Zitat von GubanovEinen Schnitt habe ich aber nicht bemerken können. In der gleichen Einstellung kann man vorher die Tür ohne Löcher bewundern...
Ich gucke mir das heute abend nochmal an. Ein Schnitt war da definitiv nicht. Könnte mir vorstellen, dass zuvor zwei Löcher in die Tür gebohrt wurden, die dann mit zwei Propfen wieder verschlossen wurden. Als der Kopf dann passgenau über den Löchern war, hat halt von außen einer gezogen und die Löcher waren zu sehen, als Bosche zu Boden sank.
Gruß Jan
Gubanov
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13.10.2008 22:13
#92 RE: "Der Kommissar" ( 1969 - 1976 ) Kommentare zu den Folgen
Nachdem ich dachte, die Serie habe nun ihre „Kinderkrankheiten“ überwunden und würde nun eine gute oder sehr gute Folge nach der nächsten ausspucken, wurde ich heute in dieser Annahme wieder unsanft auf den Boden der Tatsachen zurückgeworfen.
„Tödlicher Irrtum“ (BRD 1970, TV)
- Darsteller Neben einer ordentlich, aber dem Drehbuch geschuldet durchaus lächerlich agierenden Agnes Fink wurde ein Herrengeschwader aufgeboten, bei dem man besser die Augen schließt. Ein Haufen Verlierer, im einen oder anderen Sinne, gruppieren sich um Frau Dönhoff. Das Schlimme dabei ist, dass die Darsteller ihre Sache so diffus machen, dass man nicht weiß, wie man deren Arbeit beurteilen soll. Desinteresse? Unvermögen? Befehlsverweigerung? Anthony Diffring ist ein Witz in der Rolle des Sauter, ebenso wie Thomas Astan als missratener oder missraten gewordener Sohn. Konrad Georg bleibt blass wie eine weiße Wand. Die Gebahren des Mörders wirken lächerlich. Einzig und allein Kurt Erhardt in der Rolle des exzentrischen, schwerhörigen Herrn Wohle kann das Geschehen einigermaßen aufrechterhalten.
- Regie / Inszenierung Was ist denn mit Wolfgang Becker los? So eine enttäuschende Folge lieferte er ja noch nie ab! Ständig läuft sie Gefahr, völlig einzuschlafen. Wenn man der Regie hier etwas zugute halten kann, dann dass sie das ewige Warten Frau Dönhoffs auf das Ende der Nacht in ein ewiges Warten des Zuschauers auf das Ende der Folge umwandelte.
- Drehbuch / Kriminalfall Das Drehbuch ist einfallslos, klischeebehaftet und kaum neu. Man kann mit den Attributen langweilig, unglaubwürdig und nochmals unglaubwürdig fortfahren. Warum erkennt der Mörder seinen Irrtum nicht? Wegen eines Morgenmantels? Lächerlich! Warum beschäftigt sich die Polizei vor Auffinden der Leiche überhaupt mit dem Fall? Zu allem Überfluss wird schließlich ein Mordmotiv nach dem nächsten wie an einer Perlenkette aufgezogen... Dass der Produzent dem Autor das Buch nicht um die Ohren gehauen hat, wundert mich stark.
- Gesamtwirkung Die schwächste Kommissar-Folge überhaupt. Der Worte sind genug gewechselt.
Meine Wertung: 1 von 5 Punkten
PS: Weil ausgerechnet und ausschließlich diese Folge und der ebenfalls katastrophale „Papierblumenmörder“ in meiner TV-Zeitschrift als Tagestipps angegeben waren, werde ich in Zukunft auf die Betrachtung jeglicher so ausgewiesener Kommissar-Folgen verzichten.
