Benno Sterzenbach hätte heute seinen 106ten Geburtstag gefeiert.
Warum Benno Sterzenbach nur an einem Wallace-Film mitwirkte kann ich leider nicht beantworten. Denn auch dieser Darsteller passt hervorragend in die Reihe. In "Der Rächer" verkörpert er den kräftigen Schlossherren Sir Gregory Penn, der sich alleine durch seine Leidenschaft als Waffensammler und Herr eines Sklaven Bhag schon als Verdächtiger gibt. Die bewusst unsympathisch angelegte Rolle zeigt sich auch in seinem aufdringlichen Umgang mit Frauen. In Erinnerung bleibt er mir auch aus einigen Auftritten in den Fernseh-Krimiserien, der Reihe Raumpatrouille sowie einem Auftritt bei Pipi Langstrumpf als Polizist in Pippi außer Rand und Band.
Benno Sterzenbach ist am 13.09.1985 im Alter von 69 Jahren verstorben. Geboren ist er am 03.03.1916. Das war heute vor 106 Jahren.
Weitere Ereignisse: Tod Lia Eibenschütz (1985) Geburt Dunja Rajter (1944)
Und morgen geht es mit einem der frühen Wallace-Filme weiter, das über keinen "Retters à la Joachim Fuchsberger" verfügt.
"Der rote Kreis" ist vor gut 62 Jahren in Stuttgart angelaufen
Hinweis: Dieser Text enthält Spoiler. Der rote Kreis - ein blutrotes Zeichen in Schwarzweiß Genauso wie im Vorgänger “Der Frosch mit der Maske” geht es in “Der rote Kreis” um viele einzelne Geschichten um einen Verbrecher mit spektakulärer Vergangenheit, der ganz London mit Erpressung und Mord in Atem hält: Charles Lightman ist sein Name. Der überaus fleißige Gesetzesbrecher begeht täglich sogar mehrere Verbrechen. Vor allem wenn man die Auflösung kennt, fragt man sich, wie der arme Mann es zeitlich schafft, seinem Handwerk nachzugehen. Für Mahlzeiten, Toilette und Schlaf kann kaum Zeit übrig sein. Immerhin erscheint er immer frisch geduscht im Bild. Aber was soll man sich wundern, so ist wohl das normale Leben eines Superverbrechers, der seinen Job einfach kann. Die Geschichten rund um so einen Verbrecher haben ein ähnliches Story-Prinzip wie „Der Frosch mit der Maske“. Doch “Der rote Kreis” wirkt ganz anders als sein Vorgänger und das hat vor allem mit seinem Regisseur Jürgen Roland zu tun. Der erfahrene Regisseur Harald Reinl konnte mit leichter Hand und gutem Feeling einen unproblematischen Reisser hinlegen. Der junge ambitionierte Roland holte zusätzlich seinen eng vertrauten Autor Wolfgang Menge mit ins Boot und die beiden überlegten genau mit allem Intellekt, wie man Edgar Wallace auf die Leinwand bringen müsse. Herausgekommen ist ein stimmungsvoller Krimi mit hervorragenden Ideen, der andererseits aber auch etwas angestrengter als sein Vorgänger wirkte. So gut das fähige Duo auch zwei Wallace-Filme gestaltete, Lust hatte Jürgen Roland viel mehr auf realistische bis dokumentarisch Krimis wir “Stahlnetz” , “Polizeirevier Davidswache” oder “Vier Schlüssel” und somit sind seine zweieinhalb Wallace-Filme wohl eher als Etüden innerhalb seines filmischen Gesamtwerks zu sehen. Auffällig ist vor allem seine sehr spezielle Auswahl an Schauspielern, von denen einige doch recht unbekannt waren, aber später zu Rolands Stammschauspielern werden sollten. Zuallererst ist die grandiose Renate Ewert als zwielichtige Femme fatale in der weiblichen Hauptrolle zu nennen. Sämtliche Dialogszenen mit ihr sind mutig und frech gestaltet. Solch ein ungewöhnlicher Typ Frau beschert den Zuschauern schon mal viele Fragezeichen und gibt dem Film einen frechen Charme. Das Fehlen eines präsenten und zuverlässig guten Retters à la Joachim Fuchsberger steigert das Ungewisse der Story, macht die ganze Atmosphäre aber auch etwas