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Dieses Thema hat 35 Antworten
und wurde 6.413 mal aufgerufen
 Film- und Fernsehklassiker national
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Mark Paxton Offline




Beiträge: 347

05.07.2012 08:44
#16 RE: "Sonne, Wein und harte Nüsse" mit Erik Ode Zitat · Antworten

Die überwiegend negative Kritik hier kann ich nicht nachvollziehen. Es muss doch jedem klar sein, dass eine 25minütige Vorabendserie, in der Ode einen pensionierten Kommissar in der Provence spielt, nicht an die Machart von "Der Kommissar" anschließen kann. "Sonne, Wein und harte Nüsse" ist etwas völlig Neues, Anderes. Hier darf man weder eine Fortsetzung noch eine Kopie erwarten. In jedem Falle spielt Ode "sich selbst" und bringt alle typischen Merkmale, die die Figur des Kommissars Keller ausmachten in die Rolle des Kommissars a. D. Ott ein.
Die Geschichten finde ich ansprechend (vor allem jene der 2. Staffel) gestaltet und unterhaltsam. Nichts anderes will die Serie. Sie will nicht rein Krimi sein. Sie will auch Unterhaltung. Und das gelingt ganz gut.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

05.07.2012 11:07
#17 RE: "Sonne, Wein und harte Nüsse" mit Erik Ode Zitat · Antworten

Ich glaube nicht, dass jemand ernsthaft eine 1:1-Kopie des "Kommissars" erwartet hat - zumindest, wenn es nicht die erste Vorabendserie war, die man gesehen hat. Vorabendserien sind eben doch eine ganz eigene Welt, die nicht mehr mit heutigen Sehansprüchen zu vergleichen sind und auf die manche sich einstellen können und manche nicht. "Sonne, Wein und harte Nüsse" ist aber eines der wenigen Beispiele seiner Zunft, bei denen mich sogar 25-minütige Episoden gelangweilt haben. Das ganze Tempo ist so dermaßen langsam, dass ich das Gefühl hatte, das Team habe auf Senderkosten Urlaub gemacht und nebenbei noch 'mal eine Serie gedreht. Andererseits kann dieser Eindruck aber auch an Regisseur Dieter Lemmel liegen, dessen Werke auch für "Kolonne" und "Kriminalmuseum" so ziemlich das Entschleunigtste waren, was mir bisher an TV-Kost untergekommen ist.

Edgar007 Offline




Beiträge: 2.595

05.07.2012 12:03
#18 RE: "Sonne, Wein und harte Nüsse" mit Erik Ode Zitat · Antworten

Vorab: Ich kenne die Serie nicht

Im Prinzip ist es mir auch völlig egal, ob es sich um eine Vorabendserie handelt oder nicht. Was einzig und alleine zählt ist doch der Unterhaltungs- bzw. Spannungsfaktor. Wenn eine Serie tatsächlich langweilig ist, wird sie doch nicht durch die Tatsache besser, daß es eine Vorabendserie ist/war, oder?

Peter Ross Offline



Beiträge: 2.000

05.07.2012 22:06
#19 RE: "Sonne, Wein und harte Nüsse" mit Erik Ode Zitat · Antworten

Von der Idee her finde ich die Serie ja durchaus gut - besser als das heutige Vorabendprogramm wie "Lenßen und Partner" uns so... Ich glaube, wenn ich zur Zeit der Produktion am Abendtisch mein Brot gegessen hätte, wäre "Sonne, Wein und harte Nüsse" eine nette Unterhaltung, die man -wenn man gerade Zeit hat- nebenbei laufen lassen kann. Mehr aber auch nicht.

c.n.-tonfilm Offline




Beiträge: 179

06.07.2012 19:13
#20 RE: "Sonne, Wein und harte Nüsse" mit Erik Ode Zitat · Antworten

