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Dieses Thema hat 847 Antworten
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Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

15.05.2013 10:10
#331 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

Die schwedischen Gastgeber bescherten uns gestern einen formidablen, wenngleich nicht perfekten Einstieg in den Reigen der Eurovisionsshows. Nach einer beeindruckenden Einleitung, in der Loreen ihr „Euphoria“ in Begleitung eines großen Kinderchors sang und dabei mindestens so „abwesend“ wirkte wie in ihrer letztjährigen Performance, präsentierte sich mit Petra Mede die diesmal einzige Moderatorin des Wettbewerbs. Das Ein-Mann- oder vielmehr Ein-Frau-Schema gefällt mir prinzipiell sehr gut, die Auswahl von Mede konkret eher weniger, weil sie inmitten all der Bemühungen, den ESC jung und trendy wirken zu lassen, ein bisschen wie eine bemutternde Englischlehrerin daherkommt. Die mit der fantastischen Nadia Hasnaoui recht ähnliche Wahl der Norweger im Jahr 2010 gefiel mir deutlich besser.

Viel über die Lieder zu schreiben, ist bei mir gar nicht mehr notwendig: In- und auswändig kannte ich sie ja vorher bereits und habe hier auch lang und breit meine Meinungen kundgetan. Diesbezüglich hat sich nur wenig verändert, aber es gibt sie eben doch jedes Jahr: die Lieder, die live entweder erst richtig zur Geltung kommen oder die durch verpatzten Gesang oder Bühnenshow aus der Favoritenliste herausfallen. In die erstgenannte Kategorie zählen vor allem Russland (durch tollen Gesang und beeindruckende Lichtshow drei Plätze gutgemacht; zum gegenwärtigen Zeitpunkt mein persönlicher Favorit für den Sieg des Wettbewerbs!), Litauen (solide und gut gesungen, darauf kommt es bei diesem Lied an; 5 Plätze nach oben) und Zypern (ja, so ein Lied weiß man erst live zu schätzen; die minimalistische „Bühnenshow“ war eine Wohltat; 4 Plätze nach oben). In meiner Gunst gefallen sind dagegen Slowenien (sechs Plätze Verlust durch schwachen Livegesang, trotzdem hätte ich mir eine knappe Qualifizierung fürs Finale gewünscht), Kroatien (hörte sich auch nicht so schön wie im Studio an, vor allem die Abmischung der Stimmen am Live-Abend war misslungen; als Kostüme hätten sich die üblichen Anzüge besser geeignet; minus fünf Plätze und damit ein Bye-Bye aus der Top-10) sowie Österreich (tja, wer einen langweiligen Song dann auch noch langweilig präsentiert, fliegt eben raus; das Ergebnis war ja wohl sowas von zu erwarten; minus drei Plätze).
Bei den meisten anderen Songs hielten sich die Verschiebungen in der Größenordnung von bis zu zwei Rängen. Einzig mein Top-Favorit Montenegro, der eine saubere, lustige und beeindruckende Performance hinlegte, verteidigte tapfer Platz 1 (ärgerlich bin ich über die Nicht-Qualifikation trotzdem nicht, ich hatte keine hohen Erwartungen); und auch das Tabellenende blieb mit den eher peinlichen Nummern aus Belgien und Serbien festzementiert. Insgesamt sah mein Ranking folglich so aus:

Platz 01 | | Montenegro – Who See: Igranka (Игранка)
Platz 02 | | Russland – Dina Garipova: What If
Platz 03 | | Moldau – Aliona Moon: O mie
Platz 04 | | Niederlande – Anouk: Birds
Platz 05 | | Estland – Birgit: Et uus saaks alguse
Platz 06 | | Ukraine – Zlata Ognevich: Gravity
Platz 07 | | Litauen – Andrius Pojavis: Something
Platz 08 | | Slowenien – Hannah: Straight into Love
Platz 09 | | Zypern – Despina Olympiou: An me thimasai (Aν με θυμάσαι)
Platz 10 | | Irland – Ryan Dolan: Only Love Survives
--------------------------------------------------------------------------------
Platz 11 | | Dänemark – Emmelie de Forest: Only Teardrops
Platz 12 | | Weißrussland – Alyona Lanskaya: Solayoh
Platz 13 | | Kroatien – Klapa s Mora: Mižerja
Platz 14 | | Österreich – Natália Kelly: Shine
Platz 15 | | Belgien – Roberto Bellarosa: Love Kills
Platz 16 | | Serbien – Moje 3: Ljubav je svuda (Љубав је свуда)

