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Dieses Thema hat 212 Antworten
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Blap Offline




Beiträge: 1.128

19.02.2010 15:41
#121 RE: RE:Bewertet: "Der grüne Bogenschütze" (4) Zitat · Antworten

Der grüne Bogenschütze (Deutschland 1961, Originaltitel: Der grüne Bogenschütze)

Der wohlhabende US-Amerikaner Abel Bellamy (Gert Fröbe) hat ein altes Landhaus auf der britischen Insel erworben. Eine Erzählung besagt, dass dort im Mittelalter ein grüner Bogenschütze umherging. Tatsächlich werden bald Menschlein von einem Pfeil durchbohrt, doch welche Absichten verfolgt der Mörder? Derweil betreibt der fiese Bellamy weiter seine schmutzigen Geschäfte. Obwohl ihm ein eifriger Kriminalbeamter (Klausjürgen Wussow) beständig auf den Zahn fühlt. Der Inspector interessiert sich allerdings auch für die junge Schönheit Valerie (Karin Dor), welche eine noch unklare Verbindung zu Gangster Bellamy hat. Der dicke Abel hütet in einem geheimen Kellerverlies ein brisantes Geheimnis, doch die Polizei tappt zunächst ausgiebig in der Dunkelheit umher. Valerie gerät in Gefahr, doch es naht Hilfe von unerwarteter Seite, während Bellamy mehr und mehr unter Druck gerät...

Jürgen Roland führte 1960 bei dem sehr guten Wallace "Der Rote Kreis" (1960) Regie. Der insgesamt vierte von Rialto Film produzierte Wallace, war die zweite Regiearbeit Rolands im Rahmen der Reihe, weitere sollten nicht folgen. Der Regisseur blieb dem Kriminalfilm allerdings treu, etliche "Stahlnetz" und "Tatort" Beiträge gehen auf sein Konto. Klausjürgen Wussow ist hier ebenfalls in seinem zweiten Wallace Streifen zu sehen, er spielt gewohnt ordentlich, erreicht aber zu keiner Zeit den Charme eines Blacky Fuchsberger. Doch zunächst ein paar Worte zur Handlung. In dieser Beziehung schwächelt "Der grüne Bogenschütze" leider ein wenig. Der vermeintlich im Mittelpunkt stehende Killer entpuppt sich als eher wenig interessante Randnotiz, überhaupt scheint dem Plot teils ein wenig der Faden zu fehlen. So wirkt die erste Hälfte des Werkes nicht so recht stimmig, selbst die Atmosphäre lässt die übliche, liebenswerte Intensität vermissen. Trotzdem kann Entwarnung gegeben werden. Denn "dünne" Story hin- oder her, Gert Fröbe spielt absolut grandios auf. Er poltert wüst umher, schneidet herrliche Grimassen, faltet seine Mitarbeiter und Komplizen im Minutentakt zusammen. Karin Dor kommt wieder allerliebst und zuckersüss daher, wirkt aber -angenehmerweise- nicht so hilflos wie z.B. in "Die Bande des Schreckens". Wirklich "tough" ist sie hier selbstverständlich auch nicht, muss sie ja auch nicht, ihr Beschützer ist notfalls noch gerade rechtzeitig zur Stelle. Eddi Arent darf erneut die Knallschote geben, hier in schon fast zu penetranter Art und Weise. Wolfgang Völz greift Herrn Wussow unter die Arme, ansonsten gibt es keine besonderen Auffälligkeiten zu vermelden.

Die drei vorherigen Edgar Wallace Verfilmungen sind eindeutig stärker als "Der grüne Bogenschütze". Wäre da nicht die phantastische Präsenz von Gert Fröbe, würde der Film sehr weit hinter seinen Verwandten aus dem Hause Rialto zurückfallen. Zusammen mit den drei Vorgängern:

- Der Frosch mit der Maske
- Die Bande des Schreckens
- Der Rote Kreis

ist "Der grüne Bogenschütze" als "Edgar Wallace Edition 1" erhältlich. Alternativ sind die Filme auch einzeln zu haben, doch der Preis, die schicke Aufmachung und das Bonusmaterial sprechen eindeutig für das Box-Set. Für diesen Streifen kann ich leider nur 6,5/10 ziehen, die Gründe habe ich bereits weiter oben genannt. Sicher ist "Der grüne Bogenschütze" kein Überflieger, zumindest aber ein recht solider, unterhaltsamer Kriminalfilm aus deutschen Landen. Ohne die sehr starken Vorgänger, hätte ich den Film sicher mit mindestens 7/10 bewertet. Für Gert Fröbe muss man sowieso 10/10 ziehen, alles andere wäre eine bodenlose Frechheit!

