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Dieses Thema hat 847 Antworten
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Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

09.05.2014 00:25
#481 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

@Count Villain: Ich hoffe ernsthaft, du hast nicht eine Minute daran geglaubt, dass es für Conchita eng werden würde. Sie dürfte dieses eher schwächere Semi sogar gewonnen haben.

Wieder eine sehr schöne, professionelle Show von DR, auch wenn am Ende eine unschöne Verlängerung in der Votingberechnung überbrückt werden musste. Lobend hervorzuheben sind in diesem Jahr auf jeden Fall die kreativen Postkarten, die sehr schöne Ideen präsentieren, hervorragend gefilmt sind und bestens vom Foto in die computeranimierte Diamant-Flagge übergehen.

Die Trefferquote meiner Favoriten lag mit sieben von zehn Qualifikanten diesmal niedriger als in Semi 1, was aber prinzipiell nicht viel aussagt, da in diesem Semi sehr viel Mittelmaß auf der Bühne stand und sich so ab dem 6. oder 7. Platz vieles mehr oder weniger die Waage hält, bis am Ende mit Litauen klar der übelste Beitrag des Abends angesiedelt ist.

Qualifiziert haben sich in der Reihenfolge des Auftritts:

Malta / Norwegen / Polen / Österreich / Finnland / Weißrussland / Schweiz / Griechenland / Slowenien / Rumänien

Demgegenüber steht meine persönliche Rangliste:

#01: Norwegen (+1)
#02: Israel (-1)
#03: Rumänien (+1)
#04: Schweiz (+4)
#05: Griechenland (~0)
#06: Slowenien (+5)
#07: Österreich (+7)
#08: Polen (-5)
#09: Irland (-2)
#10: Georgien (-4)
#11: Weißrussland (-1)
#12: Malta (+1)
#13: Finnland (-4)
#14: Mazedonien (-2)
#15: Litauen (~0)

Meine Abstimmung sah jedoch etwas anders aus. Wohlwissend, dass Norwegen und Rumänien locker durchmarschieren würden, verschickte ich nur 3 Votes an Carl Espen, 12 hoffnungsvolle Stimmen an Mei Finegold und 5 gut unterhaltene Mitpfeifpunkte an SeBAlter.

Die für mich schönsten Momente des Abends bestanden in der erneut hervorragenden Einführungssequenz, die die Möglichkeiten der Bühne noch einmal wunderbar vor Augen führte, in den sehr gelungenen Moderationen (vor allem den erstmals wirklich sehenswerten Green-Room-Interviews: Schule und Glücksbringer lassen grüßen ), in dem stimmlich sehr treffsicheren, wenn auch vielleicht etwas zu wenig tänzerisch aufbereiteten israelischen Beitrag, der pompösen Österreich-Inszenierung, die die Zeigefingerseite dieses Beitrags für ein paar Momente vergessen machte, und in dem Interval-Act, in dem sich Australien um eine größere Rolle beim ESC bewarb. Sogar Peter Urban machte heute einen besseren Eindruck und kommentierte die Beiträge von Polen und Litauen spitzzüngig amüsant.

Weniger gut gefiel mir die durchschnittliche Qualität der Songs und die Tatsache, dass es mit Malta und Finnland zwei sehr beliebige Songs ins Finale schafften. Auch der weißrussische Beitrag ist nicht viel besser, denn das einfallslose Staging beraubte ihn seiner modernen Robin-Thicke-Anleihen und ließ ihn dann doch zehn Jahre hinter aktuellen Trends herschwimmen. Freilich besteht das größte Desaster dieses zweiten Semis darin, dass sich Israel nicht fürs Finale qualifizierte. Das Land, das in den 00er-Jahren durchaus noch zu respektablen Erfolgen in der Lage war, scheint seit Neuestem votingtechnisch so isoliert zu sein, dass es bei allen Anstrengungen nicht mehr den Weg ins Finale schafft. Es ist mir völlig unverständlich, wie "Same Heart" scheitern konnte - für ein anderes Land hätte sich Mei Finegold spielend qualifiziert.

