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Dieses Thema hat 245 Antworten
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 Film- und Fernsehklassiker national
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Giacco Offline



Beiträge: 2.520

12.12.2022 12:28
#151 RE: Verschollen? Vergessen? - Filmraritäten Zitat · Antworten

DIE HEILIGE LÜGE
BRD (1955) - R: Wolfgang Liebeneiner - DE: 7.4.1955 - FSK 16 - V: Constantin
Prod.: Berolina-Film (Kurt Ulrich)
Darsteller: Ulla Jacobsson, Karlheinz Böhm, Hans Nielsen, Alice Treff, Hans Quest, Franca Parisi, Maria Sebaldt, Erwin Strahl, Fritz Tillmann



Lena Larsen arbeitet als Hausangestellte für den Textilfabrikanten Otto Weiland und seine Familie. Sohn Peter sieht zwar gut aus, ist aber ein leichtlebiger Nichtsnutz. Er verkehrt in zweifelhaften Etablissements mit halbseidenen Damen und macht krumme Geschäfte mit zwielichtigen Typen. Lena, jung und unerfahren, ist heimlich in ihn verliebt und lässt sich von ihm verführen. Für Peter Weiland ist es nur ein kleines Abenteuer ohne Bedeutung. Doch wegen eines Diebstahls, den er leichtfertig beging, gerät er in eine unangenehme Lage. In dieser Situation gibt ihm Lena ein Alibi, indem sie behauptet, dass er in der fraglichen Nacht bei ihr gewesen sei. Eine "heilige" Lüge, durch die sich am Ende alles zum Guten wendet.

Nach dem großen Erfolg der Berolina-Produktion "Und ewig bleibt die Liebe", die ebenfalls von Wolfgang Liebeneiner mit Böhm/Jacobsson in den Hauptrollen iszeniert worden war, versuchte Kurt Ulrich daran anzuknüpfen. Die Schwedin Ulla Jacobsson war durch "Sie tanzte nur einen Sommer" über Nacht bekannt geworden und erhielt 1956 den begehrten Publikumspreis "Bambi". Auch Karlheinz Böhm galt schon vor der "Sissi"-Trilogie als Frauenschwarm und Publikumsliebling, so dass sein Weg zum Star-Ruhm bereits vorgezeichnet war. Den brachte ihm anschließend die Rolle des Kaisers Franz-Joseph an der Seite von Romy Schneider. "Die heilige Lüge" ist eine typische Leinwandschnulze jener Jahre. Zwar kam man nicht ganz an das Kassenergebnis des Vorgängers heran, ein Erfolg war der Film dennoch.
Zu den weiteren Mitwirkenden gehören auch ein paar Wallace-Darsteller wie Hans Nielsen und Alice Treff als wohlhabender Textilfrabrikant Otto Weiland und seine Frau Ilse, die Eltern von Peter Weiland. Neben Erwin Strahl, der Lenas mißratenen Bruder Bob darstellt, ist ferner auch noch Fritz Tillmann dabei.

Film-Echo-Note: 2,7 (56 Meldungen)

Giacco Offline



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23.12.2022 12:34
#152 RE: Verschollen? Vergessen? - Filmraritäten Zitat · Antworten

ZERSCHOSSENE TRÄUME - (L´APPAT)
Ö/F/D (1976) - R: Peter Patzak - DE: 20.8.1976 - FSK 18 - V: Cinerama
Prod.: Victoria-Film, Wien / CCC Berlin/ Paris-Cannes Prod., Paris
Musik: Rigoni/Schönherz
Darsteller: Yves Beneyton, Raymond Pellegrin, Mathieu Carriere, Christine Böhm, Caroll Baker, Karl Michael Vogler, Hans Christian Blech, Dora Doll, Peter Neusser, Klaus Wildbolz, André Heller



