Für Count heißt es also "Kinski gegen Peters". Und wie immer, wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte:
Die Edgar-Wallace-Oskars 2015 Bester Nebendarsteller (böse) (Plätze 3 bis 1)
Hier nun die Top-3 der Kategorie „Bester Nebendarsteller (böse)“:
Platz 3 (111 Punkte): Werner Peters (Bertram Cody) / Die Tür mit den 7 Schlössern (5 Nominierungen, in der Stimmabgabe 4x 10 Pkt.)
Platz 2 (118 Punkte): Klaus Kinski (Stuart Bresset) / Die seltsame Gräfin (5 Nominierungen, in der Stimmabgabe 7x 10 Pkt.)
Platz 1 (119 Punkte): Ady Berber (Jacob Farell) / Die toten Augen von London (8 Nominierungen, in der Stimmabgabe 6x 10 Pkt.)
Manchen Personen möchte man einfach nicht nachts im Dunkeln begegnen: Ady Berber personifiziert als blinder Jack das durch den Nebel schleichende Grauen, ein willenloses Mordwerkzeug mit brutaler und unbarmherziger Ausstrahlung. Dies erweist sich als Idealrolle für den Mimen, der als Mann fürs Grobe trefflich besetzt ist. Die famose Arbeit der Maskenbildner sorgt dafür, dass Jacob Farell zum Fürchten aussieht.
Die Edgar-Wallace-Oskars 2015 Beste Nebendarstellerin (böse) (Die Laudationen)
Als Top-3-Kandidaten verbleiben im Rennen:
■ Gisela Uhlen (Emely Cody) / Die Tür mit den 7 Schlössern ■ Elisabeth Flickenschildt (Nelly Oaks) / Das Gasthaus an der Themse ■ Friedel Schuster (Lady Sheringham) / Der Mann mit dem Glasauge
Das sagen die Werter zu den drei Bestplatzierten der Kategorie „Beste Nebendarstellerin (böse)“:
Gisela Uhlen (Emely Cody) / Die Tür mit den 7 Schlössern
„Eiskalt“ ist das Wort, das mit Emely Cody unlöslich verbunden ist. Uhlen stellt die Strategin, bei deren Auftauchen die Temperaturen im Fernsehzimmer um mindestens zehn Grad abfallen, mit reduziertem Mienenspiel und dennoch mit diebischer Freude an der Bösartigkeit dar, führt ihren Filmgatten an der kurzen Leine und tritt überlegen und intelligent denjenigen entgegen, die sich ihrem eigenen Vorteilsdenken in den Weg stellen.
Elisabeth Flickenschildt (Nelly Oaks) / Das Gasthaus an der Themse
Bei Nelly Oaks traut sich kein Gast, die Zeche zu prellen! Flickenschildts schmuckbehangene Darstellung einer Kaschemmenwirtin entwickelt eine Omnipräsenz des Bösen, die jede Szene dominiert, aber ihren Kollegen dennoch nicht die Show stiehlt. In den Weiten des Wallace-Kosmos ist Nellys Charakter so schwarz wie ihr Kohlenkeller. Flickenschildt demonstriert in jeder Geste schauspielerische Größe und ist, wenn sie es vielleicht auch nicht gern hört, als Nelly Oaks ihrem Publikum am besten im Gedächtnis geblieben.
Friedel Schuster (Lady Sheringham) / Der Mann mit dem Glasauge
In einer Zeit, in der die Wallace-Reihe eher kitschige Akzente setzt, schockiert Friedel Schuster mit der zurückgenommenen Darstellung einer mitleidlosen Bordellbesitzerin. Die kühl berechnende Verbrecherin kommt im Gewand einer britischen Lady daher und enthüllt nach und nach fulminant fiese, ja geradezu teuflische Charakterzüge. Schon Florian Pauer schrieb, dass man ihr die Pest an den Hals wünscht.
Oha. Das ist aber ein Sprung zwischen Platz 5 und Platz 4. Da gab es anscheinend ein sehr eindeutiges Favoritinnen-Quartett. Hätte ich so auch nicht erwartet.