Lieblingszitat:

"Kennen Sie den Toten?"
"Bin ich Hellseher?"

Vom Ursprung her verdorben

Glasauge Offline




Beiträge: 1.321

24.05.2010 14:18
#122 RE: RE:Bewertet: "Der grüne Bogenschütze" (4) Zitat · Antworten

Das Problem an diesem Film ist, wie Joachim im Hallo-Buch beschrieben hat, die Suche nach dem Täter wird immer uninteressanter, das lustige daran ist, dass Gert Fröbe selbst darauf weist. Das Trio Arendt, Wüstenhagen und Fröbe dominieren den ganzen Film. Diese drei Schauspieler lenken durch ihre hervorragende Leistung fast die gesamte Aufmerksamkeit des Zuschauers auf. Ohne diese Schauspieler wäre der Film eigentlich ein langweiliges Kammerspiel(einige werden zwar sagen, dass er gerade das ist). Was diesem Film fehlt aber DER SCHWARZE ABT hat sind mehr makante und gute Darsteller. Ich selber ma diesen Film, allerdings hauptsählich wegen Wüstenhagen und Gert Fröbe.

Percy Lister Offline



Beiträge: 3.589

25.04.2012 20:33
#123 RE: RE:Bewertet: "Der grüne Bogenschütze" (4) Zitat · Antworten

BEWERTET: "Der grüne Bogenschütze" (Deutschland, 1960/1961)
mit: Klausjürgen Wussow, Karin Dor, Gert Fröbe, Heinz Weiss, Harry Wüstenhagen, Eddi Arent, Hans Epskamp, Hela Gruel, Wolfgang Völz, Stanislav Ledinek, Edith Teichmann, Georg Lehn u.a. - Drehbuch: Wolfgang Menge, Wolfgang Schnitzler - Regie: Jürgen Roland

Seit der Amerikaner Abel Bellamy den alten englischen Herrensitz Garre Castle erworben hat, treibt dort ein altes Gespenst - der grüne Bogenschütze - sein Unwesen.
Als zwei Menschen von einem grünen Pfeil durchbohrt werden, befasst sich auch Inspektor Featherstone von Scotland Yard mit der Geistererscheinung. Dabei stößt er sowohl auf die hübsche Valerie als auch auf zahlreiche andere undurchsichtige Gestalten, die sich plötzlich für Bellamys dunkle Vergangenheit interessieren.
(Inhaltsangabe zum Hörbuch, gelesen von Bodo Primus)

