Zitat von GubanovInteressant, zu lesen, dass du die Auflösung des Romans als seine Schwäche ansiehst. Mir geht es anders: Nach einer tollen Prämisse gefielen mir die etwas langwierigen Ermittlungen im Buch weniger, bevor es gerade wegen der Auflösung wieder immens zulegte. Die Methode, bei nur vier Verdächtigen alle nacheinander als Täter dastehen zu lassen, gefällt mir ganz hervorragend. Auch in der endgültigen Identität des Mörders sehe ich kein Problem, passt die Tat doch nicht nur zu seinem Spielverhalten, sondern auch zu seinem Charakter.
Wahrscheinlich ist es genau diese Methode, mit der ich wenig anfangen kann. Drei Bluffs hintereinander ermüden dann doch, während der wahre Mörder währenddessen einfach etwas zu wenig präsent scheint, um nicht am Ende wie "aus dem Hut gezauberrt" zu wirken. Zumal man auch dadurch, immer den Unverdächtigsten oder den, an den man am wenigsten denkt, den Täter sein zu lassen, sehr berechenbar werden kann. Außerdem ist auch die Überführung nicht gerade eine von Christies Sternstunden. Der Täter wird nervös und anschließend geblufft (auch wenn letzteres natürlich gut zum Kartenmotiv passt, wäre insbesondere nach einer verhängnisvollen Pokerpartie gut gekommen). Andererseits habe ich ja auch nicht geschrieben, dass mir das Buch gar nicht gefallen hätte. Ich halte es im Gegenteil dennoch für sehr gut, genau weil es ein interessantes Motiv (das Kartenspiel, die Mörderrunde) hat - und gerade die Motivromane sind ja oft Christies beste. Ich habe halt einfach im Vorfeld ein wenig zuviel erwartet.
Sehr schön allerdings auch, dass Ariadne Oliver mit ihrem ersten Verdacht am Ende tatsächlich richtig lag. Ich bin ja Ariadne Oliver Fan, wie man unschwer an Fortuna erkennen kann.
Zitat Auch für mich ein schönes, oft unterschätztes, aber eben sehr klassisches Poirot-Buch, das seine Abwechslung vor allem aus der Erzählerperspektive bezieht. Der Schauplatz reiht sich mit "Tod auf dem Nil", "Der Tod wartet" und Co. in die allererste Riege der Christie-Tatorte ein.
Auch hier möchte ich noch einmal sagen, wirklich grandioses Setting. Und auch hier ist natürlich derjenige der Täter, der scheinbar das sicherste Alibi hat - vorhersehbar. Allerdings ist die Durchführung des Mordes verflucht geschickt konstruiert (etwas Ähnliches habe ich in der Wette ja auch probiert). Erinnert an den Schuss aus dem Fenster mit anschließend vorgetäuschten Selbstmord aus der Poirot-Folge und Kurzgeschichte "Der Traum". Aber das Agatha Christie Ideen aus Kurzgeschichten aufgegriffen hat, um später Romane daraus zu stricken ist ja hinlänglich bekannt. Auch wenn das in diesem Fall wohl umgekehrt gewesen sein mag, wenn ich so auf die Jahresangaben in Buch und Booklet schaue.
Zitat Ehrlich gesagt verwundert mich deine Einschätzung, hier das beste der drei Bücher vorliegen zu haben.
Ich will nicht sagen, dass es das beste Buch ist. Es hat mir nur subjektiv am Besten gefallen. Das erklärt sich wahrscheinlich dadurch, dass sich durch die bekannte Film-Adaption gleich ein überaus vertrautes Gefühl eingeschlichen hat. Allerdings möchte ich diese Aussage sogleich revidieren, denn ich habe noch ein Buch vergessen, dass ich ebenfalls gelesen habe - waren übrigens alle noch vom Weihnachtsgabentisch - nämlich DAS HAUS AN DER DÜNE, dass ich von den fünf Büchern derzeit als mein liebstes benennen möchte. Auch dies war durch die Verfilmung gleich sehr vertraut.