Fürs Finale ist das Sieganwärterfeld auf einmal breiter aufgestellt als anfangs angenommen. Die Wettquoten spielen dieses Jahr verrückt und die Fans sind sich ob des wahrscheinlichsten Siegers uneinig. Die genaue Startreihenfolge, die meines Wissens morgen bekanntgegeben wird, wird diesmal eine ebenso große Rolle spielen wie die Tagesform der Interpreten.

Marmstorfer Offline




Beiträge: 7.519

09.05.2014 00:51
#482 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

Semifinale, die Zweite. Diesmal bin ich mit dem Resultat nicht vollends zufrieden; mit Polen und Weißrussland haben sich zwei Länder ins Finale gemogelt, die dort 2014 eigentlich nichts verloren haben. Der exzellent produzierte Titel aus Israel - hier im Forum mit zahlreichen Vorschusslorbeeren bedacht, musste überraschend die Segel streichen - schade. Conchita Wurst, vom Saalpublikum mit tosendem Applaus gefeiert, musste bis zur Vergabe des letzten Finaltickets zittern - um dann unter dem nicht enden wollenden Jubel der Zuschauer schließlich doch in die Endrunde einzuziehen.

Meine persönliche Rangliste:

01: Rumänien (Mitreißend, modern, eingängig; könnte den 2010er-Erfolg wiederholen)
02: Israel (Ein richtiges Brett, voller Power, skandalös ausgeschieden)
03: Österreich (James-Bond-Song-Verschnitt voller Pathos; einnehmende Präsentation)
04: Griechenland (Balkaneskes Dancepop/Rap-Crossover-Stück mit fetten Beats)
05: Norwegen (Schöne Pianoballade, astrein gesungen)
06: Finnland (Juveniler Rock im Fahrwasser von Sunrise Avenue; I like)
07: Slowenien (Ganz nette, typische ESC-Popkonfektionsware)
08: Mazedonien (Eingängiger Stampfer im veralteten Discogewand)
09: Schweiz (Harmlose Popfolklore)
10: Malta (Siehe Schweiz)
11: Irland (Austauschbarer Durchschnittspop ohne eingängige Refrainmelodie)
12: Weißrussland (Muffiger Boyband-Sound mit R'n'B-Flair; hätte Anfang des Jahrtausends einen akzeptablen "Blue"-Albumfüller abgegeben)
13: Georgien (Ich mag keine Weltmusik - und zwischendurch wurde ganz schön gejault)
14: Litauen (Grottiger, prätentiöser Ballermann-Disko-Tanzflächenfüller/-leerer (?))
15: Polen (Knackige Mädels in hübschen Trachten - leider singen sie aufgepeppte Folklore vom Allereintönigsten)

Edgar Erpel Offline




Beiträge: 1.287

09.05.2014 10:50
#483 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

Das ist die Reihenfolge morgen Abend:

01. Ukraine: Marija Yaremchuk
02. Weißrussland: TEO

03. Azerbaidschan: Dilara Kazimova
04. Island: Pollapönk

05. Norwegen: Carl Espen
06. Rumänien: Paula Selig & Ovi

07. Armenien: Aram Mp3

08. Montenegro: Sergej Cetkovic
09. Polen: Donatan & Cleo

10. Griechenland: Risky Fortune feat. RiskyKidd
11. Österreich: Conchita Wurst
12. Deutschland: Elaiza

13. Schweden: Sanna Nielsen

14. Frankreich: Twin Twin

15. Russland: Tolmachevy Sisters
16. Italien: Emma Marrone

17. Slowenien: Tinkara Kovac

18. Finnland: Softengine

19. Spanien: Ruth Lorenzo

20. Schweiz: Sebalter
21. Ungarn: Andra Kallay-Saunders

22. Malta: Firelight

23. Dänemark: Basim

24. Niederlande: The Common Linnets

25. San Marino: Valentina Monetta

26. Großbritannien: Molly

Count Villain Offline




Beiträge: 4.616

10.05.2014 09:15
#484 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

Zitat von Gubanov im Beitrag #481
@Count Villain: Ich hoffe ernsthaft, du hast nicht eine Minute daran geglaubt, dass es für Conchita eng werden würde. Sie dürfte dieses eher schwächere Semi sogar gewonnen haben.


