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Dieses Thema hat 977 Antworten
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 Film- und Fernsehklassiker national
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Gubanov ( gelöscht )
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19.10.2011 10:55
#151 RE: "Derrick" oder: das andere Konzept Zitat · Antworten



Derrick: Mitternachtsbus

Episode 4 der TV-Kriminalserie, BRD 1975. Regie: Theodor Grädler. Drehbuch: Herbert Reinecker. Mit: Horst Tappert, Fritz Wepper sowie: Werner Kreindl (Oskar Holler), Hartmut Becker (Erich Holler), Christiane Schröder (Helga), Bruni Löbel (Frau Jahn), Rudolf Platte (Herr Wollweber), Lambert Hamel (Bruno Wollweber), Hans Quest (Heissmann), Fritz Schmiedel (Berger) u.a. Erstsendung: 12. Januar 1975, ZDF.

Zitat von Derrick: Mitternachtsbus
Helga kehrt mit dem Mitternachtsbus aus München zurück. Im Gepäck hat sie nicht nur den Koffer, den der schwachsinnige Bruno ihr gern abnimmt, sondern auch eine Nachricht für ihren Liebhaber Erich: Sie ist schwanger. Und auf keinen Fall will sie das Kind abtreiben. Am nächsten Morgen wird sie tot aufgefunden. Erichs Vater, der Dorfwirt, versucht in Derricks Augen etwas zu bemüht, den Verdacht auf Bruno zu lenken.


Eng ist der Zusammenhalt auf dem Dorf zwischen den einen, andere wiederum gehören zur Gruppe der Ausgestoßenen. Zwischen den Fronten stehen nur wenige Personen, wenn aber gerade eine solche stirbt, dann kann es zu ungesunden Verwicklungen kommen ... Dem Drehbuch Herbert Reineckers danke ich zuallererst für die Weitsicht, sich des von Christiane Schröder „gespielten“ Parts relativ schnell zu entledigen und dem Publikum damit ihre üblichen Anwandlungen weitgehend zu ersparen. Ihre Helga, offenbar eine Art Dorfhure, bei der die respektabelsten Männer ein- und ausgehen (die nicht einmal, wenn sie von der Polizei befragt werden, gut lügen können – wie müssen sie dann täglich vor ihren Frauen herumgedruckst haben), stellt zwar durchaus einen memorablen Charakter dar, der auch zu ihr passt, steht aber erneut nicht so sehr im Mittelpunkt wie die Figur des nominellen Mörders und seines „Gehilfen“. Was „Derrick“ von anderen Kriminalserien, auch vom „Kommissar“ abhebt, ist nicht etwa die forsche Art Horst Tapperts, wie Jan eingangs zu erklären versuchte, sondern vielmehr die absolute und durchgängige Konzentration auf Täter- statt auf Opferfiguren, was sich einerseits ganz banal an der Reihenfolge der Credits ablesen lässt, aber ebenso auch Reineckers Vorliebe für tiefergehende psychologische Konzepte bedient. Ergebnis ist eine Faszination des Bösen in seinen mannigfaltigen Gestalten, die von krankhaften Killern (Kieling in „Waldweg“, Kuiper in „Tod am Bahngleis“) über Affektausticker (Lowitz in „Stiftungsfest“, Becker in „Mitternachtsbus“) bis hin zu gefährlichen Gentlemen (Jürgens in „Madeira“, Pasetti in „Paddenberg“) reichen. In dieser Aufzählung habe ich bereits „Stiftungsfest“ und „Mitternachtsbus“ als zu einer gleichen Gruppe gehörend klassifiziert. Auch in weiteren Aspekten lassen sich die Parallelen fortführen, was mich ein wenig verwundert darüber stimmt, dass die zuallererst gedrehte Folge „Mitternachtsbus“ ausgerechnet direkt im Anschluss an „Stiftungsfest“ ausgestrahlt wurde: Beide Folgen haben ein ländliches Wirtshaus zum Hauptschauplatz, von dem sie sich selten (hauptsächlich für [Selbst-]Tötungsabsichten) fortbewegen, andererseits stimmen auch die winterliche Atmosphäre, die sexuell motivierten Hintergründe der Tat und nicht zuletzt enge Vater-Sohn-Beziehungen überein.

Im direkten Vergleich mit „Stiftungsfest“ zieht „Mitternachtsbus“, was im Übrigen kein sonderlich treffsicherer Titel ist, den Kürzeren. Der große Pluspunkt besteht dennoch in der starken Leistung des ewig unterschätzten Werner Kreindl, der im Gegensatz zu Lowitz kaum außerhalb des Fernsehens zu sehen war. Auch wenn er nicht den eigentlichen Mörder spielt, so geht mit seiner Vorstellung von väterlicher Verantwortung doch das Bild des Hauptgegners Derricks auf ihn über. Er ist gerissen, geschäftstüchtig, flink mit Ausflüchten bei der Hand, schmierig und ein wenig zu eifrig dabei, einen Unschuldigen zu belasten. Der schwachsinnige Bruno (damals durften Wahrheiten gar noch beim Namen genannt werden und Euphemismus-Tretmühlen waren ein unbekanntes Phänomen) bildet für ihn nur ein Bauernopfer, um seinen Sohn, dessen Darstellung durch Hartmut Becker ziemlich blass bleibt, zu schützen. Vor diesem Hintergrund ist es als ein wenig unbefriedigend anzusehen, dass im Finale nur der Junior Derricks Schelte abbekommt und man nicht erfährt, wann und wie es seinem Vater an den Latz geht. Darüber hinaus hätte es mit den nach der Nachricht von der Schwangerschaft (auf die Derrick merkwürdigerweise gar nicht stößt) eingebrochenen Billardergebnissen von Jung-Holler eine dezentere Möglichkeit der Überführung gegeben, die – wie diverse meiner Gedanken zu „Mitternachtsbus“ – zu den Feinheiten einer fast schon zu vielschichtigen Geschichte zählt, für die sich schlicht kein Platz im fertigen Ergebnis findet.

Reinecker beweist das Talent für die herausragende Konstruktion eines Plots, der aber durch fehlende Unvergleichlichkeit sowie einige lose Enden Abstriche in der B-Note hinnehmen muss. 4 von 5 Punkten. Rudolf Platte bekommt abschließend zumindest noch eine namentliche Erwähnung für seine ebenfalls außerordentliche Leistung.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

19.10.2011 20:30
#152 RE: "Derrick" oder: das andere Konzept Zitat · Antworten



Derrick: Tod am Bahngleis

Episode 5 der TV-Kriminalserie, BRD 1975. Regie: Alfred Weidenmann. Drehbuch: Herbert Reinecker. Mit: Horst Tappert, Fritz Wepper sowie: Günther Stoll (Schröder), Hermann Lenschau (Harder), Peter Kuiper (Hugo Hase), Mascha Gonska (Hannelore Greiser), Günter Strack (Herr Greiser), Arthur Brauss (Herr Hamann), Fritz Morak (Herr Korkes), Uli Kinalzik (Herr Lumann) u.a. Erstsendung: 9. Februar 1975, ZDF.

Zitat von Derrick: Tod am Bahngleis
Schon drei Frauen sind einem Mörder zum Opfer gefallen, der immer spät nachts an der S-Bahnlinie 1 zuschlägt. Derrick ist davon überzeugt, dass der Täter ebenfalls aus dem Eisenbahnmilieu kommen muss, fischt jedoch eine ganze Zeit im Trüben. Währenddessen lernt der Streckenarbeiter Hugo die Tochter seines Kollegen kennen und ist auf dem besten Weg, seine Probleme mit dem weiblichen Geschlecht zu kurieren.


