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 Edgar-Wallace-Forum
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Savini Offline



Beiträge: 797

15.03.2022 08:16
#301 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

Zitat von Peter Ross im Beitrag #300
Und die morgige Darstellerin wirke neben ihren grandiosen Edgar-Wallace-Auftritten auch einmal in einem Bryan-Wallace-Film mit.

Vermute ich richtig, dass sie bei ihren Wallace-Auftritten sowohl mit Joachim Fuchsberger als auch mit Heinz Drache zusammenspielte - und beide überragte?

Count Villain Offline




Beiträge: 4.642

15.03.2022 09:26
#302 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

Ich glaube, es wurde sogar eine fiktive Straße nach ihr benannt.

Peter Ross Offline



Beiträge: 2.000

15.03.2022 11:07
#303 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

Ich glaube, ihr seid auf der richtigen Spur.

brutus Offline




Beiträge: 13.031

15.03.2022 14:12
#304 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

Zitat von Count Villain im Beitrag #302
Ich glaube, es wurde sogar eine fiktive Straße nach ihr benannt.

Nicht nur das. In Hamburg existiert eine nach ihr benannte Kneipe (und da gibts mehr als nur frisch geschmuggelten Whisky)

Havi17 Offline




Beiträge: 3.817

15.03.2022 14:15
#305 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

Walter Gotell ist mir noch gut aus "Task Force Police", der besten Polizeifilmserie in Erinnerung. Er spielte dort mit gleicher Dominanz den Chief Constable Cullen.

Gruss
Havi17

Peter Ross Offline



Beiträge: 2.000

15.03.2022 19:09
#306 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

Zitat von brutus im Beitrag #304
Zitat von Count Villain im Beitrag #302
Ich glaube, es wurde sogar eine fiktive Straße nach ihr benannt.

Nicht nur das. In Hamburg existiert eine nach ihr benannte Kneipe (und da gibts mehr als nur frisch geschmuggelten Whisky)

Das ist doch mal ein guter Tipp und ich wusste das gar nicht. Wenn ich mal in Hamburg in der Straße Mundsburger Damm bin, werde ich vorbei schauen. Das Essen sieht ja ganz lecker aus!

Peter Ross Offline



Beiträge: 2.000

16.03.2022 07:55
#307 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten



16.03.

