den Griff bekommen.

    Auf einen überdimensionierten elektronischen Ton werden wir wohl verzichten, es bleibt also derzeit bei Mono. Alles andere wirkt, meiner Meinung nach, zu steril für einen solchen alten Film. Hierzu würden uns aber noch andere Meinungen interessieren!

    Optisch völlig im Eimer sind die ersten drei Vorspanntafeln, deshalb müssen diese originalgetreu, digital nachgebaut werden.

    UND: Die DVD erhält ein Wendecover!

    Viele Grüße

    Andreas




    Hallo Andreas,

    mit Bild- und Ton-Filtern bitte sehr vorsichtig vorgehen. Bildfilter gehen meist zu Lasten der Schärfe und das Bild beginnt zu "schwimmen". Wurde als Ausgangsmaterial denn in HD abgetastet - dann sind die Ergebnisse digitaler Retusche besser, als wenn diese bei SD-Material vorgenommen wird. Goldene Reel sollte aber sein: lieber ein paar Spratzer als ein matschiges Bild. Auch beim Ton ist äußerste Vorsicht angesagt. Die Anzahl an DVDs und TV-Ausstrahlungen von älteren Filmen, die unbrauchbar geworden sind, weil man versucht hat mit Audio-Denoisern das gesamte Lochttonrauschen zu entfernen, nimmt leider drastisch zu. Weitere Informationen zum Thema kaputtgefilterte Tonspuren hier im Synchron-Forum: http://215072.homepagemodules.de/t508659...earbeitung.html

    Viele Grüße,

    Christoph

  • Kitty und die große Welt, BRD 1956Datum20.03.2012 23:26

    Hallo Andreas,

    Danke für die ausführliche Antwort.

    Gruß, Christoph

  • Kitty und die große Welt, BRD 1956Datum20.03.2012 20:47

    Eine freudige Nachricht, wenn natürlich auch getrübt dadurch, dass also noch immer keine Farbfassung aufgetaucht ist. Für mich einer der besten Filme von Romy Schneider und O.E. Hasse; die s/w-Fassung läßt noch erahnen, wie schön der Film in Farbe gewesen sein muß. Es war übrigens der erste Farbfilm des renommierten Kameramanns Helmuth (Fischer-)Ashley. Weidenmanns Verfilmung steht eigenständig neben Käutners Version von 1939. Beide Filme haben ihre eigene Note und Qualität; das Remake von 1956 ist keine Kopie sondern eine echte Neuverfilmung die den Stoff gekonnt wiederaufnimmt.

  • Hier http://forum.cinefacts.de/206007-la-resi...9-serrador.html habe ich schon relativ viel über den Film geschrieben; daher begnüge ich mich mit dem entsprechenden Verweis (Der analphabetische Threadtitel stammt übrigens nicht von mir, sondern wurde seinerzeit nach einer Verschiebung so von einem Moderator angepasst).

    Rätselhaft bleibt in erster Linie , warum dem Film eine Kinoauswertung in der BRD verwehrt blieb, obwohl er offensichtlich mit klarem Kalkül auf den internationalen Markt produziert wurde. Wäre der Streifen um 1969 herum in die deutschen Kinos gekommen, hätte es sicherlich eine hochwertige zeitgenössische deutsche Synchronisation gegeben, in der Lilli Palmer sich selbst spricht und die die beste Option bieten würde den Film zu sehen.

    Die englische Synchro von 1971 von AIP hat den Vorzug, dass Palmer und Moulder-Brown sich selbst sprechen; die übrige Synchronbesetzung aber - wie für US-Synchros üblich - kaum annehmbare Leistungen liefert. Palmer synchronsiert sich selbst gekonnt und nuanciert und nimmt sich dementsptrechend im übrigen unzulänglich-hilflosen Gestammel der US-Synchro fast wie ein Fremdkörper aus. Die deutsche Videosynchro von 1983 (nicht 1985, wie ursprünglich angenommen) hat dafür, dass es sich um eine Direct-to-Video-Produktion handelt, ein erstaunlich hohes Niveau und erfreut vor allem als Spätwerk von Altmeisetrin Edith Schneider. Das kann jedoch über den Verlust von Lilli Palmers eigener Stimme nur bedingt hinwegtrösten. Insbesondere kann die Synchro nicht verbergen, dass sie letztlich um 14 Jahre zu spät kam. Den adäquatesten Filmgenuß bietet insoweit die französische Synchro von 1972 von Les Films Jacques Leitienne (welche auch die französischen Fassungen vieler Edgar-Wallace-Filme produzierte). Zwar spricht sich Palmer auch hier leider wieder nicht selbst; die - nicht identifizierbare - französische Synchronsprecherin kommt ihr aber ungemein nahe und die Synchro bietet insgesamt sehr gute Leistungen und wirkt wie aus einem Guß. Sie wird dem Film selbst in ihrer Homogenität am meisten gerecht. Wer auf Palmers Originalstimme nicht verzichten mag, muß trotz einiger Unzulänglichkeiten zur US-Synchro greifen. Wer den Film selbst optimal genießen will, sollte die französische Synchronisation wählen. Die deutsche Videosynchro von 1983 bietet mit Abstrichen hier immer noch eine sehr akzeptable Alternative, wenn dies auch in erster Linie Edith Schneider zu danken ist.

