Zitat von Giacco im Beitrag #286https://letterboxd.com/film/x-yy-formula-for-evil/
Auf dem Plakat zu "X + YY - Formel des Bösen" ist angegeben, dass die Brünnstein Film für Produktion, Verleih und Weltvertrieb zuständig gewesen sein soll. Hast Du da irgendwelche Infos zu dieser Produktionsfirma, Giacco, oder vielleicht sonst jemand? Ich habe von dieser Firma nämlich noch nie etwas gehört.
Zitat von Savini im Beitrag #51Es wirkt etwas sonderbar, wenn man bei dieser Reihe von "Realismus" bei der Figurenzeichnung sprechen will
Ja, das finde ich auch, was übrigens nicht nur für das hier behandelte Thema gilt. Deswegen ist der Vergleich zur Realität immer schwierig herzustellen und vielleicht nur in Facetten oder Ideen erkennbar. Deswegen ziehe ich solche Vergleiche auch hauptsächlich innerhalb des Wallace-Universums und dessen Epigonen. Um solche Reihen am Leben und frisch zu halten, waren immer gewisse Modifikationen gefragt, schon alleine deswegen, um das Publikum bei der Stange zu halten. Zieht man Parallelen bis zu "Das Geheimnis der gelben Narzissen", nimmt man bei l'amour toujours wenig Vergleichbares wahr, vielleicht ausgenommen Renate Ewert in "Der rote Kreis", was sich aber hauptsächlich auf die Zeichnung eines völlig anderen Frauentyps bezieht, der leider am Ende handelsüblich verheizt wird. "Das Geheimnis der gelben Narzissen" ist nicht umsonst mein Lieblingsfilm in Schwarzweiß; der Entwurf der Findung von Anne Rider und Jack Tarling ist nur ein Zubringer dafür. Was jedoch gleich in der Anlegung bleibt, ist, dass es immer einen Nebenbuhler gibt, der das potenzielle Glück bedroht. Und das ist nicht einmal auf den Mörder selbst bezogen, der den Ermittler aus dem Weg schaffen möchte, sondern auf Figuren, die sich für die weibliche Hauptrolle interessieren, die wiederum natürlich auch aus der Täter-Fraktion stammen können.
Und alle Jahre oder besser gesagt Monate wieder ein Dankeschön für die unermüdliche Vorstellung vergessener Filmraritäten. Es sind immer wieder einige dabei, die ich über teils steinige Wege und oft unter suboptimalen technischen Voraussetzungen sehen konnte, aber es tauchen auch immer wieder Produktionen auf, von denen ich dem Empfinden nach noch nie gehört habe, wie beispielsweise von der letzten Vorstellung des Victor-Vicas-Films "Jons und Erdme". Aber genau das hält die Suche in Zeiten von x-fachen Neuauflagen derselben Filme am Leben, und ich bin natürlich wie immer gespannt, wie es hier weitergeht.
Zitat von Giacco im Beitrag #47Bezüglich Tanner und Isla blieb mir immer diese Szene in Erinnerung: Tanner steigt die Stufen zu einem Geheimgang hinab und landet in Islas Kleiderschrank, vor dem sie sich nicht vollständig bekleidet gerade umzieht. Statt sich als echter Gentleman zu erweisen und sich gleich zurückzuziehen, genießt er die Aussicht, die sich ihm bietet.
Das geht mir sogar so, wenn ich nur an den Film denke, außerdem sehe ich dann immer Tanners vielsagendes Grinsen vor mir. Heinz Drache ist nach meinem Empfinden ohnehin eine schwierige, wenn nicht sogar kontroverse Person für diesen Exkurs und ich bin mir nach wie vor nicht sicher, ob man ihn extra als Pendant platzierte, seine Rollen beim Thema L'amour dementsprechend alternativ anlegte, oder ob es einfach nicht in seiner Natur als Schauspieler oder sogar Charakter lag, derartige Kapriolen nicht mitmachen zu wollen.
