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 Film- und Fernsehklassiker national
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Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

11.02.2009 21:41
#121 RE: "Der Kommissar" ( 1969 - 1976 ) Kommentare zu den Folgen Zitat · Antworten
Die Information findet sich in diesem Zeitungsartikel:
http://www.kommissar-keller.de/forum/folge36.jpg

Wenn sich ein Schauspieler auf diese Art und Weise über die Filme, in denen er mitwirkte, also über nichts anderes als seine Arbeit, äußert (er bezieht sich ja nicht nur auf den "Kommissar", sondern lässt es so aussehen, als interessierten ihn seine Rollen prinzipiell nicht), so finde ich dies schon erschreckend, zeigt es doch, wie wenig ihm an seiner Profession um ihrer selbst willen liegt.
Zitat von Percy Lister
Die Ankündigung des zweiten Mordes durch ein weiteres fehlendes Stuhlbein, lassen beim Zuseher wohliges Gruseln aufkommen.

Ganz ehrlich? Als ich das zweite fehlende Stuhlbein bemerkte und Günther Schramm dann ein entsetztes Gesicht aufsetzte, indem er behauptete, dass wohl bald ein weiterer Mord geschehen würde, konnte ich ein lautes Lachen nicht unterdrücken.

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Jan Offline




Beiträge: 1.753

11.02.2009 22:52
#122 RE: "Der Kommissar" ( 1969 - 1976 ) Kommentare zu den Folgen Zitat · Antworten

Zitat von Gubanov

Wenn sich ein Schauspieler auf diese Art und Weise über die Filme, in denen er mitwirkte, also über nichts anderes als seine Arbeit, äußert (er bezieht sich ja nicht nur auf den "Kommissar", sondern lässt es so aussehen, als interessierten ihn seine Rollen prinzipiell nicht), so finde ich dies schon erschreckend, zeigt es doch, wie wenig ihm an seiner Profession um ihrer selbst willen liegt.


Naja, ganz so lese ich es nicht heraus. Bois, dessen Vita ganz offensichtlich geprägt war durch die Profession des Spielens (und Singens), war sicher ausreichend an ihr selbst und weniger an ihrer Bezahlung gelegen. Die Auswahl seiner Engagements lässt zumindest darauf schließen. Was hätte er auf die dösige Frage schon groß antworten sollen?! Nach Brecht, Kortner, Schiller- und Schlossparktheater mit dem künstlerischen Aspekt einer Krimiserie zu argumentieren, hätte die Frage zwar netterweise ad absurdum geführt, jedoch kaum der Wahrheit entsprochen. Von daher würde ich das nicht unbedingt überbewerten...

Gruß
Jan

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

12.02.2009 12:12
#123 RE: "Der Kommissar" ( 1969 - 1976 ) Kommentare zu den Folgen Zitat · Antworten
Bois sagte laut dem Zeitungsartikel aber unumwunden, dass er oftmals Rollen nur des Geldes wegen annahm. Er spricht eindeutig davon, dass es sich beim "Kommissar" nicht um einen Einzelfall handelte, sondern, dass sich dieser Umstand durch seine gesamte Karriere zog ("Als ich noch jünger war, ..., aber heute..."). Wer weiß dann schon genau, welches Engagement ihm wirklich am Herzen lag und welches er nur annahm, um sich über Wasser zu halten? Natürlich kann man im Falle des "Kommissars" kaum mit künstlerischer Wertigkeit argumentieren (obwohl in gewissen Kreisen die versuchte (!) Gesellschaftskritik der Serie als erschütternd und fundamental angesehen wird ), doch gibt es - gerade beim Beruf des Schauspielers - auch noch andere Aspekte, die eine Rolle interessant machen können. Wie viel steckt von der eigenen Persönlichkeit in dem Part? Welche Erfahrungen kann man einbringen und welche kann man sammeln? Zu guter Letzt sollte man auch einen wichtigen Faktor nicht aus dem Auge verlieren: Viele Schauspieler der Wallace-Reihe etwa äußerten sich auch Jahrzehnte nach den Drehs noch positiv über die Serie, ganz einfach, weil sie froh waren, ein Stück perfekter Unterhaltung geschaffen zu haben, die den Menschen kurzweiligen Zeitvertreib bot und bietet. So ist es auch beim "Kommissar". Und ist das nicht eigentlich der Hauptbeweggrund, Schauspieler zu werden?