Nicht wirklich. Aber irgendwie musste ich trotzdem an die alte Simpsons-Folge denken, wo sich Bart zur Klassensprecherwahl aufstellt. Alle lieben ihn, aber keiner wählt ihn. Was mir in jedem Fall klar war, war dass Conchita als letzte verkündet wird. Überhaupt war dieses Semi für mich viel klarer: 9 von 10 Qualifikanten richtig getippt. Ausnahme: Finnland/Israel. Hier nun mein ganz subjektives Ranking von vorgestern Abend.

01. Griechenland (geniale Nummer, spaßig, mitreißend, zeitgemäß)
02. Österreich (ebenso genial, ganz großes Kino und wie immer toll gesungen)
03. Schweiz (erfrischend natürlich und unaufdringlich, bleibt aber trotzdem haften)
04. Malta (je länger das Lied ging, desto lieber habe ich es gehört)
05. Slowenien (gerade als ich dachte, die Inszenierung ist zu kühl, wurde es plötzlich golden)
06. Israel (nicht wirklich neu, aber gut)
07. Weißrussland (nach der irischen Nummer sehr erfrischend, dennoch wollte der Funke letztendlich nicht überspringen)
08. Georgien (wäre eine Bereicherung für das Finale gewesen, Lied und Auftritt einfach nur komplett wtf)
09. Polen (trashig, aggressiv, aber nicht ohne Charme)
10. Irland (unsympathische Möchtegerndiva, aufdringliche "Irish-by-Numbers"-Nummer, aber eingängig)
11. Finnland (kam nach Litauen extrem gut herüber, wenn auch musikalisch und von der Lichtshow her etwas zu laut und krachig)
12. Norwegen (wieder tolle Lichtshow im Publikum, aber viel zu weinerlich, man hört, dass kein professioneller Sänger am Werk ist - ja, ich weiß, für einige macht genau das den Charme der NUmmer aus, für mich aber nicht)
13. Litauen (anstrengend)
14. Rumänien (billiger Kopfschmerzbeat, unfreiwillig komische Props, alles was das niederländische Duo richtig gemacht hat, machen die beiden falsch)
15. Mazedonien (noch so eine aggressive Nummer, mag ich immer noch nicht)

Da ich Griechenland als sicheren Qualifikanten gesehen habe (deutsche Punkte auch nur reine Formsache), gingen meine 20 Anrufe sämtlich an Conchita. Schwieriger wird die Entscheidung am Samstag fallen. Noch ist der Ungar bei mir ganz vorne, aber die Verfolger sind stark.

Letztes Jahr hatte ich nur einen absoluten Favoriten (Norwegen), dieses Jahr sind es ganze drei: Ungarn, Österreich, Griechenland.

Percy Lister Offline



Beiträge: 3.589

10.05.2014 18:50
#485 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

Das zweite Halbfinale am Donnerstagabend war um Längen besser als das erste. Die Qualität der Darbietungen, das Auftreten der Künstler und die Stimmung in der großen Halle waren einfach mitreißend und sorgten für einen unterhaltsamen und spannenden Abend.

Obwohl die Namen der zehn Teilnehmer, die sich für das Finale qualifizierten konnten, in zufälliger Reihenfolge bekanntgegeben wurden, musste Conchita Wurst und mit ihr das Publikum bis zuletzt bangen. Ich konnte es kaum glauben, Länder wie Weißrussland und Malta genannt zu hören, aber immer noch nicht Österreich. Ich denke, es war Absicht von den drei listigen Moderatoren, die "Queen of Austria" so lange im Ungewissen zu lassen, da es jeder im Vorfeld als gewiss betrachtete, dass Conchita weiterkommen würde. Ein Erleichterungsschrei erschütterte das heimische Wohnzimmer, als endlich "Austria!" ertönte.
Im Vorfeld hatte ich die ORF-1-Doku über die charismatische Künstlerin gesehen und bin nun umso begeisterter von ihr. Bei all dem Rummel um ihre Person ist sie auf dem Boden geblieben und gibt vielen Menschen Mut und Beispiel. Eine faszinierende Sängerin und ein liebenswerter Mensch.