Mit Peter Kuiper steht erneut ganz zweifellos der von Beginn an bekannte Schuldige im Blickpunkt des „Derrick“-Kosmos. Sein Hugo Hase verrät sowohl Herbert Reineckers Sinn für die zartbitter-realistische Namensgebung seiner Filmfiguren und weist außerdem verschiedene charakterliche Zwiespaltigkeiten auf, die es für das Gericht beim Prozess gegen Hase, aber auch für den Zuschauer als an seinem Geschick interessierte Partei näher zu untersuchen gilt. Auf den ersten Blick mag man ihm, der mit einem schwerfälligen, schleppenden, tölpelhaften Auftreten verflucht ist, bösartige Triebabsichten wie jedem x-beliebigem Schauerschurken unterstellen, doch so schwarzweiß sind die Fronten dieses Mal nicht gezeichnet. Vielmehr geht es dem Drehbuch darum, Verständnis für die Motivationen (nicht die Taten) des recht zurückgebliebenen Mannes aufzubauen, der bislang noch nie Wertschätzung und Liebe von einem weiblichen Wesen erfahren hat. Mascha Gonska, Filmtochter von Günter Strack, bietet ihm erste Ausblicke auf eine freundschaftliche Bekanntschaft – ein Status, den er in der Beziehung zu seiner Mutter nie erreicht hat, der aber selbst in Bezug auf die junge Frau schon am ersten Abend bröckelt, Zweifel aufwirft.

Derrick trifft den Täter ungewöhnlicherweise erst in der letzten Szene, was natürlich die Komponente des Ermittler-Mörder-Zusammenspiels eliminiert, wie sie für Non-Whodunnits wie etwa „Columbo“ so typisch ist. Der Ersatz für ein entsprechendes Katze-Maus-Spiel ist Stephans und Harrys Involvierung in die polizeidienstlichen Institutionen. Zum ersten Mal trifft er auf den Assistenten Herrn Schröder, der hauptsächlich für grundlegende Recherche und Beinarbeit zuständig zu sein scheint, mit Günther Stoll aber eine so markante und „polarisierende“ Besetzung aufweist, dass mich sein Anblick jedes Mal aus dem realistischen Gefüge der Episode herausreißt. Stoll ist in der Tat im Vergleich zu seinen Wallace-Filmen noch einmal deutlich gealtert: Der Grund, weshalb wirklich große Rollenangebote ausblieben, lässt sich allein an seinem verbrauchten, blutleeren, entweder abgeklärten oder aber lustlosen Auftreten nachvollziehen.

Die wahre zweite Hauptrolle hinter Peter Kuiper spielen indes weder Tappert noch Stoll, sondern der Münchner ÖPNV. Alle Tötungen geschehen entlang der damaligen S-Bahnlinie 1 (heute S7), die unter anderem nach Perlach, Ottobrunn, Aying und schließlich Kreuzstraße führt. 1972 aufgenommen, wurde der Münchner S-Bahnverkehr auch auf diesem eher ländlichen Abschnitt zu einem Erfolgsrezept, dem Ringelmann’sche Schauermärchen kaum etwas anhaben konnten. Aufnahmen vom unterirdischen S-Bahnhalt Hauptbahnhof im Tunnelbereich der Stammstrecke komplettieren das Bild ebenso wie die Streckenarbeiten und die einfachen Behausungen der rauhbeinigen Proletarier.

Nach dem einen Extrem des kernigen Kuiper stelle ich mir nun die Frage: Wann macht sich zum ersten Mal bei „Derrick“ endlich auch einmal eine Frau die Finger schmutzig?

Die Jagd nach einem Frauenmörder wird heruntergebrochen auf ein Niveau, das sich von anderen Outings der Reihe ansprechend abhebt. Gen Ende entsteht teilweise der Eindruck eines Heistmovies. Ein erster Einblick in Ermittlungsroutinen, schöne Außenaufnahmen und die plumpe und trotz augenscheinlicher Höflichkeit doch beängstigende Art Kuipers – das alles gibt ein rundes Gesamtbild. 4,5 von 5 Punkten.

Percy Lister Offline



Beiträge: 3.589

22.10.2011 20:24
#153 RE: "Derrick" oder: das andere Konzept Zitat · Antworten

Da ich nun nach langer Pause endlich die Boxen 2 und 3 erworben habe, wollte ich es Blap gleichtun und die große "Derrick"-Mega-Sause feiern. Allerdings befindet sich auf meiner DVD 6 ein blutroter Farbfleck, der die DVD unabspielbar macht, weshalb ich momentan mit Episode 19 fortfahren muss.

BEWERTET: "Tote Vögel singen nicht" (Folge 19)
mit: Horst Tappert, Fritz Wepper, Günther Stoll, Doris Kunstmann, Hans Korte, Hans Caninenberg, Tilly Lauenstein, Harald Leipnitz, Thomas Astan, Michael Hinz, Wolfgang Stumpf u.a. - Regie: Alfred Vohrer

Eine verschneite Müllhalde in der Nähe von München. Unablässig werden die weggeworfenen Güter der Bürger abgeladen, von Mülltrennung scheint man noch nichts gehört zu haben. Plötzlich der Schwenk auf einen Koffer, der den Blick auf einen nackten Frauenarm freigibt. Die langen roten Haare der Toten verbergen zunächst ihr malträtiertes Gesicht. Bald stellt sich heraus, dass das Mordopfer zur Untermiete wohnte. Die Vermieterin wird von Tilly Lauenstein mit angreifend-abwehrender Patzigkeit gespielt. Doch Stephan Derrick hat sich gegen verbale und körperliche Angriffe bereits zu Beginn der Episode beim Boxtraining gewappnet und sieht jeder Attacke gelassen entgegen. Ohnehin agiert Horst Tappert in dieser Episode bestens aufgelegt; er ist ständig auf Konfrontation und schnauzt sogar Fritz Wepper an, wenn ihm dies Pluspunkte bei einer verschwiegenen Zeugin bringt. Die temporeiche Regie von Alfred Vohrer lässt auch den Humor nicht zu kurz kommen und richtet ihr Augenmerk auf schleimig-tuntige Hausdiener (Thomas Astan), Moorbäder (only for men) und die Tatsache, dass es ihm mühelos gelang, Kinostars selbst für kleinste Rollen zu besetzen (Dieter Eppler hat einen Miniauftritt). Vohrers Handschrift zeigt sich auch in Details: Derricks Schatten an der Hausmauer, der spricht, bevor der Darsteller eingeblendet wird oder die Angst von Tilly Lauenstein vor der Türklingel, die den Besuch von Günther Stoll ankündigt.
Hans Korte gibt den typischen halbseidenen Geschäftsmann mit Blondine, die er ständig wegschubst, da er sie wohl nur nächtens benötigt und auch da nicht für intensive Gespräche. Doris Kunstmann ist die abgebrannte Frau mit Vergangenheit, deren Locken zwar wunderschön aussehen, deren Glanzzeit in der Szene aber bereits hinter ihr liegt. Die beklemmende Atmosphäre der Angst hält eine Reihe von Menschen gefangen, die eigentlich nur auf Gewinnbeteiligung aus waren und deren Schweigen sie sich etwas kosten lassen wollten. Die Folge endet in einem Showdown, weshalb es müßig ist, die hohe Anzahl von Leichen zu erwähnen. In diesen Kreisen wird nicht lange gefackelt. Dass dies schonungslos nüchtern und ohne moralischen Fingerzeig erzählt wird, ist Meister Vohrer anzurechnen.