anstrengender. So müssen wir uns wohl mit Inspektor Karl Georg Saebisch begnügen, der seinen Job zwar sehr gut macht, aber wer will schon einen Rentenanwärter als Identfikationsfigur? Oder fühlen wir doch mit dem allglatten und fast zu weltmännischen Klausjürgen Wussow? Oder mit dem naiven Thomas Alder? So wirklich an der Seite stehen wir vorsichtshalber niemanden, wir sehen lieber zu. Und genau das entspricht dann ja auch Jürgen Rolands Lust an der Dokumentation. Als extremere Charaktere agieren Eddi Arent, Fritz Rasp und Ulrich Berger, die sich zu unverzichtbaren Ikonen der Serie mausern. Schließlich ist die Serie noch taufrisch und alles muss erst einmal seinen Weg finden, wobei es vor allem Ulrich Beiger mal wieder gelingt, maximale Widerlichkeit abzubilden. Auf jeden Fall wird uns Zuschauern genügend Stoff angeboten, der uns fesselt und viele Szenen sind zukunftsweisend gelungen. Die Bilder in den Lagerhallen mit Heinz Klevenow als Bankdirektor Brabazon bringen beispielsweise genau die unheimliche Stimmung, die man sich in einem Wallace-Film wünscht. Und insgesamt muss man Jürgen Roland bescheinigen, dass seine Pionierleistung in der Wallace-Serie schon sehr viel besser ist, als manches, was da noch kommen sollte. Insofern ist Rolands Verdienst in erster Linie, als junger und engagierter Regisseur den Wallace-Filmen gute und wichtige Impulse gegeben zu haben, auch wenn sein Weg später in eine ganz andere Richtung gehen sollte. „Der rote Kreis“ erinnert in vielerlei Hinsicht noch an die herrlich altmodischen Romanwelten des echten Edgar Wallace. Hartgesottene Fans neigen dazu, Zeichen, Waffen, Embleme mit dem Haupttäter zu identifizieren, aber ein Mensch ist „der rote Kreis“ nicht, sondern ein Zeichen. Und was für eines! Gar nicht beliebig, sondern in der Bedeutung liegt eine dramatische Wucht zwischen erster und letzter Szene: eine der genialsten Erfindungen des alten Wallace persönlich! Blutrot, doch wir sehen es auch sehr gern in Schwarzweiß. Dieser Inhalt wurde von @fritz k zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!
Die Uraufführung von "Der rote Kreis" fand Anfang März 1960 in Stuttgart statt. Das war vor 62 Jahren.
Und morgen widmen wir uns einem weiteren Film, der Anfang des Jahres 1962 uraufgeführt wurde.
Zitat von Peter Ross im Beitrag #257Vor allem wenn man die Auflösung kennt, fragt man sich, wie der arme Mann es zeitlich schafft, seinem Handwerk nachzugehen. Für Mahlzeiten, Toilette und Schlaf kann kaum Zeit übrig sein. Immerhin erscheint er immer frisch geduscht im Bild. Aber was soll man sich wundern, so ist wohl das normale Leben eines Superverbrechers, der seinen Job einfach kann.
Jahre später wird im
"Gasthaus"
sogar die Frage gestellt, wie
Dr. Collins seine ärztlichen Verpflichtungen unter einen Hut bringen kann und wann er schlafe
. Die Aktivitäten als Verbrecher muss man da noch dazurechnen.
Zitat von Peter Ross im Beitrag #257Das Fehlen eines präsenten und zuverlässig guten Retters à la Joachim Fuchsberger steigert das Ungewisse der Story, macht die ganze Atmosphäre aber auch etwas anstrengender. So müssen wir uns wohl mit Inspektor Karl Georg Saebisch begnügen, der seinen Job zwar sehr gut macht, aber wer will schon einen Rentenanwärter als Identfikationsfigur? Oder fühlen wir doch mit dem allglatten und fast zu weltmännischen Klausjürgen Wussow? Oder mit dem naiven Thomas Alder? So wirklich an der Seite stehen wir vorsichtshalber niemanden, wir sehen lieber zu. Und genau das entspricht dann ja auch Jürgen Rolands Lust an der Dokumentation.