Zitat von Gubanov im Beitrag #17
Ich glaube nicht, dass jemand ernsthaft eine 1:1-Kopie des "Kommissars" erwartet hat - zumindest, wenn es nicht die erste Vorabendserie war, die man gesehen hat. Vorabendserien sind eben doch eine ganz eigene Welt, die nicht mehr mit heutigen Sehansprüchen zu vergleichen sind und auf die manche sich einstellen können und manche nicht. "Sonne, Wein und harte Nüsse" ist aber eines der wenigen Beispiele seiner Zunft, bei denen mich sogar 25-minütige Episoden gelangweilt haben. Das ganze Tempo ist so dermaßen langsam, dass ich das Gefühl hatte, das Team habe auf Senderkosten Urlaub gemacht und nebenbei noch 'mal eine Serie gedreht. Andererseits kann dieser Eindruck aber auch an Regisseur Dieter Lemmel liegen, dessen Werke auch für "Kolonne" und "Kriminalmuseum" so ziemlich das Entschleunigtste waren, was mir bisher an TV-Kost untergekommen ist.



Ich kenne die Serie bislang nicht. Im Hinblick auf Erik Ode und die Gaststars wäre sie mir an sich durchaus interessant erschienen. Der Umstand aber, dass Dieter Lemmel bei mehreren Folgen "Regie führte" hat mich sogleich davon abgehalten, hier überhaupt einen Blick zu riskieren. Herr Lemmel konnte zwar das Oberhausener Manifest unterschreiben, hat aber im übrigen selbst von den rudimentärsten Grundlagen des Regiehandwerks nicht die geringste Ahnung. So setzte er mühelos drei Episoden "Kriminalmuseum" in Folge komplett in den Sand. Das hier Gesagte bestätigt nur meine Vorurteile, dass er auch über die Jahre nichts dazugelernt haben kann. Dieter Lemmel - ein Synonym für Langeweile und totale Unfähigkeit. Erstaunlich bestenfalls, dass er trotzdem immer wieder Regieaufträge bekam. Nach dem ersten "Kriminalmuseum" hätte nach Produzentenlogik schon Feierabend sein müssen...

--------------------------------------------------

Filme im falschen Bildformat sind wie ein Gemälde, aus dem ein Dieb den Teil herausgeschnitten hat, der ihm am wichtigsten erschien, weil das Bild als Ganzes nicht durchs Fenster passte.

Alte Kinofilme nach Jahrzehnten nachträglich neu zu synchronisieren ist wie Süßstoff in einen guten alten Wein kippen: ungenießbar-pappige "Spätlese".

Was wären Jack Lemmon, Danny Kaye, Peter Sellers, Bob Hope und Red Skelton im deutschsprachigen Raum ohne die Stimme von Georg Thomalla ?

Georg Offline




Beiträge: 3.263

06.07.2012 19:49
#21 RE: "Sonne, Wein und harte Nüsse" mit Erik Ode Zitat · Antworten

Also ich spiele mal den Advocatus Diaboli: Die von Dieter Lemmel in Szene gesetzten Folgen der Serie sind durchwegs in Ordnung. Dass manchen hier die Serie nicht gefällt - aus mir unverständlichen Gründen, aber Geschmäcker sind verschieden - hat wohl wenig mit der Regie zu tun, sondern vielmehr mit der völlig anderen Machart. Das ist vorzügliche Vorabendunterhaltung, die natürlich nicht die Ansprüche erfüllt und erfüllen will, die ein Hauptabendprogrammseher an eine Reihe wie "Der Kommissar" stellte. Die Regieleistungen von Dieter Lemmel beim "Kriminalmuseum" (mal abgesehen von der Folge "Barockengel", wo auch die Story mangelhaft und auf 75 Minutena ausgedehnt war) finde ich durchaus passabel. Besonders gefällt mir auch sein TV-Krimi "Auftrag Mord" (1970) von Bruno Hampel mit Walter Wilz und auch seine Beiträge für "Okay S. I. R." sind handwerklich in Ordnung. Vielmehr ließen Lemmel manchmal die Bücher im Stich (siehe etwa "Barockengel", siehe einige Okay-SIR-Folgen wie "Die Weinprobe").