BEWERTET: "Schock" (Folge 20)
mit: Horst Tappert, Fritz Wepper, Johanna von Koczian, Vadim Glowna, Karin Baal, Christine Wodetzky, Alexander Hertel, Dieter Eppler, Jan Hendriks, Dirk Galuba u.a. - Regie: Alfred Vohrer

Eine turtelnde Familie in spe nimmt Abschied voneinander, während vor dem Haus Autoknacker ihrer kriminellen Betätigung nachgehen. Dieter Eppler will sich das nicht gefallen lassen und prügelt auf einen der Diebe (Vadim Glowna) ein. Dieser zückt eine Pistole und schießt den Mann nieder. In Gegenwart dessen Sohnes, der ihn mit großen Augen ansieht. Warum Glowna den Augenzeugen nicht gleich aus dem Weg räumt, zeigt die Episode kurze Zeit später: Er hat selbst einen Jungen in diesem Alter und bereut seine Tat schon bald darauf. Johanna von Koczian hat hier nach "Pfandhaus" ihren zweiten Auftritt als Freundin von Oberinspektor Derrick. Dies ergibt insoweit Sinn, als sie Psychologin ist und als solche den traumatisierten Jungen nach seinem Schock betreut. Konrad Georg obliegt die Aufgabe, den Jungen vor dem Polizeizugriff abzuschirmen. Dabei wäre es weitaus nötiger, den Vollwaisen vor den Gangstern abzuschotten, denn Dirk Galuba lässt nicht mit sich spaßen und schreckt auch vor Mord nicht zurück, wenn dies zur Sicherung seiner Existenz beiträgt. Karin Baal gibt die besorgte Ehefrau von Glowna und vermittelt erneut einen Frauentyp, der nicht auf Rosen gebettet wurde, sondern jeden Tag ums Überleben kämpfen muss. Eine Frau, die die Ärmel hochkrempelt und weitermacht.
Derrick beweist, dass er sich von abgebrühten Verbrechern nicht aufs Kreuz legen lässt und vertraut auf die Tapferkeit des Jungen. Vohrer umschifft gekonnt die Klippen des Kitsches, indem er im Finale auf die Glaubwürdigkeit seines Mimen Glowna vertraut, dessen Interpretation der Rolle nachhaltig auf den Zuschauer einwirkt.
In der Rolle des zweiten Autoknackers erlebt man Jürgen Draeger mit Vollbart, diesmal jedoch nicht so wortgewandt wie in seinen "Stahlnetz"- oder "Kriminalmuseum"-Auftritten. Trotzdem ist es immer ein Vergnügen, ihn zu sehen, ebenso wie es beruhigend ist, Jan Hendriks an der Bar zu wissen - als ewiger Kellner, der bereits in Folge 21 wieder in dieser Funktion zu sehen sein wird.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

22.10.2011 21:18
#154 RE: "Derrick" oder: das andere Konzept Zitat · Antworten



Derrick: Nur Aufregungen für Rohn

Episode 6 der TV-Kriminalserie, BRD 1975. Regie: Wolfgang Becker. Drehbuch: Herbert Reinecker. Mit: Horst Tappert, Fritz Wepper sowie: Thomas Fritsch (Harald Rohn), Helmut Käutner (Paul Seibach), Gustl Halenke (Lena Seibach), Thomas Astan (Eugen Seibach), Michael Ande (Richard Kern), Peter Böhlke (Herr Kagenbauer), Jutta Kamann (Verkäuferin), Peter Capell (Dr. Bonsmann) u.a. Erstsendung: 9. März 1975, ZDF.

Zitat von Derrick: Nur Aufregungen für Rohn
Das Geld haben immer die falschen Leute, findet Student Harald Rohn. Obwohl er sich mit einem Stipendium so recht und schlecht über Wasser halten kann, steht ihm der Sinn nach finanzieller Freiheit. Diese verschafft er sich mit einem Überfall auf einen Geldboten – doch hätte er sich unbedingt seinen Bekannten Seibach auswählen sollen? Der steht noch am Tatabend bei ihm vor der Tür und droht mit der Polizei ...


Besonderes Augenmerk wird auf die anfängliche Planung und Durchführung des Geldraubs verwendet. Mit diesem Verbrechen bietet sich eine Abwechslung zu allen Mordfällen, denen Derrick ansonsten begegnet, wobei der Tod Seibachs im Anschluss an die Tat sein Auftreten doch voll und ganz rechtfertigt (in anderen Serien werden Mitarbeiter der Mordkommission entgegen aller Logik gern auch schon bei Erpressungen, Raubüberfällen oder Entführungen eingesetzt). Derrick tritt erst nach einer knappen halben Stunde auf. Entsprechend nahe geht einem vorher das Schicksal des durch Geldnot „entwürdigten“ Rohn (Fritsch) und des prinzipientreuen, stets korrekten Seibach (Käutner), der lebendig wie auch tot mehrfach eindrucksvolle Großaufnahmen erhielt. Erwähnt werden muss ebenfalls die Mordsequenz, die sicher die am kunstvollsten eingefangene seit Ellen Theiss’ Ende in „Waldweg“ darstellt.

Fritsch verkörpert überzeugend den Studenten, der sich für besonders schlau hält (und gehalten wird), aber erkennen muss, dass er sich mit der Durchführung eines Verbrechens überschätzt hat. Immer weitere Kreise zieht seine Tat und immer mehr unvorhergesehene Missgeschicke gefährden ihn: Spannungsgarant Wolfgang Becker baute deshalb gleich mehrere Szenen ein, die Rohns titelgebende Aufregungen, manchmal seine Panik oder sein Glück greifbar gestalten, z.B. als er beim Forttragen der Leiche auf der Treppe fast von Seibachs Tochter Lena entdeckt wird. – Die Gespräche, die Rohn eingangs und halbwegs durch den Film mit einem befreundeten Studenten (gespielt von Michael Ande, dem zukünftigen Assistenten von Siegfried Lowitz in „Der Alte“) führt, sollen aufzeigen, wie man als außenstehender Beobachter ungesetzlichen Tätigkeiten oft ungeahnt nahe kommt, aus teilweise offensichtlichen Anzeichen (dem Thematisieren von Geld, einem darauf folgenden Todesfall und dem Ausgeben von Geld) aber falsche oder nicht ausreichende Schlüsse zieht. Ich möchte nicht auf sie verzichten.

Sobald der Abspann läuft, bemerkt man allerdings, dass noch einige Fragen ihrer Erklärung harren. Warum beispielsweise sagte der Arzt für Rohn aus? Hat dieser ihn bestochen? Ist davon auszugehen, dass ein etablierter Mediziner sich von einem gewaltbereiten Studenten mit Aussicht auf die Hälfte von 27.000 Mark zum Lügen und damit zur Mittäterschaft überreden lassen würde? Diese Fragen werfe ich der Vollständigkeit halber auf, obwohl sie mich nicht allzu sehr gestört haben. Was mir stärker missfiel war der Zufall, der Derrick beim Lösen des Falles in die Hände spielt. Nur weil Rohn der Schlüssel für das Bahnhofsschließfach aus der Tasche fällt, gelingt es dem Inspektor, ihn zu überführen. Hätte man hier nicht einen etwas galanteren Trick finden können?