Wir werden in dieser Episode mit einem neuen Faktor in den Ermittlungen konfrontiert : Dem Schweigen eines Zeugen, berufsbedingt durch das Beichtgeheimnis, das ein Pfarrer einhalten muss. So entsteht eine zusätzliche Spannung, da der Pfarrer nicht nur weiß, wer die Schneiderin getötet hat, sondern auch, dass es sich um eine Verwechslung handelt. Der Mörder hatte ursprünglich beabsichtigt, Frau Dönhoff zu töten. Es sieht ganz danach aus, als wolle er seinen Fehler bald korrigieren. In der starken Persönlichkeit der Maria Dönhoff - eine interessante Namensgleichheit mit der ebenfalls sehr erfolgreichen und unabhängigen Marion Gräfin von Dönhoff - sehen wir Agnes Fink. Sie stellt eine wohlhabende Geschäftsfrau dar, die großteils von Schwächlingen umgeben ist, die auf ihre Kosten leben und ihr grollen, da sie es im Leben zu nichts gebracht haben, sei es aus Motiven der Sturheit, Unbeholfenheit oder der Prasserei. Agnes Fink versteht es gut, die Frau zu zeigen, die beruflich alles erreicht hat, von der jedoch erwartet wird, dass sie gleichzeitig weiblichen Charme einsetzt und für jedes Problem Verständnis zeigt. Anthony Driffing spielt den berechnenden Roland Sauter, dass es ein Vergnügen ist, ihm zuzusehen. Leider wurde er in keiner weiteren Folge der Serie besetzt. Er nutzt seine Gönnerin aus und verläßt sie für eine jüngere Frau. Mit Genugtuung sieht der Zuseher, dass sein Plan jedoch nicht aufgeht und er dennoch am Ende bezahlen muss. Thomas Astan, der sich später selbst dem Priesterberuf zugewendet hat, ist hier noch einmal als "schwieriger junger Mann" zu sehen. Eine Rolle, auf die er sich so gut versteht. Wieder einmal sind alle Ermittler in den Fall involviert, was zu Beginn für eine humorvolle Szene sorgt, als Harry zu spät ins Büro kommt und von Walter und Robert geneckt wird. Falls er eine sündige Nacht hinter sich habe, könne er gleich beichten, denn ein Pfarrer sei im Büro des Kommissars. In der Schluss-Phase der Folge kommt richtig Spannung auf. Dem Kommissar ist "unheimlich zumute", was vor allem dem schönen Anwesen zuzurechnen ist und natürlich auch dem Mienenspiel von Agnes Fink. Die parallele Überführung des Täters endet so, wie der Fall begonnen hat und ist glaubwürdig inszeniert.
Gubanov
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21.10.2008 12:24
#94 RE: "Der Kommissar" ( 1969 - 1976 ) Kommentare zu den Folgen
- Darsteller Rosemarie Fendel als Frau Keller spielt in dieser Folge ihre wohl größte Rolle. Sie macht ihre Sache recht gut, ohne dabei jedoch besonders zu begeistern. Dass sie später aus der Serie ausstieg, ist zwar schade, aber, so denke ich, besser zu verkraften als etwa der Wegfall der Rolle Helgas. Noch sind sie aber alle da und treffen sich zu Beginn in der Wohnung des angeschossenen Kommissars, was zu einigen recht nichtssagenden Filmminuten führt und Rehbeinchen als schlimmste Trinkerin von allen enttarnt. Die Gastdarsteller sind größtenteils passend besetzt. Mit Klaus Löwitsch, Horst Michael Neutze und dem bekannten Synchronsprecher Gerd Günter Hoffmann treten drei hochkarätige Darsteller als Gangster auf. Dahingegen wirkt der Auftritt Harald Juhnkes als verängstigter Möchtegernganove geradezu lächerlich.
- Regie / Inszenierung Diese Folge ist eine der drei „Kommissar“-Episoden, bei denen Erik Ode höchstselbst Regie führte (die anderen sind „Kellner Windeck“ und „Die Nacht mit Lansky“). Er bekleckert sich nicht mit sonderlichem Ruhm, aber bleibt stets in angenehmen und zweckmäßigen Bahnen. Schön sehen sich die Szenen im Billardraum der Kneipe an. Auch Spannung kam, besonders zum Ende hin in der Wohnung von Leppich, durchaus auf.