Polizistensohn Ken will seit jeher in die beruflichen Fußstapfen seines Vaters treten, doch kurz vor Ende seiner Ausbildung gerät er ins Straucheln, denn seine sexuellen Vorlieben drohen ans Tageslicht zu kommen. Sein Ex-Freund, ein Nachtclubbesitzer, der mit illegalen Waffengeschäften ein kleines Vermögen macht, treibt ihn so lange in die Enge, bis Ken keinen anderen Ausweg mehr sieht, als selbst zur Waffe zu greifen (Filmarchiv.at)

"Dem Tabubruch nicht abgeneigt, legt Patzaks eigenwilliger wie anarchischer, vom amerikanischen Gangsterfilm und frazösischem Thriller beeinflusster "Viennoir" einen wichtigen Grundstein in dessen Regiekarriere und gilt durchaus als Vorstudie zum noch kommenden "Kottan"-Erfolg."(Florian Widegger)

Gedreht wurde vom 5.Juni bis 19.Juli in Wien. Der dort geborene Peter Patzak, der auch das Drehbuch schrieb, wurde vor allem als Regisseur der TV-Reihe "Kottan ermittelt" (1976-1983, 19 Folgen) bekannt. Er inszenierte aber auch Kinofilme wie "Parapsycho", "Der Joker", "Kassbach" u.a.
Hollywood-Star Caroll Baker ("Baby Doll" 1956) arbeitete Ende der Sechziger Jahre überwiegend in Europa, vor allem in Italien. Hier ist sie als nymphoman veranlagte Geschäftsfrau zu sehen. Die Figur der Gerda, mit der Ken auf einen Neuanfang hofft, wird von Christine Böhm gespielt, die 1979 tödlich verunglückte.

Giacco Offline



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07.01.2023 12:43
#153 RE: Verschollen? Vergessen? - Filmraritäten Zitat · Antworten

TRAUMA - AT: VERFOLGUNGSJAGD UM MITTERNACHT (Video)
D/Sp/F (1974) - R: Karl Heinz Zeitler - DE: 1983 (Eurovideo)
Prod.: Monika-Film KG, Berlin
Darsteller: Lee Remick, Michael Hinz, Ivan Desny, Ingrid Garbo, Gustavo Re, Daniele Delorme, George Rigaud, José Maria Cafarell, Lothar Grützner



Eleanor, die als Sekretärin in einem Industrie-Unternehmen arbeitet, lebt zurückgezogen und hat wenig Kontakt zu anderen, denn in ihrer Vergangenheit gibt es ein dunkles Geheimnis. Als sie die Bekanntschaft von Corey macht, der ihr Grüße von ihrem Bruder ausrichtet, fasst sie Vertrauen zu ihm, ahnt aber nicht, dass er in Wahrheit ein perfides Spiel mit ihr treibt. Doch dann wird sie durch Zufall Zeugin, als er ihren Chef tötet. In der 25.Etage des Bürogebäudes ist sie ihm nachts hilflos ausgeliefert und kämpft verzweifelt um ihr Leben.

"Jeder gute Jäger spielt mit seinem Opfer - bevor er es tötet."

In der Filmografie von Lee Remick zählt "Trauma" zu den etwas obskuren Vertretern. Bereits 1972 gedreht, kam der Film in Spanien 1974 in die Kinos. Hierzulande fand er keinen Verleih und erlebte 1983 seine Video-Premiere. Am 3.9.97 soll er im Programm von RTL2 ausgestrahlt worden sein. Regisseur Karl Heinz Zeitler ist vor allem als Autor bekannt und schrieb Drehbücher für TV-Serien wie John Klings Abenteuer, Kommissar Brahm, Percy Stuart, Cliff Dexter oder Stahlnetz. Neben Lee Remick spielt Michael Hinz den sadistischen Killer Corey und Ivan Desny ist in der Rolle von Eleanors Chef zu sehen.

