Ja, der Adi Berber ist dann so eine Sache, lebt doch seine Darbietung im Wesentlichen von der Maskerade und den Einstellungen, die man für ihn fand. Hier hätte ich mir auch eher Werner Peters gewünscht. Aber dass der Oscar so oder so nicht an Klaus Kinski in dieser Kategorie geht, ist eh verwunderlich. Auswahl hätte es für ihn ja genug gegeben.
Mit Elisabeth Flickenschildt hingegen hatte ich fest gerechnet. Da gibt es zwar auch einige weitere Aspirantinnen, denen man es wünschen würde, sie ist aber zu überdimensional, als dass ihr der Preis entgehen könnte. Insofern geht's m.E. bei den Preisträgern ziemlich verdient weiter!
Zitat von brutus im Beitrag #152Das muss auch die gute Emily neidvoll anerkennen.
Herrlich! Und natürlich ganz meine Meinung: Emely Cody ist spitze, aber die Oaks übertrumpft einfach niemand. So ist Nelly nach ihrer knappen und bedauerlichen Niederlage in der Song-Kategorie wenigstens für ihr reizendes Auftreten als solches ausgezeichnet worden.
Zitat von schwarzseher im Beitrag #150Das K. Kinski gerade bei "böse" kurz vor der Ziellinie abgefangen wird und bei den "guten" seinen Oskar bekommt - das hat schon was.
Das war genau die Sache, die mir auch aufgefallen ist. Durchaus pikant, aber, wie ich finde, anhand der Rollen sehr gerechtfertigt. Auch wenn Stuart Bresset in der Gräfin sicher sehr überzeugend ist und sein "Ich bin es, die Stimme" beim Telefonieren in mein Standardrepertoire übergegangen ist , würde ich nie darauf kommen, ihn als besten verbrecherischen Nebendarsteller der Serie zu bezeichnen.
Was ich bezüglich der Nebenschauspieler allerdings bemerkenswert finde, ist, dass auf Seiten der Guten wieder einmal Eddi Arent und Siegfried Schürenberg ausgestochen worden sind - ganz ähnlich wie im Schauspieler-Grandprix. Damals war's der größte "Skandal" der Veranstaltung, als Arent knapp gegen Windeck verlor; heute scheinen Arents Platzierungen sogar nur auf den Plätzen 7 und 8 niemanden mehr aufzuregen. Vielleicht weil es damals dezidiert um Komik ging und heute eher um schauspielerische Fähigkeiten? Da wird meine etwas provokante Aussage aus dem uMönch-Thread doch nicht etwa wirklich massenkompatibel sein?
Oder ihr hebt euch den Atem einfach für ein paar andere Überraschungen auf, die vielleicht demnächst noch ins Haus stehen ...
Wie gesagt...Schürenberg hätte ganz klar einen Oskar verdient...
In Bezug auf Kinski und die Gräfin bin ich mit dir einig, aber auch nur weil sein bester Auftritt in den Narzissen zu finden ist und er damit als böser Nebendarsteller durchaus einen Oskar mit ins Grab hätte nehmen dürfen. Auf dem Friedhof war er ja schon...mit der "kleinen Nutte!"
Scheint so als fielen Sigi, Eddi und Klausi ein wenig ihrer häufigen Präsenz zum Opfer. Auf Grund ihrer individuellen Klasse bereichern sie zwar jeden Wallace-Film in dem sie mitwirken und bilden damit so eine Art positives Grundrauschen, auf dem dann die Hauptdarsteller, aber auch einige Gaststars glänzen können, man kann sich aber gar nicht so recht entscheiden in welcher Rolle sich denn nun am besten agieren. Es ist sicherlich kein Zufall, das Kinski seinen Oscar eben nicht für eine seiner zahllosen Schurkenrollen bekommen hat. Und Humor ist sowieso ein verdammt schwieriges Terrain. Wäre das hier ein kumulativer Preis, sähe es eventuell anders aus
Gubanov
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01.10.2015 16:29
#156 RE: Die Edgar-Wallace-Oskars 2015: Ergebnisse
Die Edgar-Wallace-Oskars 2015 Bester Hauptdarsteller (Die Laudationen)
Als Top-3-Kandidaten verbleiben im Rennen:
■ Siegfried Lowitz (Inspektor Elk) / Der Frosch mit der Maske ■ Joachim Fuchsberger (Inspektor Holt) / Die toten Augen von London ■ Joachim Fuchsberger (Inspektor Wade) / Das Gasthaus an der Themse
Das sagen die Werter zu den drei Bestplatzierten der Kategorie „Bester Hauptdarsteller“:
Siegfried Lowitz (Inspektor Elk) / Der Frosch mit der Maske
Lowitz’ klassische Kommissar-Figur schlägt den Bogen von der Wallace’schen Romanvorlage bis zu späteren Fernsehkrimi-Ermittlern. Er hat wenig mit den strahlenden Helden der 1950er Jahre zu tun, agiert eher halblegal und aufsässig, dabei aber souverän, spitzbübisch, glaubwürdig und kompetent. Sein Inspektor Elk eröffnete die Reihe mit einem erfahrenen, abgebrühten Kriminalisten, der Blacky Fuchsberger einen stimmigen Kontrast bot, von dem dieser sich abheben konnte.
Joachim Fuchsberger (Inspektor Holt) / Die toten Augen von London
Fuchsbergers prototypischer Auftritt des tatkräftigen und beherzten Rialto-Wallace-Ermittlers vermittelt alles, wofür diese Rollenschablone im Laufe der Serie stehen würde und darüber hinaus auch alle positiven Eigenschaften, die Fuchsberger für den Rest seines Lebens berühmt, beliebt und legendär gemacht haben. Fuchsbergers Interpretation lässt eine moderate sachliche und kriminalistische Mäßigung gegenüber seiner Jugendrolle im „Frosch“ erkennen, die sich auch im Zusammenspiel mit Karin Baal auf angenehme Weise ausdrückt.
