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 Edgar-Wallace-Forum
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Jan Offline




Beiträge: 1.753

17.03.2022 09:30
#316 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

Zitat von Count Villain im Beitrag #315
Zitat von Peter Ross im Beitrag #314
Er überzeugt in seiner vielleicht größten Rolle in einem Wallace-Film.


Darstellerisch vielleicht. Inhaltlich ist seine Rolle leider ziemlich überflüssig.

Das ist tatsächlich so. Gibt es eigentlich irgendwo etwas geschrieben dazu, ob der Part in der englischen Fassung fehlte? Mir scheint, als habe man Arent absichtlich total neben der Story laufen lassen, um ihn einzig als Zugeständnis an die Deutschen exklusiv auf dem "Heimatmarkt" zu verwenden.

Gruß
Jan

Havi17 Offline




Beiträge: 3.763

17.03.2022 09:43
#317 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

Ja Freddie Francis. Der britischste und beste Edgar Wallace Film. Haargenau, wie es sich für einen guten Krimi gehört, wird hier der Roman und die Szenerie in Szene gesetzt. @fritz k : Danke für die treffende Rezension. Francis hat Eddie Arent hervorragend als Mittler für die Zuschauer in den Film integriert, denn der Roman gibt keinen "Blacky" als Aufpunkt für den Leser vor. Gary Raymond hat auch einen Zwillingsbruder, der taucht allerding in IMDB nicht auf

Gruss
Havi17

Savini Offline



Beiträge: 756

17.03.2022 19:15
#318 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

Zitat von Jan im Beitrag #316
Zitat von Count Villain im Beitrag #315
Zitat von Peter Ross im Beitrag #314
Er überzeugt in seiner vielleicht größten Rolle in einem Wallace-Film.


Darstellerisch vielleicht. Inhaltlich ist seine Rolle leider ziemlich überflüssig.

Das ist tatsächlich so. Gibt es eigentlich irgendwo etwas geschrieben dazu, ob der Part in der englischen Fassung fehlte? Mir scheint, als habe man Arent absichtlich total neben der Story laufen lassen, um ihn einzig als Zugeständnis an die Deutschen exklusiv auf dem "Heimatmarkt" zu verwenden.

Soweit ich weiß, wurde vom "Verrätertor" nur eine Version gedreht, anders als bei den "Narzissen" oder selbst der "Nonne", wo zumindest die drei Auftritte von Sir John separat mit zwei Schauspielern aufgenommen wurden.
Und ganz ohne den Touristen würde die Geschichte nicht funktionieren, da er immerhin Scotland Yard lange vor dem Raub auf die Verbrecher aufmerksam macht und die Polizei so zumindest Dinahs Namen und Gesicht kennen.

Havi17 Offline




Beiträge: 3.763

17.03.2022 21:08
#319 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

Ja genau, es wird eine wichtige Lücke des Romans, die gewohnte Polarisationsfigur, geschlossen

Gruss
Havi17

Peter Ross Offline



Beiträge: 2.000

18.03.2022 07:38
#320 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten



18.03.