Gubanov
(
gelöscht
)
Beiträge:
30.09.2015 22:00
#144 RE: Die Edgar-Wallace-Oskars 2015: Ergebnisse
Die Edgar-Wallace-Oskars 2015 Beste Nebendarstellerin (böse) (Plätze 3 bis 1)
Hier nun die Top-3 der Kategorie „Beste Nebendarstellerin (böse)“:
Platz 3 (118 Punkte): Friedel Schuster (Lady Sheringham) / Der Mann mit dem Glasauge (10 Nominierungen, in der Stimmabgabe 4x 10 Pkt.)
Platz 2 (149 Punkte): Gisela Uhlen (Emely Cody) / Die Tür mit den 7 Schlössern (15 Nominierungen, in der Stimmabgabe 6x 10 Pkt.)
Platz 1 (187 Punkte): Elisabeth Flickenschildt (Nelly Oaks) / Das Gasthaus an der Themse (16 Nominierungen, in der Stimmabgabe 13x 10 Pkt.)
Bei Nelly Oaks traut sich kein Gast, die Zeche zu prellen! Flickenschildts schmuckbehangene Darstellung einer Kaschemmenwirtin entwickelt eine Omnipräsenz des Bösen, die jede Szene dominiert, aber ihren Kollegen dennoch nicht die Show stiehlt. In den Weiten des Wallace-Kosmos ist Nellys Charakter so schwarz wie ihr Kohlenkeller. Flickenschildt demonstriert in jeder Geste schauspielerische Größe und ist, wenn sie es vielleicht auch nicht gern hört, als Nelly Oaks ihrem Publikum am besten im Gedächtnis geblieben.
Zitat von Peter im Beitrag #130Edith Hancke sah ich positiver, hätte aber vor allem Gisela Uhlen und Brigitte Horney gern ein Stück weiter oben gesehen. Agnes Windeck ist sicher keine Außenseiter-Siegern und verdiente sich die Auszeichnung durch den überaus mutigen Einsatz im Zinker. Aber ganz davon abgesehen fiel mir auf, dass die Auswahl in dieser Kategorie - rein quantitativ - gar nicht so riesig erschien.
Das seh ich ähnlich, vor allem auch bezüglich der gefühlt vergleichsweise relativ geringen Auswahl in dieser Kategorie, da mir Edith Hancke auch in der Nominierungsphase mehrfach in den Kopf kam, ohne dass ich jemals ernsthafte diesbezügliche Nominierungsambitionen gehabt hätte, einfach weil sie so gut in das "Beuteschema" passt
Ich hätte gar nicht die eine gute Nebendarstellerin auswählen können. Uhlen, Steppat, Horney und Gruel kämen zwar bei mir vor Hancke, aber eine Wahl hätte ich schwerlich treffen können. Also Glückwunsch an die Windeck.
Und das nächste erwartbare Ergebnis. Ich hätte zwar lieber die Uhlen vorne gesehen, aber die Präsenz der Flickenschildt im Gasthaus ist tatsächlich so riesig, dass sie in dem Film gefühlt eine Hauptrolle spielt.
Für Nelly freue ich mich sehr. Dies ist fürwahr ein - durch seriöse Geschäfte - redlich verdienter Oskar. Eine Grande Dame für die Hafenschicht, mit unvergesslichem Kaschemmen-Charisma. Die einzige Konkurrentin, die in dieser Kategorie wirklich auf Augenhöhe agierte, war für mich die kontrolliert herrische Emily, die immerhin bestmöglich mit dem zweiten Platz belohnt wurde. Wenn man die Wallace-Serie auf eine Kult-Killer-Figur reduzieren müsste, die nicht nur aus dem Hintergrund hext, zinkt, quakt oder bogenschießt, dann wäre es wohl der blinde Jack. Die Verehrung für Mr. Farell ist bei mir mindestens so ausgeprägt wie bei vielen anderen, daher würde ich mich nie über die Entscheidung beschweren. Aber andererseits kann man es auch als eine gewagte Wahl bezeichnen. Es handelt sich ja immerhin um einen Schauspieler-Oskar für Ady Berber gegen Kaliber wie Kinski & Peters. Liebe Leute....... Da haben wir wohl beide Augen zugedrückt......
Das K. Kinski gerade bei "böse" kurz vor der Ziellinie abgefangen wird und bei den "guten" seinen Oskar bekommt - das hat schon was.Aber Schauspielleistungen hin oder her auch der blinde Jack steht für alles was wir an E.Wallace lieben und was uns seit vielen Jahren fasziniert.Da ich Fan von beiden bin hätte es von mir aus auch zwei erste Plätze geben können.