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Giacco Offline



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13.01.2023 12:52
#154 RE: Verschollen? Vergessen? - Filmraritäten Zitat · Antworten

BIRDIE (AT: BIRDIE - EIN FRATZ ENTDECKT DIE LIEBE)
BRD (1971) - R: Hubert Frank - DE: 3.3.1971 - FSK 16 - V: CIC (Paramount)
Pr.: Paramount-Orion-GmbH, München (Hans Fries)
Darsteller: Susanne Uhlen, Walter Wilz, Inga Seyric, Philipp Sonntag, Jochen Busse, Hans Quest, Carl Möhner, Hannelore Cremer



Teenager Birdie ist frühreif und lebt in Berlin. Als ein Computer ihren idealen Liebespartner ermittelt, macht sie sich auf den Weg nach München, denn dort wohnt er: der 35jährige Starfotograf Frank. Der fällt aus allen Wolken, denn seine Freundin hatte ohne sein Wissen den Fragebogen für das ideale Liebespaar ausgefüllt. Als er erfährt, dass seine Computerbraut noch minderjährig ist, geht er auf Distanz. Doch Birdie lässt nicht locker und versucht mit allen Mitteln, ihren wissenschaftlich errechneten Traumpartner für sich zu gewinnen.

Gedreht wurde im Sommer 1970 in München und Umgebung. Das Drehbuch schrieb Hubert Frank gemeinsam mit dem Münchener Filmemacher Eckart Schmidt. Die Musik stammt von Herbert Hildebrandt ("Rattles"), der auch den Titelsong komponierte, der von den Soulful Dynamics als Single veröffentlicht wurde. Die Band hatte 1970 mit "Mademoiselle Ninette" einen Nr.1-Hit landen können. "Birdie" erreichte immerhin noch Platz 31. Für Jungdarstellerin Susanne Uhlen, die 1966 in "Der Mörder mit dem Seidenschal" ihr Leinwand-Debüt gab, war es der vierte Kinofilm. Gemeinsam mit ihrer Mutter Gisela Uhlen war sie vom 3. - 6.März in mehreren Premiere-Städten auf Verbeugungs-Tournee. Doch der Film hatte nicht den erhofften Erfolg und verschwand bald wieder von den Spielplänen der Kinos. Für Walter Wilz war es der letzte Leinwandauftritt.

"Mit List und Hartnäckigkeit versucht ein minderjähriges Mädchen das Widerstreben eines 35jährigen Starfotografen zu besiegen, der ihr von einem Computer als Idealpartner zugewiesen wurde. Mäßig witzige Komödie, der es mit überholten Gags nur ansatzweise gelingt, Technikgläubigkeit und Sexwelle zu ironisieren." (Filmdienst)

Giacco Offline



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18.01.2023 13:58
#155 RE: Verschollen? Vergessen? - Filmraritäten Zitat · Antworten

NOCH MINDERJÄHRIG - (Unter Achtzehn - Österreich)
Ö (1957) - R: Georg Tressler - DE: 1.6.1957 (Ö)/ 8.10.1957 (BRD) - FSK 18 - V: Union
Pr.: Wessely -Filmproduktion - Prädikat: wertvoll
Darsteller: Paula Wessely, Vera Tschechowa, Peter Parak, Erik Frey, Doris Kirchner, Edith Elmay, Paul Löwinger, Louis Soldan, Raoul Retzer



Luise Gottschalk ist Sozialarbeiterin und kümmert sich fürsorglich um junge Menschen, die auf die schiefe Bahn geraten sind. Sie übernimmt die Vormundschaft für die 17jährige Elfie, deren Freund Stefan für sie gestohlen hat und verhaftet wurde. Elfie, die im Fürsorgeheim landete, träumt von der großen Karriere und möchte als Mannequin in einem Wiener Modesalon arbeiten. Doch Luise verbietet ihr den Gang auf den Laufsteg, da sie weiß, dass Elfie labil ist und den dort auf sie zukommenden Verlockungen nicht widerstehen könnte. Damit drängt sie das Mädchen aber erst recht ins halbseidene Milieu.