Zugleich aber auch der Romanvorlage, die (sehr untypisch für Wallace) keine durchgehende Haupt- und Identifikationsfigur bietet, aber trotzdem durchgehend spannend bleibt. Auch in dieser Hinsicht wurde der Geist des Romans also gut eingefangen!
Zitat von Peter Ross im Beitrag #257Vor allem wenn man die Auflösung kennt, fragt man sich, wie der arme Mann es zeitlich schafft, seinem Handwerk nachzugehen.
Anders als zum Beispiel der grüne Bogenschütze ist der rote Kreis allerdings auch kein Einzeltäter. Der Seemann Selby dürfte nicht sein einziges ausführendes Organ sein. Darüber hinaus geht auch noch etwas auf das Konto des falschen roten Kreises.
Zitat von Peter Ross im Beitrag #257Vor allem wenn man die Auflösung kennt, fragt man sich, wie der arme Mann es zeitlich schafft, seinem Handwerk nachzugehen.
Anders als zum Beispiel der grüne Bogenschütze ist der rote Kreis allerdings auch kein Einzeltäter. Der Seemann Selby dürfte nicht sein einziges ausführendes Organ sein. Darüber hinaus geht auch noch etwas auf das Konto des falschen roten Kreises.
Natürlich. Aber der rote Kreis organisiert und koordiniert ja die verschiedenen Verbrechen. Daneben ist er auch mitunter unterwegs, um für einzelne Verbrechen jemanden anzuwerben. Man darf auch nicht vergessen, dass diese Organisation (anders als die des Frosches) überwiegend aus Mitgliedern zu bestehen scheint, die nur für jeweils eine spezielle Sache eingesetzt werden.
Vor 60 Jahren waren die ersten Kinotage von "Das Rätsel der roten Orchidee"
Hinweis: Dieser Text enthält Spoiler. Ist dieser Film bereits eine weitere Veränderung der Wallace-Reihe? Das kann man grundsätzlich so sagen, denn "Das Rätsel der roten Orchidee" setzt mehr auf Action, ganz im Sinne der Jerry Cotton-Manier. Helmuth Ashley saß erstmals und dann auch das einzige Mal in der Regie eines Wallace Films. So handelt der Film von der Rivalität zweier Banden in London, die Millionäre der Stadt erpressen. Nicht alle Darsteller des Films können ihre Qualität voll ausspielen, so bleiben beispielsweise Kinski, Lee und Hoven eher blass. Etwas ausdrucksstärker wirken da schon Braun und Rasp. Eine gute Wahl war sicherlich die bereits vor Tagen erwähnte Marisa Mell. Dass sich am Ende Pinkas Braun als Chef einer Bande entpuppt, ist für Wallacekenner schon vor dem Vorspann gelöst. Der Film gilt im Forum laut der letzten Grand Prix als einer der schwächsten Filme der S/W-Zeit. Vielleicht fehlt die besondere Atmosphäre, wie wir sie von Wallace-Filmen kennen. Denn routiniert ist der Film gedreht: Gegen Logik der Handlung, Musik und schauspielerischen Leistungen gibt es eigentlich nicht viel einzuwenden. Ein Film, der halt solide ist. Nicht mehr und nicht weniger.
Die Uraufführung von "Das Rätsel der roten Orchidee" fand im Anfang März 1962 statt. Das war vor 60 Jahren.
Und morgen widmen wir uns einem weiteren Uraufführung aus dem Jahr 1963, bei der auch zwei Darsteller aus diesem Film mitwirkten.
Zitat von Peter Ross im Beitrag #261Helmuth Ashley saß erstmals und dann auch das einzige Mal in der Regie eines Wallace Films.