Die Ouvertüre zum Film gestaltet sich hintergründig humorvoll und weist auf den augenzwinkernden Charakter der Produktion hin. Leichtfüßig kommt sie daher und versprüht Charme und gepflegten Grusel - bis Gert Fröbe mit seiner massigen Gestalt das erste Mal vor die Kamera tritt. Der Mann, der Bösewichte und Kriminalbeamte gleichermaßen überzeugend verkörpern konnte, ist stets auch ein Meister schwarzen Humors. Wie ein Sturm fegt er über den Flugplatz, auf dem die Maschine aufsetzt, die ihn zurück nach London bringt, wo ihn nicht nur sein Privatsekretär Julius Savini, sondern auch seine neuen Nachbarn, Vater und Tochter Howett erwarten. Seine Batterien sind voll aufgeladen und er drückt im wahrsten Sinn des Wortes alle an die Wand, was die Gefährlichkeit auf ihn konzentriert. Hier liegt der eigentliche Fehler des Drehbuchs. Nicht Abel Bellamy soll Angst und Schrecken verbreiten, sondern der grüne Bogenschütze. Wie seine Kollegen Frosch, Mönch, Abt und Galgenhand gehört auch die unheimliche Bedrohung aus dem Hinterhalt zu den Gestalten, die überall und nirgends sind und jederzeit zuschlagen. Der Maskierte flitzt zwar immer wieder durch Garre Castle und seine Umgebung, doch wirklich bange wird dabei niemandem. Dafür darf der aalglatte Stanislav Ledinek wieder einmal zu roher Gewalt greifen und Gert Fröbe seine Stimme erheben. Normalerweise sollte der ermittelnde Kriminalbeamte erfolgreich dagegen ankämpfen und Klausjürgen Wussow gelingt dies auch bis zu einem bestimmten Grad. Doch man merkt ihm an, dass er letztendlich nicht gewillt ist, sich ebensolcher Poltermethoden zu bedienen wie Fröbe. Zu feinsinnig und schöngeistig ist sein James La Motte Featherstone, der nicht zufällig mit Deerstalker und -je nach Situation- in verschiedenen Verkleidungen auftritt. Setzte er im "Roten Kreis" auf Dominanz und übersteigertes Selbstbewusstsein, so nimmt er sich hier im Umgang mit seinen Kollegen Völz und Dor angenehm zurück. Er tritt weder unangebracht fürsorglich noch besitzergreifend präpotent auf. Eine durchwegs positive Rollengestaltung, die leider zu oft hinter der "lauten" Performance von Fröbe zurücksteht. Karin Dor gerät nicht nur traditionell in Gefahr, sondern versucht ihrem Onkel Abel und der Gefahr die Stirn zu bieten, um mehr über das Schicksal ihrer Mutter herauszufinden. Im Gegensatz zu Kolleginnen der frühen EW-Phase wie Eva Anthes und Brigitte Grothum, ist die Dor bereits mit Anfang Zwanzig eine vollendete Dame und meistert sogar das unfreiwillige Bad im Keller von Garre Castle souverän. Man spürt bei ihren Auftritten stets, dass man eine erwachsene Frau und kein junges Mädchen vor sich hat. Die weiteren Rollen sind mit Wolfgang Völz, Eddi Arent und Hela Gruel "Stahlnetz"-artig stimmig besetzt, wobei man Harry Wüstenhagen nicht vergessen sollte, der den sympathischen Kleinganoven mit Charisma porträtiert.
Den ersten Durchhänger erlebt der Film bei Valeries Verschleppung auf die "Calliope", wobei summa summarum jede Szene in der "Shanghai Bar" irgendwie ermüdend ist. Das Verwirrspiel mit dem grünen Bogenschützen wird hier ebenso nachlässig behandelt wie in "Der schwarze Abt" und dafür lieber auf die fixe Idee eines Einzelnen (hier der gekränkte Rächer Abel Bellamy, dort der irre Schatzsucher Harry Chelford) gesetzt, der alles Porzellan zerschlägt und am Ende in seinem Schlupfwinkel untergeht.

Fazit: Ein insgesamt durchschnittlicher EW-Film, dem Nostalgiker Liebhaberwert bescheinigen und der viele klassische Zutaten enthält, als Gesamtergebnis jedoch wegen der allgemein bekannten Kritikpunkte abfällt.

Georg Online




Beiträge: 3.263

12.05.2012 10:26
#124 RE: RE:Bewertet: "Der grüne Bogenschütze" (4) Zitat · Antworten

Ich muss das Gesagte nicht wiederholen: im Vergleich zu den ersten drei Filmen fällt der vierte sowohl was Spannung, als auch was Atmosphäre betrifft stark ab. Den ganzen Film über bekommt die Produktion nicht den nötigen Pepp, sehenswert sind einzig Eddi Arent als Reporter Spike Holland in einer Glanzrolle und die übrigen Darsteller Gert Fröbe, Karin Dor, Wolfgang Völz und Klausjürgen Wussow. Insgesamt eine relativ uninteressante Angelegenheit und eine Mörderjagd, bei der spätestens nach der Hälfte die Frage "Wer ist der Täter" den Zuseher gänzlich nebensächlich kalt lässt.