Bereits vorgestern im Jahr 1924 ist Wolfgang Kieling geboren




Hinweis: Dieser Text enthält Spoiler.
Wolfgang Kieling - rar aber exzellent im Krimi
Ohne Frage ist Wolfgang Kieling einer der ganz großen deutschen Ausnahmeschauspieler. Seine natürliche Präsenz, der hohe Grad an Authentizität in seinem Spiel, die Nuanciertheit seiner Charaktere und die Breite seiner Rollenfächer suchen seinesgleichen.
Schon während der NS-Zeit hatte er mehrere Kinderrollen im Kinofilm und nahm vor dem Stimmbruch Schallplatten mit schöner Sopranstimme auf. Er spielte auch nach dem Krieg Theater und in den 50er Jahren - noch relativ unbeachtet - im Film. Immer wieder war Kieling auch aus politischer Überzeugung in der DDR aktiv und siedelte 1968 sogar - konkret aus politischen Gründen - im den Arbeiter- und Bauernstaat über. Zwei Jahre später aber hatte er schon genug vom real existierenden Sozialismus und kam wieder nach West-Deutschland.
Gisela Uhlen war die zweite von vier Ehefrauen und Susanne Uhlen beider Tochter.
Natürlich könnte man Romane über Wolfgang Kieling schreiben. Er hatte großartige Parts in Leindwand- und vor allem auch Fernsehfilmen, von denen inzwischen leider viele in Vergessenheit zu geraten drohen.
Ich konzentriere mich jetzt aber einmal auf eine Auswahl seiner außergewöhnlichen Leistungen in sehr unterschiedlichen Kriminalfilmen.
1. Polizeirevier Davidswache (1964)
Jürgen Roland und Wolfgang Menge wagen es, in der Hochphase der Wallace-Filme einen völlig konträren Film auf die Leiwand zu bringen. Im halbdokumentarischen Stil präsentiert er echtes Hamburger Kiez-Milieu und kleine Geschichten um die Wachtmeiser Günther Neutze und Wolfgang Kieling. Kieling ist hier einer der ganz seltenen realistisch dargestellten Menschen im deutschen 60er Jahre-Krimi. Um so bitterer überrascht uns das tragische Ende des Films. Eine Pionierleistung!
2. Der zerrissene Vorhang (1966). In dem bekannten Alfred-Hitchcock-Film dürfen mit Hansjörg Felmy, Günther Strack und Wolfgang Kieling wegen des Milieus drei Bekannte deutsche Darsteller neben Paul Newman und Julie Andrews spielen. Am nachhaltigsten im Gedächtnis bleibt aus diesem Film aber Wolfgang Kielings starke Präsenz als Ost-Agent Gromek. Der Mord an Gromek ist neben der Duschszene aus „Psycho“ möglicherweise die fürchterlichste Mordszene eines Hitchcock-Films, da der Regiemeister so naturalistisch wie bis dahin kaum gekannt inszeniert. Wer diese Szene gesehen hat, wird Kieling nie vergessen.
3. Das Kriminalmuseum „Die Kiste“ (1967)
Eine kleine aber herausragende Folge aus der alten fast vergessenen Krimiserie ist ganz großes Theater! Kieling spielt unglaublich nuanciert einen Familienvater, der eigentlich ein realitätsferner Phantast ist und deswegen immer mehr zum kriminellen Hochstapler wird. Höhepunkt ist die bizarre Reise in einer Kiste. Ich würde Kielings Leistung als beste der gesamten Serie bezeichnen.
4. „Im Banne des Unheimlichen“ (1968)
Endlich sehen wir Kieling auch mal bei Edgar Wallace, nachdem seine Ehefrau schon dreimal dabei war. Kieling sollte ursprünglich Lord Lebanon in „Das indische Tuch“ spielen. So beeindruckend Hans Clarin letztendlich in der Rolle war, ich würde Kieling ohne Zweifel die gleiche Leistung zutrauen. Auch sein Sir Cecil im vorliegendem Film sticht als eine der besten Darstellungen zumindest der Farbfilmzeit heraus. Man hätte Kieling schon viel früher bei Wallace besetzen sollen.
5. Derrick „Waldweg“ (1974)
Die Derrick-Folge Nr.1 gilt vielen Fans als die beste der langen Serie. Kieling spielt in beklemmenden Szenen mit Bravour den triebhaften Mörder. „Mama, gibt’s du mir was zu trinken?“ ist ein Kultsatz aus dieser Folge; eine Frge, die der Mörder seiner Mutter Lina Carstens im Beisein von Derrick stellt.
6. „Abwärts“ (1984)
Eigentlich kein Krimi, aber ein origineller Thriller! Der Film markiert eindrucksvoll den Neustart des Unterhaltungskinos in den 80er Jahren. Nach faden Kinojahren begeistert der Film Publikum ins Kritik gleichermaßen. Neben Götz George in einer großartigen Charakterstudie: Wolfgang Kieling.
Kieling wurde jetzt auch von einer breiten Masse als einer der besten deutschen Charakterdarsteller wahrgenommen.
Weitere Krimis: „Agahthe, lass das Morden sein“ (1960) , „Mörderspiel“ (1961), „Hotel der toten Gäste“ (1965), „Die Rache des Dr. Fu Manchu“(1967) , „Der Todesrächer von Soho“ (1972).
Keine Kommissar-Folge, 1 Folge „Sonderdezernat K1“, 2 Folgen „Tatort“, 2 Folgen „Der Alte“ , Durbridge Zweiteiler „Die Kette“ (1977).
Dieser Inhalt wurde von @fritz k zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