Einerseits ist das tatsächlich schade. Andererseits mag Ashley aber auch wirklich am Ende nicht zu Wallace gepasst haben. Dass er mit der "Orchidee" als Regisseur für eine frühe Variation des angestammten Musters eingesetzt wurde, hat die Sache sicher für ihn auch nicht gerade vereinfacht. Spätestens mit "Mörderspiel" hatte er doch beweisen, dass er einen hochkarätigen Kriminalfilm inszenieren konnte; nur war das eben kein Wallace-Film, sondern ein Film ohne jeglichen Hang zum Reißer oder zur Exploitation. Vielleicht hat Horst Wendlandt das ebenso unterschätzt wie nach ihm noch Wolf Hartwig und Heinz Willeg, die ihn beide noch einmal für einen ihrer Hongkong- bzw. Jerry-Cotton-Filme einsetzten. Auf mich wirken diese drei Filme, als habe sich Helmuth Ashley in diesem Sujet nicht sonderlich wohl gefühlt. Irgendwer erwähnte einmal hier im Forum mit Bezug auf Ashleys Ringelmann-Krimis, dass diese häufig eine gewisse Noblesse in der Inszenierung aufweisen würden. Das finde ich gar nicht so ganz falsch. Ashleys Erzählweise war häufig doch eher besonnen und von teilweise auch ambitionierter Fotografie geprägt. Der große "Hau-drauf" war er eher nicht.
Zitat von Peter Ross im Beitrag #245 Uschi Glas Weg führte nach der Zeit des alten Kinos unvermeidlich zum Fernsehen, und da waren es auch die trivialen Serien, in denen sie immer wieder auftauchte: „Traumschiff“, „Klinik unter Palmen“, „Ein Schloß am Wörthersee“, „Rosamunde Pilcher“ , „Traumhotel“ etc etc. Darüberhinaus hat sie auch Bücher geschrieben, Drehbücher verfasst und Lieder aufgenommen. Für viele ist Uschi Glas eine verdiente Frau mit eigener Meinung aus der Mitte der Gesellschaft. Anderen ist sie gerade deswegen zu fade. Möge jeder selbst entscheiden.
Für den Comeback-TV-Movie "Balko Teneriffa", basierend auf der RTL-Serie aus den 90ern, hat Frau Glas wohl offenbar noch mal eine "Pulp"-Rolle angenommen. Ich mochte die Serie damals ohnehin ganz gern und riskiere wohl mal einen Blick...
Zitat von DanielL im Beitrag #263Ich habe heute morgen folgendes Bild beim Blättern in einer Zeitschrift entdeckt und mich dabei fast am Kaffee verschluckt:
Hattet ihr nicht vor kurzem Goldfinger in der Rückblende?
Vor 59 Jahren hätte man "Der Fluch der gelben Schlange" in den Kinos sehen können
Hinweis: Dieser Text enthält Spoiler. Nachdem Artur Brauners CCC-Film bisher nur zusehen konnte, wie Horst Wendlandt mit seiner Rialto erfolgreich einen nach dem anderen Film auf den Markt brachte, hatte Brauner jetzt die Gelegenheit, auf die Erfolgswelle mit aufzuspringen. "Der Fluch der gelben Schlange" handelt von dem Diebstahl eines chinesischen Orakels, mit dem der Bösewicht dieses Films, Fing-Su/St. Clay (gespielt von Pinkas Braun als Halbchinese), einen Kampf gegen Weiße anzetteln möchte. Dramaturgisch gut gelungen ist dabei die Tatsache, dass er in seinem Halbbruder Clifford Lynn (Joachim Fuchsberger) seinen Gegenspieler findet. Dieser nimmt auch gleich die Identifikationsfigur ein. Claus Holm als Inspektor Frazer kann charakteristisch schon deshalb nicht heraus gearbeitet werden, da er erst nach rund einer Stunde Filmlaufzeit in Erscheinung tritt (wurde der Name Frazer eigentlich bewusst an die Durbridge-Reihe gewählt). Um noch Charaktäre für die in diesem Film spärliche Anzahl an Morden zu haben, sind das Ehepaar Narth (Werner Peters und Doris Kirchner) sowie Fing-Sus Helfer Major Spedwell (Charles Regnier) in die Handlung eingeflochten. Gerade Werner Peters kann hier gut sein typisches Rollenklischees des unsicheren und unfähigen und auch unfreiwilligen Kleinganoven ausspielen, der natürlich deutlich unterlegen gegenüber Charles Regnier agiert. Umso mehr ist ein Highlight die Szene der ebenfalls unfreiwillige Ermordung von Regnier durch Peters. Die Regie ist zum Teil unsauber ausgeführt worden. Fehler, wie die versehentliche Ansprache von Samuel Carter (Eddi Arent) durch Fuchsberger als "Eddi", wurden nicht einmal im Endschnitt nachbearbeitet. In Sachen Kameraarbeit sind einige Szenen, wie die Verfolgung Fuchsbergers durch die Anhänger der Sekte, durchaus gut gelungen. Die wenig meldoisch Musik paast irgendwie auch zum Gesamtstil des Films. In früheren Sichtungen lag mir nur eine VHS in schlechter Bildqualität vor. Vielleicht sollten alle Kritiker dem Film noch einmal eine Chance der neu abgetasteten Version, die auch der Blu Ray Box beiliegt, geben. In meiner Gunst ist der Film zumindest etwas gestiegen, wenngleich er nicht zu den Meisterwerken gehört.
