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 Edgar-Wallace-Forum
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Peter Ross Offline



Beiträge: 2.000

08.02.2022 07:52
#151 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten



08.02.

Rudolf Fenner hätte heute seinen 112. Geburtstag gefeiert


Auch, wenn er eigentlich in Gasthaus und Augen nur Nebenrollen hatte, waren diese von Rudolf Fenner sehr einprägsam dargestellt. In Augen spielte er Matthew „Matt“ Blake, in Gasthaus den Bar-Arbeiter Willy. Beides Typen, die in ihrem kriminellen Umfeld mitspielen, aber nie selber den Drahtzieher abgeben. Wenn ich mich richtig erinnere, wäre aber beim Gasthaus laut Buch tatsächlich Willy der Hauptverbrecher gewesen, was aber ja bekanntlich so nicht verfilmt wurde.
Obwohl er am 16.11.1982 in Hollenstedt verstorben ist, wirkte er aber bereits ab etwa 1973/1974 nicht mehr in Produktionen mit. Daher sucht man weitere Auftritte bei Derrick/Der Kommissar/Der Alte dann auch vergebens.
Geboren ist Fenner am 08.02.1910, das war heute vor 112 Jahren.

Weitere Ereignisse:
- Tod Alice Treff (2003)
- Geburt Henry Lorenzen (1899, "Der grüne Bogenschütze")

Und morgen gedenken wir der Vorstellungskraft, der Phantasie...

Jan Offline




Beiträge: 1.753

08.02.2022 08:56
#152 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

Zitat von Peter Ross im Beitrag #151

- Geburt Henry Lorenzen (1899, "Der grüne Bogenschütze")


Den musste ich tatsächlich erst einmal googeln, und selbst nachdem ich ein Bild von ihm nun dort fand, hätte ich ihn nicht ohne Weiteres zuordnen können. Es scheint sich um den Mann zu handeln, der noch vor den Credits durch Bellamys Wohnzimmer streift, der Bogenschützen-Figur so seltsam über den Arm streicht und dann als Toter, Eddi Arent zufolge, doch für einen ganz "hübschen Film" sorgen wird?!

Gruß
Jan

Peter Ross Offline



Beiträge: 2.000

08.02.2022 15:43
#153 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

Zitat von Jan im Beitrag #152
Zitat von Peter Ross im Beitrag #151

- Geburt Henry Lorenzen (1899, "Der grüne Bogenschütze")


Den musste ich tatsächlich erst einmal googeln, und selbst nachdem ich ein Bild von ihm nun dort fand, hätte ich ihn nicht ohne Weiteres zuordnen können. Es scheint sich um den Mann zu handeln, der noch vor den Credits durch Bellamys Wohnzimmer streift, der Bogenschützen-Figur so seltsam über den Arm streicht und dann als Toter, Eddi Arent zufolge, doch für einen ganz "hübschen Film" sorgen wird?!

Gruß
Jan


Ich hatte auch in Erwägung gezogen, über Henry Lorenzen zu berichten. Aber es gibt unterschiedliche Quellen.
Einmal heißt es, er sei Polizeisergeant im Keller bei Bellamy: Bewertet: "Der grüne Bogenschütze" (1960/1, 4) (4)
Auf wikipedia heißt es, er sei das erste Mordopfer: https://de.wikipedia.org/wiki/Der_gr%C3%...%C3%BCtze_(Film) Aber auch diese Angaben sind ja nicht immer richtig.
Ansonsten war mir aufgefallen, dass er ja wie viele Akteure der ersten Filme aus Dänemark kommt. Aber er ist in Berlin gestorben. Zudem war er wohl Komiker, bzw. hatte in dem Bereich verschiedene Rollen.

Jan Offline




Beiträge: 1.753

08.02.2022 22:16
#154 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

Zitat von Peter Ross im Beitrag #153

Einmal heißt es, er sei Polizeisergeant im Keller bei Bellamy: Bewertet: "Der grüne Bogenschütze" (1960/1, 4) (4)
Auf wikipedia heißt es, er sei das erste Mordopfer: https://de.wikipedia.org/wiki/Der_gr%C3%...%C3%BCtze_(Film)


Ich habe mir die Szenen gerade noch einmal angesehen. Gegen das erste Mordopfer spricht m.E., dass der Mann mit dem auffälligen Schal ein gut erkennbares Grübchen am Kinn hat. Zieht man zum Vergleich Lorenzens Abbildung auf einer Ansichtskarte aus dem Jahr 1960 (google) heran, so hat Lorenzen definitiv kein Grübchen am Kinn und wirkt alles in allem auch deutlich voller im Gesicht als das hagere Mordopfer. Die Statur wiederum spräche tatsächlich eher für den Seargent in Bellamys Keller, wobei ich den nicht für einen über 60-jährigen Mann halten würde, sondern erheblich jünger einschätzen würde. So richtig passt der Gesuchte irgendwie weder auf das Mordopfer noch auf den Seargent.