Um zum eigentlichen Thema zurückzukommen: ich sichte gerade erneut die 2. Staffel (auch hier führte Dieter Lemmel teilweise Regie!, Hauptsächlich aber der von mir sehr geschätzte und kompetente Regisseur Hermann Leitner), die in meinen Augen noch viel besser funktioniert, weil es hier 14 25-Minuten-Geschichten gibt. Die Kriminalfälle sind wunderbar locker, die Gaststars vorzüglich und die Geschichten heiter. Zum Vergleichen ist diese Vorabendserie dann aber eher mit den Erwartungen/ Anforderungen für Polizeiinspektion 1 denn mit Der Kommissar. Schließlich muss man noch sagen, dass das eine der ganz wenigen Serien war, die es über eine Staffel hinaus geschafft haben. Das war Ende der 70er/ Anfang der 80er nur bei ganz wenigen Krimiserien der Fall (etwa "Wanninger"). Die meisten brachten es da nur auf 13 Folgen. Was wurde da alles von ZDF und ARD probiert, das nicht zündete! So beweist die 2. Staffel von "Sonne, Wein und harte Nüsse", dass das damals angekommen ist, sonst hätte man doch keine teure 2. Staffel gedreht, bei der man sämtliche Stars nach Südfrankreich holen musste.

Mark Paxton Offline




Beiträge: 347

06.07.2012 19:59
#22 RE: "Sonne, Wein und harte Nüsse" mit Erik Ode Zitat · Antworten

Zitat von c.n.-tonfilm im Beitrag #20
Ich kenne die Serie bislang nicht. Im Hinblick auf Erik Ode und die Gaststars wäre sie mir an sich durchaus interessant erschienen. Der Umstand aber, dass Dieter Lemmel bei mehreren Folgen "Regie führte" hat mich sogleich davon abgehalten, hier überhaupt einen Blick zu riskieren.
Weg mit Deinen Vorurteilen! Was ist wichtiger? Der Name eines Regisseurs oder eine vorzügliche Besetzung und gute Unterhaltung? Die Folgen von Dieter Lemmel fallen im Vergleich zu den Episoden von Peter Weck, Hermann Leitner, Frank Guthke oder H.-P. Kaufmann überhaupt nicht ab. Man muss doch auch mal was riskieren.
Zitat von Georg im Beitrag #21
ich sichte gerade erneut die 2. Staffel (auch hier führte Dieter Lemmel teilweise Regie!, Hauptsächlich aber der von mir sehr geschätzte und kompetente Regisseur Hermann Leitner), die in meinen Augen noch viel besser funktioniert, weil es hier 14 25-Minuten-Geschichten gibt.
Das ist ein interessanter Standpunkt. Ich finde auch die zweite Staffel hat etwas, die 14 Einzelgeschichten sind sicherlich nicht von Nachteil gewesen.
Zitat von Peter Ross im Beitrag #19
"Sonne, Wein und harte Nüsse" eine nette Unterhaltung, die man -wenn man gerade Zeit hat- nebenbei laufen lassen kann. Mehr aber auch nicht.
Na, mehr will die Serie ja auch nicht. Es ist nicht große, schwere TV-Kost, sondern leichte und gute Unterhaltung.
Gibt es denn hier sonst niemanden, der sich für die Serie stark macht? Die (wenigen) negativen Einzelmeinugen überraschen mich noch immer. Überall sonst liest man nur positive Kritiken.

brutus Offline




Beiträge: 13.030

06.07.2012 22:10
#23 RE: "Sonne, Wein und harte Nüsse" mit Erik Ode Zitat · Antworten

Ich muss ehrlich zugeben, daß ich zu Beginn einer Folge bewusst den Regisseur überlese und dann völlig unvoreigenommen die Episode anschaue. Ich kann auch ehrlich keinen qualitativen Unterschied zwischen den beiden Staffeln feststellen. Die erste Staffel mit den Doppelfolgen hat mir gut gefallen, die kurze Zusammenfassung zu Beginn des jeweils zweiten Teils durch Erik Ode ist in Ordnung (ich persönlich mag auch begletende Stimmen aus dem Off)
Das der ein oder andere diese Staffel als tempoarm bezeichnet kann natürlich auch daran liegen, das ein 25-Minuten Plot zu einer doppelt so langen Folge gedehnt wurde.