Zitat von Savini im Beitrag #48Ein interessanter Thread, von dessen Existenz ich noch gar nichts wusste, bevor er gestern ausgegraben wurde!
Ich habe gerade selbst gesehen, dass hier so gut wie vier Jahre Pause war. Es sollte mal wieder ein bisschen zügiger vorangehen, zumal ich ja immer schon eine Exkurs-Reihe aus mehreren Themen-Komplexen machen wollte, die für die jeweiligen Filme nicht essentiell aber dennoch hochinteressant sind. Aber dazu demnächst mehr mit anderen Themen.
Zitat von Savini im Beitrag #48Nach Durchsicht der einzelnen Beiträge hätte ich zum einen oder anderen Fall eventuell auch noch etwas zu sagen.
Die laufende Wallace-Reihe erlaubte sich bislang den unverblümten Luxus, zahlreiche gesellschaftliche Klischees zu etablieren, wenngleich es sich hierbei hauptsächlich um Nebenschauplätze handelt. So sind die beteiligten weiblichen Hauptrollen bislang in jeder der fünfzehn Produktionen ledig und scheinen nur darauf zu warten, von ermittelnden beziehungsweise werbenden Herren aufgelesen zu werden. Dass es dem Publikum bei so viel Attraktivität, Schönheit und Sinnlichkeit kaum seltsam vorkommt, dass die teils zu beschützende Weiblichkeit keine schlechtere Hälfte an ihrer Seite hat, wird meist mit völlig zeitraubender Berufstätigkeit oder familiären Korsetts zu erklären versucht. In lediglich einer der Geschichten steht eine Hochzeit ins Haus, noch bevor der Film zu seinem Ende kommt. In Alfred Vohrers "Das indische Tuch" soll es nicht anders laufen, denn das feminine Objekt der Begierde in persona von Gast-Darstellerin Corny Collins scheint frei für alles Weitere zu sein, auch wenn es keinerlei Hintergrundinformationen über ihr Privatleben gibt. Interessant ist die Tatsache, dass Collins im internen Vergleich einen völlig anderen Frauenentwurf zeichnet, immerhin kannte man sie als über die Maßen selbstbewusste junge Frau, der in der Regel niemand zu sagen brauchte, was zu tun oder nicht zu tun ist. In diesem Szenario wird sie von Herren, die noch gerade so in ihren Alters-Radius passen, umworben; ein Eindruck, der möglicherweise zustande kommt, weil die übrigen Vertreter den Altersdurchschnitt deutlich heben. Collins soll dem Gesetz der Serie nach designierte Partnerin von Heinz Drache sein, ein Charakter, der es seinem weiblichen Gegenüber bislang stets schwer gemacht hatte, da sein Naturell es kaum zulässt, eine Frau bedingungslos zu umwerben, immerhin möchte er ganz offensichtlich, dass es anders herum laufen soll. Die Chemie zwischen den beiden kann vergleichsweise jedoch als recht stimmig aufgefasst werden, den es kommt zu kleineren Annäherungsversuchen und Signalen, die an die großen Wallace-Liebesgeschichten erinnern werden.
