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Dieses Thema hat 0 Antworten
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 Film- und Fernsehklassiker national
Giacco Offline



Beiträge: 2.520

24.07.2023 12:25
Einer spielt falsch (1966) Zitat · Antworten

EINER SPIELT FALSCH - (TRUNK TO CAIRO)
(AT: ATOM-CODE KAIRO - Video)
Israel/BRD (1966) - R: Menahem Golan - DE: 3.6.1966 - FSK 16 - V: Constantin
D: Audie Murphy, George Sanders, Marianne Koch, Hans von Borsody, Gila Almagor, Yoseph Yadin, Elana Eden



In einem geheimen Forschungszentrum in Nordafrika ist der Kernphysiker Professor Schlieben damit beschäftigt, Raketen mit atomaren Sprengköpfen für das ägyptische Militär zu entwickeln, Der amerikanische Agent Mike Merrick lässt sich - mit falscher Identität ausgestattet - als Mathematiker in dessen Team einschleusen. Als einzige Verbündete steht ihm seine Kontaktperson, die schöne Yasmin zur Seite. Schliebens Tochter Helga, die zu Besuch ist, hat keine Ahnung von dem, was ihr Vater treibt. Merrick, der von ihr offensiv angeflirtet wird, obwohl sie verlobt ist, öffnet ihr die Augen, woraufhin sie vergebens versucht, Schlieben zur Vernunft zu bringen. Als Merrick eine günstige Gelegenheit dazu nutzt, die geheimen Konstruktionspläne zu fotografieren, wird er von Hans Klugg, dem Sicherheitsbeauftragten, überrascht. Von nun an geraten die Dinge außer Kontrolle.

Agentenfilm, der 1965 in israelisch-deutscher Coproduktion entstand. Die Handlung spielt in Ägypten, gedreht wurde jedoch in Israel. Mit dem deutschen Titel hat sich der Constantin-Verleih vermutlich keinen Gefallen getan, denn "Einer spielt falsch" klingt für eine Produktion, die als actionreicher Eurospy-Thriller in exotischen Kulissen angepriesen wird, doch recht beliebig und belanglos. Andererseits verspricht der Titel nicht zuviel, denn geboten wird lediglich Krimi-Hausmannskost. Menahem Golans Inszenierung ist überwiegend solide, wobei das Ganze dann allerdings hektisch und unspektakulär endet. Der Film enthält zwar die typischen Genre-Zutaten, leidet aber letzlich darunter, dass versäumt wurde, ein wirkliches Bedrohungs-Szenario aufzubauen. Außerdem ist die Story nicht immer ganz übersichtlich, da sich auch eine Gruppe radikaler Islamisten, die ebenfalls verhindern will, dass der Professor sein Werk vollenden kann, mit Anschlägen und Sabotageakten in das Geschehen einmischt.
Die Besetzung erscheint auf den ersten Blick vielversprechend, doch leider kann Audie Murphy als Geheimagent nicht so recht überzeugen. Man hat sogar in manchen Situationen den Eindruck, dass er sich fehl am Platz zu fühlen scheint. Als Westernheld war er stets in seinem Element und machte trotz seiner schmächtigen Statur eine gute Figur. Doch ohne Cowboyhut verliert er deutlich an Ausstrahlung. Der große alte George Sanders verkauft sich hier ein wenig unter Wert, weil die Rolle des Professors so angelegt ist, dass man ihn nicht als ernsthaften Bösewicht wahrnimmt. Seine Tochter Helga wird von Marianne Koch gespielt. Es gelingt ihr zwar, der Figur ausreichend Format zu geben, doch man nimmt ihr und ihrem amerikanischen Partner die spontan aufflammende Leidenschaft nicht so ganz ab. Als germanisch-blonder Security-Chef ist Hans von Borsody in einer Nebenrolle zu sehen, die ihm kaum Möglichkeiten bietet, sich besonders hervorzuheben. Die israelischen Schauspieler Gila Almagor als Yasmin und Yoseph Yadim als Captain Gabar erweisen sich als kompetente Co-Stars. Positiv zu erwähnen ist die Kamera, die die wechselnden Schauplätze oft wirkungsvoll einfängt. Dov Seltzer sorgte für ein passendes Sound-Design, das durch folkloristische Klänge aufgelockert wird.
KURIOS:
In der deutschen Synchronfassung wurden alle germanisch klingenden Namen geändert.
Professor Schlieben = Professor Ten Hernsen
Helga Schlieben = Renée Ten Hernsen
Hans Klugg = Jan Tuin
Ludwig Baum (Merricks Deckname) = Norman Bernard
Auch die Nazi-Vergangenheit des Professors findet keine Erwähnung.

"Die Einfalt der Handlung setzt kaum neue Maßstäbe innerhalb dieser Filmkategorie, wohl aber die aufdringliche Art, mit Hilfe einer Abenteuer-Story Politik zu machen." (Film-Echo)

Film-Echo-Note: 4,8 (27 Meldungen) / Erstnote: 4,5
Paris: In der Startwoche 19.709 Besucher (4 Kinos)

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