Joachim Fuchsberger (Inspektor Wade) / Das Gasthaus an der Themse
In seiner eher ungewöhnlichen Arbeit für die Flusspolizei bedient sich „Inspektor Fuchsberger“ einiger listiger Tricks und Kniffe, um dem Hai auf die Schliche zu kommen. Es handelt sich um einen weiteren Blacky-Prototypen in einer sehr gelungenen Ausprägung, der sehr dynamisch und mitreißend auf das Publikum wirkt und dadurch zum Aushängeschild der Reihe geworden ist. Fuchsbergers Zusammenspiel mit der schutzbedürftigen Brigitte Grothum rührt, während im Umgang mit der Flickenschildt auch deftig die Fetzen fliegen.
Unabhängig von der Platzierung freut es mich das meine "Lieblinge" H. Lange,S.Lowitz und G.Fröbe mit dabei sind .Für mich fehlt da nur noch H.leipnitz und ( denke da wird noch einiges drüber geschrieben ) natürlich ( unverständlicherweise) H. Drache.
Gubanov
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01.10.2015 16:45
#159 RE: Die Edgar-Wallace-Oskars 2015: Ergebnisse
Die Edgar-Wallace-Oskars 2015 Bester Hauptdarsteller (Plätze 3 bis 1)
Hier nun die Top-3 der Kategorie „Bester Hauptdarsteller“:
Platz 3 (108 Punkte): Joachim Fuchsberger (Inspektor Wade) / Das Gasthaus an der Themse (7 Nominierungen, in der Stimmabgabe 4x 10 Pkt.)
Platz 2 (111 Punkte): Joachim Fuchsberger (Inspektor Holt) / Die toten Augen von London (6 Nominierungen, in der Stimmabgabe 4x 10 Pkt.)
Platz 1 (120 Punkte): Siegfried Lowitz (Inspektor Elk) / Der Frosch mit der Maske (9 Nominierungen, in der Stimmabgabe 6x 10 Pkt.)
Lowitz’ klassische Kommissar-Figur schlägt den Bogen von der Wallace’schen Romanvorlage bis zu späteren Fernsehkrimi-Ermittlern. Er hat wenig mit den strahlenden Helden der 1950er Jahre zu tun, agiert eher halblegal und aufsässig, dabei aber souverän, spitzbübisch, glaubwürdig und kompetent. Sein Inspektor Elk eröffnete die Reihe mit einem erfahrenen, abgebrühten Kriminalisten, der Blacky Fuchsberger einen stimmigen Kontrast bot, von dem dieser sich abheben konnte.
Das ist jetzt offenbar ähnlich wie mit Eddi Arent und Siegfried Schürenberg. Hätten bei der Punktevergabe ein oder zwei Fuchsberger-Rollen weniger zur Wahl gestanden, wäre das nicht passiert, aber ich will dieses Ergebnis jetzt gar nicht schlecht reden. Lowitz ist ein würdiger Preisträger und außerdem hat nun ENDLICH auch der "Frosch" einen Oskar bekommen.
Ehrlich gesagt bin ich hoch erfreut über dieses Ergebnis. Hätte Fuchsberger gewonnen - gar noch in den Augen - hätte ich diese Veranstaltung als komplett witzlos und überflüssig abgetan.
Gubanov
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01.10.2015 18:39
#165 RE: Die Edgar-Wallace-Oskars 2015: Ergebnisse
Ich habe schon während der Nominierungsphase bemerkt, dass bei einer nicht zu unterschätzenden Menge von Teilnehmern die Tendenz besteht, die typischen Star-Rollen zu ignorieren. Dieses Phänomen habe ich zunächst als "Altherren-Votum" abgetan. Tatsächlich wirkten sich diese Stimmen aber so drastisch auf die Ergebnisse dieser Kategorie aus (Nichtqualifikation von Drache, Niederlage von Fuchsberger gegen einen nicht ernstzunehmenden Konkurrenten), wie ich es mir anfangs nicht zu träumen gewagt hätte.
Einigermaßen klar ist natürlich, woran das liegt: Aufrichtige und weißwestige Heldenfiguren mit überlebensgroßem Star-Appeal (und genau das sind die Attribute der meisten Fuchsberger- und Drache-Rollen) sind in der Unterhaltungslandschaft, mit der wir außerhalb des Forums konfrontiert werden, völlig außer Mode gekommen, kommen entweder nicht mehr vor oder werden andernfalls nicht für voll genommen oder mittlerweile sogar als realitätsferne Idealisten mit Spott überzogen. An dieses Verständnis halten sich offenbar auch einige Werter, die kurzerhand die Underdogs und "Neben-Hauptrollen" der Serie zu ihren Favoriten machen (Lowitz als bestes Beispiel) und einer Darstellung nur dann volles Gewicht zusprechen, wenn sie Außenseiterqualitäten, undurchsichtige, unleidliche oder desillusionierte Seiten enthält.
Ich finde es ungemein schade und mindestens ebenso realitätsfern, Fuchsberger und Drache mit solchen Ergebnissen abzuspeisen. An deren Verdienste für den Erfolg, die Publikumswirksamkeit und das Charisma der Wallace-Filme kratzt Lowitz nicht 'mal, wenn er sich auf Zehenspitzen stellt. Für mich der einzige völlig unverdiente und unnachvollziehbare Sieger dieses Wettbewerbs.