brutus Offline




Beiträge: 13.030

14.05.2012 17:55
#125 RE: RE:Bewertet: "Der grüne Bogenschütze" (4) Zitat · Antworten

Der Kern des Problems ist einmal, das man sich im Drehbuch nicht für einen Schurken entscheiden kann, ist es nun der titelgebende Bogenschütze oder doch der polternde Abel Bellamy? Zum anderen wird die Motivation dieser beiden einfach nicht klar herausgearbeitet, es soll ja wohl in beiden Fällen auf Rache hinauslaufen. Wozu sollte es sonst für Abel Bellamy nutze sein, die Mutter von Valerie und John im Keller zu lagern? Und wenn der grüne Bogenschütze sich an Ballamy und seinen Helfershelfern für seinen langen Gefängnisaufenthalt rächen will, warum tut er's nicht einfach, warum wartet er bis zum Filmende damit?

In den meisten Filmen ist die Motivlage klar formuliert: der unbekannte Oberschurke gedenkt sich zu bereichern (der Frosch knackt Tresore, die Hai beraubt Juweliere, der Gerissene fälscht Geldscheine, im roten Kreis und der roten Orchidee wird erpresst, in den toten Augen die Versicherung von Ermordeten kassiert, dazu kommen noch Rauschgift- und Mädchenhandel (Narzissen, Hexer, Mönch, Buckliger, Glasauge, Themse), das ist auch ohne langatmige Erklärung für den Zuschauer erkennbar, er kann sich also sofort auf die Hatz nach dem Täter konzentrieren und auf die Entlarvung desselben als dramaturgischen Höhepunkt freuen.

Hier ist das Motiv Rache für eine weit in der Vergangenheit liegende erlittene Schmach, die, um das Ganze weiter zu komplizieren, wiederum Rachegelüste auslöst, das alles zu durchschauen ist aber für den Zuschauer nicht ganz so leicht. (Das das Rachemotiv auch viel einfacher und plausibler rübergebracht werden kann, beweist 'Die Bande des Schreckens'. Hier wird der Ernährer der Familie, der Scheckfälscher Shelton, von der Polizei in eine Falle gelockt und aus dem Verkehr gezogen, dabei kommt es durch widrige Umstände sogar zu seiner Hinrichtung. Daraufhin beschliesst die Bande sich an allen daran Beteiligten zu rächen. Der Zuschauer weiss also sofort was Sache ist.)

Das offensichtlich zwei verschieden Personen ins grüne Kostüm schlüpfen (was erst ganz am Ende aufgeklärt wird), erschwert die Nachvollziehbarkeit der Handlung dann noch zusätzlich, der Zuschauer fiebert dann nicht mehr mit dem Protagonisten mit, ob, wann und wie dieser den Schurken enttarnt, sondern rätselt meist darüber, warum tut diese oder jene Figur jetzt dieses oder jenes und wozu ist das Ganze gut. Die Story ist einfach zu konfus konstruiert und die Inszenierung kann dieses in keinster Weise kaschieren.

Das ist das eigentlich Verblüffende, wenn man bedenkt wie eingespielt das Duo Jürgen Roland und Wolfgang Menge eigentlich sonst ist.

Viele Grüße

Brutus

Stephan Offline



Beiträge: 114

01.01.2014 20:38
#126 RE: RE:Bewertet: "Der grüne Bogenschütze" (4) Zitat · Antworten