Edit: Ich habe Bannister und Coolman verwechselt. Seargent Coolman weist tatsächlich ganz offensichtliche optische Parallelen zu Lorenzen auf. Da würde ich mich jetzt auch fast darauf festlegen, dass er das ist.

Gruß
Jan

Peter Ross Offline



Beiträge: 2.000

09.02.2022 08:20
#155 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten



09.02.
Heinz Drache hätte heute seinen 99. Geburtstag gefeiert




Wenn man den Namen Heinz Drache (1923-2002) hört, denkt man sofort an die Edgar-Wallace-Filme, vielleicht noch an „Das Halstuch“ , eventuell auch an Hauptkommissar Bülow aus dem Berliner Tatort. Er ist mehr an Wallace gekoppelt als andere bekannten Namen: Fuchsberger, Kinski und Arent sind auch in anderen Zusammenhängen sehr präsent. Höchstens bei Siegfried Schürenberg dürfte es mittlerweile ähnlich sein.
Heinz Drache legte immer sehr viel Wert darauf, als qualifizierter und seriöser Schauspieler wahrgenommen zu werden, der das Handwerk von der Pieke auf gelernt hatte. Immerhin war er Teil des Ensembles der Theaterlegende Gustaf Gründgens gewesen und hatte mit den ganz großen deutschen Darstellern im Ensemble gespielt.
Auch wenn Fans das nicht gerne hören: die meisten deutschen Schauspieler nahmen die Wallace-Filme zunächst nicht so ernst. Naive Geschichten, klischeehafte Figuren und eine Inszenierung, die mehr Wert auf Aktion als auf Schauspiel legte. Andererseits verdiente man und konnte seine Popularität steigern. Erstmals sah man allerdings dann bei Kinski, dass die Wallace-Filme dem Schauspieler auch einen künstlerischen Schub geben konnten.
Nach einigen größeren Rollen in Spielfilmen und schon einem ersten Wallace-Film bei Kurt Ullrich ( „Der Rächer“ 1960 ) hatte Heinz Drache seinen großen Durchbuch mit dem sechsteiligen Durbridge-Krimi „Das Halstuch“ 1962), in dem er den Ermittler Inspektor Yates spielte. Am großen Erfolg dieses Fernsehkrimis hat Heinz Drache einen gehörigen Anteil. Er legte den Inspektor als unbeirrbaren und selbstbewussten Charakter an, dem man zutrauen konnte, sich im Geflecht der wenig vertrauenswürdigen Personen durchzusetzen. Das Publikum war begeistert.
Sofort danach folgte mit „Die Tür mit den sieben Schlössern“ (1962) Draches erster Rialto-Wallace und erstmals gab es in den Wallace-Filmen ein gleichgewichtiges Pendant zu Joachim Fuchsberger als Hauptdarsteller. Heutzutage liest man oft von den biederen Wallace-Hauptdarstellern. Dem muss man entschieden widersprechen, denn zur Enstehungszeit wirkte gerade Heinz Drache ungewöhnlich energisch, fast frech und unsympathischen Zeitgenossen gegenüber nicht zimperlich, ganz im Gegensatz zu deutschen Filmhelden der 50iger Jahre. Nur sein Umgang mit attraktiven Frauen dürfte uns heute leicht befremdlich erscheinen.
In „Der Zinker“ (1963) hat er diese Rolle bis zur „Schnoddrigkeit“ weitergetrieben. Im verbrecherischen oder auch liebenswerten Wahnsinn (Agnes Windeck, Schürenberg und Arent) der Ereignisse blieb er stets rational und konnte entschlossen handeln. Mit Kraft und Energie setzte er cool seine Ziele durch. Nach „Das indische Tuch“ (1963) folgte dann „Der Hexer“ (1964), in dem gelungen sein Typ zu Fuchsberger abgegrenzt war. Im Gegensatz zu diesem hatte Drache nämlich häufiger mal einen leichten Informationsvorsprung vor den Zuschauern und wirkte dadurch sehr viel souveräner aber auch etwas misteriöser. Nach „Neues vom Hexer“ (1965) und „Das Rätsel des silbernen Dreieck“ (1966) folgte sein letzter Wallace- und letzter Kinofilm überhaupt: „Der Hund von Blackwood Castle“ (1967). Wieder sehr forsch in das Geschehen eingreifend und wieder mit unbekannten Ambitionen täuschte er hier die Zuschauer und erwies sich auch als überzeugender Bösewicht (wie auch in dem Agentenkrimi „Schüsse im 3/4-Takt“ , 1965 ).
Auch in anderen Filmen der Zeit hat er diesen etwas härteren Typ immer auf gleich hohem Niveau gespielt, wie zum Beispiel in „Nur tote Zeugen schweigen“ (1962) , „Das Wirtshaus von Dartmoor“ (1965) oder dem Afrika-Wallace-Film „Sanders und das Schiff des Todes“.
Nach 1967 wandte sich Heinz Drache wieder verstärkt seinem eigentlichen Betätigungsfeld zu: dem Theater.
In den 70iger Jahren sah man ihn zwar nur zweimal im Fernsehen: in dafür aber überdurchschnittlichen Folgen der Serien „Der Alte“ und „Derrick“. Damit drehte er insgesamt neun mal mit Regisseur Alfred Vohrer.
Heinz Drache hatte den Ruf, arrogant zu sein, sehr von seinen Fähigkeiten überzeugt zu sein. Nur dem Hauptkommissar Bülow im Tatort merkt man das leider manchmal etwas an.
Was die Wallace-Filme betrifft, mag das hinter den Kulissen auch so gewesen sein, was geht es uns an. Allerdings kann er mit Recht stolz auf seine darstellerische Leistung in den Wallace-Filmen sein. Er hat die Filme zusammen mit Joachim Fuchsberger maßgeblich geprägt und ohne ihn wären die Filme nicht das, was sie sind.
Heinz Drache ist verstorben am 03.04.2002 in Berlin, geboren am 09.02.1923 in Essen. Das war heute vor 99 Jahren.

