Zitat von GeorgDass die Imdb manche Sachen nicht kennt, sagt nichts über die Qualität einer Produktion aus. Das ist doch kein Maßstab! Auch wenn die IMDB das größte Lexikon der Welt sein mag, es strotzt vor Fehlern (bei solchen Projekten ist das auch unvermeidlich). Viele Produktionen schienen dort oft auch erst auf, nachdem ich sie auf der Homepage vorgestellt hatte bzw. wurden die von mir zusammengetragenen Infos dort übernommen. Freuen wir uns angesichts der Darsteller und des Regisseurs viel lieber auf diese Produktion.
Es geht mir auch nicht um die Qualität einer Produktion (wobei Erfolg das Ziel einer jeden Fernsehproduktion ist und entsprechend auch über die Erfüllung der Produktionsintention und damit stückweit die Qualität derselben entscheidet), doch so vollkommen unbekannte Titel als "Straßenfeger" zu verkaufen, als hätten sie Millionen von Menschen maßgeblich geprägt, ist eher lächerlich.
Ich halte die inflationäre Veröffentlichung von TV-Produktionen, deren Unbekanntheit zum großen Teil auf ihrer Zweitklassigkeit beruhen dürfte, in der Tat für falsch und einen Grund zum "Meckern". Es ist ein typisches Beispiel dafür, wie DVD-Labels am Endverbraucher vorbeiveröffentlichen, nur weil die Rechte günstig zu haben oder im eigenen Stock sind. Hinterher wundert man sich dann über niedrige Verkaufszahlen und bringt die eigentlichen Klassiker, die vor allem im Kino-, nicht im Fernsehbereich liegen, entweder gar nicht oder nur in billigster Ausstattung heraus.
Zitat , deren Unbekanntheit zum großen Teil auf ihrer Zweitklassigkeit beruhen dürfte
Entschuldige, aber das ist doch absoluter Schwachsinn! Du musst Dir doch nur die damaligen Kritiken in den Fernsehzeitschriften von Kritikern wie auch von Zuschauern durchlesen, dann wirst Du eines Besseren belehrt. Viele Produktionen schlummerten einfach ungerechterweise jahrzehntelang in den Archiven und wurden so einfach vergessen, weil sie Programmmacher einfach nicht wieder hervorholten und lieber zum x-ten MAl irgendeinen andere Produktion wiederholten. Dass gewisse Produktionen wie jene von Durbridge oder Reinecker zum Straßenfeger avancierten und immer wieder wiederholt wurden hängt doch wohl auch mit dem Hype, der damals um diese Produktionen schon aufgrund der Autoren getrieben wurde, zusammen. Die VÖ für die Straßenfeger-Edition wurden sehr sorgsam ausgesucht. Viele weitere TV-Mehrteiler, wie "Gesucht wird Mörder X", der allererste mehrteilige Fernsehkrimi der deutschen Fernsehgeschichte überhaupt, stehen ebenfalls auf der VÖ-Liste von Studio Hamburg, nur ist die Klärung der Rechtssituation nicht immer möglich. Produktionen im Vorhinein herabzuwürdigen, weil sie Fernsehproduktionen sind, ist äußerst unprofessionell, wenn man in diesem Bereich - entschuldige wenn ich das so sage - wohl kaum Erfahrung hat. Viele 60er-TV-Krimis sind erstklassig und superspannend und können es mit lahmen Kinoproduktionen, die versuchten auf der Wallace-Film-Reihe mitzuschwimmen, haushoch aufnehmen, stellen aber auch so manchen Kinofilm in den Schatten. Im Fernsehen wurde damals nämlich sowohl was Schauspieler als auch Dramaturgie betrifft, hochprofessionell gearbeitet. Ich denke da etwa nur an Filme wie "Das tödliche Patent" mit Horst Tappert und Siegfried Lowitz, "Die zwölf Geschworenen" mit Mario Adorf, E. F. Fürbringer usw., "Den Tod in der Hand" von Fritz Umgelter, "Immer nur Mordgeschichten" mit Sieghard Rupp usw.