Stephan Derrick war dabei gerade hier in „Nur Aufregungen für Rohn“ drauf und dran, sich als Persönlichkeit im Gedächtnis des Zuschauers zu festigen. Vor allem die Szene, in der er Harald Rohn dazu nötigt, sich der Gegenüberstellung zu unterziehen, zeugt von den charmant humorvollen Tönen, die Reinecker Tappert von mir aus gern noch öfter in den Mund hätte legen dürfen.

Viel zeitgenössischer Charme der Siebzigerjahre (Arztpraxis, Supermarkt, Café, Straßenszenen), ein überzeugender Auftritt des jungen Thomas Fritsch, Stephan und Harry in guter Stimmung und Wolfgang Becker als Garant gegen die Ausschlachtung üblicher Studentenklischees hinterlassen hauptsächlich positive Eindrücke, ganz kritiklos kann man aber das vorschnelle, nicht ganz und gar erklärte Ende nicht hinnehmen. 4 von 5 Punkten.

Blap Offline




Beiträge: 1.128

22.10.2011 22:54
#155 RE: "Derrick" oder: das andere Konzept Zitat · Antworten

Die Fortsetzung der "Mega-Derrick-Sause"


Derrick - Collector's Box 6 (Folgen 76-90)

Folge 83 - Die Schwester (Deutschland 1981)

Derrick und Klein wollen nach dem wohlverdienten Feierabend noch ein Bierchen trinken, sich ein paar Bissen in den Rachen schieben. Doch die Leitstelle vereitelt das Vorhaben unserer Helden, schickt sie im Eiltempo in die Räumlichkeiten einer Firma. Dort wurde offensichtlich eingebrochen, wodurch Alarm auf der zuständigen Polizeiwache ausgelöst wurde. Die zunächst eintreffenden Streifenpolizisten hören einen Schuss peitschen, finden wenig später die Leiche des Nachtwächters. Allem Anschein nach befinden sich die Täter noch im Gebäude, es kommt zu einer nervenaufreibenden Verfolgsjagd. In deren Verlauf muss Harry einen der maskierten Verbrecher mit einem gezielten Schuss niederstrecken, da dieser seine Waffe auf Derrick gerichtet hatte. Ausserhalb des Gemäuers geht die Hatz weiter, Harry kann nach einer Verfolgung per Auto einen zu Fuß flüchtenden Täter packen, der ihn jedoch in der anschliessenden Rauferei wieder abschüttelt. Benommen sieht der Kriminalbeamte den Verdächtigen in ein Wohnhaus verschwinden, dessen darauf folgende Durchsuchung leider ohne Erfolg bleibt. Immerhin trifft Klein dort auf die freundliche und attraktive Bewohnerin Doris Menke (Jutta Speidel), die seine kleine Wunde zunächst provisorisch versorgt. Bald besteht traurige Gewißheit, der von Klein getrofffene Gauner ist im Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen, es handelt sich um einen erst achtzehn Jahre jungen Burschen. Harry macht sich schwere Vorwürfe, sucht Trost bei Doris Menke. Für Harry Klein ein willkommener Rettungsanker, für Doris Menke ein nahezu unerträglicher Zustand, denn noch ahnt die Kripo nichts von ihrer Nähe zu dem getöteten Nachwuchsgangster...

Fritz Wepper darf uns Harry von seiner nachdenklichen und zerbrechlichen Seite zeigen. Sicher hatte der Schuss seine Berechtigung, dennoch wird Harry in einen Strudel aus Selbstzweifeln und Albträumen gesogen. Wepper gelingt es auf überzeugende Weise, Harry über den Part des Wadenbeissers herauswachsen zu lassen. Dank seiner starken Leistung hängt er seiner -ansonsten oft eher eindimensional anmutenden Figur- eine ordentliche Portion Fleisch auf das Charaktergerüst. Horst Tappert erweist sich als fürsorglicher Kollege und besorgter Freund, der sofort die Probleme seines besten Mitarbeiters erkennt, ihn daher ausdauernd auf dem Schirm behält. Jutta Speidel meistert die Darstellung der inneren Zerrissenheit ihrer Figur souverän. Aus ihren Augen bricht der Schmerz über den unerwarteten Verlust hervor, wird sie sich dem Wunsch nach Rache beugen? Ruth Drexel sehen wir in einer kleinen Rolle als Mutter des erschossenen Einbrechers. Matthias Ponnier als kaltherzigen Sohn Drexels, der seinen Bruder rächen will, vor allem aber seinen eigenen Hintern retten möchte, dafür ohne mit der Wimper zu zucken über Leichen geht. Peter von Strombeck liefert sich einen ruppigen Schlagabtausch mit Fritz Wepper, Harry muss ordentlich einstecken.

Der Kriminalfall rückt ein wenig in den Hintergrund, diese Folge ist auf Fritz Wepper zugeschnitten, der seine Change nutzt und die gestellte Aufgabe mit Bravour meistert. "Die Schwester" beginnt ungewöhnlich rasant, Action und Spannung dominieren, in der ersten Viertelstunde wird geballert und geprügelt, gejagt und gestorben. Die anschliessende "Dramaphase" nimmt den Fuß erwartungsgemäß vom Gas, wirkt dadurch aber zu keiner Sekunde weniger packend. Für einen kleinen Schmunzler sorgt erneut Derricks Umgang mit Sklave Berger. Derrick und Klein stürmen per pedes aus der Tiefgarage, Berger kommt in flotten Dienstwagen vorgefahren. Flott und bestimmt wird Berger aus dem Auto abkommandiert, er soll sich in der Tiefgarage um den Verletzen kümmern, Derrick und Klein brausen im BMW davon. Tjo, die Männer machen den Männerjob, die Maden halten als Krankenschwester her, hartes Brot für das Bergerlein. Für den Score sorgte einmal mehr Frank Duval, der eine sehr schöne und stimmungsvolle Arbeit abgeliefert hat. Helmuth Ashley hat in der Vergangenheit nicht nur Folgen für die Spitzengruppe abgeliefert, doch je länger der Regisseur für die Reihe tätig ist, umso sattelfester und gelungener flimmern seine Beiträge über den heimischen Bildschirm. "Die Schwester" ist bisher die beste unter Ashleys Verantwortung entstandene Folge, darüber hinaus ein klarer Anwärter auf einen der vorderen Ränge im "Derrick-Universum"!