Nachdem ich mir im Rahmen eines Nostalgie-Wallace-Tages zuerst den "roten Kreis" angeschaut habe, folgte danach der "grüne Bogenschütze".
Da ich ein Riesen-Fan von Gert Fröbe und Harry Wüstenhagen bin, habe ich diesen Film insgesamt immer sehr gern gesehen. Heute habe ich mich aber fast über ihn geärgert.
Es ist ja schon viel über den Film diskutiert worden und darüber, warum er auf Viele wenig befriedigend wirkt.
Nach der heutigen Wiederholung muss ich sagen, dass die Krux meines Erachtens ganz klar das Drehbuch ist, was ja auch schon verschiedene Diskutanten angesprochen haben. Das Buch ist zwar etwas verworren (z.B. durch die mehreren Bogenschützen), aber das Hauptproblem ist, dass die Drehbuchautoren an zu vielen Stellen zu viel ironisieren. Das ist vermutlich in erster Linie dem ansonsten von mir sehr geschätzten Wolfgang Menge zu "verdanken". Hier lässt er weniger seine Stahlnetz-Arbeit als vielmehr seine Ekel-Alfred-Genialität durchblicken, was den Krimi fast zu einer Persiflage werden lässt.
Spannung und Atmosphäre sind vollkommen unterentwickelt, da sowohl Eddi Arendt als auch Klausjürgen Wussow oder Wolfgang Völz ständig nur am Sprücheklopfen oder schlimmstenfalls am Blödeln sind. Vielleicht hat man hier versucht, die Figur des Bogenschützen, die ja nahezu dem Gothic-Horror entlehnt ist (v.a. wenn man sich die Verkleidung hier so wie auch die Auftritte in den vorhergehenden alten Umsetzungen anschaut), zu verstauben, und ist über das Ziel hinausgeschossen.
Ferner hat man sich entschieden, Abel Bellamy eine sehr große Rolle zukommen zu lassen, was die Zeitanteile seiner Auftritte angeht. Im Original-Stoff dreht es sich, soweit ich mich erinnern kann, denn die Lektüre ist schon etwas her, mehr um das gesamte Geheimnis mit Adoption von Valerie und Gefangenschaft von Helen - zwar mit Bellamy als starkem Hauptcharakter, aber nicht völligem Dreh- und Angelpunkt. Das wäre aber, so glaube ich, als Filmstoff eher altbacken und uninteressant geworden, da ja im Buch auch einer gewissen Dramatik über den Kindsraub (John sinngemäß:"Ich habe einen roten Kinderschuh im Safe...") Ausdruck verliehen wird. Man hätte es also eher als Psycho-Reißer inszenieren müssen.
Diese neue Gewichtung ist aber eben aufgrund der ganzen mangelnden Atmosphäre auch nicht wirklich glücklich, aber die Besetzung wiederum sehe ich hier als Glück im Unglück. Viele finden den Film nicht besonders (auch Roland selber), weil er quasi ein Gert-Fröbe-Film ist. Genau dies und die anderen guten Darsteller aber retten ihn vor dem Totalabsturz. Sie machen das beste aus einem Drehbuch, das man an viel zu vielen Stellen fast als Krimikomödie bezeichnen muss.
Klausjürgen Wussow tut es m.E. nicht gut, dass sein Inspektor "zu einseitig gut" ist. Seine Darstellung als Featherstone erinnert an seinen genialen doppelbödigen Yale im "Kreis", solange er sein Versteckspiel führt. Nach seiner Enttarnung als Inspektor fällt er deutlich ab.
Schade um Wussow und Roland...denn das alles war mit Sicherheit einer der vielen Momente innerhalb der Serien-Entstehung, in denen man Entscheidungen gegen spätere Mitwirkungen diverser Personen traf, die spannende und hochklassige Momente garantiert hätten.

Peter Ross Offline



Beiträge: 2.000

02.01.2014 17:07
#127 RE: RE:Bewertet: "Der grüne Bogenschütze" (4) Zitat · Antworten

Durchschnittlicher Edgar Wallace Streifen, der meines Erachtens durch eine tolle Musik und den vielleicht besten Vorspann der gesamten Wallace-Serie glänzt!

Aufgrund der Story, die im Laufe des Films mich als Zuschauer kaum noch interessiert (zum Teil auch verworren ist), sowie vieler Längen und der fehlenden "Identifikationsperson" (z.B. Fuchsberger, Drache) landet der Film nur im Mittelmaß. Schade.

