in den letzten Tagen hat sich Wallace-technisch etwas bemerkenswertes bei mir getan: Ich hatte mir nämlich seit fast einem Jahr (seit letztem Januar) keinen Edgar Wallace-Film mehr angesehen. Aus welchen Gründen auch immer, vielleicht weil immer noch zuviel andere DVDs darauf warteten, gesehen zu werden, vielleicht aber auch weil ich vorübergehend genug davon hatte.
Vorgestern aber stand ich mit schiefgelegtem Kopf vor meiner Sammlung und plötzlich packte mich ein unwiderstehliches Verlangen, die ganzen Filme einmal wieder zu sehen. Nun habe ich mir in den letzten drei Tagen wieder drei Filme angesehen (die ich aus dem Bauch heraus ausgewählt habe), nämlich "Der Bucklige von Soho", "Zimmer 13" und "Der Mann mit dem Glasauge". Weitere folgen, da bin ich mir sicher!
Auf jeden Fall ist es nach fast einem Jahr mit Horrorfilmen, Exploitation, Autorenfilmen, Trash Chambaras und Italowestern irgendwie schon fast so etwas wie eine "Neuentdeckung", jedenfalls liegt genug Zeit zwischen dem letzten Sehen der Filme zurück um sie wieder "neu" zu erleben und es hat mir sehr viel Spaß gemacht!
Nun wollte ich einfach mal ganz unbefangen fragen, ob ihr auch schon mal eine längere Phase hattet, in der ihr euch überhaupt keine Wallace-Filme angesehen habt und warum das der Fall war, und wie ihr die Filme danach wieder erlebt habt, ob es eher eine wohliges Einnisten in Altvertraute Sphären war oder schon eine Art "Neunanfang"!
Bei mir dauert die Phase noch an und der letzte Wallace, den ich gesehen habe, das war fast schon Anfang des Jahres einer der 98er-Filme, also nicht einmal ein 60s/70s-Klassiker... Ich habe aber in der Zwischenzeit immer wieder die Hörspiele (zuletzt "Der Banknotenfälscher" von Maritim, tolles neues Hörspiel, dass fast 100prozentig dem Film folgt) konsumiert... Ich kenne halt alle Wallace-Filme auswendigt, er mit "Der Rächer" und "Das Rätsel des silbernen Dreiecks" endet die Pause! --- http://www.agentennetz.de.vu ---
Ich kann diese Pausen sehr gut nachvollziehen,da ich auch immer wieder Phasen habe,in denen ich gewisse Genres ruhen lasse.Ich mache das vor allem mit Serien-Folgen (z.B. "Der Kommissar") oder auch Literaturverfilmungen so. Durch den Abstand, den man so gewinnt, sieht man die Filme wieder neu und manchmal entdeckt man auch Dinge,die einem vorher nicht aufgefallen sind. Ich finde auch,daß viele Verfilmungen Tages- bzw. Jahreszeitenabhängig sind. So kann ich z.B. im Sommer keine Dokumentationen oder Filme zum Thema "Drittes Reich" sehen.Die beiden Filme,welche ich mir im Sommerurlaub gekauft habe ("Der Untergang" und "Die weiße Rose") warten deshalb noch auf ihren ersten Einsatz. Wenn mich die Lust auf ein Genre dann wieder packt,sehe ich mir wochenlang die selben Filme daraus an (z.B. alle Bryan-Edgar-Wallace-Filme oder alle Mabuses).
Ja, das kenne ich auch gut! So hatte ich eben auch einmal einen Monat eine Phase wo ich mir nur Gialli angesehen habe, dann wieder mehrere Italo-Western und dann wieder eine Zeit, in der ich abendlicher (kostenfreier) Stammzuschauer in Nürnbergs Arthouse-Kino Nr. 1 war. Es hat mich im Rückblick nur gewundert weil es das erste Mal war, das ich solange auf Wallace verzichtet habe. Interessanterweise haben mir die beiden Farbfilme ("Mann" und "Buckliger") jetzt so gut gefallen wie noch nie, allerdings gelüstet es mich gerade wieder sehr nach einem s/w-Klassiker, vielleicht ist heute abend "Das Gasthaus an der Themse" oder "Das Rätsel der roten Orchidee" dran, mal sehen.