Am 16.03.1905 ist Elisabeth Flickenschildt geboren




Hinweis: Dieser Text enthält Spoiler.
Elisabeth Flickenschildt - der Blick von oben auf uns herunter
Sie war fast 1,80 groß, intelligent, selbstbewusst, arrogant, ästhetisch, distanziert und wirkte nicht nur in ihren Filmen einschüchternd: Elisabeth Flickenschildt, eine der größten und rätselhaftesten Schauspielerinnen des 20. Jahrhunderts. Zeitzeugen haben immer wieder berichtet, dass sie auch als Privatperson in der Öffentlichkeit eine Selbstsicherheit und Erhabenheit ausstrahlte, die bei ihren Mitmenschen fast so etwas wie ein Frösteln auslösen konnte.
Die Hamburger Kapitänstochter machte eine Lehre in der Modebranche (und entwarf noch im Alter ihre eigenen mondänen Kostüme) , trat bereits 1932 in die NSDAP ein ( Hitler setzte sie als Ausnahmekünstlerin am Ende des Krieges auf die sogenannte Gottbegnadetenliste ) und geriet in den Theaterolymp, nämlich in den nahen Kreis um die absolute Regie-Legende Gustaf Gründgens ( wie zB auch Marianne Hoppe).
Als große, mental starke und dadurch auch unheimliche Frau in reiferen Jahren war sie wie geschaffen für große und pathetische Rollen in Edgar-Wallace-Filmen.
In all ihren Filmrollen der 60iger Jahre auch über Wallace hinaus warf die Diva immer einen verächtlichen Blick auf die Gegenwart: in “Die Bande des Schreckens” (1960) zum Beispiel auf den jungen Inspektor Fuchsberger und dessen Leidenschaft für Karin Dor, als verlebte Wirtin in “Das Gasthaus an der Themse” ( 1962) auf Fuchsberger Leidenschaft für Brigitte Grothum und als dünkelhafte Aristokratin in “Das indische Tuch” verachtet sie eigentlich alles außer ihren Sohn. Besonders ihre Darstellung der Lady Lebanon gehört zu den nachhaltig beeindruckenden darstellerischen Leistungen der Serie: Sie lässt sich lieber erwürgen als vom hohen Ross zu steigen und den bürgerlichen Rechtsanwalt Tanner um Hilfe zu rufen. Selbst in dem etwas schwächeren Bryan-Edgar-Wallace-Film “Das Phantom von Soho” dringt ihre Gegenwartsverachtung noch deutlich durch alle Poren. Diese Rollen - wenn vielleicht auch nicht die ganz hohe Theaterkunst - haben sie mehr alles andere populär gemacht und ihren Namen untrennbar mit den Wallace-Filmen verbunden, was ihr wahrscheinlich gar nicht recht war.
Auch im Filmteam hatte die bis dato am besten bezahlte Person unter allen Wallace-Schauspielern noch ihre Aura der Unerreichbarkeit. In weiteren Filmen der Zeit spielte sie immer auf höchstem Level ähnliche einschüchternde Frauengestalten, vor denen sich nicht nur die anderen Filmfiguren gefürchtet haben. Weitere Krimis: “Diamanten-Billard” , “Der Tod läuft hinterher” (Reinecker-Dreiteiler) , “Der Kommissar: Der Geigenspieler”.
Es gibt ein vielsagendes Gespräch zwischen Elisabeth Flickenschildt und Friedrich Luft (https://www.youtube.com/watch?v=fDqD-_pLBMQ&t=168). Darin erzählt sie, dass sie keinen Schauspielunterricht gibt, weil die jungen Leute ihr alle zu unbegabt und schlecht sind. Sie bringt diese Arroganz mit einem entspannten Lächeln. Wieder Verachtung für das hier und jetzt. Und trotzdem konnte sie wohl auch ab und zu sehr freundlich sein, auch das hörte man von Zeitzeugen.
Man fragt sich, woher die Flickenschildt solch eine stählerne Kraft nimmt. Ich glaube, es ist das unbeirrbare Wissen um die eigene Kompetenz.
Dieser Inhalt wurde von @fritz k zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

Elisabeth Flickenschildt starb am 26.10.1977 im Alter von 72 Jahren. Geboren ist sie am 16.03.1905. Das war heute vor 117 Jahren.

Weitere Ereignisse:
- Geburt Wolfgang Kieling (1924)
- Erstausstrahlung "Die toten Augen von London" im ZDF (1974)

Und morgen gedenken wir einem Wallace-Regiesseur, der auch viele Horrorfilme drehte, obwohl er laut eigener Angaben privat nie Horrorfilme schaute.

Havi17 Offline




Beiträge: 3.817

16.03.2022 11:56
#308 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

Ja die Flickenschild. Ich schaute früher so manches Mal Filme mit meinen Eltern, natürlich auch Edgar Wallace. Mein Vater mochte die Flickenschild nicht besonders und meine Mutter den Kinski. Natürlich war dann öfters "Das Gasthaus an der Themse" dran, da hatten dann beide was davon -);

Gruss
Havi17

Peter Ross Offline



Beiträge: 2.000

16.03.2022 19:25
#309 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

Mir ist noch mal aufgefallen, dass in allen Filmen, in denen ich sie gesehen habe, sie eigentlich ein ähnliches Rollenbild hatte (die mental starke und dadurch auch unheimliche Frau): Bande, Gasthaus, Tuch, Phantom, "Der Tod läuft hinterher" und ""Der Kommissar Der Geigenspieler".
Falls jemand von euch einen Tipp hat, ob man sie in einer Verfilmung auch mal in einem anderen Rollenbild sehen kann, wäre ich dankbar.