Der Film wurde in den Ateliers der Wien-Film-GmbH gedreht. Am Drehbuch war Johannes Mario Simmel beteiligt. Vera Tschechowa war damals - wie die von ihr dargestellte Elfie - 17 Jahre alt. Die Wienerin Edith Elmay gibt hier ihr Leinwand-Debüt als Susie, die als Tänzerin in einem zweifelhaften Etablissement arbeitet. Die Schauspielerin starb 2021 im Alter von 85 Jahren.

"Georg Tressler, eben mit seinem Durchbruch "Die Halbstarken" ganz nah am Puls der Zeit, überzeugt auch hier mit scharfer Beobachtung und lässt durchaus im Widerspruch zur vorgeführten Moral sozialkritische Statements durchscheinen." (Filmarchiv)

Filmplakat:

https://www.imdb.com/title/tt0295487/med...4/?ref_=tt_ov_i

Giacco Offline



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02.02.2023 12:21
#156 RE: Verschollen? Vergessen? - Filmraritäten Zitat · Antworten

EIN WILDES LEBEN - (LA JEUNE FILLE ASSASSINEE)
Frankreich/BRD/Italien (1974) - R: Roger Vadim - DE: 17.7.1975 - FSK 18 - V: Cinerama
Dtsch.Pr.: T.I.T., München (Wolfdieter von Stein) - Musik: Mike Oldfield
Darsteller: Sirpa Lane, Michel Duchaussoy, Mathieu Carriere, Roger Vadim, Elisabeth Wiener, Anthony Steffen, Alexandre Astruc



Charlotte Marley, die junge Frau eines Päderasten, wird erwürgt aufgefunden. Der Schriftsteller Serge, der sie kannte, versucht herauszufinden, welche Gründe zu dem Verbrechen führten. Dabei erfährt er, dass sie ein ausschweifendes Leben führte. Ein Leben, in dem weder der Sex noch der Tod ein Tabu waren.

Hauptdarstellerin Sirpa Lane, die aus Finnland stammt und als Fotomodell bekannt wurde, hat hier ihren zweiten Leinwandauftritt. Später wurde sie vor allem wegen ihrer körperlichen Vorzüge in italienischen Erotik-Movies besetzt, so dass sie sich kaum als Schauspielerin profilieren konnte. Den nach der Wahrheit suchenden Schriftsteller spiel Michel Duchaussoy. Mathieu Carriere, der als neurotischer Adliger eine Affäre mit Charlotte hat, präsentiert sich vor der Kasmera ebenso hüllenlos wie seine Partnerin. Roger Vadim führt nicht nur Regie, sondern ist auch Autor, Co-Produzent und Darsteller. Der Film wurde damals von der Kritik eher zwiespältig aufgenommen. Immerhin bescheinigte man dem Regisseur, dass er den Mut habe, sich seinen Fantasien zu stellen.

Filmplakat:

https://www.postertreasures.com/Filmplak...tml?language=de

Giacco Offline



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07.02.2023 12:36
#157 RE: Verschollen? Vergessen? - Filmraritäten Zitat · Antworten

VOLLES HERZ UND LEERE TASCHEN
BRD/Italien (1964) - R: Camillo Mastrocinque - DE: 27.2.1964 - FSK 18 - V: Columbia-Bavaria
Dtsch.Pr.: Löwant-Film, München (Löwinger-Antel) - Musik: Ennio Morricone
Darsteller: Thomas Fritsch, Senta Berger, Alexandra Stewart, Gino Cervi, Dominique Boschero, Linda Christian, Claudio Gora, Massimo Serato, Francoise Rosay, Helga Lehner, Manfred Spies, Margaret Rose-Keil



Rik Hofer, ein junger Mann aus Deutschland, will in Rom sein Glück machen. Als er bei einem Bummel auf der Via Veneto ein Restaurant betritt, erhält er 50.000 Lire, weil er der zehntausendste Besucher ist. Als nächstes gewinnt er durch Zufall einen Sportwagen. Dadurch lernt er die Freundin eines reichen Industriellen Kennen, die - aus nicht ganz uneigennützigen Gründen - dafür sorgt, dass er einen Posten als Direktor bekommt. Als solcher genießt unser Held das süsse Leben und die Liebe. Doch er wird von seinem Chef in dubiose Geschäfte verwickelt und steht am Ende wieder mit leeren Händen da.