Frank Tanner und Isla Harris treffen sich durch reinen Zufall, welcher durch klare Verhältnisse wie Mord gewaltsam herbeigeführt wurde. Der Anwalt und die über einige Ecken mit den Lebanons verwandte junge Dame werden beim großen ersten Zusammentreffen beinahe als Außenseiter etabliert, die nichts mit den Allüren und Schlechtigkeiten der übrigen Sippschaft zu schaffen haben. Etliche von ihnen scheinen sehr merkwürdige Zeitgenossen zu sein, die aus den verschiedensten Gründen andere Dinge als Amouren im Kopf haben. Wie so häufig spuckt die sich im Vakuum abspielende Geschichte aber noch einen obligatorischen Nebenbuhler aus, der beim Anblick von Miss Harris offensichtlich schockverliebt gewesen sein muss. Im Grunde genommen kommt es zu keinem Zeitpunkt zu einem Interessenkonflikt zwischen Heinz Drache und Hans Clarin, wenngleich Letzterer ernsthaftes Interesse bekundet, Isla irgendwann heiraten zu wollen, was man von anderer Stelle nicht zu hören bekommt. Der junge Lord scheint nie etwas anderes als die Abgeschiedenheit des Schlosses gesehen zu haben. Er spielte Klavier, war Gesellschafter seiner dominanten Mutter und träumte in den Tag hinein. Sein Pendant hat andere Referenzen vorzuweisen. Zwar ist er nicht so potenziell reich wie der Lord, aber er steht mit beiden Beinen fest auf dem Boden, ist resolut und offenbar erfahren. Es kommt allerdings zu keinem Clash wie beispielsweise in anderen Vertretern der Reihe, sodass sich Isla in Ruhe selbst entscheiden dürfte, wer besser in ihr Leben passen könnte. Dieser Gedanke bleibt zwischen allen Nebenschauplätzen und bestialischen Morden allerdings nur eine vage Tendenz, die das hier behandelte Thema kaum bedient. Liegt es an den räumlich und örtlich begrenzten Voraussetzungen, an dem Anwalt, der hauptsächlich an der Aufklärung des Falls interessiert ist, oder am Zuschauer selbst, da hier nur schleppende Signale auftauchen wollen? Fakt ist, dass diese Geschichte eine ständige Liebelei überhaupt nicht nötig hat, da sich die beteiligten Personen selbstsicher auf andere Ziele fokussieren.
Im Grunde genommen verlaufen diese untertourigen Schwingungen angenehm für den Zuschauer ab, da er sich seine eigenen Gedanken darüber machen kann. Alfred Vohrer spielt also kein Suggestivspiel wie andere Regisseure vor ihm oder er selbst, allerdings muss auch betont werden, dass er im Gegensatz zu seinen Kollegen in vielen seiner Wallace-Beiträge Heinz Drache in der männlichen Hauptrolle zu führen hatte, dem Amouren einfach nicht wie von selbst stehen wollten, wie es etwa bei Joachim Fuchsberger der Fall ist. Manchmal waren sie einfach auch nicht angedacht. Wie üblich, kommt es zu konfektionierten Seheindrücken, denn die weibliche Hauptrolle wird Projektionsfläche für Angst und Schrecken. Obwohl Corny Collins wesentlich selbstbewusster und eigenständiger als zahlreiche Vorgängerinnen wirkt, liefert sie nur einen Rückschritt in ihrem eigenen Repertoire. Für die große Liebe ist in "Das indische Tuch" beziehungsweise auf Schloss Marks Priory wenig bis gar kein Platz, was einerseits an der schwerfälligen Initiative eines Heinz Drache liegt, aber auch an den Restriktionen der Übermutter in persona von Elisabeth Flickenschildt, die ihrem heiratswilligen Sohn die attraktive Schwarzhaarige auszureden versucht, indem sie sie in ein schlechtes Licht stellt. Lady Lebanon personifiziert im Übrigen einen Schlag Frau, welcher mit ungeschriebenen Gesetzen vertraut war, koste es, was es wolle. Gefühle standen nie ganz oben auf der Liste, sondern das Funktionieren und das Wahren des Scheins nach außen. Schlechte Karten für ihren Sohn, schlechte Karten für Isla Harris, überhaupt jemanden in dieser Einöde für sich zu finden, die sich immer mehr zu einem Leichenschauhaus entwickelt. Übrigens sieht man mit der atemberaubenden Performance von Gisela Uhlen und Hans Nielsen auch, dass es in der Reihe nie ein permanentes "L'amour toujours" geben kann, denn die beiden hassen sich nach Jahren der Ehe wie die Pest. Bleibt man hier diesbezüglich auf dem Teppich, kommt es zu netten Andeutungen, die man zwar zur Kenntnis aber final nicht mit ins Grab nehmen sollte.