Hier nun meine Eindrücke in der Reihenfolge der Startnummern:

Malta gab seinen Folkrock lässig zum Besten und war nett anzusehen. Kein überragender Beitrag, aber auch keiner, der negativ aus dem Rahmen fällt. Israel wurde durch Mei Finegold vertreten, die weniger rauchig, aber kraftvoll sang. Das Bühnenbild unterstrich ihr selbstbewusstes, markantes Auftreten und am Ende des Abends konnte ich es nicht glauben, dass Israel als einer meiner Favoriten im Finale nicht dabei sein wird. Carl Espen intonierte "Silent Storm" für Norwegen, wobei er von einem eindrucksvollen Lichtermeer im Zuschauerbereich unterstützt wurde. Allerdings lagen sein Gesang und die Klavierbegleitung nicht immer im gleichen Takt, sodass der Kenner Unstimmigkeiten heraushörte. Espen sang konzentriert und nachdrücklicher als im Video und konnte damit überzeugen.

Georgien reiht sich in die Kategorie der "Save our Planet"-Combos ein und trat vor einem sehr schönen Bühnenbild auf. Die Musiker um Mariko haben eigentlich alles richtig gemacht, doch ich fand den Beitrag von Anfang an langweilig. Polen zeigte diesmal weniger Busen und dafür mehr Ironie. Die schönen Trachten lenkten natürlich alle Blicke auf sich und ich hoffe, dass die Botschaft verstanden worden ist. Dennoch erinnert der Beitrag stark an die russischen Großmütterchen von vor zwei Jahren. Österreich und Conchita Wurst wurden frenetisch begrüßt und man sah Tom Neuwirth an, dass er sehr gerührt war. Seine Augen verrieten seine Aufregung, aber er überspielte sie glänzend und übertraf sich selbst. Fast ohne Choreografie, nur mit ihrer gewaltigen Stimme und der wunderschönen Robe zeigte Conchita, dass sie zu Recht eine Titelanwärterin ist. Musikalisch begleitet wurde sie vom Philharmonischen Orchester aus Budapest.

Nach den Gänsehautmomenten bei Österreich war Litauen ein Krawallmacher ohne Sinn und Ziel. Das Kreischen von Vilija sorgte zwar für Aufmerksamkeit, aber keine Nachhaltigkeit. Die Jungs aus Finnland kamen sehr spritzig rüber, allerdings überschlug sich die Stimme des Frontsängers beim Refrain. Doch durch gemeinsame Power und vollen Einsatz wurde die Nervosität des Leaders übertüncht. Irland hatte sich in ein zu enges Outfit gepresst und versuchte, mit Optik zu punkten. Der harmlose Song "Heartbeat" hätte jedoch einer Performance bedurft, die an den niederländischen Beitrag angelehnt ist. Teo aus Weißrussland war klug genug, die bonbonfarbene Blondine zuhause zu lassen und wirkte dadurch einen Tick seriöser. Das Lied ist allerdings ein durchschnittlicher Dancefloor-Beitrag zum Füßewippen. Mazedonien lieferte einen soliden Popsong ab, allerdings fehlte das gewisse Etwas. Durchschnitt.

Auf Sebastiano und seine Jungs aus dem Tessin hatte ich gespannt gewartet. Das Video war ähnlich sympathisch und schwungvoll wie jenes von Lettland, deshalb kam es nun auf den Live-Auftritt an. Die Schweiz konnte das fehlende Hotel-Interieur auf ihre natürliche Art wettmachen und bediente sich des klassischen Pfeifens und eines Trommeleinsatzes des Frontman. Ich bin froh, dass sie ins Finale gekommen sind. Griechenland bot Techno der Neunziger Jahre und trug ein wenig arg auf (Trampolinspringer), während die butterschmalzige Stimme des Sängers nicht mehr so weich klang, sondern auf Power umgestellt war. Niemand zweifelte daran, dass so eine Nummer den Saal zum Kochen bringen würde. An Tempo zugelegt hat auch Slowenien, wobei mich das "Oh-oho-Oh" nah am Mikro sehr störte. Ansonsten ein toller Beitrag. Das eingespielte Duo Paula & Ovi aus Rumänien ließ es krachen und selbst die 18-Sekunden-Note der Sängerin saß perfekt. Nur hätte ich sie lieber in Maxi als in Mini gesehen. Tolle Choreografie, mitreißender Song!