Gedreht wurde Anfang November 1963 in Rom. Anschließend entstanden die Atelieraufnahmen in den Bavaria Studios Geisel-Gasteig. Franz Antel trat hier erstmals als Produzent in Erscheinung. Allerdings hatten die vielen jugendlichen Fans des Teenie-Schwarms wegen der FSK-Freigabe ab 18 ein weiteres Mal nicht die Gelegenheit, ihr Idol auf der Kinoleinwand zu bewundern.

"Den Autoren schwebte offenbar so etwas wie ein modernes Märchen mit moralischer Nutzanwendung vor. Leider liest sich die Handlung plausibler und verheißungsvoller, als es uns im Film dargeboten wird. Hauptgrund ist wohl, dass Drehbuchverfasser und Regisseur nicht bedachten, was man dem Jüngling Thomas Fritsch (und dem Publikum) zumuten kann und was nicht. Bestimmt nicht gleich drei kaum variierte Bettszenen, in denen er es mit Zufallsbekanntschaften treibt. Der Film läuft den Erfolgen von "Das schwarz-weiß-rote Himmelbett" und "Das große Liebesspiel" hinterher und dem dortigen Einsatz von Thomas Fritsch nach, aber das Buch und insbesondere der Regisseur Mastrocinque lassen das Feingefühl vermissen, dass die Szenen mit dem Sohn von Willy Fritsch erst erträglich und sogar vergnüglich machten. Vielleicht hätte man dem Grundeinfall im Stile einer überdrehten Komödie beikommen können. Das Nebeneinander von Dolce Vita und Moralgetue hinterlässt dagegen einen faden Geschmack. Thomas Fritsch erscheint auch in diesem Film als hübscher und charmanter Bursche, aber er ist für die Rolle eines Bel Amis wohl doch zu jung und zu wenig männlich. Das zeigt sich vornehmlich in dem vom Drehbuch her besonders oberflächlichen "Beisammensein" mit der reifen Linda Christian. Die szenenweise sehr amüsante Senta Berger und die pikante Dominique Boschero sind ihre Vorgängerinnen. Gino Cervi spielt einen Geschäftsmann mit kriminellen Neigungen. Die Seitenhiebe gegen Behörden und Presse sind zu plump, um zeitsatirisch zu sein." (Film-Echo)

Film-Echo-Note: 4,5 (42 Meldungen)

Prisma Offline




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08.02.2023 00:11
#158 RE: Verschollen? Vergessen? - Filmraritäten Zitat · Antworten

Hier sind mal wieder viele hochinteressante Sachen dabei gewesen! Vor allem bei "Ein wildes Leben" bin ich ja ganz hellhörig geworden, wofür nicht nur die Besetzung mit Sirpa Lane oder Mathieu Carrière verantwortlich ist, sondern auch, weil es sich um einen Film der Münchner T.I.T. handelt, deren Repertoire ich ja insgesamt ganz bemerkenswert finde, da sich dort neben Top-Filmen auch zahlreiche Obskuritäten befinden. Wenn ich das so betrachte, ist es neben der Rialto Film vielleicht die einzige Produktionsfirma, deren Filme ich unbedingt irgendwann alle einmal gesehen haben will, da sie fast schon ein Auswahlkriterium für mich darstellen.

