An dieser Stelle möchte ich mich bei Marmstorfer für den geistigen Input, und bei Gubanov für die durchkomponierte Ausführung dieser Oscar-Verleihung bedanken. Sicherlich hat jeder von uns seine persönlichen Lieblinge in den einzelnen Kategorien, weshalb es auch verständlich ist, wenn einmal Missmut über einen Sieger geäußert wurde. Aber die Ergebnisse sollen ja den Durchschnittsgeschmack der Stimmberechtigten wiederspiegeln, und die Verfolgung dieser war spannend und interessant, wenngleich auch ich manchmal vor Verwunderung den Kopf schütteln musste. Trotz Höhen und Tiefen der Verleihung hat es Freude bereitet, die Filme einmal nur unter einem bestimmten Gesichtspunkt zu betrachten und sie gewissenhaft zu bewerten. Natürlich dient diese Veranstaltung vordergründig der Unterhaltung und hat jetzt keinen materiellen Nutzen, aber es ist ja auch schon etwas gewonnen, wenn das ein oder andere Forumsmitglied auf für ihn unbekannte Aspekte gestoßen ist oder die Besonderheit eines(r) Films/ Schauspielers/Filmtechnik neuentdeckt.
Hätten die Nominierungen auf eine Rolle festgelegt werden müssen, sähen die meisten Ergebnisse ganz anders aus. Dann hätte Drache auch eine Chance gehabt. Karin Baal in der Stecknadel ist natürlich auch herausragend gut.
Auch ich denke, dass Gubanov mit seiner These vom aalglatten Inspector weitestgehend richtig liegt. Die Gründe hierfür dürften aber weniger mit der aktuellen TV-Landschaft zu tun haben. Ich kann auch nichts mit einem Sonnyboy anfangen. Aber Drache würde ich nicht als "Frauenschwarm" bezeichnen - da ist noch etwas mehr. Ähnlich verhält es sich mit Dor und Ewert. Renate Ewert sehe ich tausendmal lieber als Karin Dor. Mit der Zeit wirkt Letztere auf mich (mit Verlaub) einfach langweilig und öde. Es gibt da eine Szene in "Das Hotel der toten Gäste", in welcher die Ewert Schuldscheine sucht und die Dor ins Zimmer kommt. Meine Empfindung ist, dass dort Karin Dor völlig von Renate Ewert an die Wand gespielt wird.
Ich hätte gar nicht die eine gute Nebendarstellerin auswählen können. Uhlen, Steppat, Horney und Gruel kämen zwar bei mir vor Hancke, aber eine Wahl hätte ich schwerlich treffen können. Also Glückwunsch an die Windeck.
Zitat von Gubanov im Beitrag #238So, Leute, rien ne va plus. Ich habe alle Stimmen bekommen und lehne mich nun entspannt zurück, während die fleißigen Hamster von Digame sie auszählen.
In Der Fälscher von London kommt es zu einer Trennung der Eheleute Dr. Donald Wells und seiner Frau Marjorie. Obwohl es keine Streitereien gibt, trennt sich Marjorie Wells von ihrem Mann. Das gesamte Vermögen hat sie aus dem Safe entwendet und stattdessen einen Brief dareingelegt, mit dem sinngemäßen Inhalt, dass sie nun endgültig die Nase voll habe. Dr. Wells führte nämlich seinen Arztberuf alles andere als ehrenhaft aus und war zu sehr hinter anderen Frauenröcken her.
In Das indische Tuch sind Mr. und Mrs. Tilling auf Marks Priory zu Gast, da sie nach Erfüllung einer Auflage eine Erbschaft antreten möchten. Die Beiden sind vermutlich schon seit rund 20 Jahren verheiratet. Damals war Mrs. Tilling noch mittellos und heiratete nicht aus Liebe, sondern um sich einen besseren Lebensstandard zu sichern. Mr. Tilling dagegen war immer in seine Frau verliebt gewesen. Jetzt, da Mrs. Tilling kurz davorsteht, zu finanziellem Wohlstand zu kommen und Mr. Tilling an der Börse erhebliche Niederschläge hinnehmen musste, wendet sich die Gesinnung von Mrs. Tilling. Es kommt zum Konflikt/Streit zwischen den Eheleuten, wobei sie ihm eröffnet, dass sie ihn nie geliebt habe. Mr Tilling ist zurecht erbost, als er von den Gefühlen seiner Frau erfährt und droht ihr. Sie hingegen möchte sobald wie möglich die Scheidung. Zu einer Konfliktlösung, Aussöhnung oder Scheidung kommt es nicht mehr, da Mrs. Tilling noch am selben Abend des Streitgesprächs erdrosselt wird.
Dann das hier: In Der Bucklige von Soho trifft eine Wanda Merville beim Rechtsanwalt Stone ein, die das Erbe ihres Vaters Donald Perkins antreten soll. Ihre Eltern hatten sich getrennt, als sie noch klein war. Wanda ist daraufhin mit ihrer Mutter nach Amerika gegangen. Letztere starb nach wenigen Jahren. Ihren Vater hat sie nicht wiedergesehen. Sie ist auch in dem Glauben, dass er sich nicht für sie interessiert hatte. Erst durch Rechtsanwalt Stone erfährt Wanda von dem Verlangen ihres Vaters, zu erfahren, ob aus seiner Tochter eine anständige Frau geworden ist, die auch würdig ist, das Erbe anzutreten. Leider ist es zu keiner Aussöhnung zwischen der nun erwachsenen Tochter und dem Vater gekommen, da er ja der Erblasser ist. Wanda erkennt nun, dass sie ihrem Vater seit ihrer Kindheit doch nicht gleichgültig war, sonst hätte er ihr auch nicht 1,5 Mio. Dollar hinterlassen.
Ich kann dein Echauffieren ob des "Drache-Skandals" sehr gut verstehen - mir hat´s den Spaß genommen! Aber nun gut. Ein Hoch auf Gasthaus, Fuchsberger und Dor.