Als Vorabendserie musste diese Serie sicherlich familienkompatibel sein (okay, für heutige Maßstäbe ist Erik Odes Zigaretten- und Weinkonsum sicherlich völlig out, er stand seinem Kommissar da in nichts nach), die Hauptdarsteller stehen auch nicht für Action, ist auch nicht nötig.
Schliesslich nehmen alle den Titel der Serie wörtlich: sichs in der sonnigen Provence gut gehen lassen, regelmässig einen heben und bei Bedarf über einen kniffligen Fall nachdenken.
Auch der Gag, den für diese Gegend verantwortlichen Kommissar dauernd bei einem zufällig dort seinen Lebensabend verbringenden ehemaligen Kollegen um Hilfe bitten zu lassen, nehm ich mal so hin.

Alles in allem eine schöne Vorabendunterhaltung mit gut aufgelegten Darstellern in entspannter (Urlaubs)atmosphäre. Kann man zwischendurch immer mal wieder anschauen.

Viele Grüße
Brutus

Georg Offline




Beiträge: 3.263

07.07.2012 07:37
#24 RE: "Sonne, Wein und harte Nüsse" mit Erik Ode Zitat · Antworten

Zitat von brutus im Beitrag #23
die kurze Zusammenfassung zu Beginn des jeweils zweiten Teils durch Erik Ode ist in Ordnung (ich persönlich mag auch begletende Stimmen aus dem Off)
Die Off-Erzählungen fand ich auch sehr gut und passend.

Zitat von brutus
das ein 25-Minuten Plot zu einer doppelt so langen Folge gedehnt wurde.

Das würde ich nicht unbedingt behaupten, ich denke schon, dass die Autoren ihre Geschichten auf 50 Minuten konzipiert hatten. Natürlich könnte man aber manches herausstreichen, um auf weniger Laufzeit zu kommen.

Zitat von brutus
Als Vorabendserie musste diese Serie sicherlich familienkompatibel sein (okay, für heutige Maßstäbe ist Erik Odes Zigaretten- und Weinkonsum sicherlich völlig out, er stand seinem Kommissar da in nichts nach), die Hauptdarsteller stehen auch nicht für Action, ist auch nicht nötig. Schliesslich nehmen alle den Titel der Serie wörtlich: sichs in der sonnigen Provence gut gehen lassen, regelmässig einen heben und bei Bedarf über einen kniffligen Fall nachdenken.

Das trifft die Serie in meinen Augen sehr gut.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

09.11.2012 17:30
#25 RE: "Sonne, Wein und harte Nüsse" mit Erik Ode Zitat · Antworten



Sonne, Wein und harte Nüsse (1. Staffel)
Episoden 1 bis 14 der TV-Kriminalserie, BRD 1979. Regie: Dieter Lemmel, Hans-Peter Kaufmann, Frank Guthke, Hermann Leitner. Drehbuch: Hansjörg Martin, Hans Gert Hillgruber, Horst Pillau, Wolfgang von Chmielewski, Martin Duschat. Mit: Erik Ode (Eric Ott), Hans-Joachim Frick (Commissaire Jean Giraud), Hilde Volk (Ilse Ott) u.a. Gastdarsteller: Marianne Borgo, Jean-Pierre Zola, Bruno Hübner, Ivan Desny, Wolfgang Preiss, Elizabeth Teissier, Brigitte Horney, Reinhard Glemnitz, Wolfgang Kieling, Iris Berben, Rolf Bogus, Guy Antoni, Rinaldo Talamonti, Fausti Cima u.a.

Zitat von Episoden 1 und 2: Die Sache mit dem Koffer
Eric Ott will sein Leben als Pensionär genießen. Er zieht zu seiner Schwester nach Südfrankreich, um es sich unter französischer Sonne gut gehen zu lassen. Doch schon bei seiner Ankunft muss der ehemalige Kriminalpolizist feststellen, dass einer seiner Koffer gestohlen wurde. Noch am selben Tag meldet ein Schweizer Diplomat einen weiteren solchen Vorfall. Ott kann sich seinem antrainierten Spürsinn nicht widersetzen und macht sich auf die Spur eines Antiquitätenhändlers, eines Rosenzüchters und eines Luxushotels.