Giacco, bei "Volles Herz und leere Taschen" - von dem ich bislang noch nie gehört hatte - stellt sich mir folgende Frage: Kann es sein, dass die damalige FSK 18-Freigabe damit zu tun hat, dass entsprechende Filme heutzutage weder gezeigt, noch veröffentlicht werden? Da ich in letzter Zeit etliche deutsche Produktionen gesehen habe, kam mir diese Frage bei 18er-Titeln in den Sinn, die diesen Status bis heute behalten haben und in der Versenkung verschwunden sind. Oder sind manche Filme aufgrund von weniger Meldungen und entsprechend weniger Kopien tatsächlich heute rar oder verschollen? Und natürlich alle Jahre wieder ein großes Dankeschön für diese unermüdlichen Vorstellungsrunden!

Giacco Offline



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08.02.2023 12:21
#159 RE: Verschollen? Vergessen? - Filmraritäten Zitat · Antworten

Danke, Prisma. Freut mich, dass einige der vorgestellten Filme interessant für Dich sind. Die "T.I.T:" gehörte Wolfdieter von Stein, dem damaligen Cinerama-Chef. Er hat sich als Co-Produzent mit seiner Firma auch an vielen internationalen Produktionen beteiligt.
Die Frage, ob es an der damaligen FSK-Freigabe ab 18 liegen könnte, dass manche Filme bislang nicht veröffentlicht wurden, habe ich mir noch gar nicht gestellt. Ich dachte immer dass es dabei in erster Linie um die Rechte geht, weil das heute in manchen Fällen nur schwierig geklärt werden kann. Vielleicht weiß ja hier im Forum jemand näheres.
Natürlich kommt es auch vor, dass manchmal einfach keine Kinokopie mehr greifbar ist. Andererseits tauchen manche als verschollen geltende Schätzchen plötzlich doch irgendwo auf. Im Fall von "Volles Herz und leere Taschen" existiert auf jeden Fall eine Archiv-Kopie in der Deutschen Kinemathek.

Prisma Offline




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12.02.2023 22:24
#160 RE: Verschollen? Vergessen? - Filmraritäten Zitat · Antworten

Hoffentlich kommen in absehbarer Zeit noch einige von der T.I.T. produzierte Filme heraus. Weißt Du zufällig, wofür die Abkürzung T.I.T. steht? Das mit der Cinerama Filmgesellschaft wusste ich auch noch nicht, aber dieser Verleih müsste meinem Empfinden nach ganz gut im Geschäft gewesen sein, oder? Bei etlichen 18er-Titeln liegt es vermutlich schlicht und einfach an den Kosten für eine Neuprüfung. Diese hohen Altersfreigaben purzeln nach heutigen Maßstäben ja gerne mal auf mindestens 12 herunter.

Giacco Offline



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13.02.2023 12:27
#161 RE: Verschollen? Vergessen? - Filmraritäten Zitat · Antworten

Wofür die Abkürzung "T.I.T." bzw. "TIT" steht weiß ich leider auch nicht. Zu "Cinerama" ist folgendes zu sagen: Nachdem der Inter-Verleih Anfang 1972 in Konkurs ging, gehörte Cinerama neben Gloria und Constantin zu den letzten drei großen deutschen Verleihfirmen.
Enstanden ist sie Ende 1968 aus dem Rank-Verleih und nannte sich eine Zeitlang "Rank-Cinerama". Ab April 1969 firmierte sie dann nur noch unter Cinerama und im Juni übernahm Wolfdieter Freiherr von Stein die alleinige Geschäftsführung. Rank-Film schied aus. Der Verleih existierte bis 1977, musste dann aber aufgeben. Doch das blieb, wie man weiß, auch Gloria und Constantin nicht erspart.

Prisma Offline




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14.02.2023 22:00
#162 RE: Verschollen? Vergessen? - Filmraritäten Zitat · Antworten

Danke für die Infos, ich bin schon gespannt, wie es hier weitergeht!

