Mit Willy Millowitsch, Dietmar Bär, Walter Giller, Sabine Kaack, Ernst H. Hilbich, Walter Buschhoff, Eberhard Feick, Florian Fitz, Martina Gedeck, Mariele Millowitsch. Buch : Heinz-Werner Kettenbach. Regie : Kaspar Heidelbach (Leo & Charlotte).
Ein mysteriöser Fall der ganz von der Stärke Sabina Kaack's lebt und in Köln sowie an der nordfranzösischen Steilküste spielt, verwöhnt den ratenden Zuschauer nicht nur mit einer dramaturgisch spannenden Geschichte, sondern darüber hinaus auch noch mit gut eingefangnenen Außenaufnahmen.
Kaspar Heidelbach gelingt mit diesem Werk hier noch eine Steigerung gegenüber den Vorgängern. Dies ist auch noch Florian Fitz zu verdanken, der höchst undurchsichtig den Zuschauer auf falsche Fährten schickt. Großes Kino ! Sehr Sehenswert !
mit Florinda Bolkan, María Casares, Claudio Cassinelli, Anthony Corlan, Jill Pratt u.a.
Die Emanzipation einer Nonne mit Rachegelüsten wird in dieser Produktion mehr oder weniger nachhaltig geschildert. Das alles ist wohl in recht überzeugenden Bildern eingefangen worden, doch der angeblich ambitionierte Film mit Klassiker-Status wirkt an den meisten Stellen ziemlich konfus, man fühlt sich streckenweise zeitlich und örtlich vollkommen desorientiert und es macht erhebliche Mühe, Florinda Bolkan bei ihrem Alleingang zu folgen. Für mich eine deutliche Fehlbesetzung! Da hier auf viele genretypische Inhalte verzichtet wurde, wirkt die Geschichte blutleer und langatmig. Mir hat eindeutig die hohe Erwartungshaltung einen Strich durch die Rechnung gemacht, insgesamt gesehen ist "Flavia" daher sehr enttäuschend und uninteressant verlaufen.
Mit Willy Millowitsch, Dietmar Bär, Karin Eickelbaum, Wolfgang Wahl, Eva Maria Bauer, Alf Marholm. Buch : Heinz-Werner Kettenbach. Regie : Wolf Dietrich (Kim & Co).
Mit Anleihen aus dem Tatort "Tote brauchen keine Wohnung" handelt es sich bei diesem Kriminalfilm auch um ein Drama, dessen Geschichte nicht besser auf die Altersgruppe der Hauptdarsteller passen könnte. Eva Maria Bauer spielt dazu passend den Hausdrachen, mit Potential zur Besserung. Wolfgang Wahl zeigt wieder einmal seine große Schauspielkunst, diesmal mit einem gewichtigeren Anteil an der Handlung. Karin Eickelbaum ganz ungewohnt mal nicht die Naive in einer undurchsichtigen Rolle. Wiederum bis in die Nebenrollen hervorragend besetzt.
Eine nachdenkliche Geschichte eindrucksvoll in Szene gesetzt. Sehr Sehenswert !
Mit Willy Millowitsch, Dietmar Bär, Mario Adorf, Eva Maria Bauer, Uwe Rhode, Dietmar Schönherr, Anja Schüte. Buch : Heinz-Werner Kettenbach. Regie : Wolf Dietrich (Kim & Co).
Ein brutaler Mord mit einem zunächst unklarem Motiv gibt den Rahmen der Handlung in der Mario Adorf gewohnt sein Talent ausspielen kann und auch dem Zuschauer ein paar Rätsel aufgibt. Dietmar Schönherr präsentiert sich dem Zuschauer mit einer idealen Brille besonders undurchsichtig, sodaß man mehrere Unbekannte für die zu lösende Gleichung ermittelt.
Letzte Folge der "Klefisch-Reihe" in der Willy Millowitsch 3 Jahre vor seinem Tod seinen letzten Kriminalfall lößt und einmal mehr zeigt, daß er auch im Charakterfach eine Schauspielgröße ist. Sehenswert !
HAIE UND KLEINE FISCHE Für mich einer der besten Kriegsfilme nach 08/15 - 1. Teil mit tollen Darstellern: Hansjörg Felmy, Wolfgang Preiss, Heinz Engelmann, Horst Frank u.v.a.
mit Juliet Mills, Gabriele Lavia, Richard Johnson, Nino Segurini, Elizabeth Turner u.a.