Zitat von Episoden 3 und 4: Die Sache mit der Madonna
Himmel-Herrgott-Sakrament! Aus der Kirche des beschaulichen Dörfchens, in dem sich Eric Ott niedergelassen hat, haben Diebe eine Heiligenfigur mitgehen lassen. Dem Pfarrer ist der Diebstahl noch gar nicht aufgefallen, da schlägt ein Tourist Alarm: „Die Madonna mit der Krone fehlt!“ Die Hinweise führen Commissaire Giraud und seinen „ehrenamtlichen Mitarbeiter“ Ott zu dem zwielichtigen Kunsthändler Jan de Moy. Außerdem erhält der Pfarrer einen anonymen Anruf, in dem ihm die Madonna für 100.000 Francs zum Rückkauf angeboten wird.

Zitat von Episoden 5 und 6: Die Sache mit dem Schuss
Quizfrage: Was haben Knochen und Glas gemeinsam? Klare Lösung: Manchmal splittern sie. So geschehen beim Autounfall eines ständig rasenden Glaserei-Besitzers. Die Polizei stellt fest: Da hat jemand nachgeholfen. Durch die Rückscheibe ist eine Kugel geschlagen. Und Mitbürger mit Motiven gibt es auch: eine gehörnte Geliebte, ein entlassener Mitarbeiter. Letzterer legt sogar ein Geständnis ab, aber so leicht macht Eric Ott es sich nicht. Der Mann sagt nämlich nicht die Wahrheit.

Zitat von Episoden 7 und 8: Die Sache mit dem Backofen
Selig sind die Leichtgläubigen: Eric Ott mag zwar einen naiven Malstil haben, die Naivität im Umgang mit dubiosen Bildrestauratoren liegt aber eindeutig auf der Seite der alten Garonne-Witwe. Madame Garonne, die von ihrem Mann eine ganze Reihe wertvoller Bilder geerbt hat, ist hoffnungslos dem Kunsthändler Tarowski verfallen, der ihr einredet, sie müsse das Gesamtwerk ihres Mannes nach Sardinien schicken, um es aufzufrischen und vor dem Verfall zu retten. Natürlich erhält die Ahnungslose nur Kopien zurück.

Zitat von Episoden 9 und 10: Die Sache mit King Harry
Für Eric Ott ist King Harry das, was Professor Moriarty für Sherlock Holmes ist: ein Gegner, den dingfest zu machen beinah schon als eine Lebensaufgabe angesehen werden darf. Und nur deshalb nimmt Ott auch nochmal die Fährte auf, als er King Harry hinter einem Anschlag auf einen vorbestraften Kleinganoven vermutet. Dieser wurde so schwer verletzt, dass er ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Des einen Leid ist aber manchmal des anderen Freud – und so kommt es, dass King Harry sich nicht mehr lang um die Waisenkinder des Ortes kümmern kann.

Zitat von Episoden 11 und 12: Die Sache mit dem Augenzeugen
Der junge Bachmaier, Verlobter von Eric Otts Lieblings-Tankstellenwärterin Claudine, ist in Schwierigkeiten: Bei einem Ausflug nach Nizza wurde er Augenzeuge eines Überfalls auf ein Juweliergeschäft. Eigentlich kein Beinbruch und eine gute Gelegenheit, der Polizei auf die Sprünge zu helfen. Doch Bachmaier konnte die Täter als alte Bekannte identifizieren. Und nun sind die auf seiner Spur, um zu verhindern, dass er das Geheimnis gegenüber Commissaire Giraud ausplaudert. Bachmaier wird kurzerhand entführt.