    In der Praxis sind diese Empfehlungen natürlich leider kaum mehr als schöne Worte, denn eine brauchbare DVD-Veröffentlichung des Films steht bislang immer noch aus.

  • Die Antwort kam nun letzte Woche. Ein lapidarer Standardbrief, der vermutlich am Ende jeder Programmbeschwerde beim ZDF steht. Ein Bezug auf die detaillierte Beschwerdebegründung vom 27.06.2011 wird sogar im Hinblick auf das Datum vermieden, auch sonst kein Bezug zur Beschwerde, keine Begründung, kein Nichts. Ich habe das bei CDU-Mann Ruprecht Polenz bereits gerügt. Demokratisches öffentlich-rechtliches Fernsehen in Deutschland 2011 - das ZDF ist am Tiefpunkt seiner Würdelosigkeit angelangt.

  • Hier gibts den spanischen Vorspann mit "Joachin Fuschsberger" (sic)
    http://www.youtube.com/watch?v=Ox8dQ-U6LFQ

  • Hier die Antwort von Herrn Polenz: die Programmbeschwerde wird vor dem Fernsehrat verhandelt; mit einem Ergebnis ist jedoch erst nach dem 07.10.2011 zu rechnen:



    Hier gibt es übrigens ein Interview mit Programmchef Daniel Fiedler im Deutschlandradio, welches vor dem Sendestart erfolgte. Da sieht man im Nachhinein nochmal sehr gut den Unterschied zwischen PR-Sprüchen und Wirklichkeit. Die Aufhebung der Trennung zwischen E und U, zwischen Hochkultur und Popkultur war versprochen, statt dessen werden nun Barrieren errichtet zwischen "Gestern" und "Heute". Als Höhepunkt gibts noch einen Freudschen: die Inhalte sollen in ein subjektives "Wertekorsett" gesteckt werden...
    http://www.podcast.de/episode/2183069/Co...eur_ZDF_Kultur/

    Herr Fiedler arbeitet scheinbar allzu gern mit dem Holzhammer. Ihm haben wir, es wie es aussieht, auch zu verdanken, dass bei Thementagen auf 3sat permanent überdimensional "Thementag" eingeblendet werden muß...
    http://www.presseportal.de/pm/7840/93947...tritt-nachfolge


    Alles auf den Rahmen zu reduzieren ist jedenfalls viel zu einfach. Ideologisch gesehen versucht man hier, bisher fürs öffentlich-rechtliche Fernsehen geltende Grenzen gegenüber dem Privatfernsehen immer mehr aufzuweichen. Schiebt man dem nicht rechtzeitig einen Riegel vor, wird Niveau und Programmqualität insgesamt künftig noch drastischer sinken. In meinen Augen geht es hier um zentrale Fragen wie Rundfunkfreiheit, Programmethik und Machtmißbrauch im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Einer Plattform wie „Germanys Gold“ und natürlich DVDs von alten ZDF-Sendungen stehe ich vom Prinzip her positiv gegenüber und würde mir z.B. „Meine Frau Susanne“ auch gern auf DVD kaufen. Es ist aber nicht legitim, dafür Sendungen im gebührenfinanzierten Free-TV gezielt unattraktiv zu machen.

    Vermutlich tut man sich vor allem deshalb so schwer mit der Entfernung des Rahmens, weil seine Entwicklung und Ausarbeitung Unsummen verschlungen hat, die jetzt z.B. im redaktionellen Bereich fehlen. Laut eigener Angabe von zdf.kultur wurde der Rahmen von einem 70-köpfigen Kompetenzteam entwickelt. Es wäre sicher nicht uninteressant zu erfahren, welche Firmen im einzelnen daran verdient haben und wer dort alles in der Geschäftsführung sitzt. Würde man den Rahmen jetzt so einfach abschalten, sähe man sich in Erklärungsnot, wie diese Kosten zu rechtfertigen sind. Der aktuelle Fall Kinderkanal zeigt leider, dass findige Abrechnung von sinnlosen Kosten keine an den Haaren herbeigezogenen Phantasien sein müssen. Als ob die Institution ZDF mit der „Causa Brender“ seine Glaubwürdigkeit nicht schon genug beschädigt hätte kommt hier hinzu, dass ein Dialog mit den Verantwortlichen völlig unmöglich ist, auch wenn sie sich noch so "weltoffen" geben mögen.

    Da ich leider auch davon ausgehe, dass letztlich alles nach dem Motto "Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus" läuft (Daniel Fiedler ist quasi der Ziehsohn von Dr. Gottfried Langenstein), mache ich mir auf den Fernsehrat auch keine großen Hoffungen. Andererseits setzt sich dieser aus 77 Leuten unterschiedlichster gesellschaftlicher Gruppen zusammen - da müssen einfach auch ein paar Leute dabei sein, die nicht zu jeder Art Willkür "Ja" und "Amen" sagen.
    http://www.unternehmen.zdf.de/index.php?...Hash=3f07731978

    Zumindest ist der Rechtsweg dann ausgeschöpft. So wie es inzwischen um das ZDF steht hat man nichts zu erwarten und könnte bestenfalls positiv überrascht werden.