8/10 (sehr gut)

***

Vom Ursprung her verdorben

Percy Lister Offline



Beiträge: 3.589

23.10.2011 13:57
#156 RE: "Derrick" oder: das andere Konzept Zitat · Antworten

BEWERTET: "Kalkutta" (Folge 21)
mit: Horst Tappert, Fritz Wepper, Karl Michael Vogler, Eva Christian, Pinkas Braun, Josef Fröhlich, Hermann Lenschau, Cornelia Boje, Volker Kraeft, Walther Blum u.a. - Regie: Alfred Weidenmann

Ein eleganter Nachtclub im Herzen von München. Eine Frau sitzt an der Bar und wartet auf jemanden. Die Angst kriecht in ihr hoch und sie entschließt sich, die Nummer des Polizei-Notrufs zu wählen und eine Funkstreife anzufordern. Diese kommt zwar schon ein paar Minuten später, jedoch zu spät, um der Frau zu helfen. Anita Wenger wurde in der Zwischenzeit in einer Seitenstraße von einem Auto überrollt. Durch die Art der Verletzungen ist klar, dass es sich nicht um einen Unfall, sondern um Mord handelt.
Nachdem Derrick in den letzten beiden Folgen angriffslustig wirkte, besinnt er sich unter der getragenen Regie von Alfred Weidenmann auf seine guten Manieren und agiert dezent, allerdings nicht weniger entschlossen. Seine Ermittlungen führen ihn diesmal in die sogenannten besseren Kreise, wobei besonders der illegale Spielclub und das Altersstift im Schloss hervorstechen. Hier und dort sind Millionen versammelt; Gelder, auf die es windige Geschäftsleute abgesehen haben und die zu besitzen, Mord nicht ausschließt. Karl Michael Vogler meistert seinen ruchlosen Part mit Routine, hat er seine Geldgier doch bereits in "Verräter" unter Beweis gestellt. Eva Christian obliegt die Aufgabe, Seriösität und Vertrauen zu vermitteln, was der aparten Frau mit Leichtigkeit gelingt. Ihre Rolle als Marian Halcombe in "Die Frau in Weiß" beweist eindrucksvoll, dass ihr vor allem starke Charaktere liegen. Ein weiterer Darsteller aus dem Wilkie-Collins-Dreiteiler kommt in "Kalkutta" ebenfalls zu Ehren: Pinkas Braun. Er darf den Oberinspektor in den Spielclub begleiten, wobei der elegante Dr. Bergmann zu seinem Auftreten und den Erwartungen passt, die man an den erprobten Kriminalmimen stellt. Im Zwielicht des Verdachts steht Josef Fröhlich, der sich seit seinem Auftritt in "Mord auf Befehl" (aus: Die fünfte Kolonne) sehr verändert hat, so sehr, dass ich ihn zunächst für Dieter Kirchlechner gehalten habe. Wie schon in "Schock" bleibt hier ein Junge als Vollwaise zurück, nicht ohne noch einen kleinen Suspense um ein wichtiges Dokument aufbauen zu können. Das Drehbuch lässt den Zuseher in der ersten Hälfte der Geschichte im Glauben, bei den Enthüllungen der Frau Wenger handele es sich um den Spielclub und wechselt dann unvermittelt zum Seniorenstift, wo Rentner in Pelzstolen Champagner schlürfen und sich erschütternde Filme über die hungernde Bevölkerung in Indien ansehen. Der Kreis schließt sich gekonnt, als Derrick Zusammenhänge zwischen dem Mord an Anita Wenger und dem plötzlichen Tod eines Heimbewohners aufdeckt. Walter Bluhm agiert in gewohnt furchtsamer Weise, der Schreck steht ihm - wie bereits in "Die unsichtbaren Krallen des Dr. Mabuse" im Gesicht geschrieben. Abgerundet wird die Geschichte, die bis in die Nebenrollen sorgfältig besetzt ist (Edith Schultze-Westrum als misstrauische Toilettenfrau), durch die Konfrontation des Jungen mit dem Mörder. Kleine Anmerkung am Rande: Das Gejaule von Ricky Shayne im Nachtclub ist wirklich grenzwertig und man wundert sich, dass das distinguierte Publikum danach tanzen kann.



BEWERTET: "Kein schöner Sonntag" (Folge 22)
mit: Horst Tappert, Fritz Wepper, Ullrich Haupt, Andreas Seyferth, Gudrun Thielemann, Claudia Golling, Renate Grosser, Henning Schlüter u.a. - Regie: Leopold Lindtberg

Eine Familie lebt über ihre Verhältnisse und der Ehemann - im Übereinklang mit der "Kommisar"-Folge "Das Komplott" - der Einzige im Haus, der arbeitet, unterschlägt Firmengelder, um seinen Lieben alles bieten zu können. Als eine Buchprüfung ins Haus steht, weiß er sich keinen anderen Rat, als in seiner Firma einzubrechen und dadurch die Fehlsumme zu verschleiern. Sein Sohn führt die Tat durch, während die Familie im Theater ist. Als er von einem Wachmann überrascht wird, kommt es zu einem wilden Handgemenge, bei dem der Wachmann schwer verletzt wird.
Ullrich Haupt brilliert als skrupelloses Familienoberhaupt, das alle Fäden in der Hand hält und sich als unantastbar betrachtet. Er fühlt sich offenbar nicht nur als Herrscher über sein kleines privates Reich, sondern maßt sich auch noch an, die Firma, in der er als Prokurist tätig ist (ohnehin ist der Prokurist in einer Kriminalserie immer höchst verdächtig - siehe "Der Kommissar"), auszunehmen wie eine Weihnachtsgans. Im Gegensatz zu seinem Sohn, hat er keinerlei Mitleid mit dem Wachmann, sondern beruft sich in Anlehnung an die Ereignisse, die er als Zeitzeuge im Zweiten Weltkrieg erlebt hat, auf das Credo "Wir mussten mit ganz anderen Dingen fertig werden!" Derrick bleibt in diesem Fall wenig mehr zu tun, als dem Vater-Sohn-Gespann auf den Fersen zu bleiben, da durch einen Versprecher des Prokuristen bald klar ist, dass er von der Tat wusste. Die Geschichte konzentriert sich deshalb mehr und mehr auf das Verhalten des Sohnes, der mit den Konsequenzen seiner Handlung nicht fertig wird und dem das Schicksal des sterbenden Wachmannes so zusetzt, dass es Derrick nicht verborgen bleibt. Er lässt die beiden Männer an der langen Leine, weil er weiß, dass die Zeit für ihn arbeiten wird und spätestens der Tod des Wachhabenden dem jungen Mann die Zunge lösen wird. Im kriminalistischen Sinn wenig ausgefeilt, dafür eine wunderbare Charakterstudie, die mit den Gegensätzen spielt: Dunkles Büro - strahlendes Licht im Theater; todernstes Flüstern im Treppenhaus - dümmlich-lautes Rezitieren auf der Bühne; beklemmende Gespräche zwischen Vater und Sohn - siegesgewisses Strahlen von Mutter und Tochter auf dem Tennisplatz.
Gudrun Thielemann, die wir als Lebedame aus der "Stahlnetz"-Reihe kennen, erfüllt den Part der sorglosen Ehefrau - was wird wohl aus ihr, wenn alles ans Licht kommt? Sie wird keine französischen Modejournale mehr lesen, sondern selbst anpacken müssen - das Ende der Hausfrauenehe.
Eine "Derrick"-Folge, die vom Stil her sehr an den "Kommissar" erinnert und vom mir bisher unbekannten Leopold Lindtberg mit ruhiger Hand inszeniert wurde.