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Gubanov ( gelöscht )
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18.05.2009 18:58
#124 RE: "Der Kommissar" ( 1969 - 1976 ) Kommentare zu den Folgen Zitat · Antworten
Nach langer Zeit wieder einmal eine Begegnung mit dem Kommissar:
Überlegungen eines Mörders (BRD 1972)

- Darsteller:
An bekannten Namen geizt „Überlegungen eines Mörders nicht“. Die Schauspielerliste ist attraktiv und, so war es ja auch zu erwarten, die Darsteller überzeugen. Harry Meyen darf wieder einmal eine gute Rolle spielen, auf der er zwischen gut und böse hin- und hertendiert. Nadja Tiller und Grit Böttcher geben zwei Frauen, wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Besonders hervorzuheben ist aber Claudia Butenuth, die im ersten Moment aussieht wie Christiane Schröder und auch eine „derartige“ Rolle hat, aber zeigt, wie man ein eigensinniges Mädchen vernünftig darstellt.

- Regie / Inszenierung:
Wie gewöhnlich sticht die Regiearbeit Dietrich Haugks nicht weiter hervor. Man kann seine Leistung als solide bezeichnen. Einige Höhepunkte wie die Anfangsszene werden wieder aufgewogen durch teilweise ungeschickt überbrückte Längen, z.B. vor dem Mord. Der fast durchgängig präsente Schauplatz in der Millionärsvilla gefällt und hilft, angenehme Atmosphäre aufkommen zu lassen.

- Drehbuch / Kriminalfall:
Wieder einmal war das Ende nicht unbedingt überraschend, der Fall an sich aber recht interessant und spannend. Reinecker liefert gute Dialoge und widersteht der Versuchung, beim Thema der zwei konträren Ehefrauen und dem Laster des Mannes in kritische Töne zu verfallen. Der Personenkreis ist geschickt aufgebaut, sieht man von dem etwas überflüssigen und mehr als auffällig als roter Hering agierenden Gärtner ab, der aber wenigstens ein Wiedersehen mit Panos Papadopulos beschert.

- Gesamtwirkung:
Eine angenehm zu sehende „Kommissar“-Folge mit gut gesetzten Glanzpunkten und solidem Rest. Aufgewertet wird die Episode durch die Darsteller.

Meine Wertung: 4 von 5 Punkten.

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Jan Offline




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19.05.2009 09:40
#125 RE: "Der Kommissar" ( 1969 - 1976 ) Kommentare zu den Folgen Zitat · Antworten
Zitat von Gubanov

Wie gewöhnlich sticht die Regiearbeit Dietrich Haugks nicht weiter hervor.


Diese Aussage bewegt mich doch glatt zu der Frage, welche weiteren Haugk-Inszenierungen Du schon gesehen hast?!

Ich schaue die Episoden der Ringelmann-Serien oft ohne zuvor nach dem Regisseur zu sehen. So erkenne ich gewöhnlich eine Folge Haugks umgehend an seiner ziemlich unverkennbaren Handschrift. Bisweilen schwanke ich zwischen ihm und Wolfgang Becker, der in einigen Bereichen (beispielsweise bei der Verwendung musikalischer Untermalung) ähnlich auffällig vorging. "Derrick: Pfandhaus", "Der Alte: Ein unkomplizierter Fall" und "Der Alte: Die Rache" sind stilistisch trotz ihrer völlig unterschiedlichen Geschichten ziemlich ähnlich. Oftmals wiederkehrende Darsteller (z.B. Max Mairich) komplettieren dann den Eindruck und -voilà- ich lag bei allen drei Episoden richtig! Ein bis zur Unkenntlichkeit veränderter Vor- und/oder Abspann ist ebenso oftmals Indiz für Dietrich Haugk.