  • Anträge und Begründung zur Entscheidung durch den Fernsehrat gemäß der zweiten Stufe des förmlichen Beschwerdeverfahrens gemäß § 21 ZDF-Satzung http://www.unternehmen.zdf.de/index.php?id=588#c895 sind abgeschickt:


    Sehr geehrter Herr Polenz,

    mit großer Enttäuschung habe zur Kenntnis genommen, dass das mir durch Herrn Schächter übersendete Antwortschreiben vom 24.06.2011 die wichtigsten Argumente meiner Programmbeschwerde vom 15.05.2011 nicht thematisiert und auf den wesentlichen Kern der Beschwerde gar nicht eingeht. Insoweit stelle ich gemäß der zweiten Stufe des förmlichen Beschwerdeverfahrens gemäß § 21 ZDF-Satzung hiermit folgende Anträge zur Entscheidung durch den Fernsehrat:


    I) Anträge


    A) Feststellung durch den Fernsehrat, dass der Zwangsrahmen bei Nostalgie-Sendungen in der Themenschiene zdf.kult auf zdf.kultur eine subjektiv-kommentierende und damit bevormundende und diskriminierende Wirkung aufweist, die nicht mit dem öffentlich-rechtlichen Programmauftrag vereinbar ist.

    B) Veranlassung durch den Fernsehrat, dass die Sendungen nach den Grundsätzen der Meinungs- und Kunstfreiheit (Art 5 GG) künftig bei der Ausstrahlung nicht mehr mit dem Zwangsrahmen oder einer vergleichbaren Kommentierung versehen werden. Zu berücksichtigen ist hierbei, dass insbesondere eine denkbare Kunstfreiheit von Programmchef Daniel Fiedler und der Redaktion, Sendungen nach persönlichem Geschmack wertend kommentieren zu wollen, seine Schranke in dem Bedürfnis der Urheber dieser Sendungen und der Zuschauer findet, dass die Sendungen neutral präsentiert werden und unkommentiert zu sehen sind. Hilfsweise soll im Sinne eines geringsten denkbaren Kompromisses eine Verpflichtung von zdf-kultur erfolgen, von jeder kommentiert ausgestrahlten Sendung zumindest jeweils einen Wiederholungstermin in neutraler Ausstrahlung anzubieten.


    II) Hintergründe

    Bevor die o.g. Anträge nochmals in einzelnen Punkten begründet werden, zu denen übersichtlich Stellung bezogen werden kann, vorab folgende Hintergrundinformationen, die für die weitergehende Gesamtbeurteilung von Bedeutung sind:

    Vor Erstellung der Programmbeschwerde versuchte ich nach Ablauf der ersten Sendewoche von zdf.kultur am 13.05.2011 Programmchef Daniel Fiedler telefonisch zu erreichen. Dies war nicht möglich; statt dessen verband man mich mit Herrn XX, mit dem ich ca. 30 Minuten telefonierte. Herr XX teilte mir mit, dass er aus Sorge vor persönlichen Nachteilen nicht namentlich in Erscheinung treten möchte, daher wird sein Name in den öffentlich zugänglichen Versionen dieses Schreibens geschwärzt. Herr XX war bereits beim Theaterkanal für die Auswahl der Nostalgieprogramme zuständig und arbeitet in dieser Funktion jetzt bei zdf.kultur. Er ist insbesondere bei vielen Zuschauern des Theaterkanals für seine raschen und freundlichen Antworten bei Anfragen zum Programm und die engagierte Betreuung der Nostalgieprogramme gut bekannt. Herr XX teilte mir mit, dass seit Montag den 09.05.2011 täglich rund 600 Zuschauer per Mail oder Telefon gegen den Rahmen protestierten und er wenig Verständnis dafür aufbringen könne, dass diese erbosten Zuschauer nun alle zu ihm durchgestellt würden, der er im Vorfeld des Sendestarts von zdf.kultur alles Menschenmögliche versucht hatte, die subjektive Kommentierung der Sendungen zu verhindern.

    Herr XX erklärte mir, dass nach Ansicht von Programmchef Daniel Fiedler und der Redaktion die Nostalgieprogramme heute nicht mehr zeitgemäß wären und nicht zum angestrebten jugendlichen Image des neuen Senders passen würden. Daher wolle man diese Sendungen explizit im Sinne von „Vorsicht alt!“ kennzeichnen, um die Eigenproduktionen insoweit von diesen Programmen abzugrenzen. Auch solle dadurch unzweifelhaft kenntlich gemacht werden, dass es sich nicht um aktuelle Produktionen von zdf.kultur handelt. Ursprünglich wollte man das Bild mit einem goldenen Barockrahmen versehen, um die Altertümlichkeit der Sendungen zu unterstreichen. Herr XX handelte die Redaktion schließlich auf den TV-Monitor in der jetzigen Form herunter.