Zitat von Episoden 13 und 14: Die Sache mit dem Rennrad
Radrennen in Valbonne: Fahrer aus Frankreich und Italien radeln an einem herrlichen Sommertag über die grenzenübergreifende Bergstrecke. Den Startschuss dazu kann nur einer abgegeben haben: Eric Ott. Und eigentlich wäre der Tag trotz der Niederlage der Valbonner ganz harmlos verlaufen – wenn dem geschulten Kriminalisten nach dem Rennen nicht die verstellten Fahrradsattel aufgefallen wären. Hinter denen muss doch ein Geheimnis stecken!


Nach zwei Jahren Pause verspürte ich nun endlich das Bedürfnis, einmal die komplette erste Staffel dieser die Gemüter spaltenden Vorabendserie zu sehen. Bei meinem ersten Anlauf kurz nach Erscheinen der Box von Pidax hatte ich es nur durch die ersten zwei Fälle (= vier Episoden) geschafft, bevor ich entnervt und gelangweilt aufgab. Dieses Mal habe ich es geschafft, alle sieben Fälle (= 14 Episoden) innerhalb von drei Tagen zu schauen, wobei ich zugeben muss, dass die Serie nach wie vor so schleppend auf mich wirkt, dass sie über weite Strecken nicht als echtes DVD-Programm, sondern nur zum Nebenbei-Laufenlassen getaugt hat.
Das größte Problem der Serie ist das Sendeformat. Wie schon angedeutet, nimmt ein Fall immer zwei 25-minütige Episoden ein. Weil alle Fälle an sich aber nicht mehr sind und nicht tiefer dringen als die übliche Vorabendserien-Durchschnittsware, eignen sie sich für insgesamt 50 Minuten nur leidlich: Oft plätschert das Geschehen nur vor sich hin; „Spannung“ gibt es wirklich absolut keine. Hätte man statt 14 nur sieben Folgen gedreht, wäre die erste Staffel wahrscheinlich besser geraten. Das erkannten dann auch die Produzenten der Serie, denn ab Staffel 2 wurde das Konzept offenbar reformiert (jedenfalls trägt ab da dann jede Folge einen individuellen Titel).
Wenn ich von „Vorabendserien-Durchschnittsware“ schreibe, umschließt das eine Range an durchaus interessanten Minifällen bis hin zu völlig lapidaren Geschichten, in denen das größte Verbrechen darin besteht, dass zwei Koffer verschwinden.

Trotzdem gab es auch einige nette „Überraschungen“. Nachdem ich bislang nur „Die Sache mit dem Koffer“ und „Die Sache mit der Madonna“ gesehen hatte, kann ich für diejenigen, die nach diesem Beginn ähnlich geschockt waren wie ich, eine leichte Entwarnung geben: Diese beiden Folgen gehören zu den langweiligsten. Auch wenn keine Highlights im eigentlichen Sinne des Wortes folgen werden, so haben mir doch andere Folgen merklich besser gefallen.
Außerdem muss man „Sonne, Wein und harte Nüsse“ schon ein gutes Händchen für die Optik attestieren. Die Kameramänner Bert Meister und Wolfgang Vortkamp fingen die attraktiven Schauplätze würdig ein, in puncto Schauwerte übertrifft „Sonne, Wein und harte Nüsse“ also manche seiner Konkurrenten. Unterstrichen wird das vom guten Bild der DVD-Veröffentlichung. – Die Musik hat mir ebenfalls gefallen.
Und dann wären da noch die Darsteller: Erik Ode, der mir als Kommissar ja eher weniger zugesagt hat, macht einen ungleich sympathischeren Eindruck als als sturer Dienstleiter in München. Auch das Zusammenspiel mit Filmschwester Hilde Volk gelingt ihm bestens, wenngleich einige Zeilen, in denen er behauptet, sie sei am besten in der Küche aufgehoben, heute eher zum Schmunzeln anregen.
Ja, und die Gastdarsteller: Mit Ivan Desny, Wolfgang Preiss, Wolfgang Kieling und Iris Berben hat man vier namhafte Gastdarsteller verpflichten können, die routinierte Leistungen abrufen und sich natürlich gut als Aushängeschild für die Serie bzw. als Trost für langatmige Szenen eignen. Außerdem wurden mehrere Franzosen (vielleicht [Laien-]Darsteller vom Ort des Geschehens?) verpflichtet, sodass auch der Sprachenmix einen durchaus authentischen Eindruck hinterlässt.