Die glücklich verheiratete Jessica und Mutter von zwei Kindern wird schwanger, doch dieser Umstand entwickelt sich zum Alptraum. Das Embryo entwickelt sich mit übernatürlicher Geschwindigkeit und verursacht immense Angstzustände, außerdem geschehen im Umfeld der werdenden Mutter beängstigende Dinge. Diese Story hört sich dann doch sehr vertraut an und es scheint, als sei sie auch schon unzählige Male verfilmt worden. Insgesamt ist der mit Abstrichen ambitionierten Produktion eine gewisse Finesse nicht abzusprechen, wird im weiteren Verlauf jedoch von trivialen Effekten überlagert. Als Zuschauer ahnt man, dass es noch einen netten Twist geben wird, es gibt weitaus uninteressantere Genre-Beiträge. Gut gefällt, dass man sich als Zuschauer auf nichts verlassen, und niemandem trauen kann. Die Darbietungen überzeugen, die Tricktechnik steht dem Szenario ganz gut und es kommt mitunter zu einigen beunruhigenden Szenenabfolgen. Insgesamt recht unterhaltsam wenn auch nicht außergewöhnlich.
DER UNTERGANG DER TITANIC (USA 1953, Original: Titanic)
Die Tragödie der „Titanic“ war 1953 Aufhänger für ein teilweise etwas klischeehaftes, teilweise berührendes Drama, das anhand des Schicksals einer Handvoll Passagiere den Schrecken und die ausweglose Endgültigkeit einer solchen Katastrophe personifiziert und nahebringt. Wie die Geschichte ist auch die technische Ausführung etwas uneinheitlich, verliert sich zunächst zu oft in schwerfällige Studioaufnahmen, die sehr wenig vom Feeling der Atmosphäre auf einem schwimmenden Riesenschiff transportieren, zeigt aber zum Ende hin, als nach der Kollision mit dem Eisberg das Unausweichliche seinen Lauf nimmt, einen bedrückenden Realismus und eine fantasievolle Gestaltung – wobei natürlich bei einem fast 60 Jahre alten Film nicht allzu kritische Maßstäbe angelegt werden sollten. Während man sich bei der Schilderung der überlieferten Abläufe – soweit ich das beurteilen kann – recht eng an die damals bekannten Tatsachen hielt, nimmt den Großteil der fiktiven Handlung die Geschichte der Familie Sturges ein, die Mutter (Barbara Stanwyck, in ihrer Darstellung etwas von der Rolle und dem dräuenden Unglück eingeengt) will mit ihren beiden Kindern auf der „Titanic“ von Ehemann und Vater (Clifton Webb, wie immer etwas steif und von Konventionen geplagt, wieder mit der Synchronstimme von Siegfried Schürenberg) nach Amerika flüchten, doch gelingt diesem in letzter Minute, ebenfalls auf das Schiff zu gelangen, was zu Diskussionen, Vorwürfen und bitteren Enthüllungen führt. Gelegentlich macht sich trotz kleinerer Nebenhandlungen - Schwärmerei der Backfischtochter für einen jungen Passagier, ein wegen Alkohol vom Dienste suspendierter Priester, schiffstechnische Abläufe – eine leichte Langatmigkeit breit, auch weil man als sensationslüsterner Zuschauer dem Unglück entgegenfiebert.
Zurück auf dem Sofa des Todes, kurz vor dem Ausflug gab es folgenden Stoff auf die Augen:
• Machete - Gewinnt im O-Ton deutlich an Unterhaltungswert, ein herrlicher Spass! 9/10 • Fluchtpunkt San Francisco - Klassiker, Pflicht. Auch in diesem Fall ist der O-Ton klar zu bevorzugen! 9,5/10 • My Bloody Valentine(Remake) - Baut bei der erneuten Sichtung ein wenig ab, macht aber noch immer jede Menge Spass. Das Original bleibt unerreicht, Fans sollten der Neuauflage dennoch eine Chance geben! 7,5/10 • Collateral Damage - Hat mich vor zehn Jahren eher enttäuscht, inzwischen mag ich das Teil. 6,5/10
"Adel verpflichtet" Britische Kultkrimikomödie mit Sir Alex Guiness in vielen verschiedenen Rollen. Der 1949 gedrehte Film diente indirekt als Vorlage für die Komödie "Didi und die Rache der Enterbten" mit Dieter Hallervorden. Toller Film, komisch und intelligent!