    Meinen vorgetragenen Argumenten und dem Vorwurf, eine solche Sichtweise und Behandlung lasse Abgrenzung zur Ausgrenzung werden und sei doch in höchstem Maße diskriminierend, stimmte Herr XX zu. Er habe mit eben den von mir vorgebrachten Argumenten ein Jahr lang eindringlich versucht, seine Vorgesetzten davon abzuhalten, die Kommentierung durchzuführen und hierbei auch immer wieder auf den zu erwartenden Protest der Zuschauer hingewiesen. Jedoch sei seine Stellung in der Hierarchie des Senders nicht hoch genug, als dass er sich damit hätte durchsetzen können. Herr XX war der Ansicht, ein Umdenken könne wohl nur dann einsetzen, wenn genügend Zuschauer sich dauerhaft beschweren würden. Da Herr Fiedler für mich auch in Folge nicht zu sprechen war, verfasste ich die Programmbeschwerde. Bezeichnend ist, dass Herr Fiedler als direkt Verantwortlicher für den Zwangsrahmen bis heute nicht darauf geantwortet hat. Auch Herr Dr. Langenstein ging in einer kurzen E-Mail-Antwort auf die zentralen Kernfragen der Beschwerde nicht ein. Am 10.06.2011 brachte ich daher alle wesentlichen Argumente in einem etwa einstündigen Telefonat nochmals bei Herrn Mütter, dem Referenten von Herrn Dr. Langenstein persönlich vor.

    Durch die Aussagen von Herrn XX, die auch einer Vielzahl anderer Zuschauer bekannt sind, die sich bei zdf.kultur beschwert haben, ist glaubhaft belegt, dass Herr Fiedler die Öffentlichkeit täuscht indem er in Interviews äußert: „(...) auch die Kritik an unserem Retrorahmen gehört zu den Überraschungen.“ (Quelle: http://www.digitalfernsehen.de/index.php?id=57496 ). Die Mitteilung von Herrn Schächter, die Redaktion positioniere sich durch den Retro-Rahmen „bewusst zu den Programmen und wirbt für ein Verständnis der Programme aus früherer Entstehungszeit heraus.“ erscheint vor diesem Hintergrund als Verdrehung der wahren Absichten ins genaue Gegenteil. Die Programme können gut für sich selbst stehen, Werbung um Verständnis benötigen sie nicht – außer bei den Verantwortlichen von zdf.kultur. Dennoch verweigert man ihnen für sich selbst zu sprechen. Die Entscheidung wurde von der Redaktion auch nicht „wohl überlegt getroffen“, da die gewichtigen Argumente gegen den Rahmen bereits lange vor Sendestart durch Herrn XX thematisiert waren und dennoch von den Verantwortlichen ignoriert wurden.


    III) Gründe

    Gegen den Rahmen sprechen folgende Argumente:

    1) Der Rahmen stellt keine bloße Geschmacksfrage dar, sondern eine subjektiv motivierte Zwangsmaßnahme mit bevormundender Wirkung, die dem Zuschauer die Möglichkeit nimmt, selbst zu entscheiden, wie er diese Programme sehen und werten möchte. Der Rahmen betont lediglich einseitig das Element des „Gestrigen“ und verhindert dadurch, die Programminhalte unbeeinflusst wahrzunehmen und eine eigene objektive Beurteilung vornehmen zu können. Somit hindert er insbesondere die junge Generation an der Heranbildung eigenständiger, unbefangener Medienkompetenz und zementiert statt dessen lediglich eine beliebig vorgegebene undifferenzierte Sichtweise, die einem Vorurteil gleichkommt.

    2) Programmchef Daniel Fiedler räumt selbst ein, dass Ziel des Rahmens eine Kommentierung der Sendungen ist, die eine neutrale Wahrnehmung gezielt verhindern soll: „Mit ZDF Kultur haben wir eine klare Haltung, mit der wir die Perlen der ZDF-Unterhaltungsgeschichte ausstrahlen. Das geht nicht unkommentiert auf diesem Sender. (Warum nicht?; Anm. d. Verf.) Der Rahmen visualisiert die Betrachtungswirklichkeit der 80er Jahre, natürlich nicht historisch, sondern augenzwinkernd und spielerisch. Das gefällt manchen Zuschauern nicht, anderen dagegen sehr. ZDF Kultur ist kein Konsensfernsehen, sondern eine popkulturelle Marke. Wer "Disco" und "Hitparade" ohne Rahmen sehen möchte, der hat die Kultnächte im ZDF-Hauptprogramm. Auf ZDF Kultur gibt's diese Sendungen nur mit Rahmen.“ (Quelle: http://www.digitalfernsehen.de/index.php?id=57496 )

    3) Dem Rahmen hat damit eine eindeutig wertende Funktion. Über ihn wird eine Vielzahl unterschiedlichster Programmtypen ohne Rücksicht auf Inhalte willkürlich in einen Topf geworfen und mit einem plakativen Stempel „Alt“ versehen. Mit dieser Stigmatisierung sprechen Programmchef Daniel Fiedler und die Redaktion dem Zuschauer jede eigene Mündigkeit ab, Ernstes und Heiteres, Sinn und Unsinn, Zeitloses und Überholtes, Humor und unfreiwillig Komisches in diesen Programmen für sich selbst zu entdecken und entsprechend einzuordnen. Gleichzeitig wird der Allgemeinheit die Sichtweise von Herrn Fiedler und der Redaktion dauerhaft aufgezwungen. Im Sinne des kategorischen Imperativs von Immanuel Kant ist diese wertende Kommentierung diskriminierend, weil sie sich ausschließlich gegen Nostalgieprogramme richtet und diesen damit als einzigen gegenüber allen anderen Programmen die neutrale, gleichwertige Präsentation auf dem Sender verweigert. Das hat die Wirkung einer Abgrenzung i.S.v. Ausgrenzung. Daher ist es unerheblich, dass laut Herrn Schächter hinter dem Rahmen „nicht die Absicht einer Diskriminierung stehen“ soll. Entscheidend ist, dass faktisch eine diskriminierende Wirkung einerseits durch die fehlende Gleichbehandlung andererseits aber auch die einseitig-plakative Wertung objektiv gegeben ist.