Gestorben ist Wolfgang Kieling im Alter von 61 Jahren am 07.10.1985. Geboren ist er am 16.03.1924. Das war bereits vorgstern vor 98 Jahren.

Und die "Lady", der wir morgen gedenken, spielte nur in einem Wallace-Film mit und erlag dort ihrem Filmtod. Morgen hätte sie ihren 123sten Geburtstag.

Savini Offline



Beiträge: 756

18.03.2022 08:52
#321 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

Zitat von Peter Ross im Beitrag #320
Natürlich könnte man Romane über Wolfgang Kieling schreiben. Er hatte großartige Parts in Leindwand- und vor allem auch Fernsehfilmen, von denen inzwischen leider viele in Vergessenheit zu geraten drohen.

Es wundert mich schon lange, dass noch keine Biographie über ihn existiert. Als bei ihm Krebs diagnostiziert wurde, begann er zwar mit dem Schreiben seiner Memoiren; aber diese enden chronologisch mit der Ankündigung seines Wechsels in die DDR, also gerade an der Stelle, als es spannend wird. Danach folgen in dem posthum erschienenen Buch nur noch anekdotische Schnipsel.
Zitat von Peter Ross im Beitrag #320
Der Mord an Gromek ist neben der Duschszene aus „Psycho“ möglicherweise die fürchterlichste Mordszene eines Hitchcock-Films, da der Regiemeister so naturalistisch wie bis dahin kaum gekannt inszeniert. Wer diese Szene gesehen hat, wird Kieling nie vergessen.

Von dieser Szene hatte ich im Vorfeld schon gehört, sie wird ja in der Filmliteratur oft beschrieben. Leider war sie bei der ersten Sichtung komplett (!) geschnitten. Das war umso ärgerlicher, weil sie zugleich die spannendste und effektvollste in einem ansonsten relativ faden Film ist.
Zitat von Peter Ross im Beitrag #320
Kieling sollte ursprünglich Lord Lebanon in „Das indische Tuch“ spielen. So beeindruckend Hans Clarin letztendlich in der Rolle war, ich würde Kieling ohne Zweifel die gleiche Leistung zutrauen.

Bisher hatte ich nur von Thomas Fritsch als ursprünglich geplante Besetzung gehört. Ehrlich gesagt, kann ich mir Kieling als Edward Lebanon nicht so gut vorstellen. Clarin war für mich ideal, weil er noch sehr kindlich wirkte und man ihm zugleich wegen seiner kleinen und eher schmächtigen Statur die Würgemorde nicht zutraut. Ein robuster und "erwachsenerer" Schauspieler hätte nicht so unschuldig-naiv gewirkt.

Zitat von Peter Ross im Beitrag #320
6. „Abwärts“ (1984)
Eigentlich kein Krimi, aber ein origineller Thriller! Der Film markiert eindrucksvoll den Neustart des Unterhaltungskinos in den 80er Jahren. Nach faden Kinojahren begeistert der Film Publikum ins Kritik gleichermaßen. Neben Götz George in einer großartigen Charakterstudie: Wolfgang Kieling.
Kieling wurde jetzt auch von einer breiten Masse als einer der besten deutschen Charakterdarsteller wahrgenommen.