Percy Lister Offline



Beiträge: 3.589

23.10.2011 20:18
#157 RE: "Derrick" oder: das andere Konzept Zitat · Antworten

BEWERTET: "Auf eigene Faust" (Folge 23)
mit: Horst Tappert, Fritz Wepper, Horst Frank, Helmut Käutner, Karl John, Siegfried Rauch, Barbara Nielsen, Wolf Richards, Günther Stoll u.a. - Regie: Zbynek Brynych

Ein Polizist vom Münchner Falschgelddezernat wird auf offener Straße erschossen. Er war einer Fälscherbande auf der Spur, teilte sein Wissen jedoch nur mit einem ehemaligen Kollegen, der seit Jahren pensioniert ist. Da der Mann nicht reden will, kontaktiert Derrick einen inhaftierten Geldfälscher und bittet ihn - gegen vorzeitige Entlassung aus dem Gefängnis - um Mithilfe. Er soll Kontakt mit den Leuten aufnehmen, die für den Tod des Polizisten verantwortlich sind.
Horst Frank steht als ehemaliger Fälscherprofi im Mittelpunkt des Geschehens und dominiert jede seiner Szenen. Er feiert im Hotel eine Sause und erkennt zu spät, dass man ihn längst entlarvt hat. Zu weitläufig sind die Fäden, die die alte Spinne (Helmut Käutner) gespannt hat. Nachdem wir es in den letzten Folgen jedoch mit starken Hintermännern zu tun hatten, krankt dieser Fall an der Tatsache, dass der Kopf der Bande, der Fälscher Duktus, mit einem ausgemergelten Helmut Käutner einen Mann zeigt, der Mitleid erregt und dem der Tod aus den Augen schaut. Dies merkt man vor allem in der Szene in der Hinterhofkneipe, wo man glaubt, er werde jeden Augenblick vom Wirt vor die Tür gesetzt. Brynych, der Mann aus Karlsbad (Böhmen) lässt in Endlosschleife eine Elektronikversion von Johann Strauß' "Geschichten aus dem Wienerwald" schmettern, einem Tanzwalzer, der sehr sachte mit einer Zither eingeleitet wird und deshalb in einer rauchigen Kneipe ziemlich fehl am Platz ist. Doch Brynych wäre nicht Brynych, wenn er nicht Sinn für das Absonderliche und Komische hätte, obwohl er diese Karte in "Auf eigene Faust" kaum ausspielt. Die Folge wirkt insgesamt langweilig und unausgegoren und kann trotz spannender Straßenszenen (Harry allein auf Beschattungstour) und einem überzeugenden Horst Frank, letztendlich nicht so fesseln wie die Vorgängerfolgen. Zudem nervt das Dauergrinsen von Karl John, der allein recherchiert und sich dabei recht ungeschickt anstellt.
Derrick kann zwar am Ende die Mörder überführen, muss sich jedoch den Vorwurf gefallen lassen, einen Zeugen nicht ausreichend geschützt zu haben.

Blap Offline




Beiträge: 1.128

23.10.2011 23:15
#158 RE: "Derrick" oder: das andere Konzept Zitat · Antworten

Ist das schön, endlich richtig Leben in der "Derrick-Bude".





Die Fortsetzung der "Mega-Derrick-Sause"


Derrick - Collector's Box 6 (Folgen 76-90)

Folge 84 - Tod eines Italieners (Deutschland 1981)

Harry schwärmt Derrick von einen neuen italienischen Restaurant vor, doch vor allem hat es ihm die hübsche Kellnerin Ursula Weichler (Gerlinde Doeberl) angetan. Als die Kriminalbeamten sich ein schmackhaftes Menü gegönnt haben, fällt ihnen das zunehmend merkwürdige und unsichere Verhalten Ursulas auf. Tatsächlich herrscht hinter den Kulissen grosse Aufregung, denn der Restaurantinhaber Mario Forlani (Edwin Marian) wird von verbrecherischen Gesellen erpresst, man will "Schutzgebühren" abkassieren. Ursula ist um ihren Schwager besorgt, der mit ihrer Schwester Anna (Karin Baal) verheiratet ist, mit der er gemeinsam das Restaurant führt. Mario kann und will nicht zahlen, bei einem Treffen mit den Gaunern wird er brutal zusammengeschlagen. Derrick und Klein sind ebenfalls beunruhigt, obwohl sie noch nicht über die Erpressung in Kenntnis gesetzt wurden. Ihr Instinkt täuscht die erfahrenen Ermittler nicht, sie finden den verletzten Mario, sowie Anna und Ursula in der Wohnung der Forlanis vor. Es kommt noch dicker für die Familie, Mario erliegt im Krankenhaus seinen Verletzungen, die harten Schläge und Tritte verursachten innere Blutungen. Nun müssen sich Derrick und sein Team offiziell mit dem Fall beschäftigen, Anna Forlani verfügt über einen wichtigen Hinweis, doch die Angst um ihre Kinder hält die Witwe in einem eisigen Würgegriff...

Karin Baal in einer tragischen Rolle, zur Trauer um den gewaltsamen und sinnlosen Tod des Ehemannes, gesellt sich die nahezu panische Angst vor weiteren Übergriffen auf ihre Familie. Baal war zum Zeitpunkt der Dreharbeiten Anfang fünfzig, vielleicht schon fast ein wenig zu alt für den Part der Anna Forlani, da die Kinder der Eheleute noch recht jung wirken. Doch an solchen Kleinigkeiten will ich mich nicht stören, denn die deutlich gereifte Karin Baal überzeugt auf ganzer Linie. Bereits durch den alltäglichen Stress des Restaurantbetriebs und der Kinderbetreung am Limit, droht sie nun unter der unerträglichen Last und Pein zu zerbrechen. Gerlinde Doeberl wehrt sich als Ursula tapfer gegen die omnipräsente Angst, versucht die richtigen Entscheidungen zu treffen. Die Rolle der Ursula Weichler gibt daher viel mehr her, als nur ein nettes Lächeln für den schmachtenden Harry. Auch Klaus Herm will sich nicht der Angst und Gewalt beugen, als mutiger Kellner hält ihn sogar eine schmerzhafte Tracht Prügel nicht von der Zusammenarbeit mit der Polizei ab. Peter Bertram sehen wir als weiteren Kellner, sein Charakter erscheint im Verlauf der Handlung in einem zunehmend ambivalenten Licht. Die Nebenrollen wurden kaum weniger solide besetzt, Werner Asam will sich mit keinen Schweinereien ein paar Taler verdienen, Karl Walter Diess gibt den Fiesling.

"Tod eines Italieners" beschäftigt sich mit den Thema "Organisierte Kriminalität". Angenehmerweise verlässt sich das Drehbuch nicht ausschliesslich auf ausgelutschte Klischees. Klar, der Erpresste stammt aus Italien, doch die gezeigten Gauner kommen nicht südländisch daher. Der Folge gelingt sogar ein knapper Blick unter die Oberfläche, beleuchtet die Motive eines Verdächtigen, der nicht aus Gier nach Geld oder Luxus handelt. Die Angst der Betroffenen wird nicht an den Pranger gestellt, der mutige Kellner kommt nicht als strahlender Held daher, die Charaktere und ihre Handlungsweisen muten glaubwürdig und bodenständig an. In der Aussage bleibt "Tod eines Italieners" bewusst schwammig. Kämpft gegen die Angst an, aber rechnet mit Konsequenzen, wendet euch auf jeden Fall an die Polizei, so möchte ich es umschreiben. Die Lösung des Falles bedient sich eines einfachen Auswegs, mehr als einen kleinen "Etappensieg" können die Ermittler nicht auf der Habenseite verbuchen, Derrick beschliesst die Folge mit treffsicheren Worten. Zum Auftakt gibt man sich noch locker, Derrick, Klein und Berger haben offenbar einige kleine Clowns verspeist. Berger hat ein paar Szenen mehr als üblich, wächst (fast) über sein sklavisches Dasein hinaus. Harry und die Frauen, eine endlose Gesichte voller Pech, Enttäuschungen und mit sonstigen Hindernissen gespickt. Erneut gelang Helmuth Ashley eine unterhaltsame Folge. Sicher kein Knüller wie kurz zuvor "Die Schwester" (83), aber guter Stoff ohne Schwachpunkte.