Mit sieben von zehn Wunschkandidaten im Finale kann ich sehr zufrieden sein: Das liegt gut im Durchschnitt der vergangenen Jahre. Im Gegensatz zu vielen Berichten kann ich für mich auch nicht sagen, dass die Ergebnisse des ersten Semis in irgendeiner Weise überraschend wären. Vielleicht mit der Ausnahme von Belgien sind alle Lieder verdient und erwartbar weiter und selbst unser Nachbarland hätte man auf dem Zettel haben können, nachdem es vor zwei Jahren mit seiner unsäglichen A-capella-Truppe auch fast bis ins Finale geschafft hätte (da scheint Jurypower oder eine noch unentdeckte Voting-Allianz dahinterzustehen).
Dänemark bestätigt sich leider als Favorit auf den Sieg, konnte mich gestern Abend aber nicht weiter überzeugen. Sauer stieß mir auf, dass die Fans in Malmö offenbar genauso parteiisch sind wie die in Baku und für Freundländer deutlich lauter applaudieren – hinzu kommen diverse Anspielungen bei der Eröffnung am Montag sowie auch im Semi und auf der anschließenden Pressekonferenz, es sei ja sooo wahrscheinlich, im nächsten Jahr die Zelte ganz in der Nähe aufzuschlagen.

Die technische Seite des ersten Halbfinals lässt mich weitgehend unbeeindruckt zurück: Die Schweden haben in meinen Augen einen guten, aber keinen sehr guten Job gemacht, wie man es von ihnen vielleicht hätte erwarten können. Das Downsizing machte sich einerseits positiv bemerkbar, weil die Arena auch im Semifinale gut gefüllt zu sein schien, andererseits aber leider deutlich kleiner war als in den letzten Jahren. Die Bühne ist okay, auch gegen die neue Technik des 3D-Mappings als Nachfolger der LED-Beleuchtung ist nicht viel zu sagen, aber die Backgrounds für die Auftritte waren an Einfallslosigkeit kaum zu überbieten. Damit reiht sich Malmö in die Riege der meisten anderen Veranstaltungen ein – Deutschland führt mit seinen tollen Grafiken (man denke an die aufgehende Weltkugel, die fliegenden Männchen mit Spitzhüten, die Drehbox etc.) trotz technischen Fortschritts weiter uneingeschränkt.
Der Ton schien mir bei einigen Auftritten suboptimal abgemischt zu sein. Nachdem wir in den letzten beiden Jahren akkustisch wirklich verwöhnt wurden, sind wir nun wieder bei gesundem Mittelmaß angelangt, bei dem sich die meisten Songs eben live dann doch nicht so gut anhören (was z.B. an einer zu leisen Abmischung der Musik gegenüber der Vocals liegen kann).
Der Interval-Act hat mir sehr gut gefallen und auch ein Großteil des Humors war prima gelungen. Linda Woodruff dagegen hätte man sich sparen können, weil sich der Witz sehr schnell abnutzt. Gestern musste ich jedenfalls nicht mehr über sie lachen.

Ein Punkt, der mich sehr gestört hat, war der Kommentar von Peter Urban. Normalerweise bin ich zufrieden mit der Arbeit des ESC-Urgesteins, aber seine gestrigen Ansagen und Nachtritte (ja, man muss es so formulieren) waren teilweise dermaßen verbittert, dass man meinte, einer britischen Übertragung zu folgen. Wer für gute ESC-Beiträge nur Spott übrig hat (Russland, Moldau, Litauen) oder klare Aversionen durchblicken lässt (Stichwort Weißrussland!), sollte sich langsam Gedanken über einen Nachfolger machen!

PS: In der anschließenden PK wurde Dänemark prompt in die zweite Hälfte des Finals gelost, während Russland in der ersten auftreten wird. Da hat Björkman aber Glück gehabt!