3/5 Punkten

schwarzseher Offline



Beiträge: 626

03.01.2014 12:32
#128 RE: RE:Bewertet: "Der grüne Bogenschütze" (4) Zitat · Antworten

Allein Gert Fröbe ist schon das "Eintrittsgeld" wert.Das so ein Schauspieler natürlich etwas in den Vordergrund rutscht ist ja irgendwie verständlich.Im laufe der Jahre bin ich über jeden Film froh ( der Wallace Reihe ) der nicht mit Fuchsberger besetzt wurde.Der für meinen Geschmack später sozusagen seine eigene Parodie je Film ablieferte ( Sonnyboy,beschützer der Witwen und Waisen - als Inspector,Dedektiv,Neffe usw.)Ich fühle mich immer noch gut unterhalten.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

03.01.2014 13:29
#129 RE: RE:Bewertet: "Der grüne Bogenschütze" (4) Zitat · Antworten

@schwarzseher: Deine immer wiederkehrende Meinung über Fuchsberger hat inzwischen auch der Letzte zur Kenntnis genommen. Hier im Thread hat sie nichts zu suchen.

schwarzseher Offline



Beiträge: 626

03.01.2014 14:15
#130 RE: RE:Bewertet: "Der grüne Bogenschütze" (4) Zitat · Antworten

Es war eine ganz einfache Antwort auf den vorherigen Beitrag.
Auch deine oft wiederkehrenden "Meinungen" über bestimmte Themen müssen andere ertragen.
Ich würde zwar deinem Fuchsberger Fanclub nicht beitreten aber es ist ganz einfach so : manchmal finde ich ihn gut ,manchmal nicht.Ganz einfach.
Ach ja, ich ertrage auch Meinungen über Felmy,Lowitz ........... die ich alle gerne sehe.

tilomagnet Offline



Beiträge: 585

06.01.2014 18:06
#131 RE: RE:Bewertet: "Der grüne Bogenschütze" (4) Zitat · Antworten

Eine treffsichere Mischung aus Spannung garniert mit etwas Humor war eines der Markenzeichen der Reihe. Leider hat man ein paar Mal ordentlich daneben gegriffen und sich im Niemandsland aus Komödie und Krimi verloren, ohne sich für eines zu entscheiden. Besonders bei der GRUFT und dem BOGENSCHÜTZEN fällt das negativ auf. Vor allem zeigt sich die Unfähigkeit des Regiesseurs dann, wenn er nicht merkt, dass effektvolle, für Handlung und Spannung wichtige Szenen durch Blödelei untergraben werden.

Aber auch sonst gibts hier eklatante Mängel: Die Rolle von John Wood ist so klein, dass ich beim ersten Sehen gar nicht wusste, wer da gerade demaskiert wurde...die Motivation von Bellamy, seinen eigenen Butler als Bogenschützen umherspringen zu lassen, ist auch irgendwie unklar. Verwirrt nur den Zuschauer, dafür aber gründlich. Die einzigen wirklich tragenden Rollen sind die von Fröbe, Dor und Wüstenhagen, der Rest der Charaktere bleibt vollkommen flach und im Hintergrund. Besonders misslungen ist das beim Inspektor.

Fazit: Der erste richtige Fehlgriff in der noch jungen Serie....klasse Darsteller und ein paar sehr schöne Szenen - zB Creagers Ermordung - aber insgesamt doch lahm, wenig spannend und zu klamaukhaft, um damals wie heute die Zuschauer zufrieden zu stellen. 2.5/5 Punkten.

patrick Offline




Beiträge: 3.245

26.02.2014 19:25
#132 RE: RE:Bewertet: "Der grüne Bogenschütze" (4) Zitat · Antworten

Bin grad in Bewertungsstimmung und kann das bei den mir vertrauteren Wallace-Filmen locker aus dem Gedächtnis. Beim Bogenschützen wurde leider eine sehr große Chance verspielt. Diesem Film hätte der Flair vom indischen Tuch oder schwarzen Abt eingehaucht gehört. Die Voraussetzungen wie alte Gemäuer, Nacht, Nebel, Äulenrufe wären zur Genüge gegeben gewesen. Der Einstieg ist auch ganz stark. Aber im Weiteren entwickelt sich der Film doch sehr langatmig und spannungsarm. Auch hat der Bogenschütze keine "Ausstrahlung" im Wallac´schen Stil, sondern ist eine ziemlich farblose Figur. Gert Fröbe spielt seinen Part ganz stark. Doch kann er dass eher schwache Drehbuch nicht retten.Die Story plätschert ziemlich lustlos dahin.Auch Karin Dor seh ich sehr gern. Es liegt also wirklich nicht an den Schauspielern, dass diese Geschichte nicht richtig in Fahrt kommt. Hier krankt es am Drehbuch. Vor meinem geistigen Auge seh ich, was man aus dem Film hätte machen können und werde durch die Realität mehr als ernüchtert. Was herauskam war reiner Durchschnitt. Drum 3 von 5.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