Bei "Derrick: Der Mann aus Portofino" wusste ich zuvor, dass Haugk inszenierte, hätte aufgrund des ordentlichen Tempos u.U. aber auch Helmuth Ashley in Betracht gezogen. Ähnlich bei "Derrick: Waldweg", den ich ansonsten wohl Wolfgang Becker in die Schuhe geschoben hätte!

Einen ähnlich hohen Wiedererkennungswert haben ansonsten prinzipiell nur noch die frühen Episoden von Zbynek Brynych und Alfred Vohrer; später evtl. auch noch die von Günter Gräwert.

Gruß
Jan
Gubanov ( gelöscht )
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19.05.2009 10:34
#126 RE: "Der Kommissar" ( 1969 - 1976 ) Kommentare zu den Folgen Zitat · Antworten
Ich entschuldige mich für meine ungenaue Formulierung: "Wie für die mir bisher bekannten Folgen gewöhnlich sticht die Regiearbeit Dietrich Haugks nicht weiter hervor", müsste es natürlich richtig heißen. Bekannt sind mir nämlich neben der vorliegenden Episode nur "Schrei vor dem Fenster", "Das Ungeheuer" und "Drei Tote reisen nach Wien".

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Jan Offline




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19.05.2009 11:49
#127 RE: "Der Kommissar" ( 1969 - 1976 ) Kommentare zu den Folgen Zitat · Antworten

Zitat von Gubanov

Ich entschuldige mich für meine ungenaue Formulierung: "Wie für die mir bisher bekannten Folgen gewöhnlich sticht die Regiearbeit Dietrich Haugks nicht weiter hervor", müsste es natürlich richtig heißen.


Musst Du Dich nicht entschuldigen; es fiel nur auf, weil ich gerade Haugk als besonders hervorstechend empfinde. Was nicht unbedingt bedeutet, dass alles gut ist, was er insezenierte. "Schrei vor dem Fenster" z.B. ist nun nicht unbedingt ein Kracher. "Drei Tote reisen nach Wien" hingegen empfinde ich durchaus als typisch für Haugk!

Gruß
Jan

Georg Offline




Beiträge: 3.263

19.05.2009 14:39
#128 RE: "Der Kommissar" ( 1969 - 1976 ) Kommentare zu den Folgen Zitat · Antworten

Ich finde auch, dass Haugk in der Regel recht spannende Ware ablieferte, SCHREI VOR DEM FENSTER ist da eine extrem langatmige Ausnahme. Auch bei späteren Derrick- und Der Alte-Inszenierungen hat er für mich die Nase vorn,
so sind u.a. sowohl meine Lieblingskommissar- als auch meine Lieblings-Derrick-Folge von ihm (Drei Tote reisen nach Wien bzw. Derrick: Der Mann aus Portofino). Gerade bei Derrick und Der Alte hat er später noch sehr gute Arbeiten abgeliefert, als durch die Reinecker-Psychologie immer mehr langweilige Stoffe kamen (eine tolle 80er-Folge zB: LANGE NACHT FÜR DERRICK, bei DER ALTE z. B. FLOSSFAHRT ins JENSEITS und auch beim TATORT mit DER KING).

Taunus Offline




Beiträge: 137

19.05.2009 22:41
#129 RE: "Der Kommissar" ( 1969 - 1976 ) Kommentare zu den Folgen Zitat · Antworten

Auch immer wieder in den Kommissars-Folgen interessant ist ein "späteres Wiedersehen" mit früheren Wallace-Schauspielern (Fritz Rasp,Grit Böttcher,Pinkas Baraun und weiteren..)

Interessanter wirds dann wenn man solche Schauspieler dann das Erste mal in Farbe (z.B. im Derrick)sieht - das sind dann auch sehr aufschlussreiche,interessante Momente.

Gubanov ( gelöscht )
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20.05.2009 09:41
#130 RE: "Der Kommissar" ( 1969 - 1976 ) Kommentare zu den Folgen Zitat · Antworten
Ach übrigens: Die Website http://www.kommissar-keller.de meldet, dass für Herbst 2009 die erste DVD-Box der "Kommissar"-Serie aus dem Hause Universum Film geplant ist. Näheres ist noch nicht bekannt.