- Drehbuch / Kriminalfall Die Geschichte ist einer jener Bein- und Routinearbeit-Fälle und hat mit klugen Kombinationen und Rückschlüssen kaum etwas zu tun. Dementsprechend muss ich einige Abstriche machen. Weiterhin ist es schade, dass die Folge so lange braucht, um gut anzulaufen. Erst nach guten 20 bis 30 Minuten ist man von der Handlung wirklich einigermaßen gefangen. Die auftretenden Personen an sich sind nicht schlecht gezeichnet und auf überflüssige Szenen wurde weitestgehend verzichtet (sieht man von Frau Diebach ab).
- Gesamtwirkung Durchschnittliche Episode mit Stärken und Schwächen, die sich im soliden Mittelfeld einpendelt.
"Der Mord an Frau Klett" Erstsendung am 09. Oktober 1970
Kommissar Keller und sein Team ermitteln diesmal im Umfeld der kleinen Leute. Im Mittelpunkt der Geschichte stehen die Bemühungen, herauszufinden, wer Ursula Klett war und wer sie ermordet hat. Dem Kommissar geht der Fall besonders nah. Immer wieder nimmt er das Bild der Toten zur Hand und sieht es schweigend an. Während Robert, Walter und Harry versuchen, die beiden Mitbewohner der Ermordeten zum Reden zu bringen, unterhält sich Keller mit dem Ehemann und dem Sohn von Frau Klett. Die familiären Bindungen waren im Laufe der Jahre in die Brüche gegangen, da weder Arbeit noch Geld für einen geregelten Alltag vorhanden waren. Man ließ sich treiben, lebte in den Tag hinein und wartete auf eine Chance. Ausgerechnet der unscheinbaren, stillen Frau Klett bot sich die Möglich- keit, plötzlich zu Geld zu kommen. Dies wurde ihr zum Verhängnis. Sieben Messerstiche in Brust und Hals sorgten dafür, dass man die Vertragsbrüchige in einer Mülltonne entsorgen konnte. Das Alter der Beteiligten spielt in dieser Folge eine große Rolle. Die handelnden Personen haben entweder kein Geld, da sie nicht arbeiten ( Familie Klett ) oder sie arbeiten zwar, aber es reicht kaum zum Leben ( Herr Wachsner und Frau Schilp ). Man fürchtet den Tag der Arbeitsunfähigkeit aus Altersgründen. Im Büro Keller weist Herr Wachsner, der seit vierzig Jahren Kellner ist, sehr eindrucks- voll darauf hin, als er Käthe Rehbein auf ihren Beamtenstatus und ihre gesicherte Rente anspricht. Vadim Glowna scheint in dieser Episode eine Fortsetzung seines Palacha aus "Auf dem Stundenplan : Mord" zu geben. Er will die Mörder seiner Mutter zur Rede stellen und begibt sich dabei in Gefahr. Neben den behutsamen Porträts verzweifelter alter Menschen zeigt "Der Mord an Frau Klett" auch den Alltag der Polizeiarbeit. Robert und Walter verhören die Zeugen immer wieder und recherchieren an den Orten, an denen Frau Klett gesehen wurde. Es gibt einige sehr schöne Kamera-Einstellungen : Der Schatten von Frau Klett spiegelt sich in einer Pfütze, sie sitzt in der hintersten Ecke eines Tischs und die Kamera umkreist sie, als ihre Mitbewohner sie überreden, den Auftrag der Drogenhändler auszuführen. Hanns Ernst Jäger scheint auf die Rolle des schmierigen Tunichtguts festgelegt zu sein. Die Rolle der Frau Schilp wird von Hilde Volk gespielt, die mit Erik Ode verheiratet ist. Die Dialog- szenen zwischen ihr und dem Kommissar werden deshalb besonders aufmerksam verfolgt.
Ab Samstag, 03.01.2009, strahlt der ZDF Dokukanal übrigens täglich (!) alle Folgen nacheinander chronologisch aus. Wenn das man nichts für Kommissar-Fans ist?!
Zitat von ewok2003Ab Samstag, 03.01.2009, strahlt der ZDF Dokukanal übrigens täglich (!) alle Folgen nacheinander chronologisch aus. Wenn das man nichts für Kommissar-Fans ist?!