Der heutige ausführliche Würdigung wurde von @fritz k verfasst und mir zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

Weitere Ereignisse:
- Drehbeginn "Die Blaue Hand" (1967)

Und morgen kommt Edgar Wallace...

Havi17 Offline




Beiträge: 3.764

09.02.2022 11:50
#156 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

Mag sein, daß er "etwas arrogant" war, er traute sich zurecht wie ich finde auch Kritik zu üben. Besonders an der absteigenden Quailtät der Tatort-Drehbücher. Dazu gab es auch von Hansjörg Felmy Unterstützung. Das hat sich inzwischen weiter und ja inzwischen ganz von selbst erledigt.

Gruss
Havi17

Savini Offline



Beiträge: 756

09.02.2022 13:33
#157 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

Zitat von Havi17 im Beitrag #156
Mag sein, daß er "etwas arrogant" war, er traute sich zurecht wie ich finde auch Kritik zu üben. Besonders an der absteigenden Quailtät der Tatort-Drehbücher. Dazu gab es auch von Hansjörg Felmy Unterstützung.

Was das angeht, so wurde in einem anderen Forum erwähnt, dass Drache zwar schwierig sein konnte, aber auch mitunter aneckte.
So geriet er mit Harald Reinl aneinander, als dieser ihm eine Rolle in "U 47 - Kapitänleutnant Prien" anbot; Drache lehnte ab, weil er das Drehbuch verlogen fand.
Stattdessen spielte er in zu dieser Zeit unbequemen Filmen wie "Der Rest ist Schweigen" und "Zeugin aus der Hölle" mit.
Ein Forumsmitglied meinte, diese Unbestechlichkeit würde manche wenig schmeichelhafte Geschichten über Drache als Kollege aufwiegen.

Georg Online




Beiträge: 3.263

09.02.2022 15:43
#158 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

@Peter Ross: Vielen Dank für Deinen tollen, informativen, täglichen Einsatz und Input hier! Das belebt das Forum wieder sehr!
Ich hätte jedoch eine Bitte: Nun wurde schon zum mindestens zweiten Mal (einmal in einer Überschrift und einmal in einem Artikel) der Mörder aus einem Wallace-Film gespoilert! Es mag sein, dass die meisten hier alle Filme kennen, es gibt aber auch Leute, bei denen das nicht so ist bzw. die, so wie ich auch, sich nicht bei allen Filmen an den Täter erinnern können. Vielleicht kann man das in Zukunft ausblenden oder zumindest mit ***Achtung Spoiler*** markieren! Vielen Dank.