Zitat Hinterher wundert man sich dann über niedrige Verkaufszahlen und bringt die eigentlichen Klassiker, die vor allem im Kino-, nicht im Fernsehbereich liegen, entweder gar nicht oder nur in billigster Ausstattung heraus.
Woher weisst Du, dass Studio Hamburg mit den SF-Editionen niedrige Verkaufszahlen einfährt? Kinoproduktionen sind für die SF-Reihe auch gar nicht vorgesehen und kommen - wie bei der Durbridge-Edition mit dem Film Picadilly 0 Uhr 12 - nur in Ausnahmefällen als "Bonus" in Betracht.
Es ist ein Glücksfall, dass diese Produktionen jetzt einer größeren Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Endlich kommen einige Perlen zum Vorschein. Insbesondere auch von Fritz Umgelter!
Eine Aufarbeitung der TV-Krimiproduktionen dieser Jahre steht auch noch aus. Deshalb kommt es hoffentlich bald wieder zur Freischaltung der weiter oben erwähnten Internetseiten.
Ich muss auch noch hinzufügen, dass wie schon bei den vorherigen SF-Editionen Phase I & II - teilweise andere Mehrteiler für die 3. Staffel geplant waren - wegen Rechtsproblemen aber dann andere Filme in die Edition aufgenommen wurden, deren Rechte schon geklärt sind. DER ILLEGALE hätte zB ja schon wie das Kriminalmuseum in Edition II erscheinen sollen.
dacord Leute - Bin so froh, dass zum einen Leute gibt die die Info´s haben und bereitstellen und wenn dieses geweckte Interesse soweit geführt wird, dass es in DVD-Veröffentlichungen mündet - ist doch toll - Ich glaube auch, dass viele TV-Produktionen von damals mithalten können. Ähnlich wie viele BBC Verfilmungen.
Mit dem TV-Film "Verrat" ist das Fernsehspiel "Verrat ist kein Gesellschaftsspiel" gemeint. Hier erste Daten von mir dazu:
Erstsendung: 29.09.1972 (ZDF) Dauer: 80 Min. Regie: Wolfgang Staudte
Besetzung
Lahner: Herbert Fleischmann Robert: Franz Rudnick Daniel: Willi Kowalj Fred: Arthur Brauss Renate: Doris Gallart Evi: Susanne Schaefer Bulle: Rolf Schimpf Arbeiter: Richard K. Flesch
Kriminalspiel von Nicolaus Richter frei nach dem Roman von Raoul Anderland Kamera: Helmut Bahr Schnitt: Ingrid Stricker Bildschnitt: Jutta Hirsch Ton: Walter Sommer Regieassistenz: Michael Mackenroth Kostüme: Elke Schewe Szenenbild: Wilhelm Vierhaus Produktionsleitung: Heinz Haude Produzenten: Hans Günther Imlau, Günter Meincke Regie: Wolfgang Staudte eine Produktion der Sator Film im Auftrag des ZDF
Drei Anarchisten einer Untergrundorganisation befinden sich auf der Flucht ins Ausland, nachdem ein Attentat auf einen Minister misslungen ist. Durch einen Verbindungsmann erhalten die Flüchtlinge Unterschlupf. Doch die Attentäter sitzen in der Falle — die Geheimpolizei beobachtet sie. Irgendjemand muss die Gruppe verraten haben. Der Verdacht fällt auf die Freundin, die der Verbindungsmann plötzlich mitbringt. Das gegenseitige Misstrauen wächst in der gefahrvollen Lage. Eines Nachts erreicht die Spannung ihren Höhepunkt. Am nächsten Morgen sind zwei Männer tot.