Schwarzer Engel eine meiner ersten Film Noir Sichtungen bleibt aber sicherlich nicht die letzte, da mir dieser Film gut gefallen hat. An der Story kann man nichts aussetzen nur dem Film fehlen ein wenig Action und Tempo. Allerdins ist das nicht so schlimm, da der Film durch andere Punkte gefällt. Nach dem Schnäppchenkauf der Mediabooks werde ich mir auch die anderen Filme mit Vergnügen ansehen.
Söldner des Todes(Italien 1982, Originaltitel: Horror safari)
Hirntot durch den Busch
In den Wirren des ausklingenden 2. Weltkriegs taumelt eine Truppe japanischer Soldaten durch den philippinischen Dschungel. General Tobachi (Harold Sakata) und zwei untergebene Offiziere verstecken geraubtes Gold in einer Höhle, derweil wird ihre Gefolgschaft von zornigen Eingeborenen abgeschlachtet. Inzwischen sind 36 Jahre ins Land gezogen, der gierige und verschlagene Rex Larson (Edmund Purdom) hat von dem Schatz in der grünen Hölle gehört, mit der finanziellen Unterstützung des wohlhabenden Douglas Jefferson (David De Martyn) soll das Gold geboren werden. Der Abenteurer Mark Forrester (Stuart Whitman) soll die Expedition zum Ziel führen, überdies nehmen General Tobachi und Geldgeber Jefferson samt Töchterchen Janice (Glynis Barber) an dem gewagten Trip teil. Umgehend brodelt es innerhalb der Gruppe, Forrester hat offenbar noch eine alte Rechnung mit dem windigen Larson zu begleichen. Tiefer und tiefer dringt die Kolonne in die Wildnis vor, bald sind erste Todesfälle zu beklagen...
Regisseur Alan Birkinshaw inszenierte den von mir sehr geschätzen Slasher "Killer's Moon" (Großbritannien 1978). "Söldner des Todes" ist eine Produktion aus meinem "Filmlieblingsland" Italien, ein Abenteuerfilm mit einer stattlichen Anzahl Genrestars, insgesamt sehr gute Voraussetzungen für ein tolles Filmerlebnis. Wer nun auf einen Streifen mit prickelnder Spannung, packender Atmosphäre und soliden Darstellerleistungen hofft, der sollte um dieses Machwerk einen besonders grossen Bogen machen! Diverse Actionsequenzen sind halbwegs ordentlich ausgeführt, doch irre Dialoge, fragwürdiges Schauspiel und vor allem die herrliche Erzählerstimme sorgen für jede Menge Brüller! Ja, die Stimme aus dem Off beschert sinnliche Höhepunkte/Tiefpunkte in geballter Form. Bedeutungsschwanger berichtet der Erzähler von Untieren, Unholden und allen erdenklichen Schrecklichkeiten, die Akteure vor der Kamera hinterlassen während dieser finsteren Ausführungen einen völlig entspannten Eindruck. Das Gesabbel setzt zuverlässig zu einem unpassenden Zeitpunkt ein, noch immer liegt ein feistes Grinsen auf meiner alten Fratze. Keine Angst, die Sause hat durchaus Schauwerte im Gepäck, hier und da wird gepöbelt, geprügelt, geballert, geblutet und gestorben. Für meinen Geschmack hätte man etwas mehr Erotik ins Spiel bringen dürfen, mit Glynis Barber und Laura Gemser stehen zwei attraktive Damen auf der Gehaltsliste.