Zitat Wenn dir das Buch aber dennoch so gut gefallen hat, wäre ich gespannt, was du zur Suchet-Verfilmung sagst.
Zitat von Count Villain denn ich habe noch ein Buch vergessen, dass ich ebenfalls gelesen habe - waren übrigens alle noch vom Weihnachtsgabentisch - nämlich DAS HAUS AN DER DÜNE, dass ich von den fünf Büchern derzeit als mein liebstes benennen möchte. Auch dies war durch die Verfilmung gleich sehr vertraut.
Das hat mir auch sehr gut gefallen, ich war auch ehrlich überrascht bei der Auflösung, denn der Mörder erscheint recht sympathisch und durch das setting konsequent unverdächtig (so war zumindest mein Eindruck vor ein paar Jahren).
BillyBoy03
"Liberal ist nur ein Fremdwort für haltungs- und charakterlos" Alfred Dorfer, Kabarettist
Der Autor distanziert sich vollinhaltlich von allem, was Alfred Dorfer je gesagt hat, noch sagen wird oder nie zu sagen beabsichtigte!
"Das Haus an der Düne" habe ich auch als stark in der Erinnerung, obwohl es schon ein Weilchen her ist, dass ich es gelesen habe. Seitdem macht es aber regelmäßiger Gastauftritte als Hörbuch im CD-Player als als Verfilmung auf DVD. Ich bin momentan übrigens auch gerade mitten im Christie-Lesefieber. Auf meinem Nachttisch liegt "The Moving Finger" in der schönen Facsimile Edition von Harper Collins und auf CD war heute "Hercule Poirots Weihnachten" dran, gelesen von Klaus Dittmann.
Zitat von Mamba91Im Moment zur Auffrischung meiner Englischkenntnisse:
CARELESS IN RED von Elisabeth George
Walking the cliffs of Cornwell in an attemp to recoder from his loss, the last thing Thomas Lynley expets is a body. At first sight, the young man seems to died in a climbing accident. But soon, against his every intention, Lynley finds himself drawn into a murder inquirey. This time as a potential suspects.
Mein erster Lynley-Krimi und dann auch noch in der englischen Originalausgabe, hinterlässt bisher einen wenig spektakulären Eindruck. Nach Thomas Lynleys Tragödie merkt man es der Geschichte an: Hier stehen alle Zeichen auf "Relauch".
Hallo Mamba91,
falls du doch noch ein gutes Buch von Elizabeth George lesen möchtest,empfehle ich dir eins von ihren Anfängen zu nehmen-mir hat z.B.
GOTT SCHÜTZE DIESES ´HAUS AUF EHRE UND GEWISSEN gut gefallen.
Wenn die genannten besser als CARELESS IN RED (deutsch: DOCH DIE SÜNDE IST SCHARLACHROT) sind, werde ich mal einen Blick riskieren. Im Moment schlage ich mich aber noch mir CARELESS rum. Verdammt dröge diese Angelegenheit.
Ich weiß,habs auch gelesen und es hat mir auch nicht gefallen. Wie gesagt,die ersten Bücher von ihr waren eindeutig besser,besonders die in der Inspektor Linley und Sergeant Havers zum ersten Mal zusammen arbeiten...
Habe gerade EWs "Hands up" in einer Ausgabe aus den späten 60ern oder frühen 70ern (Rote Krimis) gelesen. Ganz nezze Gangstergeschichte, der es allerdings etwas an Fahrt mangelt. Ein Wallace-Roman ohne richtigen Mord. Na ja.
BillyBoy03
"Liberal ist nur ein Fremdwort für haltungs- und charakterlos" Alfred Dorfer, Kabarettist
Der Autor distanziert sich vollinhaltlich von allem, was Alfred Dorfer je gesagt hat, noch sagen wird oder nie zu sagen beabsichtigte!