    4) Hier wie in allen bisher von ZDF-Seite abgegebenen Statements wird ausschließlich davon gesprochen, was Wunsch und Absicht der Macher von zdf.kultur ist. Eine große Mehrheit der Zuschauer lehnt diese Intentionen jedoch nachweislich ab. Die Zuschauer kommen in der Gedankenwelt von zdf.kultur bisher gar nicht vor. Herr Fiedler und die Redaktion nehmen vielmehr für sich das Recht in Anspruch, Ihre persönliche Sichtweise der Allgemeinheit dauerhaft aufzuzwingen. zdf.kultur wird mit den Gebühren der Zuschauer finanziert; daher ist das Bedürfnis der Macher des Senders, sich mit Schaffung einer „popkulturellen Marke“ widerspruchslos selbst zu verwirklichen, deren wesentlicher Bestandteil Intoleranz gegenüber bestimmten Programminhalten und Bevormundung von weiten Teilen des Publikums ist, nicht mehr vom öffentlich-rechtlichen Programmauftrag gedeckt. Die kommentierten Sendungen wurden seinerzeit ebenfalls mit den Gebühren der Zuschauer finanziert.

    5) Der Rahmen wirkt gerade nicht spielerisch, sondern als autokratische Zwangsmaßnahme, die in ihrer Dimension unverhältnismäßig und Ihrer Wirkung einer irreparablen Beschädigung gleichkommt. Es wurden von Zuschauern verschiedenste Vorschläge für Kompromisse gemacht wie z.B. den Rahmen optional durch eine Videotextseite erzeugen zu lassen (das wäre tatsächlich spielerisch), einen Wiederholungstermin der Sendungen ohne Rahmen anzusetzen oder den Rahmen durch einen kleinen Schriftzug unter dem Logo „zdf.Kult“ zu ersetzen (analog zu allen anderen Themenschienen auf dem Kanal). Auf all diese Vorschläge wurde bisher von zdf.kultur nicht eingegangen, da ein Zwangscharakter erwünscht ist.

    6) Die Behauptung, der Rahmen sei authentisch und würde dem damaligen Seheindruck entsprechen, ist schon aus der Absicht heraus falsch, einen wertenden Kommentar abgeben zu wollen. Die Behauptung ist weiterhin auch technisch falsch, da der Rahmen gerade bei Röhrenfernsehern unterschiedlichster Marken und Typen aus den verschiedensten Baujahren trotzdem zu sehen ist und Nutzern von Röhrengeräten einen sichtbaren „Doppelrahmen“ aufnötigt, indem er lediglich einen Großteil der Ränder und teilweise auch Schriften schlicht abschneidet. Dieser Umstand wird bislang in allen Erklärungen ignoriert, da er nicht widerlegbar ist:
    http://www.youtube.com/watch?feature=pla...d&v=IJYxKhqm2P8
    http://www.youtube.com/watch?feature=pla...d&v=WQkhD-1iiY4

    7) Es gibt derzeit keine nicht-kommerziellen Alternativen, die Sendungen anderweitig unkommentiert im Fernsehen zu sehen, um sie neutral wahrzunehmen und sich unbeeinflusst eine eigenständige Meinung bilden zu können. Sendungen wie „Dalli Dalli“, „Meine Frau Susanne“ oder „Ulrich und Ulrike“ sind und waren seit vielen Jahren auf keinem anderen Sender der ZDF-Familie in voller Länge zu sehen. ZDF Kultnächte sind erstens verhältnismäßig selten terminiert; zweitens zeigen sie nur Kompilationen von Ausschnitten und keine kompletten Sendungen in Originallänge. Sie bieten deshalb gerade keine Möglichkeit für die bevormundeten Zuschauer, sich ein unverfälschtes Bild zu machen. Seit Sendestart von zdf.kultur gab es übrigens keine einzige ZDF Kultnacht.

    8) Trotz vergrößertem Senderbudget werden die Nostalgie-Sendungen seit Abschaffung des Theaterkanals nicht mehr redaktionell betreut – Inhalt, Mitwirkende, sonstige Hintergrundinformationen oder Erstausstrahlungsdaten sucht man im Internet oder im Videotext vergebens. Unter Ausschluß jeder gehaltvollen Information werden die Programme durch den Rahmen und begleitende abwertende Ansagen lediglich einseitig spöttisch, herablassend und negativ belegt als „Vorsicht alt – bitte bloß nicht ernst nehmen“. Es handelt sich damit nicht um eine Präsentation sondern um das „Vorführen“ im Sinne von Verächtlichmachung der betroffenen Sendungen und deren Urheber, die sich in bloßem Schlechtmachen erschöpft. Die Einwilligung der Urheber dieser Sendungen zur Kommentierung ist niemals erfolgt. Vielmehr sind die Urheber heute vielfach nicht mehr am Leben und können sich gegen dieses „Vorführen“ nicht mehr wehren.