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

10.05.2014 19:40
#486 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

Es ist unglaublich, wie offen der Wettbewerb dieses Jahr ist. Es gibt nicht nur für Count Villain, sondern auch im Allgemeinen nicht den einen klaren Siegfavoriten, sondern eine ganze Handvoll und noch mehr Länder, die den unterschiedlichen Meinungen von Buchmachern, Fans und Beobachtern nach die Show gewinnen könnten:

Armenien galt als früher Favorit des Wettbewerbs und stand bis vor dem ersten Semifinale ganz oben bei den Buchmachern. Unterdessen ist er in den Prognosen auf Platz 4 abgerutscht. Der Patzer am Anfang seines Auftritts, die ungünstige Startnummer sehr weit zu Beginn und die Tatsache, dass "Not Alone" sich doch nicht so toll auf die Bühne übersetzt wie erwartet, sorgen dafür, dass ein armenischer Sieg unterdessen wieder ein Überraschungssieg wäre.

Schweden führt seit dem ersten Semi die Buchmacherlisten als wahrscheinlichster Siegkandidat an. Fans sind sich allerdings einig darüber, dass dies nur der Fall ist, weil es sich eben um Schweden handelt. Ein Sieg erscheint auch mir eher unwahrscheinlich, auch wenn die Verantwortlichen Sanna Nielsen nach ihrem Fehlgriff mit der Auslosung in die erste Hälfte des Finales dort den bestmöglichen Startplatz Nr. 13 zugewiesen haben (wahrscheinlich ein Dankeschön für den guten Startplatz Emmelies im Jahr 2013).

Aus jedem der Semifinales ging ein Überraschungskandidat hervor, dessen Quoten nach dem Liveauftritt ungeheuer anstiegen und die jetzt als Sieganwärter gelten, obwohl vorher wohl kaum jemand darauf getippt hätte. In Semi 1 waren das die Niederlande, die nunmehr bei den Buchmachern Platz 3 belegen. Mit ihrem ruhigen, harmonischen und supermodernen Countrysong sowie einem perfekten Draw auf Startplatz 24 (ein großer Kontrast nach dem hyperaktiven Dänen und vor der eher aussichtlosen Sanmarinesin) sehe ich gute Chancen für ein hervorragendes Abschneiden. Aber ob es für einen Sieg reicht? Ich würde mich jedenfalls ungemein freuen - es wäre ein Sieg der musikalischen Glaubwürdigkeit!

Österreich nutzte das Momentum des zweiten Semis und ging daraus als strahlender Nutznießer hervor. Conchitas Auftritt ist pompös und auch stimmgewaltig, aber aufgrund der starken politischen Botschaft sowie der Vertretung einer Randgruppe wäre ein österreichischer Sieg nicht wirklich zuträglich für das Image des ESC, der jetzt schon als camp und ausgeflippt gilt. Das Lied würde nicht halb so viel Beachtung finden, würde es von einer "ganz normalen" weiblichen Sängerin oder von Tom Neuwirth ohne Verkleidung vorgetragen werden; insofern geht Österreich ebenso wie bei seinem letzten Erfolg 2003 fraglos als "Novelty act" durch. Die Bookies sehen es als zweitwahrscheinlichsten Sieger, aber ich denke (oder besser: ich hoffe), dass Conchita letztlich doch nur eine - in der Halle eben überproportional vertretene - Nische bedient. Top-5 mindestens dürfte dennoch sicher sein; der Reihenfolge der Votingschaltungen nach zu urteilen, könnte Österreich sogar das Juryvoting gewonnen haben.