Zu Heinz Drache eine Anekdote, die mir erzählt wurde: Ein kürzlich im hohen Alter verstorbener Drehbuchautor, mit dem ich die letzten Jahre viel in Kontakt war, hat mir mal über ein gemeinsames Abendessen mit Heinz Drache und Hans Söhnker berichtet. Dabei hat er Drache als sehr eingebildet beschrieben, einen Egozentriker, der über drei Stunden nur über sich erzählt hat und dabei ausschließlich seine Kenntnisse und sein Können lobte bzw. damit geprahlt hat. *Anekdote Ende*. Das war zumindest sein Eindruck. De mortibus nihil nisi bene.

Savini Offline



Beiträge: 756

09.02.2022 16:00
#159 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

Dass Drache eitel etc. war, dürfte kaum zu bestreiten sein (siehe auch ein Interview mit Eva Ebner, in dem er als divenhaft beschrieben wurde).

DanielL Offline




Beiträge: 4.155

09.02.2022 16:23
#160 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

Zitat von Georg im Beitrag #158
@Peter Ross: Vielen Dank für Deinen tollen, informativen, täglichen Einsatz und Input hier! Das belebt das Forum wieder sehr!
Ich hätte jedoch eine Bitte: Nun wurde schon zum mindestens zweiten Mal (einmal in einer Überschrift und einmal in einem Artikel) der Mörder aus einem Wallace-Film gespoilert! Es mag sein, dass die meisten hier alle Filme kennen, es gibt aber auch Leute, bei denen das nicht so ist bzw. die, so wie ich auch, sich nicht bei allen Filmen an den Täter erinnern können. Vielleicht kann man das in Zukunft ausblenden oder zumindest mit ***Achtung Spoiler*** markieren! Vielen Dank.



Guter Hinweis. Falls es ohne Spoiler einmal nicht auskommt - es gibt sogar eine konkrete Funktion dafür.

Einfach im Menü das "Mappen"-Icon auswählen oder den Code wie in diesem Beispiel verwenden:

1
 
Der Mörder war[spoiler]der Gärtner![/spoiler]
 


Sieht dann so aus:

Der Mörder war

der Gärtner!

Gruß,
Daniel

Peter Ross Offline



Beiträge: 2.000

09.02.2022 16:47
#161 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

Danke für das positive Feedback und die Anregungen für die Spoiler-Thematik. Da ich selber alle Filme schon mehrfach gesehen habe, habe ich von mir auf andere geschlossen.
Aber die Spoiler-Funktion kenne ich natürlich und würde sie dann mal künftig einsetzen. Macht ja Sinn.

Count Villain Online




Beiträge: 4.616

09.02.2022 17:09
#162 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

Na ja, ob das so viel bringt. Wenn bei "Inspektor" Drache zum Beispiel zwischendrin ein mysteriöser Spoiler auftaucht, könnte man leicht auf den Gedanken kommen, dass er eventuell auf der anderen Seite des Gesetzes ist. Also besser den Film dann auch gleich mit in den Spoiler packen!

Jan Offline




Beiträge: 1.753

09.02.2022 18:05
#163 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

Ich meine, es war Eva Ebner, die in Bezug auf Heinz Drache die wunderbare Formulierung des "Gockelns" prägte.

Sehr wahrscheinlich hielt sich Drache tatsächlich für einen exzellenten Schauspieler, und ebenso wahrscheinlich ist es, dass das gar nicht so falsch war. Sein in gewissem Wettbewerb stehender Wallace-Kollege Joachim Fuchsberger war ja vielmehr Entertainer denn Schauspieler, sodass sich Drache mutmaßlich überlegen gefühlt haben könnte. Viele Schauspieler, denen es ähnlich erging wie Heinz Drache, flüchteten sich in eine ironische Grundhaltung, die ihre Distanz zum jeweiligen Film ausdrücken sollte. Prominente Beispiele, die mir sofort einfallen, sind Stewart Granger und O.W. Fischer; in Grenzen auch Siegfried Lowitz, der seinen "Alten" auch nicht wirklich für große Kunst hielt und ihn stellenweise zu veralbern trachtete. Bemerkenswerterweise findet man diese ironische Distanz bei Heinz Drache - zumindest in den Filmen, die ich mit ihm kenne - nicht. Er verfiel eher in eine gewisse Steifigkeit, die in seiner Tatort-Bülow-Rolle ja fast schon in purem Trotz endete.