Count Villain Offline




Beiträge: 4.616

15.05.2013 21:40
#332 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

Wirklich schade, dass es mit Montenegro nur ein Wunschtraum war. Hätten wir abgestimmen dürfen, dann hätte ich für Igranka angerufen - und für Birds! War mir irgendwie klar, dass die Niederlande als letzte Qualifikanten genannt werden. Auch das ist ja seit einigen Jahren vorsortiert. Bei Dänemark gab es sicher so viel Jubel, weil so viele dänische Fans in der Halle waren. Die hatten es ja nicht weit. Ansonsten war der Song wirklich schon so inszeniert, als hätten die Dänen bereits gewonnen. Geht hoffentlich nach hinten los. Wäre schön, wenn es twas so einfaches und zurückgenommenes wie die Niederlande gewinnen würde. Das würde dann auch zum ganzen diesjährigen Konzept "Weg vom Gigantismus, hin zur Musik" passen. Montenegro statt Weißrussland und ich wäre mit dem Ergebnis komplett zufrieden gewesen. Belgien hatte ich schon länger auf meinem Zettel. Und Litauen bis zur Probe auch. Hätte ich es mal darauf gelassen. So habe ich nur 6 von 10 richtig getippt (Österreich hatte ich als Wackelkandidaten, aber noch drin und bei den ähnlich gelagerten Balladen aus Estland und Zypern hatte ich mich für die letztere entschieden). Na ja. Vielleicht ist meine Quote morgen besser - ich bezweifle es aber.

Daniel86 Offline



Beiträge: 714

16.05.2013 19:36
#333 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

Falls der eine oder andere das zweite Halbfinale gleich mitschneiden möchte, aufgepasst: Die Liveübertragung von Einsfestival wurde gestrichen. Stattdessen gibt es ab 23 Uhr eine Wiederholung. Die anderen Sendetermine auf Phoenix und im NDR bleiben bestehen.

Count Villain Offline




Beiträge: 4.616

16.05.2013 21:02
#334 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

Danke für den Hinweis!

Count Villain Offline




Beiträge: 4.616

16.05.2013 23:31
#335 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

Und das zweite Semifinale ist vorbei. Auch nicht ganz ohne Überraschungen, aber das war in diesem Halbfinale ja zu erwarten. Ob es jetzt stärker war als der erste vermag ich nicht zu sagen, aber es lagen doch viele Songs auf einem ähnlichen Level. Auf jeden Fall war es das abwechslungsreichere und damit unterhaltsamere Semi.

LETTLAND: Guter Opener, um das Eis zu brechen. Und das ist dann auch das einzig Positive, das man über den Beitrag sagen kann.
SAN MARINO: Hatte ich vorher als sicheren Qualifikanten, aber live kam da einfach nichts herüber. Verdient ausgeschieden.
MAZEDONIEN: Dieses Jahr bleibt der Balkan im Finale komplett außen vor. Erstaunlich.
ASERBAIDSCHAN: Den Anfang hat er ein bißchen vernuschelt und gegen Ende wurde die Inszenierung ein bißchen too much mit den Blüten und der Frau in Rot. Ansonsten aber guter Song und gute Idee. Außerdem ist dieses Jahr sowieso das Jahr der jungen Männer (siehe im ersten Semi Litauen, Belgien, Irland, sowie das Finale des schwedischen Vorentscheids).
FINNLAND: Unterhaltsam, aber anstrengend.
MALTA: Kam nach der Finnin herrlich unaufgeregt daher. Mega-sympathischer Interpret.
BULGARIEN: Hier wurde es wieder anstrengend. Lauer Aufguss von 2007, wenn auch optisch nach wie vor effektvoll.
ISLAND: Schöne Inszenierung. Der Interpret passt zwar nicht zum Schema des dunkelhaarigen Bübchens, aber jung ist er auch.
GRIECHENLAND: Da stimmte alles. Haben gut Stimmung gemacht.
ISRAEL: Woran hat es gelegen? Zu starke Konkurrenz? Oder sind hebräische Drama-Balladen mittlerweile out?
ARMENIEN: Niedlicher Leadsänger, langweiliges Lied. Das Weiterkommen freut mich, aber ich verstehe es nicht. Vielleicht weil sie weniger aggressiv herübergekommen sind als die Albaner? Ach nein, ich vergaß. Es ist ja das Jahr der niedlichen Jünglinge.
UNGARN: Hatte ich lange Zeit auf meinem Tippzettel stehen, kurz vorher verließ mich aber der Mut und ich hab sie heruntergeworfen, weil es mir für die große Bühne doch etwas zu intim und versponnen daherkam. Positive Überraschung!
NORWEGEN: Zwar ein kaltes Lied mit kalter Inszenierung, aber eine Interpretin mit sympathischen, warmen Lächeln. Sicherer Qualifikant und gefällt mir von Favoriten der Buchmacher besser als Dänemark.
ALBANIEN: Dazu fällt mir nur eines ein. Augen zu und durch.
GEORGIEN: Solchen Schmonz kann ich auf den Tod nicht ab, aber die Qualifikation stand nie außer Frage.
SCHWEIZ: Auftritt zu statisch. Wirkte wie ein verirrter Fremdkörper beim ESC. Zu Recht ausgeschieden.
RUMÄNIEN: Ob da dieselben Camp-Liebhaber für angerufen haben wie für Weißrussland? Bereichert das finale auf sehr surreale Weise.