Die Rolle in "Abwärts" wäre ein würdiger Abschied ein langen Karriere als Charakterdarsteller gewesen. Aber danach drehte er leider noch die Klamotte "Didi und die Rache der Enterbten", die sein letzter Kinofilm werden sollte.
Persönlich hervorheben würde ich auch noch seine Rolle in Egon Monks aufwendigen Zweiteiler "Die Geschwister Oppermann" nach Lion Feuchtwanger. Gerade im zweiten Teil hat er einige starke emotionale Momente, wenn seine Figur Wut über demütigende oder belastende Momente herausschreit.

Count Villain Offline




Beiträge: 4.616

18.03.2022 16:28
#322 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

Zitat von Savini im Beitrag #321
Aber danach drehte er leider noch die Klamotte "Didi und die Rache der Enterbten", die sein letzter Kinofilm werden sollte.


Hey, nichts gegen meinen liebsten Didi-Film!

Wobei ich auch generell sagen muss, dass mir heutzutage die Didi-Filme immer noch lieber sind als die Otto-Filme oder sowas wie die Supernasen, die man als Kind alle noch irgendwie gemocht hat.

Peter Ross Offline



Beiträge: 2.000

19.03.2022 07:56
#323 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten



19.03.

Lia Eibenschütz ist am 19.03.1899 geboren




Lia Eibenschütz spielte Lady Curtain in "Neues vom Hexer", ihrem einzigen Edgar-Wallace-Film. Als Nebenrolle angelegt gehört sie auch zu den ersten Mordopfern. Somit fehlte ihr die Möglichkeit, ihre darstellerischen Fähigkeiten auszuspielen und sie blieb letztendlich ersetzbar.
Der Großteil ihrer Filme entstammt der 20er Jahre, eine Darstellerin der Stummfilmzeit.
Schauspielerisches Talent hatte auch ihre Familie. Mit Schauspieler Kurt Vespermann bekam sie ihren Sohn Gerd Vespermann, der unter anderem als Stimme von Bugs Bunny bekannt ist.

Gestorben ist Lia Eibenschütz am 03.03.1985 im Alter von 85 Jahren. Geboren ist sie am 19.03.1899. Das war heute vor 123 Jahren.

Havi17 Offline




Beiträge: 3.763

19.03.2022 10:33
#324 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

Wolfgang Kieling ist mir herausragend als Leo Schöller mit dem Sprachfehler (Schönner) in bleibender Erinnerung. Sein komödiantisches Talent und das zeichnet einen besonderen Schauspieler aus, ist dort phantastisch unter der tollen Regie von Wolfgang Spier umgesetzt. http://krimiserien.heimat.eu/fernsehspie...onschoeller.htm

Gruss
Havi17

Peter Ross Offline



Beiträge: 2.000

20.03.2022 08:19
#325 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten



20.03.

Heute vor 26 Jahren ist Georg Lehn leider von uns gegangen


Weitere Informationen wurden bereits ansässig seines Geburtstages gepostet.
Edgar Wallace - Heute vor... (12)

Gestorben ist er am 20.03.1996 in München. Das war heute vor 26 Jahren.

Und morgen beschäftigen wir uns mit dem siebten Edgar-Wallace-Film von Alfred Vohrer.