● NO ES NADA, MAMÁ, SÓLO UN JUEGO / SPIELBALL DER LUST / DIE MACHT DES STÄRKEREN (E|VE|1974) mit David Hemmings, Andrea Rau, Francisco Rabal, Aquiles Guerrero, Lucila Herrera, Nuria Gimeno sowie Rudy Hernández und Alida Valli eine Produktion der Orfeo | Alfa Films | im Verleih der Kora Film ein Film von José María Forqué
»Wenn du Angst vor ihm hast, wird es nur noch schlimmer!«
Juan (David Hemmings), Sohn einer angesehenen Familie aus Venezuela, quält ein dunkles Trauma aus seiner eigenen Kindheit, das ihn mit den Jahren zum Sadisten werden ließ. Auf seiner Hazienda veranstaltet er erniedrigenden Terror mit zahlreichen Dienstbotinnen, um sich sexuell zu erregen. Diese Aktionen werden von seiner eigenen Mutter Louise (Alida Valli) verschleiert, die von uralten Schuldkomplexen geplagt ist. Juans nächstes Opfer ist die schöne Lola (Andrea Rau), Tochter eines Angestellten, die er auf seine übliche Art und Weise bedrängt und demütigt, bis sich dem Sohn des Hauses ungeahnte Widerstände in den Weg stellen...
Bei José María Forqués "Die Macht des Stärkeren" handelt es sich um einen Beitrag, der alleine wegen seiner eigenwilligen Kombinationen interessant ist. Dies reduziert sich nicht nur auf die ungewöhnliche Auswahl der beteiligten Schauspieler oder des Stabes, sondern lässt sich vor allem über thematische Belange sagen. Die Handlung beginnt mit der Integration eines unverbesserlichen Sadisten, der sein weibliches Opfer nicht nur zwingt, sich als Hase zu verkleiden, immerhin handelt es sich um eine Hetzjagd durch den Dschungel, sondern sich selbst dazu anhält, den Sinn und persönlichen Nutzen dieser Verfolgung im Auge zu behalten: auf die sexuelle Erregung erfolgt der Tod der Beute, und es ist fraglich, was ihn schließlich mehr auf Touren bringt. Ob es sich um die Jagd selbst handelt oder das Erlegen der Beute, wird sich in diesem Aufsehen erregenden Verlauf noch herausstellen, der von Hauptdarsteller David Hemmings unbequem beeinflusst und dominiert wird. Rückblenden weisen schnell darauf hin, dass Wurzel allen Übels ein nie aufgearbeitetes Kindheitstrauma ist, aus dem einfältige Schutzmaßnahmen der Mutter resultieren, die sie wie eine Monstranz vor sich herträgt. Die Ansammlung der Gestörten befindet sich mit dem jeweiligen Gegenüber also in guter Gesellschaft, doch es hat sich bei den Bediensteten längst herumgesprochen, mit wem und vor allem was man es zu tun hat. José María Forqués Film fällt durch einen ungewöhnlich hohen Drive auf, außerdem zehrt die Story von einer sehr gut durchdachten Bildsprache, die abwechselnd provozierend, abstoßend, ablenkend aber auch faszinierend wirkt. Die Regie bedient sich einer brutalen Schönheit, einer gut konstruierten Assoziationskette und letztlich eines guten Maßes an publikumswirksamen Elementen, was den Zuschauer dazu animieren kann, diesen teils strapaziösen Verlauf sehr aufmerksam zu verfolgen. Das alte Spielzeug des gewaltbereiten Sohnes wurde von dessen aggressiven und offenbar abgerichteten Hunden zerfleischt, nachdem es in eine Fußfalle geraten war, das nächste Opfer ist zu sehr Nutte, als dass er sich interessieren könnte, doch dann taucht die unschuldig aber betörend schöne Tochter eines Bediensteten auf, bis der Jagdtrieb erneut geweckt ist.