Giacco Offline



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18.02.2023 12:17
#163 RE: Verschollen? Vergessen? - Filmraritäten Zitat · Antworten

DIE FRAU DES BOTSCHAFTERS
BRD (1955) - R: Hans Deppe - Pr: HD-Film, Berlin - DE: 4.8.1955 - FSK 16 - V: Constantin
Darsteller: Paul Hubschmid, Antje Weisgerber, Ingrid Andree, Hans Stüwe, Laya Raki, Charles Regnier, Alice Treff, Hans Quest



Christian Lundvall wird als Botschafter nach Lissabon versetzt und bittet seine zukünftige Frau, die Übersetzerin Sybille Costa, ihn dorthin zu begleiten. Diese zögert zunächst. Schon einmal war sie an der dortigen Botschaft tätig und verliebte sich in den charmanten John de la Croix, der sie nur ausnutzte und als Spion enttarnt wurde. Aus Liebe zu Lundvall verspricht sie jedoch, seinem Wunsch nachzukommen. Lundvall reist mit seiner 18jährigen Tochter Andrea voraus. Das Mädchen verliebt sich Hals über Kopf ausgerechnet in jenen Mann, der Sybille damals kompromittierte. Er umgarnt Andrea in der Hoffnung, über sie an geheime Dokumente zu gelangen, die sich im Safe der Botschaft befinden. Doch dann entwickelt er ernste Gefühle für Andrea und bekommt Skrupel. Es kommt zum Eklat, als Sybille in Lissabon eintrifft und von der Liaison erfährt. Da de la Croix von seinem Auftraggeber unter Druck gesetzt wird, spitzt sich die Situation zu und Sybille lässt sich zu einer verhängnisvollen Kurzschlusshandlung hinreißen.

Ein weiteres Fünfzigerjahre-Melodram mit kriminalistischem Einschlag, konventionell inszeniert und solide gespielt. Die Rolle des eleganten, aber zwielichtigen Frauenverführers John de la Croix passt wie maßgeschneidert zu Paul Hubschmid. Antje Weisgerber will als Sybille Costa mit allen Mitteln verhindern, dass ihre zukünftige Schwiegertochter dieselben bitteren Erfahrungen machen muss, wie vor Jahren sie selbst. Ingrid Andree, damals eine gefragte Junfmädchen-Darstellerin, spielt die ebenso unbekümmerte wie unerfahrene Andrea. Charles Regnier zieht als Auftraggeber von de la Croix im Hintergrund die Fäden. Seine Geliebte und Komplizin Manuela wird von Laya Raki gespielt, für die man wie üblich einen erotischen Tanzauftritt ins Drehbuch schreiben ließ. Gedreht wurde im Frühjahr 1955 in den CCC-Studios. Die Außenaufnahmen entstanden in Lissabon und Umgebung.

"Gut gemachte, gepflegte Kolportage in Reinkultur." (Lex.d.intern.Films)

Film-Echo-Note: 3,9 (25 Meldungen)

Filmplakat:

https://www.filmportal.de/node/21891/material/737676

Giacco Offline



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24.02.2023 12:17
#164 RE: Verschollen? Vergessen? - Filmraritäten Zitat · Antworten

ABUSO DI POTERE - (SHADOWS UNSEEN)
italien/Frankreich/BRD (1972) - R: Camillo Bazzoni - Keine deutsche Kinoauswertung
Dt.Produzent: Dieter Geissler, München - - Musik: Riz Ortolani
Darsteller: Frederick Stafford, Marilu Tolo, Claudio Gora, Reinhard Koldehoff, Judy Winter, Franco Fabrizi, Umberto Orsini, Raymond Pellegrin, Ninetto Davoli



Der Journalist Enrico Gagliardi wird nachts in einem Park in Palermo attackiert und durch einen Kopfschuss getötet. Inspektor Miceli, der die Ermittlungen leitet, erhält einen anonymen Hinweis, der ihn zu einem Verdächtigen namens Delogo führt. Als dieser ein Geständnis ablegt, scheint der Fall gelöst. Doch Miceli zweifelt an dem geschilderten Tathergang und stellt weitere Nachforschungen an. Dann wird eine Prostituierte ermordet aufgefunden, die zuletzt mit dem Journalisten gesehen wurde. Der Inspektor findet Hinweise, dass die Mafia in die Sache verwickelt zu sein scheint. Als seine Vorgesetzten ihn unter Druck setzen,den Fall endlich abzuschließen, lässt er sich nur zum Schein darauf ein.