Lange Rede, kurzer Sinn:
Platz 1: 3,0 von 5 Punkten für Folgen 05 + 06 „Die Sache mit dem Schuss“
Platz 2: 3,0 von 5 Punkten für Folgen 13 + 14 „Die Sache mit dem Rennrad“
Platz 3: 3,0 von 5 Punkten für Folgen 11 + 12 „Die Sache mit dem Augenzeugen“
Platz 4: 2,5 von 5 Punkten für Folgen 09 + 10 „Die Sache mit King Harry“
Platz 5: 2,5 von 5 Punkten für Folgen 01 + 02 „Die Sache mit dem Koffer“
Platz 6: 2,0 von 5 Punkten für Folgen 07 + 08 „Die Sache mit dem Backofen“
Platz 7: 2,0 von 5 Punkten für Folgen 03 + 04 „Die Sache mit der Madonna“

Völlig schwarz sehe ich „Sonne, Wein und harte Nüsse“ nach meiner zweiten Begegnung mit der Serie nicht mehr. Sie kann sogar in gewissen Punkten überzeugen und trumpft durch Lokalkolorit und eine passable Besetzung auf. Aber mit nur 2,5 von 5 Punkten im Durchschnitt würde ich den Kauf der Box nicht nochmal tätigen.

Georg Offline




Beiträge: 3.263

09.11.2012 19:12
#26 RE: "Sonne, Wein und harte Nüsse" mit Erik Ode Zitat · Antworten

Wie häufig: wir sind hier unterschiedlicher Meinung, ich finde die Serie sehr amüsant (ja, amüsant!!) und charmant. Als reine Krimiserie natürlich nicht geeignet. Sie hat aber ein tolles Flair und punktet durch die Gastdarsteller und die schön in Szene gesetzte französische Landschaft.

Übrigens: geplant war in der ersten Phase offenbar, dass Louis de Funès den Kommissar Giraud spielt. Das wäre natürlich toll gewesen - Erik Ode und de Funès zusammen - da aber der große französische Komiker nie Fernsehen gemacht hat (obwohl er das mit L'Avare-Der Geizige von Molière wohl mal beabsichtigte (ist später als Kinoklamotte adaptiert worden)), scheiterte es wohl daran, dass de Funès zu hohe Gagen forderte und wohl nicht für die Flimmerkiste arbeiten wollte. Der Rollencharakter wurde dann völlig umgeschrieben, denn der Kommissar Giraud in der Serie hat ja überhaupt nichts Witziges.
Anbei ein Artikel von damals (Scan von Jack_the_Ripper):

Angefügte Bilder:
Scannen0008.jpg  
Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

09.11.2012 21:09
#27 RE: "Sonne, Wein und harte Nüsse" mit Erik Ode Zitat · Antworten

Zitat von Gubanov
Oft plätschert das Geschehen nur vor sich hin; „Spannung“ gibt es wirklich absolut keine.

Zitat von Georg
Als reine Krimiserie natürlich nicht geeignet.


Zitat von Gubanov
die attraktiven Schauplätze [...] in puncto Schauwerte übertrifft „Sonne, Wein und harte Nüsse“ also manche seiner Konkurrenten

Zitat von Georg
hat aber ein tolles Flair [...] die schön in Szene gesetzte französische Landschaft


Zitat von Gubanov
Erik Ode [...] sympathischeren Eindruck [...] Gastdarsteller [...] als Aushängeschild für die Serie

Zitat von Georg
punktet durch die Gastdarsteller


Unsere Fazits unterscheiden sich in den Einzelaspekten eigentlich nicht, wir gewichten unsere Eindrücke nur anders.

Die ursprünglich angedachte Besetzung mit de Funès kann natürlich von Anfang an nur reines Wunschdenken gewesen sein, interessant wäre sie aber allemal gewesen. Und sie hätte mir wohl auch noch den einen oder anderen Punkt aus dem Kreuz geleiert.