Wenn in den Semis jeweils ein Beitrag wie eine Rakete abging, so könnte das im Finale mit den bisher nicht auf der Bühne gesehenen Vorqualifikanten ebenfalls der Fall sein. Die größten Siegchancen unter denen hat eindeutig Großbritannien. Als allerletztes Lied zu starten, ist zwar bei einer Menge von 26 Beiträgen im Finale gefährlich, weil Übersättigungsgefahr besteht, zugleich aber wird die Botschaft "Power to the People" am Ende der Show haften bleiben. Vor den Shows sah ich UK als wahrscheinlichsten Sieger und dazu würde ich (allerdings zunehmend verunsichert) gern immer noch stehen, auch wenn die Buchmacher Molly nur auf Platz 5 setzen.

Weiterhin im Gespräch für einen möglichen Sieg sind bei einigen Betrachtern die Ukraine, Ungarn und Dänemark, was mir aber alles eher unwahrscheinlich vorkommt. Meine Prognose ist, dass es auf ein Battle zwischen Großbritannien, den Niederlanden und Österreich hinausläuft. Damit bekäme die EBU ihren Willen, die nächstjährige 60. Jubiläumsausgabe in einem (Beinahe-)Gründungsland auszutragen, das wirtschaftlich und politisch auf sicheren Beinen steht und dessen verantwortlicher Sender finanziell gut aufgestellt ist. Das Voting dieses Jahr dürfte aber verdammt spannend werden und wenn wir Glück haben, kommt eine 2003er-Situation dabei heraus, bei der erst das letzte Punkteset eine Entscheidung über den Sieg bringt und bei der zwischen Platz 1 und 3 nur drei Punkte liegen.

Vorhersage fürs deutsche Abschneiden: ein Platz im (voraussichtlich unteren) 20er-Bereich.

Percy Lister Offline



Beiträge: 3.589

10.05.2014 19:56
#487 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

Für alle Fans von Conchita Wurst, die den ORF 1 empfangen können: Gleich beginnt die Dokumentation 'Conchita - einfach persönlich' (Beginn: 20.15 Uhr).

Anschließend meide ich in diesem Jahr die spitzen Bemerkungen von Peter Urban und sehe mir nach den zwei Semis nun auch das große Finale auf ORF 1 an (Kommentator: Andi Knoll)

Alles Gute, Conchita! Du schaffst es, wir glauben an Dich!

Count Villain Offline




Beiträge: 4.616

11.05.2014 00:43
#488 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

Herzlichen Glückwunsch, Österreich! Herzlichen Glückwunsch, Conchita! Herzlichen Glückwunsch, Tom!

Ich kann es immer noch nicht fassen, zum ersten Mal hat tatsächlich das Lied gewonnen, für das ich auch angerufen habe. Unglaublich!!!!!

Aber es konnte nicht anders kommen. Conchita hatte bei ihrem Auftritt das berühmte Siegerlächeln. Die Halle war wie euphorisiert. So etwas habe ich beim ESC noch nie erlebt! Und was soll nach Only Teardrops auch folgen? Tiefer als ins Tal der Tränen kann es gar nicht mehr gehen. Also: Rise like a Phoenix! Das stützt meine Theorie, dass man Gewinnerlieder auch am Titel erkennen kann.

Alles in allem ein grandioser Abend!

Marmstorfer Offline




Beiträge: 7.519

11.05.2014 01:19
#489 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

Völlige und begeisterte Zustimmung. Ein fantastischer Abend mit einer verdienten Siegerin und einem grandiosen zweiten Platz für die Niederlande. Für die beiden erstplatzierten Länder freut es mich ganz besonders, da sie - obwohl "klassische" ESC-Länder - seit vielen Jahren (von wenigen Ausnahmen abgesehen) praktisch überhaupt keine Rolle mehr spielten. Beharrlichkeit und Qualität zahlen sich am Ende schließlich doch aus.