7/10 (gut)

***

Vom Ursprung her verdorben

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

25.10.2011 10:45
#159 RE: "Derrick" oder: das andere Konzept Zitat · Antworten



Derrick: Madeira

Episode 7 der TV-Kriminalserie, BRD 1975. Regie: Theodor Grädler. Drehbuch: Herbert Reinecker. Mit: Horst Tappert, Fritz Wepper sowie: Curd Jürgens (Paul Bubach), Elfriede Kuzmany (Agnes Domberg), Ingrid Birkmann (Linda Peters), Susanne Uhlen (Kläre Henkel), Werner Pochath (Gerd Werth), Paula Denk (Frau Werth), Hans Pössenbacher (Herr Saalbach) u.a. Erstsendung: 6. April 1975, ZDF.

Zitat von Derrick: Madeira
Warm, sonnig und wohltuend – so sind die Wetteraussichten, von denen Paul Bubach seinen Freundinnen vorschwärmt. Angeblich sollen sie mit ihm nach Madeira kommen, doch nachdem die gutgläubigen Damen, immer alleinstehend und immer gut betucht, ihre Verbindungen zum Leben in München gekappt haben, erwartet sie bei Champagner und Chansons ein fürchterliches Ende in Bubachs Landhaus ...


„Madeira“ steht und fällt mit der Darbietung und dem Charakter Curd Jürgens’, der in Vollendung einen Gentleman der alten Schule gibt, hinter dem sich in Wahrheit jedoch der kälteste und verdammungswürdigste Mörder der bisherigen Serie verbirgt. Fast immer wird er nur freundlich und liebenswürdig gezeigt, wie er die Münchner Schickeriadamen im Café Mozart oder in ganz privatem Rahmen bezirzt und wie ein gefährliches Insekt seine Opfer mit tödlichen Duftstoffen, den Aussichten auf einen ruhigen, winterlosen Lebensabend auf der portugiesischen Insel, ins Verderben lockt.

Das Vertrauen, ja die Vertrauensseligkeit, die die willigen Ladies ihm entgegenbringen, wird zu Beginn von Stephan Derrick in einer sehr persönlichen, weil zum ersten Mal in seiner eigenen Wohnung mit Blick auf Sofa und Boxhandschuhe angesiedelten Szene, treffend analysiert: „Vertrauen ist die Waffe der Hilflosen und zugleich die Schlinge, an der sie aufgehängt werden“, philosophiert er. In gewisser Weise kann man sogar von Naivität sprechen, weil Agnes Domberg und Linda Peters durch das pure Verlassen auf die Klasse und den Charme ihres Mörders ihren gesunden Menschenverstand ausschalten. Neben Jürgens zeigt sich deshalb Frau Dombergs Hund als einziger von den Verführungstechniken, zu denen auch der Chanson „La mer“ von Charles Trénet aus dem Jahr 1946, eine abgelegene Waldhütte bei Deining, Champagner und ein Sonnenbad im englischen Garten gehören, unbeeindruckt.

Diese noblen Schauplätze und klassischen Zeitsprünge verbergen erneut das tieferliegende Grauen in „Madeira“. Oft werden dem Zuschauer diesbezüglich nur vage Hinweise an die Hand gegeben, so zum Beispiel der vertrocknete Baum in Bubachs Garten, unter dem offenbar bereits ein weiterer Leichnam zu finden ist. Theodor Grädler wird hier im Forum eklatant unterschätzt und diese Folge ist ein hervorragendes Beispiel für sein Können und die leisen Töne, die seine Arbeiten im Wesentlichen bestimmen (jeder Regisseur hat sein persönliches Erkennungsmerkmal, demgegenüber etwa Becker den kontinuierlichen Spannungsaufbau, Vohrer die verrückten Ideen und Brynych, nun ja, auf ihn komme ich noch früh genug zu sprechen).

Der einzige Störfaktor, den ich „Madeira“ zuschreiben muss, ist die ebenso naiv angelegte Rolle Susanne Uhlens, die trotz stichhaltiger Hinweise bis zum Ende braucht, um das wahre Gesicht ihres Onkels zu erkennen. Obwohl Uhlen eine solide darstellerische Leistung abrufen kann, behindert dieser Part den stringenten Ablauf der Folge. Ich tröste mich damit, dass er noch einmal deutlich für die Strahlkraft und die Saubermannfassade von Curd Jürgens spricht.

5 von 5 Punkten hat sich „Madeira“, von vielen Derrick-Fans als beste aller Episoden gefeiert, zweifellos verdient. Sie verlässt sich auf die Verlässlichkeit, die Curd Jürgens ausstrahlt wie kein anderer, und das böse Erwachen, das aufkommt, wenn man die Wahrheit erkennt. Alle Beteiligten sollten zudem froh sein, dass der Schluss in Reineckers Drehbuch entsprechend Jürgens’ Wünschen für den größeren und noch wirkungsvolleren Effekt abgeändert wurde. Handschellen hätten dem Grandseigneur nicht gestanden.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

25.10.2011 10:45
#160 RE: "Derrick" oder: das andere Konzept Zitat · Antworten



Derrick: Zeichen der Gewalt

Episode 8 der TV-Kriminalserie, BRD 1975. Regie: Theodor Grädler. Drehbuch: Herbert Reinecker. Mit: Horst Tappert, Fritz Wepper sowie: Joachim Bissmeier (Dr. Manfred Rieger), Gaby Dohm (Herta Rieger), Sybil Danning (Irina Hausmann), Raimund Harmstorf (Günter Hausmann), Jan Hendriks (Dreyer), Franz Morak (Pinas), Rudolf Schündler (Max Tolpe), Eric Pohlmann (Palm) u.a. Erstsendung: 4. Mai 1975, ZDF.

Zitat von Derrick: Zeichen der Gewalt
Die schockierende Nachricht erhält Anwalt Dr. Rieger per Telefon: Bewaffnete Gangster haben seine Frau als Geisel genommen und nötigen ihn unter Androhung ihres Todes, für seinen Klienten Günter Hausmann eine Pistole ins Gefängnis zu schmuggeln. In die Enge getrieben, fügt sich Rieger dem teuflischen Plan, entfernt jedoch die Munition. Eine Patrone vergisst er allerdings im Lauf – und Hausmanns Flucht gelingt auf brutale Weise!


Kaum vorstellbar ist ein größerer Kontrast zwischen zwei Derrick-Folgen als zwischen „Madeira“ und „Zeichen der Gewalt“. Wo es in Episode Nummer 7 edel, immer vom Feinsten und mit viel Chichi zugeht, suhlt sich mit Theodor Grädler derselbe Regisseur kurze Zeit darauf in zweifelhaften Milieus und Gewaltdarstellungen (man fragt sich fast, ob das eine das andere zwangsläufig bedingt). Als eindrucksvollste Botschaft nehme ich aus „Zeichen der Gewalt“ die temporäre Macht von Verbrechern mit, die sie mit rabiaten Techniken (Geiselnahme wie im Fall von Gaby Dohm oder dauerhafte Unterdrückung wie bei Rudolf Schündler und Eric Pohlmann), mit festem Zusammenhalt und der daraus resultierenden, berüchtigten Mauer des Schweigens erwirken können.