Mr Keeney Offline




Beiträge: 1.365

13.12.2015 19:30
#28 RE: "Sonne, Wein und harte Nüsse" mit Erik Ode Zitat · Antworten

Kleiner Tip am Rande: derzeit gibt es (wohl) noch wenige Restexemplare der ersten Staffel bei amazon für 4,95 €. Für diesen Preis habe ich kürzlich dann doch, wiewohl durch das Forum prinzipiell ja gewarnt, mal zugeschlagen, zumal die zweite Staffel derzeit kaum noch bzw. nur wesentlich teurer zu haben ist.

Ich lass mich mal überraschen...

Ray Offline



Beiträge: 1.931

08.10.2017 11:37
#29 RE: "Sonne, Wein und harte Nüsse" mit Erik Ode Zitat · Antworten

Zitat von Mr Keeney im Beitrag #28
Kleiner Tip am Rande: derzeit gibt es (wohl) noch wenige Restexemplare der ersten Staffel bei amazon für 4,95 €. Für diesen Preis habe ich kürzlich dann doch, wiewohl durch das Forum prinzipiell ja gewarnt, mal zugeschlagen, zumal die zweite Staffel derzeit kaum noch bzw. nur wesentlich teurer zu haben ist.

Ich lass mich mal überraschen...



Da die erste Staffel noch immer für 4,95 € verschleudert wird, habe auch ich mir diese nun zugelegt und innerhalb recht kurzer Zeit angesehen.

Eines dürfte - auch nach den bisherigen Kommentaren - klar sein. Diejenigen, die mit seichter Vorabendkrimi-Unterhaltung grundsätzlich wenig bis gar nichts anfangen können, wird auch "Sonne, Wein und harte Nüsse" kaum groß erwärmen können. Andersherum ist die Serie denjenigen, die sich Serien wie "Graf Yoster", "Slim Callaghan" oder "Gewagtes Spiel" "gut und gerne" ansehen, durchaus zu empfehlen. Der Schauplatz Südfrankreich gibt optisch einiges her, Erik Ode spielt gekonnt mit seinem "ewigen Kommissar"-Image und einige tolle Gaststars gibt es noch dazu (Brigitte Horney, Wolfgang Preiss, Iris Berben, Ivan Desny, Wolfgang Kieling, Reinhard Glemnitz). Beim Auftritt von Glemnitz wurden noch ein paar augenzwinkernde Kommentare zur gemeinsamen "Kommissar"-Zeit eingebaut. Rein inhaltlich geben die Fälle im Schnitt nicht übermäßig viel her, an dieser Stelle rächt sich durchaus die Konzeption, dass ein Fall aus zwei Folgen á 25 Minuten besteht. Eine Folge hätte es in den allermeisten Fällen auch getan. Am besten gefallen haben mir "Die Sache mit dem Schuss" und "Die Sache mit dem Backofen". Die Bildqualität der DVDs ist wirklich gut.

Da mir die Serie gerade in Bezug auf das Preis-/Leistungsverhältnis gut gefallen hat, spiele ich mit dem Gedanken, mir auch die (zur Zeit wesentlich teurere) zweite Staffel zuzulegen. Hat sie hier einer gesichtet und kann kurz etwas dazu sagen?

Weiß außerdem jemand, warum die Serie nicht innerhalb der "Straßenfeger"-Reihe veröffentlicht wurde?

Georg Offline




Beiträge: 3.263

08.10.2017 13:22
#30 RE: "Sonne, Wein und harte Nüsse" mit Erik Ode Zitat · Antworten

Die zweite Staffel besteht aus 14 Einzelepisoden, was der Serie zu Gute kommt. Schöne Schauplätze, gute Gastdarsteller und sommerlich-heitere Unterhaltung. Ich mag sie sehr.

Die Serie konnte nicht bei den Straßenfegern erscheinen, weil sie Pidax zuerst lizenziert hatte. Außerdem lag der Schwerpunkt der SF anfangs ja auch auf Mehrteilern.

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