Wow, vielen Dank für den Hinweis! Mir fehlt noch so ein bisschen was. Das kann dann aufgenommen werden!
Diese Folge wartet nicht nur mit einem illustren Ensemble auf, sondern serviert Kommissar Keller und seinen Mitarbeitern auch einen Mord, der raffiniert ausgeklügelt wurde und einen Mann belastet, der jeden Grund hatte, seinen Onkel zu töten. Gregor Stein hat sich seinen Weg vom Polier zum Bauunternehmer innerhalb kurzer Zeit durch skrupel- loses Verhalten gebahnt. Er hat nicht nur die Firmenleitung übernommen, sondern seinem ehemaligen Chef auch noch das Haus samt Mobiliar abgeluchst. Sein Neffe sollte sein Studium aufgeben und zu ihm in die Firma kommen, was dieser jedoch ablehnte. Dessen Frau ( Gerlinde Locker ) wollte ihren Mann finanziell unterstützen, wählte dazu aber keinen geregelten Brotjob, sondern prostituierte sich für einen Geschäfts- partner von Gregor Stein. Paul Edwin Roth spielt den Geschäftsmann im Münchner Vier-Sterne-Hotel perfekt. Seine Affäre mit Susanne Gersdorf soll nicht bekannt werden, er habe schließlich Familie. Susannes beste Freundin war die heimliche Geliebte von Stein, während ihr Mann als Prokurist für die Baufirma tätig war. Jeder hatte also ein Motiv, obwohl die Verflechtungen der Beziehungen zwischen den Personen nicht allen bekannt war. Lobenswert ist vor allem die Masche, mit der Kurt Gersdorf ( Martin Lüttge ) in den Hinterhalt gelockt wurde. Der Mordplan ist klug durchdacht und verlangt dem Kommissar einiges an Kombinationsgabe ab. Robert und Walter plädieren wie gewohnt auf eine schnelle Verhaftung Gersdorfs, der Kommissar prüft jedoch lieber das soziale Umfeld des Toten. Besonders Herr Ahlsen tritt ins Blickfeld der Ermittlungen. Seine eiskalte, nach außen unbewegte Miene macht Friedrich Joloff zum perfekten Darsteller des Mannes, der alles an einen Untergebenen verloren hat und nach drei Jahren zum ersten Mal wieder einen Fuß in sein altes Zuhause setzt. Es brodelt in seinem Inneren; ebenso wie Frau Bungert ( Hanne Hiob ) in stummer Ergebenheit auf die Rückkehr ihres früheren Dienstherrn wartete, schien Ahlsen nur auf den Tod seines Erzfeindes zu hoffen. Sehr schön finde ich die abschließende Entlarvung des Täters. In gewohnter Agatha-Christie-Tradition lädt der Kommissar alle Verdächtigen in das Haus des Toten ein, um den Fall Punkt für Punkt aufzurollen und den Mörder zu überführen. Helmut Käuntner, der für die Regie verantwortlich zeichnet, hat alle Fäden im Griff und verlangt seinen Darstellern diszipliniertes Handeln ab. Die Geschichte wird mit Würde vorgetragen und zeigt eine kultivierte Szenerie, in der sich die Abgründe der Seele hinter verschlossenen Türen abspielen. So reagiert etwa Jürgen Goslar auf die Konfrontation mit der Tatsache, dass seine Frau ihn betrügt, mit zwar erstaunter, aber bemerkenswert beherrschter Miene. Er bewahrt seine Contenance, da er selbst ganz andere Sorgen hat. Das Schlussbild zeigt Gersdorf und seine Frau im Weggehen. Was sie sich zu sagen haben, bleibt ihr Geheimnis.