Grädler wäre nicht Grädler, würde er die Sause an Sex & Crime nicht auch mit melancholischen Sichtweisen vermengen. Durch die einprägsame Darstellung des Anwalts Rieger durch Joachim Bissmeier und seiner Frau erhält der Zuschauer einen unverwundenen Blick auf Trauer, Schmerz und die Hilfsbereitschaft der Angehörigen. Immer wieder wird durch Parallelschnitte auf den Kontrast zwischen der Welt des Nachtclubs Crazy, des Leids von Frau Rieger und der muffigen Verstocktheit der Hausmann-Wohnung hingewiesen. Es ist in dieser Hinsicht einzig unvorteilhaft, dass man weder den Mord an Herrn Pleitgen noch den Selbstmord Riegers zu Gesicht bekommt und, ganz und gar im Clash mit der Zeigefreudigkeit von „Zeichen der Gewalt“, auf „erfolgreiche“ physische Gewaltdarstellungen verzichten muss.

Obwohl gerade Günter Hausmanns Persönlichkeit aufgrund seiner Dominanz allgegenwärtig zu sein scheint, haben wir hier die erste Folge vor uns, in der der Haupttäter bzw. der von uns als Haupttäter identifizierte Charakter sowohl in der Anzahl der Szenen als auch in der Position auf der Castliste nur unter ferner liefen zu finden ist. Raimund Harmstorf bringt dabei körperlich und darstellerisch alle nötigen Qualitäten mit, um ein faszinierendes Gegenstück zum gesetzestreuen und recht glatten Derrick aufzubauen. Gerade die angedeutete Hörigkeit zwischen ihm und seiner Frau (Sybil Danning mit der rauhen Synchronstimme von Ingrid van Bergen!), die auch als Motiv für den aus vernünftigen Gesichtspunkten (noch) sinnlosen Ausbruch aus dem Gefängnis verwendet wird, hätte ein stärkeres Hervortreten verdient. Dafür gibt es im Nebenrollenbereich umso namhaftere und einprägsamere Jungens: Hendriks darf die Gangster-Schiene fahren, Schündler ist als gequälter Mann am falschen Ort (eigentlich hätte man seine Rolle und die von Eric Pohlmann ohne Probleme zusammenlegen können) und Fritz Strassner („Die seltsamen Methoden des Franz Josef Wanninger“) zeigt ohne viel Screentime, dass auch Gefängniswärter nett und freundlich sein können.

Die bewegende Ausgangssituation von „Zeichen der Gewalt“ rettet die Folge leider nicht vor diversen Knicken im Spannungsbogen: Durch das Tonband und die mehrfachen Schießereien mit erwartungskonformem Ausgang entstehen Doppelungen und Leerlauf, der besser für inhaltliche Komponenten verwendet worden wäre. Abgesehen von der eher wenig schmissigen Musik (wenn es eine Folge gibt, für die Peter Thomas als Komponist prädestiniert gewesen wäre, dann diese) ist das tatsächliche Ende von Harmstorfs Günter Hausmann darüber hinaus so unspektakulär gestaltet, dass man sich wünscht, Reinecker hätte vorher von der Gelegenheit, ihn vom Dach fallen zu lassen, Gebrauch gemacht.

„Zeichen der Gewalt“ muss als formales Experiment der Derrick-Reihe gelten, als notwendige Abwechslung zwischen den hochtrabenden Egos und Lebensweisen von Jürgens und Pasetti in „Madeira“ und „Paddenberg“. Dass das Experiment geglückt ist, kann man, vor allem in Anbetracht der starken Nachbarschaft an Folgen aber nicht unbedingt behaupten. Erneut 3,5 von 5 Punkten.

Blap Offline




Beiträge: 1.128

25.10.2011 12:50
#161 RE: "Derrick" oder: das andere Konzept Zitat · Antworten

Zitat von Gubanov
Dass das Experiment geglückt ist, kann man, vor allem in Anbetracht der starken Nachbarschaft an Folgen aber nicht unbedingt behaupten. Erneut 3,5 von 5 Punkten.


Massiver Einspruch!

Eine der besten Derrick-Folgen, obschon (oder weil?) das übliche Korsett gesprengt wird. Auch wenn hier ordentlich "auf den Putz gehauen" wird, wurde nie die übliche Qualität der Darsteller aus den Augen verloren.

Raimund Harmstorf ist großartig, am besten nach dieser Folge sofort die DVD zu "Blutiger Freitag" in den Player schieben!

***

Vom Ursprung her verdorben

Prisma Offline




Beiträge: 7.591

25.10.2011 21:18
#162 RE: "Derrick" oder: das andere Konzept Zitat · Antworten

Diese Episode scheint zur Zeit ja sehr in Mode zu sein. Auf http://marisa-mell.blogspot.com/ gibts eine interessante Besprechung darüber. Muss mir den die Tage nochmal ansehen.

Percy Lister Offline



Beiträge: 3.589

26.10.2011 21:18
#163 RE: "Derrick" oder: das andere Konzept Zitat · Antworten

@Blap: Es gibt außer der Reihe eine Doppel-DVD "Derrick - Die Kollektion" (Folgen Nr. 136 und 173). Sie enthält Bonusmaterial ("Mein Name ist Derrick - Special zur Kultfigur", "Derrick - Ein Steckbrief" und "Trailer und Hintergrundinfos zu "Derrick, die Pflicht ruft!"). Ich habe noch einen Gutschein einzulösen und bei JPC wird dieser Artikel derzeit für 7,99 Euro angeboten. Kennst Du diese Ausgabe? Lohnt sich der Kauf?

Danke schon einmal für Deine Antwort!

Georg Offline




Beiträge: 3.263

26.10.2011 22:00
#164 RE: "Derrick" oder: das andere Konzept Zitat · Antworten

Die Doku "Mein Name ist Derrick" lief damals im August 1995 zum 250. Fall "Eines Mannes Herz" und dauert ca. 30 Minuten (wurde damals eine Woche vor der Ausstrahlung von Folge 250 am Freitag um 21.15 nach der Wiederholung von "Waldweg" gezeigt). Darin wird auf die ersten 249 Fälle zurückgeblickt und neben Horst Tappert, Fritz Wepper und Willy Schäfer kommen Helmut Ringelmann und Herbert Reinecker (ausführlich) zu Wort.

Eine der interessantesten Bonusmaterialien, die es geben würde, fehlt leider bisher auf DVD: eine ca. 30minütige Doku, die das Schweizer Schulfernsehen über die Dreharbeiten zu "Tod eines Fans" )1978) gezeigt hat. Darin kommt Alfred Vohrer zu Wort und man blickt ihm beim Drehen ausführlich über die Schulter, die Neue Münchner Fernsehproduktion / Telenova wird vorgestellt (auch das Gebäude), Helmut Ringelmann und Herbert Reinecker kommen zu Wort. Leider habe ich diese Doku auch nur in sehr minderwertiger Qualität.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

27.10.2011 08:46
#165 RE: "Derrick" oder: das andere Konzept Zitat · Antworten

Folge 136 ("An einem Montagmorgen") wurde von Jürgen Goslar inszeniert, Nummer 173 ("Der zweite Mord") stammt allerdings von Brynych. Da du noch eine lange Sammlerstrecke vor dir hast, bis du mit den regulären Collectors Boxen bei diesen Folgen ankommst (173 ist ja noch nicht einmal auf DVD erschienen und wird in Box 12 folgen), solltest du bei den guten Kollektionen das Set einmal antesten, um für dich zu überprüfen, ob es sich lohnt, auch die Mittel- bzw. Spätphasen-Derricks zu sammeln.

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