24.07.2014 00:05
#133 RE: RE:Bewertet: "Der grüne Bogenschütze" (4) Zitat · Antworten

"Der grüne Bogenschütze" belegt im Edgar-Wallace-Filmgrandprix 2014 Platz 16 von 36. Der Film erhielt 72,84 % der möglichen Punkte. Das entspricht einer durchschnittlichen Filmwertung von 3,64 von 5 Punkten.

1. 3,5 Punkte p.P. = Platz 24 (–8) in der Kategorie Ermittler
2. 4,0 Punkte p.P. = Platz 11 (+5) in der Kategorie Verbrecher und Verbrechen
3. 3,6 Punkte p.P. = Platz 17 (–1) in der Kategorie Regie und Inszenierung
4. 3,2 Punkte p.P. = Platz 24 (–8) in der Kategorie Drehbuch und Logik
5. 4,1 Punkte p.P. = Platz 12 (+4) in der Kategorie Atmosphäre
6. 3,1 Punkte p.P. = Platz 30 (–14) in der Kategorie Musik
7. 3,8 Punkte p.P. = Platz 11 (+5) in der Kategorie Prätitelsequenz und Vorspann
8. 4,1 Punkte p.P. = Platz 11 (+5) in der Kategorie Wallace-Faktor
9. 3,4 Punkte p.P. = Platz 18 (–2) in der Kategorie freie Wertung

In der Vorrunde (Kampf um die Top-10) wurde "Der grüne Bogenschütze" auf Platz 13 gewählt.

Blinde Jack Offline




Beiträge: 2.000

16.10.2015 15:33
#134 RE: RE:Bewertet: "Der grüne Bogenschütze" (4) Zitat · Antworten

Der grüne Bogenschütze hinterlässt auch diesmal bei mir keinen guten Eindruck, da er in keinster Weise Stimmung erzeugen kann.

Gert Fröbe führt natürlich die Mimen an und spielt, wie eigentlich immer, sehr raumgreifend und auch brilliant. Einerseits verhilft dies seinem Auftritt zu einem Platz im Gedächtnis, andererseits unterstützt er damit noch deutlicher die Makel des Drehbuchs. Sein Abel Bellamy gefällt mir durchaus sehr gut und Fröbe wird nicht umsonst als einer der besten deutschen Schauspieler betitelt, aber es gibt auch Unstimmigkeiten, bzw. Fehlgriffe. Mir gefällt bspw. sein Ableben überhaupt nicht. Abgesehen davon, dass es unglaublich lahm inszeniert ist, hätte ich von Bellamy (jedenfalls so wie er im restlichen Film auftritt) eine ganz andere Reaktion erwartet. Beinahe brav stellt er sich zum Abschuss auf - ohne Gegenwehr, ohne ein letztes Wort. Das passt leider gar nicht zu seinem Charakter und stört damit im Gesamtbild. Ein weiteres Problem ist die Größe seiner Rolle. Wie gesagt, es ist ein Genuss Fröbe zuzusehen, aber da bereits die Täterfigur extrem klein geraten ist, ist Fröbes Part eindeutig zu groß. Zumal er, genau wie der lächerliche Bogenschütze selbst, nur sehr begrenzt Gefahr ausstrahlt. Er wirkt aufbrausend, ungemütlich und jähzornig - ja, aber Gefahr sucht man auch bei ihm vergebens.
Klaus-Jürgen Wussow kommt leider nicht an seinen tollen Auftritt aus dem roten Kreis heran. Er spielt zu glatt, zu sympatisch und in gewissem Maße auch zu inaktiv.
Karin Dor hat hingegen einen ihrer besten Wallace-Auftritte und weicht wohl mehr als in ihren anderen Filmen der Serie, vom "Liebchen in Gefahr" ab. Dennoch gab es auch hier ein paar Abstriche zu machen, im Zusammenspiel mit Wussow.
Harry Wüstenhagen hat mit Savini die beste Rolle des Filmes. Er ist nicht nur der eigentliche Gewinner der ganzen Geschichte, sondern spielt auch sehr überzeugend auf.
Eddi Arent empfand ich dieses Mal gar nicht so schlimm, aber da auch Wolfgang Völz für Humor zuständig war, läuft das Ganze bisweilen doch stark aus dem Ruder.
Bis auf Heinz Weiss konnten mich alle anderen Nebendarsteller überzeugen, von denen ich Stanislav Ledinek noch besonders hervorheben möchte. Er wirkt auf dem Boot unberechenbar und ist mit dieser Szene verantwortlich für die ansonsten stark vermisste Atmosphäre.