Gubanov
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01.12.2008 20:42
#99 RE: "Der Kommissar" ( 1969 - 1976 ) Kommentare zu den Folgen
- Darsteller: Ich weiß es nicht wirklich zu erklären, aber das Ermittlerteam um Kommissar Keller tritt in dieser Folge stark in den Hintergrund. Wahrscheinlich lässt die ausführlich geschilderte Geschichte um die Ereignisse in Wien die Polizisten in den Hintergrund treten, doch einen so starken Rückzug hätte ich nicht für wahrscheinlich gehalten. Die Gastdarsteller in dieser Folge wirken dabei nicht einmal besonders stark, wenngleich auch nicht schwach. Gesundes Mittelmaß eben. Dieter Borsche führt die Besetzungsliste an. Erschreckend gealtert, gibt er einen der Freunde, die ihren Ausflug nach Wien zu einer Lustreise umformiert haben und es zu verbergen nicht einmal ansatzweise in der Lage sind. Dies hätte ihnen das Leben gerettet, aber als Zuschauer eines Krimis darf man ja über die zwei Leichen froh sein. Auch Hans Caninenberg und Herbert Steinmetz geben überzeugende Rollen ab. In weiblichen Parts bleiben vor allem Hilde Weißner und Kitty Speiser in Erinnerung.
- Regie / Inszenierung: Für die Folge zeichnete, gewöhnlich wenig spektakulär, Dietrich Haugk verantwortlich. Während die Handlung versucht, 1970-typisch provokant mit Tabuthemen umzugehen, wirkt die Inszenierung derselben doch sehr hausbacken. So erhält man auf der positiven Seite eine durchaus anschaubare und in ihrer Machart gut erträgliche, auf der negativen Seite eine große Höhepunkte entbehrende Folge, die allein in der Aufmachung der Mordszenen wirklich beeindruckt. Beide sind effektiv und innovativ in Szene gesetzt und werfen abermals die Frage auf: Wie kamen die Schüsse in die (Glas-)Tür?
- Drehbuch / Kriminalfall: Ich wurde vorgewarnt, es solle sich um eine Folge voller lüsterner alter Männer handeln. Was ich im Endeffekt fand, war ein sehr durchschaubarer Kriminalfall, der, wie man es bei Reinecker gewöhnt ist, mit einigen netten Ideen gewürzt ist. Gerade die Geschichte der Geschehnisse in Wien gehört in die Kategorie dieser „netten Ideen“, allerdings hätte die Regie mehr daraus machen sollen. Hier kann man Reinecker also keine Vorwürfe machen. Ebenfalls lobenswert ist, dass man dem Kommissar die Möglichkeit einräumte, persönlich in schöner Kulisse in Wien zu ermitteln.
- Gesamtwirkung: Optische Schauwerte bezieht diese Episode weniger aus den fotogestalteten Sexszenen, die eher spröden 1970er-Jahre-Charme vermitteln, als vielmehr aus gelungenen Todesszenen und einem kurzen Ausflug nach Wien. Ansonsten sucht man überwältigende Faktoren vergeblich, wenngleich in den meisten Punkten durchaus solide Arbeit geleistet wurde.
Diese Folge war primär ein Gastspiel von Erik Ode bei Oberinspektor Marek, der von 1963 an seine Fälle beim ORF löste. Mit dem Tatort wurde seine Rolle und auch sein Büro dort integriert.
Seinen letzten Auftritt hatte "Oberinspektor Marek" 1992. Ein Gegenbesuch Ode's folgte bei Hallo Hotel Sacher Portier 1973 mit einem Augenzinkern in der Folge "Mein Freund Uwe", http://kommissar-keller.de/sacher.htm
Diese Folge gehört zu meinen Favoriten der gesamten Kommissar-Serie.
Besonders gut gefällt mir die schauspielerische Leistung von Hans Caninenberg, insbesondere in seiner Todesszene. Die Inszinierung der drehenden Bücherständer, verbunden mit der Musik des Kommissar-Theme, ist eine der perfektesten Umsetzungen der Serie überhaupt.
Auch die weiteren Schauspieler, insbesondere auch Dieter Borsche, sind einfach spitze!
Auch für mich ist "Drei Tote..." die beste Kommissarfolge (ganz subjektiv gesehen). Abgesehen von den schauspielerischen Leistungen (Caninenberg/ Porsche/ Pantzer) finde ich die Inszenierung doch recht gelungen, seltsamer Weise hat Dietrich Haugk auch meinen Lieblingsderrick "Mann aus Portofino" gedreht. Aber zugegeben, es gab auch einige lahme Haugk-Inszenierungen, ich denke da etwa an "Schrei vor dem Fenster"...