Hier kommt man in den Genuss der doch ungewöhnlich wirkenden Verpflichtung der Deutschen Andrea Rau, die hierzulande längst als Sex-Sternchen gehandelt wurde, was ihren Fähigkeiten jedoch nicht ausschließlich gerecht wird, denn es handelt sich um eine Interpretin mit vereinnahmender Aura und besonderer Körpersprache - im praktischen und übertragenen Sinn. Andrea Rau wirkt auch hier wie der wahr gewordene Prototyp der Verführung, was auch dem Antagonisten Juan nicht entgeht. Er wird mit Verachtung und Abscheu abgestraft, was ihn nur noch mehr anstachelt, sodass sich völlig drastische Maßnahmen anbahnen, die die schöne Lola gefügig machen sollen und werden. Die schützenden Hände über jede noch so abstoßende Aktion breitet Juans eigene Mutter aus, die möglicherweise als wahrhaft Schuldige genannt werden könnte, wenn es denn einen Ankläger geben würde. Gespielt von der wie üblich umwerfenden Alida Valli entstehen fast schon verstörende Momente, wenn sie ihrem Sohn Absolutionen erteilt und seine Machenschaften nicht nur verschleiert, sondern sie aktiv unterstützt. Die entsprechenden Damen wie Lola werden eigens von ihr zur Raison gebracht. Die Kamera konzentriert sich auf Vallis suchende und von geheimen Sorgen geplagten Augen, und hier handelt es sich um eine ihrer vielleicht interessantesten Leistungen der wie immer überzeugenden und mit starker Präsenz ausgestatteten Italienerin. Gemäß der Thematik bekommt das Publikum einiges an nackter Haut und physischer und vor allem psychischer Brutalität geboten, außerdem kryptisch wirkenden Rückblenden, die Juan als kleinen Jungen zeigen. Das in der Vergangenheit liegende Geheimnis ist im Grunde genommen von weltlicher Natur. Zugunsten der sich zuspitzenden Konfrontation zwischen David Hemmings und Andrea Rau wirken die eindringlich dirigierten Szenen der Regie wirklich packend, sodass man es unterm Strich mit einem hochinteressanten Film zu tun hat, der seine Wirkung gleich auf mehreren Ebenen entfalten kann. Regisseur Forqué, der ursprünglich Architektur studierte, vollbringt mit "Die Macht des Stärkeren" eine beeindruckende architektonische Filmkreation, die in Erinnerung bleibt.
Danke für die Vorstellung des Films, Giacco, der mich vor allem wegen der Beteiligung von Scilla Gabel interessiert. Handelt es sich um eine kleinere Nebenrolle oder kommt man hier häufiger in den Genuss ihrer attraktiven Erscheinung?
Ich mag Filme von Ákos von Ráthonyi sehr gern und auch "St. Pauli Herbertstraße" fand ich überraschend unterhaltsam. Den konnte ich glücklicherweise letztes Jahr mal sichten. Besonders gut kommen hier die Darbietungen von Pinkas Braun, Eva Astor, Sigrid von Richthofen und natürlich Karin Field an. Schade, dass der Film in der Versenkung verschwunden ist, könnte ich mir gut in der "Edition Deutsche Vita" vorstellen. Danke jedenfalls für diese interessante Vorstellung und die Aufnahme in den hiesigen Raritäten-Club!
Zitat von Savini im Beitrag #3Ich bin gespannt, wie dein Urteil nach der Sichtung ausfallen wird.
Ich schaue mir ihn zeitnah an, aber ich bin mir jetzt schon sicher, dass mir der Film zusagen wird. Bislang haben mir Verfilmungen nach Vorlagen von Tennessee Williams nämlich ausgesprochen gut gefallen.