    9) Konkretes Beispiel für das diskriminierende „Vorführen“

    Am 07.06.2011 sprach Jo Schück folgende Anmoderation; anschließend erfolgte die Ausstrahlung von "Dalli Dalli" mit Zwangsberahmung:

    "Es klingt ein bisschen wie - das Drehbuch von - noch einem Nazi-Film. Der kleine Hans verliert seine Eltern an Krankheiten noch bevor er 16 wird, sein Bruder stirbt während des Holocausts. Hans versteckt sich während des Krieges drei Jahre lang in einer Schrebergartenkolonie - und überlebt. Nach dem Krieg wird er Entertainer, Regisseur und Moderator und irgendwann landet er im ZDF. Der kleine Hans heißt mit Nachnamen "Rosenthal" - "Dalli – Dalli"".
    http://www.youtube.com/watch?v=hjoNMNHP7N0

    Was kann und soll diese Haltung von zdf.kultur nun ausdrücken und insbesondere jungen Menschen konstruktiv mitgeben? Schlimmstenfalls bleibt bei Zuschauern ohne tiefergehendes Hintergrundwissen letzlich haften: „Nazis stammen nur aus Drehbüchern, Hans hat seinen Bruder im Stich gelassen und sich selbst versteckt, später aber doch die große Karriere gemacht“. Anschließend sieht der Zuschauer Hans Rosenthal im Zwangsrahmen, der das Negativbild weiter manifestiert, Sendung und Moderator einseitig als etwas „Altes“, „Fremdartiges“ wahrzunehmen, dem die gleichberechtigte Präsentation im Jetzt verweigert werden muß. Der Rahmen betont einseitig nur „Verstaubtheit“, schneidet dadurch den Weg für eine Brücke zum „Heute“ ab und produziert ein schlimmes Zerrbild. Die „Vorführung“ von Hans Rosenthal im Zwangsrahmen – damit hat zdf.kultur dem mittelalterlichen Pranger ein digitales Gesicht gegeben.

    Erstaunlich, dass in Zeiten solch öffentlich-rechtlicher Entgleisungen ausgerechnet ein kleiner Privatsender aus Österreich zeigt, wie eine gehaltvolle, sachliche und informative Programmpräsentation aussehen kann, wenn Sendungen redaktionell betreut werden:
    http://www.youtube.com/watch?v=o1Bum_u6eCM

    10) Es ist bezeichnend, dass auf die Vorwürfe der kommerziellen Vorteilsnahme zu Lasten der Gebührenzahler bisher weder zdf.kultur noch Programmchef Daniel Fiedler eine offizielle Stellungnahme abgaben. Statt nun in einer glasklaren, unmißverständlichen Erklärung nachzuweisen, dass keine finanziellen Eigeninteressen im Spiel sind, weicht Herr Schächter dem Thema vage aus: „Ihre Annahme, durch den Rahmen eine kommerzielle Verwertung intensivieren zu wollen, kann ich nicht teilen.“ Im Hinblick auf den für Ende 2011 geplanten Start der groß angelegten kommerziellen Onlinevideothek „Germanys Gold“ erklärte Herr Schächter kurz zuvor in den Medien ausdrücklich das genaue Gegenteil. „Nutzer sollen dort gegen Gebühr oder begleitet von Werbung "Qualitätsinhalte aus 60 Jahren deutscher Fernsehgeschichte" abrufen können (…). Damit entstehe ein zentrales deutsches Programmarchiv im Netz. "Es geht um die Perspektive, großes Geld im Video-on-Demand-Bereich zu verdienen" (…).“ (Quelle: http://www.ftd.de/it-medien/medien-inter...e/60045096.html ). Herr Schächter ist dem Unternehmen ZDF Enterprises als Vorsitzender des Aufsichtsrates verbunden und verschweigt diesen Umstand in seiner Antwort. Es liegt daher der dringende Verdacht nahe, dass sich Herr Schächter bei seiner Genehmigung des Rahmens mehr von den privatwirtschaftlichen Interessen von ZDF Enterprises leiten ließ, als von den Interessen der Zuschauer. In jedem Fall liegt hier ein offensichtlicher schwerwiegender Interessenkonflikt vor, der zum Nachteil der Gebührenzahler entschieden wurde. Der unglaubwürdige Umgang mit einem derart sensiblen Thema durch die Antwort von Herrn Schächter zeigt auch, dass man aus dem jüngsten Skandal um die finanziellen Unregelmäßigkeiten beim Kinderkanal gar keine Lehren gezogen hat.