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Joe Walker Offline




Beiträge: 755

20.05.2009 19:13
#131 RE: "Der Kommissar" ( 1969 - 1976 ) Kommentare zu den Folgen Zitat · Antworten

@Gubanov: Wo auf der von dir erwähnten Website hast du denn diese Infos gelesen - ich hab' da jetzt auf die Schnelle nichts gefunden?

Gruß
Joe Walker

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

20.05.2009 19:14
#132 RE: "Der Kommissar" ( 1969 - 1976 ) Kommentare zu den Folgen Zitat · Antworten
Du findest die Angaben auf der Seite "Filme auf DVD" im zweiten Absatz.

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Joe Walker Offline




Beiträge: 755

20.05.2009 19:19
#133 RE: "Der Kommissar" ( 1969 - 1976 ) Kommentare zu den Folgen Zitat · Antworten

Ah ja, jetzt hab' ich's auch - das wär' natürlich was, wenn sich endlich jemand des "Kommissars" in chronologischer Reihenfolge (á la der "Derrick"-Boxen) annehmen würde. Vllt. könnte man ja analog zu dieser oder der "Wallace"-Reihe ebenfals ein Rückenmotiv mit dem charakteristischen "Der Kommissar"-Schritfzug machen . Mal schaun.

Gruß
Joe Walker

Percy Lister Offline



Beiträge: 3.589

20.05.2009 20:41
#134 RE: "Der Kommissar" ( 1969 - 1976 ) Kommentare zu den Folgen Zitat · Antworten

"Überlegungen eines Mörders" (BRD 1972)

Im Mittelpunkt der Handlung stehen der Mordanschlag auf Erika Taveller und die Frage, wie die Familie Taveller zueinander steht. Georg Taveller hat vor einem Jahr zum zweiten Mal geheiratet, lebt mit seiner neuen Frau Erika jedoch im gleichen Haus, in dem er vorher mit Irene zusammengelebt hat. Die Präsenz seiner Tochter Nora aus erster Ehe erinnert ihn täglich daran. Man spürt die Abneigung, das Misstrauen und die Angst, die die Bewohner des Hauses gefangen halten.
Es stellt sich die Frage, woher die Gefahr kommt. Irgendwie spürt der Zuseher, dass die Bedrohung nicht von draußen kommt, sondern das Böse - wie so oft - hausgemacht ist, also in der eigenen Umgebung zu finden ist. Dietrich Haugk ist es gelungen, eine klaustrophobische Atmosphäre zu erzeugen, indem er die beiden Eheleute Taveller nur in ihrem Haus und nicht etwa am Arbeitsplatz zeigt. Bei Erika geht es sogar soweit, dass sie während der gesamten Handlung das gleiche Kleid trägt.
Man sieht sie in einem schlichten Gewand, das eine Mischung aus Hauskleid und Ordenstracht bildet. Irene Taveller, die um einige Jahre älter ist, ist hingegen eine vollendete Dame, die durchaus modern gekleidet ist. Beim ersten Besuch in der Villa nach einem Jahr trägt sie einen Pelzmantel mit passender Mütze, beim Besuch einer Studentenkneipe mit ihrer Tochter eine Lederjacke. Georg Taveller, ein ziemlich farbloser Mann, versucht zwar mit einem protzigen Pelzmantel Eindruck zu machen, doch er kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass er ohne seinen Namen, seine Position und sein Geld wohl allein dastehen würde.
Die Darsteller sind sorgfältig ausgewählt und ihrem Image nach besetzt. Harry Meyen gibt den gereizten Ehemann, der sich über den Fehler ärgert, den er vor einem Jahr begangen hat; Grit Böttcher (verhärmt) spielt verängstigt und nervös die Ehefrau aus einfachen Verhältnissen; Nadja Tiller (bei weitem attraktiver als Böttcher) zeigt eine beherrschte Frau, die ihren Ärger und ihre Trauer unter Kontrolle behält. Claudia Butenuth sah das Publikum Anfang März 1972 als Brenda in "Das Geheimnis der grünen Stecknadel". Ob die "Kommissar"- Seher sie bei der Erstausstrahlung dieser Folge (am 24. März 1972) wohl unter diesem Licht betrachteten?
Im Gegensatz zu Gubanov hat mich die Entlarvung des Täters, den man leider nicht mehr zu Gesicht bekommt, nachdem sein Name bekannt geworden ist (abgesehen von einer kurzen Szene unter dem Abspann) und vor allem des Mordplans, beim ersten Sehen doch sehr überrascht. Der Kommissar geht hier sehr geschickt vor: Anstatt lange zu reden, handelt er und gibt Walter die Gelegenheit, einmal in ungewohnter Rolle zu agieren.
Eine wunderbare Folge, die ich mir oft und gerne ansehe, da sie herrlich entspannend wirkt.