Vielen Dank für diese Vorstellung, den Film kenne ich bislang noch nicht. Klingt aber ziemlich interessant. Bei der exzellenten Besetzung habe ich mir den direkt mal bestellt.
Zitat von Giacco im Beitrag #215Dass Filme, wie der von Dir erwähnte "Little Mother" trotz bekannter deutscher Darsteller nie bei uns in die Kinos kamen, ist eigentlich nicht so ganz nachvollziehbar
Dabei muss ein Kinostart angedacht gewesen sein, wenn man von der Synchronisation ausgeht, in der sich Christiane Krüger, Siegfried Rauch, Anton Diffring und Ivan Desny selbst sprechen. Der Film wurde ja in Englisch gedreht, kam in der deutschen Fassung dann irgendwann in den 80ern auf VHS unter dem Titel "Marina - Der brutale Aufstieg einer Hure" heraus. Es ist unwahrscheinlich, dass die gleichen Schauspieler sich dann nochmal ins Synchronstudio bemühten. Ob es da vielleicht eine Verleih-Zusage gegeben hatte? Hier hätte es jedenfalls weniger Augenmerk aufs Dekor als auf Christiane Krügers Zeigefreudigkeit gegeben. Ein hochinteressanter Film. Schade, dass Peter Carsten sich als Produzent nicht nachhaltig durchsetzen konnte.
Wieder einmal vielen Dank für die letzten hochinteressanten Vorstellungen, die sich mit Peter Carsten als Produzent und Radley Metzger als Regisseur sogar bei gewissen Filmen überschneiden. Carstens Produktionen fand ich schon immer mit einem ganz besonderen Mut ausgestattet, da ist leider viel unter den Tisch gefallen, was keineswegs gerechtfertigt war. Manches kam ja hierzulande erst gar nicht in den Erstverleih, wie etwa "Little Mother", den ich ja sehr schätze, zumal man keine bessere und leidenschaftlichere Rolle von Christiane Krüger finden wird. Radley Metzger halte ich für einen wirklichen Visionär, dessen Filme mit einem hohen künstlerischen Anspruch, aber auch ganz klassischen wirtschaftlichen Ambitionen versehen waren und es meistens zu einer überaus guten Melange kam. "Mädchen zwischen Sex und Sünde" oder "Carmen Baby" fand ich richtig sehenswert, den ersten vor allem wegen Karin Field. Diese Beiträge müssten endlich mal annehmbar veröffentlicht werden. Lange Rede, kurzer Sinn, ich bin wie immer gespannt, wie es hier weitergeht.
Ein gesegnetes Alter für eine Interpretin, deren Schaffen mir eher sporadisch, wenn auch nicht minder intensiv und pointiert vorkam. Ich habe die Darbietungen und dynamische Interpretationsgabe der Margit Saad in exponiertem Rahmen immer gerne gesehen und überlege, zu welchem Film mit ihrer Beteiligung ich die Tage nochmal greifen werde.
Zitat von Giacco im Beitrag #184Ilse Steppat, Paul Hubschmid und Peter van Eyck haben sich selbst synchronisiert.
Das ist interessant und im Endeffekt viel besser als irgendeine typfremde Synchronstimme. Habe da schon an etwas à la "Jerry Cotton - Der Tod im roten Jaguar" gedacht, wo ich mich mit der Stimme ihrer Mrs. Cunnings nicht so recht anfreunden konnte, obwohl ich die Rolle sehr mag.
Die Vermutung mit Ewa Strömberg ist natürlich richtig.
Den "Rommelschatz" habe ich trotzdem mal rausgekramt. Mal sehen, ob es mit dem Anschauen nochmal funktioniert.
Zitat von Giacco im Beitrag #180KARRIERE - ( A BELLES DENTS)
Unter den deutschen Darstellern überrascht vor allem Ilse Steppat als Luxus-Lady mit Perücke, Pelz und Schmuck.