Havi17 Offline




Beiträge: 3.817

16.03.2022 20:41
#310 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

Nein, schon in "Altes Herz wird wieder jung 1941", spielte sie eine "Giftige".

Gruss
Havi17

Edgar007 Offline




Beiträge: 2.601

16.03.2022 20:56
#311 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

Schaut mal die Lausbuben-Filme von Ludwig Thoma. Gut fand ich sie auch in EHEINSTITUT AURORA

brutus Offline




Beiträge: 13.031

16.03.2022 21:48
#312 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

In Ein Mädchen geht an Land von 1938 spielt sie auch mal die Hauptrolle. Stark auch ihre Auftritte in Trenck, der Pandur, Der große König, Ohm Krüger und Rembrandt (die beiden letzteren jeweils auch mit Gisela Uhlen). Alles Filme, die letztendlich für ihre Aufnahme in der sog. 'Gottbegnadetenliste' mitverantwortlich waren.

Marmstorfer Offline




Beiträge: 7.519

17.03.2022 02:55
#313 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

Eigentlich ein Frevel, dass ich das „Flickenschildt“ nie besucht habe, obwohl ich schon oft dran vorbei gelaufen bin und die zahlreichen Prominenten-Fotos im „Schaufenster“ begutachtet habe (natürlich spielt die Nähe zum Ernst-Deutsch-Theater eine nicht unbeträchtliche Rolle). Nur wenige Hundert Meter Luftlinie, in der Wagnerstraße, ist die Fachschule entfernt, an der ich gerade meine berufsbegleitende Erzieherausbildung absolviere, also worauf warte ich eigentlich? 😅

Peter Ross Offline



Beiträge: 2.000

17.03.2022 07:43
#314 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten



17.03.

Am 17.03.2007 ist Freddie Francis leider von uns gegangen




Einziger Wallace-Film von Freddie Francis (rechts im Bild) war "Das Verrätertor":