Meine Anrufe verteilten sich übrigens wie folgt:
5 mal Norwegen
5 mal Griechenland
5 mal Malta
3 mal Aserbaidschan
2 mal Ungarn

Und alle sind sie im Finale. Ich freu mich!

brutus Offline




Beiträge: 13.030

17.05.2013 07:13
#336 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

Zitat von Count Villain im Beitrag #335
.. aber es lagen doch viele Songs auf einem ähnlichen Level.

Allerdings ist dieses Level auch nicht übermässig hoch. Wobei die Musik eigentlich nicht das Problem ist, sondern mehr die Bühnenshow dabei.
An die pathetischen Inszenierungsgrausamkeiten des Kaukasus z. B. hab ich mich bis heute nicht gewöhnt. In diesem Jahr kamen aber auch noch unglaublich viele Geschmacksverirrungen beim Outfit der Künstler hinzu (offensichtlich waren Spiegel in der Garderobe diesmal verboten).
Da ist man froh über jede positive Ausnahme, wie den Isländer.

Insgesamt auch im 2. Halbfinale wenig Überraschungen, mit dem Weiterkommen der Skandinavier(Island, Norwegen, Finnland) war ebenso zu rechnen,
wie mit dem Kaukasus, dazu Griechenland und Malta. Schön, daß es Ungarn mal ins Finale geschafft hat.

Das Ausscheiden der Balkan-Länder eröffnet ganz neue Varianten bei der Punktevergabe am Samstag. das wird sicher interresant.

Auch diesmal war die Stimmung in der Halle gut und die Moderatorin war wieder angenehm zurückhaltend. Und auch die allererste Gewinnerin des ESC von 1956, Lys Assia, durfte nicht fehlen.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

17.05.2013 12:44
#337 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

Auch das zweite Semifinale ist unterdessen Geschichte und hat ebensolche geschrieben, denn wie auch am Dienstag konnte keines der typischen Balkanländer den Einzug ins ESC-Finale feiern. „Die Ecke da unten“ wird lediglich durch Rumänien und Griechenland vertreten sein, die irgendwie nicht zu jener eingeschworenen Gemeinschaft gehören, zu der man Kroatien, Serbien, Mazedonien und derlei Nationen zählt. Kluge Analysten haben deshalb geschrieben, dass die Balkanländer dieses Jahr den Schlüssel zum Sieg in der Hand halten: Ihnen ist überlassen, ob sie ihn mit ihrer Punktevergabe letztlich den Skandinaviern oder den Ex-UdSSR-Staaten reichen.

Ich kann nur wiederholen, dass ich dieses Semi musikalisch als das schwächere der beiden empfand. Obwohl die Anzahl der wirklich guten Lieder sich nicht viel nahm und ich aus beiden Shows vier Songs uneingeschränkt liebgewonnen und je einen weiteren auch noch ausgesprochen gut finde, bot Semi 1 kaum Grusellieder, während das Kabinett in Semi 2 vor Jahrmarktstimmung nur so strotzte. Es war deshalb zu erwarten, dass ich einige meiner Hasslieder im Finale begrüßen dürfte, was auch tatsächlich so eintrat. Gemeinsam mit einer niedrigeren Erfolgsquote von nur 6 von 10 gewünschten Qualifikanten sowie dem erneuten Verlust meines Platz-1-Rankers (diesmal unerwartet) führt das dazu, dass ich mit dem Resultat des zweiten Semis deutlich unzufriedener bin. Horror wie Rumänien hätte nie und nimmer weiterkommen dürfen, ebenso wenig wie biedere Langeweile aus Armenien und Ungarn – und schon gar nicht zulasten der besten weiblichen Ballade des Wettbewerbs! Israel ist ein herber Verlust, den ich als eine der größten Überraschungen des Abends verbuchen möchte, nicht zuletzt weil Moran Mazor stimmlich in Topform war und ihren NF-Auftritt wie die favorisierten Nordler auch 1:1 auf die ESC-Bühne übertrug.