Der Film ist mir auch schon häufiger ins Auge gesprungen, unter anderem eben wegen Ilse Steppat. Die Rolle klingt sehr interessant und ich finde ihre Auftritte, die aus der Norm und ihrem eigenen Muster fallen, immer sehenswert. Ist Ilse Steppat hier mit ihrer eigenen unverkennbaren Stimme zu hören, oder wurde sie auch synchronisiert? Wäre schön, wenn der Film mal veröffentlicht werden würde, aber das gilt für viele Vorstellungen hier. Da denke ich vor allem auch an den hier:
Zitat von Giacco im Beitrag #182DER ROMMELSCHATZ (IL TESORO DI ROMMEL)
Den habe ich nur einmal gesehen, auf der besagten Veröffentlichung, die qualitativ wirklich schlecht ist. Aber der Film ist alles andere als uninteressant und mit Dawn Addams, Paul Hubschmid, Andrea Checci, Wolfgang Lukschy oder Isa Miranda gut besetzt. Wirklich schade, dass es da bislang nicht zu einer besseren Version kam, wobei ich fürchte, dass sich da nichts anderes auftreiben lässt. Es ist schwer, sich da durchzuquälen, und ich bin bestimmt nicht zimperlich bei VHS-Flair.
Das sind wieder hochinteressante Vorstellungen, von denen ich sogar eine kenne. "Mittsommernacht" hat mir ganz gut gefallen, vor allem wegen der Besetzung. Könnte ruhig einmal herausgebracht werden, aber das sage ich mir in diesem Thread ganz häufig. Bei "Treibgut der Großstadt" finde ich die Mitwirkung von Biggi Freyer ziemlich interessant, die ich wirklich zu schätzen gelernt habe, auch wenn sie nicht allzu viele Filme gedreht hat. Dass es sich bei "Das Fleisch der Orchidee" um einen T.I.T.-Film handelt, war mir gar nicht bewusst, von daher habe ich mir den auch mal auf die Agenda gesetzt. Ist ja auch sehr gut besetzt, wie ich gesehen habe, wobei die deutsche Unterstützung für meinen Geschmack etwas zu kurz kommt. Ich bin gespannt und danke erneut für die Anregungen.
Zitat von florian im Beitrag #3Ich vermutete ja immer, dass die Darstellerin der Sergeant Morgen identisch mit der Stripperin in der Anstalt von Dr. Mangrove ist.
Das ist auch eine sehr interessante Beobachtung, und auf diese Idee bin ich bislang noch nie gekommen, obwohl sie ja nahe liegt. Ich habe mir die Stripperin gestern und heute noch ein paar Mal angesehen, angezoomt, verglichen, und es besteht tatsächlich eine starke Ähnlichkeit. Leider ist die Dame für einen direkten Vergleich zu weit entfernt. Es ist eigentlich wie immer: In dem einen Moment ist man sich fast sicher, und eine andere Einstellung führt dazu, dass man wieder unsicher wird. Am Ende ist es leider schwer herauszufinden.
Mich persönlich hat es schon immer ein wenig gewundert, dass Karin Fields angeblicher Auftritt als Sergeant Morgan in "Der Bucklige von Soho" nie so richtig in Zweifel gezogen wurde, aber es liegt wahrscheinlich an ihrem mangelnden Bekanntheitsgrad und der Tatsache, dass die in Alfred Vohrers erstem Wallace-Farbfilm eben nicht beteiligt ist. Naturgemäß ist Vorsicht geboten, solche Meldungen in Zweifel zu ziehen, denn irgend einen wahren Kern werden überlieferte Informationen schon haben. Doch hier ist das bei dem gezielten Blick auf die Schauspielerin leider nicht der Fall. Wo Fields Name in Joachim Kramps "Hallo! Hier spricht Edgar Wallace" noch in den Credits erwähnt wird, findet man sie in Christos Tses' "Der Hexer, der Zinker und andere Mörder" und Jürgen Wehnerts "Das Edgar Wallace Lexikon" nicht vor. Dass der Name Karin Field überliefert ist, kam vielleicht dadurch zustande, dass sie für die Produktion einmal in Planung gewesen ist, es final aber nicht zu einer Verpflichtung kam.