Das Verrätertor - ein Ausflug nach London
Wir reisen zwischendurch nach London/England für einen weiteren Edgar-Wallace-Streifen aus Horst Wendlandts Rialto-Film-Küche. Wie bei jedem Ausflug in die Fremde sollten wir allerdings wissen, dass es anderswo nicht genauso ist, wie wir es von zuhause kennen. Das gilt besonders auch für Edgar-Wallace-Filme, die ja eigentlich an der Elbe oder im Grunewald gedreht werden müssen, um als echte Edgar-Wallace-Filme durchzugehen. Als tolerante Europäer akzeptieren wir doch jetzt bitte einmal, dass Wallace ausnahmsweise in seinem Heimatland an Originalschauplätzen gedreht wurde und finden uns damit ab, dass echte Engländer sich ihre Hauptstadt nur schwerlich als Dauernebelkulisse für blinde Mörderbanden und ihre Parks als Hort vermummter Klosterbewohner vorstellen können.
Da es in „Das Verrätertor“ (1964) um nichts geringeres als um den Raub der britischen Kronjuwelen aus dem Londoner Tower geht, lag es nahe, diese Story vor Ort zu verfilmen.
Der sympathische Regisseur Freddie Francis legt uns einen ordentlichen Heist Movie hin, also einen Film, in dem es detailliert um Planung, Raub und schließlich Verteilung der Beute geht. Francis war eigentlich ein hoch geschätzter Kameramann, der seit einigen Jahren zusätzlich auch selbst inszenierte- vor allem Horrorfilme. Zu der englischen Crew gesellte sich Filmkomponist Peter Thomas, der hier wieder einmal mehr mit Kreativität glänzte. Tip: Der Titel „Aha!“ ist der Eddi-Arent-Track schlechthin! Vielleicht ist der Sound auch das Element des Films, das am meisten an die rein deutschen Wallace-Filme erinnert.
Die Darsteller waren eine gut kombinierte englisch-deutsche Mixtur. Albert Lieven, klassischer Gentleman-Filmbösewicht, lebte seit langem schon in London, drehte Filme sowohl in England als auch in Deutschland und beherrschte somit beide Sprachen perfekt. Wie schon in „Das Geheimnis der gelben Narzissen“ (1961), ebenso eine deutsch- britische Koproduktion, war er schon deswegen eine gute Wahl für die Rolle des Drahtziehers. Aus heutiger Sicht wirkt er fast zu wenig böse, aber damals hatten selbst die Dunkelmänner beste Kinderstube genossen. Die charmante Margot Trooger, die ebenfalls auf der Seite des Verbrechens steht und so tragisch scheitert, gefällt hier genauso gut wie als Gattin des Hexers. Gary Raymond in einer Doppelrolle überzeugt besonders als Gangster, Bond-Girl Catharina von Shell ist die süß- naive „Damsel in distress“ und der ewig Fingernägel kauende Kinski ist gut für einige besonders kultige Aufnahmen. Ich denke an die Szene, in der er vom Hubschrauber auf das Schiff abgesetzt wird. Plakatwürdig!
Als deutscher Tourist Hector macht Eddi Arent stellvertretend für uns die Reise nach London und gerät in den Strudel der Wallace-Geschichte. Er überzeugt in seiner vielleicht größten Rolle in einem Wallace-Film. Dabei ist er besser und geschmackvoller in Szene gesetzt als in einige deutschen Filmen. Leider ist dieser Film auch schon fast das Ende seines Komiker-Status innerhalb der Filmreihe.
Das Spannendste bei einem Heist Movie ist selbstverständlich immer, was wohl nach dem erfolgreichen Raub passiert. Natürlich will jeder Gangster alles für sich allein und zwangsläufig gibt es Tote. Sowas ist immer ein Fest fürs Publikum, denn jetzt schlägt die Moral zu und jeder Übeltäter bekommt seine Packung. Aber ist es hier auch so?
Was wird also mit den englischen Kronjuwelen passieren? Wird Kinski sie für immer bekommen? Oder werden diesmal die Guten siegen und die Kronjuwelen kommen in den Londoner Tower zurück?
Meckern wir bitte nicht über einen anständig gemachten und liebenswerten Film, sondern nehmen ihn als interessanten Ausflug nach England wahr. Wenn wir zurück sind, können wir uns ja wieder „Der unheimliche Mönch“ oder „Der Hund von Blackwood Castle“ ansehen.
Dieser Inhalt wurde von @fritz k zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

Freddie Francis wurde am 22.12.1917 geboren und starb im Alter von fast 90 Jahren am 17.03.2007. Das war heute vor 15 Jahren.

Weitere Ereignisse:
- Tod Franz-Otto Krüger (1988)
- Tod Tod Claude Farell (2008)

Und morgen gedenken wir dem bereits gestern erwähnten Darsteller, der auch einen Auftritt in der ersten Derrick-Episode hatte.

Count Villain Offline




Beiträge: 4.642

17.03.2022 09:13
#315 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

Zitat von Peter Ross im Beitrag #314
Er überzeugt in seiner vielleicht größten Rolle in einem Wallace-Film.


Darstellerisch vielleicht. Inhaltlich ist seine Rolle leider ziemlich überflüssig. Überhaupt fehlt dem Film eine richtige, positive Identifikationsfigur, die ausreichend Screentime hat und dabei auch etwas erreicht. Das macht den Film zwar nicht schlecht, aber irgendwie indifferent.

Wobei diese britischen Ausbrüche aus dem deutschen Wallace-Rezept die Reihe auch stets etwas aufgelockert haben.

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