Sogar aus Russland gab es fünf Punkte für Conchita Wurst - wer hätte das gedacht?!

Deutschland mit einer erwartbaren und akzeptablen Platzierung - dahinter unter anderem noch Aserbaidschan und Griechenland. Frankreich wollte mit allen Mitteln den letzten Platz erreichen - Glückwunsch!

Count Villain Offline




Beiträge: 4.616

11.05.2014 01:40
#490 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

Zitat von Marmstorfer im Beitrag #489
Sogar aus Russland gab es fünf Punkte für Conchita Wurst - wer hätte das gedacht?!


In der Hinsicht sind auch die detaillierten Ergebnisse interessant. Beispielhaft Weißrussland, aus dem es keine Punkte für Österreich gab, aber: Platz 4 im Televoting dort. So wird es auch bei einigen anderen Ländern gewesen sein. Ich vermute, dass der Sieg ohne Juries also noch deutlicher ausgefallen wäre.

Marmstorfer Offline




Beiträge: 7.519

11.05.2014 01:54
#491 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

Ja, sehr spannende Ergebnisse. Dass Conchita "nur" sieben Punkte aus Deutschland erhielt, ist dem Juryvoting zu verdanken. Dort lag sie auf Platz 11, im Televoting hingegen auf Rang 1. Sämtliche (?!) deutsche Juroren sahen Dänemark vorne.

schwarzseher Offline



Beiträge: 626

11.05.2014 10:54
#492 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

Das ist doch alles Comedy oder versteckte Kamera oder ??? The Winner is Conchita Wurst mit einem aufgebauschten ( wie üblich für diesen "Wettbewerb" )allerwelts Liedchen ( Celine Dion für Arme ) oder Werbung für Herrn Wursts Travestieshow ?( sicher ganz lustig )
Ich hoffe das wenigstens die "Interpreten" wie Wurst /Raab/Horn usw. ihre Beiträge wirklich als Verarsche/Parodie dieses "Musikwettbewerbs" sehen .

patrick Offline




Beiträge: 3.245

11.05.2014 10:59
#493 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

Bin zwar kein Conchita-Fan und hab das ganze auch gar nicht verfolgt. Das Lied find ich nicht schlecht, haut mich jedoch auch nicht vom Hocker.Aber immerhin hat mein Heimatland damit erstmals seit 1966 wieder den Song-Contest gewonnen.Und das ist Klasse

Count Villain Offline




Beiträge: 4.616

11.05.2014 11:11
#494 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

Zitat von schwarzseher im Beitrag #492
Ich hoffe das wenigstens die "Interpreten" wie Wurst /Raab/Horn usw. ihre Beiträge wirklich als Verarsche/Parodie dieses "Musikwettbewerbs" sehen .



Conchita Wurst war alles, nur keine Verarsche. Das war ein ernsthafter Vortrag mit einer tadellosen Gesangsleistung. Dass so eine (über)dramatische James-Bond-Ballade nicht jedermanns Geschmack ist, ist natürlich klar. Meinen Nerv hat der Song allerdings zu hundert Prozent getroffen.

Und wenn du wirklich mal Werbung für eine Travestieshow beim Contest anschauen willst, empfehle ich dir den dänischen Beitrag aus 2007. Ein himmelweiter Unterschied zu Conchitas Performance und zu Recht im Semi hängen geblieben. Conchita hingegen stand nicht als Drag-Act auf der Bühne, sondern als Sängerin und ich habe - trotz Bart - noch nie eine natürlichere und authentischere Kunstfigur gesehen.

Aber gut, jeder Mensch hat natürlich seine eigene Wahrnehmung.

Tarzan Offline



Beiträge: 1.038

11.05.2014 11:28
#495 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

Zwischen Udo Jürgens und Conchita Wurst liegen Welten. Zwischen Johann Strauß und Conchita Wurst liegen Lichtjahre. Udo Jürgens und vor allem Johann Strauß werden in 100 Jahren auch noch gespielt. Aber Wurst? Wenn der Toleranzfaktor maßgebliches Kriterium wird, dann spielt die Musik kaum noch eine Rolle.

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