Die Uraufführung von "Der Fluch der gelben Schlange" fand Anfang 1963, wenige Monate nach "Das Gasthaus an der Themse", statt. Das war vor 59 Jahren.
Zitat von Peter Ross im Beitrag #265Claus Holm als Inspektor Frazer kann charakteristisch schon deshalb nicht heraus gearbeitet werden, da er erst nach rund einer Stunde Filmlaufzeit in Erscheinung tritt
Ob der ursprünglich vorgesehene Siegfried Lowitz diese Figur weniger blass hätte wirken lassen?
Zitat von Peter Ross im Beitrag #265das Ehepaar Narth (Werner Peters und Doris Kirchner)
Sind sie hier nicht vater und Tochter? Ein Ehepaar waren sie in der "schwarzen Witwe" (ebenfalls unter Gottliebs Regie)
Zitat von Peter Ross im Beitrag #265Fehler, wie die versehentliche Ansprache von Samuel Carter (Eddi Arent) durch Fuchsberger als "Eddi"
Heißt er nicht laut Besetzungslite "E. Samuel Carter"? Nach meiner Erinnerung spricht Arent an einer Stelle sogar von sich als "Eddi Samuel Carter".
Zitat von Peter Ross im Beitrag #265das Ehepaar Narth (Werner Peters und Doris Kirchner)
Sind sie hier nicht vater und Tochter? Ein Ehepaar waren sie in der "schwarzen Witwe" (ebenfalls unter Gottliebs Regie)
Das stimmt natürlich und wäre aufgrund der zu Beginn angedachten Heirat ja auch anders gar nicht logisch.
Zu Claus Holm: Er hätte auch kaum Möglichkeiten gehabt, weniger blass zu wirken, da die Rolle auch nicht wirklich viel hergibt. Seine Auftritte (mag er im ganzen Film wenn überhaupt in Summe zwei Minuten im Bild sein) lassen meiner Meinung nach kaum mehr zu.
Zitat von Peter Ross im Beitrag #267Zu Claus Holm: Er hätte auch kaum Möglichkeiten gehabt, weniger blass zu wirken, da die Rolle auch nicht wirklich viel hergibt. Seine Auftritte (mag er im ganzen Film wenn überhaupt in Summe zwei Minuten im Bild sein) lassen meiner Meinung nach kaum mehr zu.
Wobei man natürlich nicht die Möglichkeit außer Acht lassen sollte, dass die Rolle im Drehbuch eventuell größer gedacht war und dann reduziert wurde. Wir wissen ja, dass es solche Eingriffe sowohl bei der Rialto als auch bei der CCC öfter gab.
Noch bevor Rialto sich die Rechte an allen Edgar Wallace Romanen sichern konnten, vermarktete Penelope Wallace (Tochter von Edgar Wallace) die Romane "Die gelbe Schlange" an Artur Brauner und "Der Rächer" an Kurt Ulrich. Kurt Ulrich gründet das Vorgängerunternehmen "Kurt Ulrich-Film GmbH" bereits im Jahr 1932. Zunächst stellte er aber ein paar Kurzfilme her und firmierte zwischenzeitlich mit einem Partner in die Berolina-Film GmbH. Später wurde daraus aber wieder die Kurt Ulrich-Film GmbH, die schließlich den Edgar Wallace-Film "Der Rächer" produzierte.