Solche Pausen kann ich bestätigen, mitunter dauerten diese bei mir auch mal mehrere Jahre. Danach ist das für mich auch ein Neuanfang, allerdings mit ein paar Szenen die ich natürlich wiedersehen möchte und vor allen die Garantie das ich mit Sicherheit 90 Min sehr gut unterhalten werde ! Also keine Zeit die wie bei so manchem neuen Film verloren ist, wie ein Essen das nicht geschmeckt hat.
Auch finde ich das Thema "welches Genre zu welcher Zeit" sehr interessant. Damit meine ich sowohl die Jahreszeit als auch die Uhrzeit und natürlich die eigenen Stimmung nicht zu vergessen. In den Anfängen meiner Videosamlung hatte ich eine alphabetische Liste meiner Filme. Immer wieder wurde diese durchgeblättert, letztlich aber suchte ich immer etwas passendes zu meiner Stimmung. Deshalb erstellte ich eine neue Liste wo die Filme nach Genres sortiert sind. Darüber hinaus versuche ich nun eine Datenbank zu bekommen, wo genau diese Stimmungen Suchkriterien für Filme werden können, aber das ist noch ein langer Weg.
Auch von mir völlige Zustimmung Solche Pausen lege ich auch immer wieder mal ein - man geniesst einen Film (ganz egal wie gut er auch ist) halt doch immer noch am meisten wenn man in der absoluten Stimmung für den Film ist, und nicht wenn man ihn "nur" schaut weil man halt weiss das er gut ist. Manchaml schaue ich zum Beispiel auch recht lange keine Wallace Filme, und dann wird es hinterher auf einmal ein echtes "Film-Festival", teilweise dann sogar mit Freunden zusammen die ich extra einlade damit wir die Filme gemeinsam anscheuen können Das gleiche gilt übrigens auch für die Schauspieler die ich am liebsten sehe - manchmal schaue ihre Filme recht lange nicht, und kann es plötzlich zu einem echten Film-Marathon kommen
Also die letzte EW-Pause hatte ich eingelegt - und die ging dann wirklich über Jahre - bis zu dem Zeitpunkt als EW zuerst auf Video und dann auf DVD erschien. Seitdem seh ich mir aber immer wieder mal den ein oder anderen Film an. Nicht jeden Tag jetzt aber so einmal im Monat, wenn absolut gar nix in der Klotze kommt und ich auch zu sonst nix Lust hab. Dann ist EW immer noch ein absoluter Hochgenuss. Nur bei den Büchern, da hab ich jetzt schon seit ein paar Jahren eine Pause eingelegt. Aber vielleicht schnapp ich mir jetzt im Winter mal wieder einen Roman und werd mich in meinen Fernsehsessel guscheln und in 'nem guten alten EW-Roman schmöckern.
Interessant,daß hier auch die Romanvorlagen von Edgar Wallace erwähnt werden.Ich kombiniere meine Filmabende nämlich meistens (falls vorhanden in meiner Bibliothek) mit der passenden Lektüre. D.h.: Zuerst sehe ich am Abend den Film (z.B. Edgar Wallace) und anschließend schmökere ich vor dem Einschlafen noch in Joachim Kramps Büchern oder -neu dazugekommen- im Buch von Christos Tses. Sehr gerne zehre ich auch eine ganze Woche an den Dreiteilern (Durbridge oder Wilkie Collins),zu denen ich dann passend die Szenen nachlese,damit der Film und die Charaktere vor meinem inneren Auge wieder lebendig werden.