Am meisten stört mich, die lockere Aufmachung des Filmes. Bereits der Opener ist völlig misslungen und in meinen Augen einer der schwächsten. Nicht nur, dass der Mord Off-Screen geschieht, sondern auch das ganze Setting erstickt Spannung im Keim. Dass Frau Richthofen noch ein Bild des Toten schießen muss, ist dann lediglich der Punkt auf dem I.
Was den ganzen Film über versäumt wurde, nämlich Angst und Gefahr um den Bogenschützen aufzubauen, findet hier seinen Anfang und zu keinem Zeitpunkt liegt der Fokus auf dem Verbrecher.
Im Übrigen muss ich sagen, dass der Bogenschütze aufgrund seines Kostüms einer der lächerlichsten Mörder der gesamten Serie ist. Vor ihm hätte ich glaube ich keine Angst...

Wie so oft gesagt wurde also die Figur des Mörder völlig vernachlässigt und im Gegenzug kann leider auch Gert Fröbe nicht die nötige Spannung erzeugen. Es dreht sich zu viel um ihn, die Morde geraten in den Hintergrund und werden uninteressant.
Dazu trägt in meinen Augen auch die Kameraarbeit bei, die zu keinem Zeitpunkt die düstere Stimmung der Vorgängerfilme erzeugen kann. Motive und Einstellungen wurden schwach gewählt und überhaupt nicht ausgenutzt und auch die Drehorte wurde langweilig und leblos eingefangen. Wo mitunter eine gute Kulisse den Film noch aufwerten kann, wenn sie gut in Szene gesetzt wird, wurde dies hier leider verschenkt. Bei der Musik genau das gleiche Problem. Für mich die bis jetzt schwächste Arbeit innerhalb der Wallace-Reihe, die oftmals deplaziert und störend eingesetzt wurde.

Für mich einer der schwächsten s/w Filme, dem ich nur aufgrund vo Fröbe noch

2 von 5 Punkten gebe.

tilomagnet Offline



Beiträge: 585

16.10.2015 18:04
#135 RE: RE:Bewertet: "Der grüne Bogenschütze" (4) Zitat · Antworten

Bei keinem anderen Film ist sich das Forum mittlerweile so einig!

Sehr bemerkenswert fand ich immer den Kontrast zum ROTEN KREIS, da hat Jürgen Roland wirklich gezeigt was er kann. Und eine dem FROSCH ebenbürtige Inszenierung hingelegt. Ich glaube, beim BOGENSCHÜTZEN wollte man einen besonders leichten und eleganten Film mit starkem Hang zur Selbstironie drehen, aber das ging voll in die Hose. Fröbes Spiel passt überhaupt nicht in diesen Film oder der Film passt nicht zu Fröbe. Jedenfalls ist das ganze so weder Komödie noch brauchbarer Krimi, vom konfusen und unfokussierten Handlungsablauf ganz zu schweigen.

Wenn man dem HALLO Buch glaubt, war man schon zur Entstehungszeit mit dem Film bei Constantin sehr unzufrieden und Jürgen Roland war ja dann mehr oder weniger raus aus der Reihe. Einerseits schade, andererseits kann man die Regie beim besten Willen in diesem Streifen nicht gutheißen!

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