Hinweis: Dieser Text enthält Spoiler. Der Rächer - eine Reise in die verstaubte Welt des Autors Mit Drache, Kinski und Schürenberg ! - das muss doch ein mitreissender bekannter Kult-Wallace voller Humor und Ideen von Alfred Vohrer sein! Ist es aber nicht. Weder bekannt noch mitreissend - und schon gar nicht humorvoll. Nicht einmal ein Rialto-Film, sondern ein bescheidener Versuch von Filmproduzent Kurt Ulrich, auch mal einen Wallace-Krimi anzubieten. Dass gerade dieser Film am ältesten wirkt, liegt möglicherweise an den vergleichsweise steinalten Herren, die dafür verantwortlich sind: Regisseur Karl Anton drehte mit „Der Rächer“ seinen letzten Film und auch Produzent Kurt Ulrich war fast am Ende seiner Produzentenkarriere angekommen. Besonders verstaubt wirkt heutzutage die Idee, mit vorsintflutartigen Dreharbeiten eines Filmteams ein interessantes Milieu zu bieten. Und die erwähnten Kult-Schauspieler hatten auch noch nicht so richtig in das neue Genre Edgar Wallace gefunden, Heinz Drache vielleicht noch am besten. Aufgrund dieses Films stand ihnen zumindest noch nicht der Weg offen, Ikonen der Serie zu werden. Also alles Mist, einer der schwächeren Wallace-Filme. Aber was schreibe ich da! Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, positiv zu schreiben, denn die Wallace-Filme haben schon genug unter arroganten Rezensionen leiden müssen. Außerdem habe ich auch keine Lust auf einen Shitstorm der 5% Fans, die aus persönlichsten Gründen ausgerechnet diesen Film unter den Top5 sehen. Also gut: der positive Aspekt an diesem Film ist, dass die Macher schon ein gemäßigt reifes Alter hatten und dadurch etwas näher an der Zeit waren, in der Edgar Wallace’ Geschichten spielen. Man kommt hier so nah wie selten mal wirklich in die Welt des Autors. Nichts ist durch Sechzigerjahre-Trash mit Ironie und Parodie verfälscht, der Film nimmt sich noch ernst. Sehen wir einmal über die doch letztendlich - sagen wir einmal zurückhaltend - kolonialistisch geprägte Neigung von Wallace hinweg, Exoten als tumbe Schreckensgestalten zu präsentieren, so gibt es hier doch wirklich nachhaltig beeindruckende düstere Szenen, die gerade deswegen ansprechen, weil alles so weit in die vergangene angestaubte Vorkriegszeit verweist. Gerade das spannende und unheimliche letzte Viertel des Films macht wieder gut, was vorher noch durchwachsen erschien und präsentiert uns einen in seiner Art charismatischen Täter, der in der Serie seinesgleichen sucht. Weitere Pluspunkte sind auch die noch nicht erwähnten Darsteller wie Orion-Grantler Benno Sterzenbach, der großartig besetzte Ludwig Linkmann in einem seiner letzten Filme, die zu rettende Schönheit Ina Duscha und die ewige Filmzicke Ingrid van Bergen. Also alles in allem: ein super Film! Aber eben leider viel zu spät gedreht. Dass „Der Rächer“ 1960 bei einem von Rock’n Roll und Rebellion geprägten Publikum nicht so gut ankam wie die viel zeitgemäßeren Rialto-Produktionen, ist wohl kein Wunder. Aber dafür ist alles viel näher am Original und der Film nimmt uns mit auf eine Reise in die altmodische Welt von Edgar Wallace. Und das macht durchaus Spaß! Dieser Inhalt wurde von @fritz k zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!
Ohne diesen Film wären möglicherweise große Stars wie Kinski, Drache und Schürenberg in der späteren Reihe nicht etabliert worden. Wer weiß? Kurt Ulrich gründete die Kurt Ulrich-Film im Jahre 1932. Das war vor 90 Jahren.
Und morgen geht es mit einem deutschen Theater- und Filmschauspieler, Chansonsänger, Regisseur, Erzähler und Komödiendichter mit einem Auftritt in der Wallace-Reihe weiter.
"Der Rächer" kam damals beim Kinopublikum durchaus gut an. Mir liegt die Angabe von 2,5 Mio. Besuchern vor, während "Der rote Kreis" nur auf 1,9 Mio. kam. Und wenn das Publikum 1960 angeblich so "von Rock´n Roll und Rebellion geprägt" war, dann wundert es mich, dass Filme wie "Im weissen Rössl" oder "Das Erbe von Björndal" (hier stellvertretend für viele andere Produktionen dieser Art genannt) seinerzeit so erfolgreich waren.