Vergleiche ich vorheriges mit dem Während-der-Show-Ranking, so stelle ich wieder einige Verschiebungen zum Guten und zum Schlechten fest. Fangen wir dieses Mal mit den Verlierern an: Hier lümmeln sich Georgien (stimmlich schwächer als erwartet und mit biederem Auftritt, müssen im Finale nachlegen; minus drei Plätze), Ungarn (er hat doch diese dämlichen Comicgrafiken benutzt und nuschelt immer noch so wie im Vorentscheid; minus vier Plätze) und die Schweiz (zu brav, zu langweilig; minus zwei Plätze; Non-Quali trotzdem sehr schade). Auf der Plusseite tauchen San Marino (alle sagen: schlecht gesungen; fand ich nicht; plus zwei Plätze), Lettland (tolle Performance eines dämlichen Lieds, nach wie vor kein Qualifier für mich, aber mit deutlich mehr Respekt als zuvor; plus drei Plätze) und vor allem Island (DER Auftritt des Abends, wow!; plus sechs Plätze). Count Villain schrieb recht zeitig einmal, dass Eyþór dieses Jahr „eine Yohanna machen“ könnte; darüber habe ich nur müde geschmunzelt, wurde aber eines Besseren belehrt. Sicher wird das männliche Gegenstück zur 2009er-Kandidatin nicht ihr hervorragendes Resultat erreichen, für mich hätte er das aber plötzlich durchaus verdient!
Hier nun eine Übersicht über meine Platzierungen:

Platz 01 | | Israel – Moran Mazor: Rak bishvilo (רק בשבילו)
Platz 02 | | Island – Eythor Ingi: Ég á líf
Platz 03 | | Norwegen – Margaret Berger: I Feed You My Love
Platz 04 | | Aserbaidschan – Farid Mammadov: Hold Me
Platz 05 | | Griechenland – Koza Mostra feat. Agathon Iakovidis: Alcohol Is Free
Platz 06 | | Georgien – Nodi Tatishvili & Sophie Gelovani: Waterfall
Platz 07 | | Schweiz – Takasa: You and Me
Platz 08 | | Mazedonien – Esma & Lozano: Pred da se razdeni (Пред да се раздени)
Platz 09 | | Malta – Gianluca: Tomorrow
Platz 10 | | San Marino – Valentina Monetta: Crisalide (Vola)
--------------------------------------------------------------------------------
Platz 11 | | Finnland – Krista Siegfrids: Marry Me
Platz 12 | | Lettland – PeR: Here We Go
Platz 13 | | Ungarn – ByeAlex: Kedvesem (Zoohacker Remix)
Platz 14 | | Albanien – Adrian Lulgjuraj & Bledar Sejko: Identitet
Platz 15 | | Armenien – Dorians: Lonely Planet
Platz 16 | | Rumänien – Cezar: It’s My Life
Platz 17 | | Bulgarien – Elitsa Todorova & Stoyan Yankulov: Samo shampioni (Само шампиони)

Langsam habe ich mich auch an die schwedische Produktion gewöhnt. Der Ton in der Halle kam mir besser vor, Petra warf noch eins, zwei Gags in die Runde, die mich mit ihr versöhnten, selbst Lynda Woodruff war besser drauf als am Dienstag. Die Postkarten mag ich, sowohl wegen der Melodie als auch wegen der kreativen Ausführung. Ich stehe aber wohl ziemlich allein mit der Meinung, dass sie auch dazu dienen sollten, das Gastgeberland zu präsentieren, weshalb ich die oft als „Tourismuswerbung“ diffamierten Spots der letzten zwei Jahre noch gelungener fand. Andererseits kann man es auch ganz ohne bunte Landschaftsbilder durchziehen: Die besten Postkarten sind für mich immer noch die des Jahrgangs 2008.

Zwei kleine Anmerkungen noch: A) Aserbaidschan löst für mich wahrscheinlich den Preis für das beste Staging eines ESC-Acts überhaupt von Weißrussland 2007 ab. B) Es scheint sich leider als eine neue Mode zu etablieren, als Interval-Act einfach einen x-beliebigen Musiker auf die Bühne zu stellen. Das ist langweilig! Pop-Musik gibt’s vorher schon genug. Zeigt uns mehr vom Gastgeberland und seinen kulturellen Besonderheiten!

PS: Meine Esemessen gingen 10x an Israel, 5x an Island und 5x an Norwegen.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

17.05.2013 13:28
#338 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

Und weiter geht’s mit den Analysen: Die Startreihenfolge fürs Finale am Samstag steht fest! Was Otto Normalbürger zuerst interessieren dürfte: Deutschland startet von Position 11 (von 26 Teilnehmern).