Karin Field war bis dato aus Produktionen bekannt, die etwas oder sogar mehr Zeigefreudigkeit vorausgesetzt hatten, folglich wäre sie prädestiniert für eines der Mädchen aus dem Erziehungsheim oder dem Bordell gewesen, aber eben auch für die zugeknöpfte Sergeant Morgan oder sogar andere Rollen. Wer diese Schauspielerin im fertigen Film letztlich ist, kann ich leider nicht sagen, da sie mir von der Erscheinung und der Stimme her unbekannt ist, aber auch nirgends eine gegenteilige oder vielmehr hilfreiche Notiz zu finden ist. Zahlreiche Unterschiede führen zu dem Ergebnis, dass es sich final nicht um Karin Field handelt: Es besteht keinerlei Ähnlichkeit in den Gesichtszügen, was ebenfalls für die Stimmen gilt, außerdem haben die beiden Frauen zum Beispiel unterschiedliche Augenfarben oder Bewegungsstile. Obwohl ich mir bereits im Vorfeld absolut sicher war, dass Field nicht mit von der Partie ist, habe ich mir den Film kürzlich extra noch einmal akribisch angesehen, um jede weibliche Rolle genau zu begutachten. Karin Field ist nirgends zu finden, von Kürzungen ist ebenfalls nicht mehr auszugehen. Also fällt leider ein weiterer Titel in der Filmografie der interessanten Interpretin.
Ingmar Zeisberg sah ich erstmalig in "Der Würger von Schloss Blackmoor", aber anfangs irgendwie auch nicht, da ich als Kind davon ausging, dass es sich sich wegen des Vornamens Ingmar um einen Mann handeln müsste. Erst als ich im Vorspann nach mehreren Sichtungen gelesen hatte, dass die Pelze für Ingmar Zeisberg aus dem Pelzhaus Berger seien, konnte ich sie auch ohne weitere Auftritte zuordnen. Schauspielerinnen, deren persönliche Premieren mit solchen Anekdoten eingeleitet wurden, und die schließlich durch eine besondere Interpretationsgabe gefestigt werden konnten, vergisst man nicht wieder so schnell. Ingmar Zeisberg war vielleicht keine Schauspielerin für jede Rolle, wurde dementsprechend auch zu zaghaft eingesetzt. Verwunderlich bleibt, dass sie nie in einem echten Wallace-Film mit von der Partie war, obwohl sie die Hauptrolle in dem frühen Rialto Film "Für zwei Groschen Zärtlichkeit" spielte. In Erinnerung bleibt sie als Interpretin des relativ breiten Spektrums, die verschlagene und halbseidene Charaktere genauso stilsicher interpretieren konnte, wie die Dame von Welt oder von nebenan. Schade ist es, dass es nach ihrem Ableben kaum zu irgendwelchen Randnotizen gereicht hat. Ich habe sie immer sehr gerne gesehen.
Zitat von Giacco im Beitrag #135Am Samstag, 6.Januar 1962, war Marisa Mell, "die gerade in Wandsbek filmte", in der "Aktuellen Schaubude" zu Gast. Bei diesem Live-Auftritt dürfte sie die Werbetrommel für den Wallace-Film "Das Rätsel der roten Orchidee" gerührt haben, der dort damals gedreht wurde.
Am Ende muss man wohl sagen, dass Marisa Mell da leider doch nicht ganz so viel ausrichten konnte, wenn man die Besucherzahlen betrachtet. Aber solche Randnotizen finde ich immer interessant. Ob solche Werbemaßnahmen vertraglich festgehalten waren, oder ging es da eher um Werbung in eigener Sache?