Gubanov ( gelöscht )
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25.05.2009 12:27
#135 RE: "Der Kommissar" ( 1969 - 1976 ) Kommentare zu den Folgen Zitat · Antworten
Tod eines Schulmädchens (BRD 1972)

- Darsteller:
Die Riege der Schauspieler in „Tod eines Schulmädchens“ gestaltet sich zwar weniger namhaft, allerdings nicht minder überzeugend als in der Vorgängerepisode. Vor allem Heinz Bennent und Helga Anders bieten ein großartiges Doppel, das in interessanten Szenen eine gut funktionierende Zusammenarbeit an den Tag legt. In den Kreis der glaubwürdigen Darstellungen zählen überdies Simone Rethel als Freundin, Andreas Seyferth als Schulkamerad, Hartmut Reck als Lehrer und Wolfgang Preiss als scharfer und völlig unsensibler Direktor. Den einzigen Schwachpunkt der für eine „Kommissar“-Episode verhältnismäßig großen Besetzung mache ich in Ella Büchi aus, die in ihrer zentralen Rolle leider so unnötig übertreibt, dass sie eher amüsant daherkommt.

- Regie / Inszenierung:
Man mag „Tod eines Schulmädchens“ in gewisser Weise als Variation von „Auf dem Stundenplan: Mord“ ansehen, denn in beiden Episoden werden ähnliche Probleme angesprochen und tauchen ähnliche Figurenkonstellationen auf. Theodor Grädler zeichnete für beide Folgen verantwortlich und lässt die zweite in keiner Weise hinter der ersten zurückstehen. Besonders die makellos gesetzten Rückblenden, die ein näheres Kennenlernen des Opfers sowie der Sichtweisen der Beteiligten auf das Geschehen ermöglichen, nehmen mich für seine Inszenierung ein. Hierbei sticht vor allem die Szene im Waschraum hervor, die intensiv gespielt und geschnitten ist.

- Drehbuch / Kriminalfall:
Wie bereits angedeutet, nahm Reinecker hier einige Anleihen an „Auf dem Stundenplan: Mord“, was mich allerdings in Anbetracht der Tatsache, dass es nach wie vor meine Lieblings-Episode ist, in keinster Weise stört. Im Gegenteil: Durch den Schauplatz Schule und die dort zur Debatte stehenden (oder gerade eben nicht zur Debatte stehenden) Probleme gewinnt sie an Tiefenwirkung, ohne dabei belehrend auszuschauen. Auch der Fall an sich bietet wieder einmal gute Beteiligungsmöglichkeiten für das Ermittlerteam (man sieht löblicherweise wieder einmal fast nichts vom Büro) sowie für die Gastdarsteller. Einen Abzug gibt es lediglich dafür, dass der Schluss etwas zu sehr ins Melodramatische tendiert und (ich scheine beim „Kommissar“ eine Wundergabe dafür zu haben) ich wieder einmal beim allerersten Auftreten des Mörders sagen konnte: „Der war’s!“...

- Gesamtwirkung:
Mit „Tod eines Schulmädchens“ liegt eine qualitativ sehr gute Episode vor, die noch kurzweiliger ist als „Auf dem Stundenplan: Mord“, die aber andererseits auch einige nicht zu ignorierende Schwächen aufweist (Ella Büchi, die Aufklärung). Abgesehen davon kann ich aber nur Positives vermelden und vergebe gern:

Meine Wertung: 4,5 von 5 Punkten.

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