Diese schauspielerische Tendenz zum Snobismus, zur leicht theatralen Unbeweglichkeit und der "gockeligen" Überheblichkeit passte zu seinen Wallace-Rollen - ob nun immer beabsichtigt oder nicht - hervorragend. Wie trefflich bildete er insofern doch den passenden Gegenpol zum smarten Liebling Fuchsberger. Der eine wäre in der Rolle des anderen zumeist kaum vorstellbar, und durch die inszenatorische Konstanz blieben beide, über die Jahre weiterentwickelt, ihren Rollen recht treu.

Lange Rede, kurzer Sinn - Gockel hin, Gockel her: Heinz Drache gehört für mich unveränderlich zu den deutschen Edgar-Wallace-Filmen.

Gruß
Jan

Mr Keeney Offline




Beiträge: 1.365

09.02.2022 23:42
#164 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

Zitat Havi: „Mag sein, daß er "etwas arrogant" war, er traute sich zurecht wie ich finde auch Kritik zu üben. Besonders an der absteigenden Quailtät der Tatort-Drehbücher. Dazu gab es auch von Hansjörg Felmy Unterstützung. Das hat sich inzwischen weiter und ja inzwischen ganz von selbst erledigt.“


Die alte „früher-heute Vergleich(s)“ Kerbe mal wieder, oder? Ganz kurz meinen Senf zum Tatort-Thema (OT daher ganz kurz): Felmy hatte m. E. Ende der 70er ganz zurecht die Qualität der Drehbücher gerügt, war der Tatort doch in allzu eingefahrene Gleise und in seine vielleicht größte Krise geraten. Nicht von ungefähr räumte dann ja Schimanski kurze Zeit später Gottseidank auch gründlich auf und der riesige Erfolg, den dieser frische Wind hatte, gab letztlich beiden recht. Drache tauchte dagegen in der zweiten Hälfte der 80er in ziemlich drögen und tendenziell zu den schwächeren Beiträgen der Reihe zählenden Produktionen auf, irgendwie aus der Zeit gefallen. So sehr ich ihn in seinen 60er Rollen schätze und seine Art knuffig finde, die Bülow Tatorte waren einfach überholt und viel zu bieder. Auch hier ist eine Kritik durchaus angebracht. In den 90ern brachten dann vor allem München und Köln wieder ordentlich Furore in den Tatort. Auch wenn angesichts der heutigen Vielzahl von Tatorten sicher nicht alles Gold ist und manches auch unnötiger Durchschnitt: es gibt seither immer wieder viele Highlights, die mit den hier so hochgeschätzten 70er Filmen mithalten können, ja diese meiner Meinung nach in Sachen Innovation sogar eher überbieten.

Pauschale Statements bezüglich abnehmender Qualität empfinde ich persönlich daher als unangebracht.

Peter Ross Offline



Beiträge: 2.000

10.02.2022 08:01
#165 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten



10.02.

Hallo, hier spricht Edgar Wallace




Ihm haben wir die Edgar Wallace-Filme zu verdanken! Journalist, Schriftsteller, Drehbuchautor und zuletzt sogar Regiesseur Edgar Wallace ist am 10.02.1932 leider von uns gegangen.
Der am 01.04.1875 in Greenwich bei London geborene "Richard Horatio Edgar" war Sohn von Mary Jane „Polly“ Richards, einer britischen Schauspielerin.
Zunächst einmal widmete er sich aber seiner jourlistischen Tätigkeit, war unter anderem für Reuters beschäftigt.
Mit den ersten Romanen ging es dann ab 1905 los, als er "Die vier Gerechten" veröffentlichte. Anfang der 1920er Jahre stiegen dann Verkaufszahlen seiner Romane massiv an.
Es heißt, er habe folgend auch einen "exzessiven Lebensstil" geführt.
Seine erste Regie eines Films war "The Squeaker" (Großbritannien 1930). Seit letztes großes Werk war "King Kong und die weiße Frau".
Ohne ihn hätte es die populären Edgar Wallace Filme ab 1959 nie gegeben. Edgar Wallace. Gestorben ist er heute vor 90 Jahren.

Und morgen geht es mit einem Darsteller weiter, der bei den Reinl-Filmen immer gerne dabei war.

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