Auch bei mir ist der letzte "echte" Wallace-Film schon wieder ein Zeit her. Es war DER FLUCH DER GELBEN SCHLANGE als er seinerzeit auf DVD veröffentlicht wurde. Einen Wallace-Roman hab ich schon ewig lange nicht mehr gelesen. Ich hab seit kurzem die komplette Victor Gunn-Serie durch und bin jetzt gerade dabei die Rex-Stout-Romane zu lesen. Vielleicht schieb ich aber mal wieder einen Wallace dazwischen. Mal sehen...
Es gab bei mir übrigens auch mal Zeiten, da habe ich überhaupt keine Wallace-Filme gesehen, dafür aber einen Roman nach dem nächsten verschlungen. Generell ziehe ich eine große Trennlinie zwischen den Vorlagen und den Verfilmungen, gerade bei den früheren Filmen ist es aber gelegentlich ratsam, diesen Vergleich anzustellen.
Das man nach Stimmung entscheidet ist sowieso selbstverständlich. Vielleicht fragt ihr euch jetzt, warum ich wieder mit den oben genannten Filmen angefangen habe aber meine innere Stimme hat sie ausgewählt! Interessanterweise sehe ich mir immer, wenn ich mich besonders wohl und zufrieden fühle, die traurigsten und niederschmetterndsten Filme an! Heute abend ist jedenfalls "Spiel mir das Lied vom Tod" wieder einmal an der Reihe, denke ich.
In meiner Pause habe ich auch in mancher Hinsicht eine neue Sichtweise auf bestimmte Filme entwickelt so das ich die zahlreichen Fehler und kitschigen Einfälle in den Farbfilmen eher mit einem Schmunzeln als verzeihlichen Trash abtue statt mich darüber zu aufzuregen!
Vor einigen Wochen schaute ich mir den letzten Wallace-Film an,es war Die Gruft mit dem Rätselschloss,meine Sammlung besteht aus vielen Wallaces alles auf VHS aus den frühen 80 ern,Anfang 90 er Jahre. Am interessantesten sind jedoch die Wallaces wo z.B.der lustige Eddi einen Bösewicht spielt wozu selbstverständlich auch das Geheimnis der Weissen Nonne zählt. Eher haben es mir doch tatsächlich die Farb-Filme aus der 60 er u.70 er Jahre angetan wobei es sehr interessant ist einige Schauspieler in Farbe zusehen welche man zuvor immer in s/w gesehen hat.
Irgendwann kennt man die Filme einfach. Finde es nicht sehr sinnig, sich über Jahre hinweg alle zwei/drei Wochen die gleichen Filme anzuschauen. Ehrlich gesagt habe ich bestimmt ein Jahr keinen der Streifen mehr gesehen. Dennis
Nun, ich persönlich sehe mir meine Lieblingsfilme schon zwei, dreimal im Jahr an. Da bei vielen hier im Forum einige Lieblingsfilme sicherlich auch Wallace-Filme sind, finde ich die Frage schon zweckmäßig. Ich habe nämlich die meisten Filme seit fast 3 Jahren nicht mehr gesehen. Als ich geschrieben habe, das mein letzter Wallace schon 9 Monate zurückliegt meinte ich damit meinen LETZTEN. Davor hatte ich mir aber auch bestimmt ein halbes Jahr keinen mehr angesehen, etc...
einen ganzen Wallace-Film habe ich vor längerer Zeit gesehen. Was mir Zeitgebeutelten aber immer häufiger passiert, ist, dass ich ich mir die Anfänge (ca. 5 - 15 minuten)der Wallace und Epigonen häufiger ansehe. Ja diese entzückenden Anfänge mit Musik und Bildtafeln faszinieren mich immer wieder ...
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Heute abend ist jedenfalls "Spiel mir das Lied vom Tod" wieder einmal an der Reihe, denke ich. 
aber immer häufiger passiert, ist, dass ich ich mir die Anfänge 
(ca. 5 - 15 minuten)der Wallace und Epigonen häufiger ansehe. Ja diese entzückenden Anfänge mit Musik und Bildtafeln faszinieren mich immer wieder ...
Die Titelsequenzen und Vorspänne sind Wallace-Feeling in höchster Konzentration, durchaus als Schuss geeignet!