    11) Der Zwangsrahmen fördert bereits heute den DVD-Absatz der neutralen, unbeeinträchtigten Fassungen von Programmen wie „Der Bastian“, „Jakob und Adele“, „Das Erbe der Guldenburgs“ usw. Der frustrierte Zuschauer, der sich für diese Sendungen interessiert, greift genervt meist rasch zur DVD, um der Bevormundung zu entgehen. Gleichzeitig weckt der Zwangsrahmen im Hinblick auf die Zukunft schon heute gezielt Bedürfnisse, bislang noch nicht erhältliche Sendungen wie „Dalli Dalli“ oder „Disco“ später bei „Germanys Gold“ gegen Bezahlung ohne Bevormundung ansehen oder kaufen zu können. Der Zwangsrahmen ist hervorragend dazu geeignet dem Zweck und Ziel Vorschub zu leisten, die Sendungen für entspannten Genuß unbrauchbar zu machen und gleichzeitig für kommerzielle Produkte Neugier zu wecken und Kaufbereitschaft zu fördern.

    12) Der Zwangsrahmen wird zwischen 13:00 Uhr und 15:30 Uhr platziert. Jugendliche Zuschauer sind bis 13:00 Uhr in der Schule; bis sie nach Hause kommen und das Mittagessen beendet haben; ist die Kultstrecke schon fast vorbei. Berufstätige können um diese Zeit ohnehin nicht zusehen. Bei bildungsfernen Schichten, die um diese Zeit am Gerät sitzen können, ist mit schlimmen Wirkungen zu rechnen (Vgl. oben Punkt 9). Die Leidtragenden des Zwangsrahmens sind im übrigen aber hauptsächlich Rentner und ältere Zuschauer.

    13) Der Zwangsrahmen ist mit halbtransparenten TV-Senderlogos nicht vergleichbar. Auf modernen Röhrenfernsehern ist der Zwangsrahmen auch nach weit über 20 Minuten nach dem Umschalten als nachstrahlendes Geisterbild weiterhin zu sehen; dies bringt für viele Zuschauer erhebliche Unannehmlichkeiten mit sich. Obwohl dieser Effekt gegeben ist, nehmen Programmchef und Redaktion billigend und selbstverständlich in Kauf, dass ein Großteil der Zuschauer mit dieser nicht tolerablen Beeinträchtigung leben muß, um an der beabsichtigten Bevormundung weiter festhalten zu können.

    14) Sachliche Kritikfähigkeit zeigte zdf.kultur bislang nicht; insbesondere Herr Daniel Fiedler als Hauptverantwortlicher hat bis zum heutigen Tag nie zu den zentralen Vorwürfen Diskriminierung, Zuschauerbevormundung und kommerzielle Begünstigung Stellung bezogen. In Interviews ignorierte er stets alle heiklen Fragen und beschränkte sich auf Eigenlob und einseitig-optimistische PR-Aussagen. Die Beschwerden werden auch im Programm selbst nicht sachlich behandelt. Argumente werden konsequent ignoriert, statt dessen sind Polemik und Zuschauerverspottung angesagt:
    http://www.youtube.com/watch?v=BStQFwGi3qM
    http://www.youtube.com/watch?v=X-8sdp9VrgA&feature=related

    15) Ab ca. dem 13.05.2011 wurde zudem die E-Mailadresse info@zdfkultur.de für mehrere Tage deaktiviert, indem man den MX-Record der Domain entfernte. Dies geschah offensichtlich, um ein weiteres Anwachsen der Beschwerdeflut zu verhindern. Ich selbst schrieb an verschiedenen Tagen drei Mails an zdf.kultur, die jedoch jeweils erst nach mehreren Tagen als unzustellbar zurückkamen. Vielen anderen Zuschauern erging es ebenso. Herr Fiedler behauptete zwar: „ (...) wir werden überhäuft mit Lob, mit Kritik, mit Anregungen. Der Dialog, der uns so wichtig war, er läuft.“ (Quelle: http://www.satundkabel.de/index.php/nach...hr-tv-zuschauer ). Sobald es um Kritik ging, fand ein echter Dialog in Wirklichkeit jedoch nie statt.


    IV) Schlußwort

    Zwischenzeitlich kann man sich des Eindrucks nicht mehr erwehren, dass zdf.kultur hier stoisch nach dem Prinzip „Was es nicht geben darf, gibt es einfach nicht“ handelt. Würde man den Rahmen abschalten, müßte man eigene Fehler eingestehen und die eigene Haltung kritisch hinterfragen. Dazu ist man nicht bereit, so bleibt nur hartnäckig die Augen vor allen Argumenten zu verschließen und weiter auf dem eingeschlagenen Kurs der Zuschauerentmündigung zu beharren. Mit Ausnahme von Herrn XX hat die Behandlung der Angelegenheit „Retro-Rahmen“, vor allem aber der Umgang mit den gebührenzahlenden Zuschauern durch den Sender bisher jede Form von Aufrichtigkeit, Kritikfähigkeit, Dialogbereitschaft und Toleranz vermissen lassen.