Havi17 Offline




Beiträge: 3.763

20.03.2022 10:35
#326 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

Georg Lehn ist mir noch sehr präsent "Im grünen Bogenschützen" in Erinnerung. Interessant dabei ist, daß in der Verfilmung Lehn ebenfalls einen Gauner spielt wie Wüstenhagen, sodaß man am Ende fast Mitleid mit ihm haben muß, da er ja nur Valerie entführt hat. Letztlich "verblassen" bzgl. verbrecherichen Eigenschaften Lehn und Wüstenhagen ganz klar gegen Fröbe. Was im Film in dieser Abstufung so beabsichtigt war. Im Roman stellt sich diese Riege ganz anders dar. Fröbe ein absolut unerbittlicher Erzverbrecher, Lehn schon ein Verbrecher und Wüstenhagen eben der Gauner wie im Film. Vielleicht wollte man und konnte nicht Fröbe so böse darstellen und hat dehalb Lehn deutlich milder dargestellt, damit sich dieser weiterhin Föbe unterordnet. Georg Lehn ist für mich ein absolut authentischer Schauspieler in seinen Rollen in TV-Filmen mit einer klaren Präsenz.

Gruss
Havi17

Peter Ross Offline



Beiträge: 2.000

21.03.2022 06:35
#327 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten



21.03.

Heute vor 57 Jahren liefen die Dreharbeiten für "Neues vom Hexer"


Neues vom Hexer - letzter klassischer Wallace-Film
1965: Die beiden erfolgreichsten Filme im deutschen Kino waren mit „Feuerball“ und „Goldfinger“ gleich zwei James- Bond-Filme; die Agentenfilmwelle brach wie eine Sturmflut über das deutsche Kino herein; mit den Jerry-Cotton-Filmen startete eine neue erfolgreiche Action-Filmserie. Außerdem starb Winnetou in den Armen von Old Shatterhand und Die Helden des Jahres waren Sean Connery, Pierre Brice, George Nader und viele andere neue Darsteller. Die Filme wurden internationaler und actionlastiger, die Helden agiler und lässiger.
Und in diese Situation fällt die Erkrankung von Alfred Vohrer während der Dreharbeiten für die Fortsetzung des erfolgreichen Wallace-Films „Der Hexer“. Eingesprungen ist der quirlige Will Tremper, der auf mich immer nach einem Mix aus Genie und Hochstapler wirkt. Ich weiß nicht, wer welche Szenen zu verantworten hat, das würde mich brennend interessieren. Möglicherweise liegen darin Qualitätsunterschiede innerhalb des Films begründet.
Nach einer kurzen Pre-title-Sequenz, die eher atmosphärisch als inhaltlich angelegt ist, geht’s fulminant los und fesselt bis Archie Moore und Lady Aston sich nach der Gerichtsverhandlung treffen. Diese originelle Geschichte stammt nicht aus der Kurzgeschichtensammlung „Again the Ringer“ von Edgar Wallace, sondern Star-Autor Herbert Reinecker hat sie frei erfunden und noch einmal für die Kommissar-Folge „Noch zehn Minuten zu leben“ verwendet. Überhaupt ist „Neues vom Hexer“ der erste Wallace-Film, dessen Handlung völlig frei erfunden ist und keine Bezüge zum Roman gleichen Titels hat.
Nach dem ersten Drittel des Films verläuft sich die Story. Sehr gute Momente wechseln sich mit faderen Szenen ab. Den Hexer sieht man jetzt auch in leicht erkennbaren, fast albernen Masken und dann sogar in natura. Dadurch bekommt er fast einen komödiantischen Anstrich und man verliert immer mehr die Spannung an einem Fall, der noch mehr so spektakulär wirkt. Star-Schauspieler René Deltgen musste verständlicherweise seine Zeit vor der Kamera haben, damit sich das Engagement für Rialto lohnte. Als Höhepunkt gedacht ist wohl die Szene mit Charles und dem Tiger, eine für einen Wallace-Film untypische Spannungsszene. Kinder an sich sind schon eine Seltenheit im Wallace-Kosmos.
Die dramaturgischen Stränge hingegen werden leider einfach fallen gelassen. Damit meine ich vor allem die Geschichte um Lady Aston, deren Verhältnis zu Phillip irgendwie hätte kulminieren müssen - in einer dramatischen Finalszene zum Beispiel. Wenn man schon eine tolle Schauspielerin wie Brigitte Horney als Lady Aston engagiert, dann hätte man ihr doch auch Dramatik geben sollen. Im Falle von Barbara Rütting als Margie ist das schon ein wenig besser, auch sie hat wie Lady Aston Phillip erkannt und bekommt mit ihm wenigstens eine effektvolle Schlussszene. Dass der Drahtzieher der Verbrechen schließlich eine Person ist, die im Film gar nicht vorkam, ist auch leider verschenktes Potenzial der Story. Der durchaus temporeiche Schluss befriedigt so nicht mehr vollständig.
Heinz Drache drängte es immer weiter in Richtung Gentleman-Inspektor. Dieses Image gefiel ihm wohl, wie man diverse Male von ihm auf seinen Tatort-Kommissar Bülow bezogen hörte. Aber der Trend ging ab Ende der 60er Jahre in die entgegensetze Richtung. Hier spielt er das letzte mal einen Inspektor in einem Wallace-Film.
Der Konkurrenz zu James Bond und anderen Filmen standzuhalten, hatte es dieser zweite Hexer-Film dann somit nicht mehr einfach. Es gab neue Trends, denen sich Horst Wendlandt stellen musste. Neue Ideen mussten her. Mehr Sensationen. Vielleicht Farbe, vielleicht neue Darsteller. Vielleicht brauchte man auch neue Zielgruppen. Schon der nächste Wallace-Film „Der unheimliche Mönch“ zeigte in die Zukunft.
Leider war 1965 mit „Neues vom Hexer“ die Phase der klassischen Wallace-Filme vorbei. Trotz seiner Schwächen gefällt mir der Film sehr.
Dieser Inhalt wurde von @fritz k zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!