Der deutsche Produzent Dieter Geissler, der als Schauspieler begonnen hatte, arbeitete in den 1970er Jahren überwiegend mit italienischen Partnern zusammen, wobei einige der entstandenen Filme (wie z.B. "The Child" oder "Revolver") nie in die deutschen Kinos gelangten. Das gilt auch für den 1972 in Italien uraufgeführten "Abuso Di Potere". Frederick Stafford, bekannt als Agent OSS-117 oder aus dem Hitchcock-Film "Topas", spielt den hartnäckigen Kommissar, der sich nicht einschüchtern lässt und gegen alle Widerstände nach der Wahrheit sucht. Außerdem dabei sind Umberto Orsini als Journalist, Reinhard Kolldehoff als Polizeichef, Claudio Gora als Staatsanwalt, Raymond Pellegrin als Richter, Ninetto Davoli als Zuhälter und Judy Winter als Prostituierte Rosaria.

Spanien: 288.483 Besucher

Giacco Offline



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03.03.2023 12:07
#165 RE: Verschollen? Vergessen? - Filmraritäten Zitat · Antworten

DAS FLEISCH DER ORCHIDEE - (LA CHAIR DE L´ORCHIDEE)
Frankreich/Italien/BRD (1975) - R: Patrice Chereau - DE: 2.8.1975 - FSK 18 - V: Cinerama
Dt.Produzent: T.I.T.-Filmproduktion (Wolfdieter von Stein)
Darsteller: Charlotte Rampling, Bruno Cremer, Simone Signoret, Hans Christian Blech, Hugues Quester, Edwige Feuillere, Alida Valli, Günter Meisner, Francois Simon



Nach dem Tod ihres Vaters ist Claire die Erbin seines Millionenvermögens. Doch ihre Tante lässt sie in eine Nervenheilanstalt einweisen, weil sie selbst dann in der Erbfolge nachrückt. Claire kann jedoch aus der Psychiatrie fliehen und trifft auf der Flucht den Pferdezüchter Louis Delage, der ihr helfen will. Doch er wird seinerseits von zwei Auftragsmördern verfolgt, die er bei einer ihrer Taten beobachtete. Als das Killer-Duo anrückt, wird Delage durch einen Messerwurf verletzt, kann aber mit Claire entkommen. Doch damit fangen die Probleme und Demaskierungen erst an.

Ein düsterer Thriller in morbiden Farben. Der fast unaufhörliche Regen und die nebelverhangenen Landschaften sorgen für eine bedrückende Atmosphäre. Im Laufe der Handlung versinkt das Ganze aber in einer konstruierten Künstlichkeit. Dass die krude Story überhaupt funktioniert, ist besonders Charlotte Rampling zu verdanke, die sich durch ihre besondere Präsenz als Idealbesetzung der Claire erweist. Neben den namhaften französischen Stars kann sich Hans Christian Blech behaupten, der einen der beiden Auftragskiller spielt.

" "Das Fleisch der Orchidee" ist das surreale und zuweilen blutrünstige Spielfilmdebüt des vom Theater stammenden Berufsprovokateurs Patrice Chereau und basiert auf einem Roman des Briten James Hadley Chase. In der Hauptrolle des fesselden Psychothrillers beeindruckt die damals 29jährige Charlotte Rampling." (ARD)

Frankreich: 552.107 Besucher / Paris: 188.840

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