    Dabei sollte nicht übersehen werden, dass es zwischenzeitlich längst nicht mehr nur um den Rahmen an sich geht, sondern um das Verhältnis des ZDF und seiner Macher in den Chefetagen zu sich selbst und einen verantwortungsvollen Umgang mit Programminhalten und Publikum. Um jeden Preis „jung“ möchte man sein und vergisst dabei völlig, dass oberlehrerhafte Bevormundung und Zuschauerverspottung auch bei Jugendlichen so ziemlich das Letzte sein dürfte, das als „cool“ empfunden wird. Das durch diese selbstgerechte „Haltung“ mittlerweile auch dem öffentlichen Bild des ZDF insgesamt schwerer nachhaltiger Schaden zugefügt wird, will bisher scheinbar niemand wahrhaben.

    Aktuell ist zdf.kultur dabei, sich als intolerantes, pubertierendes Pöbelfernsehen mit Unfehlbarkeits- und Absolutheitsanspruch zu positionieren. Selbstherrliche Machtausübung ohne Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, scheint das Credo. Diese herablassende Haltung verärgert auch Zuschauer, denen der Rahmen an sich relativ gleichgültig wäre. Sie kann auch deshalb nicht widerspruchslos hingenommen werden, da hier gezielt die Grenzen in Richtung privates Verdummungsfernsehen immer weiter ausgedehnt werden sollen, gleichzeitig dafür aber Gebühren erwartet werden. Programmpolitik wie bei zdf-kultur trägt maßgeblich dazu bei, Akzeptanz und Legitimation eines öffentlich-rechtlichen Gebührenanspruchs immer mehr auszuhebeln. Dabei wäre verantwortungsbewußtes öffentlich-rechtliches Fernsehen heute so wichtig.

    „90% des Fernsehprogramms bestehen aus Erniedrigung und Schadenfreude“ (Hagen Rether). Von zdf.kultur kann in dieser Hinsicht selbst RTL2 im Moment tatsächlich noch dazulernen. Bei „Big Brother“ entscheiden die Mitwirkenden zumindest noch selbst, ob sie in den Container gehen oder nicht. Bei zdf.kultur werden Hans Rosenthal, Erik Ode, Brigitte Horney oder Carl-Heinz Schroth nicht danach gefragt.

    Mit freundlichen Grüßen,

    c.n.-tonfilm

  • Hier gibt es ein neues leider, sehr unkritisches Portrait des zdf.kultur Programmchefs Daniel Fiedler:
    http://www.digitalfernsehen.de/Portrait-...se.58957.0.html

    Es ist die Geschichte vom Theaterwissenschaftler, der als Seiteneinsteiger zum Fernsehen kam und schließlich den Theaterkanal abschaffte. Wie heißt es da so schön: "Am liebsten sitze ich im Moment da und schweige"...

  • Während meines Urlaubs traf nun der Brief von ZDF-Intendant Markus Schächter ein:



    Nach dem Prinzip "eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus" beißt er sich in Nebensächlickeiten fest, um die wesentlichen Fragen zu ignorieren, zeigt wiederum keinerlei Verständnis für die Bedürfnisse der gebührenzahlenden Zuschauer, lässt jegliche Kompromissbereitschaft vermissen und kann als Antwort auf den offenen Brief nur als Themaverfehlung gewertet werden. Schwach und traurig. Insoweit ist eine Behandlung durch den Fernsehrat leider unumgänglich.

  • zdf.kultur Programmchef Daniel Fiedler aktuell im Interview:
    http://www.digitalfernsehen.de/index.php?id=57496

    Zitat daraus:
    digitalfernsehen: Gleich zu Beginn des neuen Programms gab es eine Protestwelle gegen den grünen Rahmen auf der "ZDF Kult"-Strecke. Wie stehen sie zu dem Retro-Rahmen und wird er verschwinden?

    Fiedler: Auch die Kritik an unserem Retrorahmen gehört zu den Überraschungen. Mit ZDF Kultur haben wir eine klare Haltung, mit der wir die Perlen der ZDF-Unterhaltungsgeschichte ausstrahlen. Das geht nicht unkommentiert auf diesem Sender. Der Rahmen visualisiert die Betrachtungswirklichkeit der 80er Jahre, natürlich nicht historisch, sondern augenzwinkernd und spielerisch. Das gefällt manchen Zuschauern nicht, anderen dagegen sehr. ZDF Kultur ist kein Konsensfernsehen, sondern eine popkulturelle Marke. Wer "Disco" und "Hitparade" ohne Rahmen sehen möchte, der hat die Kultnächte im ZDF-Hauptprogramm. Auf ZDF Kultur gibt's diese Sendungen nur mit Rahmen.


    Wie diese "Haltung" im Einzelnen aussieht zeigt die Anmoderation, die Jo Schück am 07.06.2011 zur Ausstrahlung von "Dalli Dalli" sprach:

    "Es klingt ein bisschen wie - das Drehbuch von - noch einem Nazi-Film. Der kleine Hans verliert seine Eltern an Krankheiten noch bevor er 16 wird, sein Bruder stirbt während des Holocausts. Hans versteckt sich während des Krieges drei Jahre lang in einer Schrebergartenkolonie - und überlebt. Nach dem Krieg wird er Entertainer, Regisseur und Moderator und irgendwann landet er im ZDF. Der kleine Hans heißt mit Nachnamen "Rosenthal" - "Dalli - Dalli""

  • Inzwischen kam folgende schriftliche Reaktion vom Fernsehrat:

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