Psycho-Kriminalspiel - aufgebaut auf einer verzweifelten Situation, die eine Gruppe von Menschen gefangen hält. Die Ausweglosigkeit verschärft Gegensätze, schürt Misstrauen und entlarvt Charaktere, besonders Herbert Fleischmann ist Spezialist für dieses Film-Genre. (Gong 39/1972, Seite 81)
Von dem Hans-Schweikart-Stoff "Nebel" gab es drei Fernsehversionen: 1957, 1963 und 1974. In der Straßenfeger-Reihe erscheint die 1957er (und nicht die 1974er) Version:
Nebel
Regie: Werner Völger Erstsendung: 28.07.1957 ARD Dauer: 93 Minuten
Nach dem Schauspiel von Hans Schweikart, Fernsehversion: Stefan Barcara Musik: Otto Erich Schilling Szenenbild: Horst Scheel Produktion: Süddeutscher Rundfunk Stuttgart
Darsteller: Margot Trooger, Herbert Tiede, Konrad Georg, Tilla Durieux, Bernhard Minetti
Aufgrund der Besetzung sicherlich auch sehr interessant, kenne bisher keine der drei Adaptionen.
Ui Trooger und Konrad - jep 30 und 24 ist was für mich - 25 eher eine Missung von Psycho-sachen - oder? Die 12 Geschworenen ist ja auch ein Nachmacher des Ami-Klassikers (Hab da mal ein Besprechnung mitgemacht...)
Tja, "Flucht" ist ein Psychokrimi, gut gespielt mit der Hannelore Elsner und Herbert Fleischmann, vom slowakischen Exilautor Mnacko, von dem ja auch der Umgelter-Krimi "Der Vorgang" mit Horst Frank stammt (wird ebenfalls als SF veröffentlicht). Spielt nur in einem einzigen Raum, ist aber doch ganz interessant.
"Geliebter Mörder" hat nur zwei Schauplätze und ist wie "Die 12 Geschworenen" ein Kammerspiel. Ich ziehe die Gräwert-Version von "Die 12 Geschworenen" dem Original vor, und das wegen der deutschen Schauspieler. Adorf, Wolter, Fürbringer, Lowitz, Graf, Saebisch, Ammann ... jeder einzelne hätte einen Film alleine tragen können. Hier sind sie alle gleichberechtigt, niemand spielt sich in der Vordergrund, aber jeder hervorragend. Eine Sternstunde des deutschen Fernsehkrimis.
Hallo zusammen! 42 Folgen bedeutet, dass die Folge Die Tauben enthalten sein muss.
Für mich eine sehr gute Nachricht, da mir diese ebenso wie der Lord Peter Wimsey Mehrteiler Die 9 Schneider sowie die Durbridge Verfilmung Die Spur mit dem Lippenstift noch fehlte.
Streng genommen zählt "Die Tauben" ebenso wie die letzte von 3 -Sat unter dem Titel "Wer klingelt schon zur Fernsehzeit" ausgestrahlte Folge nicht zur Serie Kriminalmuseum, aber egal, gespannt bin ich allemal.
"Die Tauben" wurde immer wieder fälschlicherweise als "Kriminalmuseum" geführt, einmal ist das irgendwo fälschlicher Weise gelistet worden und alle anderen (eine zeitlang auch ich auf der Krimihomepage) haben es so kopiert. Fakt ist, dass "Die Tauben" zwar Gerd Oelschlegel, und damit einen KM-Autoren und Regisseur als Mann hinter der Kamera haben, Tatsache ist aber auch, dass es sich dabei um eine Produktion der Bavaria Atelier GmbH (Kamera: Gernot Roll, Darsteller u.a. Karin Anselm) handelt. Da alle anderen KM-Folgen von Intertel (wenn auch "Wer klingelt schon zur Fernsehzeit ..." auch nicht mehr von Ringelmann) produziert wurden, ist DIE TAUBEN schon deshalb eigentlich nicht in diese Reihe zu rechnen. "Wer klingelt schon ..." besitzt ja zB auch den typischen Vorspann nicht mehr.