Die Dreharbeiten für "Neues vom Hexer" begannen bereits am 15.03.1965. Auch heute vor 57 Jahren war ein Drehtag.

Und morgen widmen wir uns einer Berliner Schauspielerin mit einem kleinen Auftritt bei Edgar Wallace. Die erste Beziehung dieser Frau ist Wallace-Fans wahrscheinlich sehr viel bekannter.

Marmstorfer Offline




Beiträge: 7.519

21.03.2022 17:51
#328 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

Zitat von Peter Ross im Beitrag #327
Auch heute vor 57 Jahren war ein Drehtag.


Naja, wohl eher nicht, da der 21. März 1965 ein Sonntag war.

brutus Offline




Beiträge: 13.030

21.03.2022 18:36
#329 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

Zitat von Peter Ross im Beitrag #327


Und morgen widmen wir uns einer Berliner Schauspielerin mit einem kleinen Auftritt bei Edgar Wallace. Die erste Beziehung dieser Frau ist Wallace-Fans wahrscheinlich sehr viel bekannter.



Der dazu passende Tatort mit den beiden läuft am 5.April im NDR

Peter Ross Offline



Beiträge: 2.000

21.03.2022 21:50
#330 RE: Edgar Wallace - Heute vor... Zitat · Antworten

Zitat von Marmstorfer im Beitrag #328
Zitat von Peter Ross im Beitrag #327
Auch heute vor 57 Jahren war ein Drehtag.


Naja, wohl eher nicht, da der 21. März 1965 ein Sonntag war.


Ich habe vor dem Beitrag noch mal in den Archiven recherchiert und der besagte Sonntag war ausnahmsweise ein Drehtag.


Zitat von brutus im Beitrag #329
Zitat von Peter Ross im Beitrag #327


Und morgen widmen wir uns einer Berliner Schauspielerin mit einem kleinen Auftritt bei Edgar Wallace. Die erste Beziehung dieser Frau ist Wallace-Fans wahrscheinlich sehr viel bekannter.



Der dazu passende Tatort mit den beiden läuft am 5.April im NDR

Respekt, das war sicher zumindest nicht ganz einfach herauszufinden.

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