Der „Draw“ ist dieses Jahr ganz besonders heiß, weil er erstmals gar kein „Draw“ ist. Bisher lief die Entscheidung über die Startreihenfolge immer per Zufall, jetzt werden nur noch die Starthälften sowie die Startnummer des Gastgebers ausgelost. Alle anderen, präziseren Bestimmungen trifft der Gastgeber in Abstimmung mit der EBU. Das löste riesigen Protest unter ESC-Fans aus, weil damit der willentlichen Einflussnahme auf das gute oder schlechte Abschneiden, das deutlich von der Startnummer und den Songs im unmittelbaren Umfeld abhängt, Tür und Tor geöffnet wird. Christer Björkman – ESC- und MF-Produzent, schwedischer Delegationsleiter, Schlager-Gott für die einen und böswilliger Zerstörer alter Werte für die anderen – wollte damit angeblich die alleinige Entscheidungsmacht über Wohl und Wehe aller diesjährigen Darbietungen an sich reißen. Diese Anschuldigungen, die durchaus ernst genommen werden dürfen, weil gerade ESC und EBU Chancengleichheit fördern und nicht abbauen sollten, verklingen aber ein wenig, wenn man sich ansieht, in welcher Reihenfolge die Nationen tatsächlich antreten werden. Die erscheint nämlich einerseits recht ausgewogen, andererseits wird Dänemark, den besten Freunden des Super-Bosses, auch kein begünstigter Startplatz unter den „letzten Favoriten“ nach dem „Motto je später, desto besser“ eingeräumt.

01 | | Frankreich – Amandine Bourgeois: L’enfer et moi
02 | | Litauen – Andrius Pojavis: Something
03 | | Moldau – Aliona Moon: O mie
04 | | Finnland – Krista Siegfrids: Marry Me
05 | | Spanien – ESDM: Contigo hasta el final
06 | | Belgien – Roberto Bellarosa: Love Kills
07 | | Estland – Birgit: Et uus saaks alguse
08 | | Weißrussland – Alyona Lanskaya: Solayoh
09 | | Malta – Gianluca: Tomorrow
10 | | Russland – Dina Garipova: What If
11 | | Deutschland – Cascada: Glorious
12 | | Armenien – Dorians: Lonely Planet
13 | | Niederlande – Anouk: Birds
14 | | Rumänien – Cezar: It’s My Life
15 | | Großbritannien – Bonnie Tyler: Believe in Me
16 | | Schweden – Robin Stjernberg: You
17 | | Ungarn – ByeAlex: Kedvesem (Zoohacker Remix)
18 | | Dänemark – Emmelie de Forest: Only Teardrops
19 | | Island – Eythor Ingi: Ég á líf
20 | | Aserbaidschan – Farid Mammadov: Hold Me
21 | | Griechenland – Koza Mostra feat. Agathon Iakovidis: Alcohol Is Free
22 | | Ukraine – Zlata Ognevich: Gravity
23 | | Italien – Marco Mengoni: L’essenziale
24 | | Norwegen – Margaret Berger: I Feed You My Love
25 | | Georgien – Nodi Tatishvili & Sophie Gelovani: Waterfall
26 | | Irland – Ryan Dolan: Only Love Survives

Für die Umstände, unter denen er zusammengestellt wurde, wirkt dieser Draw auf den ersten Blick fair und wurde auch einigermaßen gut unter den ESC-Fans aufgenommen. Ein genauerer Blick ins Detail lässt jedoch einen Kritikpunkt auffällig werden: Vielleicht ist ja doch alles für Dänemarks Sieg eingerichtet? Zwar kommen beinah alle anderen als starke Favoriten gehandelten Länder nach Emmelie auf die Bühne, aber keines von ihnen hat eine so begünstigende Einbettung zwischen zwei Non-Favoriten vorzuweisen: Deutschland hockt den Russen auf der Pelle, Griechenland den Aserbaidschani, Italien dern Ukrainern und Georgien den Norwegern. Eine kleine Hoffnung für Margaret Berger könnte neben der sehr schönen Startnummer darin bestehen, dass sie von drei Balladen umgeben ist und deshalb genug für viele, viele Anrufer und Punkte herausstechen könnte. Ich fand ihren Auftritt im Halbfinale zwar nicht so geschliffen wie im Melodi Grand-Prix, aber die zusätzliche Bewegung und das stärkere Lächeln machen das Lied vielleicht auch für einen größeren Teil der Zuschauer zugänglich.
Dennoch würde ich sagen: Dänemark gewinnt am Samstag. Wenn jemand noch Chancen hat, das zu verhindern, dann sind es entweder Aserbaidschan oder Italien. In beiden Fällen würde ich mich sehr freuen.