Auch für mich eine der fünf besten "Kommissar"-Folgen: Das Drehbuch ungewöhnlich und reichlich ausgefallen. Die Inszenierung äußerst einfallsreich. Weit weg vom sonstigen Einerlei, durch das die Serie nicht selten befallen war.
Dietrich Haugk gehört für mich prinzipiell zu den Garanten guter Ringelmann-Krimis. "Schrei vor dem Fenster" war zwar wirklich kein sonderlicher Knaller. Wenn ich allerdings an "Pfandhaus" ("Derrick") denke, dann weiß ich wieder, warum ich mich stets auf seine Beiträge freue!
5 von 5 Punkten.
Gruß Jan
Gubanov
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09.12.2008 16:45
#105 RE: "Der Kommissar" ( 1969 - 1976 ) Kommentare zu den Folgen
- Darsteller: Zwei große Edgar-Wallace-Namen, die gleichsam die Rollen der Verdächtigen übernehmen, strahlen dem geneigten Zuschauer aus der Besetzungsliste entgegen: Charles Regnier und Harald Leipnitz. Beginnen wir mit letzterem, mit dessen Inspektorenauftritten in den Wallace-Filmen ich bekannterweise Probleme habe. Hier jedoch wirkt er, weil in einer reichlich negativ belegten Rolle, wesentlich überzeugender und endlich einmal wirklich passend. Charles Regnier wirkt wiederum selbstsicher und souverän, irgendwie unnahbar und über den Dingen stehend. Aber auch ansonsten mangelt es an eindrucksvollen Gesichtern nicht: Louise Martini gibt die leidende Gattin, die Harry mit ihrem Blicken fast verschlingt, sehr einprägsam, wohingegen Hilde Hildebrandts schwatzhafte Mieterin stark mit diesem Rollentyp kontrastiert. Bis in die Nebenrollen kann man an der Besetzung wirklich nichts aussetzen. Auch das Stammpersonal kommt hier wieder richtig zur Geltung. Die Arbeit wird sehr angenehm zwischen den vier Ermittlern aufgeteilt und den vielen Landaufnahmen Rechnung tragend, sieht man Rehbein und das Büro nur selten, was ebenfalls sehr erfrischend ist.
- Regie / Inszenierung: Auf Altmeister Wolfgang Becker ist zumeist Verlass – so auch hier. Die Atmosphäre des Moors wird perfekt eingefangen, sodass diese Kommissar-Folge abwechslungsreicherweise wenig an die Zeit der 1970er Jahre, sondern eher an den „Hund von Baskerville“ erinnert. Hier kommt einmal mehr richtig zur Geltung, warum man den „Kommissar“ schwarzweiß ausstrahlte, obwohl das Fernsehprogramm damals schon fast vollständig in Farbe gezeigt wurde. Es schafft Stimmung. Dramatik und Spannung kommen überdies besonders im klassischen Finale sowie in den Szenen mit der vom Leben enttäuschten Freundin Maria Kaisers auf.
- Drehbuch / Kriminalfall: Der erzählte Fall ist sicherlich nicht der beste der Reihe, aber er ist solide und bietet durch die wunderbare Schauplatzwahl auf jeden Fall viele Möglichkeiten, die ja glücklicherweise auch genutzt worden sind. Man darf in der detaillierten, aber bestimmt nicht langweiligen Auflösung das Mordopfer persönlich kennen lernen und fühlt mit dieser Person wahrlich mit. Dies gibt der Folge durchaus einen noch dunkleren Anstrich als es allein schon durch die Aufnahmen der Fall ist.
- Gesamtwirkung: Endlich wieder ein Höhepunkt der Reihe und nach der Folge der letzten Woche für mich eine sehr deutliche Steigerung. Ganz klar volle Punktzahl für Spitzengastauftritte, tolle Aufnahmen, schöne Musik und eine routiniert-pointierte Regieführung.