Ich lese zurzeit "Daemon" von Daniel Suarez. Ein mahnender Ausflug in die zukunftsnahe Kontrolle von einem Programm über das Leben der Menschen, programmiert durch einen verstorbenen Genieprogrammierer. Auf jeden Fall ein sehr unterhaltsames und spannendes Buch.
Endlich kehrt der sagenhafte Burgschatz mit der Reliquie von St.Magnus,dem Schutzpatron des Allgäus,nach Altusried zurück.Vor Jahrzehnten wurde er zufällig unter der Burgruine Kalden gefunden und ging auf weltweite Ausstellungsreise. Nun muss Kluftinger an einer Arbeitsgruppe teilnehmen,die eigens für die Sicherung der Kostbarkeiten gegründet wurde.Priml! Dabei hat er doch ganz andere Probleme:Er muss den Mord an einer alten Frau aufklären,der zunächst als natürlicher Tod eingestuft wurde. Oder hat das eine gar mit dem anderen zu tun? Kluftingers Nachforschungen führen ihn bis nach Wien,wofür er zum ersten Mal fliegen muss. Und sie werden dadurch erheblich beschwert,dass sein Auto gestohlen wird,was er aus Scham verschweigt-den Kollegen und sogar seiner Frau Erika. Das bring ihn mehr als einmal in Bedrängnis.Vor allem natürlich,wenn Dr.Langhammer mit von der Partie ist..
Bis jetzt hab ich erst ein paar Seiten gelesen,aber man fühlt sich sofort wieder heimisch,Kluftinger agiert wie eh und je mit launigen Sprüchen und das Fluchen darf natürlich auch nicht fehlen.Man hat das Gefühl,man würde ihn leibhaftig kennen,besonders wenn er private Sorgen und Nöte hat und versucht,diese allein und mit unkonventionellen Methoden zu lösen. Ein besonderer Umstand sei noch angemerkt:Mittlerweile ist dies Kluftingers 6.Fall und der geneigte Leser hat immer noch nicht erfahren,wie der Kommissar mit Vornamen heißt!!Bin gespannt,wann wir das mal erfahren
Robert Louis Stevenson / Lloyd Osbourne Die falsche Kiste
Nachdem das Buch jahrelang in der Ecke lag, habe ich mich nun erbarmt. Und was soll ich sagen, ein Krimi, bei dem man aus dem lachen kaum herauskommt. Das hätte ich von Stevenson (Die Schatzinsel) nun wirklich nicht erwartet.
Zitat von LutzRobert Louis Stevenson / Lloyd Osbourne Die falsche Kiste
Nachdem das Buch jahrelang in der Ecke lag, habe ich mich nun erbarmt. Und was soll ich sagen, ein Krimi, bei dem man aus dem lachen kaum herauskommt. Das hätte ich von Stevenson (Die Schatzinsel) nun wirklich nicht erwartet.
Schön, dass dieses Buch noch jemand kennt. Ist schon etwas länger her, dass ich es gelesen habe, aber es hat mir außerordentlich gut gefallen. Sehr amüsant geschrieben und zugleich spannend.
Devon,ein verregnetes Waldstück an der Landstraße:Eine junge Frau wird tot aufgefunden,erdrosselt-mit ihrem eigenen Halstuch. Knapp ein Jahr später wird im vornehmen Londoner Stadtviertel Mayfair eine weitere Leiche gefunden,die der schönen Ivy Childess. Wieder ist es eine Regennacht,wieder ist ein Halstuch die Mordwaffe.Superintendent Richard Jury,sein Assistent Wiggins und sein hilfreicher Freund Melrose Plant sind ratlos. Alle Spuren führen ins Nichts-bis eines Tages zwei verschreckte kleine Jungen bei Scotland Yard vorsprechen...
Alle Spuren führen ins Nichts-so hätte auch der Titel lauten können-eines der "schlechteren" Jury-Romane, viele Handlungsstränge,man kommt sich wie in einer Endlosschleife vor und am Schluß gehts wieder Knall auf Fall auf zwei Seiten zur Lösung