Count Villain Offline




Beiträge: 4.616

17.05.2013 15:25
#339 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

Zitat von Gubanov im Beitrag #338
(...) andererseits wird Dänemark, den besten Freunden des Super-Bosses, auch kein begünstigter Startplatz unter den „letzten Favoriten“ nach dem „Motto je später, desto besser“ eingeräumt.


Ganz im Gegenteil. SVT hat den Dänen ein großes Geschenk gemacht, denn aus diesem Bereich stammten in den letzten 8 Jahren die meisten Gewinner. Dreimal hat Startposition 17 gewonnen und zweimal Startposition 19.

Zitat
Vielleicht ist ja doch alles für Dänemarks Sieg eingerichtet? Zwar kommen beinah alle anderen als starke Favoriten gehandelten Länder nach Emmelie auf die Bühne, aber keines von ihnen hat eine so begünstigende Einbettung zwischen zwei Non-Favoriten vorzuweisen: (...)



Abgesehen davon, dass es tatsächlich genau so aussieht, wissen wir ja nicht sicher, ob Island und Ungarn wirklich Non-Favoriten sind. Vielleicht waren sie in ihrem Semi unter den Top 3. Glaube ich zwar nicht, aber dieses Jahr liege ich mit meinen Einschätzungen ohnehin weiter daneben als in den Jahren zuvor.

Zitat
In beiden Fällen würde ich mich sehr freuen.



Ich mich auch. Wobei ich jetzt bei näherer Betrachtung sagen muss, dass ich mich dieses Jahr über den Sieg überraschend vieler Länder freuen würde. So schlecht kann der Jahrgang also doch nicht sein.

brutus Offline




Beiträge: 13.030

17.05.2013 15:42
#340 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

Es werden ja jedes Jahr Favoriten herbeigeredet bzw. -geschrieben (häufig auch interessengetrieben), sei es nun aus qualitativen oder aus politischen Gründen. Manchmal gewinnen sie, oft aber eben nicht. Bei Dänemark fallen diesmal halt beide Gründe zusammen, aber dadurch wird nur die Fallhöhe grösser.

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

17.05.2013 16:08
#341 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

Zahlenjonglieren!

Zitat von Count Villain im Beitrag #339
Ganz im Gegenteil. SVT hat den Dänen ein großes Geschenk gemacht, denn aus diesem Bereich stammten in den letzten 8 Jahren die meisten Gewinner. Dreimal hat Startposition 17 gewonnen und zweimal Startposition 19.

Dänemark tritt aber weder auf Platz 17 noch auf Platz 19 auf, sondern eben genau auf der 18. Sieht man in die Statistik, war der letzte Sieger von Startnummer 18 Nicole mit "Ein bisschen Frieden" - 1982 übrigens die letzte Teilnehmerin im Feld. Insofern ist die Nummer per se kein Geschenk mit Erfolgsgarantie. Anders sieht's mit Norwegen aus: Startnummer 24 gewann nämlich zuletzt im Jahr 2008. Auch in den Jahren 2001, 2002, 2009 und 2010 gewann ein Beitrag mit einer 20er-Startnummer, was gegen die Theorie der Übersättigung des Publikums bei den 20-plus-Beiträgen spricht.
Und wo wir gerade bei seltsamen Zahlenphänomenen sind: Eigentlich müsste dieses Jahr Rumänien gewinnen (Gott bewahre!):
2009 trat Rumänien mit Elena auf Startplatz 22 an, der Sieger 2010 (Lena) sang ein Jahr später ebenfalls von Position 22.
2010 trat Rumänien mit Paula Seling & Ovi auf Startplatz 19 an, die Sieger 2011 (Ell + Nikki) sangen ein Jahr später ebenfalls von Position 19.
2011 trat Rumänien mit Hotel FM auf Startplatz 17 an, der Sieger 2012 (Loreen) sang ein Jahr später ebenfalls von Position 17.
2012 trat Rumänien mit Madinga auf Startplatz 14 an - und auf dem wird das Land auf 2013 wieder zu hören sein.

Count Villain Offline




Beiträge: 4.616

17.05.2013 16:43
#342 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

Ich bin mal gespannt, ob Mathematik wirklich den Contest entscheiden kann. Nachher gewinnt noch weder noch.

brutus Offline




Beiträge: 13.030

17.05.2013 20:01
#343 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

Weiß einer zufällig, warum Einsfestival das Halbfinale dann doch nicht live übertragen hat, sondern erst zeitversetzt ?
Da ich gestern Phoenix eingeschaltet hatte, habe ich von dieser Änderung gar nichts mitbekommen (hab es erst hier gelesen).