Bei dieser Anhäufung bekannter Knuffelschädel wird der kurze Blick auf des Ensemble gewissermaßen zur Pflichtübung. Stuart Whitman kann auf einige Schundfetzer in seiner sehr umfangreichen Filmographie verweisen, der hier kurz vorgestellte Flick passt prima in den Lebenlauf des aus San Francisco stammenden Herrn. Whitman gibt den knarzigen Helden, die Damen liegen ihm zu Füßen, wie üblich ist Whitmans Spiel limitiert und sympathisch. Haudegen Woody Strode fungiert als kerniger Co-Held, Strode wirkte in zahlreichen Italo-Produktionen unterschiedlicher Gangart mit, wie Whitman ein angenehmer und gern gesehener Darsteller, sicher kein grosser Schauspieler. David De Martyn agiert hölzern, Edmund Purdom darf uns das Ekelpaket machen. Harold Sakata wird fast allen Filmfreunden bekannt sein, im Bond-Klassiker "Goldfinger" trumpfte er neben Gert Fröbe auf, wurde zu einem der einprägsamsten Nebenbösewichter in der Welt der Agentenfilme. Junix Inocian schliesst sich mit Laura Gemser der Gruppe an, Inocian spielt einen alten Freund des Helden, Laura Gemser seine Gattin Maria. Maria war einst die Frau an Mark Forresters Seite, noch immer hängt sie der gemeinsamen Zeit nach. Das Cover der deutschen DVD baut auf Laura Gemsers Bekanntheit, die sich im Kreis der Freunde des italienischen Genrekinos noch immer sehr grosser Beliebtheit erfreut. Gemser-Fetischisten sollten nicht zu viel erwarten, Lauras Rolle ist eher belanglos und bleibt überschaubar, immerhin sorgt sie für eine Nacktszene (dies war vermutlich unvermeidlich, sehr angenehm). Blondchen Glynis Barber gefällt mir, leider bleibt sie züchtig, ich prangere das mit Nachdruck an! Obendrauf schleichen kleine Männlein mit Speeren und anderen Tötungswerkzeugen durchs Unterholz, so wie es sich für den mörderischen Dschungel der ewigen Verdammnis gehört.
"Horror safari" ist ein unterhaltsamer Abenteuerfilm, rustikale Zwischentöne wecken (fast) Erinnerungen an die Kannibalenfilme der siebziger und achtziger Jahre. Spontan möchte ich den Streifen als "Vorglüher" für eine zünftige "Abenteuernacht" empfehlen, das Hauptprogramm könnte z. B. der sehr starke "Blutgericht am Amazonas" (The Treasure of the Amazon, Mexiko 1985) von René Cardona Jr. bestreiten!
Fazit: Kein Abenteuerfilm den ich Einsteigern ans Herz lege. Wer sich an den liebgewonnenen Damen und Herren vor der Kamera erfreuen kann, wer nicht genug von italienischen Genrefilmen bekommt, wer Spass an Unfug hat, der sollte "Söldner des Todes" auf die Einkaufsliste setzen (beinahe hätte ich vergessen den Score von Francesco De Masi zu loben, dessen Arbeit keinen Anlass zur Kritik bietet). Die DVD von Madison gibt es für wenig Geld, sie bietet den Film ungekürzt an.
Freundliche 6/10 (normale Menschen und sonstige Sauertöpfe dürfen beliebig viele Punkte abziehen)
Lieblingszitat:
"Stumpfsinnig schleppten sie sich Kilometer um Kilometer einem imaginären Ziel entgegen..."
• Die Nacht der reitenden Leichen(Spanien, Portugal 1971) - Über diesen Klassiker von Amando de Ossorio wurde bereits viel geschrieben, ich kann mich daher kurz fassen. Der Streifen bietet all die herrlichen Zutaten an, für die ich den Eurohorror der sechziger und siebziger Jahre so sehr und unsterblich liebe. Schöne Frauen, fiese Unholde, eine Prise Mettgut und Möpse, wundervolle Kulissen, Superdupermegawohlfühlatmosphäre und eine Spur Irrsinn.
Mindestens 9/10! Berücksichtige ich die Knuffigkeit und Wohlfühlatmosphäre, sehe ich mich dazu gezwungen die Höchstnote zu ziehen. Danke für diesen dunkeln Edelstein!
• Universal Soldier(USA 1992) - Dolph und Jean-Claude schlagen sich gegenseitig die Birne ein. Damals habe ich bereits dem wahren Meister Dolph gehuldigt, für Van Damme blieb der Ehrenplatz des Feindbildes. Inzwischen liebe ich meinen Dolph noch mehr, doch längst hat auch Van Damme mein Herz erobert, daher macht mir der Flick nun noch mehr Spass. Uff, bei einigen Filmen von Roland Emmerich will mir der Mageninhalt aus dem Rachen poltern, hier springe ich ohne Bedenken über meinen Schatten. Roland, hast Du toll gemacht.