Gubanov ( gelöscht )
Beiträge:

18.05.2013 09:57
#344 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

Vielleicht nur, um Phoenix einmal im Jahr gute Quoten zu bescheren?
http://www.quotenmeter.de/n/63832/eurovi...x-stolze-quoten

Lena wird heute Abend als deutsche spokesperson zu sehen sein und unsere Punkte als 26. Voterin übermitteln. Freue mich schon darauf!
Außerdem wurde nun, nachdem die Jurys ihre Stimmen abgegeben haben, geklärt, wer im deutschen Panel saß:

- ESC-Siegerin Lena
- Singer-Songwriter Tim Bendzko (Dauergast - ich erneuere meine Forderung, er soll auch 'mal als Interpret ran)
- Frida-Gold-Sängerin Alina Süggeler
- Carolin Niemczyk vom Pop-Duo Glasperlenspiel
- und -ACHTUNG- Schlagerstar Florian Silbereisen

Marmstorfer Offline




Beiträge: 7.519

18.05.2013 10:57
#345 RE: Grand Prix Zitat · Antworten

Ich würde heute Abend - natürlich unter Vorbehalt der Live-Performance - folgende Lieder mit Punkten beglücken:


1 Punkt | Malta – Gianluca: Tomorrow

Luftiger Singer-Songwriter-Pop, sympathischer Interpret; verursacht gute Laune.


2 Punkte | Litauen – Andrius Pojavis: Something

Ich stimme Gubanov zu - erinnert durchaus an "The Killers". Und da deren "Battle Born" augenblicklich mein Lieblingsalbum ist (und ich Pop-Rock im Stil der Achtziger und Neunziger Jahre generell schätze) hoffe ich (trotz der etwas unbeholfenen Performance im Semi) auf eine gute Platzierung.


3 Punkte | Großbritannien – Bonnie Tyler: Believe in Me

Von mir vor Monaten noch als biederer Formatradio-Pop abgekanzelt, muss ich nun Abbitte leisten. Gefällt mir mittlerweile richtig gut; schöne Melodie, toll gesungen (zumindest die Studio-Version). Wenn Frau Tyler jetzt auch noch das Botox weglassen würde... hat sie doch gar nicht nötig.


4 Punkte | Russland – Dina Garipova: What If

Grandios gesungene Power-Ballade; mit Bombast und Pathos wird nicht gegeizt. Mag ich, sehe ich aber nicht ganz vorne.


5 Punkte | Aserbaidschan – Farid Mammadov: Hold Me

Aufsehenerrgende Performance, dazu ein Song, der sofort ins Ohr geht. Aserbaidschan bürgt weiterhin für hohe Qualität.


6 Punkte | Griechenland – Koza Mostra feat. Agathon Iakovidis: Alcohol Is Free

Folkloristischer Ska, turboschnell. Unweigerlich möchte man mittanzen. Hook lädt zum Mitgrölen ein. Wunderbar!


7 Punkte | Estland – Birgit: Et uus saaks alguse

Hat mir sofort gefallen; klassische, kitschige ESC-Ballade; wunderschön gesungen. Aparte Interpretin.


8 Punkte | Norwegen – Margaret Berger: I Feed You My Love

Knaller: Kalte Industrial-Klänge untermalen eine dramatische Pop-Melodie; gewinnt mit jedem Hören.


10 Punkte | Italien – Marco Mengoni: L’essenziale

Einschmeichelnder, melodiöser Italo-Pop vom Allerfeinsten. Jetzt kommt es nur noch auf den Live-Gesang an, dann könnte es ganz nach oben gehen.


12 Punkte | Dänemark – Emmelie de Forest: Only Teardrops

Trotz der prätentiösen Performance ist dies mein diesjähriger Favorit. Seit Dienstag spukt der Song in meinem Kopf herum und verstopft meine Gehörgänge, was ich aber überhaupt nicht schlimm finde; im Gegenteil.


Ich hätte also nichts dagegen, wenn Emmelie de Forest es den Olsen Brüdern gleich tut und auf schwedischem Terrain einen dänischen Sieg einfährt. "Fly on the Wings of Love, fly, Baby, flahahy...". Verzeiht; ein akuter Nostalgie-Flash; ist das wirklich schon 13 Jahre her...

Die letzten drei Plätze dürfen gern von Rumänien (schauderhaft, aber immerhin erinnert man sich dran), Weißrussland (altbacken) und Ungarn (einschläfernd) eingenommen werden.

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